Zusammenfassung - OUP
Zusammenfassung - OUP
Zusammenfassung - OUP
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Schwerpunkt<br />
Kniegelenk – Tibiakopfnekrose<br />
588<br />
einer primären und sekundären<br />
Form unterschieden. Der weitaus<br />
häufigeren primären Form<br />
liegt eine vaskuläre Genese zu<br />
Grunde. Diskutiert werden Zirkulationsstörungen<br />
mit konsekutiver<br />
Mangelversorgung als Folge<br />
lokaler Embolien, Thromben<br />
oder durch Traumata hervorgerufene<br />
Mikrofrakturen bzw. Gefäßrupturen<br />
(2, 10).<br />
Die Differentialdiagnose der<br />
aseptischen Knochennekrose<br />
ist vielfältig und umfasst nichtneoplastische<br />
und neoplastische<br />
Erkrankungen (Tab. I).<br />
Da die aseptische Knochennekrose<br />
häufig erst nach einem längeren<br />
Zeitintervall von mehreren<br />
Monaten oder Jahren operativ<br />
behandelt wird, liegt folglich ein<br />
so genanntes „resorptives Stadium“<br />
vor, welches durch einen<br />
umschriebenen, unvollständigen<br />
Ersatz durch Lamellenknochen<br />
gekennzeichnet ist.<br />
Entzündliche<br />
Knochenerkrankungen<br />
- Infektiöse<br />
Osteomyelitis,<br />
akut und chronisch<br />
Orthopädische Praxis 47, 12, 2011<br />
In der Literatur sind klinisch undiagnostizierte<br />
ossäre Metastasen<br />
bei primär endoprothetischen<br />
Eingriffen sehr selten<br />
beschrieben (6, 8). Bisherige<br />
Literaturangaben bzw. klinische<br />
Fallbeispiele berichten fast ausschließlich<br />
über das mögliche<br />
Auftreten von Metastasen, in der<br />
Regel anhand schmerzhafter<br />
Prothesen, früher Lockerungen<br />
oder im Sinne einer sekundären<br />
Manifestation nach Implantation<br />
der Prothese. Oft dabei<br />
auch unter prinzipieller Kenntnis<br />
des Primarius, selten bei unbekanntem<br />
Primärtumor (7).<br />
Zudem sind Berichte innerhalb<br />
der Hüftendoprothethik weitaus<br />
häufiger als im Bereich der<br />
Knieendoprothethik (4, 9).<br />
In der Literatur sind bisher nur<br />
einzelne Fallbeispiele mit endoprothetischer<br />
Versorgung bei<br />
ossärer Destruktion durch Metastasen<br />
beschrieben.<br />
Nicht-entzündliche/<br />
degenerative<br />
Knochenerkrankungen<br />
Dabei wurden Fälle in Assoziation<br />
mit Non-Hodgkin Lymphomen,<br />
Magen-, Lungen- oder<br />
auch Bronchialcarcinomen vereinzelt<br />
beschrieben.<br />
Ganz im Gegensatz zu dieser<br />
Fallbeschreibung war jedoch in<br />
allen anderen Fällen eine Assoziation<br />
mit dem Primärtumor<br />
entweder bekannt oder es bestand<br />
präoperativ, radiologisch<br />
ein Verdacht auf eine Karzinommetastase.<br />
In diesem Fallbeispiel gab es<br />
weder prä- noch postoperativ<br />
jegliche Anzeichen einer malignen<br />
Grunderkrankung. Dementsprechend<br />
konsequenzenreich<br />
war die histopathologische Diagnostik<br />
auch für die weiterführende<br />
Therapie.<br />
Fazit für die Praxis<br />
Der vorgestellte Fall zeigt auch<br />
bei klinisch nicht suspekten Befunden<br />
die Notwendigkeit einer<br />
Tab. I: Histopathologische Differentialdiagnosen der aseptischen Knochennekrose.<br />
- Intraossäre tumoröse<br />
Kalzinose<br />
- Intrasossäre Pseudozysten - Ewing-Sarkom<br />
- Lipoidgranulomatose<br />
(Morbus Erdheim-Chester)<br />
- Pseudarthrosen<br />
- Charcot-Athropathie<br />
Neoplasien<br />
osteogen metastatisch<br />
- Benigne osteogene<br />
Tumoren<br />
- Osteogene tumorähnliche<br />
Läsionen<br />
(z.B.: Riesenzelltumor)<br />
- Nodale oder diffuse<br />
Lymphominfiltrate/<br />
Plasmozytom<br />
- Langerhanszell-<br />
Histiozytose<br />
- Karzinommetastasen/<br />
diffuse Knochenmarkskarzinosen