Weihnachten 2012 - erftmuendung.de
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Augenblick mal … Martinus Bote <strong>Weihnachten</strong> <strong>2012</strong> Martinus Bote <strong>Weihnachten</strong> <strong>2012</strong> Grußwort<br />
Gedanken zum Advent<br />
„Advent ist eine Zeit <strong>de</strong>r Erschütterung, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mensch wach wer<strong>de</strong>n soll zu sich selbst.<br />
Die Voraussetzung <strong>de</strong>s erfüllten Advents ist <strong>de</strong>r Verzicht auf die anmaßen<strong>de</strong>n Gebär<strong>de</strong>n und<br />
verführerischen Träume, mit <strong>de</strong>nen sich <strong>de</strong>r Mensch immer wie<strong>de</strong>r etwas vormacht.“ Alfred Delp SJ<br />
Die Adventszeit ist eine uns geschenkte Zeit <strong>de</strong>r Vorbereitung auf die Ankunft Jesu in <strong>de</strong>r<br />
Welt. Diese Ankunft in <strong>de</strong>n westlichen Industriestaaten ist eine Ankunft zwischen <strong>de</strong>n Neonlichtern<br />
<strong>de</strong>r Einkaufsstraßen und <strong>de</strong>r Hochglanzwerbung in <strong>de</strong>r Tageszeitung. Es ist kaum<br />
möglich, sich <strong>de</strong>m Zuckerguss und <strong>de</strong>r scheinbaren Wohlfühlatmosphäre zu entziehen.<br />
Alles wird auf Frie<strong>de</strong>n und Harmonie getrimmt bis hin zum Weihnachtsabend. Diese süße<br />
Wohlfühlsoße entspricht jedoch nicht <strong>de</strong>r Wirklichkeit unseres Lebens. Sorgen, Leid und Not<br />
lassen sich nur für kurze Zeit mit Leuchtreklame ausleuchten o<strong>de</strong>r mit Zuckerguss verzieren.<br />
Sofern wir dies tun, machen wir uns etwas vor.<br />
Der Advent ist keine Zeit in <strong>de</strong>r wir uns in <strong>de</strong>n Schlaf <strong>de</strong>r Sicherheit wiegen lassen, son<strong>de</strong>rn es<br />
ist vielmehr eine Zeit <strong>de</strong>s Erwachens. Es ist eine Zeit <strong>de</strong>r Vergewisserung, dass wir im Leben<br />
auf jeman<strong>de</strong>n angewiesen sind. So bringt <strong>de</strong>r Advent mit seinen altenTexten, Lie<strong>de</strong>rn und<br />
Zeichen Kun<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Erlösungsbedürftigkeit dieser Welt. Die Erschütterung <strong>de</strong>s Advents<br />
kann es sein, sich seiner Not und Erlösungsbedürftigkeit zu stellen. Denn die Welt als solche<br />
ist nicht heil, sie ist nicht frei von Elend. Unsere Sehnsucht jedoch gilt einer heilvolleren Welt.<br />
So kann es an <strong>de</strong>r Zeit sein, sich erschüttern zu lassen und wachsam die Dinge ins Auge zu<br />
fassen, die <strong>de</strong>r Heiland in <strong>de</strong>r Krippe erlösen will. Wach wer<strong>de</strong>n zu sich selbst, ist so wach<br />
wer<strong>de</strong>n für die Ankunft Gottes in mir. Aufrüttelnd und heilvoll ist die Ankunft Gottes in <strong>de</strong>r<br />
Krippe zu Bethlehem, wenn ich von diesem Kind tatsächlich das Heil <strong>de</strong>r Welt und mein<br />
persönliches Heil erhoffe und ersehne. Denn Gott kommt in die Grenzen und in die Not dieser<br />
Welt hinein, um auch in meinen Grenzen und in meiner Not anwesend zu sein. Gott kommt,<br />
um Not zu wen<strong>de</strong>n. Er scheut sich dabei nicht vor <strong>de</strong>m notdürftigen Obdach eines Stalls.<br />
Er scheut sich selbst nicht davor, angewiesen zu sein auf Menschen aus Fleisch und Blut.<br />
Er weiß sich in Maria und im Propheten Johannes angewiesen und verbun<strong>de</strong>n mit Menschen,<br />
die mit ihrem Leben zur Wachsamkeit aufrufen. Wenn Gott sich nicht scheut auf Menschen<br />
angewiesen zu sein, dann brauchen auch wir uns davor nicht zu scheuen, auf ihn angewiesen<br />
zu sein.<br />
Mit <strong>de</strong>r Vergewisserung unserer Angewiesenheit auf Gott beginnt die Erfüllung unseres Lebens.<br />
Denn mit dieser Vergewisserung beginnt die wachsame Erwartung Gottes und er kommt, um<br />
die Not zu wen<strong>de</strong>n und das Leben mit einer tiefen Freu<strong>de</strong> zu erfüllen. Der kommen<strong>de</strong> Gott<br />
und <strong>de</strong>r erwarten<strong>de</strong> Mensch gehören zusammen. Diese Botschaft und unsere Freu<strong>de</strong> über diese<br />
Frohe Botschaft erhellt und versüßt das Leben. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen.<br />
Kpl. Stephan Berger<br />
ALLE JAHRE WIEDER – ADVENT<br />
Es kommt was auf uns zu – diese Wahrnehmung mit <strong>de</strong>m Gefühl von<br />
Unsicherheit und Sorge (im wievielten Jahr <strong>de</strong>r Eurokrise eigentlich?)<br />
hatten viele Menschen im Land und auch in unseren Gemein<strong>de</strong>n.<br />
Es kommt WER auf uns zu – jemand ist in unsere Richtung in Bewegung –<br />
diese Behauptung, dass es kein blin<strong>de</strong>s Schicksal gebe, son<strong>de</strong>rn Gott<br />
selbst sich endgültig in Jesus Christus offenbart hat, diese Ansicht lässt uns je<strong>de</strong>s Jahr neu gespannt<br />
die Ankunft <strong>de</strong>s Erlösers erwarten.<br />
„Er, <strong>de</strong>m die Himmel dienen, wird ein Knecht“. In Jesus kommt Gott zur Welt, enthöht, entborgen,<br />
nicht mehr geheimnisvoll: wenn Gott hilflos wie ein Säugling wird – diesen Tag lohnt es sich sehr zu<br />
erwarten! Denn alle an<strong>de</strong>ren Arten, sich Menschen gegenüber zu verhalten, sind seit <strong>de</strong>m Geburtstag<br />
Christi sinnlos gewor<strong>de</strong>n.<br />
Es geht nur in <strong>de</strong>r Hilflosigkeit <strong>de</strong>r Liebe, und so sollen Menschen einan<strong>de</strong>r begegnen – so wie Gott<br />
zu uns gekommen ist in Jesus.<br />
Wer<strong>de</strong>n wir das schaffen – einmal nur, in einer einzigen Handlung? Vielleicht ist es Ihnen ja bereits<br />
gelungen!<br />
An Ihrem Arbeitsplatz, einfach nicht zurück geschlagen mit Worten o<strong>de</strong>r mit einem Arbeitsboykott.<br />
In <strong>de</strong>r Partnerschaft kann man es auch einüben, nicht zurückzuzahlen, son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Hilflosigkeit<br />
<strong>de</strong>r Liebe zu bleiben.<br />
Irgendwann kann es sein, dass aus Ihren vielen kleinen Handlungen eine neue Haltung wird,<br />
eine neue Art zu leben und an<strong>de</strong>ren zu begegnen. Das alles können Sie, weil da jemand auf uns<br />
zukommt, wun<strong>de</strong>rvolle Worte für verloren Geglaubte fin<strong>de</strong>t und an<strong>de</strong>rs han<strong>de</strong>lt als erwartet und<br />
damit neue Maßstäbe setzt.<br />
Diese Hoffnung hat aber einen Namen: ADVENT.<br />
Der in Berlin Plötzensee hingerichtete Jesuitenpater Alfred Delp beschreibt diese Zeit <strong>de</strong>r Erwartung<br />
<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Gottes so: „Der Advent ist trotz seines Ernstes eine hoffnungsvolle Zeit“.<br />
Ich wünsche Ihnen im Namen <strong>de</strong>s Pastoralteams <strong>de</strong>r Pfarreiengemeinschaft diese Hoffnung in <strong>de</strong>r<br />
Erwartung <strong>de</strong>s Christus, <strong>de</strong>r auf uns zukommt! Pastor Willi Klinkhammer