Analyse von Multimedia-Lern/Lehrumgebungen im Fach Marketing ...
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Business Institute Berlin an der <strong>Fach</strong>hochschule für Wirtschaft Berlin Working Paper No. 20, 2004<br />
2 Planung und Umsetzung<br />
2.1 Was ist e-Learning?<br />
Zunächst ist es sicher nötig, einige grundlegende Begriffe zu definieren. Unter e-<br />
Learning versteht man den Einsatz moderner <strong>Mult<strong>im</strong>edia</strong>technologie in verschiedenen<br />
Stufen des <strong>Lern</strong>- und Lehrprozesses 3 . E-Learning ist also ein sehr weiter Begriff,<br />
der bei Powerpoint-Folien beginnt und bei einem komplett web-basierten Kurs enden<br />
kann. An manchen deutschen Hochschulen wurde versucht, anstelle <strong>von</strong> e-Learning<br />
den Begriff cHL ( = computergestützte Hochschullehre) einzuführen, der zwar korrekter<br />
und umfassender ist, sich aber wohl weder national noch international durchsetzen<br />
dürfte.<br />
Um eine solche <strong>Lern</strong>- bzw. Lehrumgebung einzurichten, braucht man eine Basissoftware,<br />
die die verschiedenen Komponenten verwaltet, z. B. den Benutzerzugang,<br />
die einzelnen <strong>Lern</strong>module, Kommunikationstools wie e-Mail und Chat etc. Eine solche<br />
Software wird <strong>Lern</strong>plattform genannt. Leider gibt es da<strong>von</strong> z. Zt. sehr viele (z.<br />
B. kommerzielle wie Blackboard und WebCT sowie „kostenlose“ Open-Source-<br />
Angebote wie ILIAS) - und sie sind untereinander (noch) ziemlich inkompatibel; die<br />
Situation ist vergleichbar mit den Videoformaten Anfang der 80er-Jahre. Wer damals<br />
auf das falsche Format gesetzt hatte, war bald darauf zu der reinen VHS-Welt inkompatibel.<br />
Leider ist bei den <strong>Lern</strong>plattformen z. Zt. nicht zu erkennen, wer sich letztlich<br />
durchsetzen wird. Die FHW hat sich für die <strong>Lern</strong>plattform ILIAS entschieden, und<br />
man kann hoffen, dass dieses System zumindest für die nächsten Jahre ausreicht.<br />
Auf jeden Fall können Dozenten und Studenten mit diesem System einen Einstieg<br />
ins e-Learning finden; ob dieses System auf Dauer in dieser Form bestehen wird,<br />
bleibt abzuwarten (vgl. 3.5)<br />
2.1.1 Einordnung <strong>von</strong> e-Learning in die <strong>Lern</strong>welt<br />
Die Diskussion um e-Learning wird dadurch erschwert, dass es oft als synonym mit<br />
Fernstudium über das Internet betrachtet wird. Um das begrifflich etwas besser abzugrenzen,<br />
hilft es, verschiedene Lehr- und <strong>Lern</strong>formen nach der Zeit (synchron, asynchron)<br />
und nach dem Ort (unilokal, multilokal) zu differenzieren:<br />
unilokal<br />
(am gleichen Ort)<br />
multilokal<br />
(an vielen Orten)<br />
synchron<br />
(zur gleichen Zeit)<br />
klassische Präsenzlehre<br />
(Vorlesung, Seminar)<br />
Live-Video<br />
Videokonferenz<br />
Chat<br />
Abbildung 1: Ort und Zeit bei der Lehre<br />
5<br />
asynchron<br />
(zu beliebigen Zeiten)<br />
asynchrone Nutzung spezieller<br />
Einrichtungen<br />
(Labore, S<strong>im</strong>ulatoren)<br />
Klassisches Fernstudium<br />
Ein großer Vorteil des e-Learning besteht vor allem in der örtlichen Unabhängigkeit.<br />
Selbst wenn zeitlich synchrone Veranstaltungen durchgeführt werden, können Teil-<br />
3 so z. B. Littlejohn/Higginson (2003), p.4