Sachbericht „Frühe Hilfen“ - Deutscher Kinderschutzbund Landau
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viele Standards und Strukturen wachsen lassen, welche die konkrete Arbeit auch 2011<br />
prägten und zuverlässig bestimmten.<br />
Bewährt hat sich das Betreuungsgeld, das in diesem Projekt jeder Mutter zusteht. Nur<br />
dadurch ist die Heranführung dieser Mütter u.a. an Familienbildungsangebote möglich.<br />
Die Inanspruchnahme von Familienbildungsangeboten, je nach alterstypischen<br />
Problemfeldern, hat langfristig präventive Effekte hinsichtlich der positiven Entwicklung<br />
von Kindern.<br />
Da die Mütter, die im Projekt betreut werden, oft bildungsfernen Schichten angehören<br />
und Angebote der Familienbildung nicht spontan nutzen, wird im Projekt darauf<br />
geachtet, dass diese Mütter an bestehenden Kursangeboten teilnehmen, um sich<br />
alternative Erfahrungen und Wissen an zueignen und mit anderen Eltern in Kontakt zu<br />
kommen. Es ist bei mehreren Müttern trotz anfänglich großer Blockaden gelungen, dass<br />
sie an Bildungs- und anderen Unterstützungsangeboten teilgenommen haben. Dies<br />
entspricht auch dem Ziel dieses Bereiches langfristig präventiv zu wirken und damit<br />
auch zukünftig zur Sicherung des Kindeswohls in diesen Fällen beizutragen.<br />
In der Arbeit mit diesen Müttern zeigt sich, dass auch bei der Betreuung und Beratung<br />
finanzielle Mittel erforderlich sind. Bewährt hat sich in der Arbeit mit den Müttern gezielt<br />
konkret die Themen aufzugreifen, die im aktuellen Lebenszusammenhang stehen, z.B.<br />
Zubereitung gemeinsamen Essens, anstatt Gläschenkost.<br />
Die Erfahrung, zeigt, dass trotz einer Betreuung der Kleinkinder bei einer Tagesmutter<br />
oder in der Kita, eine Betreuung der Mütter durch die Mitarbeiterinnen wichtig ist, z.B.<br />
um den Ablösungsprozess zwischen Mutter und Kind zu begleiten. Häufig haben die<br />
Mütter selbst traumatisierende Beziehungsabbrüche erlebt und sind deshalb nicht in der<br />
Lage die Trennungssituation mit dem Kind kompetent und angemessen zu gestalten.<br />
Diese Entwicklungsanforderung bedeutet unter diesen Umständen eine Überforderung<br />
für die Mütter und kann die erarbeitete stabile Mutter-Kind-Bindung gefährden. Sinnvoll<br />
erscheint daher eine Betreuungsdauer bis über den Kita Eintritt hinaus, also etwa bis<br />
zum 3. Lebensjahr.<br />
Als Standards hat sich die Handybereitschaft auch am Wochenende zur Stabilisierung<br />
der Mütter etabliert.<br />
5.1.Resumee<br />
Die Betreuung der Mütter verlangt von den Mitarbeiterinnen ein hohes Maß an<br />
Flexibilität, Belastbarkeit und Engagement. Zum einen fordern die Mütter, auf dem<br />
Hintergrund ihrer Problematik, die Mitarbeiterinnen immer wieder heraus, zum anderen<br />
orientieren sich Krisen und Unterstützungsbedarf nicht an regulären Arbeitszeiten.<br />
Die Handybereitschaft hat sich sehr bewährt, da die Mütter sich sicher fühlen, jederzeit<br />
Unterstützung zu bekommen. Dies ermöglicht ihnen positive Erfahrungen in der<br />
Autonomie zu machen, und sich rechtzeitig Hilfe zu holen.<br />
Als besonders positiv für die Betreuungsarbeit ist zu bemerken, dass die Einbettung der<br />
Hilfen zur Erziehung im Bereich <strong>„Frühe</strong> Hilfen für Familien mit Säuglingen und<br />
Kleinkindern“ im Kinderhaus BLAUER ELEFANT 2011 stattgefunden hat.<br />
Die engere Verbindung des Elternbesuchsdienstes mit der Familienhilfe<br />
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