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Südostasien aktuell 3/2006 - Dokumentation

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84 <strong>Dokumentation</strong><br />

Safari-Park und mehrere Casinos in Südwestund<br />

Nordwestkambodscha betreibt.<br />

Men Sarun ist Eigentümer der Men-Sarun-Import-Export<br />

Co. und betätigt sich als<br />

größter Reisexporteur des Landes.<br />

Sy Kong Triv steht in enger Verbindung<br />

zu British American Tobacco und produziert<br />

in Kambodscha mehrere Zigarettenmarken.<br />

Kok An, Vorsitzender der Anco Brothers<br />

Co. Ltd. versorgt Kambodscha mit dem<br />

Mineralwasser Evian, britischen Zigaretten<br />

der Marke 555 und mit US-amerikanischem<br />

Budweiser Bier. Außerdem betreibt er ein<br />

Elektrizitätswerk und ist Eigentümer mehrerer<br />

Hotels und Casinos, vor allem in Grenznähe<br />

zu Vietnam und Thailand.<br />

Hinter vorgehaltener Hand munkelt<br />

man in Kambodscha, dass die sechs Tycoons<br />

dem Senat vor allem deshalb beigetreten<br />

seien, um besser durch die Maschen des<br />

Gesetzes zu schlüpfen zu können und um<br />

ihre parlamentarische Immunität sowohl für<br />

eigene geschäftliche Zwecke als auch zur Unterstützung<br />

Hun Sens auszuschlachten (WSJ,<br />

12.2.06).<br />

Die FUNCINPEC vor dem<br />

Zerfall?<br />

In- und ausländische Beobachter stellen der<br />

FUNCINPEC mittlerweile ein düsteres<br />

Zeugnis aus: Wie schon 1998, jenem Jahr<br />

also, das dem Staatsstreich Hun Sens folgte<br />

und in dem Ranariddh und eine desolate<br />

FUNCINPEC in die Regierung zurückkehrten,<br />

zeigt sich die königliche Partei auch<br />

jetzt, acht Jahre später, wieder in einem Zustand<br />

äußerster Zerrissenheit.<br />

Auch die Wähler haben dies seit längerem<br />

gespürt und der Partei immer weniger<br />

Vertrauen entgegengebracht: Wurden<br />

bei den Nationalwahlen von 1993 noch 58<br />

FUNCINPEC-Mitglieder ins Parlament gewählt,<br />

so waren es 1998 43 und 2003 nur<br />

noch 26. Der Wähler hat das Gefühl, dass die<br />

Partei, vor allem aber der bei innerparteilicher<br />

Postenvergabe fast allein entscheidende<br />

Präsident Ranariddh nicht die Tüchtigsten,<br />

sondern die (nach Klientelgesichtspunkten)<br />

Willigsten auswählt. Hinzu kommt ein Riss<br />

quer durch die Partei, der vor allem bei der<br />

Abhalfterung Sirivuths wieder einmal besonders<br />

deutlich zutage getreten ist. Am 5.<br />

März <strong>2006</strong> setzte Ranariddh an die Stelle<br />

Sirivuths einen anderen Prinzen, nämlich<br />

Norodom Chakrapong, als Generalsekretär<br />

der FUNCINPEC ein, löste damit aber in<br />

der Partei augenblicklich Widerspruch aus,<br />

so dass er diese Personalentscheidung bereits<br />

zwei Wochen später, nämlich am 18. März,<br />

wieder rückgängig machte und nun Nhiek<br />

Bun Chhy auf diesen Schlüsselposten setzte:<br />

einen Politiker also, der von Ministerpräsident<br />

Hun Sen am 3. März <strong>2006</strong> als Ko-Verteidigungsminister<br />

gefeuert, aber schon kurze<br />

Zeit später von der Nationalversammlung<br />

als stellvertretender Ministerpräsident bestätigt<br />

worden war. Wenigstens für diese Entscheidung<br />

soll Ranariddh bei den übrigen<br />

Parteimitgliedern viel Lob geerntet haben,<br />

da Nhiek Bun Chhy als reformfreudiger Politiker<br />

gilt. Wenigstens hier habe Ranariddh<br />

ausnahmsweise einmal keine nepotistischen<br />

Überlegungen walten lassen. Ansonsten<br />

aber wird der Prinz mittlerweile als Politiker<br />

wahrgenommen, der in Günstlingskategorien<br />

denkt, inkompetent ist und dem

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