Nach- wuchs- kräfte gesucht - Salzgehalt.org
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4<br />
leitgedanke<br />
AP. Tine Wittler, Jahrgang 1973, hat in Lüneburg Kulturwissenschaften<br />
studiert, 3 Bücher geschrieben, war Redakteurin<br />
bei Andreas Türck und Bravo TV und hat letztes<br />
Jahr den Deutschen Fernsehpreis für die von ihr moderierte<br />
RTL-Daily Deko-Soap „Einsatz in 4 Wänden“,<br />
erhalten.Außerdem ist sie Inhaberin der Bar Parallelwelt<br />
(die Bar zum Buch) in Ottensen, plant eine Modekollektion<br />
und hat auch noch eine Menge anderer Ideen.<br />
Klingt nach Work-a-holic, verhält sich aber ein wenig<br />
anders: Die Erfahrung von Arbeitslosigkeit zog ihr ak-<br />
Alltägliche Problematik in alltäglicher<br />
Sprache<br />
tuelles Buch „Parallelwelt“ (das Buch zur Bar) nach sich,<br />
in der sich die Protagonistin, ebenfalls Redakteurin,<br />
überraschend in den Fängen der Volksgeißel No 1<br />
wiederfindet und letztendlich das Beste daraus macht.<br />
Dass Tine Wittler sich nicht scheut, eine in Deutschland<br />
alltägliche Problematik in einer in Deutschland alltäglichen<br />
Sprache zu beschreiben, zumal sie auch noch den<br />
Untiefen deutschen Privatfernsehens angehört, hat natürlich<br />
zur Folge, dass die Verteidiger des Intellektualismus<br />
die Nase rümpfen, das Bollwerk kanonisierten<br />
Denkens schläft nie, so kommt ein Gralshüter in seinem<br />
Verriss zu dem tiefgründigen Schluss: „Tine Wittler ist<br />
nicht mehr als das, was sie darstellt.“ „Das ist doch das<br />
größte Kompliment, dass man mir machen kann“,<br />
schmunzelt sie. „Nun ist dieses Thema schon seit Jahren<br />
das Thema der Nation, aber kaum ein deutscher Autor<br />
hat bisher gewagt, sich damit auseinanderzusetzen - aus<br />
Angst, sich in die Nesseln zu setzen und ins Jammertal<br />
abzugleiten? Oder es fehlt der Zugang mangels Betroffenheit?<br />
Auf jeden Fall darf man so ein Thema in<br />
Deutschland nicht so flapsig behandeln, da fühlen sich<br />
dann einige auf den Schlips getreten.“ Unterhaltungsbranche<br />
und Arbeitslosigkeit, zwei Welten, die nicht in<br />
der öffentlichen Wahrnehmung zusammengehören können.<br />
„Ich werde nicht als Unterhalterin, sondern als<br />
Dienstleisterin wahrgenommen. So eine tägliche Sendung<br />
ist wie der Frühstückskaffee, man braucht ihn,<br />
nimmt ihn, aber nimmt ihn nicht wahr. Die meisten täglichen<br />
Sendungen sind bescheiden, was Machart und Anspruch<br />
betrifft. Dass wir dann bereits nach einem Jahr<br />
den Deutschen Fernsehpreis erhalten, ist natürlich eine<br />
stramme Leistung.“ Sie betont noch einmal, dass diese<br />
Auszeichnung Verdienst der Redaktion sei. „Ein Team,<br />
Deutscher Fernsehpreis nach bereits<br />
einem Jahr<br />
nach dem man sich die Finger leckt. Enge Produktionspläne<br />
verlangen, dass ein Rädchen ins andere greift, was<br />
unser Team da macht, ist logistisch meisterhaft.“ Wie<br />
sieht es mit Karrierewünschen aus? „Vielleicht, irgendwann<br />
hier hinter dem Tresen stehen, und mich ansonsten<br />
auf meine Bücher konzentrieren zu können, das wäre<br />
schön.“<br />
Hat sie denn Angst, als „Lustige Dicke“ abgestempelt<br />
Einblicke in Parallelwelt(en) - Gesammelte Einrichtungskompetenz auch in Tine Wittlers eigener Bar in Hamburg?