11.01.2013 Aufrufe

Politikwissenschaft 141 - DVPW

Politikwissenschaft 141 - DVPW

Politikwissenschaft 141 - DVPW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>141</strong><br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Rundbrief der<br />

Deutschen Vereinigung für<br />

Politische Wissenschaft<br />

Herbst 2009<br />

Hergestellt mit freundlicher Unterstützung des<br />

LIT Verlags Münster – Hamburg - London


Der <strong>DVPW</strong>-Rundbrief mit dem Titel<br />

„<strong>Politikwissenschaft</strong>“ ist die<br />

zweimal jährlich erscheinende<br />

Mitgliederzeitschrift der Deutschen<br />

Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />

und wird üblicherweise Mitte<br />

April und Mitte Oktober eines jeden<br />

Jahres an die derzeit 1650<br />

Mitglieder der <strong>DVPW</strong> und an die<br />

Fachbibliotheken der politikwissenschaftlichen<br />

Institute in Deutschland<br />

versandt. Die Beiträge der<br />

Sektionen, Arbeitskreise, Landes-<br />

und Themengruppen stehen in<br />

Verantwortung der jeweiligen<br />

Sprecherinnen und Sprecher. Für<br />

die Beiträge der Mitglieder zeichnen<br />

diese persönlich verantwortlich. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

übernimmt die Redaktion keinerlei<br />

Haftung. Beiträge zum Rundbrief<br />

sollten der Redaktion spätestens<br />

zwei Monate vor Semesterbeginn<br />

als Datei (möglichst in einem Word<br />

für Windows-Format) zusammen mit<br />

einem Probeausdruck vorliegen.<br />

Bitte beachten Sie die Beilagen des<br />

LIT-Verlages, des Sfb „Staatlichkeit<br />

im Wandel“ und des Wochenschau-<br />

Verlages.<br />

Herausgegeben im Auftrag von<br />

Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong><br />

Redaktion und Organisation:<br />

Felix W. Wurm<br />

Dipl.Soz.Wiss., M.A. (USA)<br />

<strong>DVPW</strong><br />

c/o Universität Osnabrück<br />

FB 1 - Sozialwissenschaften<br />

D-49069 Osnabrück<br />

Telefon 0541.9 69-62 64<br />

Telefax 0541.9 69-62 66<br />

E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />

http://www.dvpw.de<br />

Telefonisch am besten zu<br />

erreichen:<br />

Mo bis Do 9.30 – 12.30 Uhr<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Inhalt<br />

Seite 5 Editorial<br />

14 I. Protokoll der Mitgliederversammlung 2009<br />

30 II. Rechnungsprüfungsbericht / Finanzen<br />

36 III. Arbeitsausschuss „Nachwuchsförderung“<br />

38 IV. Ethik-Kommission<br />

41 V. Ständiger Ausschuss für Fragen der<br />

Frauenförderung (StAFF)<br />

45 VI. Wissenschaftspreise 2009<br />

46 VII. Berichte der Sektionen<br />

46 Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik<br />

52 Internationale Politik<br />

56 Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft<br />

60 Politische Ökonomie<br />

64 Politische Soziologie:<br />

66 Arbeitskreis Parteienforschung<br />

68 Arbeitskreis Politik und Kommunikation<br />

71 Arbeitskreise Soziale Bewegungen und Verbände<br />

75 Arbeitskreis Wahlen und politische Einstellungen<br />

76 Politische Theorie und Ideengeschichte<br />

85 Politische Wissenschaft und politische Bildung<br />

86 Regierungssystem und Regieren in der BRD<br />

88 Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

90 VIII. Berichte der Arbeitskreise<br />

90 Demokratieforschung<br />

100 Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

106 Gewaltordnungen<br />

109 Handlungs- und Entscheidungstheorie<br />

111 Integrationsforschung<br />

114 Internationale Politische Ökonomie<br />

116 Lokale Politikforschung<br />

121 Migrationspolitik<br />

123 Politik und Geschichte


Seite 125 Politik und Geschlecht<br />

128 Politik und Religion<br />

132 Politik, Wissenschaft und Technik<br />

135 Politikberatung<br />

137 Politische Psychologie<br />

138 Soziologie der internationalen Beziehungen<br />

142 Umweltpolitik / Global Change<br />

146 Vergleich osteuropäischer Gesellschaften<br />

149 Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung<br />

151 IX. Berichte der Themengruppen<br />

151 Verfassung und Politik<br />

153 Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung<br />

155 X. Terminplan, Vorankündigungen<br />

158 XI. Veröffentlichungen unserer Mitglieder<br />

160 XII. Mitteilungen zur Mitgliedschaft


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Mitglieder,<br />

vom ersten Editorial des neuen Vorsitzenden erwarten Sie mit Recht nicht<br />

nur eine nach vorn gerichtete Nachlese des gerade in Kiel durchgeführten<br />

Kongresses, sondern auch einige Bemerkungen zum voraussichtlichen Arbeitsprogramm<br />

des in Kiel neu gewählten Vorstandes und Beirates. Darüber<br />

hinaus gibt es eine ganze Reihe von weiteren mitteilenswerten Nachrichten<br />

zu vermelden.<br />

Der 24. Kongress der <strong>DVPW</strong> stand unter dem Generalthema ‚Politik im Klimawandel.<br />

Keine Macht für gerechte Lösungen?’. Nicht nur in den Plenarveranstaltungen,<br />

sondern auch in vielen Sektionen und Arbeitskreisen wurden<br />

die verschiedenen politikwissenschaftlichen Facetten dieses Themas<br />

präsentiert und erörtert. Die im dreijährigen Turnus stattfindenden Kongresse<br />

der <strong>DVPW</strong> gehören unzweifelhaft zu den Höhepunkten der Arbeit unserer<br />

Vereinigung. Denn bei diesen Kongressen treffen sich im Rahmen der <strong>DVPW</strong><br />

nicht nur die einzelnen Sektionen, Arbeitskreise oder Themengruppen zu<br />

internen Diskussionen, sondern es wird die Möglichkeit geschaffen, allen aktiven<br />

Mitgliedern für mehrere Tage den Blick über den eigenen subdisziplinären<br />

Tellerrand zu erleichtern. Von dieser Möglichkeit wurde diesmal<br />

in Kiel nicht nur in den Plenarveranstaltungen rege Gebrauch gemacht, sondern<br />

auch in einer wachsenden Zahl an gemeinsam organisierten Veranstaltungen<br />

verschiedener Sektionen und Arbeitskreise. Damit bot der Kongress<br />

älteren wie jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die einmalige<br />

Gelegenheit, sich über den Stand unserer Disziplin zu informieren, den<br />

Gedankenaustausch in und zwischen den Teilgebieten unseres Faches zu intensivieren,<br />

über allgemeine und spezielle Probleme des Faches zu sprechen,<br />

neue gemeinsame Arbeitsvorhaben zu diskutieren und konkrete Pläne<br />

zu schmieden. Und nicht zuletzt bot die bis in den frühen morgen dauernde<br />

Kongressparty (mit der fachkundigen musikalischen Unterstützung unseres<br />

DJ Ralf Kleinfeld) die Möglichkeit, sich nicht nur von der politikwissenschaftlichen<br />

Seite gegenseitig kennen zu lernen. Erstmalig wurde ein Kongress der<br />

<strong>DVPW</strong> – passend zum Thema – klimaneutral gestellt. Das entsprechende<br />

Zertifikat und Hinweise zur Verwendung der eingesetzten Mittel finden Sie<br />

auf der Homepage der <strong>DVPW</strong>.<br />

Ein besonderer Höhepunkt in diesem Jahr in Kiel war sicherlich die Abendveranstaltung<br />

am 24. September, bei der Wilhelm Hennis der Theodor<br />

Eschenburg-Preis für die politikwissenschaftliche Lebensleistung verliehen<br />

wurde. Die Laudatio von Reinhard Mehring führte allen Zuhörern noch einmal<br />

vor Augen, wie sehr Hennis in der ihm eigenen streitbaren Art mit seinen<br />

zahlreichen Arbeiten seit Mitte der 1950er Jahre – also seit nahezu dem Beginn<br />

des Wiederaufbaus der <strong>Politikwissenschaft</strong> in Deutschland – unsere<br />

Disziplin mit seinen Überlegungen und Thesen nach innen geprägt und nach<br />

5


außen repräsentiert hat. In Heft 4 des Jahrganges 2009 der PVS kann diese<br />

Würdigung noch einmal nachgelesen werden. Die stehenden Ovationen der<br />

versammelten Mitgliedschaft für Wilhelm Hennis nach seiner Dankesrede<br />

gehörten für mich zu dem berührendsten Moment, den ich seit Langem auf<br />

einer Veranstaltung der <strong>DVPW</strong> erlebt habe.<br />

Im Rückblick lässt sich sagen, dass sich Kiel als Tagungsort für die <strong>DVPW</strong><br />

bewährt hat. Die Räumlichkeiten der Christian-Albrechts-Universität mit ihren<br />

kurzen Wegen, gut geeigneten Sälen und Seminarräumen und dem<br />

Foyerbereich fand großen Anklang; die Organisation des Kongresses und die<br />

Atmosphäre vor Ort – das schöne Wetter mit der Möglichkeit, zwischendurch<br />

einen kleinen Ausflug an den Förde- oder Ostseestrand zu unternehmen,<br />

tat sein Übriges dazu – wurden viel gelobt. Dafür gebührt zuallererst<br />

unserem Kieler Kollegen Joachim Krause sowie seinem Team, allen voran<br />

Stefan Hansen für die lokale Kongressorganisation und Marc Raschke für die<br />

Medienarbeit ein ganz herzlicher Dank. Sie haben vor Ort für einen reibungslosen<br />

Ablauf gesorgt und damit wesentlich zum Gelingen des Kieler Kongresses<br />

beigetragen.<br />

Unverzichtbar für das Gelingen des Kongresses war aber auch diesmal wieder<br />

das Engagement unseres Geschäftsführers Felix Wurm und seines<br />

Teams, namentlich Anke Braumann, Stefanie Lampe und Marek Löhr in der<br />

langen Vorbereitungsphase und vor Ort in Kiel. Für Felix Wurm war es bereits<br />

der fünfte Kongress der <strong>DVPW</strong>, den er von Anfang bis Ende organisiert und<br />

mitgestaltet hat. Mit seinem kompetenten Überblick über alle Details des<br />

Tagungsgeschehens und seiner unaufgeregten Art im Falle von immer einmal<br />

auftretenden Pannen schirmte er auch diesen Kongress von allen negativen<br />

Überraschungen ab. Für sein Engagement ein erneutes Dankeschön – verbunden<br />

mit der Hoffnung, dass wir auch künftig in der <strong>DVPW</strong> auf ihn zählen<br />

dürfen.<br />

Veranstalter von <strong>DVPW</strong>-Kongressen werden es mit dem jeweils gewählten<br />

inhaltlichen Schwerpunkt und hinsichtlich des Formats nie jedem und jeder<br />

gleichermaßen recht machen können – das galt für alle zurückliegenden<br />

Kongresse unserer Vereinigung und dies gilt auch für diesen. Einen Kongress,<br />

der alle Mitglieder in gleicher Weise zufrieden stellt, gibt es nicht. Jeder<br />

Vorstand bemüht sich im Vorfeld des Kongresses darum, die verschiedenen<br />

Prioritäten und Interessen in Einklang zu bringen. Erneut werden der<br />

neu gewählte Vorstand und Beirat kritisch Nachlese halten und diskutieren,<br />

was sich beim diesjährigen Kongress in Kiel bewährt hat, wo es Schwächen<br />

oder Probleme gab und was in Zukunft besser zu machen ist. Auch wenn der<br />

für das Jahr 2012 anvisierte Kongress wohl wiederum nicht allen Wünschen<br />

in gleicher Weise gerecht werden wird, so wollen wir im Vorstand und Beirat<br />

die anstehenden gemeinsamen Sitzungen intensiv nutzen, um über Fragen<br />

der inhaltlichen Ausrichtung und über verschiedene Formate nachzudenken.<br />

Aus meiner persönlichen Sicht haben sich diesbezüglich zwei Formate er-<br />

6<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

neut bewährt: erstens die vor einiger Zeit vorgenommene Rückkehr zum 5-<br />

Tage-Format mit einer geringeren Zahl an Parallelveranstaltungen sowie<br />

zweitens die separaten Programmplätze für Veranstaltungen mit speziellen<br />

Themen, die von verschiedenen Sektionen, Arbeitskreisen oder Themengruppen<br />

gemeinsam verantwortet wurden. Erneut diskutieren werden wir<br />

auch die Vorschläge auf der Mitgliederversammlung, den Kongressturnus auf<br />

zwei Jahre zu verkürzen und Panels für Plenarveranstaltungen versuchsweise<br />

auszuschreiben. Alle Mitglieder, die weitere Anregungen für das Format zukünftiger<br />

Kongresse haben, sind herzlich eingeladen, sie uns entweder über<br />

ihre Sektionen und Arbeitskreise oder auf direktem Wege per E-Mail mitzuteilen.<br />

Turnusmäßig fand auf dem Kieler Kongress auch wieder eine Mitgliederversammlung<br />

unserer Vereinigung statt. Die Wahlergebnisse auf der Mitgliederversammlung<br />

für Vorsitz, Vorstand und Beirat können im Einzelnen in dem in<br />

diesem Rundbrief ab S. 14 abgedruckten Protokoll der Versammlung nachgelesen<br />

werden. Im Vorstand sind erstmals in der Geschichte der <strong>DVPW</strong> mit<br />

Nathalie Behnke, Andrea Lenschow, Tine Stein und Julia von Blumenthal sowie<br />

Ralf Kleinfeld und Frank Nullmeier mehr Frauen als Männer vertreten. Im<br />

Beirat ist das Geschlechterverhältnis nur knapp auf Seiten der Männer: Gewählt<br />

wurden meine Vorgängerin Suzanne S. Schüttemeyer, Alexandra<br />

Scheele und Ingrid Wehr sowie Mathias Albert, Michael Böcher, Michael<br />

Haus und Michael Stoiber. Frank Nullmeier und Andrea Lenschow haben<br />

sich dankenswerter Weise nach ihrer Wahl in den Vorstand bereit erklärt, die<br />

Aufgabe des Stellvertreters bzw. der Stellvertreterin des neuen Vorsitzenden<br />

zu übernehmen. Gemeinsam mit ihnen freue ich mich auf die Zusammenarbeit<br />

im Vorstand und mit dem neu gewählten Beirat.<br />

Insgesamt repräsentieren die beiden neu gewählten Gremien der <strong>DVPW</strong><br />

recht gut die Vielfalt unserer Disziplin. Unter den Gewählten sind Vertreterinnen<br />

und Vertreter der verschiedensten Teilbereiche unseres Faches, der<br />

unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen Orientierungen, aus kleinen<br />

und großen Instituten und Universitäten sowie aus den Reihen etablierter<br />

Fachvertreter und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die neue personelle<br />

Zusammensetzung bedeutet diesmal eine erhebliche Verjüngung von Vorstand<br />

und Beirat; doch bedeutet dies nicht automatisch ein Manko an Erfahrungen,<br />

denn alle Gewählten sind schon seit längerer Zeit in ihren jeweiligen<br />

Sektionen oder Arbeitskreisen sehr aktiv. Ich bin sicher, dass die verschiedenen<br />

Interessen innerhalb unseres Faches einen fairen Platz in den gemeinsamen<br />

Beratungen und Entscheidungen von Vorstand und Beirat in den<br />

kommenden drei Jahren haben werden.<br />

Ich selbst habe mich über den großen Vertrauensvorschuss, der mir in Kiel<br />

mit dem Ergebnis der Wahl zum Vorsitzenden zuteil wurde, sehr gefreut und<br />

möchte mich dafür an dieser Stelle noch einmal bedanken. Ich werde alles<br />

daran setzen, den zum Teil recht weit gespannten Erwartungen gerecht zu<br />

7


werden, die seitens der versammelten Mitglieder durch das Votum zum Ausdruck<br />

gebracht wurden. Einige der zukünftigen Aufgaben hatte ich bereits in<br />

meiner Rede für die Kandidatur umrissen. Insgesamt – so können wir im<br />

vergleichenden Blick auf andere wissenschaftliche Disziplinen feststellen –<br />

befindet sich unser Fach momentan in keiner schlechten Situation. Vorsichtig<br />

optimistisch dürfen deshalb auch die Berufsaussichten für den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs eingeschätzt werden. Dieser Optimismus schlägt<br />

sich auch in der steigenden Zahl an Mitgliedern der <strong>DVPW</strong> nieder – im<br />

Herbst 2009 sind es 1.650 Mitglieder. Das ist ein Zuwachs gegenüber 2006<br />

von 149 Personen, wobei mehr als die Hälfte der heutigen Mitglieder (828)<br />

in den vergangenen zehn Jahren in die <strong>DVPW</strong> eingetreten ist. Aus unserem<br />

Fach kommen vielfältig beachtete Forschungsleistungen, dank des Engagements<br />

von vielen Kollegen ist die <strong>Politikwissenschaft</strong> auch in Sonderforschungsbereichen<br />

und im Exzellenzwettbewerb gut vertreten und weiterhin<br />

liefern andere Kollegen imponierende Einzelleistungen in der Forschung. In<br />

der Lehre gehört unser Fach mit Blick auf die Stellensituation momentan<br />

eher zu den Gewinnern von Bologna-Prozess und den novellierten Lehramtstudiengängen<br />

(auch wenn sich die Situation der Studierenden durch die Bologna-Reform<br />

verschlechtert hat) und auch vom Hochschulpakt des Bundes<br />

und der Länder hat unsere Disziplin aufgrund des Interesses der Studierenden<br />

an der <strong>Politikwissenschaft</strong> bislang überproportional profitiert. Schließlich<br />

verstummt auch die alte Klage zunehmend, dass unser Fach in der breiten<br />

Öffentlichkeit nicht zu Wort komme. Kolleginnen und Kollegen aus der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

kommen häufig in Zeitungen und vor allem im Radio und<br />

Fernsehen zu verschiedenen Themen zu Wort und bei dem nachdrücklichen<br />

Interesse bei einigen Medienanfragen beschleicht einen zuweilen der Gedanke,<br />

als müsse man zukünftig eher aufpassen, dass <strong>Politikwissenschaft</strong>ler<br />

nicht zu einer Art Sportreporter des Politikbetriebes werden.<br />

Ist die Ausgangslage für die weitere Arbeit der Fachvereinigung somit nicht<br />

die Schlechteste, so darf dies kein Grund zur Selbstzufriedenheit sein. Notwendig<br />

ist im Gegenteil der nüchterne Blick für die aktuellen Herausforderungen,<br />

um die <strong>Politikwissenschaft</strong> auch zukünftig im Sinne unserer Satzung<br />

zu stärken. Bislang hatte jede Phase in der nun bald 60-jährigen Geschichte<br />

der <strong>DVPW</strong> ihre besonderen Herausforderungen. Sei es der Aufbau der neuen<br />

Universitätsdisziplin in den fünfziger und frühen sechziger Jahren; sei es der<br />

Zusammenhalt des politisch zerstrittenen Faches in den späten sechziger<br />

und siebziger Jahren; sei es die disziplinäre Integration der auseinanderdriftenden<br />

speziellen Fachinteressen in den achtziger und neunziger Jahren;<br />

oder sei es das seit nun gut eine Dekade andauernde Bemühen, angesichts<br />

des personellen Generationswechsels an Universitäten, Fachhochschulen<br />

und Forschungsinstituten die inhaltliche Breite und personelle Stärke des<br />

Faches und seiner einzelnen Teilgebiete bei den neu anstehenden Stellenbesetzungen<br />

zu bewahren und auszubauen.<br />

8<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Zu den wichtigsten heutigen Herausforderungen gehört die Positionierung<br />

der bundesdeutschen <strong>Politikwissenschaft</strong> im Kontext der Internationalität<br />

des politikwissenschaftlichen Forschens, Publizierens und Lehrens. Internationale<br />

Kooperation in der wissenschaftlichen Arbeit stand schon bei der<br />

Gründung der <strong>DVPW</strong> im Jahre 1951 Pate und es ist kein Zufall, dass unsere<br />

Fachvereinigung seit Beginn in der IPSA (International Political Science Association)<br />

aktiv war. Doch heute prägt die internationale Ausrichtung der<br />

wissenschaftlichen Arbeit den Alltag in einem sehr viel größerem Maße als<br />

noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Die große Beteiligung jüngerer deutscher<br />

Kolleginnen und Kollegen bei der ECPR in Potsdam zwei Wochen vor dem<br />

Kieler Kongress hat dies noch einmal deutlich vor Augen geführt. Hinzu<br />

kommt in der Lehre der 1999 begonnene Bologna-Prozess sowie die noch<br />

weiter anwachsenden Gelder für Forschungsförderung auf Ebene der EU.<br />

Auch der Arbeitsmarkt für den wissenschaftlichen Nachwuchs in unserem<br />

Fach hat sich in großen Schritten internationalisiert. Diese Veränderungen<br />

schlagen sich u.a. in veränderten Interessen im Hinblick auf Publikations-<br />

und Tagungspraktiken nieder. Meines Erachtens wird es in der Zukunft zu<br />

den wichtigsten Aufgaben unserer Vereinigung gehören, diese Internationalität<br />

zu nutzen, um die <strong>Politikwissenschaft</strong> in der Bundesrepublik insgesamt<br />

weiter zu stärken. Der Wunsch einiger Kolleginnen und Kollegen, dass wir in<br />

unserer Fachzeitschrift – der PVS – zukünftig mehr englischsprachige Artikel<br />

aufnehmen, wird zu einem der Themen gehören, die wir in diesem Zusammenhang<br />

im Vorstand und Beirat zu diskutieren haben (s.u.).<br />

Die <strong>Politikwissenschaft</strong> ist ein Fach, das traditionell ganz unterschiedliche<br />

Interessen und Ansätze miteinander verbindet. Auf methodischer Ebene<br />

reicht das Spektrum von rein quantitativen empirischen Analysen bis zu geisteswissenschaftlichen<br />

Ansätzen. Die <strong>Politikwissenschaft</strong> ist an Universitäten,<br />

aber auch an Fachhochschulen und reinen Forschungsinstituten vertreten.<br />

Einige Fachkolleginnen und -kollegen sind mit ihren Forschungen in große<br />

Drittmittelvorhaben eingebunden, andere sind eher die ‚Meister der kleinen<br />

Form’. An einigen Orten gibt es große und ausdifferenzierte Institute des Faches,<br />

an anderen ist die <strong>Politikwissenschaft</strong> in nur geringer Größe vertreten.<br />

Bei manchen Fachvertretern steht die Forschung im Vordergrund, bei anderen<br />

mit der Lehre und dem Praxisbezug die anderen beiden Bereiche, um die<br />

sich die <strong>DVPW</strong> laut Satzung bemühen will. Bei dieser Verschiedenheit überrascht<br />

es nicht, wenn es auch innerhalb der Fachvereinigung zu Debatten<br />

und Konflikten kommt. Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte lehrt, dass<br />

wir diese Interessenkonflikte nicht unter den Tisch kehren, sondern sie zum<br />

Anlass für Diskussionen nehmen sollen. Das Fach <strong>Politikwissenschaft</strong> war in<br />

der Vergangenheit immer dann am stärksten, wenn es uns gelungen ist,<br />

trotz Differenzen und lebhafter interner Debatten nach außen gegenüber anderen<br />

Akteuren gemeinsam aufzutreten.<br />

9


Weiter werden wir auch zukünftig ein genaues Auge auf die weitere Entwicklung<br />

der BA- und MA-Studiengänge haben müssen. Nachdem das Treffen der<br />

Kultusminister im Oktober 2009 wie auch die Koalitionsvereinbarung der<br />

neuen schwarz-gelben Bundesregierung zu dieser Frage ohne greifbare Ergebnisse<br />

beendet worden sind und stattdessen der Appell an die Hochschulen<br />

wiederholt wurde, die in den Landeshochschulgesetzen eröffneten Spielräume<br />

bei der Gestaltung der Studiengänge auszunutzen, steht zu erwarten,<br />

dass die im Sommer wortreich geforderte Initiative für eine ‚Reform der Reform’<br />

ausbleiben wird. Zu erwarten steht stattdessen, dass von Bundesland<br />

zu Bundesland, von Hochschule zu Hochschule, von Fakultät zu Fakultät und<br />

von Institut zu Institut verschiedene Reformideen diskutiert und ausprobiert<br />

werden. Hinzu tritt der von immer mehr Hochschulen angestrebte Wechsel<br />

von der Akkreditierung konkreter Studiengänge zur Systemakkreditierung.<br />

Wir haben in der <strong>Politikwissenschaft</strong> in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen<br />

mit dem Service eines ‚<strong>DVPW</strong>-offiziellen’ Muster-Basis-Curriculum<br />

gemacht, denn es gab den Kolleginnen und Kollegen an den Instituten Anregungen<br />

und Rückenstärkung für die eigenen Studiengangsplanungen. Angesichts<br />

der derzeitigen öffentlichen Debatte über die notwendige ‚Entschlakkung’<br />

der Studiengänge und die Vereinfachung von Prüfungsleistungen müssen<br />

wir in Zukunft aufpassen, dass die wissenschaftliche Orientierung in der<br />

Fachausbildung nicht zu kurz kommt. Statt immer stärker auf ‚Turbo-<br />

Studiengänge’ und den damit notwendigerweise einhergehenden Vereinfachungen<br />

in den Studienanforderungen zu setzen, bietet die gegenwärtige<br />

Hochschulgesetzgebung schon heute die Möglichkeit, die BA-Ausbildung um<br />

ein oder zwei Semester zu verlängern. Wofür die Einzelnen von uns auch<br />

immer in dieser Debatte optieren, die <strong>DVPW</strong> sollte auch künftig ein Ort sein,<br />

der die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch von Argumenten und Erfahrungen<br />

mit dem gemeinsamen Ziel bietet, den Wissenschaftsanspruch in<br />

unseren Ausbildungsgängen vermeintlichen hochschulpolitischen Zwängen<br />

nicht kampflos zu opfern.<br />

Auch in diesem Jahr hat die <strong>DVPW</strong> wieder mehrere Wissenschaftspreise<br />

vergeben. Über die Verleihung des Theodor Eschenburg-Preises an Wilhelm<br />

Hennis wurde eingangs bereits berichtet. Weitere Wissenschaftspreise für<br />

das Jahr 2009 in der Kategorie ‚Beste Dissertation‘ erhielten Dr. Mattias<br />

Iser sowie in der Kategorie ‚Beste Monographie nach der Promotion‘<br />

Jun.Prof. Dr. Astrid Lorenz. Der alle drei Jahre zum Kongress verliehene<br />

Themenpreis, der diesmal aus dem Forschungsbereich ‚Nachhaltige Politik‘<br />

vergeben wurde, ging an Dr. Philipp H. Pattberg (s. S. 45). Herzlich sei an<br />

dieser Stelle den Mitgliedern der drei Jurys sowie den vielen Gutachter/innen<br />

gedankt, die sich der Mühe unterzogen haben, die eingegangenen<br />

Schriften zu lesen und zu bewerten. Die Jurymitglieder waren für den<br />

Dissertationspreis Joachim Blatter, Harald Bluhm und Sigrid Roßteutscher<br />

sowie für den Post-doc-Preis Julia von Blumenthal, Gisela Müller-Brandeck-<br />

10<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Bocquet und Wolfgang Wessels. Für den Themenpreis bestand die Jury aus<br />

Helmut Breitmeier, Tanja Brühl und Thomas Saretzki.<br />

Aus den Reihen der Mitgliedschaft gab es mittlerweile einige Anregungen zu<br />

den Vergabemodalitäten der Preise. Über die zukünftige Vergabe der Wissenschaftspreise<br />

und die konkreten Modalitäten der Preisvergaben für 2010<br />

werden Vorstand und Beirat auf ihrer ersten Sitzung im Dezember dieses<br />

Jahres entscheiden.<br />

Nicht nur positive Nachrichten gibt es von der Zusammenarbeit der PVS-<br />

Redaktion mit dem VS-Verlag zu berichten. Einige der vom Verlag gewünschten<br />

Veränderungen in der technischen Herstellung haben von der Redaktion<br />

bis zuletzt immer wieder neue massive Anstrengungen erforderlich gemacht,<br />

um Pannen und Verzögerungen zu vermeiden. Zugleich sind immer stärker<br />

inhaltsferne Tätigkeiten vom Verlag auf die Redaktion abgewälzt worden<br />

(siehe auch Bericht der PVS-Redaktion im Protokoll der Mitgliederversammlung).<br />

Zusammen mit der Redaktion werden Vorstand und Beirat in den<br />

nächsten Monaten zu entscheiden haben, auf welche Weise eine vernünftige<br />

Produktion unserer Zeitschrift gewährleistet werden kann. Vor diesem Hintergrund<br />

möchte ich Reinhard Wolf noch einmal meinen herzlichen Dank für<br />

seine Arbeit in der PVS-Redaktion der vergangenen sechs Jahre aussprechen;<br />

ihm nachgefolgt ist Bernhard Zangl. Zur Besetzung der drei weiteren<br />

zukünftigen neuen Redakteure ist vom Vorstand und Beirat eine Findungskommission<br />

eingesetzt worden, die ihre Arbeit bereits aufgenommen hat und<br />

den neu gewählten Gremien im Dezember erste Personalvorschläge präsentieren<br />

soll. Die Geschäftsführung der PVS-Redaktion ist zwischenzeitlich mit<br />

dem Wechsel von Sabine Kropp an die DHV Speyer umgezogen und wird bis<br />

zur Benennung eines neuen Chefredakteurs oder einer neuen Chefredakteurin<br />

hier verbleiben.<br />

Zur Weiterentwicklung der PVS war durch Rüdiger Schmitt-Beck und Torsten<br />

Faas eine Studie durchgeführt worden, deren erste Ergebnisse im Rundbrief<br />

Nr. 139 vorgestellt wurden. Weitere Erkenntnisse aus dieser Umfrage sind in<br />

Heft 3/2009 der PVS nachzulesen. Eines der Ergebnisse der Studie ist, dass<br />

insbesondere jüngere Kolleginnen und Kollegen die Zweisprachigkeit der<br />

PVS befürworten und angeben, dass sie auch selbst entsprechende Beiträge<br />

bei der PVS einreichen würden. Nach längerer Diskussion haben Vorstand<br />

und Beirat deshalb auf ihrer Frühjahrssitzung beschlossen, in einer Probephase<br />

auch englischsprachige Beiträge aufzunehmen. Nach einer Phase von<br />

zwei Jahren sollen die Erfahrungen mit diesem Experiment ausgewertet werden.<br />

Besondere Arbeit machen den Herausgebern, aber auch Vorstand und Beirat,<br />

regelmäßig die Sonderhefte der PVS. Das Sonderheft für das Jahr 2011<br />

wurde unter den eingesandten Vorschlägen an Rüdiger Schmitt-Beck zum<br />

Thema ‚Wählen in Deutschland’ vergeben. Geplant werden müssen auch<br />

schon die Sonderhefte der PVS für das Jahr 2012 (je nach Qualität der An-<br />

11


gebote werden ein Heft oder zwei Hefte ausgewählt). Vorstand und Beirat<br />

werden auf ihrer Dezember-Sitzung den ‚Call’ für die Vorschläge beschließen,<br />

so dass diese Informationen dann noch im Dezember auf der Homepage<br />

der <strong>DVPW</strong> zu finden sind.<br />

Noch einige weitere Nachrichten und Hinweise sollen nicht unerwähnt bleiben.<br />

Dazu gehört der Hinweis auf den Rechnungsprüfungsbericht und die Finanzübersichten<br />

der vergangenen drei Jahre, die in diesem Rundbrief ab S.<br />

30 abgedruckt sind; erneut gab es keine Beanstandungen bezüglich der Finanzen<br />

und Finanzbuchhaltung unserer Vereinigung. Aus den Übersichten<br />

geht auch die solide finanzielle Lage der Vereinigung hervor, die es ermöglicht<br />

hat, dass wir in den letzten Jahren auf Erhöhungen des Mitgliedsbeitrages<br />

verzichten konnten. Ebenfalls abgedruckt in diesem Rundbrief sind der<br />

Bericht der Ethik-Kommission (S. 38ff.), in der sie einen allgemeinen Überblick<br />

über ihre Arbeit der vergangenen drei Jahre gibt, sowie der Bericht des<br />

Ausschusses für die Nachwuchsförderung (S. 36f.); beide Berichte wurden<br />

bereits auf der Mitgliederversammlung präsentiert und sollen in diesem<br />

Rundbrief noch einmal dokumentiert werden. Hinweisen möchte ich in diesem<br />

Zusammenhang auch auf den umfangreichen Bericht über das Gender-<br />

Monitoring, der bereits auf der Mitgliederversammlung für Diskussionsstoff<br />

sorgte und der noch einmal auf der Homepage der <strong>DVPW</strong> eingesehen werden<br />

kann (s. auch S. 41ff.). Für optimistisch stimmende Neuigkeiten sorgt<br />

momentan das PolitikON-Projekt. Nachdem bisherige Verstetigungskonzepte<br />

nicht alle der an sie gerichteten Hoffnungen erfüllen konnten, wird gegenwärtig<br />

mit Verlagen darüber verhandelt, ob und wie PolitikON in gemeinsamer<br />

Regie weitergeführt und -entwickelt werden kann. Ralf Kleinfeld, der nun<br />

auch im Vorstand vertreten ist, danke ich an dieser Stelle ganz herzlich für<br />

sein unermüdliches Engagement in dieser Angelegenheit.<br />

Einige kleinere Änderungen gibt es im Hinblick auf die Untergliederungen der<br />

<strong>DVPW</strong>. Nach längerer Diskussion haben Vorstand und Beirat auf ihrer letzten<br />

Sitzung vor dem Kieler Kongress beschlossen, den bisher unter dem Titel<br />

‚Ad-hoc-Gruppe’ firmierenden Zusammenschlüssen den neuen Namen ‚Themengruppe’<br />

zu geben. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass<br />

einige dieser ‚ad-hoc’ anlässlich der Kongresse zusammenkommenden<br />

Gruppen sich in ihrer Arbeit jeweils auf ein konkretes Thema konzentrieren,<br />

was durch die neue Bezeichnung besser zum Ausdruck kommt. Verstetigt<br />

sich eine solche Zusammenarbeit, so besteht wie bislang bereits praktiziert<br />

die Möglichkeit der Umwandlung in einen ‚Arbeitskreis’. Berichtet werden<br />

kann in diesem Zusammenhang auch von einigen Veränderungen innerhalb<br />

von Untergliederungen. Die Mitglieder der bisherigen Sektion ‚Staatslehre<br />

und politische Verwaltung’ und des Arbeitskreises ‚Politische Steuerung’ haben<br />

in Kiel die Fusion ihrer beiden Untergliederungen beschlossen. Die Sektion<br />

trägt künftig den Namen ‚Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft’.<br />

Beschlossen wurde ferner von den Mitgliedern des Arbeitskreises ‚Vergleich<br />

12<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

osteuropäischer Gesellschaften’ ihre Arbeit zukünftig im Rahmen des Arbeitskreises<br />

‚Demokratieforschung’ weiterzuführen. Darüber hinaus wurde<br />

die Sektion ‚Politik und Ökonomie‘ in ‚Politische Ökonomie‘ umbenannt und<br />

der Arbeitskreis ‚Politik und Technik’ heißt künftig ‚Politik, Wissenschaft und<br />

Technik‘. Die bisherige Ad-hoc-Gruppe ‚Vergleichende Wohlfahrtstaatsforschung’<br />

führt ihre Tätigkeit als Arbeitskreis fort. Aufgrund einer von Vorstand<br />

und Beirat sehr begrüßten Initiative des Arbeitskreises ‚Politik und Geschichte‘<br />

wurde in Kiel erstmals ein Treffen aller Arbeitskreissprecher/innen durchgeführt,<br />

auf dem sehr konstruktiv über die Belange der Untergliederungen<br />

diskutiert wurde. Wir wollen ein Treffen zum Austausch der Sprecher/innen<br />

aller Untergliederungen bereits jetzt für den nächsten Kongress vormerken.<br />

Im Hinblick auf die gegenwärtige internationale Präsenz der bundesdeutschen<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> gibt es einige erfreuliche Nachrichten mitzuteilen.<br />

Ausgesprochen dankbar bin ich meiner Vorgängerin Suzanne S. Schüttemeyer<br />

für ihr Engagement in der 2007 in Berlin gegründeten ECPSA (European<br />

Confederation of Political Science Associations), in der mittlerweile<br />

fast alle politikwissenschaftlichen Fachverbände in Europa Mitglied geworden<br />

sind, um die wissenschaftspolitischen Interessen des Faches auch auf<br />

europäischer Ebene besser zur Geltung bringen zu können. Suzanne Schüttemeyer<br />

hat die Gründung der ECPSA federführend initiiert und wurde 2008<br />

zur ersten Vorsitzenden der Vereinigung gewählt. Ich freue mich, dass meine<br />

Vorgängerin auch weiterhin auf diesem wichtigen hochschulpolitischen Feld<br />

aktiv bleiben will und setze darauf, dass auch der neue Vorstand und Beirat<br />

der <strong>DVPW</strong> dieses Engagement nach Kräften unterstützt. Während ihrer<br />

Amtszeit wird Felix Wurm ihr als Geschäftsführer der ECPSA zur Seite stehen.<br />

Auch auf Ebene der IPSA (International Political Science Association)<br />

gibt es gute neue Nachrichten. Werner Patzelt wurde als Vertreter der bundesdeutschen<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong> in das neue Executive Committee der<br />

IPSA gewählt; in dieser Funktion wird er auch an den künftigen Sitzungen<br />

von Vorstand und Beirat teilnehmen. Dirk Berg-Schlosser, der dieses Amt in<br />

den letzten beiden Amtsperioden wahrgenommen hat, bleibt dem Gremium<br />

als Summer School Coordinator erhalten. Zudem wurde Rainer Eisfeld erneut<br />

als Vertreter der IPSA-Forschungsausschüsse in das Committee gewählt.<br />

Angesichts dieses regen deutschen Engagements wäre es vielleicht<br />

eine gute Idee, nach München (1970) und Berlin (1994), ein drittes Mal einen<br />

IPSA-Kongress nach Deutschland bekommen zu wollen.<br />

Die Möglichkeiten der <strong>DVPW</strong>, den Interessen des Faches nach außen Gehör<br />

zu verschaffen, soll man sicherlich nicht überschätzen. Dennoch hat sich in<br />

der Vergangenheit mehr als einmal gezeigt, dass Initiativen und Aktivitäten<br />

der Vereinigung zu positiven Veränderungen für unsere Disziplin beigetragen<br />

haben. Meine Hoffnung für die nächsten drei Jahre ist, dass uns dies erneut<br />

gelingen wird.<br />

Hubertus Hubertus Hubertus Buchstein<br />

Buchstein<br />

13


I. Protokoll der Mitgliederversammlung am 23. September 2009<br />

Protokoll Protokoll der der ordentlichen ordentlichen Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung der der <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> am am 23. 23. Se Sep- Se p<br />

tember tember 2009 2009<br />

2009<br />

Ort: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Auditorium Maximum,<br />

Christian-Albrechts-Platz 2, 24118 Kiel, Hörsaal G<br />

Beginn: 18:15 Uhr<br />

Ende: 23:11 Uhr<br />

TOP TOP 1: 1: 1: Wahl Wahl der der der Versammlungsleitung<br />

Versammlungsleitung<br />

Die <strong>DVPW</strong>-Vorsitzende, Suzanne S. Schüttemeyer, schlägt Oscar W. Gabriel<br />

als Versammlungsleiter (künftig: VL) vor. Bestätigung per Akklamation.<br />

TOP TOP 2: 2: Wahl Wahl der der Protokollführung<br />

Protokollführung<br />

Oscar W. Gabriel schlägt Sven T. Siefken als Protokollführer vor. Bestätigung<br />

per Akklamation.<br />

TOP TOP 3: 3: 3: Genehmigung Genehmigung der der Tagesordnung<br />

Tagesordnung<br />

Die vorgeschlagene Tagesordnung wird einstimmig verabschiedet.<br />

TOP TOP 4: 4: Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht des Vorstandes und Aussprache<br />

Suzanne S. Schüttemeyer und Felix W. Wurm tragen den Bericht des Vorstandes<br />

vor:<br />

Entwicklung Entwicklung der der Mitgliederzahlen Mitgliederzahlen seit seit 2006<br />

2006<br />

Die <strong>DVPW</strong> hat zur Zeit 1.650 Mitglieder. Die Mitgliederzahlen haben sich seit<br />

der letzten Mitgliederversammlung weiterhin sehr positiv entwickelt. Es wurden<br />

seit September 2006 312 neue Mitglieder aufgenommen (in den beiden<br />

Amtsperioden davor traten 274 bzw. 215 neue Mitglieder bei). Dem stehen<br />

163 (2003-2006 = 171, 2000-2003 = <strong>141</strong>) Austritte, Löschungen wegen<br />

nichtgezahlter Beiträge und einige Todesfälle gegenüber. Per Saldo hat die<br />

Mitgliedschaft in den letzten drei Jahren um 149 Personen zugenommen<br />

(2003-2006 = 103, 2000-2003 = 74). Anhand der Eintrittsdaten lässt sich<br />

feststellen, dass mehr als die Hälfte der heutigen Mitglieder (828 Personen)<br />

in den letzten 10 Jahren beigetreten sind.<br />

Verstorben sind in den vergangenen drei Jahren folgende Mitglieder: Uwe<br />

Thaysen, Ulrich Widmaier, Erich Küchenhoff, Wolfgang Potratz, Jörg Meyer-<br />

Stamer. Die Vereinigung wird diesen Mitgliedern ein ehrendes Andenken<br />

bewahren.<br />

Als eine Maßnahme zur Nachwuchsförderung wurde im Jahr 2004 die so genannte<br />

„Schnupper-Mitgliedschaft“ für Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen,<br />

die noch nicht die Aufnahmekriterien der <strong>DVPW</strong> erfüllen,<br />

eingeführt. Derzeit testen 57 Personen auf diese Weise den Mitgliederservi-<br />

14<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

ce der <strong>DVPW</strong>. Etwa die Hälfte aller „Schnupper-Mitglieder“ stellt im Laufe<br />

von zwei Jahren einen Antrag auf reguläre Mitgliedschaft.<br />

Derzeit unterstützen sieben Fördermitglieder (wissenschaftliche Buchverlage)<br />

die Arbeit der Vereinigung.<br />

Finanzielle Finanzielle Situation Situation der der <strong>DVPW</strong><br />

<strong>DVPW</strong><br />

Die finanzielle Situation der <strong>DVPW</strong> ist nach wie vor positiv zu bewerten. Es<br />

besteht zwar ein leichtes strukturelles Defizit in Höhe von ca. 7.000 Euro pro<br />

Jahr, dieses Defizit ist in den nächsten Jahren aber problemlos zu vertreten,<br />

da sich das Vereinsvermögen zum Jahresende 2008 auf ca. 95.000 Euro belief.<br />

Das Finanzamt Osnabrück möchte wegen der Gemeinnützigkeit der<br />

<strong>DVPW</strong> lediglich eine Vermögensrücklage in Höhe von 80.000 Euro zulassen,<br />

da die Einnahmen zeitnah zu verwenden seien. Dieser Bestand wird nach<br />

den derzeitigen Planungen in den nächsten zwei bis drei Jahren erreicht.<br />

Nach wie vor gibt das Vermögen der <strong>DVPW</strong> der Vereinigung eine gute finanzielle<br />

Sicherung für die Kongresse, die mit durchschnittlichen Ausgaben in<br />

Höhe von jeweils 170.000 Euro ein beträchtliches finanzielles Risiko darstellen.<br />

Den Mitgliedern ist in der Woche vor dem Kongress der Bericht der Rechnungsprüfer,<br />

zu dem auch eine Übersicht der Finanzen gehört (s. TOP 9), per<br />

E-Mail übersandt worden. Der Finanzbericht wird für die nicht anwesenden<br />

Mitglieder im Herbst-Rundbrief veröffentlicht.<br />

Sektionen Sektionen und und Arbeitskreise<br />

Arbeitskreise<br />

Derzeit verfügt die <strong>DVPW</strong> über neun Sektionen, 29 Arbeitskreise (2003 und<br />

2006 = 26), zwei Ad-hoc-Gruppen (2006 = 14, 2003 = 9) und acht (relativ<br />

inaktive) Landesgruppen.<br />

Vorstand und Beirat haben beschlossen, die Ad-hoc-Gruppen künftig Themengruppen<br />

zu nennen, da sie häufig nicht nur ad-hoc zum Kongress zustande<br />

kommen und sich dann wieder auflösen, sondern durchaus mehrere<br />

Jahre tätig sind, bis sie einen Antrag auf Aufwertung zum Arbeitskreis stellen.<br />

Die Sprecherinnen und Sprecher der Sektionen wurden in den letzten drei<br />

Jahren mehrfach zu Vorstandssitzungen eingeladen und in die Entscheidungen<br />

von Vorstand und Beirat eingebunden.<br />

Im Sommer 2007 haben Vorstand und Beirat eine Initiative gestartet, die die<br />

Untergliederungen zu mehr Kooperation untereinander ermuntern sollte.<br />

Daraufhin haben sich mehrere Arbeitskreise Sektionen zugeordnet und verschiedene<br />

gemeinsame Veranstaltungen abgehalten. Erstmals auf einem<br />

<strong>DVPW</strong>-Kongress wurde dafür auch am Donnerstagmorgen dieser Kongresswoche<br />

ein komplettes Zeitfenster für gemeinsame Veranstaltungen mehrerer<br />

Untergliederungen reserviert.<br />

15


Gemeinsame Tagung von <strong>DVPW</strong>, ÖGPW und SVPW im November 2008 2008 an<br />

an<br />

der der Universität Universität Osnabrück<br />

Osnabrück<br />

Vom 21. bis 23. November 2008 wurde in Osnabrück über die „Verfassung<br />

der Demokratien“ diskutiert. Mit 400 angemeldeten Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern war die Veranstaltung so gut besucht wie keine zuvor. Die Finanzierung<br />

war durch die Förderung der DFG und des Landes Niedersachsen<br />

auf sehr solide Weise gegeben. Ein besonderer Dank wird an die Kolleginnen<br />

und Kollegen der Universität Osnabrück ausgesprochen.<br />

Kongress Kongress 2009 2009<br />

2009<br />

Mit 645 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie 58 Gästen ist der Kongress<br />

2009 erneut gut besucht (2006: 723 zahlende Teilnehmer, 2003: 728). Die<br />

geringere Zahl als in den vergangenen Jahren liegt nach Rückmeldungen von<br />

Mitgliedern insbesondere an der in der vorangegangenen Woche durchgeführten<br />

ECPR-Tagung in Potsdam.<br />

Für das Programm wurden 51 Veranstaltungen angemeldet (2003: 64), davon<br />

16 von Sektionen, 27 von Arbeitskreisen, eine Ad-hoc-Gruppe, sechs<br />

von jeweils zwei Untergliederungen und eine von einer Nachwuchsgruppe.<br />

Der Kongress erfolgt erstmalig mit dem Ziel der Klimaneutralität. Ungefähr<br />

die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen bisher Zahlungen<br />

eingegangen sind, hat sich bereit erklärt, die Klimaneutralität zu unterstützen.<br />

Die Vorsitzende spricht besonderen Dank aus an die lokalen Kongressorganisatoren<br />

Joachim Krause und das gesamte Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

der Uni Kiel sowie den lokalen Kongressassistenten, Stefan Hansen, und die<br />

Hilfskräfte. Dank geht auch an die Förderer.<br />

PVS<br />

PVS<br />

Die Redaktion ist mit ihrer Chefredakteurin, Sabine Kropp, an die DHV<br />

Speyer gewechselt. Bernhard Zangl wird als neues Mitglied der Redaktion<br />

begrüßt; Reinhard Wolf ist aus der Redaktion ausgeschieden. Zum Ersatz für<br />

drei im nächsten Jahr ausscheidende Redakteure ist eine Findungskommission<br />

eingesetzt worden. Zum Bericht der Redaktion siehe TOP 7.<br />

PVS PVS-Sonderhefte<br />

PVS PVS Sonderhefte<br />

Folgende Sonderhefte wurden von Vorstand und Beirat auf den Weg gebracht:<br />

• Sonderheft 43/2009 (soeben erschienen): Margit Bussmann / Andreas<br />

Hasenclever / Gerald Schneider: Identität, Institutionen und Ökonomie:<br />

Ursachen innenpolitischer Gewalt<br />

• Sonderheft 44/2009: Michael Edinger / Werner J. Patzelt: Politik als Beruf<br />

• Sonderheft 45/2010: Andreas Busch / Jeanette Hofmann: Politische<br />

Ökonomie der Informationsgesellschaft<br />

• Sonderheft 46/2011: Rüdiger Schmitt-Beck: Wählen in Deutschland.<br />

16<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

PolitikON PolitikON<br />

PolitikON<br />

Die <strong>DVPW</strong>, die seit Anfang 2004 Eigentümerin des im Rahmen des PolitikON-Projektes<br />

erstellten Portals ist, konnte in den letzten drei Jahren dafür<br />

sorgen, dass PolitikON weiter genutzt werden kann, obwohl es in Folge der<br />

Dezentralisierung der Finanzmittel im Rahmen der Föderalismusreform erhebliche<br />

Einbrüche gab. Ralf Kleinfeld wird für seinen Einsatz in der Leitung<br />

des Projektes besonders gedankt. Gegenwärtig wird mit Verlagen darüber<br />

verhandelt, PolitikON in gemeinsamer Regie weiterzuführen und fortzuentwickeln<br />

(siehe unten, Projekt PolitikON).<br />

Ethik Ethik-Kommission<br />

Ethik Kommission Kommission<br />

Die im Sommer 2006 gewählte Kommission – bestehend aus Michael Th.<br />

Greven, Hans-Dieter Klingemann, Beate Kohler, Gerhard Lehmbruch, Birgit<br />

Sauer und Reinhard Zintl – hat in den letzten drei Jahren verschiedene Fälle<br />

bearbeiten müssen (Bericht von Michael Th. Greven unter TOP 8).<br />

Die nächsten Wahlen zur Ethik-Kommission stehen im Frühsommer 2011 an.<br />

DFG DFG-Fachgutachter<br />

DFG Fachgutachter<br />

Bei der im Herbst 2007 durchgeführten Wahl der Mitglieder des DFG-Fachkollegiums<br />

„Sozialwissenschaften“ wurden folgende von <strong>DVPW</strong> und DGfP<br />

nominierte Mitglieder für das Fach <strong>Politikwissenschaft</strong> gewählt: Katharina<br />

Holzinger, Susanne Lütz, Wolfgang Merkel, Thomas Risse.<br />

Darüber hinaus waren <strong>DVPW</strong> und DGfP aufgrund eines gemeinsamen Antrages<br />

erstmalig berechtigt, auch Nominierungen für das Fach „Empirische Sozialforschung“<br />

einzureichen. Leider wurde von den für dieses Teilgebiet vorgeschlagenen<br />

Kolleginnen und Kollegen der <strong>Politikwissenschaft</strong> niemand<br />

gewählt.<br />

Die nächsten DFG-Wahlen werden im Herbst 2011 stattfinden.<br />

Verhältnis Verhältnis zur zur DGfP<br />

DGfP<br />

Das Verhältnis zur DGfP ist sehr gut, wie z.B. an den im völligen Einvernehmen<br />

beschlossenen Nominierungslisten für die DFG-Wahlen und gegenseitigen<br />

Einladungen zu Veranstaltungen zu sehen ist. Zudem wurde im Juni<br />

2007 eine gemeinsame Stellungnahme zum Schulfach „Politik & Wirtschaft“<br />

in der Lehramtsausbildung verabschiedet.<br />

IPSA<br />

IPSA<br />

Bei der Mitgliederversammlung der IPSA im August 2009 wurde Werner Patzelt<br />

als Vertreter der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong> in das Executive Committee<br />

(EC) der IPSA gewählt. Dirk Berg-Schlosser, der dieses Amt in den<br />

letzten zwei Amtsperioden inne hatte, bleibt dem Gremium als Summer<br />

School Coordinator erhalten. Zudem wurde Rainer Eisfeld erneut als Vertreter<br />

der IPSA-Forschungsausschüsse in das Committee gewählt. Das EC<br />

tagte parallel zum Kongress 2009 in Kiel.<br />

17


European European Confederation Confederation oof<br />

o f Political Political Science Science Associations<br />

Associations<br />

Es ist gelungen, unter Federführung der <strong>DVPW</strong> die European Confederation<br />

of Political Science Associations (ECPSA) zu gründen, der inzwischen die<br />

Fachvereinigungen der meisten europäischen Länder angehören. Sie soll ein<br />

Forum sein, um die politisch angestrebte Harmonisierung des Hochschulraums<br />

in Europa für die <strong>Politikwissenschaft</strong> zu unterstützen und praktisch<br />

umzusetzen, gemeinsame Interessen der Disziplin zu diskutieren und Probleme<br />

durch bessere gegenseitige Informationen und Erfahrungsaustausch<br />

lösen zu helfen.<br />

Zur ersten Vorsitzenden wurde Suzanne S. Schüttemeyer gewählt.<br />

Wissenschaftspreise<br />

Wissenschaftspreise<br />

Vorstand und Beirat haben den Theodor-Eschenburg-Preis der <strong>DVPW</strong> des<br />

Jahres 2009 für sein Lebenswerk an Wilhelm Hennis verliehen. Das Plenum<br />

zur Preisverleihung fand am Folgetag der MV statt. In derselben Veranstaltung<br />

wurden die Trägerinnen und Träger der Förderpreise 2007, 2008 und<br />

2009 sowie des Themenpreises für Nachhaltige Politik gewürdigt.<br />

Arbeitsausschuss Arbeitsausschuss Arbeitsausschuss „Lehre „Lehre „Lehre und und Studium“<br />

Studium“<br />

Hubertus Buchstein berichtet über die Arbeit des Ausschusses „Lehre und<br />

Studium“, der sich in den vergangenen Jahren besonders mit der Weiterführung<br />

der Arbeiten im Rahmen der Umsetzung des Bologna-Prozesses befasst<br />

hat. Der Schwerpunkt lag in der Beobachtung und Begleitung der Entwicklungen<br />

im BA-Bereich und zunehmend auch der neuen Master-<br />

Studiengänge.<br />

Anfragen von verschiedenen Kolleginnen und Kollegen nach einer Handreichung<br />

für die Gestaltung von MA-Studiengängen, wie sie in ähnlicher Form<br />

schon für die BA-Studiengänge geschaffen worden war, wurden im Ausschuss<br />

diskutiert. Da im MA-Bereich allerdings inzwischen hybride Studiengänge<br />

stark vertreten sind, wurde es als schwierig angesehen, hier einheitliche<br />

Zulassungskriterien zu formulieren. Daher hat sich der Ausschuss vorerst<br />

dagegen entschieden, Empfehlungen abzugeben. Diese Diskussion wird<br />

in den folgenden Jahren verstärkt geführt werden müssen, da es in Deutschland<br />

in der mittelfristigen Perspektive weniger politikwissenschaftliche MA-<br />

Studienplätze gibt als Studieninteressenten.<br />

An die Kultusministerkonferenz hat die <strong>DVPW</strong> Stellungnahmen bezüglich der<br />

vorgelegten Kriterien zur Lehrerausbildung abgegeben. Hier ist eine Verstetigung<br />

der Einbettung in die politische Entscheidungsfindung gelungen.<br />

Eine Stellungnahme zum Hochschulpakt wurde von der <strong>DVPW</strong> nicht abgegeben,<br />

da die diesbezüglichen Interessen der <strong>Politikwissenschaft</strong> zu vielfältig<br />

sind; dieses Thema wird vom Ausschuss jedoch weiter verfolgt.<br />

Für die nächsten drei Jahre wird es insbesondere als wichtig angesehen, eine<br />

Übersicht über die politikwissenschaftlichen Promotionsstudiengänge zu<br />

erstellen. Zudem soll weiterhin eine Übersicht über die Kurse im Masterbe-<br />

18<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

reich vorgehalten und auch für die Mitglieder als Serviceleistung angeboten<br />

werden.<br />

Arbe Arbeitsausschuss Arbe Arbe itsausschuss „Nachwuchsförderung“<br />

Nathalie Behnke berichtet über die Tätigkeit des Arbeitsausschusses<br />

„Nachwuchsförderung“. Der Ausschuss hat eine Stellungnahme zur Situation<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses erarbeitet, die von der <strong>DVPW</strong> veröffentlicht<br />

wurde und auf der Homepage zum Abruf bereitsteht.<br />

Die zweite große Aufgabe lag in der Durchführung eines Nachwuchstags,<br />

welcher der Drei-Länder-Konferenz vorgeschaltet war und sich insbesondere<br />

an Doktorand/innen richtete. Diese Veranstaltung wurde sehr gut angenommen<br />

und befasste sich mit Themen der Nachwuchs- und Forschungsförderung<br />

sowie des Berufseinstiegs. Es wird als sinnvoll angesehen, dieses<br />

Format fortzuführen.<br />

Erste Ergebnisse der „Abbrecherstudie“, die von Heike Kahlert und Mitarbeiterinnen<br />

(Uni Rostock) durchgeführt wird, waren am Vortag vorgestellt worden.<br />

Die Nachwuchsgruppe hofft, dass entsprechende Informationen weiterhin<br />

erhoben werden.<br />

Es wird vom Ausschuss für nötig gehalten, eine Ausarbeitung zur Situation<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses in der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

zu erstellen.<br />

Der Bericht des Ausschusses wird im Herbst-Rundbrief der <strong>DVPW</strong> veröffentlicht.<br />

Projekt Projekt PolitikON<br />

PolitikON<br />

Ralf Kleinfeld berichtet, dass der Betrieb des Portals PolitikON weiterlaufen<br />

konnte und einige „Renovierungsarbeiten“ vorgenommen wurden. Auch die<br />

Nutzerbetreuung wurde aufrecht erhalten.<br />

Weiterhin sind etwa 90 Lerneinheiten mit insgesamt 12.000 Bildschirmseiten<br />

verfügbar. Nach Abschluss der Projektförderung ist die Nutzerzahl höher<br />

als während der Projektlaufzeit. Zu Semesterbeginn haben in den vergangenen<br />

Jahren 7.000 bis 8.000 Nutzerinnen und Nutzer auf PolitikON zugegriffen.<br />

Erfreulich ist eine steigende Zahl von Nutzerinnen und Nutzern aus dem<br />

Bereich von Weiterbildungseinrichtungen und Schulen.<br />

Für die Fortführung wurde nach neuen Optionen und alternativen Geschäftsmodellen<br />

für PolitikON gesucht. Insbesondere ist eine Kooperation<br />

mit wissenschaftlichen Verlagen ins Auge gefasst, zu der es inzwischen weit<br />

fortgeschrittene und sehr konkrete Verhandlungen gibt. Absehbar für die<br />

nahe Zukunft ist daher ein kompletter Relaunch des Portals. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch die Honorierung von Autorinnen und Autoren sowie<br />

die Erhebung von Nutzerbeiträgen zu diskutieren sein. Vision und Planung<br />

für die Zukunft von PolitikON sollen darauf aufbauend in Kürze ergänzt werden,<br />

wenn der neue Vorstand die entsprechenden Vertragsverhandlungen<br />

abgeschlossen hat.<br />

19


Dank<br />

Dank<br />

Suzanne S. Schüttemeyer dankt allen Ehrenamtlichen (Vorstand und Beirat,<br />

Ethik-Kommission, StAFF, Sprecherinnen und Sprechern der Sektionen, Arbeitskreise,<br />

Landes- und Ad-hoc-Gruppen, den PVS-Redakteuren, den Mitgliedern<br />

der Jurys für die Wissenschaftspreise, den Rechnungsprüfern und<br />

den Mitgliedern des DFG-Fachkollegiums) und Herrn Wurm für die gute Zusammenarbeit.<br />

Herr Wurm bedankt sich bei der Vorsitzenden, Vorstand und<br />

Beirat sowie seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Geschäftsstelle.<br />

Aussprache Aussprache<br />

Aussprache<br />

Ulrich von Alemann äußert die Hoffnung, dass im Rahmen des Kongresses<br />

eine Bestandsaufnahme zur Frage „Wo stehen wir als <strong>Politikwissenschaft</strong>?“<br />

geben wird. Er schlägt weiterhin vor, dass der Kongress künftig alle zwei Jahre<br />

tagen solle, um dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Gelegenheit zu<br />

geben, sich verstärkt regelmäßig auszutauschen. Das Jahr 2011 biete sich<br />

als guter Termin für den nächsten Kongress an, da in diesem Jahr das<br />

60jährige Jubiläum der <strong>DVPW</strong>-Gründung stattfindet. Auch im Vergleich zu<br />

anderen Disziplinen sei der dreijährige Turnus des Kongresses sehr selten.<br />

Er verweist darauf, dass zur Realisierung dieses Vorschlages eine Satzungsänderung<br />

vorgenommen werden müsse, um die Mitgliederversammlung<br />

auch weiterhin im Rahmen des Kongresses durchführen zu können. Ulrich<br />

von Alemann bittet darum, dass sich der neue Vorstand mit diesem Vorschlag<br />

befasst.<br />

Barbara Holland-Cunz äußert die Einschätzung, dass der Ausschuss „Lehre<br />

und Studium“ sich zum Thema des Bologna-Prozesses positionieren solle, da<br />

das Thema nicht abgeschlossen sei.<br />

Ulrich Brand schlägt vor, Panels auf künftigen Kongressen öffentlich auszuschreiben<br />

und sie nicht allein über die Sektionen zu besetzen. Auf diesem<br />

Wege könne man auch denjenigen die Gelegenheit zur Beteiligung bieten,<br />

die nicht in den Sektionen aktiv sind. Dies würde zugleich bedeuten, dass<br />

mehr Veranstaltungen als bisher durchgeführt werden.<br />

Suzanne S. Schüttemeyer betont, dass die Fragen zum Bologna-Prozess von<br />

der <strong>DVPW</strong> nicht ad-acta gelegt seien, sondern weiterhin als sehr wichtig angesehen<br />

werden. Die Entwicklungen würden auch auf europäischer Ebene<br />

weiter verfolgt. Entsprechende vergleichende Daten von der ECPSA werden<br />

demnächst auf der Homepage der ECPSA veröffentlicht. Hinzuweisen sei zudem<br />

auf die höchst unzufriedene Besoldungssituation des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses; diese Themen würden weiter verfolgt.<br />

Hubertus Buchstein berichtet, dass bereits an einzelnen Universitäten mit<br />

der „Reform der Reform“ begonnen werde; auch dieses Thema werde von<br />

der <strong>DVPW</strong> begleitet. Für besonders wichtig hält die <strong>DVPW</strong> die Betonung der<br />

Wissenschaftlichkeit der universitären (Aus)bildung und die Wahrung der<br />

Fachidentität der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />

Suzanne S. Schüttemeyer empfiehlt, die Aufnahme zusätzlicher Panels im<br />

Vorstand zu diskutieren. Sie weist darauf hin, dass die Durchführung des<br />

20<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Kongresses einen erheblichen Finanzierungs- und Organisationsaufwand<br />

verursache und betont, dass auch die Bereitschaft zur Organisation vor Ort<br />

in den vergangen Jahren nicht sehr groß war. Der Vorschlag eines zweijährigen<br />

Turnus der Kongresse solle vom nächsten Vorstand diskutiert, die Vor-<br />

und Nachteile abgewogen werden.<br />

TOP TOP 5: 5: Bericht Bericht über über das das Gender Gender-Monitoring Gender Monitoring und Au Aussprache Au<br />

sprache<br />

Gabriele Abels erläutert den Bericht zum Gender-Monitoring, den der Ständige<br />

Ausschuss für Fragen der Frauenförderung (StAFF) im Auftrag von Vorstand<br />

und Beirat der <strong>DVPW</strong> durchgeführt hat, sowie die daraus resultierenden<br />

Empfehlungen. Der Bericht mit Empfehlungen wird künftig auf der Homepage<br />

der <strong>DVPW</strong> zur Verfügung stehen.<br />

Im Vergleich zum ersten Bericht zeigt sich insgesamt die Verstetigung einer<br />

leicht positiven Entwicklung. Der Anteil von Frauen in der <strong>DVPW</strong> hat sich auf<br />

ein gutes Viertel erhöht. 18,8% der Statusgruppe der Professorinnen und<br />

Professoren sind Frauen. Ihre Vertretung in den innerverbandlichen Führungsgremien<br />

zeigt einen sehr hohen Anteil. Auch die Partizipation von Frauen<br />

an den Kongressen hat zugenommen. In den Plenarveranstaltungen ist<br />

ebenfalls ein hoher Anteil von Frauen festzustellen. So auch in der Autorenund<br />

Herausgeberschaft der PVS und der PVS-Sonderhefte. In den Untergliederungen<br />

sieht man im Vergleich zum ersten Gender Monitoring hingegen<br />

keine wesentlich positive Entwicklung, teilweise (Herausgeberschaften, Publikationen)<br />

waren die Zahlen dort sogar rückläufig.<br />

Es zeigt sich insgesamt, dass Instrumente der Nachwuchsförderung mehr<br />

Nachfrage finden als Instrumente der expliziten Frauenförderung. Deutlich<br />

wird, dass hier vor allem die gezielte und persönliche Ansprache genutzt<br />

wird.<br />

Der StAFF gibt die folgenden Empfehlungen ab:<br />

1. Umsetzung der Frauenförderung beobachten, Gender Monitoring fortsetzen;<br />

2. auf hohe Partizipation von Frauen bei Personalrekrutierung achten, positiven<br />

Trend konsolidieren;<br />

3. Politik hoher Transparenz beibehalten;<br />

4. Schnuppermitgliedschaft fördern;<br />

5. Ergebnisse aus der „Abbrecherstudie“ intensiv diskutieren;<br />

6. Datenlücken füllen; Handreichungen entwickeln;<br />

7. internationalen Vergleich fördern und Erfahrungen über „best practices“<br />

austauschen;<br />

8. Frauen und Nachwuchsförderung besser verbinden;<br />

9. Wirkung des Verfahrens für PVS-Sonderhefte beobachten.<br />

Aussprache<br />

Aussprache<br />

Sandra Seubert bittet um Erläuterung zum zeitweisen Rückgang der Autorinnen<br />

in der PVS. Gabriele Abels stellt klar, dass im Erhebungszeitraum eine<br />

21


deutlich größere Zahl von Einreichungen erfolgt ist, die sich zum Stichtag der<br />

Auswertung noch im Begutachtungsverfahren befanden.<br />

Sabine Kropp berichtet, dass 21% der Beiträge von Frauen eingereicht werden.<br />

Im anonymisierten Verfahren würden 18% anerkannt, so dass hier trotz<br />

anonymem Verfahren keine unterdurchschnittliche Annahme festzustellen<br />

sei. Die geringe Zahl der PVS-Autorinnen liege also insbesondere an der geringeren<br />

Zahl eingereichter Beiträge.<br />

Ursula Birsl weist darauf hin, dass die Zahl der weiblichen Habilitierten leicht<br />

rückläufig sei und dies in Zukunft beachtet werden sollte. Ebenfalls solle verstärkt<br />

auf die Gender-Mainstreaming-Aspekte im Rahmen der „Abbrecherstudie“<br />

eingegangen werden.<br />

TOP TOP 6: 6: Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht des des StAFF StAFF und und Ausspr Aussprache Ausspr che che<br />

Gabriele Abels berichtet über die Arbeit des Ständigen Ausschusses für Fragen<br />

der Frauenförderung (StAFF). Die von der IPSA durchgeführte Befragung,<br />

an der sich auch die <strong>DVPW</strong> beteiligt hat, wird vom StAFF als wenig<br />

aussagekräftig beurteilt; die Datenlage für internationale Vergleiche sei nicht<br />

zufriedenstellend.<br />

Die Arbeit von Vorstand und Beirat wurden durch den StAFF begleitet, und<br />

durch die Mitarbeit im Beirat von PolitikON wurde darauf hingewirkt, im Projekt<br />

ein Gender-Mainstreaming umzusetzen.<br />

In der Vorbereitung des Kongresses wirkte der StAFF ebenfalls mit. Abschließend<br />

dankt Gabriele Abels im Namen des StAFF Vorstand und Beirat<br />

für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen drei Jahren. Der<br />

vollständige Bericht des StAFF wird im Herbst-Rundbrief der <strong>DVPW</strong> abgedruckt.<br />

Aussprache<br />

Aussprache<br />

Eine Aussprache zu diesem Punkt wird durch die MV nicht gewünscht.<br />

TOP TOP TOP 7: 7: Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht der der der PVS PVS-Redak PVS Redak Redaktion Redak tion und und und Aussprache<br />

Aussprache<br />

Sabine Kropp berichtet über die Arbeit der PVS-Redaktion in den vergangenen<br />

drei Jahren. Reinhard Wolf ist aus der Redaktion ausgeschieden und<br />

Bernhard Zangl wurde neu bestellt. Über 520 Personen sind in der Gutachterdatenbank<br />

enthalten. Kleinere organisatorische Optimierungen sollen zu<br />

einer Beschleunigung der Begutachtung führen, die allerdings teilweise deshalb<br />

nicht erreicht wird, weil die Gutachter verstärkt in Lehre eingebunden<br />

sind und sich die Antwortzeiten erhöht haben.<br />

In der Zusammenarbeit mit dem VS-Verlag wird noch erheblicher Verbesserungsbedarf<br />

gesehen. Dies betrifft insbesondere die Geschwindigkeit der<br />

Online-Bereitstellung der Hefte.<br />

Festzustellen ist, dass vermehrt auch Debatten über mehrere Hefte selbständig<br />

durch Autorinnen und Autoren geführt werden; in der Vergangenheit<br />

mussten diese häufiger durch die Redaktion angestoßen werden. Auch das<br />

22<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Online-Forum der PVS wird verstärkt zum Führen wissenschaftlicher Debatten<br />

genutzt.<br />

Im Heft 4/2009 wird ein Überblick über die eingereichten, abgelehnten und<br />

abgedruckten Beiträge der PVS veröffentlicht. 2006 bis 2009 sind die Einreichungen<br />

weitgehend konstant geblieben. Dies ist umso positiver, als im<br />

Berichtszeitraum einige neue Zeitschriften gegründet wurden. Die Ablehnungsquote<br />

beträgt insgesamt über 64%. Die Zuordnung zu den Teildiziplinen<br />

ist oftmals schwierig, da sich viele Manuskripte an den disziplinären Schnittstellen<br />

bewegen. Festzustellen ist, dass die Ablehnungsquote bei Einzelbeiträgen<br />

erheblich größer ist als bei der Einreichung von Teams. Insgesamt<br />

wird das Peer-Review-Verfahren positiv angenommen.<br />

Zur Weiterentwicklung der PVS wurde eine Studie durch Rüdiger Schmitt-<br />

Beck und Thorsten Faas durchgeführt, deren Ergebnisse im Rundbrief Nr.<br />

139 und in Heft 3/2009 der PVS abgedruckt sind. Festgestellt wurde, dass<br />

insbesondere jüngere Kolleginnen und Kollegen Zweisprachigkeit für die PVS<br />

befürworten und angeben, dass sie auch selbst entsprechende Beiträge einreichen<br />

würden. Daher soll in einer zweijährigen Testphase erprobt werden,<br />

ob Autorinnen und Autoren englischsprachige Manuskripte anbieten, ob auf<br />

diesem Weg auch qualitativ hochwertige Beiträge eingereicht werden und<br />

wie sich die Zweisprachigkeit auf die Produktionsabläufe auswirkt.<br />

Zur Zusammenarbeit mit dem VS-Verlag wird festgehalten, dass stärker inhaltsferne<br />

Tätigkeiten auf die Redaktion verlagert wurden. Zugleich wird die<br />

Preispolitik des Verlages kritisch beurteilt.<br />

Sabine Kropp dankt der Redaktionsassistentin Priska Schorlemmer für die<br />

gute Unterstützung auch beim Umzug der PVS nach Speyer. Ingo Schorlemmer<br />

hat diese Tätigkeit kurzfristig übernommen, auch ihm wird herzlich<br />

gedankt. Sabine Kropp dankt weiterhin den Kolleginnen und Kollegen in der<br />

Redaktion.<br />

Aussprache<br />

Aussprache<br />

Eine Aussprache zu diesem Punkt wird durch die MV nicht gewünscht.<br />

TOP TOP 8: 8: Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht der der der Ethik Ethik-Kommission Ethik Ethik Kommission Kommission und Aussprache<br />

Michael Greven eröffnet seinen Bericht mit einem Dank an die Kolleginnen<br />

und Kollegen, die in der Ethik-Kommission mitgewirkt haben. Die Ethik-<br />

Kommission ist bis 2011 gewählt.<br />

Im Berichtszeitraum 2006 bis 2009 hat sich die Kommission in mehreren<br />

Verfahren mit dem Vorwurf eines Verstoßes gegen Bestimmungen des<br />

Ethikkodexes befasst und ist in einigen Fällen zu dem Ergebnis gekommen,<br />

dass ein solcher vorliegt. Aufgrund ihres jeweiligen Berichts an Vorstand und<br />

Beirat der <strong>DVPW</strong> sind im Mitgliederrundbrief im Berichtszeitraum drei Stellungnahmen<br />

über Verstöße veröffentlicht worden.<br />

Neu war im Berichtszeitraum die Erfahrung, dass von Seiten der Beteiligten<br />

an Verfahren Rechtsanwälte als Beauftragte eingesetzt und dass der Ethikkommission<br />

„gerichtliche Unterlassungsverfügungen“ sowie „Schadener-<br />

23


satzklagen“ angedroht wurden. Damit werden in das bisherige verbands- und<br />

professionsinterne Ehrengerichtsverfahren juristische Aspekte eingebracht,<br />

die neue Fragen hinsichtlich der Stellung und rechtlichen Absicherung der<br />

Mitglieder der Ethikkommission sowie des rechtlichen Status des gesamten<br />

Verfahrens aufgeworfen haben. Nach Auffassung der Ethikkommission ist<br />

sowohl die Frage nach der eventuellen Übernahme der Kosten eines<br />

Rechtsbeistandes als auch die einer Versicherung von Kommissionsmitgliedern<br />

und anderen Amtsträgern für die Zukunft zu klären.<br />

Neben den formalen Verfahren wurde eine Reihe von informellen Anfragen<br />

an den Vorsitzenden und die Kommission gerichtet. Dabei wurde deutlich,<br />

dass es auf Seite der Betroffenen immer noch eine große Hürde gibt, sich<br />

formal an die Kommission zu richten.<br />

Die Kommission sieht außerdem mit Besorgnis, dass es in Berufungsverfahren<br />

häufiger zu Interessenkonflikten und Befangenheiten kommen kann,<br />

wenn ehemalige Betreuer von Dissertationen oder Habilitationen als Mitglieder<br />

oder gar Vorsitzende von Berufungskommissionen über ihre früheren<br />

Nachwuchskräfte abstimmen. Sie regt an, sich vor Ort an den Befangenheitsregeln<br />

der DFG für Begutachtungsverfahren zu orientieren.<br />

Durch die Ethikkommission wurden an Vorstand und Beirat Empfehlungen<br />

herangetragen, wie der Ethikkodex durch weitere Auslegungsregeln einvernehmlich<br />

zu ergänzen wäre, um in den bisherigen Regeln noch offen gebliebene<br />

Fragen zu klären. Diese sollen im engen Austausch zwischen Vorstand,<br />

Beirat und Geschäftsführung weiter verfolgt werden.<br />

Der vollständige Bericht der Ethik-Kommission wird im Herbst-Rundbrief der<br />

<strong>DVPW</strong> abgedruckt.<br />

Aussprache Aussprache<br />

Aussprache<br />

Eine Aussprache zu diesem Punkt wird durch die MV nicht gewünscht.<br />

TOP TOP 9: 9: Rechnungsprüfungsbericht Rechnungsprüfungsbericht Rechnungsprüfungsbericht und und Au Aussprache Au Au sprache<br />

Eine Übersicht über die finanzielle Entwicklung der <strong>DVPW</strong> in den vergangenen<br />

drei Jahren und der Rechnungsprüfungsbericht ist den Mitgliedern bei<br />

der Registrierung zum Kongress übergeben worden. Britta Rehder teilt in<br />

Vertretung von Christiane Frantz und Peter Nitschke mit, dass die Prüfung<br />

keine Beanstandungen ergeben habe und empfiehlt der MV die Entlastung<br />

des Vorstands für die Zeit vom 16.8.2006 bis 15.8.2009.<br />

Aussprache<br />

Aussprache<br />

Der VL stellt auf Nachfrage fest, dass durch die MV keine Aussprache gewünscht<br />

wird.<br />

TOP TOP 10: 10: Entlastung Entlastung Entlastung des des Vorstandes<br />

Vorstandes<br />

Der Vorstand wird einstimmig (ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen) entlastet.<br />

24<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Der VL dankt dem Vorstand und der Vorsitzenden für die geleistete Arbeit.<br />

Suzanne S. Schüttemeyer wird durch die stellvertretende Vorsitzende die<br />

<strong>DVPW</strong>-Ehrennadel überreicht.<br />

TOP TOP 11: 11: Wahlen<br />

Wahlen<br />

TOP TOP 11 11 11 a: a: a: Bestimmung Bestimmung Bestimmung der der Wahlaufsicht Wahlaufsicht<br />

Wahlaufsicht<br />

Annette Zimmer und Frank Schimmelpfennig werden auf Vorschlag des Sitzungsleiters<br />

von der MV per Akklamation zur Wahlaufsicht bestellt.<br />

TOP TOP 11 11 11 b: b: Wahl Wahl des des Vorsitzes<br />

Vorsitzes<br />

Suzanne S. Schüttemeyer schlägt der MV namens Vorstand und Beirat Hubertus<br />

Buchstein (Universität Greifswald) als neuen Vorsitzenden der <strong>DVPW</strong><br />

vor.<br />

Hubertus Buchstein stellt sich vor und gibt eine kurze Einschätzung zum<br />

Stand des Faches ab: Er betont, dass die <strong>Politikwissenschaft</strong> insgesamt als<br />

Gewinner der Bologna-Reform zu sehen sei – dies gelte in Bezug auf die<br />

Stellenzahlen, nicht notwendigerweise auch auf die Studienbedingungen.<br />

Positiv wirke der Hochschulpakt für das Fach in Ostdeutschland. In der Öffentlichkeit<br />

und in den Medien werde eine erhöhte Bedeutung und Nachfrage<br />

nach politikwissenschaftlichen Kommentaren gesehen.<br />

Hubertus Buchstein erläutert für den Fall seiner Wahl die von ihm als wichtig<br />

erachteten Schwerpunkte und Herausforderungen für die <strong>DVPW</strong>. Hierzu zählen,<br />

die inhaltliche Breite des Faches und die deutsche <strong>Politikwissenschaft</strong> in<br />

der Internationalität des Faches zu erhalten, sowie die Entwicklung der Forschung<br />

und Lehre und ihrer Anwendung in der Praxis. Insbesondere in der<br />

Forschungsförderung und der „Reform der Reform“ bestehe Handlungsbedarf,<br />

um die Wissenschaftlichkeit der Ausbildung zu erhalten und die Studien-<br />

und Lehrbedingungen zu verbessern. Hubertus Buchstein betont, dass<br />

aus seiner Sicht die <strong>Politikwissenschaft</strong> am stärksten sei, wenn sie interne<br />

Debatten breit führe, nach außen aber geschlossen auftrete.<br />

Maria Behrens (Wuppertal) bittet um eine Stellungnahme zu den beiden geäußerten<br />

Vorschlägen aus der Aussprache zu TOP 4. Hubertus Buchstein<br />

gibt seine spontane Einschätzung wieder, dass der Drei-Jahres-Rhythmus<br />

des Kongresses zweckmäßig sei, dies solle aber in einem Diskussionsprozess<br />

abgewogen werden. Er sieht insbesondere die Sektionen in der Verantwortung,<br />

die entsprechenden Panels u.ä. auszuschreiben. Auch dieses sei<br />

vertieft zu diskutieren.<br />

Detlef Jahn (Greifswald) fragt nach der Einschätzung zur Einführung von Leistungskriterien.<br />

Hubertus Buchstein betont, dass es aus seiner Sicht nicht<br />

Aufgabe der <strong>DVPW</strong> ist, stellvertretend tätig zu werden, um Leistungskriterien<br />

zu entwickeln. Selbstredend werde die <strong>DVPW</strong> auf Anfrage an entsprechenden<br />

Diskussionen mitwirken. Er legt der <strong>DVPW</strong> eine abwartende Positionierung<br />

nahe.<br />

Weitere Fragen werden nicht gestellt.<br />

25


Im Anschluss findet die geheime Wahl für den Vorsitz der <strong>DVPW</strong> statt:<br />

Abgegebene Stimmen: 142<br />

Ungültige Stimmen: 4<br />

Gültige Stimmen: 138<br />

Enthaltungen: 7<br />

Nötige Mehrheit (gemäß WO) 66<br />

Mit „Ja“ haben gestimmt 126<br />

Mit „Nein“ 5<br />

Damit ist Hubertus Buchstein zum neuen Vorsitzenden der <strong>DVPW</strong> gewählt.<br />

Er nimmt die Wahl an und bedankt sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen.<br />

TOP TOP 11 11 c: c: c: Wahl Wahl des des Vorstandes<br />

Vorstandes<br />

Nach Vorstellung der Vorschlagsliste des Vorstands bittet der VL um weitere<br />

Kandidatenvorschläge. Es werden keine weiteren Vorschläge eingebracht.<br />

Für den Vorstand der <strong>DVPW</strong> kandidieren somit 12 Personen. In kurzen Statements<br />

stellen sich diese der MV vor.<br />

Der 1. Wahlgang führt in geheimer Wahl zu folgendem Ergebnis:<br />

Abgegebene Stimmzettel: 135<br />

Gültige Stimmzettel: 135<br />

Enthaltungen: 0<br />

Nötige Mehrheit (gemäß WO) 68<br />

Diese Mehrheit haben erreicht:<br />

Prof. Dr. Frank Nullmeier 76<br />

Prof. Dr. Nathalie Behnke 73<br />

Die geforderte Mehrheit haben nicht erreicht:<br />

Prof. Dr. Ralf Kleinfeld 65<br />

Prof. Dr. Tine Stein 64<br />

Prof. Dr. Julia von Blumenthal 64<br />

Prof. Dr. Andrea Lenschow 55<br />

Dr. Ingrid Wehr 52<br />

Dr. Michael Böcher 48<br />

Prof. Dr. Ulrich Willems 42<br />

Prof. Dr. Emanuel Richter 39<br />

Dr. Michael Stoiber 37<br />

Prof. Dr. Mathias Albert 36<br />

Da im ersten Wahlgang nicht sechs Mitglieder mit der notwendigen Mehrheit<br />

gewählt worden sind, wird ein zweiter Wahlgang nötig, in dem mit einfacher<br />

Mehrheit die vier verbleibenden Sitze im Vorstand vergeben werden. Dieser<br />

führt in geheimer Wahl zu folgendem Ergebnis:<br />

26<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Abgegebene Stimmzettel: 98<br />

Gültige Stimmzettel: 96<br />

Ungültige Stimmzettel: 2<br />

Enthaltungen: 0<br />

Die meisten Stimmen entfallen auf:<br />

Prof. Dr. Ralf Kleinfeld 46<br />

Prof. Dr. Tine Stein 42<br />

Prof. Dr. Julia von Blumenthal 33<br />

Prof. Dr. Andrea Lenschow 30<br />

Weitere Ergebnisse:<br />

Dr. Ingrid Wehr 28<br />

Prof. Dr. Mathias Albert 25<br />

Dr. Michael Stoiber 23<br />

Prof. Dr. Ulrich Willems 23<br />

Dr. Michael Böcher 21<br />

Prof. Dr. Emanuel Richter 20<br />

In den neuen Vorstand der <strong>DVPW</strong> sind somit gewählt:<br />

Prof. Dr. Nathalie Behnke<br />

Prof. Dr. Ralf Kleinfeld<br />

Prof. Dr. Andrea Lenschow<br />

Prof. Dr. Frank Nullmeier<br />

Prof. Dr. Tine Stein<br />

Prof. Dr. Julia von Blumenthal<br />

TOP TOP 11 11 d: d: Wahl Wahl des des Beirates<br />

Beirates<br />

Für den Beirat werden aus der Mitte der MV acht Personen vorgeschlagen.<br />

Diese erklären sich alle zur Kandidatur bereit. In kurzen Statements stellen<br />

sich die beiden Kandidaten der MV vor, die sich nicht bereits für die Vorstandswahlen<br />

vorgestellt hatten (Haus und Scheele).<br />

Die in geheimer Wahl durchgeführten Wahlen zum Beirat haben folgendes<br />

Ergebnis:<br />

Abgegebene Stimmzettel: 75<br />

Ungültige Stimmzettel: 0<br />

Enthaltungen: 0<br />

Die Kandidatinnen und Kandidaten erhalten die folgenden Stimmenzahlen<br />

Prof. Dr. Suzanne S. Schüttemeyer 38<br />

Prof. Dr. Mathias Albert 35<br />

Dr. Ingrid Wehr 31<br />

Dr. Alexandra Scheele 29<br />

Dr. Michael Böcher 27<br />

Prof. Dr. Michael Haus 27<br />

27


Dr. Michael Stoiber 27<br />

Prof. Dr. Ulrich Willems 27<br />

Ulrich Willems zieht seine Kandidatur zurück. Die Notwendigkeit eines weiteren<br />

Wahlganges entfällt.<br />

In den Beirat der <strong>DVPW</strong> sind damit gewählt:<br />

Prof. Dr. Mathias Albert<br />

Dr. Michael Böcher<br />

Prof. Dr. Michael Haus<br />

Dr. Alexandra Scheele<br />

Prof. Dr. Suzanne S. Schüttemeyer<br />

Dr. Michael Stoiber<br />

Dr. Ingrid Wehr<br />

Die gewählten Kandidatinnen und Kandidaten nehmen die Wahl an.<br />

TOP TOP 11 11 e: e: e: Wahl Wahl der der Rechnungsprüfung<br />

Rechnungsprüfung<br />

Der VL schlägt Matthias Freise und Peter Nitschke als neue Rechnungsprüfer<br />

vor; beide haben sich im Vorfeld der MV zur Wahl bereit erklärt. Beide<br />

werden per Akklamation gewählt.<br />

TOP TOP TOP 12: 12: Verschiedenes<br />

Verschiedenes<br />

Es liegen keine Wortmeldungen vor.<br />

Protokoll: Protokoll: Dr. Dr. Dr. Sven Sven T. T. Siefken<br />

Siefken<br />

5. Oktober 2009<br />

28<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Studienkurs<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Politische Kultur<br />

Eine Einführung<br />

Herausgegeben von Bettina Westle<br />

und Oscar W. Gabriel<br />

2009, 576 S., brosch., 34,– €,<br />

ISBN 978-3-8329-3539-9<br />

Weltbilder und Weltordnung<br />

Einführung in die Theorie<br />

der internationalen Beziehungen<br />

Von Gert Krell<br />

4. überarbeitete und aktualisierte Auflage<br />

2009, 449 S., brosch., 24,90 €,<br />

ISBN 978-3-8329-4605-0<br />

Bitte bestellen Sie im Buchhandel oder<br />

versandkostenfrei unter www.nomos-shop.de<br />

2 Topseller<br />

zum Kombipreis<br />

Europäische Union<br />

Eine Einführung<br />

Von Siegmar Schmidt und Wolf J. Schünemann<br />

2009, 441 S., brosch., 24,90 €,<br />

ISBN 978-3-8329-1067-9<br />

nur 49,90 €<br />

Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Herausgegeben von Bettina Westle<br />

2009, 391 S., brosch., 24,90 €,<br />

ISBN 978-3-8329-3620-4


II. Rechnungsprüfungsbericht / Finanzen<br />

Christiane Christiane Frantz Frantz<br />

Frantz<br />

Peter Peter Peter Nitschke<br />

Nitschke<br />

Rechnung Rechnungsprüfungsbericht Rechnung Rechnungsprüfungsbericht<br />

sprüfungsbericht für für die die Zeit Zeit vom vom 16.8.2006 16.8.2006 bis bis zum zum 15.8.2009 15.8.2009<br />

1<br />

Im Berichtszeitraum fanden folgende Rechnungsprüfungen in der Geschäftsstelle<br />

der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft in Anwesenheit<br />

des Geschäftsführers Herrn Wurm statt:<br />

30<br />

am 25.08.2008 25.08.2008 für die Zeit vom 16.08.2006 bis zum 31.12.2007<br />

am 24.08.2009 für die die Zeit vom 001.01.2008<br />

0<br />

1.01.2008 bis bis zum zum 15.08.2009<br />

15.08.2009<br />

Die Prüfung der Bestände für die Zeit vom 16.08.2006 bis zum 15.08.2009<br />

und Stichproben bei Belegen und Buchungen ergaben keine Beanstandungen.<br />

Nachfragen wurden von Herrn Wurm zufriedenstellend beantwortet. Die<br />

Rechnungsprüfer anerkennen erneut die umfangreiche und sorgfältige Arbeit<br />

des Geschäftsführers, Herrn Wurm.<br />

Die Rechnungsprüfer empfehlen der Mitgliederversammlung die Entlastung<br />

des Vorstandes für die Zeit vom 16.08.2006 bis zum 15.08.2009.<br />

Osnabrück, den 24.08.2009<br />

Christiane Christiane Frantz Frantz<br />

Peter Nitschke Nitschke<br />

1 Der von den Rechnungsprüfern unterschriebene Bericht liegt dem Vorstand vor.<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung 2009<br />

2009<br />

Anlagen zum Rechnungsprüfungsbericht vom 24. 24. 24. August 2009 2009<br />

2009<br />

Übersicht Übersicht dder<br />

d er Vermögensbestände Vermögensbestände Vermögensbestände der der D<strong>DVPW</strong><br />

D <strong>DVPW</strong><br />

VPW<br />

2006 2006 2006 - 2008 2008 2008 in in Euro<br />

Euro<br />

2006 2006 2007 2008<br />

Bestand Bestand am am 01.01. 01.01. 111.663,90 135.531,01 135.531,01 135.531,01 109.957,91<br />

109.957,91<br />

+ + + Einnahmen Einnahmen<br />

202,082,88 107.953,71 127.539,03<br />

./. ./. ./. Ausgaben Ausgaben<br />

178.215,77 133.526,81 <strong>141</strong>.886,21<br />

Bestand Bestand am am 31.12. 31.12. 135.531,01 135.531,01 109.957,91 109.957,91 95.610,73<br />

95.610,73<br />

Kasse Kasse: Kasse<br />

43,97 19,46 180,60<br />

Girokonten:<br />

Girokonten:<br />

Postbank Berlin<br />

4.374,73 11.925,84<br />

Deutsche Bank Osnabrück<br />

HypoVereinsbank Osna-<br />

7.077,99 954,07<br />

brück<br />

5.460,28<br />

9.682,47<br />

3.570,14<br />

Anlagekonten:<br />

Anlagekonten:<br />

Deutsche Bank<br />

Festgeld #07<br />

Deutsche Bank<br />

30.000,00<br />

Festgeld #08<br />

Deutsche Bank<br />

30.000,00<br />

Geldmarktsparen<br />

64.034,32 30.000,00<br />

Postbank Berlin Sparbuch<br />

HypoVereinsbank<br />

51.598,26 52.177,52<br />

Festgeld<br />

10.000,00 30.000,00<br />

Bestand Bestand am am 31.12. 31.12. 31.12. 135.531,01 135.531,01 109.957,91 109.957,91 109.957,91 95.610,73 95.610,73<br />

95.610,73<br />

31


32<br />

Ausgaben<br />

Ausgaben<br />

Ausgaben Ausgaben- Ausgaben und Einnahmenrechnung der der <strong>DVPW</strong> 1.1.2006 1.1.2006 – 31.12.2006<br />

in in Euro Euro Euro Einnahmen Einnahmen<br />

in Euro<br />

Personalkosten Geschäftsführer Anteil<br />

Geschäftsstelle)<br />

19.547,88 Mitgliedsbeiträge 2006<br />

89.850,00<br />

Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 3.357,51 Mitgliedsbeiträge 2005 200,00<br />

Geldverkehrskosten 438,61 Mitgliedsbeiträge 2007 140,00<br />

Bürokosten, allgemein 286,60 Beiträge „Schnuppermitglieder“ 1.050,00<br />

Kopierkosten 60,00 Beiträge Fördermitglieder 2.100,00<br />

Porto, allgemein 538,36 Vermögenserträge 3.093,45<br />

Porto, Rundbrief 1.631,40 Erträge Anzeigenverkauf (inkl. USt.) 4.002,00<br />

Homepage 818,52<br />

Bürohaftpflichtversicherung 229,68<br />

Reisekosten Gremien der <strong>DVPW</strong> 7.614,96<br />

Zuschuss für Sektionen und Arbeitskreise<br />

Druckkosten Rundbrief und MV (Geschäfts-<br />

916,62<br />

bereich)<br />

1.703,14<br />

Druckkosten (ideeller Bereich) 2.554,71<br />

Geräte/Ausstattung 1.895,71<br />

Wissenschaftspreise der <strong>DVPW</strong> 5.260,44<br />

Umsatzsteuer 858,77<br />

Autorenkonferenz PVS-Sonderheft 1.918,48<br />

PolitikON<br />

Conference of Political Science Associations<br />

506,18<br />

in Europe<br />

2.448,17<br />

Gender-Monitoring 300,00<br />

Nachwuchsförderung 800,00<br />

Reputationsstudie 1.400,91<br />

Ehrennadeln 1.078,05<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

reguläre reguläre Ausgaben Ausgaben<br />

Ausgaben<br />

56.164,70<br />

56.164,70 reguläre reguläre reguläre Einnahmen<br />

Einnahmen<br />

100.435,45<br />

100.435,45<br />

Ausgaben Ausgaben Kongress Kongress 2006 2006<br />

Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />

Einnahmen Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress 2006<br />

2006<br />

Kongress 2006)<br />

39.095,76 Teilnahmegebühren Kongress<br />

45.801,50<br />

Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 6.715,01 Fördermittel 23.101,73<br />

Personalkosten Mitarbeiter/innen<br />

Sozialvers./pauschale Steuern Mitarbei-<br />

24.451,34 Spenden 350,00<br />

ter/innen<br />

4.708,97 Erträge Anzeigen (inkl. USt.)<br />

14.616,00<br />

Empfänge/Kongressparty 8.420,00 Erträge Büchertische (inkl. USt.) 17.249,20<br />

Bürokosten, allgemein 923,01 Sonstige Einnahmen 529,00<br />

Kopierkosten 352,79<br />

Porto Kongress 5.220,50<br />

Telefon/Telefax 652,36<br />

Dienstleistung Versand Kongressunterlagen 718,64<br />

Reisekosten Gremien und Mitarbeiter/innen<br />

Reisekosten ausländische Kongress-<br />

7.185,10<br />

referent/innen<br />

8.138,28<br />

Druckkosten Kongress (Geschäftsbereich) 2.097,20<br />

Druckkosten Kongress (ideeller Bereich) 4.799,16<br />

Umsatzsteuer 4.190,31<br />

Sonstige Kosten 1.174,66<br />

Kinderbetreuung 491,25<br />

Kongresstassen und T-Shirts 2.716,73<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Ausgaben Ausgaben KKongress<br />

K ongress<br />

122.051,07<br />

122.051,07 Einnahmen Einnahmen Kongress<br />

Kongress<br />

101.647,43<br />

101.647,43<br />

Gesamtsumme Gesamtsumme Ausgaben Ausgaben<br />

178.215,77 178.215,77 Gesamtsumme Gesamtsumme Gesamtsumme Einnahmen Einnahmen<br />

202.082,88<br />

202.082,88<br />

Einnahmenüberschuss Einnahmenüberschuss Einnahmenüberschuss per per 31.12.2006 31.12.2006<br />

31.12.2006<br />

Osnabrück, den 8. März 2007<br />

23.867,11<br />

23.867,11


Ausgaben Ausgaben- Ausgaben und Einnahmenrechnung der <strong>DVPW</strong> 1.1. 1.1.2007 1.1.<br />

2007 – 31.12.2007<br />

Ausgaben Ausgaben<br />

in in Euro Euro Einnahmen Einnahmen<br />

in Euro<br />

Personalkosten Geschäftsführer 59.058,42 Mitgliedsbeiträge 2007 91.358,20<br />

Sozialversicherung Arbeitgeberanteil 9.179,11 Mitgliedsbeiträge 2006 290,00<br />

Personalkosten Mitarbeiter/innen 9.640,00 Beiträge „Schnuppermitglieder“ 870,00<br />

Personalkosten PolitikON/Homepage 8.000,00 Beiträge Fördermitglieder 2.100,00<br />

Sozialvers./pauschale Steuern Mitarbei-<br />

Vermögenserträge 3.860,61<br />

ter/innen<br />

4.559,65<br />

Geldverkehrskosten 374,48 Erträge Anzeigenverkauf (inkl. USt.) 9.474,90<br />

Bürokosten, allgemein 742,02<br />

Porto, allgemeiner Geschäftsbetrieb 1.335,50<br />

Porto, Rundbriefe 3.191,10<br />

Telefon/Telefax 458,00<br />

Homepage 979,99<br />

Bürohaftpflichtversicherung 247,40<br />

Reisekosten Gremien der <strong>DVPW</strong> 9.447,16<br />

Zuschuss für Sektionen und Arbeitskreise<br />

Druckkosten Rundbrief + MV (Geschäfts-<br />

211,62<br />

bereich)<br />

Druckkosten Rundbrief + MV (ideeller<br />

2.522,29<br />

Bereich)<br />

3.783,44<br />

Wissenschaftspreise der <strong>DVPW</strong> 2.052,70<br />

Umsatzsteuer 374,23<br />

Zuschuss PVS-Redaktion 3.500,00<br />

PolitikON<br />

European Confederation of Political<br />

355,81<br />

Science Associations<br />

4.405,28<br />

Abbrecher/innen-Studie 1.000,00<br />

sonstige Kosten 389,05<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

reguläre reguläre Ausgaben<br />

Ausgaben<br />

125.807, 125.807,25 125.807, 25<br />

Ausgaben Ausgaben für für für Kongress Kongress 2006<br />

2006<br />

Kongressband 2006 7.441,20<br />

Sozialversicherung Arbeitgeberanteil 278,36<br />

Zwischensumme Zwischensumme Ausgaben Ausgaben Kongress Kongress 7.719,56<br />

7.719,56<br />

Zwischen Zwischensumme<br />

Zwischen Zwischensumme<br />

summe<br />

reguläre reguläre Einnahmen Einnahmen<br />

Einnahmen<br />

107.953,71<br />

107.953,71<br />

Gesamtsumme Gesamtsumme Ausgaben Ausgaben<br />

133.526,81 133.526,81 Gesamt Gesamtsumme Gesamt Gesamtsumme<br />

summe Einnahmen Einnahmen<br />

107.953,71<br />

Ausgabenüberschuss Ausgabenüberschuss per per 31.12.2007 31.12.2007<br />

25.573,10<br />

25.573,10<br />

Osnabrück, den 4. April 2008<br />

33


34<br />

Ausgaben Ausgaben- Ausgaben und Einnahmenrechnung der <strong>DVPW</strong> 1.1.2008 – 31.12.2008<br />

Ausgaben Ausgaben<br />

Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />

in in Euro Euro Einnahmen Einnahmen<br />

in Euro<br />

Geschäftsstelle)<br />

25.867,56 Mitgliedsbeiträge 2007<br />

100,00<br />

Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 3.858,09 Mitgliedsbeiträge 2008 93.928,20<br />

Personalkosten Mitarbeiter/innen 5.941,12 Mitgliedsbeiträge 2009 120,00<br />

Personalkosten PolitikON/Homepage<br />

Sozialvers./pauschale Steuern<br />

11.950,00 Beiträge „Schnuppermitglieder“ 780,00<br />

Mitarbeiter/innen<br />

4.431,05 Beiträge Fördermitglieder<br />

1.800,00<br />

Geldverkehrskosten 414,76 Erstattung Kosten PolitikON 4.060,00<br />

Bürokosten, allgemein 677,19 Vermögenserträge 5.380,72<br />

Porto, allgemein 1.036,85 Erträge Anzeigenverkauf (inkl. USt.) 7.413,70<br />

Porto, Rundbrief 3.352,70<br />

Telefon/Telefax 398,19<br />

Homepage 1.169,52<br />

Bürohaftpflichtversicherung 247,40<br />

Rechtsberatung 1.338,75<br />

Reisekosten Gremien der <strong>DVPW</strong> 10.748,86<br />

Zuschuss für Sektionen und Arbeitskreise<br />

Druckkosten Rundbrief und MV<br />

1.667,29<br />

(Geschäftsbereich)<br />

2.510,94<br />

Druckkosten, ideeller Bereich 4.081,16<br />

Geräte/Ausstattung 99,98<br />

Wissenschaftspreise der <strong>DVPW</strong> 1.541,40<br />

Umsatzsteuer 548,09<br />

Autorenkonferenz PVS-Sonderheft<br />

European Confederation of Pol. Science<br />

2.273,70<br />

Associations<br />

957,35<br />

Teilnahme IPSA-Konferenz 2.241,85<br />

Nachwuchsförderung 639,67<br />

Sonstige Kosten 204,75<br />

Abbrecherstudie 1.051,90<br />

Studie zum Bologna-Prozess 506,20<br />

Zwischensumme Zwischensumme reguläre reguläre Ausgaben Ausgaben<br />

89.756,32 89.756,32 Zwischensumme Zwischensumme reguläre reguläre Einnahmen Einnahmen 113.582,62<br />

113.582,62<br />

Ausgaben Ausgaben Kongr Kongress Kongr ess 2009 Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />

Einnahmen Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress 2009<br />

2009<br />

Kongress 2009)<br />

20.694,05<br />

Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 3.086,48<br />

Bürokosten, allgemein<br />

Reisekosten der Gremien zur<br />

16,50<br />

Kongressvorbereitung<br />

4.436,58<br />

Zwischensumme wischensumme Ausgaben Kongress 2009 2009 28.233,61 28.233,61 Zwischensumme Zwischensumme Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress Kongress 0,00<br />

0,00<br />

Ausgaben Ausgaben 33-Ländertagung<br />

3 Ländertagung 2008 Personalkosten Geschäftsführer (Anteil 3-<br />

Einnahmen Einnahmen 33-Ländertagung<br />

3 Ländertagung 2008 2008<br />

Länder-Tagung)<br />

15.520,54 Teilnahmegebühren<br />

5.552,73<br />

Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 2.910,95 Spenden 1.500,00<br />

Personalkosten Mitarbeiter/innen (dito.) 2.980,38 Büchertische und Beilagen 4.447,63<br />

Bürokosten 317,89 Erstattung Kosten 1.855,42<br />

Poster Nachwuchspanel 47,00 Sonstige Einnahmen 600,63<br />

Porto und Versandkosten 1.797,35<br />

Sonstige Kosten 322,17<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Ausgaben Ausgaben 33-Ländertagung<br />

3 Ländertagung 2008<br />

23.896,28<br />

23.896,28 Einnahmen Einnahmen Einnahmen 33-Ländertagung<br />

3 Ländertagung 2008<br />

2008 13.956,41<br />

13.956,41<br />

Gesamtsumme Gesamtsumme Ausgaben Ausgaben<br />

<strong>141</strong>.886,21<br />

Gesamtsumme Gesamtsumme Einnahmen<br />

Einnahmen<br />

127.539,03<br />

127.539,03<br />

Ausgabenüb Ausgabenüberschuss Ausgabenüb erschuss per per 31.12.2008 31.12.2008<br />

14.347,18 14.347,18<br />

14.347,18<br />

Osnabrück, den 12. Mai 2009


Ausgaben Ausgaben- Ausgaben und Einnahmenrechnung der <strong>DVPW</strong> 1.1.200 1.1.2009 1.1.200<br />

9 – 15.08.2009<br />

Ausgaben Ausgaben<br />

Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />

in in Euro Euro Einnahmen Einnahmen<br />

in Euro<br />

Geschäftsstelle)<br />

13.540,08 Mitgliedsbeiträge 2008<br />

215,00<br />

Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 2.085,62 Mitgliedsbeiträge 2009 93.595,00<br />

Personalkosten Mitarbeiter/innen (dito.) 3.459,15 Beiträge „Schnuppermitglieder“ 420,00<br />

Personalkosten PolitikON/Homepage (dito.)<br />

Sozialvers./pauschale Steuern<br />

6.400,00 Beiträge Fördermitglieder 1.800,00<br />

Mitarbeiter/innen (dito.)<br />

1.843,39 Erstattung Kosten PolitikON<br />

2.360,00<br />

Geldverkehrskosten 423,07 Vermögenserträge 565,23<br />

Bürokosten, allgemein 497,29 Erträge Anzeigenverkauf (inkl. USt.) 4.682,65<br />

Porto, allgemein 561,61<br />

Porto, Rundbrief 1.707,00<br />

Telefon/Telefax 114,12<br />

Homepage 517,80<br />

Bürohaftpflichtversicherung 259,77<br />

Reisekosten Gremien der <strong>DVPW</strong> 3.057,38<br />

Zuschuss für Sektionen und Arbeitskreise<br />

Druckkosten Rundbrief und MV<br />

584,47<br />

(Geschäftsbereich)<br />

408,92<br />

Druckkosten (ideeller Bereich) 613,37<br />

Geräte/Ausstattung 1.809,63<br />

Wissenschaftspreise der <strong>DVPW</strong> 103,10<br />

Umsatzsteuer 912,89<br />

PolitikON<br />

European Confederation of Pol. Science<br />

109,71<br />

Associations<br />

1.145,10<br />

Sonstige Kosten 118,00<br />

Zwischensumme Zwischensumme reguläre reguläre Ausgaben Ausgaben<br />

40.271,47 40.271,47 Zwischens Zwischensumme Zwischens umme reguläre reguläre Einnahmen Einnahmen 103.637,88<br />

103.637,88<br />

Ausgaben Ausgaben Ausgaben Kongress Kongress 2009 2009<br />

Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />

Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress 2009<br />

2009<br />

Kongress 2009)<br />

27.080,15 Teilnahmegebühren Kongress<br />

14.000,00<br />

Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 4.171,23 Fördermittel Kongress 18.887,79<br />

Personalkosten Mitarbeiter/innen (dito.) 3.459,15 Spenden Klimaneutralität<br />

Erträge Anzeigen Kongressprogramm<br />

345,00<br />

Personalkosten PolitikON/Homepage (dito.)<br />

Sozialvers./pauschale Steuern<br />

2.000,00 (inkl. USt.)<br />

6.545,00<br />

Mitarbeiter/innen (dito.)<br />

1.843,39 Erträge Miete Büchertische (inkl. USt.) 1.000,00<br />

Portokosten 5.889,82<br />

Dienstleistung Versand Kongressunterlagen<br />

Reisekosten der Gremien zur<br />

2.296,27<br />

Kongressvorbereitung<br />

182,00<br />

Druckkosten Kongress (Geschäftsbereich) 2.108,94<br />

Druckkosten Kongress (ideeller Bereich) 9.339,90<br />

Pressearbeit Kongress 952,00<br />

Sonstige Kosten Kongress 100,00<br />

Zwischensumme Zwischensumme Ausgaben Ausgaben Ausgaben Kongress Kongress 2009 2009 59.422,85 Zwischensumme Zwischensumme Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress 40.777,79<br />

40.777,79<br />

Ausgaben Ausgaben 33-Ländertagung<br />

3 Ländertagung 2008 Einnahmen innahmen 33-Ländertagung<br />

3<br />

Ländertagung 2008<br />

Porto und Versandkosten 4,30 Büchertische und Beilagen 773,50<br />

Sonstige Kosten 283,00<br />

Umsatzsteuer 3-Ländertagung 833,53<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Zwischensumme<br />

Ausgaben Ausgaben Ausgaben 33-Ländertagung<br />

3 Ländertagung Ländertagung 2008 2008<br />

1.120,83<br />

1.120,83 Einnahmen Einnahmen Einnahmen 33-Länder<br />

3 Länder Ländertagung Länder tagung 2008<br />

2008<br />

773,50<br />

773,50<br />

Gesamtsumme Gesamtsumme Ausgaben Ausgaben Ausgaben<br />

100.815,15<br />

Einnahm Einnahmenüberschuss Einnahm enüberschuss per per 15.08 15.08.200 15.08 15.08.200<br />

.2009 .200 44.374,02 44.374,02<br />

Osnabrück, den 21. August 2009<br />

Gesamtsumme Gesamtsumme Einnahmen Einnahmen<br />

145.189,17<br />

145.189,17<br />

Es fallen im Laufe des Jahres noch umfangreiche Ausgaben an, so dass der aktuelle Einnahmenüberschuss erheblich reduziert wird.<br />

35


III. Bericht des Arbeitsausschusses „Nachwuchsförderung“<br />

Tätigkeitsbericht des Arbeitsausschusses „Nachwuchsförderung“ von Vorstand<br />

und Beirat der <strong>DVPW</strong> 2006-2009<br />

1. 1. Stellungnahme Stellungnahme zur zur Bereitstellung Bereitstellung von von Nachwuchsstellen Nachwuchsstellen in in der der deut- deu<br />

t<br />

schen schen Politik <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Politik wissenschaft<br />

Auf der Nachwuchsversammlung des Kongresses in Münster 2006 wurde<br />

der Auftrag formuliert, dass Vorstand und Beirat eine Stellungnahme zur<br />

Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses erarbeiten sollen. Dieser<br />

Aufgabe hat sich der Arbeitsausschuss vornehmlich in 2007 angenommen.<br />

In der Stellungnahme, die auf der Homepage der <strong>DVPW</strong> einsehbar ist, werden<br />

Empfehlungen ausgesprochen, die die Attraktivität und Sicherheit von<br />

Nachwuchsstellen sowie deren Vereinbarkeit mit den Aufgaben einer Familie<br />

steigern sollen.<br />

2. 2. Nachwuchstag Nachwuchstag auf auf der der Drei Drei-Länder Drei Länder Länder-Tagung Länder Tagung in OOsnabrück<br />

O<br />

nabrück im im November<br />

November<br />

2008<br />

2008<br />

Eine zweite Hauptaufgabe, der sich der Ausschuss widmete, war die Vorbereitung<br />

und Durchführung eines vorgeschalteten "Nachwuchstages" im<br />

Rahmen der 3-Länder-Tagung. Mit einer Podiumsdiskussion mit Vertretern<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses aller drei beteiligten Länder, die von<br />

Delia Schindler moderiert wurde, vier parallelen Workshops und einem Informationsvortrag<br />

von einem Mitarbeiter der Kowi zu Fördermöglichkeiten<br />

im Rahmen des Marie-Curie-Programms wurde ein rundes Programm geboten,<br />

das auf unerwartet große Zustimmung gestoßen ist. Themen der<br />

Workshops waren: a) „Erfolgreiches Publizieren“; b) „Bologna: Perspektiven<br />

und Chancen von Nachwuchswissenschaftler/innen“ c) „Internationale<br />

Mobilität von Wissenschaftler/innen“; d) „Mit wissenschaftlicher Qualifikation<br />

in die Praxis“. Nach Einschätzung von Felix Wurm hat die Tagung<br />

nicht zuletzt aufgrund des Nachwuchstages einen Rekord an Teilnehmern<br />

aufzuweisen.<br />

3. 3. "Abbrech "Abbrecherstudie" "Abbrech erstudie" von von Heike Heike Kahlert<br />

Kahlert<br />

Nicht zuletzt motiviert durch die Arbeit der letzten Nachwuchs-AG und finanziell<br />

sowie ideell von der <strong>DVPW</strong> unterstützt, wurde eine Studie ins Leben<br />

gerufen, die mit Hilfe intensiver biographischer Interviews der Frage<br />

nachgeht, was mit promovierten <strong>Politikwissenschaft</strong>ler(inne)n passiert, die<br />

aus dem universitären Arbeitsumfeld ausscheiden. Unter der Federführung<br />

von Heike Kahlert wurde diese Studie erarbeitet und begonnen. Erste Ergebnisse<br />

wurden gestern auf der Nachwuchsversammlung präsentiert.<br />

36<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

4. Organisation des wissenschaftlichen wissenschaftlichen Nachwuchses innerhalb innerhalb der der <strong>DVPW</strong><br />

<strong>DVPW</strong><br />

Nach wie vor versteht sich der Arbeitsausschuss auch als Ansprechpartner<br />

für Nachwuchsorganisationen innerhalb der <strong>DVPW</strong>. Die Weitergabe und<br />

Vermittlung von Informationen, regelmäßige Zusammenkünfte (Nachwuchsversammlung<br />

auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress) und die Rekrutierung von<br />

"Nachwuchs-Kandidaten" für die Wahl zu Vorstand und Beirat werden<br />

durch den Arbeitsausschuss koordiniert.<br />

5. 5. Ausblick: Ausblick: Eine Eine Agenda Agenda zur zur Förderung Förderung des des wissens wissenschaftlichen wissens wissenschaftlichen<br />

chaftlichen Nac Nach- Nac<br />

h<br />

wuchses<br />

wuchses<br />

Der Arbeitsausschuss hat sich in den vergangenen drei Jahren vornehmlich<br />

um einzelne Projekte gekümmert. In einigen Bereichen (etwa die Stellungnahme<br />

zu Nachwuchsstellen) wurden Erfolge erzielt. Nach wie vor ist jedoch<br />

die Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses in der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

prekär. Daher wäre es der Wunsch des Ausschusses, dass dieser in<br />

der nächsten Legislaturperiode eine umfassende Agenda erarbeitet, welche<br />

Maßnahmen zur Förderung und Absicherung des Nachwuchses im<br />

Rahmen einer Fachvereinigung ergriffen werden sollen und können.<br />

gez. Nathalie Nathalie Nathalie Behnke Behnke, Behnke 23.09.09<br />

37


IV. Ethik-Kommission<br />

Bericht Bericht der der Ethikkommission Ethikkommission anlässlich anlässlich der der Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung der<br />

der<br />

<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> am am am 23. 23. September September 2009 2009 in in Kiel.<br />

Kiel.<br />

I. I. Die Ethikkommission dankte auf ihrer Sitzung am 27. September 2006 in<br />

Münster Prof. Dr. Beate Kohler für ihre in den vorangegangenen 5 Jahren als<br />

Vorsitzende geleistete Arbeit und wählte mit den Stimmen der anwesenden<br />

Mitglieder Prof. Dr. Michael Th. Greven zum neuen Vorsitzenden. Der Kommission<br />

gehörten neben den beiden Genannten im Berichtszeitraum außerdem<br />

Frau Prof. Dr. Birgit Sauer und die Professoren Hans-Dieter Klingemann,<br />

Gerhard Lehmbruch und Reinhard Zintl und an. Die jetzige Amtszeit erstreckt<br />

sich bis 2011.<br />

II. Dieser Tätigkeitsbericht umfasst den Berichtszeitraum vom September<br />

2006 bis zum September 2009.<br />

In dieser Zeit hat sich die Kommission in Verfahren mit dem Vorwurf eines<br />

Verstoßes gegen Bestimmungen des Ethikkodexes befasst und ist in einigen<br />

Fällen zu dem Ergebnis gekommen, dass ein solcher vorliegt. Aufgrund ihres<br />

jeweiligen Berichts an Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> sind im Mitgliederrundbrief<br />

im Berichtszeitraum 3 Stellungnahmen über Verstöße veröffentlicht<br />

worden.<br />

Der Sache nach handelt es sich ganz überwiegend um Verstöße nach Abschnitt<br />

II (Publikationen), im Einzelfall auch um Abschnitt III (Begutachtung).<br />

Neu war im Berichtszeitraum die Erfahrung der Ethikkommission, dass von<br />

Seiten der Beteiligten an Verfahren Rechtsanwälte als Beauftragte eingesetzt<br />

und dass der Ethikkommission „gerichtliche Unterlassungsverfügungen“ sowie<br />

„Schadenersatzklagen“ angedroht wurden. Damit werden in das bisherige<br />

verbands- und professionsinterne ‚Ehrengerichtsverfahren’ juristische<br />

Aspekte eingebracht, die neue Fragen hinsichtlich der Stellung und rechtlichen<br />

Absicherung der Mitglieder der Ethikkommission sowie des rechtlichen<br />

Status des gesamten Verfahrens aufgeworfen haben (siehe unter III.).<br />

Darüber hinaus waren der Vorsitzende und Mitglieder der Ethikkommission<br />

mit verschiedenen Anfragen befasst, in denen sie um Rat oder Vermittlung<br />

gebeten wurden, ohne dass es zu einem formellen Verfahren gekommen wäre.<br />

Art und Zahl dieser ‚informellen’ Anfragen zeigen, dass es gerade auf Seiten<br />

von Betroffenen offenkundig immer noch eine schwer zu überschreitende<br />

Schwelle gibt, formell eine Beschwerde vorzubringen.<br />

Die Kommission sieht außerdem mit Besorgnis, dass es in Berufungsverfahren<br />

häufiger zu Interessenkonflikten und Befangenheiten kommen kann,<br />

wenn ehemalige Betreuer von Dissertationen oder Habilitationen als Mitglieder<br />

oder gar Vorsitzende von Berufungskommissionen über ihre früheren<br />

Nachwuchskräfte abstimmen. Sie regt an, sich vor Ort an den Befangenheitsregeln<br />

der DFG für Begutachtungsverfahren zu orientieren.<br />

38<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

III. III. 1. 1. 1. 2006 wurden einvernehmlich zwischen Vorstand und Beirat sowie der<br />

Ethikkommission Regeln „zur Klärung von Verfahrensfragen, die im Ethikkodex<br />

offen gelassen wurden“ (Rundbrief 135, 30-31) veröffentlicht; dies zeigt,<br />

dass der Ethikkodex in verfahrensmäßiger Hinsicht der pragmatischen Auslegung<br />

und gelegentlichen Ergänzung bedarf.<br />

Im Berichtszeitraum sind aus der Sicht der Ethikkommission nachfolgend<br />

beschriebene Probleme bei der Umsetzung des Ethikkodexes in die Praxis<br />

aufgetreten, die die Ethikkommission veranlasst haben, an Vorstand und Beirat<br />

mit Vorschlägen heran zu treten, den Ethikkodex durch weitere Auslegungsregeln<br />

einvernehmlich zu ergänzen. Darüber konnte zwischen Vorstand<br />

und Beirat sowie Vertretern der Ethikkommission auf einer Sitzung am<br />

16.5. 2009 in Osnabrück und seitdem kein Einvernehmen hergestellt werden.<br />

Vorstand und Geschäftsführung haben aber in Osnabrück zugesagt, die<br />

Lösung von aufgetretenen Problemen „im engen Austausch mit der Ethik-<br />

Kommission“ weiter zu verfolgen; der Anregung zur Einrichtung einer gemeinsamen<br />

Arbeitsgruppe zur Erarbeitung von Vorschlägen wurde dem gegenüber<br />

nicht entsprochen.<br />

III.2. III.2. Hinsichtlich der angesprochenen rechtlichen Dimensionen von Verfahren<br />

der Ethikkommission haben Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> auf dem Hintergrund<br />

ihrer Interpretation des vereinsrechtlichen Status der <strong>DVPW</strong> die<br />

Auffassung vertreten, dass die <strong>DVPW</strong> als „nicht rechtsfähiger Verein“ im<br />

Sinne von §21 BGB den Mitgliedern der Ethikkommission (sowie i.Ü. allen<br />

anderen <strong>DVPW</strong>-Amtsinhabern) keinen Rechtsschutz im Rahmen ihrer Amtswahrnehmung<br />

bieten könnte, sondern dass diese gem. § 31 BGB „bei<br />

Rechtsgeschäften im Rahmen des Vereins… persönlich“ haften müssten.<br />

Angesichts der Androhung von „Unterlassungsklagen“ und „Schadenersatzansprüchen“<br />

gegenüber der Ethikkommission stellt sich damit in Zukunft die<br />

Frage, ob hier nicht für die Mitglieder unvertretbare Rechtsrisiken auftreten<br />

und wie diese in Zukunft abgesichert werden könnten. Nach Auffassung der<br />

Ethikkommission müsste sowohl die Frage nach der eventuellen Übernahme<br />

der Kosten eines Rechtsbeistandes wie auch die einer Versicherung von<br />

Kommissionsmitgliedern und anderen Amtsträgern für die Zukunft geklärt<br />

werden.<br />

III.3. III.3. Es hat sich gezeigt, dass der Ethikkodex mit seinen Regelungen in Abschnitt<br />

V. B. (Aufgaben und Zuständigkeit der Ethik-Kommission) und C.<br />

(Sanktionen) verschiedene Auslegungen zur Veröffentlichungspraxis zulässt.<br />

Die Ethikkommission ist aber einstimmig und mit Nachdruck der Auffassung,<br />

dass nur die Ethikkommission aufgrund ihrer alleinigen Kenntnis aller verfahrensinternen<br />

Umstände sachgerecht darüber entscheiden kann, ob ein gefasster<br />

Beschluss nach der Übermittlung an Vorstand und Beirat im Rundbrief<br />

veröffentlicht werden sollte oder nicht; sie sieht ihre Auffassung durch<br />

Abschnitt V. B. (f) des Ethikkodex unterstützt, wonach sie „über die verhandelten<br />

Fälle… im Rundbrief berichten“ soll.<br />

39


Die Ethikkommission begründet ihre Auffassung damit, dass in dem Moment,<br />

in dem die Einleitung eines Verfahrens der Ethikkommission von einer<br />

der am Verfahren beteiligten Parteien in der Mitgliedschaft oder Teilen von<br />

ihr kommuniziert wird, die berechtigte Erwartung entsteht, dass der anhängende<br />

Fall durch ein Votum der Ethikkommission beschieden wird. Dieser<br />

Erwartung muss gerade auch im Falle der Zurückweisung eines Vorwurfs<br />

oder der Streitschlichtung entsprochen werden, um der Entstehung von Gerüchten<br />

entgegen zu wirken.<br />

Wie in der Vergangenheit auch (siehe zuletzt Rundbrief 140, S. 20) sollte die<br />

Veröffentlichung im Rundbrief namens und durch die Ethikkommission erfolgen,<br />

während es Vorstand und Beirat ggf. vorbehalten bliebe, über weitere<br />

„Sanktionen“ (Abschnitt C des Ethikkodex) zu entscheiden.<br />

Die Ethikkommission würde es begrüßen, wenn es in Zusammenarbeit zwischen<br />

dem neuen Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> und ihr gelänge, die aufgeworfenen<br />

Probleme einvernehmlich zu lösen.<br />

gez. gez. gez. Prof. Prof. Dr. Dr. Michael Michael Th. Th. Greven<br />

Greven<br />

(Vorsitzender der Ethik-Kommission)<br />

40<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

V. Ständiger Ausschuss für Fragen der Frauenförderung (StAFF)<br />

Kurzbericht Kurzbericht zu zu den den Ergebnissen Ergebnissen des des 2. 2. Gender Gender Monitorin Monitoring Monitorin g (2006 (2006-2009) (2006<br />

2009)<br />

Prof. Dr. Gabriele Abels (Sprecherin)<br />

Der <strong>DVPW</strong>-Rundbrief vom Frühjahr 2009 erhielt bereits einen Tätigkeitsbericht<br />

des StAFF (Ständiger Ausschuss für Fragen der Frauenförderung) für<br />

die Amtszeit 2006-2009. Zu dem Zeitpunkt konnten jedoch noch nicht die<br />

Ergebnisse des „Bericht zur Entwicklung der Situation von Frauen in der<br />

<strong>DVPW</strong> 2006-2009“ (kurz: 2. Gender Monitoring) vorgestellt werden, da diese<br />

erst zum Kieler Kongress vorlagen. Dort wurden die Ergebnisse sowohl auf<br />

der von uns organisierten Frauenvollversammlung als auch auf der allgemeinen<br />

Mitgliederversammlung referiert und diskutiert. Der vollständige Bericht<br />

ist auf der Homepage der <strong>DVPW</strong> abrufbar:<br />

https://www.dvpw.de/wir/frauen/gender-monitoring.html.<br />

Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse des 2. Gender Monitoring<br />

zusammengefasst.<br />

Ingesamt lässt sich festhalten, dass im Hinblick auf die Entwicklung eines<br />

gleichberechtigten Geschlechterverhältnisses in der <strong>DVPW</strong> auch in den letzten<br />

Jahren ein erfreulicher Trend zu beobachten ist: So ist etwa der Frauenanteil<br />

in der <strong>DVPW</strong>-Mitgliedschaft weiterhin gestiegen auf derzeit 26,2 (Stand<br />

Dezember 2008); im ersten Gender Monitoring war der Anteil geringfügig<br />

niedriger (24,1%). Erfreulich ist auch, dass – differenziert nach höchstem<br />

akademischen Abschluss – der Frauenanteil in den höheren Statusgruppen<br />

gestiegen ist. In der Gruppe der Promovierten beträgt er derzeit 25,2 (2005:<br />

23,1%) und in der Gruppe der <strong>DVPW</strong>-Mitglieder, die eine Professur innehaben,<br />

18,8% (2005: 15,5%). Dies dokumentiert, dass Frauen von der „Emeritierungswelle“<br />

profitiert haben, wenn auch nach wie vor nicht in wünschenswertem<br />

Maße. Erfreulicherweise findet die Schnuppermitgliedschaft<br />

bei Frauen großen Zuspruch (37,5%), wenngleich er immer noch unter dem<br />

Anteil bei den Studienabsolventen/innen liegt. Die <strong>DVPW</strong> sollte sich darum<br />

bemühen, die Schnuppermitglieder – insbesondere auch die weiblichen – für<br />

eine permanente Mitgliedschaft zu gewinnen.<br />

In den innerverbandlichen Führungsgremien sind Frauen gut bzw. sehr gut<br />

repräsentiert; der positive Trend der letzten Jahre hat sich fortgesetzt und<br />

konsolidiert. Im Vorstand und Beirat zusammengerechnet waren in der letzten<br />

Amtszeit acht von 14 Mitgliedern Frauen (57,1%). Auch bei der Außenvertretung<br />

des Fachs (DFG-Fachkollegien) haben Frauen gut abgeschnitten.<br />

Es wurden mehr Kandidatinnen für die Kollegien benannt und erfreulicherweise<br />

wurden zwei von ihnen gewählt, so dass in den DFG-Fachkollegien<br />

derzeit erstmals Geschlechterparität besteht.<br />

Die Beteiligung von Frauen an den <strong>DVPW</strong>-Kongressen ist im Langzeittrend<br />

ebenfalls positiv, auch wenn der Frauenanteil unter den Teilnehmerinnen<br />

41


eim Kongress in Münster 2006 (37,2%) leicht unter dem Anteil beim Mainzer<br />

Kongress 2003 (37,9%) lag. Unter den Referierenden waren Frauen beim<br />

Münsteraner Kongress ebenfalls in der Gesamtschau (Hauptvorträge, Diskussionsveranstaltungen,<br />

Discussants) gut vertreten (47,0%).<br />

Die Partizipation von Frauen an den Wissenschaftspreisen ebenso wie an den<br />

Preis-Juries ist insgesamt gut und liegt über dem Anteil von Frauen in der<br />

Gruppe der promovierten bzw. habilitierten Mitglieder bzw. über dem Anteil<br />

von Frauen an den Professuren. Im Berichtszeitraum 2007-2009 wurden insgesamt<br />

10 Wissenschaftspreise (Dissertations-, Post-doc-Preis, Themenpreis,<br />

Eschenburg-Preis) verliehen, davon gingen drei an Frauen (Dissertations-<br />

und Post-doc-Preis).<br />

Aussagen über die Entwicklung der Situation von Frauen in den Untergliederungen<br />

(Sektionen, Arbeitsgruppen, Ad-hoc-/Themengruppen) zu treffen, ist<br />

nach wie vor schwierig. Die zentrale Schwachstelle des Gender Monitoring<br />

ist nach wie vor der insgesamt eher schwache Rücklauf aus den Untergliederungen<br />

(Σ (2006-08: 29%). Dabei wurden nach den Erfahrungen mit dem 1.<br />

Gender Monitoring bereits methodische Anpassungen in der Hoffnung vorgenommen,<br />

den Rücklauf hierdurch verbessern zu können (kürzere Berichtszeiträume,<br />

Online-Befragung, verkürzter Fragebogen). Diese Hoffnung hat<br />

sich nicht erfüllt. Ob und welche Konsequenzen hieraus gezogen werden,<br />

sollten der nächste Vorstand und Beirat zusammen mit dem kommenden<br />

StAFF beraten. In den Untergliederungen nehmen Frauen verstärkt Funktionen<br />

als Sektionsvorstände bzw. Sprecherinnen wahr; im Zeitraum 2006-<br />

2009 waren 29,3% der Mitglieder in Sektionsvorständes bzw. Sprecherräten<br />

weiblich gegenüber 27,3% im Zeitraum 2003-2005 (Daten der Geschäftsstelle).<br />

Andere Daten zum Innenleben der Untergliederungen sind aufgrund des geringen<br />

Rücklaufs lückenhaft. Da es zudem möglich ist, dass insbesondere<br />

die Untergliederungen antworteten, die sich besonders intensiv um Frauenförderung<br />

bemühen, ist ein Bias in den folgenden Daten aus den Untergliederungen<br />

möglich: Der Anteil von Frauen an den Referenten und Teilnehmern<br />

bei Tagungen sowie an den Publikationen der Untergliederungen ist insgesamt<br />

gut. Nur wenige Untergliederungen nutzen spezielle Instrumente der<br />

Frauen- und Nachwuchsförderung. Zumeist werden keine besonderen Maßnahmen<br />

ergriffen. Insofern dies aber der Fall ist, liegt der Schwerpunkt eher<br />

bei der Nachwuchsförderung (30 Nennungen) als bei expliziter Frauenförderung<br />

(22 Nennungen).<br />

Bezüglich der PVS ist eine widersprüchliche Beobachtung zu machen: In der<br />

PVS-Redaktion besteht derzeit Geschlechterparität und in der Gruppe der<br />

PVS-Gutachter/innen ist der Frauenanteil gestiegen (21,1% gegenüber<br />

12,3% 2003-2005). Demgegenüber ist der Anteil von Autorinnen von Hauptartikeln<br />

im Erhebungszeitraum gesunken, was vielfältige Gründe hat, vorrangig<br />

aber an einer niedrigen Zahl eingereichter Beiträge von Wissenschaftlerinnen<br />

liegt. Bei den PVS-Sonderheften ist im Berichtszeitraum schließlich<br />

42<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

ebenfalls ein positiver Trend festzustellen; so lag sowohl der Anteil von Frauen<br />

unter den Herausgebern von PVS-Sonderheften (20%) als auch unter den<br />

Autorinnen (30,2%) höher als im 1. Gender Monitoring (0% bzw. 22,8%).<br />

Als Fazit lässt sich festhalten, dass in der Gesamtschau und im Längsschnitt<br />

beim Vergleich zwischen 1. und 2. Gender Monitoring ein positive Entwicklung<br />

zu konstatieren ist; der erfreuliche Trend der letzten Jahre hat sich konsolidiert.<br />

Es ist ein Wandel in der <strong>DVPW</strong> bezüglich der Wahrnehmung für und<br />

Notwendigkeit von Frauenförderung zu beobachten. Ferner scheint es, als<br />

ob insbesondere Instrumente der Nachwuchsförderung greifen, die auch<br />

Frauen zugute kommen. Aus diesen Entwicklungen hat der StAFF die folgenden<br />

Handlungsempfehlungen abgeleitet:<br />

1. Die Umsetzung von Frauenförderempfehlungen soll weiter beobachtet<br />

und das Gender Monitoring fortgesetzt werden.<br />

2. Weiterhin ist bei allen Fragen der Rekrutierung von Personal für innerverbandliche<br />

Positionen sowie auch für die Außenrepräsentation der <strong>DVPW</strong><br />

bzw. des Fachs auf eine hohe Partizipation von Frauen zu achten, um<br />

den positiven Trend weiter zu konsolidieren.<br />

3. Die Politik hoher Transparenz sollte unbedingt beibehalten werden, um<br />

dadurch indirekt Frauenförderung wirksam werden zu lassen.<br />

4. Das Interesse von Frauen an der Schnuppermitgliedschaft sollte weiter<br />

genutzt werden, um v.a. auch den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

für eine Mitgliedschaft und Mitarbeit in der <strong>DVPW</strong> zu gewinnen.<br />

5. Die in 2010 zu erwartenden Ergebnisse aus der sog. Abbrecherstudie<br />

sollten im Hinblick auf Handlungsempfehlungen intensiv diskutiert werden,<br />

um weiterhin bestehende „Dropout-Effekte“ zwischen Hochschulabschluss<br />

und Habilitation im Karriereverhalten von Frauen zu verringern.<br />

6. Die an verschiedenen Stellen deutlich gewordenen Datenlücken, v.a. bei<br />

den Untergliederungen, sollten gefüllt werden, um für zukünftige Berichte<br />

eine solidere empirische Datenlage zu schaffen. Hierzu sollten Handreichungen<br />

für Sprecherinnen und Sprecher bzw. Sektionsvorstände entwickelt<br />

werden, die es ihnen ermöglichen, die erforderlichen Daten im<br />

Laufe ihrer Amtszeit begleitend zu dokumentieren und aufzubereiten.<br />

7. Der nachfolgende StAFF sollte Möglichkeiten, einen Überblick über die<br />

Situation in Fachgesellschaften in anderen Ländern zu erhalten, weiter<br />

verfolgen, um zu ermitteln, wie die <strong>DVPW</strong> im internationalen Vergleich situiert<br />

ist, und um Erfahrungen über „best practices“ zu ermitteln.<br />

8. Die Verbindung von Frauen- und Nachwuchsförderung sollte weiter beobachtet<br />

und verstärkt werden. Spezielle Vollversammlungen im Rahmen<br />

der <strong>DVPW</strong>-Kongresse sind hierfür ein mögliches Forum, um sich über Erfahrungen<br />

in den Untergliederungen auszutauschen.<br />

9. Das neue Verfahren für die PVS-Sonderhefte ist weiterhin darauf hin zu<br />

beobachten, ob das transparentere Verfahren in Verbindung mit der<br />

Formulierung von Kriterien der Frauen- und Nachwuchsförderung bzw.<br />

43


44<br />

der Beachtung von Erkenntnissen der Genderforschung „frauenfreundliche“<br />

Wirkungen zeigt.<br />

Die Frage, wie die <strong>DVPW</strong> im internationalen Vergleich mit politikwissenschaftlichen<br />

Schwestergesellschaften dasteht, ist leider nicht zu beantworten.<br />

Der StAFF hatte in 2008 die Durchführung eines Gender Monitoring<br />

durch die International Political Science Association (IPSA) angeregt. Der<br />

Antrag wurde erfreulicherweise von der IPSA angenommen und im Winter<br />

2008/09 eine Befragung durchgeführt. Allerdings ließ das professionelle<br />

„handling“ zu wünschen übrig und der Rücklauf war sehr gering. Die vorliegenden,<br />

ersten Angaben zum Status von Frauen in der Mitgliedschaft sind<br />

zudem extrem lückenhaft und nicht verwertbar. Der nächste Vorstand und<br />

Beirat bzw. der nächste StAFF sollte sich dieses Themas nochmals annehmen.<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

VI. Wissenschaftspreise der Deutschen Vereinigung für Politische<br />

Wissenschaft des Jahres 2009<br />

Prof. em. em. Dr. Wilhelm Hennis erhielt im Rahmen Rahmen des <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongresses <strong>DVPW</strong> Kongresses Kongresses den<br />

Theodor Theodor-Eschenburg<br />

Theodor Eschenburg Eschenburg-Preis Eschenburg Preis der <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> 2009 für sein Lebenswerk. Lebenswerk.<br />

Die Die Jurys Jurys für für die die Förderpreise Förderpreise des des Jahres Jahres 2009 2009 haben haben fo folgende fo lgende Entscheidu Entscheidun-<br />

Entscheidu n<br />

gen gen gen getroffen:<br />

getroffen:<br />

Den Nachwuchspreis 2009 der <strong>DVPW</strong> für die beste Dissertation erhielt Dr.<br />

Dr.<br />

Mattias Mattias Iser Iser für seine Arbeit mit dem Titel „Empörung und Fortschritt. Grundlagen<br />

einer kritischen Theorie der Gesellschaft“.<br />

Der Förderpreis ist mit 1.000,00 Euro dotiert.<br />

Der Förderpreis 2009 für die beste Post-doc-Arbeit ging an Jun.Prof. Dr. As Ast- As<br />

t<br />

rid rid Lorenz Lorenz für ihr Buch mit dem Titel „Verfassungsänderungen in etablierten<br />

Demokratien. Motivlagen und Aushandlungsmuster“.<br />

Der Förderpreis ist mit 1.000,00 Euro dotiert.<br />

Der Wissenschaftspreis 2009 für eine Arbeit aus dem Forschungsbereich<br />

„Nachhaltige Politik“ wurde an Dr. Dr. Ph Philipp Ph lipp H. H. H. Pattberg Pattberg für sein Buch mit dem<br />

Titel „Private Institutions and Global Governance. The New Politics of Environmental<br />

Sustainability“ verliehen.<br />

Der Förderpreis ist mit 2.000,00 Euro dotiert.<br />

Die Laudationes auf die Preisträger des Jahres 2009 werden in Heft 4/2009<br />

der PVS veröffentlicht.<br />

Über die Preise des Jahres 2010 werden Vorstand und Beirat bei ihrer ersten<br />

Sitzung Mitte Dezember entscheiden. Informationen dazu finden Sie anschließend<br />

auf unserer Homepage.<br />

45


VII. Berichte der Sektionen<br />

Sektion „Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik“<br />

I) I) Bericht Bericht vom vom <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress Kongress „Politik „Politik im im Klimawa Klimawandel, Klimawa<br />

del, Kiel, 21 21-25.9. 21<br />

25.9. 25.9.2009 25.9. 2009<br />

Das erste Panel der Sektion zum Thema „Entwicklungspolitische Zielkonflikte<br />

und Steuerbarkeit von Klimapolitik in Entwicklungsländern“ war als<br />

Podiumsdiskussion mit drei Input-Statements angelegt, behandelte die<br />

zentralen Herausforderungen für die Entwicklungspolitik in den Zeiten des<br />

raschen Klimawandels und war mit ca. 100 TeilnehmerInnen gut besucht.<br />

Im ersten Statement referierte Kristina Dietz (FU Berlin) zum Thema „Konflikte<br />

um das Klima – Repolitisierung im Nord-Süd-Kontext“. Sie verwies<br />

darauf, dass der Klimawandel in Entwicklungsländern nicht auf ein Vakuum<br />

trifft, sondern der je spezifische historische Kontext und die schon bestehenden<br />

Verteilungskonflikte zu berücksichtigen sind. Die Anpassung an<br />

den Klimawandel sollte daher auch nicht in erster Linie als technologische<br />

Herausforderung begriffen werden. Der globale Rahmen beeinflusst die nationalen<br />

und lokalen Handlungsoptionen, die im Kontext von Entwicklungsländern<br />

durch ein höheres Maß an Verwundbarkeit und durch eingeschränkte<br />

Handlungsoptionen gekennzeichnet sind. Die politische Auseinandersetzung<br />

findet in einem stärker eingegrenzten Handlungsrahmen<br />

statt. Die Entwicklungspolitik der Geberstaaten zielt in einem Diskurs, der<br />

sich vorwiegend an die nationalen Eliten richtet, auf eine Normsetzung von<br />

oben und von außen, ohne dass die in spezifischen lokalen Kontexten<br />

Hauptbetroffenen einbezogen würden. Die sektoralen Anpassungsversuche<br />

seien zu technokratisch angelegt und wichen den politischen Herausforderungen<br />

aus. Das Publikum teilte in der Diskussion den Appell für eine<br />

stärkere Kontextualisierung, was allerdings auch bedeuten muss, dass von<br />

„den Entwicklungsländern“ bzw. „dem Süden“ als analytischer Kategorie<br />

nicht mehr gesprochen werden sollte.<br />

Das zweite Input-Statement von Imme Scholz (DIE Bonn) behandelte unter<br />

dem Titel „China: Treiber und Betroffener internationaler Klimapolitik“ die<br />

Schlüsselrolle, die klimapolitische Anstrengungen in China und in anderen<br />

Schwellenländern für die weitere Entwicklung spielen. Das enorme Wirtschaftswachstum<br />

der letzten Jahre in China basiert in weiten Teilen auf einer<br />

Energiebasis, die durch die Verfeuerung/Nutzung von Kohle in erheblichem<br />

Maße zur Ausweitung der CO-2 Emissionen beigetragen hat. Seit<br />

etwa 5 Jahren sind – auch angesichts der weiteren Herausforderungen wie<br />

Anstieg des Meeresspiegels und der Probleme bei der Wasserversorgung -<br />

deutliche Veränderungen in der chinesischen Klimapolitik zu erkennen. Die<br />

Energieintensität wurde um 10 Prozent reduziert. Außerdem ist China in<br />

den letzten Jahren zum weltweit führenden Windkraftnutzer aufgestiegen,<br />

der zudem rund ein Drittel der globalen Solarkapazitäten stellt und der im<br />

46<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Zuge der Weltfinanzkrise ein Konjunkturprogramm in Höhe von 540 Mrd.<br />

Dollar aufgelegt hat, das klare ökologische Akzente setzt. Seit 2008 bekennt<br />

sich die Regierung offiziell zur Kontrolle der Emissionen, verweist<br />

aber auch weiter darauf, dass die Industrieländer hinsichtlich der Reduktion<br />

zuerst in der Pflicht sind. Gleichwohl dürfte eine chinesische Klimapolitik,<br />

die in erster Linie auf die Reduktion der nationalen Energieintensität<br />

abzielt, angesichts des rasanten Wirtschaftswachstums und der Zunahme<br />

der Steuerungsprobleme rasch an ihre Grenzen stoßen. In der Diskussion<br />

wurde u.a. deutlich, dass die Frage des „richtigen“ Umgangs mit den Umweltherausforderungen<br />

in China auch die interministerielle Koordination in<br />

Deutschland berührt. Denn wenn das BMU auf rasche Reduktion der klimarelevanten<br />

Emissionen drängt, dem BMZ aber in erster Linie an Armutsreduzierung<br />

gelegen ist, dann wird darin auch die Ohnmacht der außenstehenden<br />

Akteure deutlich.<br />

Tadzio Müller (Berlin) behandelte im dritten Input-Statement das Thema<br />

„Shut down Copenhagen? Grüner Kapitalismus, Wachstumskritik und die<br />

globale Bewegung für Klimagerechtigkeit“ aus einer provokanten neomarxistischen<br />

Perspektive. Er konstatierte als Ausgangspunkt das Vorhandensein<br />

von drei Krisen. Erstens einer Legitimationskrise westlicher Demokratien,<br />

die kurzfristig durch den Anti-Terrordiskurs aufgefangen werde.<br />

Zweitens einer Überakkumulationskrise, die sich in der aktuellen Weltfinanz-<br />

und -wirtschaftskrise manifestiere. Und drittens einer Biokrise, die<br />

durch die Probleme bei Klima, Wasser, Landnutzung, Nahrungsversorgung<br />

und schrumpfender Biodiversität offenbar werde. Ein ökologischer Kapitalismus<br />

könne nicht die Lösung sein, da Kapitalismus untrennbar mit ökologischer<br />

Gefräßigkeit und dem Zwang zur Ausweitung von Produktion und<br />

Konsum verbunden sei. Der Reboundeffekt würde zudem alle erreichten<br />

Einsparungserfolge und technischen Neuerungen aufzehren. Die „Lösung“<br />

könne daher nur in einer Verschiebung der Machtverhältnisse liegen, die<br />

gesellschaftlich erkämpft werden müsse: Die fossilen Ressourcen müssten<br />

im Boden verbleiben, die Industrieländer seien zur Zahlung von Reparationen<br />

für historische Schulden zu verpflichten, die lokale Ernährungssouveränität<br />

müsse wiederhergestellt werden und geistige Eigentumsrechte indigener<br />

Gemeinschaften seien zu respektieren. In der Diskussion ging es<br />

u.a. um die Chancen für ein neues Leitbild jenseits des kontroversen<br />

Nachhaltigkeitsbegriffs, um die Möglichkeiten und Grenzen einer sozialökologischen<br />

Marktwirtschaft, die (scheinbare) Ausweglosigkeit der Lage<br />

und um das Potential von „Möglichkeitsräumen“, in denen andere Lebensentwürfe<br />

und Konsummuster erprobt werden.<br />

Das zweite Panel der Sektion zum Thema „Gerechtigkeit und Klimapolitik<br />

in den Nord-Süd Beziehungen“ schlug eine Brücke zwischen entwicklungspolitischen<br />

und politiktheoretischen Fragestellungen.<br />

47


Der erste Vortrag von Petra Dobner (TU Darmstadt) trug den Titel „Faire<br />

Ungleichheit – Konzepte und Chancen gerechter Repräsentation in der<br />

transnationalen Klimapolitik“. Sie wandte sich zunächst gegen den<br />

„schlechten Ruf“ repräsentativer Demokratie, die bisweilen nur als schwacher<br />

Ersatz direktdemokratischer Verfahren angesehen werde und diskutierte<br />

die Schwierigkeiten repräsentativer Verfahren im transnationalen<br />

Raum. Hier verortete sie ein Forschungsdesiderat: über das Werk von Pitkin<br />

hinaus müsse Demokratie auch jenseits des Staates und jenseits westlicher<br />

Gesellschaften gedacht werden, um „Abwesende anwesend zu machen“.<br />

Am Beispiel von Mansbridge erläuterte Dobner innovative Formen<br />

der Repräsentation wie antizipatorische, gyroskopische oder surrogate<br />

Repräsentation, die zu einer Überwindung der traditionellen Dichotomie<br />

von freiem und imperativem Mandat führen und die Beziehung zwischen<br />

Repräsentierten und Repräsentierenden zu dynamisieren vermögen. Im<br />

Hinblick auf die Klimapolitik forderte Dobner im Anschluss an Rawls eine<br />

besondere Mitbeteiligung der besonders Betroffenen und schlug eine surrogate<br />

Repräsentation der nicht an Entscheidungsprozessen Beteiligten<br />

vor, was sich in der Diskussion jedoch unter Verweis auf historische Praktiken<br />

der Stellvertreterpolitik als sehr kontrovers herausstellte. Dobners<br />

Anregung zur institutionellen Kreativität bei der Suche nach Möglichkeiten<br />

der Repräsentation wurde jedoch durchweg positiv aufgenommen.<br />

Franziska Martinsen (Leibniz Universität Hannover) referierte zu „Klimapolitik<br />

und Verantwortung. Zur Bestimmung von institutionellen und individuellen<br />

Akteuren globaler Gerechtigkeit“. Entgegen dem intuitiv einleuchtenden<br />

Verursacherprinzip betonte sie die Relevanz der Unterscheidung zwischen<br />

Ergebnisverantwortung und Beseitigungsverantwortung (nach Miller:<br />

outcome responsibility vs. remedial responsibility). In Abgrenzung zur vorherrschenden<br />

Auffassung eines globalen Kooperationszusammenhangs,<br />

aber auch zu Pogges Version eines institutionellen Kosmopolitismus plädierte<br />

Martinsen mit Iris Marion Young für eine holistischere Konzeption<br />

von Verantwortung, die die „soziale Vernetztheit“ von Individuen und Institutionen<br />

berücksichtigt und ihnen, auch ohne dass sie direkte „Verursacher“<br />

sind, Mitverantwortung für ihren Bezugsrahmen zuweist. Hier können<br />

auch die Ansprüche zukünftiger Generationen miteinbezogen und pauschale<br />

Zweiteilungen in Täter und Opfer überwunden werden.<br />

Im abschließenden Beitrag von Imme Scholz (DIE) und Lothar Brock<br />

(HSFK), der aus ihrer Arbeit für die Kammer für Nachhaltige Entwicklung<br />

der Evangelischen Kirche Deutschland hervorging, wurde konstatiert, dass<br />

sich in der Geschichte der Umwelt- und Klimapolitik mittlerweile durchaus<br />

ein gewisser Konsens für eine gerechte Lösung herausgebildet habe – zumindest<br />

seit die Drittweltstaaten 2007 in Bali auch die Notwendigkeit einer<br />

eigenen Emissionsreduktion anerkannt haben. Als Gründe für die<br />

Stagnation bei der Umsetzung identifizieren sie die schwierige Verknüpfung<br />

von historischer und zukünftiger Verantwortung, die mangelnde Ver-<br />

48<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

ankerung von Klimapolitik im Alltag, ihre Wahrnehmung als Domäne von<br />

ExpertInnen sowie ihre Beschränkung auf die globale Ebene, v.a. aber die<br />

defensive und nationalstaatlich beschränkte Zielsetzung in der Regierungspolitik,<br />

die eigenen Kosten gering zu halten, gegenüber der sich die<br />

Expertenratschläge als hilflos erwiesen. Die Umsetzung des auf den Stichworten<br />

„contraction“ und „convergence“ beruhenden Konsens – Reduktion<br />

der CO2-Emissionen auch für sich industrialisierende Länder bei gleichzeitiger<br />

Annäherung an weltweit gleiche Pro-Kopf-Emissionen – sei mit<br />

dem Problem hoher weltgesellschaftlicher Komplexität konfrontiert. Vom<br />

Publikum mit großem Interesse aufgenommen wurde der Budget-Ansatz<br />

des WBGU, der auf einzelstaatliche (perspektivisch evtl. sogar auf individuelle)<br />

„Verschmutzungskonten“ abzielt.<br />

2) 2) Call Call for for Papers Papers zur zur Jahrestagung Jahrestagung 2010<br />

2010<br />

Thema: Entwicklungstheorien reloaded – Stand und Perspektiven der<br />

entwicklungstheoretischen Diskussion<br />

Ort: Universität Hamburg, Hamburg<br />

Termin: 15. – 17. Juli 2010<br />

Ziel der Tagung ist es einerseits, eine Bestandsaufnahme und Bilanz der<br />

etablierten Ansätze der Entwicklungstheorie vorzunehmen und das Verhältnis<br />

von Theorie und Praxis zu beleuchten. Andererseits soll es darum<br />

gehen, neuere Ansätze in der entwicklungstheoretischen Diskussion einzubeziehen<br />

und den Dialog zwischen den Disziplinen und den positivistischen<br />

und post-positivistischen Zugängen zu fördern.<br />

Im Zeichen ökologisch „endlicher“ Entwicklung, unter den Vorgaben einer<br />

immer dichteren Globalisierung und unter dem gegenwärtigen Eindruck einer<br />

globalen Finanz- und Wirtschaftskrise verändern sich die Rahmenbedingungen<br />

für Entwicklungspolitik. Gleichermaßen stellen sich Fragen nach<br />

Voraussetzungen, Möglichkeitsbedingungen und Einflüssen für die Entwicklungstheorie.<br />

Schon seit der „Krise der Entwicklungstheorie“ in den<br />

1980er Jahren gibt es hierzu eine lebhafte Debatte. In den letzten Jahren<br />

hat sich zudem die fundamentale Kritik an Entwicklungstheorie und –<br />

politik neu artikuliert. Die Jahrestagung der Sektion Entwicklungstheorie<br />

und Entwicklungspolitik unternimmt den Versuch, die Theoriedebatten aufzuarbeiten<br />

und - wo es sinnvoll erscheint - sie miteinander zu verknüpfen<br />

sowie mit empirischen Befunden zu konfrontieren.<br />

Im Hinblick auf die disziplinäre Historie erscheint es angebracht, zunächst<br />

eine Bilanz der großen Kontroverse zwischen Modernisierungs- und Dependenztheorien<br />

zu ziehen. Was bleibt davon noch heute relevant? Hat die<br />

Entwicklungstheorie die Grabenkämpfe zugunsten eines rationalen Konsenses<br />

überwunden oder gibt es auch heute noch theoriepolitische Konfliktlinien<br />

und gute Gründe, sich explizit auf einer ihrer Seiten zu positionieren?<br />

Auch die anschließenden Debatten um die „Sackgasse der Entwick-<br />

49


lungstheorie“ (Booth) bzw. das „Ende der großen Theorien“ (Menzel) gilt es<br />

zu reflektieren. Zu fragen ist auch, was aus den theoretischen Forderungen<br />

nach einer „Theorie globaler Vergesellschaftung“ (Peripherie) und einer<br />

Verknüpfung von akteursorientierter Soziologie und Regulationstheorie<br />

(Booth), von Mikro- und Makroebene geworden ist – oder aus Menzels<br />

praktischen Forderungen nach einer globalen Sozialhilfe anstelle von Entwicklungspolitik.<br />

Natürlich gilt es auch, sich aus theoretischer Perspektive mit den aktuellen<br />

Debatten der Entwicklungspolitik auseinanderzusetzen, v.a. mit der Frage,<br />

ob die Entwicklungspolitik eher den „Big Push“ (Sachs) oder eine Umorientierung<br />

zugunsten von „homegrown development“ und „piecemeal solutions“<br />

(Easterly) braucht. Geht es bei der Auseinandersetzung zwischen<br />

Sachs und Easterly (u.a.) nur um die alte Frage „Staat oder Markt“? Wie ist<br />

sie im Hinblick auf die Geschichte der Entwicklungstheorie einzuordnen<br />

und welche theoretischen und praktischen Folgerungen ergeben sich daraus?<br />

In der Theorieentwicklung der Ökonomie haben Ansätze der Neuen Institutionenökonomie<br />

als Erweiterung der klassischen Wachstumstheorie an Bedeutung<br />

gewonnen. In der <strong>Politikwissenschaft</strong> sind Forderungen nach einer<br />

Konstruktion bzw. Verbesserung der „Global-Governance-Architektur“<br />

und die Idee, Entwicklungspolitik als „globale Strukturpolitik“ zu betreiben,<br />

nicht nur von praktischer Relevanz, sondern fließen auch in konzeptionelle<br />

Auseinandersetzungen ein. Zudem bestimmt die Debatte über Ziele, Art<br />

und Umsetzung der „good governance“ weiter die theoretische Reflexion<br />

wie die entwicklungspolitische Umsetzung.<br />

Eine noch grundsätzlichere Infragestellung der Entwicklungstheorie und –<br />

politik haben im vergangenen Jahrzehnt – neben dem Wiedererstarken der<br />

neoliberalen Grundsatzkritik an der Praxis der Entwicklungspolitik – die<br />

Post-Development Ansätze und die zahlreichen von ihnen inspirierten Arbeiten<br />

vorgenommen, die sich diskursanalytisch oder poststrukturalistisch<br />

mit dem Gegenstandsbereich befasst haben. Während diese oftmals<br />

grundlegende Kategorien und Prinzipien der Theorie und Praxis von „Entwicklung“<br />

aufgrund ihrer (so der Vorwurf) eurozentrischen und autoritären<br />

Implikationen angreifen und Ansätze einer „Theorie der Entwicklungstheorie“<br />

bieten, fordern ihre KritikerInnen praktische Beiträge zur Überwindung<br />

des Elends auf der Welt ein. Wie sehen die im Post-Development propagierten<br />

„Alternativen zur Entwicklung“ auf konzeptioneller und auf praktischer<br />

Ebene aus? Interessante Versuche, die Theoriebildung zu dezentrieren,<br />

stellen ferner die Diskussionen um entangled modernities (Randeria),<br />

post-colonialism und varieties of capitalism in Ländern bzw. Regionen des<br />

Südens dar. Auch die Deutung der Differenzierungsprozesse im „Süden“<br />

und des Aufstiegs der Schwellenländer (Ankerländer, regionale Führungsmächte,<br />

BRICs etc.) hat in den letzten Jahren zu intensiveren Debatten geführt.<br />

50<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Für die Tagung stellt die Reflexion über das Verhältnis zwischen Theorie und<br />

Praxis einen wichtigen Baustein einer umfassenden Bestandsaufnahme der<br />

Entwicklungstheorie dar. Inwiefern erweitern und differenzieren Erfahrungen<br />

aus der entwicklungspolitischen Praxis die angesprochenen Begriffe, Konzepte<br />

und Ansätze? Themen, die hierfür Anhaltspunkte liefern, sind u. a. die<br />

derzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehenden Millennium Development<br />

Goals, die Reform der Strukturanpassungsprogramme der Bretton-<br />

Woods-Institutionen und die Pro-Poor Growth-Ansätze. Auch entwicklungspolitische<br />

Neuerungen wie z.B. die Nutzbarmachung von Migration oder von<br />

Mikrokrediten als neuer „Motor für Entwicklung“ erscheinen unter der Berücksichtigung<br />

einschlägiger theoretischer Debatten in einem anderen Licht,<br />

ebenso wie die Klimadebatte aus der Perspektive gesellschaftlicher Naturverhältnisse<br />

und die über gescheiterte Staaten aus einer postkolonialen<br />

Sichtweise.<br />

Wir möchten insbesondere auch NachwuchswissenschaftlerInnen auffordern,<br />

Papiere auf der Tagung vorzustellen.<br />

Aussagekräftige Abstracts von ca. 1 Seite können bis zum 20. Dezember<br />

2009 eingereicht werden. Die Benachrichtigung über Annahme oder Ablehnung<br />

des Papiers erfolgt bis Ende Januar. Vollständig ausgearbeitete<br />

Papiere sind bis Mitte Juni einzureichen.<br />

Der Sektionsvorstand plant im Anschluss an die Tagung die Herausgabe<br />

eines referierten Sammelbandes.<br />

Cord Jakobeit Aram Ziai<br />

Universität Hamburg Universität Wien<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> Institut für Afrikanistik<br />

Allende-Platz 1 Spitalgasse 2, Hof 5<br />

20146 Hamburg A-1010 Wien<br />

+49-(0)40-42838-3105 +43-1-4277-43205<br />

Fax: +49-(0)40-42838-3534<br />

cord.jakobeit@uni-hamburg.de Aram.Ziai@univie.ac.at<br />

Die SprecherInnen der Sektion:<br />

Cord Cord Jakobeit, Jakobeit, Andreas Andreas Nölke, Nölke, Ingrid Ingrid Wehr Wehr und und Aram Aram Ziai<br />

Ziai<br />

Weitere Informationen zur Sektion finden sich auf unserer Homepage:<br />

http://www.gesellschaftswissenschaften.uni-frankfurt.de/dvpw_sektion<br />

_entwicklungspolitik/<br />

51


Sektion „Internationale Politik“<br />

1. 1. Ergebnisse Ergebnisse der der der Sektionsmitgliederversammlung Sektionsmitgliederversammlung im im Ra Rahmen Ra men des <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>- <strong>DVPW</strong><br />

Kongresses Kongresses 2009<br />

2009<br />

Auf der Mitgliederversammlung der Sektion standen die Berichte über die<br />

zurückliegenden drei Jahre im Sektionsvorstand, die Buchreihen und die<br />

ZIB sowie die Tagungsplanung und die Wahlen der neuen SektionssprecherInnen<br />

an.<br />

Diskutiert wurden dabei auch die geringe Resonanz der Sektionsmitglieder<br />

auf die Calls zur Einreichung von Panel-Vorschlägen, die die Sektion auf<br />

nationalen und internationalen Konferenzen, etwa der ISA oder dem<br />

<strong>DVPW</strong>-Kongress, besetzen kann. In der Diskussion wurde zum einen kritisch<br />

angemerkt, dass sich die Tagungen derart häuften, dass sich eine<br />

gewisse Konferenzmüdigkeit einstelle. Zum anderen seien die Chancen,<br />

mit einem individuellen Paper oder Panel bei der ISA angenommen zu werden,<br />

mittlerweile so gut, dass die Sektions-Panel nicht mehr benötigt würden.<br />

Zugleich wurde aber argumentiert, dass diese Panels auch eine gute<br />

Möglichkeit darstellten, die spezifische Forschungsausrichtung der „deutschen“<br />

IB zu präsentieren. Der neue Sektionsvorstand hofft, dass zukünftige<br />

Calls wieder mehr Resonanz hervorrufen und wird im Vorfeld hierfür<br />

verstärkt Werbung betreiben.<br />

Ein weiter wichtiger Punkt auf der Mitgliederversammlung war die Situation<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses, die bereits auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />

2006 diskutiert wurde. Gegenüber der damaligen Diskussion um „halbe“<br />

Qualifikationsstellen für Post-Docs oder unzumutbare Lehrbelastungen bei<br />

Nachwuchsstellen betonte die Nachwuchsgruppe nunmehr, dass ein weiterer<br />

Problemkreis hinzugekommen sei. So würden auf der mailingliste der<br />

Nachwuchsgruppe vermehrt Beschwerden über die Praxis der Promotionsförderung<br />

laut. Dabei geht es sowohl um Stipendienverträge, die reguläre<br />

Mitarbeiterstellen oder Projektmitarbeiter ersetzen sowie um wissenschaftliche<br />

Hilfskraftstellen, auf denen promoviert werden soll. In der Diskussion<br />

wurde angemerkt, dass der generelle Anstieg der Anzahl von Stipendien<br />

zunächst positiv zu werten sei, da es damit mehr Möglichkeiten<br />

gibt, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Das zentrale Problem<br />

sei daher die Vermengung unterschiedlicher Fördermöglichkeiten und Anforderungsprofile.<br />

Die Sektion bekräftige daher ihre Unterstützung für die<br />

Stellungnahme zur Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses von<br />

Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> aus dem Jahr 2008 (https://www.dvpw.de/fileadmin/docs/NachwuchsFeb<br />

08.pdf).<br />

Der neue Sektionsvorstand wird die Stellungnahme auf die Sektionshomepage<br />

setzen und ruft alle Mitglieder auf, die Stellungnahme im Rahmen ihrer<br />

Möglichkeiten zu unterstützen.<br />

52<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Bei den Neuwahlen des Sektionsvorstandes wurden Mathias Albert, Nicole<br />

Deitelhoff und Bernhard Zangl als SprecherInnen gewählt. Die Geschäftsführung<br />

2009/2010 wird in Frankfurt angesiedelt sein. In Frankfurt wird<br />

auch die nächste Tagung der Sektion, gemeinsam mit der Sektion „Politische<br />

Theorie und Ideengeschichte“, zum Thema „Internationale Politische<br />

Theorie“ vom 10.-12. Juni 2010 stattfinden. Der Call für die Tagung endet<br />

am 31.12.2009 und kann auf der Homepage der Sektion<br />

(http://www.soz.uni-frankfurt.de/hellmann/sektion/aktuelles/CfP_IPT.<br />

pdf) eingesehen werden. Neben dieser Tagung plant die Sektion eine zweite<br />

gemeinsame Tagung mit der BISA sowie eine offene Sektionstagung.<br />

Nähere Hinweise dazu werden auf der Homepage und über Sektionsverteiler<br />

in Kürze folgen. Der Vorstand ist natürlich offen für weitere Anregungen<br />

und Initiativen und bittet, entsprechende Rückmeldungen und Vorschläge<br />

direkt an die Geschäftsführung in Frankfurt zu richten.<br />

2. 2. Ergebnisse Ergebnisse der der <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Mitgliederversammlung<br />

<strong>DVPW</strong> Mitgliederversammlung<br />

Die Sektion war mit zwei Kandidaten für Vorstand und Beirat in die Mitgliederversammlung<br />

der <strong>DVPW</strong> gegangen. Es ist aber nicht gelungen, beide<br />

Kandidaten durchzubringen. Die Sektion ist in dieser Amtsperiode daher<br />

nicht im Vorstand der <strong>DVPW</strong> und mit Mathias Albert im Beirat vertreten.<br />

Ein Grund für dieses aus Sektionssicht nicht zufriedenstellende Ergebnis<br />

ist die sehr geringe zahlenmäßige Beteiligung von Sektionsmitgliedern an<br />

der Mitgliederversammlung.<br />

3. 3. Tag Tagung Tag Tagung<br />

ung der der Nachwuchsgruppe Nachwuchsgruppe der der Sektion Sektion Internationale Internationale Politik<br />

Politik<br />

Die Nachwuchsgruppe der Sektion Internationale Politik (IP) der Deutschen<br />

Vereinigung für Politische Wissenschaft (<strong>DVPW</strong>) veranstaltet vom<br />

28. bis 30. Mai 2010 in der Evangelischen Akademie Arnoldshain zum<br />

Thema "Sicherheit, Wirtschaft, Gesellschaft: Theorien und Problemfelder<br />

internationaler Beziehungen" die neunte Tagung für den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs. Die Tagung bietet NachwuchswissenschaftlerInnen (insbesondere<br />

DoktorandInnen) die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten aus<br />

dem Bereich der Internationalen Beziehungen mit VertreterInnen des Faches<br />

zu diskutieren. Die Nachwuchstagung steht auch interessierten TeilnehmerInnen<br />

offen, die kein eigenes Papier vorstellen möchten. Diese<br />

wenden sich bitte bis zum 15. Februar 2010 an nachwuchstagung2010@web.de.<br />

Die Kosten der Tagung sind von den TagungsteilnehmerInnen selbst zu<br />

tragen, fallen jedoch moderat aus (ca. 100,00 Euro. für Übernachtung und<br />

Verpflegung für den gesamten Tagungszeitraum).<br />

Für weitere Informationen stehen Sprecherin und Sprecher der Nachwuchsgruppe<br />

der <strong>DVPW</strong> Sektion Internationale Politik gerne zur Verfügung:<br />

53


Melanie Zimmer<br />

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung<br />

Baseler Straße 27-31<br />

60329 Frankfurt am Main<br />

zimmer@hsfk.de<br />

Julian Eckl<br />

Universität St. Gallen<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Dufourstr. 45<br />

CH-9000 St. Gallen<br />

julian.eckl@unisg.ch<br />

4. 4. Kontaktdaten Kontaktdaten des des Vorstands Vorstands der der Sektion<br />

Sektion<br />

Prof. Dr. Mathias Albert<br />

Fakultät für Soziologie<br />

Universität Bielefeld<br />

Postfach 100 131<br />

33501 Bielefeld<br />

Mathias.albert@uni-bielefeld.de<br />

(Geschäftsführung 2011/2012)<br />

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff<br />

Goethe-Universität Frankfurt a. M.<br />

Exzellenzcluster „Herausbildung Normativer Ordnungen“<br />

Senckenberganlage 31<br />

60325 Frankfurt/M<br />

nicole.deitelhoff@normativeorders.net<br />

(Geschäftsführung 2009/2010)<br />

Prof. Dr. Bernhard Zangl<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Geschwister-Scholl-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Oettingenstr. 67<br />

80538 München<br />

Bernhard.Zangl@gsi.uni-muenchen.de<br />

(Geschäftsführung 2010/2011)<br />

54<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Das muss jeder wissen!<br />

Einführung in die<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Von Thomas Bernauer, Detlef Jahn,<br />

Patrick Kuhn und Stefanie Walter<br />

2009, 583 S., brosch., 24,90 €,<br />

ISBN 978-3-8329-3807-9<br />

(Studienkurs <strong>Politikwissenschaft</strong>)<br />

Bitte bestellen Sie im Buchhandel oder<br />

versandkostenfrei unter www.nomos-shop.de<br />

Die neue Einführung in die <strong>Politikwissenschaft</strong> vermittelt<br />

die wichtigsten Konzepte, Methoden und Forschungsinhalte<br />

des Faches. Durch gute Lesbarkeit und zahlreiche<br />

Beispiele führt der Band auch all jene in die Thematik ein,<br />

die keine oder nur geringe Vorkenntnisse in dieser Disziplin<br />

haben.<br />

Der Aufbau:<br />

■ Teil 1 ist dem Arbeitsablauf, der Methodik und der<br />

Theorie in der <strong>Politikwissenschaft</strong> gewidmet: Was ist<br />

Politik, wie entstand die <strong>Politikwissenschaft</strong>, wie werden<br />

politische Phänomene untersucht und welche weiteren<br />

Herangehensweisen gibt es?<br />

■ Teil 2 befasst sich mit den Bausteinen politischer<br />

Systeme, dargestellt und analysiert am Beispiel der<br />

Regierungssysteme der Bundesrepublik Deutschland,<br />

Österreichs und der Schweiz – und dies stets unter Einbeziehung<br />

der Europäischen Union.<br />

■ Teil 3 beschäftigt sich mit politischen Phänomenen,<br />

die nationale Grenzen überschreiten – den Internationalen<br />

Beziehungen.<br />

Alle Kapitel können Sie im Kontext oder auch als eigenständige<br />

Lehr- und Lerneinheit verwenden. Weiterführende<br />

und kommentierte Literaturhinweise ermöglichen den<br />

schnellen Zugriff auf vertiefende Lektüre. Zusätzlich bietet<br />

die Einführung Hinweise auf Testfragen, ein Glossar und<br />

weitere Informationen. So lässt sich <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

einfach und umfassend studieren!


Sektion „Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft“<br />

<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />

<strong>DVPW</strong> Kongress Kongress – Umbenennung Umbenennung und und Fusion<br />

Fusion<br />

Auf dem <strong>DVPW</strong> Kongress in Kiel haben die Mitglieder der alten Sektion<br />

„Staatslehre und politische Verwaltung“ und des Arbeitskreises „Politische<br />

Steuerung“ die Fusion beider Untergliederungen beschlossen. Die „neue“<br />

Sektion trägt den Namen „Policyanalyse „Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft“<br />

Verwaltungswissenschaft“.<br />

Verwaltungswissenschaft“<br />

Die Namensgebung trägt der Weiterentwicklung des Faches Rechnung, indem<br />

das stark wachsende Feld der Policyanalyse jetzt explizit in den Namen<br />

der Sektion aufgenommen wurde.<br />

Die Mitgliederversammlung hat weiterhin beschlossen, dass die neue Sektion<br />

für eine Übergangszeit von zunächst einem Jahr von einem Sprecher-<br />

Innenrat geleitet wird, der sich aus den SprecherInnen der alten Sektion<br />

und des AK zusammensetzt. Als SprecherInnen wurden einstimmig gewählt:<br />

Jörg Bogumil (Ruhr-Universität Bochum), Michael Böcher (Georg-<br />

August-Universität Göttingen & Vertreter von FoJuS), Sebastian Haunss<br />

(Universität Konstanz) und Katharina Holzinger (Universität Konstanz).<br />

Im Herbst 2010 soll dann im Rahmen einer Sektionstagung ein regulärer<br />

SprecherInnenrat gewählt werden. Die Details zu der geplanten Tagung<br />

werden rechtzeitig im Voraus auf der Internetseite der Sektion zu finden<br />

sein.<br />

<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />

<strong>DVPW</strong> Kongress Kongress – Panels Panels zu zu Finanzkrise Finanzkrise und und UUmweltpolitik<br />

U weltpolitik<br />

Die Sektion „Staatslehre und politische Verwaltung“ und der Arbeitskreis<br />

„Politische Steuerung“ haben auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress zwei gemeinsame<br />

Panels zur Finanzkrise und den staatlichen Reaktionen sowie zu nachhaltiger<br />

Umweltpolitik organisiert.<br />

Im ersten Panel, das von Sebastian Haunss (Universität Konstanz) geleitet<br />

wurde, spannten die Vortragenden den Bogen von der Theorie bis zur administrativen<br />

Implementation. Paul Windolf (Universität Trier) eröffnete das<br />

Panel mit einem Vortrag, in dem er die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

als Ergebnis des Wandels des Manager- zum Finanzmarktkapitalismus<br />

analysierte. Andreas Busch (Universität Göttingen) diskutierte in seinem<br />

Beitrag die Ursachen der Finanzkrise auf der Ebene der staatlichen Bankenregulierung,<br />

der Geldpolitik der Zentralbanken und der Geschäftspolitik<br />

der Investment Banken. Der Beitrag Gabriel Glöcklers (EZB Frankfurt)<br />

schloss daran unmittelbar an und schildete die Innensicht der EZB auf die<br />

Entstehung der Krise und auf Möglichkeiten des Gegensteuerns. Tanja<br />

Klenk und Frank Nullmeier (beide Universität Bremen) lenkten dann<br />

schließlich den Blick auf die lokale Implementation der aktuellen Konjunkturprogramme,<br />

in der sich eine erstaunliche Handlungsfähigkeit der Administration<br />

manifestiere.<br />

56<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Im zweiten, von Jörg Bogumil (Ruhr-Universität Bochum) geleiteten, Panel<br />

ging es um das Thema nachhaltige Umweltpolitik. Hier präsentierte Aike<br />

Müller (Adelphi Consult) Ergebnisse seiner Studie zur Finanzierung internationaler<br />

Umweltprogramme. Annette Töller (FernUniversität Hagen) diskutierte<br />

anhand einer Auswertung umweltpolitischer Gesetzesvorhaben der<br />

letzten zwei Jahre die Frage, ob die aktuelle Krise eher positive oder negative<br />

Konsequenzen für umweltpolitische Entscheidungsprozesse habe.<br />

Werner Jann, Julia Fleischer und Thurid Hustedt (alle Universität Potsdam)<br />

stellten schließlich Überlegungen und erste Ergebnisse ihres Forschungsprojekts<br />

zur Institutionalisierung von Risiko: Zur Organisation globaler<br />

Umweltgefahren in europäischen Regierungsorganisationen vor.<br />

Kontaktdaten Kontaktdaten Kontaktdaten der der Sprecher Sprecher und und Sprecherinnen<br />

Sprecherinnen<br />

Jörg Bogumil<br />

Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl Vergleichende Stadt- und Regionalpolitik,<br />

Universitätsstr. 150, GC 05/707, 44801 Bochum<br />

Tel: 0234-32-28409, e-Mail: joerg.bogumil@ruhr-uni-bochum.de<br />

Michael Böcher<br />

Georg-August-Universität, Büsgenweg 3, 37077 Göttingen<br />

Tel: 0551-39-19393, e-Mail: mboeche@uni-goettingen.de<br />

Sebastian Haunss<br />

Universität Konstanz, Fach 90, 78457 Konstanz<br />

Tel: 07531-88-3757, e-Mail: sebastian.haunss@uni-konstanz.de<br />

Katharina Holzinger<br />

Universität Konstanz, Lehrstuhl für Internationale Politik und Konfliktforschung,<br />

Fach 90, 78457 Konstanz<br />

Tel: 07531-88-2811, e-Mail: katharina.holzinger@uni-konstanz.de<br />

FoJuS FoJuS –<br />

Forum Forum Junge Junge Staats Staats- Staats Staats und und Verwaltungswissenscha<br />

Verwaltungswissenschaften<br />

Verwaltungswissenscha ten<br />

I. I. <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress Kiel Kiel<br />

FoJuS veranstaltete im Rahmen des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel ein Panel<br />

zum Thema: "Alles nur heiße Luft? Reformen in Politikfeldern und Verwaltung",<br />

das mit ca. 25 TeilnehmerInnen sehr gut besucht war. Dabei wurden<br />

fünf Papiere diskutiert.<br />

Zunächst berichtete Christoph Schnabel (Universität Leipzig) in seinem<br />

Vortrag „EU Struktur-Fonds: Implementationsmodi und Steuerungsfähigkeit“<br />

über die Besonderheiten des Aufbaus lokaler und regionaler Institutionen<br />

57


im Zuge der Implementierung der EU-Strukturpolitik. Karsten Mause (Universität<br />

Bremen) verwies in seinem Beitrag auf „Der auslagernde Staat:<br />

Was wissen wir (nicht)?“ offene Forschungsfragen angesichts einer zunehmend<br />

zu beobachtenden Auslagerung staatlicher Funktionen und Maßnahmen,<br />

z.B. auf Public-Private-Partnerships. Vanessa Aufenanger (Universität<br />

Magdeburg) beschäftigte sich mit der „Initiierung, Implementation und<br />

Revision des EU Emissionshandelssystems“ und identifizierte dabei verschiedene<br />

Formen des Politiklernens. Christina Zimmer (Fernuniversität<br />

Hagen) stellte in ihrem Beitrag „Politikkoordination im deutschen Bundesstaat:<br />

Wandel in den Arbeitsstrukturen“ mit der freiwilligen Koordinierung<br />

zwischen den Bundesländern im deutschen Föderalismus und den dadurch<br />

entstehenden Arbeitsgremien. Claudia Landwehr (Universität Frankfurt) befasste<br />

sich in ihrem Vortrag „Prioritätensetzung und explizite Rationierung<br />

in der Gesundheitspolitik: Entscheidungsverfahren und Leistungskataloge im<br />

internationalen Vergleich“ mit dem Wandel von Gesundheitssystemen im<br />

OECD-Vergleich. Der geplante Vortrag von Holger Straßheim zu „High agreement,<br />

much evidence“ Wissenstheorien und die Zukunft politischer Reformen“<br />

musste leider krankheitsbedingt entfallen.<br />

II. II. Weitere Weitere Aktivitäten<br />

Aktivitäten<br />

Die nächste FoJuS-Tagung wird im Herbst 2010 (vorauss. November) in<br />

Bremen stattfinden. Dazu sind alle interessierten Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

und -wissenschaftler schon jetzt herzlich eingeladen! Ein entsprechender<br />

Call for Papers wird im nächsten Rundbrief erscheinen.<br />

III. III. III. Internes Internes<br />

Internes<br />

Im Zuge der in Kiel erfolgten Umbenennung der Sektion „Staatslehre und<br />

Politische Verwaltung“ in „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“ soll<br />

FoJuS-intern ebenfalls darüber nachgedacht werden, inwieweit ein FoJuS-<br />

Namenswechsel sinnvoll ist und wie eine neue Bezeichnung lauten soll.<br />

Vorschläge und Meinungen dazu können über die FoJuS-Mailingliste in den<br />

nächsten Monaten mitgeteilt und gesammelt werden. Über eine Umbenennung<br />

soll dann bei der nächsten FoJuS-Tagung entschieden werden.<br />

IV. IV. Kontakt<br />

Kontakt<br />

Informationen zu FoJuS gibt es auf der FoJuS-Homepage: http://www.unioldenburg.de/fojus/<br />

und auf den Seiten der <strong>DVPW</strong>. Zum Eintrag in die<br />

Mailingliste (fojus-infos@gwdg.de) bitte eine E-Mail an mboeche@unigoettingen.de.<br />

58<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Kontaktdaten Kontaktdaten der der Sprecherin Sprecherin und und Spr Sprecher: Spr cher:<br />

Michael Böcher<br />

Georg-August-<br />

Universität<br />

Büsgenweg 3<br />

37077 Göttingen<br />

mboeche@unigoettingen.de<br />

0551/39-19393<br />

Tanja Klenk<br />

Universität Bremen<br />

Zentrum für Sozialpolitik<br />

Parkallee 39<br />

28209 Bremen<br />

tklenk@zes.unibremen.de<br />

0421/218-4370<br />

Markus Tepe<br />

Center for Social<br />

Science Methodology<br />

Universität Oldenburg<br />

Ammerlaender<br />

Heerstr. 114-118<br />

26129 Oldenburg<br />

markus.tepe@unioldenburg.de<br />

0441/7984563<br />

59


Sektion „Politische Ökonomie“<br />

Bericht Bericht von von der der Tagung Tagung Tagung „Kapitalismustheorien“<br />

„Kapitalismustheorien“<br />

am 24. und 25. April in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Politikwissenschfat (ÖGPW) im Institut für Höhere Studien in Wien<br />

Am Vorabend der Tagung diskutierten Georg Winckler, Rektor der Universität<br />

Wien, Gabriele Michalitsch von der Wirtschaftsuniversität Wien und<br />

Christoph Scherrer, Universität Kassel, zum Thema „Wissenschaft in der<br />

Krise. Die aktuelle Wirtschaftskrise und Anforderungen an wissenschaftliche<br />

Forschung“. Dabei entwickelten sich einerseits Kontroversen über Ursachen,<br />

Verlaufsformen und Auswirkungen der Krise; über dringend notwendige<br />

sozialwissenschaftliche Forschungen hingegen herrschte Einigkeit.<br />

Die Tagung selbst, federführend organisiert von Patrick Scherhaufer<br />

(ÖGPW) und Benjamin Opratko (Wiener Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>),<br />

brachte mit 41 präsentierten Papieren, etwa 110 Teilnehmenden und<br />

spannenden Diskussionen die intendierte Bezugnahme unterschiedlicher<br />

politikwissenschaftlicher und polit-ökonomischer Ansätze: historischinstitutionalistische<br />

Beiträge im Paradigma der Spielraten des Kapialismus,<br />

Poststrukturalismus (insbesondere feministisch ausgerichtet), Neo-<br />

Keynesianismus, Regulationstheorie und neo-gramscianische IPÖ waren<br />

sehr präsent, ergänzt durch rechtstheoretisch orientierte Beiträge, neuere<br />

Raumdebatten und Arbeiten aus der Forschung zu sozialen Bewegungen.<br />

Aus dien vielen Diskussionen herauszuheben sind einerseits die vielfältigen<br />

Diagnosen zur aktuellen Krise sowie der hohe Stellenwert, der dem Bereich<br />

der nicht-lohnarbeitsvermittelten Reproduktion beigemessen wird<br />

(zum den einzelnen Papers unter http://www.oegpw.at/tagung09).<br />

Ulrich Brand (Wien)<br />

Bericht Bericht von von den den Aktivit Aktivitäten Aktivit Aktivitäten<br />

äten beim beim <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress in in Kiel<br />

In Zusammenarbeit mit der Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

lud die Sektion am Dienstag, den 22. September zu einer Podiumsdiskussion<br />

mit dem Titel „Kampf um Souveränität? Die europäische Integration<br />

nach dem Lissabon-Urteil des Bundesverfassungsgerichts“. Teilnehmer<br />

des Podiums waren Marcus Höreth (Göttingen), Stephan Leibfried (Bremen),<br />

Fritz W. Scharpf (Köln), Michael Zürn (Berlin) sowie Martin Höpner<br />

(Moderation; Köln). Die Veranstaltung war mit etwa 70 Kolleginnen und<br />

Kollegen im Auditorium sehr gut besucht. Die Diskussion machte deutlich,<br />

dass recht unterschiedliche Einschätzungen zu den momentanen Chancen<br />

und Problemen der europäischen Integration bestehen. Das gilt insbesondere<br />

für die Wucht der „Integration durch Recht“, deren legitimatorische<br />

Grundlagen und deren politökonomische Wirkungen. Einigkeit bestand in-<br />

60<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

des darüber, dass die zugrunde liegenden Konflikte vom Verfassungsrecht<br />

nur unzureichend bearbeitet werden können und dass es eines Transfers<br />

der Problembearbeitung in die politische Sphäre bedarf.<br />

Am 23. September bot die Sektion unter dem Titel „Zur politischen Ökonomie<br />

von ökologischer Krise und Klimawandel“ (organisiert von Markus<br />

Wissen und Ulrich Brand von der Universität Wien) eine Veranstaltung an.<br />

Erik Swyngedouw, Geograph an der Universität Manchester, entwickelte in<br />

seiner Keynote den Gedanken, dass die herrschenden, stark apokalyptisch<br />

aufgeladenen Deutungen des Klimawandels mit einer technokratischen<br />

und allenfalls auf inkrementelle Veränderung setzenden Klimapolitik einhergehen<br />

und dies ein zentraler Bereich der Entwicklungen hin zu einer<br />

„Post-Demokratie“ bzw. „Post-Politik“ seien. Anschließend präsentierte<br />

Michael Bechtel die Ergebnisse einer Forschungsgruppe an der ETH Zürich<br />

zum Einfluss von umweltpolitischen Einstellungen auf Außen- und Handelspolitik<br />

von Staaten, Esther Laabs (PIK Potsdam) und Christoph (UFZ<br />

Leipzig) stellten in zwei unterschiedlichen Beiträgen die Implikationen der<br />

Bioenergieproduktion in Brasilien dar, Elke Krahmann (Bristol) ging auf die<br />

Beiträge veränderter Konsummuster zum Umweltschutz ein und Georg Simonis<br />

(Hagen) stellte schließlich die aktuelle Energie- und Klimapoltiik der<br />

US-amerikanischen Regierung und deren legitlative Absicehrung dar und<br />

schätzte sie ein.<br />

Zudem lud die Sektion in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Internationale<br />

Politische Ökonomie (IPÖ) am 24. September zu einem Panel mit<br />

dem Titel „Regulierung zwischen nationaler und internationaler Ebene“, auf<br />

dem sechs Papiere vorgestellt und diskutiert wurden. Die Papiere befassten<br />

sich insbesondere mit Determinanten und Problemen der Institutionenbildung<br />

auf internationaler Ebene. Im Einzelnen trugen vor: Thomas Rixen<br />

(Berlin) und Bernhard Zangl (München), Roman Goldbach (Göttingen),<br />

Markus Tepe (Oldenburg), Sandra Eckert (Berlin), Tobias Jakobi (Göttingen)<br />

und Sophie Perrin (Zürich). Die Papiere wurden von Andreas Busch (Göttingen)<br />

und Martin Höpner (Köln) kommentiert.<br />

Ulrich Brand (Wien) und Martin Höpner (Köln)<br />

Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung am am 22. 22. September September 2009 2009 in in Kiel Kiel<br />

Kiel<br />

Im Anschluss an die Sektionsveranstaltung zur politischen Ökonomie der<br />

ökologischen Krise fand die Mitgliederversammllung der Sektion statt.<br />

Martin Bechtel (Zürich), Ulrich Brand (Wien), Martin Höpner (Köln) und<br />

Reimut Zohlnhöfer (Bamberg) wurden von der Versammlung für die kommenden<br />

drei Jahre zu den Sprechern gewählt.<br />

Die Sektion „Politik und Ökonomie“ wurde einstimmig umbenannt in Sektion<br />

„Politische Ökonomie“ und hat sich eine Wahlordnung gegeben. Hintergründe<br />

auf der Homepage: http://poloek-dvpw.mpifg.de/)<br />

61


Call Call Call for for for Papers<br />

Papers<br />

Jahrestagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion Politische Ökonomie<br />

10./11. September 2010, ETH Zürich<br />

„Die „Die Politische Politische Ökonomie Ökonomie Ökonomie von von Konflikten“ Konflikten“<br />

Konflikten“<br />

Widerstreitende Interessen sind das konstituierende Element des Politischen.<br />

Formen und Intensitäten der Konfliktaustragung zwischen Individuen,<br />

Parteien, organisierten Interessen und Staaten sind dabei einem<br />

ständigen Wandel unterworfen. Auch vermeintlich fest verankerte Muster<br />

der Konfliktaustragung können sich verändern und unterscheiden sich in<br />

vielfältiger Weise. Die politökonomische Untersuchung von Konflikten, deren<br />

Ursachen, Austragung und Folgen, verbindet Forschungsanstrengungen<br />

in den verschiedensten Teilgebieten der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />

So wirken verschiedene Dimensionen der Globalisierung unterschiedlich<br />

auf Konflikte und die Formen ihrer Austragung. Beispiele hierfür sind Konflikte<br />

um Freihandel, um die Regulierung der Finanzmärkte oder um Migration.<br />

Ebenso scheint das Ringen um nationale und internationale Umweltpolitiken<br />

von konfligierenden, nationalen Interessen gekennzeichnet.<br />

Gleichzeitig ändert sich mit der stärkeren Beteiligung von internationalen<br />

Organisationen und Nichtregierungsorganisationen auch die Zusammensetzung<br />

der hierbei aufeinandertreffenden Akteure. Auf der innerstaatlichen<br />

Ebene sorgen bereits Unterschiede in den institutionalisierten Mustern<br />

der Konfliktaustragung für eine große Bandbreite verschiedener<br />

Konfliktdynamiken und damit für unterschiedliche Politiken. Die Analyse<br />

institutionalisierter Modi der Konfliktaustragung verspricht somit einen<br />

wertvollen Beitrag zum Verständnis der Initiierung, Austragung, und Beilegung<br />

von Konflikten zu leisten. Die Jahrestagung bietet ein Forum für aktuelle<br />

Forschung zu diesen exemplarisch genannten und weiteren Themen<br />

im Bereich der politökonomischen Analyse von Konflikten.<br />

Das Konferenzthema lässt Raum für Beiträge, die sich aus politökonomischer<br />

Perspektive mit den vielfältigen Formen von Konflikten, deren Ursachen,<br />

Austragung, Bewältigung und Beilegung in unterschiedlichen Politikfeldern<br />

befassen. Willkommen sind dabei theorieorientierte, empirische<br />

wie auch methodologisch ausgerichtete Beiträge. Darüber hinaus wird es<br />

zwei bis drei thematisch offene Panels außerhalb des Tagungsthemas geben.<br />

Die Tagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion „Politische Ökonomie“ wird am 10. und 11.<br />

September 2010 an der ETH Zürich stattfinden. Der Sektionsvorstand bittet<br />

deshalb um Einsendung von Zusammenfassungen (in englischer oder<br />

deutscher Sprache) für Aufsatzvorschläge (max. 300 Wörter) an Dr. Michael<br />

Bechtel (bechtel@ir.gess.ethz.ch). Autoren, die sich für die thematisch<br />

offenen Panels bewerben, müssen dies bei der Einreichung explizit<br />

62<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

angeben. Nachwuchswissenschaftler werden ausdrücklich zur Einreichung<br />

von Beiträgen ermuntert. Einreichungsfrist ist der 30. April 2010. Alle Autorinnen<br />

und Autoren werden über die Auswahl der Beiträge bis zum 31.<br />

Mai 2010 informiert.<br />

Der Sektionsvorstand<br />

Dr. Michael M. Bechtel<br />

ETH Zürich<br />

Weinbergstrasse 11<br />

WEC C 25<br />

CH-8092 Zürich<br />

bechtel@ir.gess.ethz.ch<br />

Prof. Dr. Ulrich Brand<br />

Neues Institutsgebäude<br />

Universitätsstr. 7/2. Stock<br />

A-1010 Wien<br />

ulrich.brand@univie.ac.at<br />

PD Dr. Martin Höpner<br />

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />

Paulstr. 3<br />

50676 Köln<br />

hoepner@mpifg.de<br />

Prof. Dr. Reimut Zohlnhöfer<br />

Universität Bamberg<br />

Feldkirchenstraße 21<br />

96045 Bamberg<br />

reimut.zohlnhoefer@uni-bamberg.de<br />

63


Sektion „Politische Soziologie“<br />

Die Sektion Politische Soziologie hat auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress zwei Panels<br />

veranstaltet. Ein erstes Panel widmete sich den theoretischen und konzeptionellen<br />

Grundlagen der politischen Soziologie. Angesichts der erheblichen<br />

Veränderungen auf der Input-Seite des politischen Systems sowie<br />

der veränderten Randbedingungen von Politik sollte in dieser Veranstaltung<br />

diskutiert werden, ob und in welcher Weise die veränderte gesellschaftliche<br />

Wirklichkeit Folgen für die theoretischen und konzeptionellen<br />

Grundlagen der politischen Soziologie haben muss. Zu Beginn des Panels<br />

stellte Dieter Rucht seine Überlegungen zu einer interaktions- und konflikttheoretischen<br />

Grundlegung der politischen Soziologie vor. Er plädierte für<br />

eine kontextualisierte, prozessorientierte und primär akteurs- und konfliktbezogene<br />

politische Soziologie, die sich als Demokratiewissenschaft verstehen<br />

solle. Stärker auf einzelne Felder der politischen Soziologie ausgerichtet<br />

waren die beiden folgenden Vorträge. Annette Zimmer präsentierte<br />

eine kurze Bilanz der Verbändeforschung und Bedarfe künftiger Forschung.<br />

Dazu zählte sie neue Konzepte einer sozialen Integration mittels Organisationen<br />

jenseits der traditionellen Großverbände, die Hinwendung zur Mikro-Ebene<br />

im Kontext der Untersuchung zu Sozialkapital und Zivilgesellschaft<br />

sowie eine stärkere Berücksichtigung der bisher unzureichend beachteten<br />

Meso-Ebene der Organisationen. Bernhard Weßels richtete anschließend<br />

den Blick auf die Parteienforschung und ihre Herausforderung<br />

durch die Pluralisierung der Gesellschaft und Individualisierungsprozesse.<br />

Er vertrat die These, dass die gegenwärtig beobachtbaren Entwicklungen<br />

insofern eine Herausforderung für die Parteienforschung darstellten, als<br />

diese gefordert sei, den Veränderungen der mikrosoziologischen Bedingungen<br />

politischen Verhaltens sowohl auf Seiten der Wähler als auch auf<br />

Seiten von Politikern und kollektiven Akteuren theoretisch und konzeptionell<br />

Rechnung zu tragen. Unter dem Motto „Nicht Organisation, sondern<br />

Interaktion“ plädierte er dafür, künftig stärker das Verhältnis von politischem<br />

Angebot und politischer Nachfrage in den Blick zu nehmen, etwa<br />

die Strategien der Parteien bei Angebotsformulierung, Personalauswahl<br />

und Koalitionsbildung.<br />

Das zweite Panel der Sektion widmete sich der politischen Soziologie des<br />

Klimawandels. Hier stand die Frage im Vordergrund, in welcher Weise sich<br />

der Klimawandel und die mit ihm verbundenen Ressourcen- und Verteilungskonflikte<br />

auf die gesellschaftlichen Bedingungen des Politischen sowie<br />

die Strukturen und Prozesse der politischen Willensbildung und Interessenvermittlung<br />

auswirken. Claus Leggewie befasste sich mit der Herausforderung<br />

der Demokratie durch den Klimawandel, insbesondere vor dem<br />

Hintergrund eines höchst begrenzten Zeitfensters für effektive Interventionen.<br />

Nach einer Kritik der derzeit vorherrschenden Reaktionsmuster eines<br />

„Revival des Planungsstaates“ sowie paternalistischer Ansätze in multilate-<br />

64<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

ralen und transnationalen Handlungsfeldern der Klimapolitik plädierte er<br />

für eine partizipativ-demokratische Strategie, die auf Teilhabe und Mitsprache<br />

der Bürgerinnen und Bürger setzt. Denn nur so betrachteten diese<br />

die notwendigen Änderungen des Lebensstils als Folge eigener Entscheidungen<br />

statt als aufgezwungene Verzichtsleistungen; nur so ließen sich<br />

auch die bereits existierenden gesellschaftlichen Handlungspotenziale und<br />

Lösungsstrategien nutzen. Gerhard Fuchs machte anschließend am Beispiel<br />

von Solarenergie und Windkraft deutlich, dass auch in stark strukturierten<br />

Feldern der Interessenvermittlung radikale Innovationen möglich<br />

sind. Er zeigte zudem, dass die sich herausbilden Interessenvermittlungsstrukturen<br />

etwa im Bereich der Solarwirtschaft ein Ergebnis von Rückkopplungseffekten<br />

politischer Maßnahmen und institutioneller Grundentscheidungen<br />

sind, im Ergebnis aber zu Isomorphie führen können, wie er am<br />

Verband der Solarwirtschaft verdeutlichte.<br />

Im Anschluss an das zweite Panel war eine Mitgliederversammlung der Sektion<br />

geplant, auf der die Wahl der SektionssprecherInnen vorgenommen sowie<br />

das sowie künftige Programm verabredet werden sollten. Diese Mitgliederversammlung<br />

musste jedoch ausfallen, weil sich der gleichzeitig stattfindende<br />

gemeinsame Empfang der „International Association for the Study of<br />

German Politics“ (IASGP) und der Sektion “Regierungssystem und Regieren<br />

in der BRD” die deutlich größere Attraktionswirkung entfaltete. Da eine Wahl<br />

der Sprecher nicht stattfinden konnte, werden die beiden bisherigen SprecherInnen<br />

bis zur nächsten Mitgliederversammlung das Sprecheramt kommissarisch<br />

weiterführen. Sigrid Roßteutscher, die sich bereit erklärt hatte,<br />

als dritte Sprecherin neben Britta Rehder und Ulrich Willems zu kandidieren,<br />

wird bis zur nächsten Mitgliederversammlung ebenfalls kommissarisch als<br />

Sprecherin fungieren. Geplant ist, in der Zeit bis zum nächsten Kongress in<br />

Zusammenarbeit mit den Arbeitskrisen der Sektion eine Tagung zum Stand<br />

und den Perspektiven der Politischen Soziologie, insbesondere ihren theoretischen<br />

und konzeptionellen Grundlagen zu organisieren.<br />

Kommissarische Sprecherinnen und Sprecher:<br />

Dr. Britta Rehder<br />

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />

Paulstr. 3, 50676 Köln, rehder@mpifg.de<br />

Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher<br />

Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse, Johann Wolfgang Goethe-<br />

Universität Frankfurt am Main, Robert-Mayer-Straße 5, 60054 Frankfurt<br />

am Main, E-Mail: rossteutscher@soz.uni-frankfurt.de<br />

Prof. Dr. Ulrich Willems<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Münster, Scharnhorststr. 100<br />

48151 Münster, ulrich.willems@uni-muenster.de<br />

65


Nachfolgend finden Sie die Berichte und Ankündigungen der zur Sektion<br />

gehörenden Arbeitskreise:<br />

Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />

Der Arbeitskreis traf sich zu seiner jährlichen Tagung dieses Mal im Rahmen<br />

des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel am 24. und 25. September. Tagungsthema<br />

war "Parteienfamilien- Identitätsbestimmend oder nur noch Etikett?".<br />

Folgende Vorträge wurden gehalten und diskutiert:<br />

Einzelne Einzelne Parteienfamilien<br />

Parteienfamilien<br />

Liberale Parteien zwischen linkem und rechtem Lager von Simon Frantzmann<br />

(Köln)<br />

Linksparteien in Westeuropa. Eine eigenständige Parteienfamilie? von Tim<br />

Spier (Düsseldorf)<br />

"Wie hast Du’s mit dem Regieren?“ Linksparteien in Europa und die Versuchung<br />

der Regierungsteilhabe von Michael Koß (Potsdam)<br />

Gibt es eine neue euroskeptische Parteienfamilie? von Florian Hartleb<br />

(Chemnitz)<br />

Vergleichende Vergleichende Analyse Analyse von von von Parteienfamilien<br />

Parteienfamilien<br />

Historische Narrative als Identitätskern von Parteienfamilienvon Torsten<br />

Oppelland (Jena)<br />

Zwischen familiärer Tradition und neuer Konvergenz von Sebastian Bukow<br />

(Bonn)<br />

Die wachsende Bedeutung der Euro-Parteien von Uwe Kranenpohl (Passau)<br />

Elektorale Performanz von Parteienfamilien im europäischen Vergleich von<br />

Sven Regel (Berlin)<br />

Einfluss der Ideologien auf den Einsatz finanzieller Ressourcen durch die<br />

Parteienzentralen- ein internationaler Vergleich von Manuela Kulick<br />

(Mannheim)<br />

Geplant ist dazu eine Publikation, die sich weitergehend theoretisch und<br />

empirisch mit Parteienfamilien beschäftigt.<br />

Gerade erschienen im Rahmen der Schriften des Arbeitskreises ist der<br />

Band "Zukunft der Mitgliederpartei", herausgegeben von Uwe Jun, Oskar<br />

Niedermayer und Elmar Wiesendahl. Opladen: Barbara Budrich 2009.<br />

Der Arbeitskreis plant seine nächste Tagung für den Herbst 2010 zur Bundestagswahl<br />

2009. Ein "Call for Papers" wird rechtzeitig erscheinen.<br />

66<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Sprecher:<br />

Prof. Dr. Uwe Jun Prof. Dr. Oskar Niedermayer<br />

Universität Trier Freie Universität Berlin<br />

Fachbereich III-<strong>Politikwissenschaft</strong> Otto-Suhr-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

54286 Trier <strong>141</strong>95 Berlin<br />

jun@uni-trier.de oskar.niedermayer@fu-berlin.de<br />

67


Arbeitskreis „Politik und Kommunikation“<br />

1. 1. Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung 2009<br />

2009<br />

Anläßlich des <strong>DVPW</strong> Kongresses in Kiel führte der Arbeitskreis seine diesjährige<br />

Mitgliederversammlung durch. Im Namen der Sprecher berichtete<br />

Frank Marcinkowski über die Aktivitäten der vergangenen drei Jahre. Ein<br />

zentrales Anliegen ist die stärkere Verankerung der politischen Kommunikationsforschung<br />

innerhalb der politikwissenschaftlichen Community. Von<br />

besonderer Bedeutung für einen entsprechenden Austausch wurden in<br />

diesem Zusammenhang gemeinsame Konferenzen identifiziert und initiiert.<br />

Diese kamen zustande im Rahmen der Jahrestagung „Expertise. Entscheidung.<br />

Öffentlichkeit. Politikberatung unter dem Kommunikationsaspekt“<br />

(12.-14.02.2009, Düsseldorf), die in Zusammenarbeit mit der DGPuK-<br />

Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ und dem <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreis „Politikberatung“<br />

durchgeführt wurde. Auch der anlässlich der <strong>DVPW</strong>-<br />

Jahrestagung 2009 in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Wahlen und<br />

politische Einstellungen“ organisierte Workshop zur Bundestagswahl 2009<br />

diente der Intensivierung des Austauschs mit anderen politikwissenschaftlichen<br />

Teildisziplinen. Die kommende Jahrestagung zum Thema „Medien<br />

und internationale Beziehungen“ soll u.a. den Austausch mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen der Sektion „Internationale Politik“ befördern. Weitere<br />

Tagungen, die entsprechende Verzahnungen mit anderen politikwissenschaftlichen<br />

Teildisziplinen forcieren sollen, sind derzeit in Planung bzw.<br />

angedacht. Der seit 2006 intensivierte Weg der Zusammenarbeit und des<br />

Austauschs mit anderen politikwissenschaftlichen Arbeitskreisen und Sektionen<br />

sollte auch in Zukunft fortgeführt werden. Dies erscheint umso<br />

dringlicher vor dem Hintergrund, dass die politische Kommunikationsforschung<br />

eine immer stärkere institutionelle Verankerung an kommunikationswissenschaftlichen<br />

Instituten findet. Von den in den vergangenen Jahren<br />

neu eingerichteten neuen Stellen (Professuren und Mittelbau) sind nur<br />

wenige an politikwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen<br />

angesiedelt worden. Umso wichtiger erscheint es, weiter auf die Eigenständigkeit<br />

und Dringlichkeit der politikwissenschaftlichen Auseinandersetzung<br />

mit Kommunikationsfragen insbesondere für das Verständnis politischer<br />

Entscheidungs-, Willensbildungs- und Vermittlungsprozesse im nationalen<br />

wie internationalen Rahmen zu verweisen. Das von Frank Marcinkowski<br />

und Barbara Pfetsch herausgegebene PVS-Sonderheft „Politik in<br />

der Mediendemokratie“ sollte hier einen wichtigen Beitrag zur fachinternen<br />

Wahrnehmung geleistet haben.<br />

Die (spärlich) anwesenden Mitglieder bestätigten die beiden bisherigen<br />

Sprecher in ihrem Amt. Angesichts der schwachen Beteiligung wurde vereinbart,<br />

für den nächsten Wahlgang ein Online-Wahlverfahren zu organisieren.<br />

68<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

2. 2. Jahrestagung Jahrestagung 2010: 2010: „Medien „Medien und und internationale internationale Bezi Beziehungen“<br />

Bezi hungen“<br />

Die nächste Jahrestagung wird erneut als gemeinsame Veranstaltung der<br />

Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ der DGPuK und des Arbeitskreises<br />

„Politik und Kommunikation“ der <strong>DVPW</strong> durchgeführt. Das thema lautet<br />

„Medien und internationale Beziehungen“. Die Tagung findet vom 11.-<br />

13. Februar 2010 an der Universität Mannheim statt. Lokaler Gastgeber ist<br />

Prof. Dr. Hartmut Wessler. Das Ziel der Jahrestagung besteht darin, Forschungsarbeiten<br />

zusammenzubringen, die den Ursachen, Bedingungen und<br />

Konsequenzen grenzüberschreitend bedeutsamer politischer Kommunikationsprozesse<br />

sowie der Rolle der Massenmedien darin nachspüren. Die<br />

Konferenz wird ein Forum bieten, in dem Arbeiten zu folgenden drei Typen<br />

politischer Kommunikation vorgestellt und diskutiert werden: Kommunikation<br />

zwischen Staaten und Gesellschaften (internationale politische Kommunikation);<br />

Kommunikation jenseits von Nationalstaaten (transnationale<br />

politische Kommunikation); nationalstaatlich begrenzte Kommunikation mit<br />

Wirkung auf die Beziehungen zwischen Staaten und ihren Bürgern (international<br />

relevante politische Kommunikation).<br />

Der Begriff der „internationalen Beziehungen“ wird hierbei breit gefasst<br />

und ist weder beschränkt auf Beziehungen zwischen Staaten noch auf<br />

kriegerische Konflikte. Vielmehr umfasst er auch die wechselseitige Wahrnehmung<br />

der Bürger und Medien verschiedener Länder, grenzüberschreitende<br />

Strukturen, transnationale Formen der Koorientierung von Medien<br />

oder Formen transnationaler zivilgesellschaftlicher Integration.<br />

Vortragsvorschläge (20 Min.) sind in einem Extended Abstract (800-1.000<br />

Wörter exkl. Literaturverzeichnis) zusammenzufassen und bis zum 2. November<br />

2009 unter polkomm2010@uni-mannheim.de einzureichen. Neben<br />

den Panels zum Tagungsthema wird es erstmals auch thematisch offene<br />

Panels geben, für die ebenfalls Beitragsvorschläge eingereicht werden<br />

können.<br />

3. 3. Weitere Weitere Planung<br />

Planung<br />

Voraussichtlich im Februar 2011 wird der Arbeitskreis eine weitere Tagung<br />

zum Thema „Framing als politischer Prozess“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

Münster abhalten.<br />

69


Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher des Arbeitskreises:<br />

Univ.-Prof. Dr. Frank Marcinkowski<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />

Institut für Kommunikationswissenschaft (ifk)<br />

Bispinghof 9-14<br />

48143 Münster<br />

Tel.: 0251/8324-260<br />

Fax: 0251/8321-310<br />

frank.marcinkowski@uni-muenster.de<br />

Dr. Jens Tenscher<br />

Senior Post-Doc Researcher<br />

AUTNES - Innsbruck<br />

Austrian National Election Study<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

UNIVERSITÄT INNSBRUCK<br />

ICT-Technologiepark, 1.OG Nord<br />

Technikerstraße 21 a, A-6020 Innsbruck<br />

Tel.: +43 (0)512/507 – 38206<br />

Fax: +43 (0)512/507 – 38299<br />

Jens.Tenscher@uibk.ac.at<br />

70<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“ und Arbeitskreis<br />

„Verbände“<br />

1. 1. Arbeitsbericht Arbeitsbericht Arbeitsbericht AK AK AK Soziale Soziale Bewegungen<br />

Bewegungen<br />

1.1 1.1 Aktuelles Aktuelles aus aus dem dem AK<br />

AK<br />

Auf dem diesjährigen Kongress der <strong>DVPW</strong> wurde ein neuer Sprecherkreis<br />

gewählt. Die alten Sprecher Ansgar Klein und Christian Lahusen stellten<br />

sich nicht mehr zur Wahl, stattdessen kandidierten Mundo Yang und Simon<br />

Teune. Die Neuwahl erfolgt ohne Gegenstimmen. Im Namen aller Anwesenden<br />

wurde den alten Sprechern für ihre Arbeit gedankt. Der neue<br />

Sprecherkreis umfasst damit die folgenden KollegInnen:<br />

PD Dr. Heike Walk, Technische Universität Berlin, Zentrum Technik und<br />

Gesellschaft<br />

Simon Teune, Wissenschaftszentrum Berlin<br />

Mundo Yang, Universität Siegen<br />

1.2 1.2 Publikationen<br />

Publikationen<br />

a) a) Forschungsjournal Forschungsjournal Neue Neue Soziale Soziale Bewegungen<br />

Bewegungen<br />

Der Der Jahrgang Jahrgang 2009:<br />

2009:<br />

Heft 1/2009: Licht und Schatten. Lobbyismus zwischen Öffentlichkeit und<br />

Hinterzimmer<br />

Heft 2/2009: Europawahlen ohne Wähler. Vom Dilemma des Europaparlaments<br />

Heft 3/2009: Sozialkapital und Integration. Überforderte Zivilgesellschaft?<br />

Heft 4/2009: Gezeitenwechsel. Krise – Gewerkschaft - Umbruch<br />

b) b) Buchreihe Buchreihe „Bürgergesellschaft „Bürgergesellschaft „Bürgergesellschaft und und Demokratie“ Demokratie“ beim beim VS-Verlag VS VS Verlag<br />

In In 2009 2009 erschienene erschienene Bände:<br />

Bände:<br />

Ingo Bode / Adalbert Evers / Ansgar Klein (Hg.)<br />

Bürgergesellschaft als Projekt. Eine Bestandsaufnahme zu Entwicklung und<br />

Förderung zivilgesellschaftlicher Potenziale in Deutschland. Wiesbaden:<br />

VS-Verlag, Band 29.<br />

Schulz, Andreas D.: Organisationen zwischen Markt, Staat und Zivilgesellschaft.<br />

Arbeitsmarktförderung von Langzeitarbeitslosen im Deutschen Caritasverband.<br />

Wiesbaden: VS-Verlag Band 30<br />

Appel, Anja: Strategieentwicklung als Balanceakt: Theorie und Praxis bei<br />

NGOs der Entwicklungszusammenarbeit. Wiesbaden: VS-Verlag, Band 31<br />

71


1.3. 1.3. 1.3. TTagungen<br />

TT<br />

agungen agungen<br />

Die aktuellsten Informationen zu Tagungen, call-for-papers und sonstigen<br />

Forschungsaktivitäten erhalten Sie über den Email-Verteiler der Bewegungsforschung.<br />

Anmelden können Sie sich über den folgenden Link<br />

http://lists.riseup.net/www/info/bewegungsforschung, oder direkt über<br />

teune@wz-berlin.de<br />

1.4 1.4 Anschriften Anschriften der der der SprecherInnen SprecherInnen des des des AK AK Soziale Soziale Bewegungen<br />

Bewegungen<br />

PD Dr. Heike Walk<br />

Technische Universität Berlin<br />

Zentrum Technik und Gesellschaft<br />

P 2-2<br />

Hardenbergstr.36A<br />

10623 Berlin<br />

Simon Teune<br />

Wissenschaftszentrum Berlin fuer Sozialforschung<br />

Reichpietschufer 50<br />

10785 Berlin<br />

Mundo Yang<br />

Universität Siegen<br />

Adolf-Reichwein-Straße 2<br />

57068 Siegen<br />

2. 2. Arbeitsbericht Arbeitsbericht AK AK Verbände<br />

Verbände<br />

2.1 2.1 Publikationen<br />

Publikationen<br />

Aus der Arbeit des Arbeitskreises ist neu erschienen:<br />

Rehder, Britta / von Winter, Thomas / Willems, Ulrich (Hg.)(2009): Interessenvermittlung<br />

in Politikfeldern. Vergleichende Befunde der Policy- und<br />

Verbändeforschung, Wiesbaden (VS Verlag für Sozialwissenschaften).<br />

2.2 2.2 Tagungsbericht: Tagungsbericht: <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />

<strong>DVPW</strong> Kongress<br />

Auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress veranstaltete der Arbeitskreis eine Podiumsdiskussion<br />

mit dem Titel „Prima Klima für Verbände im Osten? Bestandsaufnahme<br />

20 Jahre nach dem Mauerfall“. Die Diskutanten waren Klaus Dörre<br />

(Unive (Universität (Unive sität Jena), Rolf G. Heinze (Ruhr (Ruhr-Universität (Ruhr<br />

Universität Bochum) und Wolfgang<br />

Wolfgang<br />

Schröder Schröder (Universität (Universität (Universität Ka Kassel). Ka sel).<br />

Außerdem beteiligte sich der Arbeitskreis an einem Panel der Sektion Politische<br />

Soziologie zu den theoretischen und konzeptionellen Grundlagen<br />

der Teildisziplin (s. Bericht der Sektion).<br />

72<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

2.3 2.3 Zukünftige Zukünftige Aktivitäten Aktivitäten<br />

Aktivitäten<br />

Für die Jahre 2010 und 2011 sind zwei Tagungen in der Planung. Am<br />

24./25. Juni 2010 trifft sich der Arbeitskreis in Kassel zum Thema „Verbändepolitik<br />

und Sozialstaat“ (s. Tagungsankündigung unter Punkt 4) Die<br />

Federführung liegt bei Wolfgang Schroeder.<br />

Des Weiteren wird im Frühjahr 2011 in Berlin eine Tagung zum Thema<br />

„Interessengruppen und Parlamente“ stattfinden. Sie wird maßgeblich von<br />

Thomas von Winter (Universität Potsdam / Verwaltung des Deutschen<br />

Bundestags) in Kooperation mit der Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen<br />

organisiert. Nähere Informationen sowie ein Call for Papers<br />

werden zu gegebener Zeit über den Verteiler des Arbeitskreises und im<br />

Rundbrief veröffentlicht.<br />

2.4 2.4 Tagungsankündigung<br />

Tagungsankündigung<br />

Tagungsankündigung<br />

Verbändepolitik Verbändepolitik und und Sozialstaat<br />

Sozialstaat<br />

Termin: Termin: Termin: 24./25.6. 24./25.6. 24./25.6. 2010<br />

2010<br />

Ort: Ort: Universität Kassel<br />

Verbände spielen in der politischen Auseinandersetzung um die Strukturen<br />

und Ressourcen des Sozialstaats seit jeher eine überragende Rolle. In den<br />

Aus- und Umbauprozessen der jüngeren Vergangenheit haben sich jedoch<br />

ihre Einflussmöglichkeiten gewandelt. Zahlreiche Großorganisationen müssen<br />

um den Erhalt ihrer Mitgliedschaft und ihres Einflusses kämpfen. Zugleich<br />

treten neue Konkurrenten auf den Plan und machen den etablierten<br />

„Platzhirschen“ ihren Rang streitig. Diese dynamische Entwicklung wirft<br />

Fragen auf: Was tun die Akteure, um auf diese neuen Herausforderungen<br />

zu reagieren? Wie haben es bis vor kurzem eher randständige Akteure, wie<br />

z.B. der Hausärzteverband oder der Marburger Bund, vermocht, wie Phönix<br />

aus der Asche zu einem neuen Vertrags- oder Tarifpartner aufzusteigen?<br />

Handelt es sich bei diesen Prozessen nur um vorübergehende Phänomene,<br />

oder ist damit ein fundamentaler Wandel in der Verbändelandschaft eingeleitet<br />

worden? Sind ähnliche Beobachtungen auch in anderen Ländern<br />

sichtbar, oder handelt es sich dabei um ein rein bundesrepublikanisches<br />

Phänomen? Mit dieser Tagung möchte der AK-Verbände neueste Forschungsansätze<br />

und -ergebnisse sammeln und diskutieren. Ausgewählte<br />

Beiträge der Konferenz sollen in einem Sammelband publiziert werden.<br />

Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Universität Kassel (wolfgang.schroeder@uni-kassel.de)<br />

73


2.5 2.5 Sprecherinnen Sprecherinnen und und und Sprecher Sprecher Sprecher des des AK AK Verbände Verbände<br />

Verbände<br />

Dr. Britta Rehder<br />

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />

Paulstr. 3<br />

50676 Köln<br />

E-mail: rehder@mpifg.de<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schroeder<br />

Universität Kassel<br />

Fachbereich 05 – Gesellschaftswissenschaften<br />

Fachgebiet Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel<br />

Nora-Platiel-Str. 1<br />

34127 Kassel<br />

E-mail: wolfgang.schroeder@uni-kassel.de<br />

(bis Februar 2010 zu Gast am WZB Berlin; e-mail: schroeder@wzb.eu)<br />

Prof. Dr. Christoph Strünck<br />

Universität Siegen<br />

Fachbereich 1 / <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Raum AR-K 408<br />

Adolf-Reichwein-Straße 2<br />

57068 Siegen<br />

E-mail: struenck@uni-duesseldorf.de<br />

74<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />

1. 1. <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />

<strong>DVPW</strong> Kongress 2009 2009<br />

2009<br />

Anläßlich der jüngsten Bundestagswahl haben die Arbeitskreise "Wahlen und<br />

politische Einstellungen" sowie "Politik und Kommunikation" im Rahmen des<br />

<strong>DVPW</strong>-Kongresses einen gemeinsamen Workshop – wenige Tage vor der<br />

Bundestagswahl – zum Thema „Die Bundestagswahl 2009“ organisiert. Für<br />

den AK haben Thomas Bräuninger und Marc Debus haben dort unter dem Titel<br />

„Die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2009: Wie wahrscheinlich<br />

ist eine Neuauflage der großen Koalition?“ ihr Koalitionsprognosemodell<br />

vorgestellt; Frank Brettschneider, Thorsten Faas, Jürgen Maier und Michaela<br />

Maier haben allererste Ergebnisse zum TV-Duell 2009 präsentiert; Sigrid<br />

Roßteutscher hat „The German Longitudinal Election Study (GLES)“ vorgestellt.<br />

2. 2. Jahr Jahrestagung Jahr Jahr estagung 2009<br />

2009<br />

Die Jahrestagung 2009 zum Thema "Nebenwahlen – Wahlen, Wähler und Legitimation<br />

in der Mehrebenendemokratie "fand auf Einladung von Sigrid Roßteutscher<br />

an der Goethe-Universität Frankfurt statt. An zwei Tagen wurden<br />

insgesamt 14 Papiere präsentiert. Ein Teil der Beiträge soll in einem thematischen<br />

Sonderheft einer internationalen Zeitschrift zusammengefaßt werden.<br />

3. 3. Publikationen<br />

Publikationen<br />

In den nächsten Wochen erscheint bei VS der von der Sprechergruppe herausgegebene<br />

Sammelband "Information – Wahrnehmung – Emotion", der<br />

verschiedene Beiträge zu den Jahrestagungen 2007 und 2008 zusammenfaßt,<br />

die sich mit dem Thema "Politische Kognitionen" befassen.<br />

4. 4. Jahrestagung Jahrestagung 2010<br />

2010<br />

Die nächste reguläre Tagung des Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“<br />

findet auf Einladung von Bernhard Weßels am 24./25. Juni 2010<br />

am Wissenschaftszentrum Berlin statt und wird sich mit der Bundestagswahl<br />

2009 beschäftigen. Einzelheiten zum Programm und zur Anmeldung werden<br />

ab Januar über die Mailingliste und die Website des Arbeitskreises<br />

(http://www.akwahlen.de) bekanntgegeben.<br />

5. 5. Kontaktadressen Kontaktadressen der der Sprechergruppe Sprechergruppe Sprechergruppe des des Arbeitskreises<br />

Arbeitskreises<br />

Prof. Dr. Kai Arzheimer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz<br />

E-Mail: arzheimer@politik.uni-mainz.de<br />

Prof. Thorsten Faas, Juniorprofessur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere<br />

Wählerverhalten, Universität Mannheim<br />

E-Mail: thorsten.faas@uni-mannheim.de<br />

Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt<br />

E-Mail: rossteutscher@soz.uni-frankfurt.de<br />

75


Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />

Ausführliche und aktualisierte Informationen zu unserer Arbeit finden Sie<br />

auf der Homepage der Sektion:<br />

http://www.politikwissenschaft.tu-darmstadt.de/theoriesektion/<br />

Der Sektionsvorstand will sich in den nächsten Jahren besonders um die<br />

Förderung des Nachwuchses in der Sektion bemühen. Mit dem Ziel, die<br />

Vernetzung des Nachwuchses zu stärken, findet im Rahmen der Frühjahrstagung<br />

2010 (vgl. 2.) im Anschluss an die Sektionsversammlung ein<br />

Nachwuchstreffen statt, außerdem soll auf der Sektions-Website die Möglichkeit<br />

geschaffen werden, eigene Projekte vorzustellen. Nachwuchswissenschaftler<br />

sind deshalb besonders aufgefordert, sich auf die Calls zu den<br />

anstehenden Konferenzen zu bewerben.<br />

1. 1. 1. <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress „Politik im Klimawandel – Keine Keine Macht Macht für für für gerechte gerechte LLö<br />

L ö<br />

sungen?“ sungen?“ vom vom 21. 21.-25.09.2009 21. 25.09.2009 in Kiel<br />

Auf dem Kongress war unsere Sektion mit zwei Veranstaltungen präsent.<br />

Beide – von Tine Stein und Peter Niesen organisierten – Veranstaltungen<br />

waren sehr gut besucht und zeichneten sich durch rege Debatten aus.<br />

1.1. Sektion: Regieren der Natur<br />

Panel: Ökologische politische Theorie I: Systematische Probleme, ideengeschichtliche<br />

Stationen und zeitgenössische Konzepte<br />

Keynote-Speaker: Prof. Dr. Andrew Dobson (Keele)<br />

Green Political Theory – A Critical Retrospective<br />

Kommentar: Prof. Dr. Claus Offe, Hertie School of Governance, Berlin<br />

Prof. Dr. Andreas Anter (Leipzig)<br />

Max Webers Naturbegriff und die Ambivalenz der Moderne<br />

Kommentar: Prof. Dr. Claus Offe (Hertie School Berlin)<br />

Panel: Ökologische politische Theorie II: Ökologische Regierbarkeit, Demokratie<br />

und Global Governance<br />

Prof. Dr. Lukas Meyer (Graz)<br />

Environment and Historical Justice: The Normative Significance of Historical<br />

Emissions for the Distribution of Emission Rights Today<br />

PD Dr. Petra Dobner (Darmstadt)<br />

Zur Kollektivität von Gütern, Endogenität von Institutionen und der Globalität<br />

des Regierens<br />

Prof. Dr. Thomas Saretzki (Lüneburg)<br />

Die ökologische Problemlösungsfähigkeit der Demokratie<br />

1.2. Gemeinsames Panel mit der IP-Sektion: Staat, Demokratie und Gerechtigkeit<br />

in transnationalen Räumen. Alte Debatten – neue Erkenntnisse?<br />

76<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Rainer Forst (Frankfurt/M.): Menschenrechte und Transnationale Gerechtigkeit<br />

Kommentare: Jürgen Neyer (Frankfurt/O.) und Klaus Schlichte (Magdeburg)<br />

Michael Zürn (Hertie School Berlin): Zwei Modelle Transnationaler Demokratie<br />

Kommentare: Peter Niesen (Darmstadt) und Hubertus Buchstein (Greifswald)<br />

2. 2. Frühjahrstagung Frühjahrstagung 2010<br />

2010<br />

Vom 4. bis 6. März 2010 findet in Frankfurt am Main unsere von PD Dr.<br />

Regina Kreide (Gießen), Dr. Claudia Landwehr (Frankfurt a.M.) und Dr. Katrin<br />

Toens (Hamburg) organisierte Frühjahrstagung zum Thema „Demokratie<br />

und Gerechtigkeit in Verteilungskonflikten“ statt.<br />

March 4, Thursday<br />

10:00 am Welcome and Introduction<br />

10:30 am – 12:30 pm<br />

1. Global Justice and Democracy: Problems of Distribution<br />

Chair: Regina Kreide<br />

David Miller (Nuffield College, Oxford): TBA<br />

Rainer Forst (Goethe-University Frankfurt a.M.): The Question of Distributive<br />

Justice<br />

Comment: Thomas Schramme (University of Hamburg)<br />

12:30 pm – 2pm Lunch break<br />

2pm - 4 pm<br />

2. Just distribution?<br />

Chair: Katrin Toens<br />

Simon Caney (Magdalen College, Oxford): Global Justice and the Fair Distribution<br />

of Greenhouse Gas Emissions<br />

Stefan Gosepath (Goethe-University Frankfurt a.M.): TBA<br />

Comment: Ina Kerner (Humboldt-University Berlin)<br />

4pm – 4:30pm Coffee break<br />

4:30pm – 6:30 pm<br />

3. Deliberative Democracy and Justice<br />

Chair: Claudia Landwehr<br />

Christina Lafont (Northwestern University, Evanston): Forms of Procedural<br />

Justice<br />

Albert Weale (University of Essex): Social Contracts and Democratic Deliberation<br />

77


Comment<br />

Rainer Schmalz-Bruns (University of Hannover)<br />

7pm Reception and dinner (Guest House Goethe University)<br />

5. März, Freitag<br />

9.00h-11.00 h<br />

4. Zum Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und Gerechtigkeit<br />

Moderation: Regina Kreide<br />

Franziska Martinsen (Leibniz Universität Hannover): „Form follows Function“?<br />

Oder: Eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten? Zum Verhältnis von<br />

Demokratie und Gerechtigkeit<br />

Gabriel Wollner (University College London): Was zählt? Vorrang, Gleichheit<br />

und die Verschiedenheit von Personen in Verteilungskonflikten.<br />

Kommentar : Samuel Salzborn (Justus Liebig-Universität Giessen)<br />

11.00 h-11.15h Kaffeepause<br />

11.15h-13.15 h<br />

5. Entscheidungsverfahren und Verteilungsgerechtigkeit<br />

Moderation: Claudia Landwehr<br />

Joachim Behnke (Friedrichshafen): Akzeptanz von Verteilungsergebnissen<br />

in Abhängigkeit von Zuteilungsverfahren und „gerechten“ Ansprüchen<br />

Jörn Knobloch (Universität Potsdam): Demokratie und Politiknetzwerke:<br />

Auf dem Weg zur geheimen Gerechtigkeit?<br />

Kommentar: Michael Greven (Universität Hamburg)<br />

13.15h-14.45h Mittagspause<br />

14.45h- 16.45 h<br />

6. Politische Partizipation, Citizenship und Verteilungskonflikte<br />

Moderation: Katrin Toens<br />

Hans-Jürgen Burchardt / Ingrid Wehr (Universität Kassel): Politische Partizipation<br />

im Kontext extremer sozialer Ungleichheit: Einige Fragen zu Demokratie<br />

und Umverteilung aus lateinamerikanischer Sicht.<br />

Claudia Wiesner (Universität Marburg): Bürgerschaft, Demokratie und Gerechtigkeit<br />

in der EU<br />

Kommentar: Tine Stein (Universität Kiel)<br />

16.45h – 17.00h Kaffeepause<br />

17.00 h<br />

Mitgliederversammlung der Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte<br />

anschließend: Nachwuchstreffen<br />

78<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

6. März, Samstag<br />

9.00 h – 11.00h<br />

7. Besondere Güter in der Demokratie<br />

Moderation: Regina Kreide<br />

Kristina Dietz (FU Berlin): Die Folgen des Klimawandels - Neue Herausforderungen<br />

an Demokratie und politische Teilhabe<br />

Carolin Stange (Universität Bamberg): Geistiges Eigentum auf dem (unfreiwilligen)<br />

Weg vom privaten zum öffentlichen Gut – Problematik und Perspektiven<br />

Kommentar: Barbara Holland-Cunz (Justus Liebig-Universität Gießen)<br />

11.00h – 11.30h Kaffeepause<br />

11.30h – 13.30h<br />

8. Soziale Rechte in der Demokratie<br />

Moderation: Katrin Toens<br />

Michael Hirsch (TU München): Verteilungskonflikte von Arbeit, Einkommen<br />

und sozialer Anerkennung<br />

Matthias Müller (FH Jena): Grundeinkommen als neuer Modus der Verteilung<br />

öffentlicher Güter. Empirische Befunde zu Konflikten zwischen Deutungen<br />

von Gerechtigkeit und Demokratie<br />

Kommentar: Winfried Thaa (Universität Trier)<br />

13.30 h Ende der Tagung<br />

3. 3. Gemeinsame Gemeinsame Tagung Tagung mit mit der der Sektion Sektion „Internationale „Internationale Politik“: Politik“: Politik“: Call Call for<br />

for<br />

Papers<br />

Papers<br />

Vom 10. bis 12.6.2010 findet in Frankfurt a.M. unsere gemeinsame Tagung<br />

mit der Sektion „Internationale Politik“ zum Thema „Internationale<br />

Politische Theorie“ statt.<br />

„Internationale Politische Theorie“ ist ein neues, umkämpftes, verschiedene<br />

Subdisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong> übergreifendes Forschungsfeld,<br />

das für den deutschsprachigen Kontext noch nicht in seinen Konturen,<br />

Fragestellungen und Methoden abgesteckt ist. Geht man von der internationalen<br />

Diskussion aus, so ist der Ausdruck „Internationale Politische<br />

Theorie“ bereits eingeführt. Die Webplattform international-politicaltheory.net,<br />

die eine Schnittmenge aus den wichtigsten Aufsatzpublikationen<br />

der Politischen Theorie bereithält, kommentiert und aufbereitet, versteht<br />

den Begriff folgendermaßen:<br />

“We construe ‘International Political Theory’ broadly to include any work of<br />

political theory or philosophy which reflects on issues that transcend the<br />

horizon of a single nation-state. We include discussion of issues that emanate<br />

from international law or international political economy, for instance.<br />

We will also cover discussions about the history of international political<br />

thought.”<br />

79


Damit reflektiert die Definition die theoretische und philosophische Ausrichtung,<br />

die für viele wichtige Arbeiten der Politischen Theorie in den vergangenen<br />

Jahren charakteristisch war. Andere Aspekte des Begriffs, wie er<br />

insbesondere in den Internationalen Beziehungen verwendet wird, werden<br />

dagegen ausgeblendet, wenn das Herausgebergremium von internationalpolitical-theory.net<br />

fortfährt: “We will generally give less prominence to<br />

those kinds of International Relations theory which proceed by way of social<br />

theoretic explanation or which focus on the epistemological status of<br />

claims in empirical international relations research.”<br />

Auch die jüngst gegründete Standing Group der ECPR definiert sich von<br />

der politischen Philosophie her und betont den normativen Charakter des<br />

Unternehmens: IPT „applies a philosophical mode of enquiry to international<br />

politics. IPT brings together political philosophers whose interests are<br />

wholly or predominantly in international affairs with scholars of international<br />

politics or the EU whose interests are philosophical or ethical in<br />

character.” Dieselben Interessen charakterisieren die neue Zeitschrift<br />

“International Political Theory” der Edinburgh University Press.<br />

Die internationale Diskussion spiegelt damit die philosophischen und normativen<br />

Innovationen, die das Fach der Politischen Theorie in den vergangenen<br />

Jahren verändert und der Politischen Philosophie unter revidierten<br />

Vorzeichen innerhalb der <strong>Politikwissenschaft</strong> einen neuen Status verliehen<br />

haben. Gleichzeitig scheinen aber die gesellschaftstheoretischen, wissenschaftstheoretischen<br />

und explanatorischen Ansätze aus den Internationalen<br />

Beziehungen unterschätzt zu werden, die die Reflexion der politischen<br />

Theorie sowohl mit Realdiagnosen unterfüttern als auch in methodischer<br />

Hinsicht ergänzen können. Auch der institutionelle Fokus, den die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

insgesamt an ihre Fragestellungen heranträgt, scheint in der<br />

gegenwärtigen internationalen Grundlagendiskussion oft unterbewertet zu<br />

werden. Eine zu starre Engführung auf Internationale Politische Theorie als<br />

Ethik der Internationalen Beziehungen scheint uns dabei mehr interessante<br />

Fragen und Gegenstände aus dem Blick zu verlieren, als sie durch diese<br />

Strategie an Profil gewinnen kann. Darum ist es notwendig, den Blick zunächst<br />

wieder zu öffnen, um das Feld Internationaler Politischer Theorie<br />

erfassen zu können.<br />

Die geplante Tagung strebt mithin eine starke Verzahnung theoretischer<br />

Beiträge aus beiden Subdisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong> an, um ein auch<br />

im Vergleich mit der internationalen Diskussion umfassenderes Verständnis<br />

von Internationaler Politischer Theorie zu gewinnen. Die Konferenz ist<br />

in Sektionen organisiert, die von vier FachvertreterInnen, die in ihrer Arbeit<br />

jeweils von einem Verständnis des Begriffs „Internationale Politische Theorie“<br />

ausgehen, betreut werden. Zusätzlich sollen auswärtige FachvertreterInnen,<br />

die sich in der Herausbildung verschiedener Varianten Internationa-<br />

80<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

ler Politischer Theorie verdient gemacht haben, zu Vorträgen eingeladen<br />

werden.<br />

Sektionen:<br />

1. Internationale Politische Theorie als Gesellschaftstheorie globaler Ordnung<br />

(Nicole Deitelhoff)<br />

2. Internationale Politische Theorie als Normative Theorie globaler Politik<br />

(Stefan Gosepath)<br />

3. Internationale Politische Theorie als Politische Theorie der Internationalen<br />

Beziehungen (Benjamin Herborth)<br />

4. Internationale Politische Theorie als Theorie legitimer grenzüberschreitender<br />

Herrschaft (Peter Niesen)<br />

Einen ausführlichen Call for Papers (bis zum 31.12.2009 31.12.2009) 31.12.2009 zu den einzelnen<br />

Sektionen finden Sie auf unserer Homepage.<br />

4. 4. Herbsttagung Herbsttagung Herbsttagung 2010: 2010: Call Call for for Papers<br />

Papers<br />

Wie auf unseren beiden letzten Sektionsversammlungen besprochen und<br />

beschlossen veranstalten wir im Herbst 2010 (Erfurt, 23.-25.9.2010) und<br />

im Frühjahr 2011 (Augsburg) zwei Tagungen zum Thema „Macht“. Die erste<br />

Tagung widmet sich den „Variationen der Macht“.<br />

Macht ist ein Schlüsselkonzept der <strong>Politikwissenschaft</strong>. Dennoch verfügt<br />

unsere Disziplin über keine allgemein geteilte Definition von Macht. Weil<br />

mit Macht ganz verschiedene Phänomene und Prozesse charakterisiert<br />

werden, hängt das Verständnis von Macht heute vor allem davon ab, ob<br />

man eher einem handlungstheoretischen, systemtheoretischen oder poststrukturalistischen<br />

Paradigma folgt.<br />

Handlungstheoretische Zugänge zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie<br />

die Entwicklung von Politik und Gesellschaft als Folge individueller (oder<br />

institutioneller) Handlungen erklären. Entscheidend für diese Handlungen<br />

sind dabei die Motive der Akteure. Allerdings gibt es viele Situationen, in<br />

denen ein Akteur eine Handlung ausführt, obwohl nicht er selbst, sondern<br />

ein anderer dies will. Wenn jemand auf diese Weise sich dem Willen eines<br />

anderen beugt, dann ist Macht im Spiel. Nur weil der andere über Macht<br />

verfügt, ist er dazu in der Lage, die Ausführung von Handlungen zu verlangen,<br />

die man selbst ablehnt (Dahl). Macht ist danach bekantlich „die<br />

Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen<br />

Widerstreben durchzusetzen“ (Weber). Von dieser instrumentellen<br />

Macht ist noch die kommunikative Macht zu unterscheiden. Sie wird nicht<br />

als Mittel gegen den Willen eines anderen eingesetzt, sondern sie entsteht<br />

durch kommunikatives, d.h. verständigungsorientiertes Handeln als Konsens<br />

nur im Rahmen einer Gemeinschaft (Arendt; Habermas).<br />

Systemtheoretische Konzepte gehen davon aus, dass politische Handlungen<br />

und ihrer Folgen nicht mit den Absichten der Akteure, sondern nur mit<br />

81


den spezifischen Strukturen und Funktionen von sozialen Systemen wie<br />

Wirtschaft oder eben Politik erklärt werden können. Dass immer wieder<br />

gemäß diesen Strukturen gehandelt wird, ist u.a. eine Folge von Macht<br />

Denn genauso wie Geld in der Wirtschaft vereinfacht Macht in der Politik<br />

komplexe Handlungskoordinationen. Macht wird darum als Interaktions-<br />

bzw. Kommunikationsmedium bezeichnet (Parsons). Damit ist Macht die<br />

Chance, dass der an sich unwahrscheinliche Erfolg einer politischen Handlung,<br />

nämlich über das Handeln anderer zu entscheiden, als wahrscheinlich<br />

erscheint – und zwar sowohl für die Anweisenden als auch für die Befolgenden<br />

(Luhmann).<br />

Poststrukturalistische Theorien betonen, dass soziale Strukturen grundsätzlich<br />

unabgeschlossen, änderbar und nicht vollständig zu rechtfertigen<br />

sind. Gerade weil endgültige Strukturen unmöglich sind, wird der Aufbau<br />

von Strukturen notwendig. Macht ist danach zwar auch ein Medium, das<br />

die Orientierung an vorhandenen Strukturen erleichtert. Doch Macht bringt<br />

zudem die Strukturen hervor, weil diese selbst schon das Ergebnis politischer<br />

Kämpfe sind. Macht ist deshalb nicht nur im politischen System einer<br />

Gesellschaft angesiedelt, sondern zudem auf einem dem Sozialen vorausgehenden<br />

Feld des Politischen (Lefort). Damit ist Macht nicht nur die<br />

Chance, den Handlungsspielraum anderer einzuschränken. Vielmehr ist<br />

Macht die Chance, soziale Strukturen überhaupt erst herzustellen (Laclau/<br />

Mouffe).<br />

Macht wird jedoch nicht ausschließlich als ein Phänomen behandelt, das<br />

unter den verschiedenen Paradigmen analysiert wird. Vielmehr dient<br />

Macht auch als analytische Kategorie, mit der gesellschaftliche Entwicklungen<br />

beschrieben werden. Politik, Wirtschaft, Kultur und Militär sind in<br />

diesem Fall keine Systeme oder Handlungsbereiche, sondern Machtgeflechte,<br />

die über je eigene Machtorganisationen und -mittel verfügen. Die<br />

gesellschaftliche Entwicklung ist dann immer auch die Geschichte der<br />

Macht (M. Mann).<br />

Die Theorieabhängigkeit des Machtbegriffs erlaubt es mit Hilfe der Macht<br />

die verschieden politischen Theorien der Gegenwart miteinander ins Gespräch<br />

zu bringen und so Konvergenzen und Divergenzen sowie Ergänzungen<br />

und Ausschließungen sichtbar zu machen. Gleichzeitig bieten diese<br />

Variationen der Macht die Möglichkeit, die Ideengeschichte als Laboratorium<br />

zu nutzen. Denn bereits in der Antike, im Mittelalter und der frühen<br />

Neuzeit wurde Macht sehr unterschiedlich verstanden. Da den Griechen<br />

und den Römern ein von konkreten Personen und Institutionen abstrahierender<br />

Begriff der Macht fehlte, wurden die verschiedenen Aspekte der<br />

Macht zunächst mit unterschiedlichen Begriffen beschrieben. Erst im Mittelalter<br />

taucht Macht überhaupt als eigenständiger Begriff auf.<br />

Die Tagung verfolgt vor diesem Hintergrund komparative, ideengeschichtliche<br />

und meta-theoretische Ziele:<br />

82<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

• In theorievergleichender Hinsicht soll einerseits geklärt werden, welche<br />

Machtbegriffe gegenwärtig die politischen Theorien der Gegenwart dominieren<br />

und wie sie angewendet werden. Andererseits soll so geprüft<br />

werden, welche Variationen der Macht sich als theorieübergreifende<br />

Brücken eignen und welche Variationen exklusive Distinktionen markieren.<br />

• In ideengeschichtlicher Hinsicht soll diskutiert werden, welche Genealogien<br />

die aktuellen Variationen der Macht kennzeichnen und ob sie auf<br />

gemeinsame Wurzeln zurückgreifen können. Ebenso soll gezeigt werden,<br />

ob und ggf. wie sich unsere Variationen der Macht von frühneuzeitlichen,<br />

mittelalterlichen und antiken Vorstellungen von Macht unterscheidet.<br />

• In meta-theoretischer Hinsicht gilt es zu klären, wie wir theoretisch<br />

diese Variationen der Macht zu fassen vermögen, z.B. als zwei Gesichter<br />

(Bachrach/ Baratz) oder drei Dimensionen (Lukes) oder als Unterscheidung<br />

zwischen „power over“ vs. „power to“ (Pitkin) oder als transitive<br />

und intransitive Seiten von Macht (Göhler).<br />

Sie sind herzlich eingeladen, einen Vortragsvorschlag (Titel, 1-2seitige Zusammenfassung)<br />

bis zum 15.2.2010 15.2.2010 15.2.2010 bei André Brodocz (andre.brodocz@uni-erfurt.de),<br />

der für die Tagung verantwortlich ist, einzureichen.<br />

5. 5. Veröffentlichungen Veröffentlichungen aus aus der der Schriftenreihe Schriftenreihe Schriftenreihe der der Sektion<br />

Sektion<br />

5.1 Neuerscheinungen<br />

Sandra Seubert/ Peter Niesen (Hg.): Die Grenzen des Privaten. (Schriftenreihe<br />

der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der Deutschen<br />

Vereinigung für Politische Wissenschaft) Baden-Baden: Nomos, i.E.<br />

Dirk Jörke/ Bernd Ladwig (Hrsg.): Politische Anthropologie. Geschichte -<br />

Gegenwart – Möglichkeiten. (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien<br />

und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft,<br />

Bd. 15) Baden-Baden: Nomos 2009<br />

Sebastian Schwark: Zur Genealogie des modernen Antiamerikanismus in<br />

Deutschland. (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte<br />

der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Bd. 14)<br />

Baden-Baden: Nomos 2008<br />

Oliver Flügel-Martinsen: Entzweiung. Die Normativität der Moderne.<br />

(Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der<br />

Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Bd. 13) Baden-Baden:<br />

Nomos 2008<br />

83


Peter Niesen: Kants Theorie der Redefreiheit. 2. Auflage. (Schriftenreihe<br />

der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung<br />

für Politische Wissenschaft, Bd. 12) Baden-Baden: Nomos 2008<br />

5.2 Download<br />

Auf der Homepage der Sektion (> Veröffentlichungen) haben Sie die Möglichkeit,<br />

Einleitungen aus unseren Tagungsbänden kostenlos herunter zu<br />

laden.<br />

6. 6. Vorstand Vorstand / / Kontakt<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. André Brodocz (Sprecher, Erfurt)<br />

andre.brodocz@uni-erfurt.de<br />

Dr. Claudia Landwehr (Frankfurt a.M.)<br />

Landwehr@em.uni-frankfurt.de<br />

Prof. Dr. Marcus Llanque (Augsburg)<br />

marcus.llanque@phil.uni-augsburg.de<br />

Prof. Dr. Peter Niesen (Darmstadt)<br />

niesen@pg.tu-darmstadt.de<br />

Prof. Dr. Tine Stein (Kiel)<br />

stein@politik.uni-kiel.de<br />

Fragen zu den anstehenden Tagungen richten Sie bitte an die für die Organisation<br />

der entsprechenden Tagung Verantwortlichen. Falls Sie in den email-Verteiler<br />

der Sektion aufgenommen werden wollen, dann melden Sie<br />

sich bitte bei André Brodocz. Bei Fragen und Hinweisen zu unserer Homepage<br />

wenden Sie sich bitte an Peter Niesen. Wenn Sie allgemeine Fragen<br />

zur Sektion haben, dann steht Ihnen der Vorstand gerne zur Verfügung.<br />

gez. gez. gez. André André André Brodocz<br />

Brodocz<br />

84<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Sektion „Politische Wissenschaft und politische Bildung“<br />

Die öffentliche Veranstaltung der Sektion „Politische Wissenschaft und Politische<br />

Bildung“ beim <strong>DVPW</strong>-Kongress stand unter dem Titel „Politische<br />

Bildung – Neue Ansätze und Perspektiven“. Die Vorträge von Prof. Dr.<br />

Andreas Klee, Universität Bremen und Prof. Dr. Gerhard Himmelmann,<br />

Universität Braunschweig, griffen dieses Thema aus jeweils unterschiedlichen<br />

Perspektiven auf und trugen dadurch zu einem facettenreichen Tagungsverlauf<br />

bei. Während Prof. Dr. Klee die Notwendigkeit einer forschungsbasierten<br />

Weiterentwicklung der Politischen Bildung nahe legte,<br />

fokussierte Prof. Dr. Himmelmann mit seinem Redebeitrag die brisante<br />

Theoriedebatte um den fachlichen Kern der Politischen Bildung. Beide Vorträge<br />

wurden interessiert zu Kenntnis genommen und im Anschluss kontrovers<br />

diskutiert.<br />

Die nachfolgende Mitgliederversammlung stand im Zeichen der Neuwahl<br />

des Sprecherkreises der Sektion. Aus dem bisherigen Sprecherkreis stellten<br />

sich Prof. Dr. Dirk Lange, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und<br />

Prof. Dr. Ingo Juchler, Universität Göttingen zur Wiederwahl. Prof. Dr.<br />

Himmelmann verzichtete auf eine weitere Amtsperiode. Prof. Dr. Lange<br />

bedankte sich bei Prof. Dr. Himmelmann für die geleistete Arbeit. Als<br />

Nachfolgekandidat für die vakante Stelle im Sprecherkreis wurde Prof. Dr.<br />

Andreas Klee vorgeschlagen. Dem Wahlvorschlag wurde durch die Mitgliederversammlung<br />

einstimmig stattgegeben, so dass sich der neue Sprecherkreis<br />

wie folgt zusammensetzt:<br />

Prof. Dr. Dirk Lange, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />

Prof. Dr. Ingo Juchler, Universität Göttingen<br />

Prof. Dr. Andreas Klee, Universität Bremen<br />

85


Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland“<br />

1. 1. Beiträge Beiträge Beiträge der der der Sektion Sektion Sektion zum zum zum <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />

<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongress<br />

Die Sektion hat sich mit zwei Veranstaltungen am <strong>DVPW</strong>-Kongress in Kiel<br />

beteiligt, die überdurchschnittlich gut besucht waren. Das erste Panel, das<br />

von Stephan Bröchler (Hagen) und Julia von Blumenthal (Gießen) moderiert<br />

wurde, stand unter dem Thema „Regieren im Klimawandel“. Markus<br />

Rhomberg von der Zeppelin University Friedrichshafen widmete sich zum<br />

Einstieg der Frage nach der Rolle der Medien in der politischen Kommunikation<br />

zum Klimawandel. Der zweite Vortrag von Nicolai Dose, Universität<br />

Siegen, demonstrierte mit einer systematischen Analyse, auf welche spezifischen<br />

Schwierigkeiten politische Maßnahmen gegen den Klimawandel<br />

stoßen, welche Hindernisse sich dem Regieren im Klimawandel also entgegen<br />

stellen. Sandra Schwindenhammer präsentierte erste Ergebnisse<br />

aus einem Projekt von Helmut Breitmeier, in dem sie zusammen mit Judith<br />

Kuhn an der FernUniversität in Hagen tätig ist. Ziel ist es, im internationalen<br />

Vergleich, den Zusammenhang zwischen klimapolitischem Bewusstsein<br />

und kommunalen Anpassungsstrategien näher zu analysieren. Abschließend<br />

stellte Moritz Hartmann, kulturwissenschaftliches Institut Essen, den<br />

Stand seines Forschungsprojekts zu Anforderungen an eine wirksame europäische<br />

Climate Governance vor. Aus den Beiträgen wurde deutlich,<br />

dass der Klimawandel nicht nur eine große Herausforderung für das Regieren<br />

auf allen Ebenen darstellt, sondern auch für die Forschung zum Regieren.<br />

Die zweite Veranstaltung der Sektion stand unter der Überschrift „60 Jahre<br />

Grundgesetz“ und fand in Kooperation mit der International Association for<br />

the Study of German Politics (IASGP) statt. William Paterson (Birmingham),<br />

William Chandler (San Diego), Joyce Mushaben (St. Louis), Werner Patzelt<br />

(Dresden), und Julia von Blumenthal (Gießen), präsentierten, moderiert von<br />

Stephan Bröchler (Hagen) und Simon Green (Birmingham), ihre Sicht auf<br />

60 Jahre Grundgesetz. Werner Patzelt wies auf fünf zentrale Missverständnisse<br />

hin, die das Verständnis der Deutschen von ihrer politischen Ordnung<br />

prägen und die Akzeptanz der Verfassung gefährden. William Paterson<br />

und William Chandler warfen mit ihrer international vergleichenden<br />

Perspektive ein besonderes Licht auf das grundsätzliche Verständnis von<br />

Verfassungen und ihrer Bedeutung für den politischen Prozess. Julia von<br />

Blumenthal diskutierte, wie sich der im Grundgesetz verankerte kooperative<br />

Föderalismus im Handeln der Akteure weiterentwickeln wird. Joyce<br />

Mushaben präsentierte abschließend eine teils positive, teils skeptische<br />

Bilanz zu Grundgesetz und Gendergerechtigkeit. Die Diskussion machte<br />

deutlich, dass ein großes Interesse an der Auseinandersetzung mit interna-<br />

86<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

tionalen Analysen zum Regiern in Deutschland besteht und zeigte, wie<br />

auch der anschließende Empfang, dass die Kooperation mit der IASGP für<br />

die Sektion sehr fruchtbar ist und mit Elan weitergeführt werden sollte.<br />

2. 2. Publikationen<br />

Publikationen<br />

Die folgenden Publikationen, die aus Veranstaltungen der Sektion resultieren,<br />

sind kürzlich erschienen:<br />

Julia von Blumenthal / Stephan Bröchler (Hrsg.): Müssen Parlamentsreformen<br />

scheitern?, Wiesbaden: VS, 2009<br />

Helmar Schöne/Julia von Blumenthal (Hrsg.): Parlamentarismusforschung<br />

in Deutschland, Baden-Baden: Nomos, 2009<br />

3. 3. Neuwahl Neuwahl Neuwahl des des SprecherInnenteams<br />

SprecherInnenteams<br />

Da die Mitgliederversammlung im Rahmen des Kongresses nur sehr gering<br />

besucht war, wurde der neue Sektionsvorstand im Nachgang über den<br />

Mailverteiler der Sektion schriftlich gewählt.<br />

Prof. Dr. Julia von Blumenthal<br />

Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Universitätsstr. 3 b, 10117 Berlin<br />

Tel.: 030–2093 1428; Fax: 030-2093 1429<br />

E-Mail: julia.von.blumenthal@sowi.hu-berlin.de<br />

PD Dr. Stephan Bröchler<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Karl-Glöckner-Str. 21 E, 35394 Gießen<br />

Tel.: 0641-9923 110; Fax: 0641-9923 119<br />

E-Mail: Stephan.Broechler@sowi.uni-giessen.de<br />

PD Dr. Helmar Schöne,<br />

Pädagogische Hochschule Schwäbisch-Gmünd<br />

Abt. Soziologie/<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Oberbettringer Str. 200, 73525 Schwäbisch Gmünd<br />

Tel.: 07171-983 418<br />

E-Mail: Helmar.Schoene@ph-gmuend.de<br />

87


Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

Bericht Bericht zu zu den den Veranstaltungen Veranstaltungen auf auf dem dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress iin<br />

i<br />

n Kiel Kiel (21. (21.- (21.<br />

25.09.09)<br />

25.09.09)<br />

Veranstaltung Veranstaltung „Methodologische „Methodologische „Methodologische und und und inhaltliche inhaltliche HHerausforderungen<br />

H rausforderungen an die<br />

vergleichende vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> <strong>Politikwissenschaft</strong> im im Zeichen Zeichen Zeichen des des Kl Klimawandels“<br />

Kl mawandels“<br />

Die Veranstaltung musste auf Grund der Absage der angefragten Referenten<br />

leider entfallen. Der Sprecherrat bedauert das ebenso wie die geringe<br />

Resonanz auf den call for paper, der im Rundbrief 139 und über den Email-<br />

Verteiler der Sektion veröffentlicht worden war.<br />

Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung 23.09.2009<br />

23.09.2009<br />

An der Mitgliederversammlung beteiligten sich 27 Mitglieder.<br />

TOP 1: Bericht des Sprecherrates<br />

Berichtet wurde insbesondere über die beiden letzten beiden Sektionstagungen<br />

in Delmenhorst (11/2007) und Darmstadt (01/2009), die mit 60<br />

bzw. 80 TeilnehmerInnen auf positive Resonanz stiessen. Des Weiteren<br />

wurden eine Homepage<br />

(http://wulv.uni-greifswald.de/Sektion_VGL_PW/) und ein Email-Verteiler<br />

eingerichtet. Wer in den EMail-Verteiler aufgenommen werden möchte, bitte<br />

eine Email an mstoiber@pg.tu-darmstadt.de.<br />

TOP 2: Wahl des neuen Sprecherrates<br />

Die Wahl wurde gemäß der neuen Wahlordnung durchgeführt. Per Email<br />

und vor Ort in Kiel nahmen insgesamt 50 Sektionsmitglieder an der Wahl<br />

teil. Es waren alle vier Sprecherposten zu wählen. Es ergab sich folgendes<br />

Ergebnis:<br />

Andreas Busch 22 Stimmen<br />

Ferdinand Müller-Rommel 28 Stimmen<br />

Susanne Pickel 37 Stimmen<br />

Michael Stoiber 31 Stimmen<br />

Claudia Wiesner 28 Stimmen<br />

Die gewählten Susanne Pickel (Duisburg-Essen), Michael Stoiber (Darmstadt)<br />

und Claudia Wiesner (Marburg) nahmen vor Ort die Wahl an, Ferdinand<br />

Müller-Rommel (Lüneburg) konnte leider nicht persönlich anwesend<br />

sein, nahm aber inzwischen die Wahl an. Die Sektion dankt Herrn<br />

Busch (Göttingen) herzlich für sein Engagement im Sprecherrat in den letzten<br />

beiden Jahren.<br />

TOP 3: Diskussion über zukünftige Aktivitäten<br />

Im Herbst/Winter 2010/2011 wird die nächste Sektionstagung im gewohnten<br />

Format stattfinden, d.h. es wird im Frühjahr 2010 einen call für<br />

88<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

panel geben, der sowohl an die AKs als auch an Einzelpersonen gerichtet<br />

ist. Ort und Thema werden noch bekanntgegeben.<br />

Es wurde angeregt, die Nachwuchsförderung in den nächsten drei Jahren<br />

weiter zu intensivieren, sei es durch eigene Veranstaltungsformate oder<br />

gesonderte Zeitfenster auf den Sektionstagungen. Der neugewählte Sprecherrat<br />

nimmt diese Aufgabe gerne an.<br />

TOP 4: Verabschiedung von Detlef Jahn<br />

Zum Abschluss wurde Detlef Jahn nach acht Jahren als Mitglied des Sprecherrates<br />

verabschiedet. Der Dank der Sektion gilt ihm insbesondere dafür,<br />

dass er mit seinen KollegInnen im Sprecherrat in den letzten Jahren<br />

die Sektion revitalisierte und als Vater des „Delmenhorster Tagungsmodells“<br />

gelten darf.<br />

Kontakt Kontakt Kontakt (Sektionssprecher):<br />

(Sektionssprecher):<br />

Prof. Dr. Ferdinand Müller-Rommel<br />

Zentrum für Demokratieforschung, Leuphana-Universität Lüneburg<br />

E-Mail: muero@uni.leuphana.de<br />

Dr. Susanne Pickel<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Duisburg-Essen<br />

E-Mail: susanne.pickel@uni-due.de<br />

Dr. Michael Stoiber<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, TU Darmstadt<br />

E-Mail: mstoiber@pg.tu-darmstadt.de<br />

Dr. Claudia Wiesner<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Marburg<br />

E-Mail: claudia.wiesner@staff.uni-marburg.de<br />

89


VIII. Berichte der Arbeitskreise<br />

Arbeitskreis Demokratieforschung<br />

1. 1. 1. Durchgeführte Durchgeführte Tagungen<br />

Tagungen<br />

Vom 14. Bis 16. Mai 2009 führte der Arbeitskreis in Zusammenarbeit mit<br />

der „Zeitschrift für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> (ZfVP) einen Autorenworkshop<br />

zum Thema “Indizes in der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>”<br />

durch. Der Workshop fand an der Universität Leipzig unter der<br />

Koordination von Susanne und Gerd Pickel statt.<br />

Donnerstag, Donnerstag, 14.05.2009<br />

14.05.2009<br />

Einführung Einführung<br />

Einführung<br />

Pickel, Gert (Universität Leipzig)/Pickel, Susanne (Universität Greifswald):<br />

Indizes in der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong> – lange verwendet und<br />

doch noch untererforscht?<br />

Indizes Indizes zu politischen politischen Institutionen<br />

Bethke, Felix/Lambach, Daniel (Universität Duisburg-Essen): Indizes zur<br />

Messung von Staatlichkeit – Problemfelder und Möglichkeiten der vergleichenden<br />

Forschung<br />

Ziaja, Sebastian (Universität Bonn): Indizes staatlicher Fragilität und politischer<br />

Instabilität im Vergleich<br />

Etling, Andreas/Mause, Karsten (Universität Bremen): Die Vermessung des<br />

Regulatorischen Staates: Indizes, Methodenreflexion und Anwendungen<br />

Muno, Wolfgang (Universität Würzburg): Wie misst man gutes Regieren? –<br />

Die Worldwide Governance Indicators der Weltbank<br />

Kailitz, Steffen (Technische Universität Dresden): Vier Dimensionen politischer<br />

Regime: Partizipation, Wettbewerb, Liberalismus und Konstitutionalismus<br />

Freitag, Freitag, Freitag, den den 15.5.2009<br />

15.5.2009<br />

Wineroither, David (University Budapest): „Prime ministerial power“: Plädoyer<br />

für eine Modifikation im „akteurszentrierten Institutionalismus“<br />

Harfst, Philipp/Fortin, Jessica (Universität Greifswald/Universität Mannheim):<br />

Tracing Institutional Change in Liberal Democracies (AT)<br />

Ideolog Ideologische Ideolog Ideologische<br />

ische und und kulturelle kulturelle Messungen<br />

Messungen<br />

Oberst, Christoph (Universität Greifswald): Links-Rechts-Indizes im Vergleich<br />

(AT)<br />

Jacobs, Jörg (Wissenschaftliches Zentrum der Bundeswehr in Strausberg):<br />

Die Messung politischer Kultur (AT)<br />

90<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Indizes Indizes zu zu Demokratie<br />

Demokratie<br />

Bühlmann, Marc/Müller, Lisa (Zentrum für Demokratie Aarau/NCCR Zürich):<br />

Demokratiebarometer – ein neues Instrument zur Messung von Demokratiequalität<br />

Dlabac, Oliver/Schaub, Hans-Peter (Universität Zürich): Messung liberaler<br />

und radikaler Demokratiequalität in subnationalen politischen Systemen<br />

Töpfl, Florian (Universität München): Die Pressefreiheit-Indizes von Reporter<br />

ohne Grenzen und Freedom House im Vergleich<br />

Brusis, Martin (CAP München): Konzeptionelle und methodologische Weichenstellungen<br />

in der Konstruktion von Verbundindikatoren: Die „Sustainable<br />

Governance Indicators“ der Bertelsmann Stiftung<br />

Schnapp, Kai-Uwe (Universität Hamburg): Die Sustainable Government Indicators<br />

der Bertelsmannstiftung: Erhebungsdesign und Erhebungsqualität<br />

Samstag, Samstag, 16.5.2009<br />

16.5.2009<br />

Pickel, Susanne (Universität Greifswald): Neue Demokratieindizes in der<br />

vergleichenden Bewertung<br />

Stoiber, Michael (Universität Darmstadt): Ist die USA wirklich nicht demokratischer<br />

als Venezuela? Zum Problem der Messfehler bei Demokratie-<br />

Indizes<br />

Indizes Indizes unterschie unterschiedlichster unterschie dlichster Prägung Prägung<br />

Prägung<br />

Traunmüller, Richard (Universität Konstanz): Zur Messung von Staat-<br />

Kirche-Beziehungen: Neuere Indizes im Vergleich<br />

Ewert, Stefan (Universität Greifswald): Index zur regionalen Vernetzung von<br />

Hochschulen – Vorschlag zur Erfassung von Hochschulen als Kernakteure<br />

regionaler Zusammenarbeit und Institutionen der Regionalisierungspolitik<br />

Schlussbetrachtungen<br />

Schlussbetrachtungen<br />

Die Jahrestagung des Arbeitskreises fand vom am 25. und 26. Juni 2009 in<br />

Berlin statt. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Demokratie“<br />

am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und<br />

dem Committee on Concepts & Methods der IPSA organisiert und beschäftigte<br />

sich mit dem Thema "Heterogeneity and Democracy".<br />

Donnerstag, Donnerstag, 25. 25. Juni<br />

Juni<br />

14.00 14.00-14.45: 14.00 14.00 14.45: Begrüßung und konze konzeptionelle konze<br />

ptionelle ptionelle Einle Einleitung Einle<br />

tung<br />

Hans-Joachim Lauth (Universität Würzburg), Sascha Kneip (WZB)<br />

14:45 14:45-16:00 14:45 14:45 16:00 16:00 Table 1: Political Inequality and the Quality of of Democracy<br />

Democracy<br />

Carsten Q. Schneider/Bob Hancké/Kristin Nickel Makszin (Central European<br />

University, Budapest/London School of Economics), The Quality of<br />

Democracies and (Labor) Market Economies: Political Inequality and Gender<br />

91


Discussant: Matthijs Bogaards<br />

16:30 16:30-18.00: 16:30 18.00: Table 2: Coping with Minorities<br />

Stephanie Müssig (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge/Uni Mainz),<br />

Do they have a voice? Migrants as heterogeneous political actors in Germany<br />

Timm Beichelt (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder), The challenge<br />

of diversity. Russian minorities in new European democracies<br />

Discussant: Marianne Kneuer<br />

18:00 18:00-19:00:<br />

18:00 19:00: 19:00:<br />

Christian Henkes/Sascha Kneip (WZB), The Headscarf Issue between Parliaments<br />

and Courts in Germany - the Constitutional Limits of majority<br />

rule.<br />

Freitag, Freitag, 26. 26. 26. Juni<br />

Juni<br />

09.00 09.00-10.30: 09.00 09.00 10.30: Table 3: Heterogeneity in Latin America<br />

Wolfgang Muno/Peter Thiery (Uni Würzburg), The Governance of Heterogeneity<br />

in Latin America. Causes and Consequences<br />

Michael Stoiber/Michèle Knodt (TU Darmstadt), Heterogeneity and the<br />

Quality of Democracy in South America. The Cases of Bolivia, Columbia,<br />

Ecuador and Peru<br />

Discussant: Hans-Joachim Lauth<br />

11.00 11.00-12.30h: 11.00 12.30h: Table 4: Challenges of Diversity<br />

Matthijs Bogaards (Jacobs University Bremen), Segmental pluralism as<br />

problem or solution. The debate about pillarization in The Netherlands<br />

Achim Goerres/Katrin Prinzen (Uni Köln), Does demographic ageing<br />

change the social foundations of modern democracies? The experience of<br />

generational solidarity and the expectations towards the role of the democratic<br />

state among ordinary citizens.<br />

Discussant: Sascha Kneip<br />

14.00 14.00-15.30h: 14.00 15.30h: Table 5: Managing Heterogeneity<br />

Christian Wagner (SWP Berlin), Heterogeneity and Democracy in India<br />

Zuber, Christina (Uni Köln), Managing Multinational Heterogeneity through<br />

Asymmetry – Lessons from the Russian Federalisation Process<br />

Discussant: Claudia Derichs<br />

15.30 15.30-16.00h: 15.30 16.00h: Abschlussdisk<br />

Abschlussdiskussion<br />

Abschlussdisk<br />

ussion<br />

(Ein (Ein ausführlicher ausführlicher Tagungsbericht Tagungsbericht erscheint erscheint in in der der Herbst-Ausgabe Herbst<br />

Ausgabe 2009 2009<br />

der der Zeitschrift Zeitschrift für für Vergleichende Vergleichende Politikwi <strong>Politikwissenschaft</strong>)<br />

Politikwi senschaft)<br />

92<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

2. 2. Weitere Weitere Planungen Planungen des des Arbeitskreises<br />

Arbeitskreises<br />

Die nächste Jahrestagung des Arbeitskreises wird vom 10.-12. Juni 2010 in<br />

Würzburg stattfinden.<br />

CALL CALL FOR FOR FOR PAPERS<br />

PAPERS<br />

Jahrestagung Jahrestagung Jahrestagung 2010 2010 2010 des des AK AK Demokratieforschung<br />

Demokratieforschung<br />

Rule Rule of of Law Law Compliance Compliance – Regelbefolgung Regelbefolgung im im Ko Kontext Ko text von Kultur,<br />

Institution Institution und und Akteur. Akteur.<br />

Akteur.<br />

Würzburg, Würzburg, 10 10-12. 10 12. Juni 2010<br />

Die Qualität einer Demokratie beruht in vielfacher Weise auf dem Grad der<br />

Rechtsstaatlichkeit. Dies betrifft maßgeblich die genuinen Verfahrensrechte<br />

vor Gericht, die zum Schutz der materiellen Grundlagen einer Demokratie<br />

maßgeblich beitragen. Dazu gehören die demokratieimmanenten Partizipationsrechte<br />

(Wahl, Organisation, Kommunikation) ebenso wie die mannigfaltigen<br />

Kontrollmöglichkeiten.<br />

Probleme der Rechtsstaatlichkeit werden nun vielen jungen Demokratien<br />

assistiert; aber auch etablierte Demokratien funktionieren hier nicht problemfrei<br />

wie die Beispiele Italien und USA zeigen. Daher erscheint bereits<br />

eine Bestandsaufnahme der Qualität der Rechtsstaatlichkeit ein sinnvolles<br />

Ziel. Doch hier allein liegt nicht der Fokus der Tagung. Gefragt wird vielmehr<br />

nach den geeigneten Bedingungen für die Entwicklung von<br />

Rechtsstaatlichkeit. Dabei stehen auch Demokratien mit gut funktionierenden<br />

Rechtsstaaten auf der Untersuchungsagenda. Denn diese könnten<br />

Hinweise darauf geben, wie sich dieser Zustand erreichen lässt.<br />

Drei zentrale Faktorenbündel werden in der Literatur genannt, deren spezifische<br />

Ausprägung die Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit entweder fördern<br />

oder hemmen können:<br />

Diese sind (1) kulturelle Faktoren. Welche Rechts- und Normentraditionen<br />

bzw. Rechtsverständnisse bestehen in einem Land? In welchem Verhältnis<br />

stehen diese zum Rechtsstaat. Inwieweit prägen diese kulturellen Rahmenbedingungen<br />

die Entwicklung des Rechtsstaats? Da in dieser Perspektive<br />

die mögliche Pfadabhängigkeit eine große Rolle spielt, soll auch<br />

geachtet, welche Faktoren zu Pfadkorrekturen oder -wechsel geführt haben.<br />

Im zweiten Fall (2) sind institutionelle Variablen in einem zweifachen Sinne<br />

zu beachten. Inwieweit ist zum einen die interne Architektur des sich entwickelnden<br />

Rechtsstaat stimmig? Bauen die einzelnen Bestandteile systematisch<br />

aufeinander auf und existieren keine normativen Widersprüche<br />

oder führen gerade solche Unstimmigkeit zu Blockaden in der rechtsstaatlichen<br />

Entwicklung? Zum anderen ist zu prüfen, inwieweit der Rechtsstaat<br />

93


in geeignete staatliche Strukturen eingebettet ist, wobei die zentrale Frage<br />

hier nach dem Grad von Staatlichkeit bzw. Staatsqualität zielt.<br />

Schließlich sind drittens (3) die zentralen Akteure bzw. Akteurskonstellationen<br />

zu beachten. Welche Interessens- und Machtkonstellationen prägen<br />

in welcher Weise die Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit? Sind die Akteure<br />

überhaupt willens, die rechtsstaatlichen Regeln zu befolgen oder ermangelt<br />

es ihnen an entsprechenden Kenntnissen? Inwieweit prägen formelle<br />

und informelle Institutionen (1. und 2. Fall) den Handlungskorridor der Akteure?<br />

Die Analyse der Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit – entweder Richtung<br />

Verbesserung oder Verschlechterung – soll im Dreieck der genannten Faktoren<br />

erfolgen, wobei die einzelnen Beiträge durchaus unterschiedliche<br />

Schwerpunkte setzen können. Wichtig ist jedoch, dass die Analyse in einer<br />

komparativ ansprechenden Weise erfolgen, die plausible Rückschlüsse auf<br />

die Bedeutung der ursächlichen Faktoren erlaubt. Dabei können die Beiträge<br />

komparativ aktuelle Entwicklung analysieren oder in einer historischen<br />

Perspektive angelegt sein. Untersucht werden sollten junge und<br />

etablierte Demokratien. Neben den empirisch angelegten Studien sind<br />

auch Beiträge möglich, die das Thema aus theoretischer Sicht strukturieren.<br />

Die Abstracts sind bis 15. Januar 2010 an folgende Adresse zu schicken:<br />

Hans-Joachim.Lauth@uni-wuerzburg.de<br />

Eine weitere Tagung des Arbeitskreises wird in Zusammenarbeit mit dem<br />

Sonderforschungsbereich 580 (Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem<br />

Systemzusammenbruch) der Universität Jena am 7. und 8. Mai 2010 stattfinden.<br />

Die Koordination von der Seite des Arbeitskreises übernehmen Marianne<br />

Kneuer und Gerd Pickel.<br />

94<br />

CALL CALL FOR FOR PAPERS PAPERS<br />

PAPERS<br />

“T “TWENTY “T WENTY YEARS YEARS AFTER AFTER: AFTER PARLIAMENTARY<br />

ARLIAMENTARY DEMOCRACY EMOCRACY AND AND PARLIAMENTARY<br />

ARLIAMENTARY<br />

REPRESENTATION EPRESENTATION IN IN IN POST OST OST-COMMUNIST<br />

OST OMMUNIST EUROPE UROPE<br />

7 – 8 MAY AY 2010, 2010, ALT LT LTES LT ES SCHLOSS CHLOSS DORNBURG ORNBURG (J (JENA (J<br />

ENA ENA/G ENA/G<br />

/GERMANY /GERMANY<br />

ERMANY) ERMANY<br />

20 years after the (re-)establishment of representative democracy in most<br />

of Central and Eastern Europe (CEE), the International Conference brings<br />

together scholars from Germany, CEE and Western Europe to discuss the<br />

development of parliamentary democracy and parliamentary representation<br />

in post-communist Europe. The conference is organized by the Collaborative<br />

Research Centre 580 at the Universities of Jena and Halle (SFB<br />

580) in collaboration with the Working Group Democracy Studies of the<br />

German Political Science Association (<strong>DVPW</strong>). The conference has a broad<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

scope, combining a stock-taking of previous scholarly work with perspectives<br />

for future research, inviting both theoretical and empirical approaches,<br />

and providing the space for findings from quantitative and qualitative<br />

research alike. The conference is organized in four successive panels:<br />

Panels<br />

Panels<br />

Panel 1: Between Consolidation and Deformation: Paths of Post-Communist<br />

Polities<br />

Panel 2: European Integration and the Development of Parliamentary Democracy<br />

in the Accession and Candidate Countries: Towards an Ever-<br />

Closer Union?<br />

Panel 3: The Public and The Elites: Political Culture And its Impact on (Parliamentary)<br />

Politics Across Central Eastern Europe<br />

Panel 4: Parliamentary Representation and MPs in Post-Communist Countries:<br />

Career-Seekers, Technocrats, and Episodic Politicians<br />

Abstracts<br />

Abstracts<br />

Abstracts (2 pages) should indicate the structure of the paper, its theoretical<br />

impact, the main arguments to be presented, and in case of empirical<br />

papers the data base. Please send your abstract by electronic mail to both<br />

organizers<br />

SFB 580: Michael Edinger (michael.edinger@uni-jena.de)<br />

<strong>DVPW</strong>: Gert Pickel (pickel@rz.uni-leipzig.de)<br />

Deadline for the submission of abstracts was 15 November 2009.<br />

Participants Participants & & Funding<br />

Funding<br />

Researchers from Central and East European countries are strongly encouraged<br />

to deliver paper proposals. The organizers mostly welcome papers<br />

with a comparative approach which may also include comparisons<br />

with West European democracies. Paper-givers will be accommodated in<br />

hotels in downtown Jena during the conference. For participants from Central<br />

and East European countries the organizers will cover travel expenses<br />

up to a certain maximum amount.<br />

3. 3. Publikationen Publikationen des des Arbeitskreises<br />

Arbeitskreises<br />

Zeitschrift Zeitschrift für für Vergleichende Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Die nächste Ausgabe der vom Arbeitskreis herausgegebenen Zeitschrift für<br />

Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> (ZfVP) erscheint im Herbst 2009 mit<br />

folgendem Inhalt:<br />

95


Aufsätze<br />

Aufsätze<br />

Lars Holtkamp<br />

Von der "Parteienverfassung" zur "Bürgerverfassung"? Eine Kritik der von<br />

Arminschen Verfassungskonzeption aus vergleichender Perspektive<br />

Raphael Magin, Markus Freitag, Adrian Vatter<br />

Cleavage Structures and Voter Alignments within Nations: Explaining Regional<br />

Electoral Outcome in Comparative Perspective<br />

Susanne Rippl, Anke Petrat, Daniel Fuß<br />

Europäische Integration: Potenziale einer transnationalen Zivilgesellschaft<br />

in deutschen, französischen, polnischen und tschechischen Grenzregionen<br />

Martina Flick<br />

Oppositionelle Akteure als Kläger vor den Landesverfassungsgerichten<br />

Martin Höpner<br />

„Spielarten des Kapitalismus“ als Schule der vergleichenden Staatstätigkeitsforschung<br />

Tagungsberichte<br />

Tagungsberichte<br />

Bericht zur Tagung „Heterogeneity and Democracy“ vom 25.-26. Juni 2009<br />

am WZB in Berlin<br />

Religiöses Sozialkapital und Zivilgesellschaft? Tagungsbericht „Religion, Zivilgesellschaft<br />

und bürgerliches Engagement“ 10. bis 12. Juli 2009 an der<br />

Evangelischen Akademie Villigst<br />

Rezensionen<br />

Rezensionen<br />

Stephan Haggard und Robert R. Kaufman, Development, Democracy, and<br />

Welfare States: Latin America, East Asia, and Eastern Europe (Josef<br />

Schmid)<br />

Alexandra Baum-Ceisig, Klaus Busch, Björn Hacker und Claudia Nospickel,<br />

Wohlfahrtsstaaten in Mittel- und Osteuropa: Entwicklungen, Reformen und<br />

Perspektiven im Kontext der europäischen Integration (Frank Bönker)<br />

Klaus Busch (Hg.), Wandel der Wohlfahrtsstaaten in Europa. Manfred G.<br />

Schmidt, Tobias Ostheim, Nico A. Siegel und Reimut Zohlnhöfer, Der Wohlfahrtsstaat.<br />

Eine Einführung in den historischen und internationalen Vergleich.<br />

Klaus Schubert, Simon Hegelich und Ursula Bazant, Europäische<br />

Wohlfahrtssysteme. Ein Handbuch (Friedbert Rüb)<br />

Gero Erdmann und Marianne Kneuer, Externe Faktoren der Demokratisierung.<br />

Amichai Magen and Leonardo Morlino (eds.), International Actors,<br />

Democratization and the Rule of Law. Anchoring Democracy?. Tatjana<br />

Reiber, Demokratieförderung und Friedenskonsolidierung. Die Nachkriegs-<br />

96<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

gesellschaften von Guatemala, El Salvador und Nicaragua. Brigitte Weiffen,<br />

Entstehungsbedingungen von Demokratien. Interne und externe Faktoren<br />

(Vera van Hüllen)<br />

Amanda E. Wooden and Christoph H. Stefes (eds.), The Politics of Transition<br />

in Central Asia and the Caucasus (Jenniver Sehring)<br />

Philipp Harfst, Wahlsystemwandel in Mittelosteuropa. Strategisches Design<br />

einer politischen Institution (Tom Thieme)<br />

Jennifer Gandhi, Political institutions under dictatorship (Steffen Kailitz )<br />

Gunther Hellmann, Forschung und Beratung in der Wissensgesellschaft.<br />

Das Feld der internationalen Beziehungen und der Außenpolitik. Stephan<br />

Bröchler und Rainer Schützeichel (Hrsg.), Politikberatung. Svenja Falk, Dieter<br />

Rehfeld, Andrea Römmele und Martin Thunert (Hrsg.), Handbuch Politikberatung<br />

(Tilman Mayer)<br />

Robert Kaiser, Innovationspolitik: Staatliche Steuerungskapazitäten beim<br />

Aufbau wissensbasierter Industrien im internationalen Vergleich (Heike<br />

Grimm)<br />

Claudia Wasmeier, Erfolgskriterien föderaler Transition. Eine vergleichende<br />

akteursbasierte Prozessanalyse anhand Spaniens, Belgiens und Russlands<br />

(Dominic Heinz)<br />

Matthias Basedau, Gero Erdmann and Andreas Mehler (eds.), Votes,<br />

Money and Violence. Political Parties and Elections in Sub-Saharan Africa.<br />

Staffan I. Lindberg, Democracy and Elections in Africa (Christian Kohrs)<br />

Dorothée de Nève, NichwählerInnen – eine Gefahr für die Demokratie? (Kai<br />

Arzheimer)<br />

Dieter Fuchs, Raul Magni-Berton, und Antoine Roger (Hrsg.), Euroscepticism.<br />

Images of Europe among mass publics and political elites. (Joachim<br />

Schild)<br />

Oscar W. Gabriel und Sabine Kropp (Hrsg.), Die EU-Staaten im Vergleich.<br />

Strukturen, Prozesse, Politikinhalte (Werner J. Patzelt)<br />

Weitere Informationen zur Zeitschrift, Autorenhinweise und die online-<br />

Artikel finden sich unter www. zfvp.de<br />

Manuskripte können bei der Redaktion in deutscher und englischer Sprache<br />

eingereicht werden.<br />

97


Weitere Weitere Weitere Publ Publikationen<br />

Publ ikationen<br />

Im Frühjahr 2009 erschien der Band mit den Beiträgen der Jahrestagung<br />

„Externe Faktoren“: Erdmann, Gero/Kneuer, Marianne: Externe Faktoren<br />

der Demokratisierung, nomos: Baden-Baden<br />

Zum Thema der Jahrestagung 2008 „Demokratische Regression: Qualitätsverlust,<br />

Hybrisierung und Zusammenbruch von Demokratien“ wird ein<br />

Sonderheft der Zeitschrift für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> in englischer<br />

Sprache erscheinen. Die Beiträge dazu wurden in einem peer review-<br />

Verfahren ausgewählt. Das Sonderheft wird von Gero Erdmann und Marianne<br />

Kneuer herausgegeben und zum Jahreswechsel erscheinen.<br />

In Bezug auf die Tagung „Indices der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

(Mai 2009) wird analog verfahren. Das Sonderheft gleichen Titels mit<br />

durch peer review begutachteten Beiträgen wird von Susanne und Gert<br />

Pickel herausgegeben und 2010 erscheinen.<br />

Hingewiesen sei zudem auf die Publikationen, die im Sommer 2009 erschienen<br />

sind:<br />

Pickel, Susanne/Pickel, Gert/Lauth, Hans-Joachim/Jahn, Detlef (Hrsg.):<br />

Methoden der vergleichenden Politik- und Sozialwissenschaften. Neue<br />

Entwicklungen und Anwendungen. Wiesbaden: VS Verlag. Dieser Band<br />

stellt den Anschluss zu dem 2003 erschienenen Band „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>liche<br />

Methoden“ dar, der aus einer Tagung des Arbeitskreises<br />

resultierte und vergriffen war.<br />

Lauth, Hans-Joachim/Pickel, Gert/Pickel, Susanne: Methoden der Vergleichenden<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>, Wiesbaden: VS Verlag.<br />

Für Hinweise auf Publikationen, die für die Arbeit des Arbeitskreises einschlägig<br />

und hilfreich sind, sind die Sprecher dankbar.<br />

4. 4. Überführung Überführung des des AK AK „Vergleich „Vergleich osteuropäischer osteuropäischer Gesellschaften“ Gesellschaften“ in in den<br />

den<br />

AK AK AK Demokratiefo<br />

Demokratieforschung<br />

Demokratiefo schung<br />

Der AK „Vergleich osteuropäischer Gesellschaften“ hat bei seiner Mitgliederversammlung<br />

auf der <strong>DVPW</strong>-Tagung 2009 beschlossen, sich dem „AK<br />

Demokratieforschung“ anzuschließen. Timm Beichelt wurde von der Mitgliederversammlung<br />

beauftragt, eine Überführung des AK „Vergleich osteuropäischer<br />

Gesellschaften“ in den „AK Demokratieforschung“ zu betreiben<br />

und ist in diesem Sinne an uns herangetreten. Die SprechInnen des „AK<br />

Demokratieforschung“ begrüßen die Überführung und werden diese der<br />

nächsten Mitgliederversammlung (10.-12. Juni 2010) unterbreiten.<br />

Nächste Nächste SprecherInnenwahl<br />

SprecherInnenwahl<br />

Auf der nächsten Jahrestagung des Arbeitskreises am 10.-12. Juni 2010<br />

wird der neue SprecherInnenkreis gewählt.<br />

98<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Adressen der SprecherInnen des Arbeitskreises:<br />

Dr. Dr. Gero Gero Erdmann<br />

Erdmann<br />

GIGA Institut für Afrika-Studien<br />

Leiter des GIGA Berlin-Büros<br />

Charlottenstr. 43<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: 0 30 / 2 50 40 985<br />

Fax: 0 30 / 2 50 40 987<br />

E-Mail: erdmann@giga-hamburg.de<br />

PD PD PD Dr. Dr. Dr. Marianne Marianne Kneuer<br />

Kneuer<br />

TU Darmstadt<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Vertretungsprofessorin Vergleich politischer Systeme/Politisches System<br />

der Bundesrepublik<br />

Residenzschloss<br />

64283 Darmstadt<br />

06151/16-2842 (16-4598)<br />

mkneuer@t-online.de<br />

Prof. Prof. Dr. Dr. Hans Hans-Joachim Hans Joachim Lauth Lauth<br />

Universität Würzburg<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> und Sozialforschung<br />

Lehrstuhl für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> und Systemlehre<br />

Wittelsbacherplatz 1<br />

97074 Würzburg<br />

Tel.: ++49 (0)931 31 - 84801<br />

Fax: ++49 (0)931 888 4893<br />

E-Mail: hans-joachim.lauth@uni-wuerzburg.de<br />

Prof. Prof. Prof. Dr. Dr. Gert Gert Pickel<br />

Pickel<br />

Universität Leipzig<br />

Professur für Religionssoziologie<br />

Otto-Schill-Str. 2<br />

04109 Leipzig<br />

Tel.: 0049-(0)341-9735463<br />

e-mail: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />

Gez. Gez. Marianne Marianne Marianne Kneuer Kneuer<br />

Kneuer<br />

99


Arbeitskreis „Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

Tagungsaufruf Tagungsaufruf zur zur zur Frühjahrstagung Frühjahrstagung 2010:<br />

2010:<br />

Die Frühjahrstagung 2010 des AK Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

wird am am 28. 28. und und 29.5.2010 29.5.2010 an der Universität Hamburg Hamburg stattfinden.<br />

Die Tagung ist themenoffen<br />

themenoffen, themenoffen insbesondere freuen wir uns aber über Beiträge<br />

zum Schwerpunkt "Netzwerkanalyse in der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>: <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Anwe Anwen- Anwe n<br />

dungen dungen – Potenziale Potenziale – Probl Probleme" Probl me" stattfinden. Die Organisation vor Ort hat<br />

Kai-Uwe Schnapp übernommen.<br />

Call for Papers<br />

Die Frühjahrstagung 2010 des AK Methoden ist themenoffen. Einen<br />

Schwerpunkt der Tagung soll jedoch die Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema "Netzwerkanalyse Netzwerkanalyse in in der der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>: <strong>Politikwissenschaft</strong> Anwendungen Anwendungen – Poo tenziale tenziale – Probleme" Probleme" Probleme" darstellen. Beiträge zu diesem Themenkopmlex sind<br />

insbesondere willkommen.<br />

Die soziale Netzwerkanalyse (SNA) hat sich mittlerweile theoretisch fundiert<br />

und methodisch stark ausdifferenziert. Gerade im Bereich der quantitativen<br />

formalen Netzwerkanalyse hat die Methodendiskussion ein Niveau<br />

erreicht, das einen Einstieg in die Netzwerkanalyse „nebenbei“ schwierig<br />

macht. Die <strong>Politikwissenschaft</strong> hat netzwerktheoretische und netzwerkanalytische<br />

Ansätze bislang jedoch nicht in den Kernbereich ihrer Methoden<br />

übernommen. Dies gilt in besonderem Maße für die deutsche <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />

In anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen – beispielsweise<br />

der Soziologie – kommen die Methoden der formalen Netzwerkanalyse<br />

hingegen seit mehreren Jahrzehnten regelmäßig und in deutlich stärkerem<br />

Umfang zur Anwendung. Innerhalb der <strong>Politikwissenschaft</strong> ist netzwerkanalytisches<br />

Arbeiten vor allem in den USA in jüngerer Zeit stärker verbreitet<br />

und wird im Bereich der American-Politics-Forschung für den Zeitraum ab<br />

2000 sogar als Modewelle bezeichnet (Heaney, McClurg 2009: Social<br />

Networks and American Politics. In American Politics Research, vol. 37, p.<br />

727–741).<br />

Für die deutsche <strong>Politikwissenschaft</strong> scheint eine Verstärkung der Auseinandersetzung<br />

mit SNA überfällig, denn die <strong>Politikwissenschaft</strong> ist massiv<br />

mit Forschungsproblemen konfrontiert, bei denen es eher auf die Relationen<br />

von Akteuren, als auf deren Attribute ankommt. Für die Tagung erbitten<br />

wir Beiträge, die sich theoretisch, empirisch, experimentell oder per<br />

Simulation mit Fragen der Analyse sozialer Netzwerke auseinandersetzen.<br />

Willkommen sind sowohl standardisiert-quantitativ vorgehende als auch<br />

qualitative orientierte Beiträge zur Erforschung sozialer Netzwerke.<br />

100<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Richten Sie Ihre Vorschläge für allgemeine wie auch zum Themenschwerpunkt<br />

gehörige Beiträge bitte bis zum 15.1.2010 an Kai-Uwe Schnapp (kaiuwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de).<br />

Die Sprecher des AK werden bis zum<br />

15.2.2010 über die angenommenen Beiträge entscheiden und die Vortragenden<br />

informieren. Anmeldungen zur Teilnahme an der Tagung richten<br />

Sie bitte an Frau Petra Adolphs (petra.adolphs@wiso.uni-hamburg.de).<br />

Über den Zeitplan, Anreise und Unterbringungsmöglichkeiten informieren<br />

wir rechtzeitig vor der Tagung auf der Internetseite des AK<br />

(http://www.dvpw-akmethoden.uni-hamburg.de/) sowie über den E-Mail-<br />

Verteiler des AK.<br />

Bericht Bericht zur zur zur Frühjahrstagung Frühjahrstagung 2009<br />

2009<br />

Die Frühjahrstagung 2009 des AK Methoden fand am 5. Juni 2009 an der<br />

Zeppelin University in Friedrichshafen statt. Das Tagungsthema lautete<br />

„Komplexe Messkonzepte: Konstruktionsprinzipien, Validität, Nutzung“.<br />

Johannes Kessler (Universität Mainz) eröffnete die Tagung mit einer kritischen<br />

Erörterung der theoretischen sowie empirischen Konsistenz und Validität<br />

herkömmlicher (multipler) Messkonzepte zur Erfassung von „Globalisierung“.<br />

Anhand von Korrelations- und Reliabilitätsmaßen belegte er Inkonsistenzen<br />

sowohl der theoretischen Konzeptionierung sowie der empirischen<br />

Indikatorenzusammenstellungen derzeit gebräuchlicher „Globalisierungsindizes“<br />

zur Messung des „komplexen Makrophänomens Globalisierung“,<br />

das herkömmlich häufig ökonomisch verengt definiert und empirisch<br />

erfasst werde. Kesslers eigene Indexbildung identifizierte im Rahmen<br />

der Konzeptspezifikation drei klar unterscheidbare Dimensionen des Konstrukts<br />

„Globalisierung“ (politisch, gesellschaftlich, ökonomisch), die sich<br />

mit faktorenanalytischen Mitteln auch empirisch - die Verwendung eines<br />

theoretisch wie empirisch konsistenten Indikatorensets vorausgesetzt -<br />

isolieren lassen.<br />

Elmar Schlüter (Wissenschaftszentrum Berlin) demonstrierte Möglichkeiten<br />

der kontrollierten Analyse hierarchisch strukturierter Daten am Beispiel einer<br />

ländervergleichenden Mehrebenenanalyse mit faktorenanalytischen<br />

Mitteln. Anhand von Beispieldaten aus der Vorurteils- und Diskriminierungsforschung<br />

zeigte Schlüter, dass es mit faktorenanalytischen Mitteln<br />

möglich und nötig ist, zwischen individuell und gesellschaftlich wirksamen<br />

Faktorstrukturen zu differenzieren, da sich die jeweils identifizierbaren<br />

Faktoren auf beiden Ebenen analytisch und theoretisch bedeutsam voneinander<br />

unterscheiden können. Faktorenanalytische Mehrebenenmodellierung<br />

ermöglicht zudem auf der kulturellen Aggregatebene weitere, erklärungsökonomisch<br />

wünschenswerte, zusammenfassende Faktoranalysen<br />

höherer Ordnung, so dass durch eine Wahl dieses komplexen Messkonzepts<br />

in vergleichenden Mehrebenenanalysen wirkungsvoll verhindert wer-<br />

101


den kann, dass die Ergebnisse sozialwissenschaftlicher Forschungen durch<br />

ökologische Fehlschlüsse oder aber fehlerhafte „Aggregat-Projektionen“<br />

von der individuellen auf die kulturelle Datenebene entwertet werden.<br />

Richard Traunmüller (Universität Konstanz) untersuchte verschiedene<br />

komplexe Messkonzepte zur Erfassung der Staats-Kirche-Beziehungen in<br />

politischen Systemen kritisch hinsichtlich ihrer Konzeptvalidität. Hierzu<br />

verwendete er das, aus der empirischen Demokratieforschung bekannte,<br />

Evaluierungskonzept nach Munck &Verkuilen, das in Deutschland prominent<br />

von Müller & Pickel zur Konzeptvalidierung populärer Demokratieindizes<br />

verwendet wird. Dieses Evaluierungsprogramm zur Überprüfung der<br />

methodischen Reliabilität, Validität und Stringenz komplexer Messindizes<br />

in den Dimensionen Konzeptualisierung, Messung und Aggregation bewährt<br />

sich auch als Schema zur Konzeptevaluierung der von Traunmüller<br />

betrachteten Staats-Kirche-Beziehungs-Indizes. Diese konnten hinsichtlich<br />

der genannten formalen Qualitätsstandards und unabhängig von ihrer jeweiligen<br />

inhaltlichen Ausrichtung nach Rängen geordnet werden.<br />

Christina Eder (Universität Konstanz / DFG-Project “Patterns of Democracy<br />

in the German Federal States and their Impact on Political, Social,<br />

and Economic Developments”) stellte ein im Rahmen ihrer Dissertationsforschungen<br />

zur kommunalen Direktdemokratie in deutschen Bundesländern<br />

entwickeltes Messinstrument vor, welches die komplexen institutionellen<br />

Regelungen direktdemokratischer Beteiligungsmöglichkeiten in dem<br />

Konzept der „Anwenderfreundlichkeit“ solcher formaler Regelungen der<br />

Volksgesetzgebung zu erfassen sucht. Mittels bi- und multivariater Zusammenhangsanalysen<br />

sowie umfassender Prämissenprüfungen der verwendeten<br />

statistischen Analyseverfahren konnte Eder zeigen, dass sich die<br />

unterschiedlich häufige Nutzung direktdemokratischer Instrumente<br />

(„Volksgesetzgebung“) durch die BürgerInnen der 16 deutschen Bundesländer<br />

gut durch die „Offenheit“ des institutionellen Zugangs zu diesen<br />

Verfahren erklären lässt. Als eindeutig erklärungswirksamste Variable im<br />

Komplex der möglichen Erklärungsfaktoren konnte durch die statistischen<br />

Analyse- und Prüftechniken das „Quorum“ (Anteil der für die Zulassung eines<br />

Volksentscheids nötigen Menge an Unterschriften der Wahlberechtigten)<br />

identifiziert werden: Je niedriger demnach dieses (Volksentscheids-<br />

)„Quorum“, desto höher die Anzahl der erfolgreichen Initiationen einer<br />

Volksgesetzgebung in den 16 deutschen Bundesländern (in der Periode<br />

von 1997-2005).<br />

Katrin Prinzen (Universität Köln) stellte gemeinsam mit Achim Goerres<br />

entwickeltes, Messkonzept zur Erfassung intergenerationaler Solidarität im<br />

Wohlfahrtsstaat vor. Das Konzept kombiniert einen qualitativen (Gruppendiskussionen)<br />

und quantitativen (schriftliche Befragung) Zugangs zum<br />

Thema. Den Schwerpunkt des Vortrags bildete der Bericht über die Plausi-<br />

102<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

bilitätsprüfung der quantitativen Ergebnisse mit Hilfe der qualitativen Daten<br />

dar. Anhand aufgezeigter Unplausibilitäten der qualitativen und quantitativen<br />

Daten diskutierte Prinzen kritisch die Frage der Validität von standardisierten<br />

Umfragedaten.<br />

Valentin Gold und Katharina Holzinger (Universität Konstanz) präsentierten<br />

die Pretest-Ergebnisse der Anwendung eines experimentellen Rollenspiel-<br />

Designs zur Messung des Lösungsverhaltens spezifisch zur Konfliktlösung<br />

nach Bürgerkriegen oder anderen innergesellschaftlichen gewaltsamen<br />

Auseinandersetzungen eingesetzter Gremien. Als Treatment-Faktoren variierten<br />

sie die Art der ethnischen Teilung sowie die Art der erfahrenen<br />

Gewalt. Erklärt werden sollen so die von den Konfliktlösungsgremien beim<br />

„Wiederaufbau“ gewählten politischen Institutionen und Versöhnungsprozeduren,<br />

die als „ Power-Sharing“ oder „Power-Dividing“ typisiert werden<br />

könnten.<br />

Helmut Schneider (Steinbeis Hochschule Berlin) erörterte Konzeptualisierungs-<br />

und Operationalisierungsprobleme bei der Messung komplexer sozialer<br />

Phänomene aus der Betriebswirtschaft. Bezüglich des von ihm zur<br />

Messung betrieblichen Familienbewusstseins entwickelten theoretischen<br />

und operationalen Konzepts stellte Schneider umfassende Reliabilitäts-<br />

und Validitätsprüfungen des Messinstruments vor. Besondere Aufmerksamkeit<br />

fanden seine Überlegungen zum formativen oder reflexiven Charakter<br />

des theoretischen Konstrukts „betriebliches Familienbewusstsein“<br />

und den sich hieraus ergebenden Implikationen für Prüfungen der Reliabilität<br />

und Validität des entwickelten Messinstruments: Während die Items<br />

reflexiver Konstrukte (operationalisierte Indikatoren erfassen eine zugrundliegende,<br />

„verursachende“ latente Variable) hoch miteinander korrelieren<br />

sollten, was sich durch entsprechende Itemkonsistenzmaße, wie etwa<br />

„Cronbachs Alpha“, erfassen lässt, gilt dies im Fall formativer Konstrukte<br />

gerade nicht – im Fall letzterer repräsentieren die einzelnen Indikatoren<br />

des Messindex' theoretisch disjunkte Faktoren, die gemeinsam das gemessene<br />

Gesamtkonstrukt konstituieren („verursachen“). Empirische Korrelationen<br />

zwischen den einzelnen Faktoren bzw. deren Indikatoren können,<br />

so Schneider, in dieser Konstellation keinen hinreichenden Hinweis<br />

auf die Qualität der Messung liefern. Selbst negative Korrelationen zwischen<br />

den empirischen Indikatoren formativer Konstrukte können theoretisch<br />

plausibel sein.<br />

Lucas Leemann (Universität Zürich) und Dominik Hangartner (Universität<br />

Bern) beschlossen die Tagung mit einem Anwendungsbeispiel eines „Ordered<br />

Probit Item Response Theory Models“. Ausgehend von einem Datensatz<br />

der Swiss Election Studies 2007 identifizierten sie in einem zweidimensionalen<br />

IRT-Modell die ideologischen Positionen von 3.100 Nationalrats-Kandidaten<br />

(schriftliche Befragung) und 4.392 Schweizer Bürgern und<br />

103


Wählern (CATI-Befragung) in einem gemeinsamen sozial-ökonomisch (jeweils<br />

links/rechts) dimensionierten Raum. Nach den Ergebnissen der Studie<br />

tendieren Schweizer Nationalratswähler zu extremeren ideologischen<br />

Positionen als die Nationalrats-Kandidaten, zeigt sich hinsichtlich der ideologischen<br />

Kongruenz von Wählern und Kandidaten über die fünf betrachteten<br />

Parteien ein uneinheitliches Bild und findet sich außerdem kein systematischer<br />

Zusammenhang zwischen räumlich-ideologischer Wähler-<br />

Kandidaten-Distanz und Wahlerfolg der Kandidaten.<br />

Bericht Bericht zum zum gemeinsamen gemeinsamen PPanel<br />

P anel des des AK AK AK Empirische Empirische Methoden Methoden und des AK<br />

Handlungs Handlungs- Handlungs Handlungs und und Entscheidungstheorie Entscheidungstheorie auf auf dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongress Kongress 2009 2009 in<br />

in<br />

Kiel Kiel<br />

Kiel<br />

Auf dem diesjährigen <strong>DVPW</strong> Kongress in Kiel fand die erste gemeinsame<br />

Veranstaltung der beiden Arbeitskreise „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />

und „Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ statt. Dieses<br />

Panel sollte den Auftakt von zukünftigen gemeinsamen Veranstaltungen<br />

darstellen, mit denen wir die Kooperation zwischen den beiden Arbeitskreisen<br />

kontinuierlich ausbauen wollen, da wir der Ansicht sein, dass es<br />

sowohl in theoretischer als auch inhaltlicher Hinsicht zwischen diesen beiden<br />

Aks besonders viele Anknüpfungspunkte gibt, die eine stärkere Annäherung<br />

wünschenswert machen.<br />

Die Panelveranstaltung auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress hatte das Thema „Empirische<br />

Implikationen theoretischer Modelle“. Dazu fanden die beiden folgenden<br />

Vorträge statt:<br />

Bernhard Kittel: Kollektives Entscheiden in Netzwerkstrukturen: Eine experimentelle<br />

Untersuchung des Effekts von Informationsasymmetrien in<br />

strukturierten Gremien<br />

Dirk Junge: Die statistische Untersuchung von Verhandlungsprozessen:<br />

strategisches Verhalten, institutionelle Regeln und die Rationalität von Gesetzgebungsentscheidungen<br />

Beide Vorträge verwendeten spieltheoretische Modelle, um theoretische<br />

Erwartungen zu bilden, die sie dann auf empirischer Basis zu überprüfen<br />

suchten. Dabei wurde im ersten Fall für die Gewinnung der empirischen<br />

Daten auf ein Experiment zurückgegriffen, im zweiten Fall auf einen Datensatz,<br />

der Gesetzgebungsverhandlungen in der EU zum Gegenstand hatte.<br />

Beide Vorträge können daher einerseits als paradigmatische Beispiele für<br />

die Verknüpfung formaler Theoriebildung mit empirischen Auswertungsmethoden<br />

wie andererseits als Beleg für die starken Überschneidungen der<br />

Interessengebiete der beiden Arbeitskreise gesehen werden. Unseren Optimismus<br />

über den heuristischen und methodologischen Gewinn gemeinsamer<br />

Veranstaltungen der beiden Aks sehen wir durch den ersten Ver-<br />

104<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

suchsballon als ganz und gar gerechtfertigt, was uns zukünftigen gemeinsamen<br />

Veranstaltungen mit um so mehr Optimismus entgegensehen lässt.<br />

Neuwahl Neuwahl eines eines Sprechers Sprechers des des AK AK MMethoden<br />

M thoden thoden<br />

Auf der Jahrestagung wurde der Wahlvorstand für die turnusmäßige Wahl<br />

eines Sprechers des AK Methoden bestimmt. Olaf Bock (Hamburg) und Johannes<br />

Kessler (Mainz) erklärten sich bereit, diese Aufgabe zu übernehmen.<br />

Kai-Uwe Schnapp (Uni Hamburg) erklärte sich erneut bereit, für den Sprecherrat<br />

zu kandidieren. In der Nominierungsfrist nach der Tagung wurden<br />

keine weiteren Kandidaturen bekannt gegeben. Der Wahlvorstand stellte<br />

damit nach Ablauf der Nominierungsfrist fest, das Kai-Uwe Schnapp erneut<br />

für 3 Jahre Co-Sprecher des AK ist.<br />

Sprecher Sprecher des des des Arbeitskreises:<br />

Arbeitskreises:<br />

Prof. Dr. Joachim Behnke<br />

Lehrstuhl für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Zeppelin University Friedrichshafen<br />

Am Seemooser Horn 20<br />

88045 Friedrichshafen<br />

Tel. 07541/6009-1431<br />

joachim.behnke@zeppelin-university.de<br />

Dr. Manuela Pötschke<br />

FB 5, Angewandte Statistik<br />

Universität Kassel<br />

Nora-Platiel-Str. 1<br />

34109 Kassel<br />

Tel. 0561/804-3139<br />

manuela.poetschke@uni-kassel.de<br />

Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp<br />

Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere Methoden<br />

Universität Hamburg<br />

Allendeplatz 1<br />

20146 Hamburg<br />

Tel. 040/42838-5964<br />

kai-uwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de<br />

105


Arbeitskreis „Gewaltordnungen“<br />

Der AK "Gewaltordnungen" befasst sich mit der Genese, Ausformung und<br />

Dynamik von staatlichen wie nichtstaatlichen Gewaltordnungen, vorwiegend<br />

außerhalb der OECD-Welt.<br />

Im Jahr 2009 führte der AK Gewaltordnungen zwei Tagungen durch. Die<br />

erste fand am 17. April an der Universität Magdeburg zum Thema „Was Was<br />

macht macht die die Polizei? Polizei? Ideal Ideal und und Praxis Praxis in in und und jenseits jenseits der der OECD-Welt“ OECD OECD Welt“ statt. statt.<br />

Außerhalb der OECD-Welt war der Tätigkeitsbereich der Polizei zu keinem<br />

Zeitpunkt rechtlich oder faktisch eindeutig begrenzt. Viele originär polizeiliche<br />

Aufgaben wurden dort stets von Militärs oder Paramilitärs wahrgenommen.<br />

Die Internationalisierung der polizeilichen Zusammenarbeit und<br />

der Ausbau geheimdienstlicher Kapazitäten zur Terrorismusbekämpfung<br />

verleihen der polizeilichen Praxis hier eine neue Dynamik.<br />

Mit diesen neuen Entwicklungen wird die Organisationswirklichkeit der Polizei<br />

noch schwieriger fassbar, als sie es bisher schon war – und zwar diesseits<br />

wie jenseits der OECD-Welt.<br />

Drei Problematiken wurden näher untersucht:<br />

- Betriebslogik der Polizei Polizei: Polizei<br />

Unter dieser Rubrik wurde die alltägliche Praxis<br />

der Polizei in den Ländern Uganda, Ghana und Georgien und Albanien vergleichend<br />

untersucht und dabei auch der Stellenwert informeller Handlungen<br />

für die Funktionsweise polizeilicher Apparate analysiert<br />

- Polizei Polizei und Gewalt Gewalt: Gewalt<br />

Anhand der Beispiele Bombay, Karachi, Buenos Aires<br />

und Mexiko-Stadt wurden Alltagsformen des Polizierens, Ermittlungspraktiken,<br />

Delegation von Polizeifunktionen an andere Gewaltakteure nationale<br />

(auch informelle) und internationale Gruppen und Organisationen diskutiert.<br />

- Internationalisierung der Polizei Polizei: Polizei<br />

Die globale Verbreitung bestimmter Polizeimodelle<br />

und der Polizeiaufbau in Nachkriegsgesellschaften wurden anhand<br />

der Polizeisektorreform in Bosnien Herzegowina und im Kosovo diskutiert.<br />

Die zweite Sitzung des Arbeitskreises Gewaltordnungen fand auf dem<br />

<strong>DVPW</strong> Kongress in Kiel statt. Thema des dort organisierten Panels war<br />

„Klima „Klima und und Gewalt Gewalt – kritische kritische kritische und und empirische empirische empirische Perspektiven“.<br />

Perspektiven“.<br />

Der Zusammenhang zwischen zerstörerischen Mensch-Umwelt-Beziehungen,<br />

gesellschaftlicher Transformation und gewaltförmigen Lösungsstrategien<br />

im Falle des Versagens eingespielter Regulationsmechanismen er-<br />

106<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

scheint in regelmäßigen Abständen auf der politischen wie wissenschaftlichen<br />

Agenda. Im Zuge der Fokussierung des Klimawandels als zentrale<br />

künftige Herausforderung in den internationalen Beziehungen hat der Zusammenhang<br />

von Klimawandel und gewaltsamem Konfliktaustrag in den<br />

letzten Jahren jedoch eine breitere Aufmerksamkeit erfahren. Neben dem<br />

Einfluss von klimabedingten Katastrophen auf Konfliktverläufe geriet das<br />

Thema der Ressourcenkonflikte und damit eng verbunden der Zusammenhang<br />

zwischen Staatszerfall und Klimawandel sowie die Auswirkungen von<br />

zunehmend extremen Wetterbedingungen auf das politische, soziale, ökonomische<br />

und ökologische Gleichgewicht ganzer Regionen in den Blick.<br />

Seit einigen Jahren wird das Thema auch verstärkt im Hinblick auf die entstehenden<br />

Konsequenzen in der OECD-Welt diskutiert. Der Klimawandel<br />

gilt als Sicherheitsrisiko, das vom Europarat über die Bundeswehr bis hin<br />

zur Entwicklungspolitik die verschiedensten politischen Institutionen beschäftigt.<br />

Bisher ist die Forschung zu diesen Themen noch wenig empirisch und<br />

theoretisch fundiert – die Erkenntnisse der bislang vorliegenden Studien<br />

divergieren stark. Während einige den Klimawandel als Ursache für neue<br />

Konfliktformen oder als Hypervariable für die globale Sicherheit im 21.<br />

Jahrhundert ansehen, stellen andere die Erklärungskraft der Variable Klimawandel<br />

für das Auftreten gewaltsamer Konflikte gänzlich in Frage.<br />

Im Rahmen des Panels des AK Gewaltordnungen wurde der Nexus zwischen<br />

Klimawandel, Klimapolitik und gewaltsamen Konflikten kritisch beleuchtet.<br />

Im Rahmen des ersten Vortrags wurden die Möglichkeiten Möglichkeiten einer einer System Systema- System<br />

a<br />

tisierung tisierung des Zusammenhangs zwischen Sicherheit und Klimawandel diskutiert.<br />

Im Mittelpunkt standen die Differenzierung von drei Sicherheits-<br />

Begriffen, die anhand ihrer Referenz-Objekte unterschieden werden: menschliche<br />

Sicherheit (Mensch), erweiterte Sicherheit (Staat) und ökologische<br />

Sicherheit (Umwelt).<br />

In einem zweiten Beitrag wurde beispielhaft an der Klimapolitik Klimapolitik der der USA<br />

USA<br />

untersucht, wie sich das Verständnis von Sicherheit und die Wahrnehmung<br />

von Bedrohung im Kontext der Klimawandel-Debatte verändert haben.<br />

Schließlich untersuchten zwei Beiträge den Zusammenhang von Klima und<br />

Gewalt in unterschiedlichen unterschiedlichen unterschiedlichen Kontexten Kontexten (Haiti und Südpazifik). Dabei wurde<br />

die These aufgestellt, dass im Kontext chronischer politischer Instabilität<br />

und allgemein schwacher Staatlichkeit die Degradierung der Umwelt sowie<br />

die Anfälligkeit gegenüber Naturkatastrophen zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen. Jedoch wurde vor einer monokausalen monokausalen Interpretation Interpretation des des Kl Kli- Kl<br />

i<br />

mawandels mawandels als Konfliktursache gewarnt. Die Verursachungsketten zwischen<br />

Klimawandel und (Gewalt-)Konflikt wurden als lang und komplex<br />

107


dargestellt und der Versuch unternommen solche Verursachungsketten zu<br />

konkretisieren.<br />

Vorschläge Vorschläge für für kommende kommende Veranstaltungen:<br />

Veranstaltungen:<br />

Der AK Gewaltordnungen wird per e-mail über das Thema der kommenden<br />

Veranstaltung abstimmen. Derzeit wurden folgende Themen vorgeschlagen:<br />

108<br />

• Jugendgewalt und Jugendbanden<br />

• Gewaltapparat ohne strategische Orientierung: Zur Perspektivlosigkeit<br />

der Bundeswehr<br />

• Die Militarisierung der humanitären Hilfe<br />

Weitere Vorschläge für Beiträge und weitere Tagungsthemen senden Sie<br />

bitte an die Sprecherinnen.<br />

Weiterführende Informationen erhalten Sie unter http://www.gewaltordnungen.de<br />

(aktuelle Veranstaltungen). Aktuelle Informationen werden<br />

zeitnah über den E-Mail-Verteiler des AK bekannt gegeben.<br />

Sprecherinnen:<br />

Sprecherinnen:<br />

Jutta Bakonyi, M.A.<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Zschokkestr. 32, Geb. 40<br />

39104 Magdeburg<br />

Tel. (0391) 6716-112<br />

Jutta.Bakonyi@ovgu.de<br />

Dr. Berit Bliesemann de Guevara<br />

Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg<br />

Institut für Internationale Politik<br />

Holstenhofweg 85<br />

22043 Hamburg<br />

Tel. (040) 6541-2622<br />

E-Mail: berit.bliesemann@hsu-hh.de<br />

Dr. des. Katrin Radtke<br />

Deutsche Welthungerhilfe<br />

Friedrich-Ebert-Str. 1<br />

53173 Bonn<br />

Tel. (0228) 2288-112<br />

E-Mail: katrin.radtke@welthungerhilfe.de<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />

Bericht Bericht übe über übe r die die Jahrstagung Jahrstagung 2009 2009 in in Bern Bern am am 19./20.Juni 19./20.Juni 2009<br />

2009<br />

„Theorieentwicklung mit Hilfe von Simulation und Experiment“ war das<br />

Schwerpunktthema der diesjährigen Arbeitskreistagung. Die Tagung zielt<br />

einerseits darauf ab, die Möglichkeiten und Grenzen der Simulation, in Abgrenzung<br />

oder als Ergänzung zum klassischen Experiment, zu erörtern; andererseits<br />

sollten die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von relativ<br />

neuen Techniken anhand konkreter Beispiele aufgezeigt werden. Zu diesen<br />

Schwerpunkten und weiteren handlungs- und entscheidungstheoretische<br />

Themen wurden neun Referate gehalten und anschließend diskutiert.<br />

Bericht Bericht über über gemeinsames gemeinsames Panel Panel des des Arbeitskreises Arbeitskreises „Handlungs „Handlungs- „Handlungs und En Ent- En<br />

t<br />

scheidungstheorie“ scheidungstheorie“ und und des des Arbeitskreises Arbeitskreises Arbeitskreises „Empirische „Empirische Methoden“ Methoden“ Methoden“ auf<br />

auf<br />

dem dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongres<br />

<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongres Kongress Kongres s vom vom 21.9. 21.9. bis bis bis zum zum 25.9.2009 25.9.2009 25.9.2009 in in Kiel<br />

Kiel<br />

Auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress in Kiel 2009 wurde gemeinsam mit dem Arbeitskreis<br />

"Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>" ein gemeinsames Panel<br />

zum Thema EITM (Empirische Implikationen theoretischer Modelle)<br />

veranstaltet. EITM ist eine relativ junge Bewegung in der <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

die mit formalen Methoden entwickelte Modelle und Theorien anschließend<br />

einer empirischen Prüfung aussetzt bzw. sich mit den spezifischen<br />

wissenschaftstheoretischen und methodischen Problemen dieser<br />

Vorgehensweise auseinandersetzt. Zu diesem Thema wurden zwei Vorträge<br />

gehalten:<br />

Bernhard Kittel und Wolfgang Luhan „Kollektives Entscheiden in Netzwerkstrukturen:<br />

Eine experimentelle Untersuchung des Effekts von Informationsasymmetrien<br />

in strukturierten Gremien“<br />

Dirk Junge „Die statistische Untersuchung von Verhandlungsprozessen:<br />

strategisches Verhalten, institutionelle Regeln und die Rationalität von Gesetzgebungsentscheidungen“<br />

Jahrbuch Jahrbuch zur zur Handlungs Handlungs- Handlungs und und Entscheidungstheorie<br />

Entscheidungstheorie<br />

Der Arbeitskreis verfügt mit dem „Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />

über eine periodisch erscheinende Publikation, die von den<br />

Sprechern des Arbeitskreises herausgegeben wird. Das Jahrbuch soll<br />

handlungs- und entscheidungstheoretisch Interessierten die Möglichkeit<br />

bieten, im Rahmen einer periodischen, jährlichen Veröffentlichung aktuelle<br />

Fragestellungen der Politik- und Sozialwissenschaften in einem interdisziplinären<br />

Kontext zu diskutieren. Manuskripte können jederzeit an einen der<br />

Herausgeber geschickt werden. Eingesandte Artikel werden einem Peer-<br />

Review-Verfahren mit zwei anonymen Gutachtern unterzogen.<br />

109


Der aktuelle Band des Jahrbuchs wird voraussichtlich gegen Jahresende<br />

erscheinen. Der Themenschwerpunkt lautet „Neue Entwicklungen beim<br />

Konzept der Rationalität“. Der Band wird zudem von Beiträgen ergänzt, die<br />

sich mit weiteren Themen der Handlungs- und Entscheidungstheorie beschäftigen.<br />

Sprecherwahl<br />

Sprecherwahl<br />

Mit der Jahrestagung in Bern wurde die Amtszeit von Joachim Behnke als<br />

Sprecher des Arbeitskreises beendet. Nach der Wahlordnung ist Joachim<br />

Behnke nach seiner zweiten Amtszeit für die Sprecherpost nicht mehr verfügbar.<br />

Innerhalb der Nominierungsfrist nach der Tagung wurden André<br />

Bächtiger und Johannes Marx als Kandidaten für die Sprecherwahl vorgeschlagen.<br />

Aufgrund der anschließenden Wahl nach der Wahlordnung wurde<br />

André Bächtiger als Sprecher für die Amtsperiode von 3 Jahren gewählt.<br />

Sprecher Sprecher des des des Arbeitskreises:<br />

Arbeitskreises:<br />

André Bächtiger (Universität Bern), Thomas Bräuninger (Universität Mannheim),<br />

Susumu Shikano (Universität Konstanz)<br />

Kontaktadresse:<br />

Kontaktadresse:<br />

andre.baechtiger@ipw.unibe.ch<br />

Thomas.Braeuninger@uni-mannheim.de<br />

Susumu.Shikano@uni-konstanz.de<br />

Webseite Webseite des des Arbeitskreises:<br />

Arbeitskreises:<br />

http://www.uni-konstanz.de/FuF/Verwiss/braeuninger/<strong>DVPW</strong>/index.<br />

htm<br />

110<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Integrationsforschung“<br />

Im Rahmen des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel hat der Arbeitskreis Integrationsforschung<br />

(AKI) erfolgreich eine gemeinsame Veranstaltung mit der Sektion<br />

Internationale Politik durchgeführt sowie ein eigenes Programm für den<br />

Nachwuchs organisiert. In dem Panel „Umweltaußenpolitik der EU“ im Rahmen<br />

der gemeinsamen Veranstaltung trugen Tina Freyburg und Anne Wentzel<br />

von der ETH Zürich zum Thema „External governance as venue-shopping:<br />

framing of policy transfer in EU environmental cooperation with neighbouring<br />

countries“ und Miriam Janina Prys, ebenfalls ETH Zürich, zum „EU rule transfer<br />

in global environmental politics: The pursuit of environmental goals<br />

through trade agreements“ vor. Das zweite Panel der gemeinsamen Veranstaltung<br />

mit der Sektion Internationale Politik fand zum Thema „Außenbeziehungen<br />

der EU“ statt. Die Beiträge von Vera van Hüllen, FU Berlin, zu „Demokratie,<br />

Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit – Kooperation wider Willen?<br />

EU Demokratieförderung im Mittelmeerraum“ und Siegfried Schieder von der<br />

Universität Trier zu „Geostrategische Ambitionen, kluge Handelspolitik oder<br />

Kultur der Solidarität? Die Europäische Union und ihre Entwicklungspolitik“<br />

wurden lebhaft diskutiert. Dies gilt ebenso für das Nachwuchsprogramm des<br />

AKI, in dem jedoch aufgrund kurzfristiger Absagen letztlich nur Sandra Eckert<br />

von der Universität Osnabrück ihre Forschung zum Thema „Regulative Netzwerke<br />

in der EU zwischen Kontinuität und Wandel“ sowie Frank Wendler, Johann<br />

Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, sein Projekt zur „Politisierung<br />

als Klimawandel der europäischen Integration? Theoretische Modellbildung<br />

und empirische Forschungsperspektiven“ vorstellten.<br />

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des AKI wurde am 25.09.2009 zudem<br />

ein neues SprecherInnen-Team des AKI gewählt. Die Arbeit des AKI<br />

koordinieren für die nächsten drei Jahre Andrea Lenschow, Universität Osnabrück<br />

(alenscho@uni-osnabrueck.de), Uwe Puetter, Central European University<br />

Budapest (puetteru@ceu.hu) und Carina Sprungk, Freie Universität<br />

Berlin (carina.sprungk@fu-berlin.de). Während der Mitgliederversammlung<br />

berichtete zunächst das alte SprecherInnen-Team (Andrea Lenschow, Uwe<br />

Puetter und Jürgen Neyer, Viadrina-Universität Frankfurt/Oder) über die Aktivitäten<br />

des AKI 2006-2009. Dazu gehörten vor allem die Organisation und<br />

Durchführung zweier internationaler Tagungen.<br />

So führte der AKI zusammen mit der <strong>DVPW</strong>-Sektion für Politische Theorie<br />

und Ideengeschichte und dem Arbeitskreis Europäische Integration an der<br />

Johann-Wolfgang-Goethe Universität vom 15.6-17.6.2006 eine Internationale<br />

Fachkonferenz zum Thema „Politische Theorie der Europäischen Union“<br />

durch. Die Tagung wurde von Frank Janning, Peter Niesen und Jürgen Neyer<br />

organisiert und durchgeführt. Sie wurde von den ca. 50 Teilnehmern durchweg<br />

als großer Erfolg und als wichtiger Schritt in Richtung auf die weitere<br />

111


Entwicklung einer politischen Theorie der Europäischen Union bewertet. Eine<br />

Mehrzahl der Beiträge der Fachtagung erscheint zusammen mit anderen<br />

thematisch passenden Beiträgen im Frühjahr 2010 bei Oxford University<br />

Press unter dem voraussichtlichen Titel „Political Theory of the European<br />

Union“. Die verschiedenen Panels der Tagung befassten sich mit den Themen<br />

„Staatlichkeit und Steuerung“ (Jürgen Neyer, Michelle Everson, Beate<br />

Kohler-Koch, Frank Janning), „Verfassung“ (Neil Walker, Antje Wiener, Christian<br />

Joerges, Giandomenico Majone), „Demokratie“ (Jan-Werner Mueller,<br />

Peter Niesen, Andrew Moravcsik, Claus Offe), „Politische Ordnung” (Philippe<br />

Schmitter, Edgar Grande, Glyn Morgan, Ingeborg Tömmel) und „Whither Europe?“<br />

(Rainer Schmalz-Bruns, Matthias Lutz-Bachmann, Rainer Forst). Die<br />

Tagung wurde finanziell von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der<br />

Stadt Frankfurt am Main und den Freunden der Johann-Wolfgang-Goethe<br />

Universität unterstützt.<br />

Die zweite Tagung zum Thema „Enlargement Five Years After: The State of<br />

European Integration and New Challenges for the Discipline” fand in Kooperation<br />

mit der UACES vom 8.-9.5.2009 an der Central European University<br />

in Budapest statt. Die Konferenz hatte zum Ziel, die relevanten Forschungsthemen<br />

für die Integrationsforschung nach der Erweiterung zu<br />

identifizieren. Insgesamt 80 TeilnehmerInnen aus Europa und Nordamerika<br />

diskutierten in drei Plenarveranstaltungen und 15 Forschungspanels zu<br />

den Themen institutionelle Entwicklung, Außen- und Sicherheitspolitik sowie<br />

Sozialpolitik der erweiterten EU die neuen Herausforderungen für die<br />

Integrationsforschung. Die Konferenz wurde mit einem Vortrag des rumänischen<br />

EU-Kommissars Leonard Orban eröffnet. In der ersten Plenarveranstaltung<br />

disktuierten Thomas Christiansen (Universität Maastricht/<br />

EIPA), Stefanie Bailer (ETH Zurich), Anneli Albi (University of Kent) und Sabine<br />

Saurugger (Institut d’Etudes Politiques Grenoble) die institutionelle<br />

Entwicklung der erweiterten EU. Alle Panelisten hoben hervor, dass sich<br />

die EU-Institutionen entgegen ursprünglicher Erwartungen sehr gut an die<br />

Herausforderungen der Erweiterung – wie z.B. die höhere Anzahl der Mitglieder<br />

– angepasst haben. Die scheinbare Effizienz der institutionellen<br />

Strukturen könnte jedoch gleichzeitig eine stärkere Formalisierung des<br />

Entscheidungsprozesses mit sich bringen, was wiederum Diskussionen um<br />

die mangelnde Legitimität der EU verstärken könnte. Frank Schimmelfennig<br />

(ETH Zurich) moderierte die zweite Plenarveranstaltung, in dem eine<br />

eher gemischte Beurteilung der Außenpolitik der EU-27 zum Ausdruck<br />

kam. Während der neue ungarische Außenminister Peter Balazs und Mathias<br />

Jopp (Institut für Europäische Politik) der Ansicht waren, dass die EU-<br />

Außenpolitik nach der Erweiterung gut funktionierte, es zugleich aber einer<br />

weiteren Stärkung außenpolitischer Instrumente bedürfe, warnten Ian<br />

Manners (Danish Institute for International Studies) und Jan Zielonka (University<br />

of Oxford) vor einer Reihe ungelöster Probleme u.a. in den Bezie-<br />

112<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

hungen zwischen der EU und Russland. Im der dritten Plenarveranstaltung<br />

stellten Heinz Fassmann (Universität Wien), Jo Shaw (University of Edinburgh),<br />

Iain Begg (LSE) und Miroslav Beblavy (Slovak Institute of Governance)<br />

ihre Beiträge zu den sozialpolitischen Herausforderungen der EU-<br />

27 vor. Der Schwerpunkt lag hierbei insbesondere auf den Themen Migration,<br />

Freizügigkeit sowie auf der Nachhaltigkeit von Sozialpolitik und ihren<br />

Finanzierungsmöglichkeiten im nationalstaatlichen Rahmen. Zum Abschluss<br />

der Konferenz leitete Nieves Perez-Solorzano (University of Bristol)<br />

eine Reflektionsrunde in der einige ausgewählten TeilnehmerInnen die Ergebnisse<br />

der 15 Forschungspanels zusammenfassten, übergreifende Themen<br />

identifizierten und Schlussfolgerungen für die künftige Forschung zur<br />

erweiterten EU zogen. Die Konferenz wurde durch die Volkswagen-<br />

Stiftung, die CEU Budapest und UACES gefördert.<br />

Das neu gewählte SprecherInnen- Team möchte sich künftig um eine bessere<br />

Vernetzung der AKI-<strong>DVPW</strong>-Mitglieder und eine stärkere Außendarstellung<br />

bemühen. Es plant deshalb für die nächsten drei Jahre unter anderem,<br />

eine eigenständige AKI-Website einzurichten und auf dieser Schritt für<br />

Schritt eine Reihe von Ressourcen zum Thema Integrationsforschung und<br />

Lehre im Bereich Europäische Studien einzustellen. Darüber hinaus sind<br />

verschiedene Veranstaltungen für AKI-<strong>DVPW</strong> Mitglieder geplant, die über<br />

die AKI-Liste und den <strong>DVPW</strong>-Rundbrief bekannt gemacht werden. Die Veranstaltungen<br />

orientieren sich an den Bereichen Forschung, Lehre und<br />

Nachwuchsförderung im Bereich der Integrationsforschung. Dazu gehört<br />

ein internationaler Workshop zum Thema „Teaching the European Union“,<br />

der im Jahr 2010 an der Universität Osnabrück stattfinden soll. Zudem<br />

wird der AKI sich im nächsten Jahr an einer Young Scholars Conference an<br />

der CEU Budapest beteiligen. Für das Jahr 2011 ist eine Nachwuchstagung<br />

des AKI für Promovierende im Bereich Integrationsforschung geplant, die<br />

an der FU Berlin stattfinden soll. Zum Abschluss der Wahlperiode soll eine<br />

forschungsorientierte Fachtagung zu einem noch zu wählenden Thema an<br />

der CEU Budapest stattfinden. Insgesamt wünscht sich das SprecherInnen-Team<br />

für die kommenden Jahre eine rege Beteiligung aller AKI-<strong>DVPW</strong>-<br />

Mitglieder an der Gestaltung der geplanten und aller weiteren Aktivitäten.<br />

113


Arbeitskreis „Internationale Politische Ökonomie“<br />

Der Arbeitskreis veranstaltete im Rahmen des <strong>DVPW</strong> Kongresses in Kiel<br />

eine gemeinsamen Workshop mit der Sektion „Politik und Ökonomie“ unter<br />

dem Titel „Regulierung zwischen nationaler und internationaler Ebene“.<br />

Thomas Rixen (Wissenschaftszentrum Berlin) und Bernhard Zangl (Universität<br />

München) analysierten die Politisierung internationaler Wirtschaftsorganisationen,<br />

Roman Goldbach (Universität Göttingen) ging in seinem Vortrag<br />

auf das Ende des Stabilitäts- und Wachstumspaktes der EU ein, Markus<br />

Tepe (Universität Oldenburg) stellte aus vergleichender Perspektive<br />

Fallstudienergebnisse zur Regulierung öffentlicher Beschäftigung und<br />

Marktwirtschaftsmodelle aus Schweden, Deutschland und Großbritannien<br />

vor. Ausgehend von einer Analyse konkreter Politikfelder diskutierten<br />

Sandra Eckert (FU Berlin) am Beispiel der Europäischen Energie- und Postregulierung,<br />

Tobias Jakobi (Universität Göttingen) am Beispiel der Regulierung<br />

der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland und Großbritannien<br />

und schließlich Sophie Perrin (ETH Zürich) am Beispiel der internationalen<br />

Kooperation im Bereich der Luftverschmutzung die Wechselwirkungen im<br />

Mehrebenensystem politischer Entscheidungsprozesse.<br />

Weiterhin veranstaltet der Arbeitskreis eine Sitzung zu den aktuellen Forschungsfragen<br />

in der Internationalen Politischen Ökonomie. Hiezu gehörte<br />

ein Vortrag von Antonia Graf (Universität Münster), die sich in ihrem Vortrag<br />

mit der Bedeutung Transnationaler Unternehmen für die Konstitution<br />

des Nachhaltigkeitsdiskurses auseinandersetzte. Jörg Faust und Sebastian<br />

Ziaja (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, Bonn) gingen der Frage<br />

nach, inwieweit sich die Partnerwahl der deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

an den Kriterien der Bedürftigkeit sowie des Demokratieniveaus<br />

orientierte oder andere Faktoren ausschlaggebend waren. Andreas Nölke<br />

(Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt) analysierte anhand von<br />

Rechnungslegungsstandards und Fair Value Accounting die Reaktion von<br />

transnationaler privater Governance auf die Weltfinanzmarktkrise. Maria<br />

Behrens und Holger Janusch (Bergische Universität Wuppertal) gingen auf<br />

die Bedeutung von Normen in den Außenhandelsbeziehungen der EU und<br />

der USA ein und präsentierten erste Interviewergebnisse aus Mexiko und<br />

Chile.<br />

Auf der Mitgliederversammlung wurden folgende neue Sprecherinnen und<br />

Sprecher des Arbeitskreises gewählt:<br />

• Maria Behrens, Prof. Dr., Bergische Universität Wuppertal<br />

(mbehrens@uni-wuppertal.de),<br />

• Antonia Graf, M.A., Universität Münster<br />

(antoniag@uni-muenster.de),<br />

114<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

• Joscha Wullweber, Dr., Universität Hamburg<br />

(joscha.wullweber@wiso.uni-hamburg.de),<br />

• Hubert Zimmermann, Prof. Dr., Universität Marburg<br />

(hubert.zimmermann@staff.uni-marburg.de)<br />

Die neu gewählten Sprecherinnen und Sprecher bedankten sich bei den<br />

Vorgängern Prof. Doris Fuchs, Ph.D., Prof. Dr. Andreas Busch sowie Dr.<br />

Jörg Faust für ihr Engagement, aufgrund dessen überhaupt zunächst eine<br />

ad-hoc-Gruppe Internationale Politische Ökonomie gegründet und später<br />

zu einem Arbeitskreis aufstieg.<br />

Als mögliche Themen für die kommenden Tagungen des Arbeitskreises<br />

wurden vorgeschlagen:<br />

• Eine Tagung zu Theorien der Internationalen Politischen Ökonomie im<br />

Herbst 2010, an die sich eine NachwuchswissenschaftlerInnen-Tagung<br />

anschließen soll. Der Call for Paper wird im nächsten Frühjahr an die<br />

Mitglieder geschickt sowie im Rundbrief der <strong>DVPW</strong> veröffentlicht.<br />

• Eine weitere Tagung ist zum Thema „Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise“<br />

in Kooperation mit der Sektion „Politik und Ökonomie“ für das<br />

Frühjahr 2011 anvisiert.<br />

• Schließlich ist für den Herbst 2011 eine Tagung mit dem Thema „Global<br />

Governance zwischen Staaten- und Gesellschaftswelt“ vorgesehen.<br />

Weiterhin wurde vorgeschlagen, eine eigene Homepage des Arbeitskreises<br />

einzurichten. Die Sprecherinnen und Sprecher des Arbeitskreises möchten<br />

sich an dieser Stelle bei Dipl. Pol. Holger Janusch (Bergische Universität<br />

Wuppertal) bedanken, der sich bereit erklärt hat, die Homepage einzurichten<br />

und die Mitglieder nach Einrichtung darüber zu informieren.<br />

115


Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“<br />

1. 1. 1. Ergebnisse Ergebnisse des des AK AK-Panels AK Panels im Rahmen des <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongresses <strong>DVPW</strong><br />

Kongresses in Kiel am<br />

24.9.09: 24.9.09: 24.9.09: Unter dem Titel „Local Governance – Gutes Klima durch mehr<br />

Bürgerbeteiligung?“ fand das Panel des AK Lokale Politikforschung auf<br />

dem diesjährigen <strong>DVPW</strong>-Kongress statt. Die inhaltliche und organisatorische<br />

Federführung der Tagung lag bei Lars Holtkamp.<br />

Intensiv wurde dabei in einem ersten Schritt über unterschiedliche Governance-Konzepte<br />

diskutiert, die auf die Input- und Output-Legitimität von<br />

Bürgerbeteiligung und Lokaler Agenda 21 bezogen wurden.<br />

PD Dr. Heike Walk von der TU Berlin stellte mit dem Begriff der partizipativen<br />

Governance ein Konzept vor, dass angelehnt an die partizipatorische<br />

Demokratietheorie voranging auf die Input-Legitimität von Governanceprozessen<br />

abstellt und damit die Verhaftung der konventionellen Analysen in<br />

der Steuerungsdiskussion überwinden will. Anschließend zeigte PD Dr.<br />

Lars Holtkamp aus einer analytischen Governance-Perspektive, dass die<br />

auf Kooperation und rational-umfassende Planungskonzepte abstellenden<br />

Agenda-Prozesse in Zeiten von zunehmender Hierarchisierung und Vermarktlichung<br />

vorwiegend die Partizipationsenttäuschung gefördert haben.<br />

In einem zweiten Block wurde aus international vergleichender Sicht von<br />

Prof. Dr. Brigitte Geißel und Martina Neunecker ein Forschungsdesign präsentiert,<br />

das die Wirkung der Lokalen Agenda auf die Nachhaltigkeitsziele<br />

unter Berücksichtigung der Kontrolle von Drittvariablen erfassen soll. Abschließend<br />

untersuchte Prof. Dr. Sabine Kuhlmann in einem deutschfranzösischen<br />

Vergleich, ob die Einführung neuer Partizipationsformen zu<br />

einer Angleichung der beiden Systeme von „local governance“ geführt hat.<br />

2. 2. 2. Ergebnisse Ergebnisse Ergebnisse der der ggemeinsamen<br />

gg<br />

emeinsamen Tagung Tagung der Deutschen Sektion für Verwaltungswissenschaft<br />

des IIAS, der Sektion „Staatslehre und Politischen Verwaltung“<br />

und des Arbeitskreises „Lokale Politikforschung“ der Deutschen<br />

Vereinigung für <strong>Politikwissenschaft</strong> zum Thema „Kommunale Aufgabenwahrnehmung<br />

im Wandel – Möglichkeiten und Grenzen von Kommunalisierung<br />

und Regionalisierung“, 5.5.-6.5.2009, an der Ruhr-Universität Bochum:<br />

Ziel der Tagung war es, einen Überblick über Strategien, Maßnahmen<br />

und Resultate von Kommunalisierung, Regionalisierung und interkommunaler<br />

Kooperation in Deutschland zu erhalten und diese in den<br />

internationalen Kontext einzubetten. Dabei wurde auch die allgemeinere<br />

Fragestellung von governance und Aufgabenerfüllung in Mehrebenensystemen<br />

mit besonderem Blick auf die sich wandelnde Rolle der Kommunen<br />

diskutiert. Verantwortlich für die inhaltliche Planung und Organisation der<br />

Tagung waren Jörg Bogumil und Sabine Kuhlmann.<br />

116<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Es wurden sowohl unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge (rechtswissenschaftlich,<br />

politikwissenschaftlich) zur Kommunalisierungs- und Dezentralisierungsthematik<br />

vorgestellt als auch zahlreiche Praktikerbeiträge<br />

präsentiert. Im Einzelnen umfasste das Programm die folgenden Slots:<br />

Block 1: Kommunalisierung staatlicher Aufgaben<br />

Prof. Dr. Martin Burgi (Ruhr Universität Bochum): Kommunalisierung staatlicher<br />

Aufgaben - Möglichkeiten, Grenzen und Folgefragen aus rechtlicher<br />

Sicht<br />

Prof. Dr. Hans-Günter Henneke (Deutscher Landkreistag): Chancen von<br />

Kommunalisierungen aus der Sicht der Kommunen<br />

Falk Ebinger (Ruhr Universität Bochum): Die neue Kommunalisierungswelle<br />

– Strategie und Problemlagen<br />

Prof. Dr. em. Hellmut Wollmann (Humboldt Universität zu Berlin): Kritischer<br />

Kommentar zu den Vorträgen<br />

Block 2: Regionalisierung kommunaler Aufgaben<br />

Prof. Dr. Heinrich Mäding (Berlin): Strategische Regionsbildung - zwischen<br />

Wettbewerb und Kooperation<br />

Prof. Dr. Jörg Bogumil/Stephan Grohs (Ruhr Universität Bochum): Möglichkeiten<br />

und Grenzen von Regionalverwaltungen<br />

Prof. Dr. Axel Priebs (Region Hannover): Die Region Hannover – Erfahrungen<br />

und Perspektiven<br />

Folkert Kiepe (Deutscher Städtetag): Erfahrungen mit und Thesen zur<br />

interkommunalen Kooperation<br />

Block 3: Internationale Erfahrungen<br />

Prof. Dr. Sabine Kuhlmann (DHV Speyer): Interkommunale Revolution in<br />

Frankreich<br />

Renate Reiter (FerUni Hagen): Dezentralisierung der Sozialpolitik in Frankreich<br />

Philipp Studinger (Universität Konstanz): Governance-Leitbilder subnationaler<br />

Eliten in Polen und Ungarn im europäischen Vergleich. Muster und<br />

Erklärungen<br />

Die Ergebnisse der Tagung sollen gemeinsam mit weiteren zusätzlich eingeworbenen<br />

Beiträgen 2010 in einem Tagungsband mit dem Titel „Kommunale<br />

Aufgabenwahrnehmung im Wandel: Kommunalisierung, Regionalisierung<br />

und Territorialreform in Deutschland und Europa“ beim VS-Verlag,<br />

Reihe „Stadtforschung aktuell“ veröffentlicht werden (hrsg. v. Jörg Bogumil<br />

und Sabine Kuhlmann).<br />

117


3. 3. Tagungsankündigung/call for papers<br />

Understanding City Dynamics - International Conference of the European<br />

Urban Research Association (24.9. - 26.9.2010 in Darmstadt): The European<br />

Urban Research Association (EURA) will hold its next conference on<br />

‘Understanding City Dynamics’ in Darmstadt (Germany). We extend an invitation<br />

to colleagues from Europe, North America and from across the<br />

world to join us in a conference examining city dynamics. General Questions:<br />

Do cities have choices – in a globalised world? Or: Do local politics<br />

matter? And: How to explain such differences? Do we need a (new) theory<br />

of urbanism/urbanity to understand how modern societies are functioning?<br />

The abstract submission opens 1st January 2010 and ends 31st March<br />

2010. Accepted papers have to be submitted until 30th August 2010. Organizers:<br />

The Conference is organized by the Urban Research Centre<br />

(LOEWE-Schwerpunkt Stadtforschung) at Darmstadt University of Technology<br />

with support of members of the European Urban Research Association<br />

(EURA). For Further information for the conference themes and the tracks<br />

please visit the Conference Homepage www.politikwissenschaft.tudarmstadt.de/citydynamics<br />

4. 4. Publikationen<br />

Publikationen<br />

Bernt, Matthias/ Haus, Michael/ Robischon, Tobias (Hg.): Stadtumbau<br />

und politische Steuerung (erscheint 2009). Der Stadtumbau ist seit 2001<br />

ein zentraler Politikansatz zur Stadtentwicklung, vor allem in den Kommunen<br />

der neuen Länder. Er reagiert dabei nicht nur auf anhaltende Bevölkerungsverluste,<br />

sondern ist darüber hinaus von einer Reihe von Steuerungsinnovationen<br />

geprägt. Der gemeinsam mit der Schader-Stiftung herausgegebene<br />

Band knüpft an eine von Schader-Stiftung, AK LoPoFo und UFZ im<br />

Dezember 2008 veranstaltete Tagung zu "Stadtumbau und lokale(r) Politik"<br />

an und beleuchtet Governanceprozesse im Stadtumbau. Die Beiträge thematisieren<br />

dabei ein breites Spektrum an Problemfeldern und betten die<br />

Analyse des Programms in einen Kontext der Reorganisation von Stadtentwicklungspolitik<br />

und lokaler Governance ein.<br />

Kersting, Norbert/Caulfield, Janice/Nickson, R. Andrew/Olowu, Dele/<br />

Wollmann, Hellmut: Local Governance Reform in Global Perspective 2009.<br />

Content: „Good local governance“ reflects the dual functions of local government.<br />

On the one hand, democratic regimes gain input legitimacy by<br />

responsiveness and by being inclusive towards the preferences of their citizens.<br />

On the other hand, they achieve output legitimacy by effectively delivering<br />

public goods and services. Their governance strategies follow three<br />

major paths - „decentralisation,“ „political administrative reforms“ and<br />

„participatory reforms“. But national contexts, actors, political culture and<br />

118<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

path dependency matter a lot. In this book continent-wide developments<br />

are compared by using relevant country studies. This comparative approach<br />

focuses on „developing countries“ in Asia, Africa and Latin America,<br />

comparing and contrasting their experience with that of European<br />

countries. (197 pp. with 20 Tab. Softc. EUR 29,90 - ISBN 978-3-531-<br />

16953-8; volume 12)<br />

5. 5. Internationales<br />

Internationales<br />

(1) The ECPR Joint Sessions of Workshops in 2010 will be held at the<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster from 22-27 March. Workshops<br />

with reference to local government and politics are:<br />

- The Developing Role of the Councillor in a Comparative European Context:<br />

Attitudes, Assumptions and Perceptions towards Aspects of Local<br />

Democracy (chaired by Kristof STEVYERS (kristof.stevyers@ugent.be)<br />

GHENT University Colin COPUS (ccopus@dmu.ac.uk) DE MONTFORT University<br />

- The Governance of Partnerships (chaired by Taco BRANDSEN<br />

(t.brandsen@fm.ru.nl); NIJMEGEN, Radboud Universiteit; Matthias FREISE<br />

(freisem@uni-muenster.de); MÜNSTER, Westfälische Wilhelms-Universität).<br />

Deadline for proposals is 1st December (http://www.ecprnet.eu/<br />

joint_sessions/munster/default.asp)<br />

(2) IPSA Conference - March 18-20, 2010 - Jean Monnet Building,<br />

European Commission Luxembourg 2010: Is There a European Model of<br />

Governance? A Comparative Perspective. Panels with reference to local<br />

government and politics are:<br />

- The Role of Subnational Authorities in Multilevel Systems<br />

(Co-Chairs: Wolfgang Renzsch, Uwe Leonardy)<br />

- Territorial and Functional Interest Representation in EU Governance<br />

(Co-Chairs: Michele Knodt, Christine Quittkat)<br />

Call for Paper Proposals - Deadline: November 15, 2009<br />

(http://www.luxembourg2010.org/)<br />

6. 6. Personalia Personalia und und Mitteilungen Mitteilungen in in eigener eigener eigener Sache<br />

Sache<br />

Im Rahmen der AK-Sitzung in Kiel wurde Dr. Angelika Vetter als langjährige<br />

Sprecherin des AK Lokale Politikforschung verabschiedet. Wir danken ihr<br />

an dieser Stelle für ihr umfassendes und kontinuierliches Engagement. Die<br />

Neuwahlen der AK-SprecherInnen sollen 2010 im Rahmen einer breiter<br />

angelegten Tagung stattfinden.<br />

Die Mitgliederversammlung der <strong>DVPW</strong> hat in Kiel eine Neuwahl der Gremien<br />

durchgeführt. Der AK freut sich, dass mit Prof. Dr. Michael Haus in<br />

Zukunft einer seiner Sprecher im Beirat der <strong>DVPW</strong> vertreten ist.<br />

119


Mitglieder und Interessenten des AK werden über den Lopofo-e-mail-<br />

Verteiler mit aktuellen Informationen angeschrieben. Änderungen der bisherigen<br />

Adresse oder Neuanmeldungen schicken Sie bitte an Lars Holtkamp<br />

(Lars.Holtkamp@FernUni-Hagen.de). Aktuelle Informationen zum AK<br />

finden sich auf unserer Homepage unter http://www.uni-stuttgart<br />

.de/soz/avps/lopofo/. Zur besseren Vernetzung der lokalen Politikforschung<br />

machen wir Sie darauf aufmerksam, dass empirische Daten einzelner<br />

Kommunalstudien vom Zentralarchiv für empirische Sozialforschung an<br />

der Universität zu Köln (ZA) gesammelt werden. Erhobene Daten können<br />

nach Projektabschluss an das Zentralarchiv weitergegeben werden. Sie<br />

sind dann auch für andere Forscher verfügbar. Ansprechpartner am ZA ist<br />

Oliver Watteler, M.A (watteler@za.uni-koeln.de).<br />

Mit freundlichen Grüßen, Ihr AK-Sprecherteam<br />

Michael Michael Haus, Haus, Lars Lars Holtkamp, Holtkamp, Sabine Sabine Sabine Kuhlmann<br />

Kuhlmann<br />

120<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />

<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress 2009 2009<br />

Im Rahmen des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel hat der Arbeitskreis eine thematisch<br />

offene Veranstaltung unter dem Titel „Politische Antworten auf Migrationsbewegungen“<br />

durchgeführt. Themen der gut besuchten Veranstaltung<br />

waren neue Formen der Zugangskontrolle (Heike Brabandt, Lena Laube,<br />

Steffen Mau, Bremen), die EU-Grenzsicherungspolitik und EU-<br />

Einwanderungspolitik (Christof Roos, Bremen), die Politikoptionen der<br />

Großen Koalition in der deutschen Migrationspolitik (Roswitha Pioch, Kiel),<br />

die Problemwahrnehmung und wohnungspolitische Reaktionen auf ethnische<br />

Segregation in Deutschland, Holland und England (Sybille Münch,<br />

Leipzig), die Frage, warum Zuwanderer sich politisch engagieren (Stephanie<br />

Müssig, Mainz) und das Selbstverständnis, die Ziele und Strategien von<br />

türkisch-islamischen Verbänden in Deutschland und den Niederlanden<br />

(Matthias Kortmann, Münster).<br />

Neue Neuer Neue r Sprecherkreis<br />

Sprecherkreis<br />

Sprecherkreis<br />

Auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress wurde auch ein neuer Sprecherkreis gewählt. Die<br />

neuen Sprecher sind:<br />

Dr. Uwe Hunger<br />

Westfaelische Wilhelms-Universitaet Muenster<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Scharnhorststrasse 100<br />

48151 Muenster, Germany<br />

mail: hunger@uni-muenster.de<br />

Prof. Dr. Roswitha Pioch<br />

Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, Fachhochschule Kiel<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften - University of Applied Sciences,<br />

Sokratesplatz 2, 24149 Kiel<br />

mail: roswitha.pioch@fh-kiel.de<br />

Stefan Rother<br />

Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung e.V.<br />

Windausstraße 16, 79110 Freiburg<br />

stefan.rother@abi.uni-freiburg.de<br />

Der Arbeitskreis bedankt sich bei Prof. Dr. Sigrid Baringhorst (Universität<br />

Siegen) und PD Dr. Karen Schönwälder (Max-Planck-Institut zur Erforschung<br />

multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften, Göttingen) sehr<br />

herzlich für neun bzw. sechs Jahre erfolgreiche Arbeit als Sprecherinnen<br />

des AK Migrationspolitik.<br />

121


Tagung Tagung für für junge junge Migrationsforscherinnen Migrationsforscherinnen und und Migrat Migration Migrat Migration<br />

ionsforscher ion forscher<br />

Am 15. und 16. Oktober 2009 fand in Münster zum vierten Mal eine Tagung<br />

für junge Migrationsforscherinnen und -forscher statt. Thema der Tagung<br />

war die Rolle der Religion in der Einwanderungsgesellschaft. Über 20<br />

junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus ganz<br />

Deutschland und dem benachbarten Ausland stellten auf der Tagung ihre<br />

aktuellen Forschungsarbeiten vor und diskutierten anschließend ihre Ergebnisse<br />

mit ausgewiesenen Migrations- und ReligionswissenschaftlerInnen.<br />

Themenbereiche der Tagung waren u.a.:<br />

- Die Rolle der Religion für die Migranten im Alltag und im Hinblick auf die<br />

Integration in der Einwanderungsgesellschaft.<br />

- Die Bedeutung und Entwicklung religiöser Organisationen und Interessensverbände<br />

von Einwanderern für die Integration in der Einwanderungsgesellschaft.<br />

- Die Reaktion des politisch-administrativen Systems im Einwanderungsland<br />

auf neue religiöse Einwanderungsgruppen.<br />

- Die Einwanderungs- und Integrationsgeschichte einzelner religiöser<br />

Gruppen (wie z.B. Juden, Muslime, Russisch-Orthodoxe).<br />

- Ein internationaler Vergleich von verschiedenen Einwanderungs- und Integrationsmodi<br />

religiöser Einwanderungsgruppen.<br />

Die Veranstaltung wurde in Kooperationen mit dem Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem Ministerium<br />

für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

und der Akademie Franz Hitze Haus in Münster durchgeführt.<br />

Ein ausführlicher Tagungsbericht soll im nächsten Rundbrief abgedruckt<br />

werden.<br />

Jahrestagung Jahrestagung Jahrestagung 2010<br />

2010<br />

Auch im nächsten Jahr soll eine Jahrestagung des Arbeitskreises stattfinden.<br />

Thema, Termin und Ort sollen im nächsten Rundbrief bekannt gegeben<br />

werden.<br />

Homepage Homepage und und Yahoo Yahoo-Newsgroup Yahoo Newsgroup „Migrationspolitik“<br />

„Migrationspolitik“<br />

Zum Abschluss möchten wir noch einmal auf unsere Homepage und die<br />

neu eingerichtete Yahoo-Newsgroup hinweisen. Auf der Homepage<br />

www.ak-migrationspolitik.de werden aktuelle Informationen zur Arbeit des<br />

Arbeitskreises gegeben, und es besteht die Möglichkeit, sich in die Mailingsliste<br />

des AK einzutragen. Zusätzliche Informationen rund um das Thema<br />

Migrationspolitik und Migrationsforschung werden zudem seit über einem<br />

Jahr durch die Yahoo-Newsgroup „Migrationspolitik“ versendet. Die<br />

Gruppe hat mittlerweile über 120 Mitglieder. Sie können die Gruppe im<br />

Web unter http://de.groups.yahoo.com/group/migrationspolitik/ besuchen.<br />

122<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Politik und Geschichte“<br />

Frühjahrstagung Frühjahrstagung 2010:<br />

2010:<br />

Am 16. und 17. April kommenden Jahres wird sich der Arbeitskreis zu seiner<br />

Frühjahrstagung in Berlin treffen. In Kooperation mit dem Zentrum für<br />

Antisemitismusforschung (ZfA) der Technischen Universität Berlin werden<br />

wir uns in den Räumlichkeiten des ZfA (Ernst-Reuter-Platz 7; 10587 Berlin)<br />

mit dem Thema „Politischer Extremismus und Geschichtspolitik“ auseinandersetzen.<br />

Im einzelnen sind folgende Beiträge geplant:<br />

- Gideon Botsch (Potsdam): Von der Geschichtspolitik zur historischfiktiven<br />

Gegenerzählung? Techniken, Inhalte und Funktionen des Zugriffs<br />

auf Geschichte in der deutschen extremen Rechten der Gegenwart;<br />

- Rainer Erb (Berlin): „Der letzte Mann“. Wie die Rechtsextremen eine militärische<br />

Niederlage in einen moralischen Sieg umdeuten;<br />

- Michael Kohlstruck (Berlin): Varusschlacht und Hermannschlacht. Die<br />

Interpretation der „Schlacht am Teutoburger Wald“ bei Demokraten und<br />

Rechtsextremen;<br />

- Sabine Bergstermann (München): Von „Isolationsfolter“ und „Vernichtungshaft“<br />

- Die kommunikative Strategie der RAF während der Inhaftierung;<br />

- Jennifer Meyer (Erfurt): Völkische Germanenideologie und Bekämpfung<br />

des „jüdischen“ Patriarchats: Zur Rezeption der Germania, der Edda und<br />

des Nibelungenliedes im Rassenfeminismus;<br />

- Stefan Peters (Kassel): La España eterna - Geschichte als Legitimationsquelle<br />

nationaler Identität in Spanien unter Franco;<br />

- Alessandro Salvador (Trient): History in the political ideology and propaganda<br />

of Forza Nuova;<br />

- Hansjörg Buss (Kiel): Die Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft<br />

und die sog. Wehrmachtsausstellung in Kiel (1999).<br />

Den Abendvortrag wird der Direktor des ZfA, Prof. Dr. Wolfgang Benz halten.<br />

Wer Interesse an dieser Diskussion hat, melde sich bitte zur Tagung über<br />

unsere Emailadresse (dvpw-akpug@freenet.de) an. Wir versenden dann<br />

das Programm mit den genauen Orts- und Zeitangaben.<br />

Neue Neue Arbeitskreispublikation:<br />

Arbeitskreispublikation:<br />

Der Arbeitskreis freut sich, als Ergebnis seiner Flensburger Tagung in 2008<br />

einen weiteren Sammelband der Fachöffentlichkeit präsentieren zu können:<br />

123


Harald Schmid (Hrsg.): Erinnerungskultur und Regionalgeschichte. München:<br />

Meidenbauer 2009.<br />

Nachlese zum <strong>DVPW</strong>-Kongress:<br />

Schließlich möchten wir uns beim Vorstand und der Geschäftsführung der<br />

<strong>DVPW</strong> sowie insbesondere bei den vielen SprecherInnen der Arbeitskreise<br />

für die breite und konstruktive Mitarbeit und Diskussion beim AK-Treffen<br />

während des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel bedanken. Wir hatten dieses Rundgespräch<br />

initiiert, um einen Erfahrungsaustausch über Fragen wie die Bedeutung<br />

der AK’s in der <strong>DVPW</strong>, die Zuordnung zu den Sektionen, die finanzielle<br />

Situation sowie die Organisationsstruktur der <strong>DVPW</strong>-Kongresse aus<br />

AK-Sicht in Gang zu setzen. Wir sind erfreut über den regen Zuspruch und<br />

hoffen, damit eine Reflexion in Gang gesetzt zu haben.<br />

Kontaktadressen:<br />

Kontaktadressen:<br />

Dr. Claudia Fröhlich (Berlin): claudia.froehlich@fu-berlin.de<br />

PD Dr. Horst-Alfred Heinrich (Stuttgart/Passau): isfhah@sowi.unistuttgart.de<br />

Dr. Harald Schmid (Kiel): haraldschmid@freenet.de<br />

124<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />

Die Vorbereitung von zwei Tagungen bildete in diesem Jahr den Schwerpunkt<br />

unserer Arbeit. Zum einen fand vom 29.-30. Mai das internationale Symposium<br />

„The Knowledge Behind: The Role of Gender Knowledge in Policy-<br />

Making“ an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Das Symposium wurde<br />

von den Fachgebeiten „Gender und Globalisierung“ (HU Berlin) und „Globalisieurng<br />

und Politik“ (Universität Kassel) in Kooperation mit dem AK „Politik<br />

und Geschlecht“ und der finanziellen Unterstüzung der Volkswagen-Stiftung<br />

veranstaltet. Das Symposium ist auf ein großes Interesse gestoßen und war<br />

mit 60 TeilnehmerInnen sehr gut besucht.<br />

Zum anderen haben wir im Rahmen des <strong>DVPW</strong>-Kongresses „Politik im Klimawandel.<br />

Keine Macht für gerechte Lösungen?“ an der Christian-Albrechts-<br />

Universität in Kiel das AK-Panel mit dem Titel „‚Geschlecht – Macht – Klima’.<br />

Feministische Perspektiven auf Klima, gesellschaftliche Naturverhältnisse<br />

und Gerechtigkeit“ veranstaltet. Auf den Call for Papers gab es erfreulicherweise<br />

viele spannende Rückmeldungen, woraus wir ein Programm zusammengestellt<br />

haben, das sowohl theoretische als auch politisch-praktische<br />

Beiträge zur Klimadebatte umfasste. Neben Wissenschaflterinnen des AK<br />

konnten wir Nadia Johnson, eine Aktivistin der Organisation Women’s Enivronment<br />

and Development Organization (WEDO) aus New York als Referentin<br />

gewinnen. Es wurden weiterhin Vorträge gehalten von Susanne Lettow<br />

(Wien), Tanja Mölders (Lüneburg), Ines Weller (Bremen), Dagmar Vinz (Berlin)<br />

gemeinsam mit Ulrike Röhr (Gender CC – Women for Climate Justice), Miao-<br />

Lin Hasenkamp (Magdeburg), Birte Rodenberg (Berlin) und Liane Schalatek<br />

(Heinrich Böll Stiftung, North America).<br />

Zurzeit planen wir die Veranstaltungen für das Jahr 2010: Im Frühjar wird ein<br />

Work-in-Progress Workshop an der Humboldt Universtiät zu Berlin stattfinden.<br />

Ein Call for Papers wird Ende des Jahres über den AK-Verteiler versendet.<br />

Darüber hinaus planen wir für Herbst 2010 die Jahrestagung des AK.<br />

Neu Neu Neu im im Sprecherinnenrat<br />

Sprecherinnenrat<br />

Prof. Dr. Nikita Dhawan wurde am 24. September von der Mitgliederversammlung<br />

in den Sprecherinnenrat nachgewählt. Der zuvor nur vierköpfige<br />

Sprecherinnenrat ist hiermit nun vollständig.<br />

Auf der AK-Mitgliederversammlung wurde zudem Dr. Alexandra Scheele für<br />

den Beirat nominiert und auf der nachfolgenden Mitgliederversammlung der<br />

<strong>DVPW</strong> auch gewählt. Für den StaFF hat der AK Dr. Dorian Woods und Dr.<br />

Helga Ostendorf nominiert.<br />

Wir freuen uns zudem mitteilen zu können, dass unsere Homepage ein<br />

neues Design hat. Die neue Homepage, mit allen aktuellen Informationen zu<br />

125


Veranstaltungen, Ankündigungen und zur Buchreihe des AK:<br />

http://www.politik-und-geschlecht.de<br />

Kontakt Kontakt zum zum Sprecherinnenrat:<br />

Sprecherinnenrat:<br />

Sprecherinnenrat:<br />

Dr. Gülay Çağlar<br />

Humboldt Universität zu Berlin<br />

- Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät -<br />

Fachgebiet Gender und Globalisierung<br />

Philippstr. 13, Haus 12, 10115 Berlin<br />

Email: guelay.caglar@gender.hu-berlin.de<br />

Prof. Dr. Nikita Dhawan<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Hauspostfach 7<br />

Senckenberganlage 31, 60054 Frankfurt/Main<br />

Email: dhawan@soz.uni-frankfurt.de<br />

Prof. Dr. María do Mar Castro Varela<br />

Alice Salomon Hochschule<br />

Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin<br />

Email: castrovarela@web.de<br />

Dipl.-Päd. Andrea Nachtigall<br />

Weserstr. 199, 12045 Berlin<br />

Email: andrea.nachtigall@gmx.de<br />

Dr. Helen Schwenken<br />

Universität Kassel<br />

- FB 05 Globalisierung & Politik -<br />

Nora-Platiel-Str. 1, 34127 Kassel<br />

Email: Helena.Schwenken@uni-kassel.de<br />

126<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Aktuelle Neuerscheinungen<br />

b u n d e s t a g g r u n d g e s e t z p o l i t i s c h e s s y s t e m e u r o p ä i s c h e u n i o n w a h l e n<br />

v e r f a s s u n g i n t e r n a i o n a l e b e z i e h u n g e n p o l i t i s c h e t h e o r i e p a r t e i e n<br />

i n s t i t u t i o n e n p o l i t i s c h e k u l t u r p o l i t i s c h e e l i t e n p a r l a m e n t a r i s -<br />

m u s d e m o k r a t i e m a c h t r e g i e r u n g v e r w a l t u n g f ö d e r a l i s m u s p o l i t i s c h e<br />

s o z i o l o g i e g l o b a l i s i e r u n g p o l i t i s c h e k o m m u n i k a t i o n p a r t e i e n s y -<br />

s t e m r e c h t s s t a a t g e r e c h t i g k e i t s t a a t p o l i t i s c h e ö k o n o m i e p o l i t i k<br />

Andreas Grimmel /<br />

Cord Jakobeit (Hrsg.)<br />

Politische<br />

Theorien der<br />

Europäischen<br />

Integration<br />

Ein Text- und<br />

Lehrbuch<br />

Dieser Band enthält<br />

bedeutende politikwissenschaftliche<br />

Primärtexte, die<br />

eingehend erläutert<br />

und didaktisch aufbereitet<br />

wurden.<br />

2009. 388 S.<br />

mit 5 Abb. Br.<br />

EUR 29,90<br />

ISBN<br />

978-3-531-15661-3<br />

VS VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN<br />

Martin Beck / Cilja<br />

Harders / Annette<br />

Jünemann / Stephan<br />

Stetter (Hrsg.)<br />

Der Nahe Osten<br />

im Umbruch<br />

Zwischen Transformation<br />

und<br />

Autoritarismus<br />

Dieser Band befasst<br />

sich mit den derzeit<br />

beobachtbaren tiefgreifenden<br />

sozialen,<br />

ökonomischen und<br />

politischen Transformationen<br />

in der<br />

arabischen Welt.<br />

2010. 333 S. (Politik<br />

und Gesellschaft<br />

des Nahen Ostens)<br />

Br. EUR 34,90<br />

ISBN<br />

978-3-531-15607-1<br />

Martin Sebaldt<br />

Die Macht<br />

der Parlamente<br />

Funktionen und<br />

Leistungsprofile<br />

nationaler Volksvertretungen<br />

in den<br />

alten Demokratien<br />

der Welt<br />

Die Bedingungen<br />

parlamentarischer<br />

Macht im internationalen<br />

Vergleich.<br />

Erste vergleichende<br />

Gesamtstudie zu<br />

einem zentralen<br />

Thema der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />

2009. 423 S. Br.<br />

EUR 49,90<br />

ISBN<br />

978-3-531-17059-6<br />

Volker Schneider /<br />

Frank Janning /<br />

Philip Leifeld / Thomas<br />

Malang (Hrsg.)<br />

Politiknetzwerke<br />

Modelle, Anwendungen<br />

und Visualisierungen<br />

Grundlagen und<br />

Anwendungen der<br />

Netzwerkanalyse<br />

2009. 406 S. Br.<br />

EUR 34,90<br />

ISBN<br />

978-3-531-16401-4<br />

Erhältlich im Buchhandel<br />

oder beim Verlag.<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Stand: Oktober 2009.<br />

VS Verlag für Sozialwissenschaften<br />

Abraham-Lincoln-Straße 46<br />

65189 Wiesbaden<br />

Telefon 0611.7878-245<br />

Telefax 0611.7878-420<br />

www.vs-verlag.de


Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />

A. A. VVeröffentlichungen<br />

V eröffentlichungen des des Arbeitskreises:<br />

Arbeitskreises:<br />

Die Ergebnisse der Jahrestagungen und andere thematisch einschlägige<br />

Studien erscheinen in der Schriftenreihe „Politik und Religion" des Arbeitskreises,<br />

die im VS-Verlag für Sozialwissenschaften (vormals Westdeutscher<br />

Verlag) verlegt wird. Aktuell bzw. zurzeit in Vorbereitung sind:<br />

Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion, Zivilgesellschaft<br />

und bürgerliches Engagement, Wiesbaden 2010 (in Vorbereitung)<br />

Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion, Menschenrechte<br />

und Menschenrechtspolitik, Wiesbaden 2009 (i.E.).<br />

Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener (Hrsg.): Gerechter Krieg –<br />

Gerechter Frieden. Religionen und friedensethische Legitimationen in aktuellen<br />

militärischen Konflikten, Wiesbaden 2009.<br />

Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener/Mathias Hildebrandt<br />

(Hrsg.): Religionen und Demokratie. Beiträge zu Genese, Geltung und Wirkung<br />

eines aktuellen politischen Spannungsfeldes, Wiesbaden 2009.<br />

Interessierte Autorinnen und Autoren sind eingeladen, Buchmanuskripte<br />

zur Veröffentlichung in dieser Schriftenreihe einzureichen. Die Arbeiten<br />

sollten eine sozialwissenschaftliche Fragestellung verfolgen und thematisch<br />

im Bereich „Politik und Religion“ angesiedelt sein. Weitere Auskünfte<br />

erteilt der Herausgeber der Reihe, Manfred Brocker, oder der zuständige<br />

Lektor des VS-Verlages, Herr Schindler (frank.schindler@vs-verlag.de).<br />

B. B. Tagungen<br />

Tagungen<br />

Ankündigung Ankündigung und und Call Call for for Papers<br />

Papers<br />

zur Jahrestagung 2010<br />

„Religion und Politik in Deutschland 20 Jahre nach der deutschen Einheit“<br />

Ort: Thomas-Morus-Akademie Bensberg (angefragt)<br />

Termin: voraussichtlich 10.-12. September 2010<br />

Seit dem tiefgreifenden politischen Umbruch der Jahre 1989 und 1990<br />

sind mittlerweile zwanzig Jahre vergangen, die scheinbar nicht nur von einem<br />

weiteren sozialen Bedeutungsverlust des Religiösen in Westdeutschland<br />

gekennzeichnet waren, sondern die auch keineswegs jenen Aufschwung<br />

der Religion in Ostdeutschland mit sich brachten, der direkt nach<br />

1989 vielfach erwartet wurde. Diese Entwicklung hat Folgen für die Stellung<br />

der Kirchen in der deutschen Gesellschaft. Immer weniger können sie<br />

auf eine breite Verankerung in der Gesellschaft zurückgreifen, welche ihnen<br />

bisher eine hohe Legitimität für gesellschaftspolitische Vorschläge<br />

128<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

gewährte. Dies dürfte nicht unwesentliche Folgen für die soziale und politische<br />

Präsenz von Religion und Kirche in Deutschland besitzen. Nicht nur<br />

die öffentliche Bedeutung kirchlicher Äußerungen steht zur Diskussion,<br />

auch institutionelle Veränderungen, die den Einfluss der Kirchen auf Politik<br />

und Gesellschaft reduzieren, scheinen möglich. Parallel führen Entwicklungen<br />

religiöser Pluralisierung und Individualisierung zu neuen Herausforderungen,<br />

die eine Umgestaltung der kulturellen, rechtlichen und politischen<br />

Rahmenbedingungen von Kirche und Religion zur Folge haben. Auf der Gegenseite<br />

könnten sich mit der propagierten „Wiederkehr des Religiösen“ in<br />

die Öffentlichkeit und den Diskussionen über einen „postsäkularen“ Umgang<br />

mit religiösen Argumenten neue Felder des Umgangs zwischen Politik<br />

und Religion in Deutschland ergeben. Wie sich diese angesichts der unterschiedlichen<br />

innerdeutschen Religionskulturen in die politischen Räume<br />

auf Bundes- und Landesebene einordnen lassen und welche Bedeutung die<br />

Religion für das politische Alltagsleben (Wahlverhalten, politische Kultur,<br />

Parteien, gesellschaftliche Integration) heute im wiedervereinigten<br />

Deutschland besitzt, ist zu untersuchen.<br />

20 Jahre nach der deutschen Einheit können und müssen somit verschiedene<br />

Fragen aufgeworfen werden: Führt ein weiterer Abbruch religiöser<br />

Traditionen zu einer Erosion in der politischen Bedeutung der christlichen<br />

Kirchen? Welche Strategien haben die ostdeutschen Kirchen gewählt, um<br />

dem Prozess der Entkirchlichung zu begegnen? Wie erfolgreich waren sie<br />

in ihren Bemühungen? Welche Konsequenzen hat die religiöse Pluralisierung<br />

auf die Stellung der Religion in Deutschland? Welche Folgen ergeben<br />

sich aus den immer noch bestehenden unterschiedlichen Kulturen der<br />

westdeutschen Konfessionszugehörigkeit und der ostdeutschen Konfessionslosigkeit<br />

für die Kirchen und deren politische Gestaltungsmöglichkeiten?<br />

Was bedeuten die Entwicklungen und Differenzen für die politische<br />

Gemeinschaft? Kommt es zu einem Verlust des für die Identitätsbildung<br />

wichtigen religiösen Sozialkapitals? Kann sich eine (post)säkulare Kultur<br />

des Umgangs mit Religion in Deutschland etablieren? Gibt es immer noch<br />

ein unterschiedliches politisches Verhalten zwischen den Zugehörigen unterschiedlicher<br />

Konfessionen und auch Konfessionslosen? Wie sind die<br />

Haltungen der Kirchen und Gläubigen zu aktuellen politischen Tagesthemen<br />

aber auch einzelnen Policies? Und unterscheiden sich diese Positionen<br />

von denen säkularer Deutscher?<br />

Das Anliegen der Tagung besteht darin, die seit 1989 abgelaufenen Wandlungsprozesse<br />

im Verhältnis zwischen Politik und Religion in Deutschland<br />

in den Blick zu nehmen und die Folgen für die gegenwärtige Beziehung zueinander<br />

zu analysieren. Unter Bezug auf theoretische Modelle der politikwissenschaftlichen<br />

und religionssoziologischen Erklärung sind Studien,<br />

welche die Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre in Deutschland den<br />

Blick nehmen, besonders erbeten. Dabei sollte ein besonderer Fokus auf<br />

129


der Entwicklung in Ostdeutschland liegen. Diese ist aber nicht isoliert zu<br />

betrachten, sondern soll im Vergleich zur westdeutschen Entwicklung gesehen<br />

werden. Willkommen sind ebenso Detail- und Fallstudien zu verschiedenen<br />

Bereichen der Entwicklung des Verhältnisses von Politik und<br />

Religion wie auch Analysen, die zwischen West- und Ostdeutschland systematisch<br />

vergleichen.<br />

Erwünscht sind Vortragsvorschläge, die<br />

(a) empirische Studien zur Entwicklung des Verhältnisses von Religion und<br />

Politik im innerdeutschen Vergleich vorstellen. Dies umfasst sowohl historische<br />

wie auch politikwissenschaftlich-qualitative bzw. -quantitative<br />

Studien.<br />

(b) die Tragfähigkeit theoretischer Ansätze der <strong>Politikwissenschaft</strong> als auch<br />

der Religionssoziologie unter Bezugnahme auf die deutsche Situation<br />

diskutieren.<br />

(c) Analysen der in Deutschland bestehenden Kirchen und ihrer (politischen)<br />

Reaktionsformen auf die gesellschaftlichen Entwicklungen beinhalten.<br />

(d) den Prozessen des Bedeutungswandels von Religion und Kirchen für<br />

einzelne Policy-Felder nachgehen.<br />

(e) die (unterschiedliche) Präsenz religiöser Akteure und Argumente in den<br />

relevanten Diskursen der Sozialethik beleuchten und ggf. konfessionell<br />

aufschlüsseln.<br />

(f) den Konsequenzen der Veränderungen der Bedeutung von Religion für<br />

den einzelnen Bürger in seinen Verhaltensweisen nachspüren.<br />

(g) das Verhältnis zwischen Religion und Politik oder den Bezug der Religion<br />

zur Zivilgesellschaft im gesamtdeutschen Vergleich thematisieren.<br />

(h) die spezifische Rolle der Religion für den Transformationsprozess der<br />

Jahre 1989/1990 beleuchten.<br />

(i) die die Frage „Religion und Politik in Deutschland zwanzig Jahre nach<br />

der Einheit“ in interreligiöser Perspektive behandeln und dabei vorwiegend<br />

die Positionen von Christen und Muslimen darstellen und kontrastieren.<br />

Eine Veröffentlichung der Beiträge in einem Tagungsband ist vorgesehen.<br />

Um eine bessere Diskussionsgrundlage für die Tagung zu schaffen, wird<br />

darum gebeten, die schriftlichen Fassungen der Vorträge zwei Wochen vor<br />

der Tagung bereitzustellen. Damit soll allen Beteiligten die Möglichkeit<br />

eröffnet werden, die Beiträge zu kommentieren und Verbesserungsvorschläge<br />

für die spätere Publikation der eigenen Beiträge aufzunehmen.<br />

Wir bitten interessierte Kolleginnen und Kollegen um die Zusendung von<br />

Vorschlägen/Abstracts zu den Vortragspapieren von ca. ein bis zwei DIN<br />

A4 Seiten bis 30. 30. April April April 2010 2010 an folgende Adressen:<br />

130<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Prof. Dr. Gert Pickel<br />

Universität Leipzig<br />

Professur für Kirchen- und Religionssoziologie<br />

Otto-Schill-Str. 2<br />

04155 Leipzig<br />

Email: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />

Dr. Oliver Hidalgo<br />

Universität Regensburg<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Universitätsstr. 31<br />

93040 Regensburg<br />

Email: oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />

C. C. Kontaktadressen Kontaktadressen der der der Sprecher Sprecher des des des Arbeitskreises:<br />

Arbeitskreises:<br />

Dr. Oliver Hidalgo, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Regensburg,<br />

Universitätsstr. 31, 93040 Regensburg.<br />

Email: oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />

Prof. Dr. Antonius Liedhegener, Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik<br />

(ZRWP), Universität Luzern, Kasernenplatz 3, CH-6000 Luzern 7, Schweiz.<br />

Email: antonius.liedhegener@unilu.ch<br />

Prof. Dr. Gert Pickel, Universität Leipzig, Professur für Kirchen- und Religionssoziologie,<br />

Otto-Schill-Str. 2, 04155 Leipzig.<br />

Email: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />

PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, derzeit Vertretungsprofessorin für Internationale<br />

Politik und Gesellschaft am Institut für Sozialwissenschaften an der<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Westring 400, 24118 Kiel. Email:<br />

werkner@politik.uni-kiel.de<br />

D. D. Wichtige Wichtige Informationen Informationen und und Hinweise<br />

Hinweise<br />

Die Homepage des Arbeitskreises erreichen Sie unter<br />

<br />

Dort finden Sie aktuelle Informationen und die<br />

Programme vergangener Jahrestagungen.<br />

Interessenten, die in den Arbeitskreis aufgenommen werden möchten,<br />

können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter<br />

<br />

registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle<br />

Informationen des Arbeitskreises per Mail.<br />

131


Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />

1. 1. Umbennung Umbennung in in AK AK „Politik, „Politik, Wissenschaft Wissenschaft und und Technik“<br />

Technik“<br />

Die Mitgliederversammlung hat die Erweiterung des Titels „Politik und<br />

Technik“ um den Begriff „Wissenschaft“ beschlossen. Damit soll die Verknüpfung<br />

von Wissenschaft und Technik (technoscience) und die entsprechende<br />

Ausrichtung der Innovations- und Forschungspolitik reflektiert<br />

werden. Mit der Umbenennung wird Wissenschaft (governance of and<br />

through science) nun auch explizit zum Thema des Arbeitskreises. Nicht<br />

zuletzt geraten die Sozialwissenschaften und die Rolle von wissenschaftlicher<br />

Expertise im Politikprozess in den Blick (science-policy interaction).<br />

2. 2. 2. Neuwahl Neuwahl der der Sprecher Sprecher Sprecher des des Arbeitskreises<br />

Arbeitskreises<br />

Die Mitgliederversammlung bedankt sich bei Volker Schneider für sein<br />

neunjähriges Engagement als Sprecher des Arbeitskreises sowie bei Peter<br />

Feindt, Petra Schaper-Rinkel und Jan-Peter Voß für ihre Mitarbeit in den<br />

letzten drei Jahren. Für die Periode 2009-2012 wurden folgende Personen<br />

als Sprecher gewählt (Kontaktdaten finden sich am Ende des Beitrags):<br />

Stefan Stefan Kuhlmann Kuhlmann ist Professor für Grundlagen von Wissenschaft, Technologie<br />

und Gesellschaft und Leiter der Abt. „Science, Technology, and Policy<br />

Studies (STPS)“ an der Universität Twente in den Niederlanden. Zuvor war<br />

er an der Universität Utrecht (2001-2006), am Fraunhofer-Institut für System-<br />

und Innovationsforschung (1988-2006) sowie an der Universität<br />

Kassel (1979-1988) tätig. Er studierte <strong>Politikwissenschaft</strong> und Geschichte<br />

in Marburg/Lahn (1972-78), promovierte (1986) und habilitierte sich 1998<br />

in <strong>Politikwissenschaft</strong> (Universität Kassel). Seit dem Ende der 1980er Jahre<br />

untersucht er Wissenschaft und technologische Innovation als soziale und<br />

politische Prozesse. Er ist Mitherausgeber mehrer Zeitschriften, u.a. von<br />

Research Policy (Elsevier). 2010 erscheint The Theory and Practice of Innovation<br />

Policy: An International Research Handbook (hg. mit R. Smits und Ph.<br />

Shapira; Cheltenham: E. Elgar). Kuhlmann war Mitbegründer des Arbeitskreises<br />

„Politik und Technik“ der <strong>DVPW</strong> (Darmstadt 1988).<br />

Sonja Sonja Palfner Palfner ist Postdoktorandin im DFG-Graduiertenkolleg Topologie der<br />

Technik an der Technischen Universität Darmstadt. Zuvor war sie Doktorandin<br />

im DFG-Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie" an der<br />

Humboldt-Universität zu Berlin (2005-2007). Sie studierte <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

an der Freien Universität Berlin (2000-03) und Regionalwissenschaften<br />

Lateinamerika an der Universität zu Köln und promovierte am Otto-<br />

Suhr-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Freien Universität Berlin (2008).<br />

Ihre aktuellen Forschungsinteressen liegen in der Geschichte des Deutschen<br />

Klimarechenzentrums in Hamburg, der Gen-Forschung und Biomedizin,<br />

sowie Infrastrukturentwicklung in der Wissenschaft. Sie publizierte u.a.<br />

Gen-Passagen. Molekularbiologische und medizinische Praktiken im Umgang<br />

132<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

mit Brustkrebs-Genen. Wissen - Technologie – Diagnostik (Bielefeld: transcript,<br />

2009).<br />

Jan Jan-Peter Jan<br />

Peter Peter Voß leitet die Nachwuchsgruppe Innovation in Governance am<br />

Institut für Soziologie und dem Zentrum Technik und Gesellschaft der<br />

Technischen Universität Berlin. Zuvor war er am Öko-Institut in Freiburg<br />

(1999-2003) und Berlin (2003-2009) tätig sowie Gastwissenschaftler u.a.<br />

an der University of Sussex (2006) und am Europäischen Hochschulinstitut<br />

in Florenz (2007). Er studierte <strong>Politikwissenschaft</strong> und Ökonomie an der<br />

Freien Universität Berlin (1992-99) und an der London School of Economics<br />

and Political Science (1996-97) und promovierte an der School of<br />

Management and Governance der University of Twente (2007). Er forscht<br />

zur Innovation von neuen Politikformen, der politischen Gestaltung von<br />

Wissenschaft- und Technikentwicklung, zu Energie- und Klimaschutzpolitik<br />

sowie Methoden der Nachhaltigkeitsforschung. Er publizierte u.a. Reflexive<br />

Governance for Sustainable Development (hg. mit D. Bauknecht und R.<br />

Kemp; Cheltenham: E.Elgar, 2006).<br />

3. 3. Perspektiven<br />

Perspektiven<br />

Perspektiven<br />

Die Mitgliederversammlung identifizierte folgende Punkte zur Orientierung<br />

für die nächsten drei Jahre:<br />

• Die internationale Vernetzung des Arbeitskreises sowie die Kooperation<br />

mit thematisch ähnlich ausgerichteten Untergliederungen in anderen<br />

Fachvereinigungen soll fortgeführt werden (z.B. ECPR, EASST, 4S,<br />

DGS, GWTF).<br />

• Thematisch soll der „Rückwirkung“ von Wissenschaft und Technik auf<br />

Politik stärkere Beachtung gezollt werden (Governance durch Wissenschaft<br />

und Technik).<br />

• Die nächste Veranstaltung des Arbeitskreises soll am 17-18. Juni 2010<br />

zum Thema „Wissen in politischen Entscheidungsprozessen“ stattfinden<br />

(Ort wird noch festgelegt).<br />

• Dem Nachwuchs des Arbeitskreises soll mindestens enmal im Jahr die<br />

Gelegenheit zur Diskussion und Vernetzung gegeben werden.<br />

• Beim anstehenden Umzug der Website wird eine Überarbeitung angestrebt.<br />

4. 4. Rückblick Rückblick auf auf Veranstaltungen Veranstaltungen auf auf dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongress<br />

Kongress<br />

Die beiden inhaltlichen Veranstaltungen des Arbeitskreises waren gut besucht<br />

und haben interessante Ansatzpunkte für weiterführende Forschung<br />

und Diskussionen aufgeworfen.<br />

Die Veranstaltung Innovations- und Industriepolitik für nachhaltige Entwicklung<br />

(zusammen mit AK Umweltpolitik/ Global Change, organisiert von J.-P.<br />

Voß und P.-O. Busch) hatte die vergleichende Betrachtung von verschiedenen<br />

Ansätzen der Nachhaltigkeitspolitik zum Inhalt (Ökologische Industriepo-<br />

133


litk in Deutschland, Carbon Trust in Großbritanninen und Transition Management<br />

in den Niederlanden). Die Diskussion zeigte weitergehende Forschungspotenziale<br />

in der vergleichenden Analyse des Entstehungsprozesses<br />

von neuen Politikformen, die sich in Auseinandersetzung mit dem Leitbild<br />

nachaltiger Entwicklung herausbilden.<br />

Die Veranstaltung Wissenschaftspolitik angesichts globaler Herausforderungen:<br />

Zwischen Zerfaserung und Megalomanie (organisiert von P. Feindt und<br />

J.-P. Voß) befasste sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit der Frage, ob<br />

„big problems“ angemessen mit „big science“ zu begegnen sei, bzw. ob der<br />

globale Klimawandel wissenschaftspolitisch nach einem neuen „Manhattan<br />

Project“ verlange. Die Diskussion von Beiträgen u.a. zum Intergovernmental<br />

Panel on Climate Change, zum Millenium Ecosystem Assessment und zur<br />

Organisation wissenschaftlicher Expertise im Kontext gobaler Biodiversitätspolitik<br />

zeigte, dass globale Probleme in diversen lokalen Kontexten verankert<br />

sind und dass in der Analyse Wissen und Wertungen eng miteinander verwoben<br />

sind. Darüber hinaus zeigten die Beiträge, dass bereits eine komplexe<br />

Struktur der globalen Governance von Wissenschaft und Forschung vorhanden<br />

ist. Forschungsperspektiven wurden darin gesehen, ein breiteres Repertoire<br />

von Organisations- und Governanceformen zu identifizieren, die (äquivalent<br />

oder komplementär) zur Generierung von Wissen für die politische<br />

Bearbeitung globaler Probleme beitragen können.<br />

5. 5. Kontakt<br />

Kontakt<br />

Die Sprecher des Arbeitskreises freuen sich über jegliche Art von Anfragen,<br />

Kommentaren und Hinweisen.<br />

Prof. Dr. Stefan Kuhlmann<br />

University of Twente, Dept. of Science, Technology, and Policy Studies<br />

(STPS) at the School of Management and Governance & Institute of Innovation<br />

and Governance Studies (IGS)<br />

Capitool 15, P.O. Box 217, 7500 AE Enschede, The Netherlands<br />

s.kuhlmann@utwente.nl<br />

Dr. Sonja Palfner<br />

Technische Universität Darmstadt<br />

FB 2 - Graduiertenkolleg "Topologie der Technik"<br />

Karolinenplatz 5, D-64289 Darmstadt<br />

palfner@ifs.tu-darmstadt.de<br />

Dr. Jan-Peter Voß<br />

Technische Universität Berlin<br />

Forschungsgruppe Innovation in Governance am Institut für Soziologie &<br />

Zentrum für Technik und Gesellschaft (ZTG)<br />

Sekretariat ER 2-2, Hardenbergstr. 36A, D-10623 Berlin<br />

jan-peter.voss@tu-berlin.de<br />

134<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Politikberatung“<br />

<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongress Kongress in in Kiel Kiel - Bericht<br />

Bericht<br />

Der Arbeitskreis „Politikberatung“ führte am 24. September 2009 zwischen<br />

14 und 17 Uhr im Rahmen des Jahreskongresses 2009 der <strong>DVPW</strong> in Kiel in<br />

Hörsaal D des Auditorium Maximum der Christian Alberts Universität eine<br />

Sitzung zum Thema „Klimawandel in der Politikberatung?“ durch, dem sich<br />

ein Arbeitstreffen des Arbeitskreises unmittelbar anschloss.<br />

Im Namen der Sprechergruppe des AK Politikberatung begrüßte Dr. Martin<br />

Thunert, Universität Heidelberg, die 15-20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

der Sitzung.<br />

Als erster Redner sprach Detlef F. Sprinz, Ph.D.,Senior Scientist am Potsdam-Institut<br />

für Klimafolgenforschung über "Klima und langfristige Umweltprobleme:<br />

Herausforderungen für Forschung und Beratung". Dem halbstündigen<br />

Vortrag folgte eine ebenso lange angeregte Diskussion. Anschließend<br />

untersuchte Dr. Martin Thunert vom Heidelberg Center for American Studies,<br />

Universität Heidelberg in seinem 25-minütigen Vortrag „Team of Rivals?“<br />

die „Beratungsstrukturen in und im Umfeld der Obama-<br />

Administration“, dem sich ebenfalls eine lebendige Diskussion anschloss.<br />

Während des direkt anschließenden Business-Meetings des AK resümierte<br />

Sprechervertreter Dr. Martin Thunert zunächst die bisherige Arbeit des AK<br />

Politikberatung von seiner Gründung als ‚Ad hoc Gruppe Politikberatung’ auf<br />

dem <strong>DVPW</strong> Kongress 2003 in Mainz bis zur Gegenwart. Diese Überblicksdarstellung<br />

war notwendig, da die überwiegende Mehrheit der Anwesenden<br />

bisher nicht in die Arbeit des AK involviert war. Neben vielfältigen Tagungsaktivitäten<br />

– zuletzt eine Kooperationstagung mit dem <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreis<br />

„Politik und Kommunikation“ und der DGPuK-Fachgruppe „Kommunikation<br />

und Politik“ vom 12.-14.02.2009 in Düsseldorf zum Thema Expertise - Entscheidung<br />

– Öffentlichkeit. Politikberatung unter dem Kommunikationsaspekt<br />

- konzentrierte sich der ‚Rechenschaftsbericht’ des Sprecherkreises<br />

insbesondere auf zwei Kernprojekte des AK: die Herausgabe des Handbuchs<br />

Politikberatung (VS-Verlag 2006), an dem mehr als 50 Autorinnen und Autoren<br />

mitwirkten und die in Jahren 2006 und 2007 in Angriff genommene und<br />

2008 erfolgte Gründung der seit April 2008 vierteljährlich ebenfalls im VS-<br />

Verlag erscheinenden ‚Zeitschrift für Politikberatung’ (ZPB), die vom Sprecherteam<br />

des AK Politikberatung herausgegeben wird.<br />

Hinsichtlich der Weiterführung des AK Politikberatung jenseits von Publikationen<br />

und Zeitschrift entschied die Versammlung, über Perspektiven und<br />

zukünftige Projekte während des ersten Quartals 2010 ein für alle Interessierten<br />

offenes Online-Forum durchzuführen, das vom bisherigen Sprecherkreis<br />

organisiert werden wird. Einstimmig erfolgte der Beschluss, dass der<br />

135


isherige Sprecherkreis dazu bis zu einer Neu- oder Wiederwahl im 2. Quartal<br />

2010 im Amt bleibt.<br />

Alle an der Zukunft des Arbeitskreises Interessierten sind herzlich zur Beteiligung<br />

am Online-Forum im ersten Quartal 2010 eingeladen. Wer dies tun<br />

will oder eine Funktion innerhalb des Arbeitskreises übernehmen möchte,<br />

sende bitte zur Registrierung bis Jahresende 2009 eine e-mail an politikberatung@hotmail.com.<br />

Zeitschrift Zeitschrift für für Politikberatung Politikberatung (ZPB) (ZPB)<br />

(ZPB)<br />

Im Berichtszeitraum erschienen die Hefte 1/2009 der „Zeitschrift für Politikberatung“<br />

mit dem Themenschwerpunkt „Politikberatung und Wirtschaft“<br />

sowie ZPB 2/2009, das schwerpunktmäßig dem Thema „Leadership“ gewidmet<br />

ist, im VS-Verlag, Wiesbaden. Die Herausgeber danken den Gastherausgeberinnen<br />

von Heft 1/209 Dr. Susanne Cassel, Bundesministerium für<br />

Wirtschaft (zusammen mit Dr. Svenja Falk) und für Heft 2/2009 Dr. Manuela<br />

Glaab (Universität München) für Ihre hervorragende Arbeit. Im November<br />

2009 erscheint das thematisch offene Heft 3/2009 der ZPB und zum Jahreswechsel<br />

2009/2010 Heft 4/2009 mit dem Themenschwerpunkt „Politikberatung<br />

in Emerging Markets“.<br />

Anfragen bezüglich von Beiträgen für künftige Hefte (wissenschaftliche Aufsätze,<br />

Forumsbeiträge, Beratungsportraits, Buchbesprechungen und Tagungsberichte<br />

etc.) richten Sie bitte an unseren Chefredakteur Henrik Schober<br />

unter henrik.schober@i-u.de oder die Herausgeber.<br />

URL URL der der AK AK-Homepage: AK AK Homepage: http://www.politikberatung<br />

http://www.politikberatung-dvpw.de<br />

http://www.politikberatung<br />

dvpw.de<br />

ZPB ZPB im im Internet: Internet: Internet: www.zpb www.zpb-digital.de<br />

www.zpb digital.de<br />

gez. Sprecherinnen und Sprecher des Arbeitskreises Politikberatung (politikberatung@hotmail.com)<br />

Dr. Svenja Falk (Accenture GmbH, Kronberg und Bangalore), (svenja.falk@accenture.com)<br />

PD Dr. Dieter Rehfeld (Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen) (rehfeld@iatge.de)<br />

Prof. Dr. Andrea Römmele (International University in Germany- Bruchsal)<br />

(Andrea.Roemmele@i-u.de)<br />

Dr. habil. Martin Thunert (Heidelberg Center for American Studies, Universität<br />

Heidelberg) (mthunert@hca.uni-heidelberg.de)<br />

136<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Politische Psychologie“<br />

Der Arbeitskreis hat nach seiner erfolgreichen Sitzung auf dem <strong>DVPW</strong>-<br />

Kongress in Kiel für dieses und das kommende Jahr folgende Aktivitäten<br />

geplant:<br />

1. am 7. November 2009 hält er eine Sitzung im Rahmen der Tagung<br />

„Denk ich an Deutschland…<br />

1949 – 1989 – 2009<br />

Psychoanalyse im Dialog<br />

Zeitgemäßes über Psychoanalyse – 50 Jahre Sigmund-Freud-Institut“<br />

ab. Sie trägt den Titel „Autoritärer, demokratischer und maffiöser Charakter.<br />

Taugt der Begriff des Charakters für eine Zeitdiagnose?“ und wird von<br />

Angelika EbrechtLaermann, Berlin, verantwortlich geleitet.<br />

2. 2. Die übliche Frühjahrstagung entfällt 2010. Dafür gestaltet der Arbeitskreis<br />

an entscheidender Stelle eine größere Tagung „Zukunft der Gegenwart.<br />

Psychoanalytische Zeitdiagnosen“ mit, die eben falls zum Reigen der<br />

Festveranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen des Sigmund Freud-<br />

Instituts in Frankfurt gehört. Sie findet vom 7.-9. Mai 2010 in der Universität<br />

Frankfurt statt. Sobald das Programm endgültige Gestalt angenommen<br />

hat, wird dieses über unseren Verteiler bzw. die Homepage des Sigmund-<br />

Freud-Instituts bekanntgegeben. Die Mitglieder und weitere Interessierte<br />

sind natürlich herzlich zur Teilnahme eingeladen.<br />

3. wird am 4./5. September 2010 in Zürich ein Kolloquium zum Thema<br />

„Auswege aus der Krise des Kapitalismus. Perspektiven der kritischen politischen<br />

Psychologie“ stattfinden.<br />

Nähere Nähere Informationen<br />

Informationen:<br />

Informationen<br />

Arbeitskreis Politische Psychologie<br />

c/o S. Freud-Institut<br />

Myliusstraße 20, 60323 Frankfurt<br />

Tel. 069/971204-0 (Fax –4)<br />

Email: kuhlewey@sigmund-freud-institut.de<br />

Homepage: www.sfi-frankfurt.de (Aktuelles)<br />

Sprecher: Prof. Dr. Hans-Joachim Busch (Frankfurt),<br />

Kontakt: busch@sigmund-freud-institut.de,<br />

PD Dr. Angelika Ebrecht-Laermann (Berlin),<br />

Kontakt: Ebrechtang@aol.com<br />

137


Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“<br />

1. 1. SiB SiB-Panel SiB Panel auf dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong><br />

Kongress in in Kiel<br />

Am 24. Sept. 2009 fand auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress in Kiel ein Panel des Arbeitskreises<br />

„Soziologie der Internationalen Beziehungen“ (SiB) statt. Unter<br />

dem Titel „‚You don’t need a weather man – To know which way the<br />

wind blows‘: Risikosoziologie, internationale Politik und Klimawandel“ beschäftigte<br />

sich das Panel mit der sozialen Konstruktion von Klimarisiken.<br />

Im Anschluss an eine knappe Vorstellung des Arbeitskreises schilderte<br />

Christoph Weller (Universität Augsburg), neben Anna Holzscheiter (London<br />

School of Hygiene & Tropical Medicine) und Stephan Stetter (Universität<br />

der Bundeswehr München) Sprecher des Arbeitskreises, welche Schwerpunkte<br />

sich ergeben, wenn man Klimawandel aus der (in einem breiten<br />

Sinne konstruktivistischen) Perspektive der „Soziologie der Internationalen<br />

Beziehungen“ betrachtet. Aus diesem Blickwinkel stünde nämlich, so Weller,<br />

nicht das physische Phänomen per se, sondern vielmehr dessen soziale<br />

Konstruktion im Vordergrund. Eine solche (sozial-) konstruktivistische<br />

Position einzunehmen, hieße allerdings nicht, die „reale“ Existenz physischer<br />

Phänomene zu bezweifeln. Tatsächlich gehe es lediglich um die<br />

Konstruktion eines bestimmten Phänomens wie etwa des Klimawandels als<br />

politisches Problem. Durch diese werde ein Phänomen zwar erst mit Bedeutung<br />

versehen und somit als Risiko oder Bedrohung verstehbar, seine<br />

unabhängige physische Existenz stehe jedoch außer Frage.<br />

Bei den drei vorgestellten Papieren stand konsequenterweise auch die<br />

Konstruktion des Klimawandels als Risiko bzw. Bedrohung im Vordergrund.<br />

Im Anschluss an die Einleitung stellte Andreas Klinke (Wasserforschungsinstitut<br />

Eawag, ETH Dübendorf) ein Stufenmodell zur Regulierung globaler<br />

Risiken (Risiko-Governance) vor. Klinke kritisierte die traditionelle Risikoforschung,<br />

die eher technisch-naturwissenschaftlich ausgerichtet sei und<br />

durch soziale Konstruktionsprozesse ergänzt werden müsse. Hierzu schlug<br />

Klinke ein alternatives Modell vor, das die Wahrnehmung von Risiken und<br />

ihrer Kommunikation systematisch integriert. Im zweiten Papier „Die Rolle<br />

von Wissen in internationalen Verhandlungen: Über die Bedeutung von Expertenwissen<br />

und seiner gesellschaftlichen Wahrnehmung“ von Daniel Otto<br />

(Goethe-Universität Frankfurt am Main) stand die Frage im Vordergrund,<br />

wie es zu erklären sei, dass (prinzipiell gleiches) Expertenwissen eine unterschiedliche<br />

Wirkung bei politischen Entscheidungsträgern entfalte. Aufbauend<br />

auf einer Kritik von Peter M. Haas’ Arbeit zu Epistemic Communities<br />

argumentierte Otto, ein einfaches Top-down-Modell, bei dem Expertenwissen<br />

von Entscheidungsträgern einfach übernommen werde, könne<br />

Diskrepanzen in der Akzeptanz neuen Wissens durch unterschiedliche Regierungen<br />

nicht erklären. Vielmehr werde die Akzeptanz oder Nichtakzep-<br />

138<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

tanz von Expertenwissen durch einen Abgleich des neuen Wissens mit dem<br />

Vorwissen der Entscheidungsträger bestimmt. Nur im Falle der Konsistenz<br />

des neuen Wissens mit alten Wissensbeständen werde ersteres akzeptiert.<br />

Den Abschluss bildete Jörn Richerts (Stiftung Wissenschaft und Politik)<br />

Papier, das den unterschiedlichen Beurteilungen des Klimawandels in den<br />

USA und der EU auf den Grund ging. Ausgangspunkt von Richerts Überlegungen<br />

war Ulrich Becks Argument, die voneinander abweichenden Einschätzungen<br />

seien auf einen clash of risk cultures zurückzuführen. Unter<br />

Bezug auf die Arbeiten der Copenhagen School zur Versicherheitlichung<br />

argumentierte Richert, die transatlantische Kluft in der Klimapolitik sei<br />

vielmehr dadurch zu erklären, dass der „Risikokultur“ aufseiten der EU eine<br />

„Sicherheitskultur“ seitens der USA gegenüberstehe. Die Ursache sei<br />

somit besser als ein clash of risk society’ness beschrieben.<br />

In ihrem anschließenden Kommentar machte Cornelia Ulbert (Univ. Duisburg-Essen)<br />

darauf aufmerksam, dass im Gegensatz zum durch Bob Dylan<br />

inspirierten Titel des Panels in allen drei Beiträgen die Bedeutung von Experten<br />

doch relativ unumstritten sei. Fest stünde: „We do need a weather<br />

man“ (Ulbert). Die Frage sei eher, wie und in welchem Ausmaß Experten<br />

eine Rolle spielten. Auf einer eher allgemeinen Ebene problematisierte Ulbert<br />

zudem die (positivistische) Unterscheidung von (wissenschaftlichen)<br />

Fakten und (politischen) Werten. Immerhin seien erstere für Beobachter<br />

nur vermittelt durch kognitive Konzepte zugänglich und nicht zuletzt aufgrund<br />

ihres eben nicht objektiven Charakters instrumentalisierbar.<br />

Die Thematik „neutraler“ Fakten wurde in der daran anschließenden Plenumsdiskussion<br />

aufgegriffen. So kritisierte Ulrich Schneckener (Stiftung<br />

Wissenschaft und Politik) die Darstellung der Wissenschaft als „zu unschuldig“.<br />

Expertenwissen sei ebenso Produkt eines politischen Aushandlungsprozesses<br />

wie politische Entscheidungen selbst. Ähnlich gab Matthias<br />

Ecker-Ehrhardt (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, WZB) zu<br />

bedenken, auch Äußerungen von Wissenschaftlern seien oftmals strategisch<br />

motiviert. Beispielsweise käme es – ganz abgesehen vom problematischen<br />

Phänomen des „Experten-Shopping“ – durchaus vor, dass Wissenschaftler<br />

wider besseres Wissen Einwände für sich behielten, weil sie zwar<br />

von der wissenschaftlichen Begründung einer bestimmten Maßnahme<br />

nicht überzeugt seien, sie jedoch grundsätzlich persönlich begrüßten. Im<br />

Gegensatz dazu beurteilte Michael Zürn (WZB) die Einflussmöglichkeiten<br />

der Wissenschaft generell eher skeptisch. In ähnlicher Weise merkte Ingo<br />

Take (Universität Darmstadt) an, zumindest aus einer Luhmannschen<br />

Perspektive sei es generell wenig verwunderlich, dass sich Expertenwissen<br />

nicht in politische Verhaltensänderungen übersetzt. Das wissenschaftliche<br />

„Rauschen“ müsse schon sehr groß werden, damit es das politische System<br />

ausreichend stört, um Veränderungen anzustoßen.<br />

Frank A. Stengel (Universität Bremen)<br />

139


2. 2. Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung des des Arbeitskreises<br />

Arbeitskreises<br />

Im Anschluss an das Panel fand die Mitgliederversammlung des Arbeitskreises<br />

SiB statt. Christoph Weller berichtete stellvertretend für das gesamte<br />

SprecherInnen-Team über die Aktivitäten des Arbeitskreises:<br />

- Umwandlung der ehemaligen <strong>DVPW</strong>-Ad-hoc-Gruppe „Ideelle Grundlagen<br />

außenpolitischen Handelns“ in den <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreis „Soziologie der<br />

internationalen Beziehungen“ – entsprechend des Beschlusses bei der<br />

letzten Mitgliederversammlung und mit Zustimmung der <strong>DVPW</strong>-Sektion<br />

„Internationale Politik“;<br />

- Roundtable unter dem Titel „Spurensuche: Zur Zukunft soziologischer<br />

Perspektiven in den Internationalen Beziehungen“ bei der Zweiten Offenen<br />

Sektionstagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion „Internationale Politik“ am 13. Juli<br />

2007 in Darmstadt;<br />

- Erste Arbeitstagung des <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreises "Soziologie der internationalen<br />

Beziehungen" am 16./17. November 2007 in Berlin zum Thema<br />

„Soziologie der internationalen Beziehungen“;<br />

- Call for Papers für das SiB-Panel beim Kieler <strong>DVPW</strong>-Kongress zum Thema<br />

„Risikosoziologie, internationale Politik und Klimawandel“;<br />

- “The Sociology of IR” – Panel des <strong>DVPW</strong>-AK „Soziologie der internationalen<br />

Beziehungen“ bei der Jahrestagung der International Studies Association<br />

(ISA) im Februar 2008 mit Mathias Albert, Barry Buzan, Anna Holzscheiter,<br />

Bettina Mahlert, Andreas Nölke und Stephan Stetter.<br />

Bei der Diskussion zukünftiger Aktivitäten standen die folgenden Aspekte<br />

im Vordergrund:<br />

- Der geplante Sammelband zur „Soziologie der internationalen Beziehungen“,<br />

dessen Beiträge von interdisziplinären Autorenteams (bestehend aus<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>lerInnen und SoziologInnen) verfasst werden (federführend:<br />

Stephan Stetter, Universität der Bundeswehr München).<br />

- Die für Sommer 2011 geplante Arbeitstagung der SiB. Es wurde um Themenvorschläge<br />

gebeten. Der von Angela Oels (Universität Hamburg) eingebrachte<br />

Vorschlag, die Thematik von Sicherheitsdiskursen in den Vordergrund<br />

zu stellen, fand hierbei breite Zustimmung.<br />

- Relaunch der Website des Arbeitskreises, die in Zukunft an der Universität<br />

der Bundeswehr München angesiedelt und dann unter folgender Internetadresse<br />

erreichbar sein wird:<br />

http://www.unibw.de/global_politics/professur/arbeitskreis-soziologieder-internationalen-beziehungen-sib.<br />

Im Anschluss an Christoph Wellers Bericht wurde ein neues SprecherInnen-Team<br />

gewählt. Wiedergewählt wurden Anna Holzscheiter und Stephan<br />

Stetter. Als Nachfolger für den aus dem Team ausscheidenden Christoph<br />

Weller wurde einstimmig Matthias Ecker-Ehrhardt gewählt.<br />

140<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Das neue Sprecherteam dankt im Namen aller Mitglieder dem ausscheidenden<br />

Sprecher Christoph Weller für seine 10jährige Sprecher-Tätigkeit<br />

im AK SiB und in der vorausgehenden <strong>DVPW</strong>-Ad-hoc-Gruppe „Ideelle<br />

Grundlagen außenpolitischen Handelns“ (igapha), welche er 1999 zusammen<br />

mit Cornelia Ulbert ins Leben rief.<br />

3. 3. Sprecherin Sprecherin und und Sprecher Sprecher Sprecher des des Arbeitskreises<br />

Arbeitskreises<br />

Dr. Anna Holzscheiter<br />

London School of Hygiene & Tropical Medicine<br />

Keppel St, London WC1E 7HT, UK<br />

E-mail: anna.holzscheiter@lshtm.ac.uk<br />

Prof. Dr. Stephan Stetter<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften,<br />

Universität der Bundeswehr München, Werner-Heisenberg-Weg 39,<br />

85577 Neubiberg<br />

E-mail: stephan.stetter@unibw.de<br />

Dr. Matthias Ecker-Ehrhardt<br />

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung<br />

Reichpietschufer 50, 10785 Berlin<br />

E-mail: ecker@wzb.eu<br />

<strong>141</strong>


Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />

Aus dem AK Umweltpolitik und Global Change ist zu vier Themen zu berichten:<br />

- Gemeinsames Panel mit dem AK Politik und Technik zum Thema „Innovations-<br />

und Industriepolitik für nachhaltige Entwicklung“<br />

- Mitgliederversammlung und Neuwahl des Sprecherkreises<br />

- 2009 Amsterdam Conference<br />

- Ständige Aktivitäten und Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

1) 1) Panel Panel SSession<br />

S ession in Kiel<br />

Anlässlich des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel hat der AK Umweltpolitik und<br />

Global Change gemeinsam mit dem AK Politik und Technik am 24. September<br />

2009 zum Thema „Innovations- und Industriepolitik für nachhaltige<br />

Entwicklung“ zu einer Paneldiskussion engeladen. Auf dem Panel wurden<br />

die folgenden Beiträge diskutiert:<br />

- Klaus Jacob (Freie Universität Berlin): Förderung von Pioniermärkten<br />

durch ökologische Industriepolitik<br />

- Florian Kern (Sussex University): Marktanreize schaffen durch den Carbon<br />

Trust in Grossbritannien<br />

- Jan-Peter Voss (Technische Universität Berlin): Zielorientiertes Experimentieren<br />

durch Transition Management in den Niederlanden<br />

2) 2) Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung und und Neuwahl Neuwahl des des Sprecherkre Sprecherkreises<br />

Sprecherkre ses<br />

Der Neuwahl des Sprecherkreises anlässlich des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel<br />

ging ein Bericht über die Aktivitäten der vergangenen drei Jahre voraus.<br />

Darin betonte Philipp Pattberg die insgesamt erfolgreiche Arbeit des Sprecherkreises<br />

und hob dabei folgende Aktivitäten hervor:<br />

- Organisation der Tagung „<strong>Politikwissenschaft</strong>liche Forschung zum Klimaschutz:<br />

Bilanz und Ausblick“ im Januar 2009 an der Freien Universität<br />

Berlin;<br />

- Organisation der Tagung “Scientific framework of environmental and<br />

forest governance - The role of discourses and expertise” im September<br />

2007 an der Universität Göttingen (verantwortlich: Michael Böcher)<br />

- Organisation einer Reihe von DoktorandInnen-Akademien (Marie Curie<br />

PhD Summer School), 2007 und 2008<br />

- Unterstützung der erfolgreichen Konferenzserie „Berlin/Amsterdam<br />

Conferences on the Human Dimensions of Global Environmental Change“<br />

(2006, 2007, 2008);<br />

142<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

- Herausgabe des Sonderhefts 39 der Politischen Vierteljahresschriften<br />

(PVS) zum Thema Politik und Umwelt (verantwortet durch Frank Biermann,<br />

Per-Olof Busch und Klaus Jacob).<br />

Zur Wahl des neuen Sprecherkreises traten Per-Olof Busch, Philipp Pattberg<br />

und Fariborz Zelli an, die durch die Mitgliederversammlung gewählt<br />

wurden. Das Sprecheramt nehmen die drei Mitglieder des Sprecherkreises<br />

gleichberechtigt wahr.<br />

Klaus Jacob, Sprecher des Arbeitskreises von 2003-2009, trat nicht wieder<br />

zur Wahl an. Der neugewählte Sprecherkreis dankte Klaus Jacob herzlich<br />

für seine hervorrangende Arbeit.<br />

Im Anschluss diskutierte die Mitgliederversammlung über die Zielsetzung<br />

für die nächsten drei Jahre und hob dabei die verstärkte Zusammenarbeit<br />

mit anderen Untergliederungen der <strong>DVPW</strong> sowie die stärkere internationale<br />

Vernetzung des AK hervor.<br />

3) 3) Amsterdam Amsterdam Conference Conference on on the the Human Human Dimensions Dimensions of of Global Global Environ- Enviro<br />

n<br />

mental mental Change Change Change 2009<br />

2009<br />

We invite you to the 2009 Amsterdam Conference on the Human Dimensions<br />

of Global Environmental Change, to be held 2-4 December 2009.<br />

This conference will be the ninth event in the series of annual European<br />

Conferences on the Human Dimensions of Global Environmental Change,<br />

begun in Berlin in 2001.This year's conference will also be the global<br />

launch event of the Earth System Governance Project, a new ten-year research<br />

programme under the auspices of the International Human Dimensions<br />

Programme on Global Environmental Change (IHDP).The conference<br />

is hosted jointly by the Institute for Environmental Studies at the Vrije Universiteit<br />

Amsterdam and the Netherlands Research School for Socioeconomic<br />

and Natural Sciences of the Environment (SENSE), in cooperation<br />

with their partner institutions: the European Cooperation in<br />

Science and Technology (COST) Action on Transformation of Global Environmental<br />

Governance; GLOGOV.ORG—The Global Governance Project;<br />

the Institute for Global Environmental Strategies; Living with Water;<br />

LUCSUS—Lund University Centre for Sustainability Studies; the Netherlands<br />

Environmental Assessment Agency; the Royal Netherlands Academy<br />

of Arts and Sciences; the Stockholm Resilience Centre; and the Tokyo Institute<br />

of Technology.<br />

4) 4) Kontaktinformationen Kontaktinformationen und und Möglichkeiten Möglichkeiten der der Mi Mitwirkung Mi wirkung im Arbei Arbeitskreis Arbei<br />

tskreis<br />

Umweltpolitik/Global Umweltpolitik/Global Cha Change: Cha ge: ge:<br />

Webseite Webseite: Webseite<br />

www.environmental-policy.de: Hier sind Informationen zu den Veranstaltungen<br />

des Arbeitskreises zu finden, insbesondere zu den seit 2001 jähr-<br />

143


lich durchgeführten „Berlin/Amsterdam Conferences on the Human Dimension<br />

on Global Environmental Change“. Weiterhin können Publikationen<br />

heruntergeladen werden, die aus den Aktivitäten des Arbeitskreises<br />

entstanden sind, sowie die neue Preprint Reihe „Online Journal Environmental<br />

Policy Studies“. Schließlich sind Kontaktinformationen zum Sprecherkreis,<br />

der Email Liste und Links zu Institutionen vorhanden, die für die<br />

umweltpolitikwissenschaftliche Forschung bedeutend sind.<br />

E-Mail Mail Liste<br />

Die Email Liste ist offen für alle, die an der Diskussion von politikwissenschaftlichen<br />

Fragestellungen mit Umweltbezug interessiert sind. Die Liste<br />

hat ca. 370 Teilnehmer. Über die Liste werden überwiegend Informationen<br />

zu Veranstaltungen, neue Veröffentlichungen, Lehrangebote und Stellenangebote<br />

verschickt.<br />

Für Nachrichten an die Liste verwenden Sie bitte folgende Adresse: akumwelt@lists.fu-berlin.de<br />

Das Archiv kann über https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ak-umwelt abgerufen<br />

werden.<br />

Online Online Journal Journal Environmental Environmental Policy Policy Studies Studies (OJEPS)<br />

(OJEPS)<br />

Die Publikationsreihe geht zurück auf eine Initiative des Arbeitskreises<br />

Umweltpolitik/Global Change in der <strong>DVPW</strong>. Die Aufsätze werden anonym<br />

begutachtet und, wenn angenommen, online auf der Webseite des Arbeitskreises<br />

www.environmental-policy.de veröffentlicht. Die Begutachtung<br />

erfolgt durch Autoren, die bereits in der Reihe veröffentlicht haben. Den<br />

Autoren verbleibt das vollständige Copyright über ihren Beitrag, so dass<br />

weitere Verwertungen in anderen Fachzeitschriften möglich sind. Die<br />

Sprecher des Arbeitskreises (Per-Olof Busch, Philipp Pattberg und Fariborz<br />

Zelli) sind Herausgeber der Reihe.<br />

Die Publikationsreihe verfolgt zwei grundlegende Ziele:<br />

1. Sie soll <strong>Politikwissenschaft</strong>lern aus dem In- und Ausland, die im Bereich<br />

der Umweltpolitik forschen, die Möglichkeit bieten, aktuelle Ergebnisse<br />

aus ihrer Forschung zeitnah zu veröffentlichen und sie einem breiten nationalen<br />

und internationalen Fachpublikum zugänglich zu machen.<br />

2. Sie soll den Beitrag neuerer Forschungen im Bereich der Umweltpolitik<br />

zur Gesamtdisziplin und/oder Teildisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong> – insbesondere<br />

Internationale Beziehungen, Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Politische Theorie und Ideengeschichte, Politik und Ökonomie, Politische<br />

Soziologie, Staatslehre und Politische Verwaltung, Politische Steuerung,<br />

Handlungs- und Entscheidungstheorien – verdeutlichen und dazu beitragen,<br />

die Ergebnisse der Umweltpolitikforschung mit deren Debatten zu<br />

verknüpfen.<br />

144<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Beiträge sind jederzeit in deutscher oder englischer Sprache willkommen.<br />

Die Veröffentlichung wird über E-Mail-Listen beworben. Weitere Informationen<br />

sind auf der Webseite www.environmental-policy.de verfügbar.<br />

Kontakt Kontakt zu zu zu den den Sprechern Sprechern: Sprechern Sprechern<br />

Dr. Philipp Pattberg<br />

Institute for Environmental Studies (IVM)<br />

Vrije Universiteit<br />

De Boelelaan 1087<br />

1081 HV Amsterdam<br />

The Netherlands<br />

e-mail: Philipp.Pattberg@ivm.vu.nl<br />

www.vu.nl/ivm<br />

Dipl.-Pol. Per-Olof Busch<br />

Freie Universität Berlin<br />

Environmental Policy Research Centre<br />

Ihnestrasse 22<br />

<strong>141</strong>95 Berlin, Germany<br />

phone: 030 838 544 93<br />

e-mail: pelle@zedat.fu-berlin.de<br />

Fariborz Zelli, M.A.<br />

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)<br />

Telefon: +49 (0)228 94927-152<br />

Fax: +49 (0)228 94927-130<br />

e-mail: Fariborz.Zelli@die-gdi.de<br />

145


Arbeitskreis „Vergleich osteuropäischer Gesellschaften“<br />

Auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress 2009 veranstaltete der AK eine gut besuchte Podiumsdiskussion<br />

unter dem Titel „Tauwetter, Eiszeit, eingefrorene Reformen?<br />

Politischer Klimawandel in Russland unter Putin und Medvedev“. Dabei<br />

wurde die interdisziplinäre Ausrichtung des Arbeitskreises unterstrichen,<br />

indem ein <strong>Politikwissenschaft</strong>ler, ein Osteuropahistoriker sowie ein<br />

Volkswirt Einschätzungen zu neueren politischen Entwicklungen in Russland<br />

gaben. Im Einzelnen sprachen:<br />

Dr. Manfred Sapper, Zeitschrift "Osteuropa": Phasen der politischen Öffnung<br />

in Russland: ein zeitgeschichtlicher Rückblick auf das 20. Jahrhundert<br />

Prof. Dr. Henning Schröder, Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin sowie<br />

Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen: Die institutionellen<br />

Reformen unter Putin: Machtvertikale und Eliten<br />

PD Dr. Joachim Zweynert, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut, Zweigniederlassung<br />

Erfurt: Wirtschaftspolitik unter Putin und Medvedev<br />

Moderation: Prof. Dr. Timm Beichelt, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder<br />

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion fand ein Treffen des Arbeitskreises<br />

statt, bei dem weit reichende organisatorische Änderungen diskutiert und<br />

beschlossen wurden. Während der AK in den 1990er-Jahren auf eine einigermaßen<br />

homogene Region sowie ein dominantes wissenschaftliches<br />

Problem – die Transformation – bezogen war, haben sich in jüngerer Zeit<br />

unterschiedliche Gegenstände herauskristallisiert. Mittel- und Teile Südosteuropas<br />

werden von den meisten Autoren im Paradigma der Integrations-<br />

und Europäisierungsforschung bearbeitet. Russland bleibt ein Kontinent<br />

für sich. Die Staaten Osteuropas im engeren Sinne (Belarus, Moldova,<br />

Ukraine, vielleicht Georgien) werden häufig als Zwischenzone begriffen, in<br />

dem politische Akteure auf Einflüsse aus Russland auf der einen Seite sowie<br />

des „Westens“ auf der anderen Seite reagieren. Noch weiter östlich<br />

gelegene Staaten stellen dagegen eine Domäne der Forschung zu Sicherheits-<br />

und Energiepolitik sowie der Autokratieforschung dar.<br />

Während so die wissenschaftlichen Herausforderungen wuchsen, fand und<br />

findet in der Politik-, Sozial- und Geisteswissenschaft einestarke Beschneidung<br />

in der finanziellen und infrastrukturellen Ausstattung der osteuropabezogenen<br />

Area Studies statt. Lehrstühle für osteuropäische Geschichte,<br />

die in der Vergangenheit stark zur zeitgeschichtlichen Verankerung der<br />

qualitativen <strong>Politikwissenschaft</strong> beigetragen haben, wurden an deutschen<br />

Universitäten im Dutzend geschlossen.<br />

146<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Gleichzeitig übte und übt die Spezialisierungslogik der <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

insbesondere der Komparatistik, erheblichen Druck auf solche Kollegen<br />

aus, die „lediglich“ im Bereich osteuropäischer Gesellschaften publizieren.<br />

Viele NachwuchswissenschaftlerInnen des Arbeitskreises mussten und<br />

müssen aus karrieretechnischen Gründen eine weitere Region „hinzunehmen“,<br />

verlegten sich primär auf die methodisch-konzeptionelle Ebene oder<br />

andere Subdisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong>. Eine dauerhafte und nachhaltige<br />

Konzentration auf die Region gelingt nur in einigen beratungsorientierten<br />

Forschungsinstitutionen (häufig mit befristeten Stellen) oder aber<br />

bei entsprechend installierten Professuren. Drei wahrnehmbare Professuren<br />

der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong> (Petra Stykow in München, Jerzy<br />

Maćków in Regensburg, Klaus Segbers in Berlin) verfügen über eine solche<br />

Ausrichtung, alle mit einem besonderen Fokus auf Russland. Mittel-, Südost-<br />

oder das sonstige Osteuropa außer Russland werden auf der Lehrstuhlebene<br />

nur in ad-hoc-Zusammenhängen bearbeitet. Vor diesem Hintergrund<br />

ist es für Nachwuchswissenschaftler heute zum einen weniger attraktiv,<br />

zum anderen infrastrukturell wesentlich schwieriger, sich der Region<br />

Osteuropa mit besonderer Verve zu widmen.<br />

Diese zwei skizzierten – und aus Sicht der Mitgliederversammlung des AK<br />

höchst bedauerlichen – Entwicklungen stehen der intensiven Arbeit eines<br />

Arbeitskreises entgegen, der durch die Fokussierung auf eine area auf Tiefenforschung<br />

und qualitativ zu gewinnende Erkenntnisse angewiesen ist.<br />

Über die Jahre hinweg haben sich daher immer weniger <strong>Politikwissenschaft</strong>ler<br />

in den AK einbringen können, wenngleich sich z.B. bei <strong>DVPW</strong>-<br />

Kongressen ein andauerndes allgemeines Interesse erhalten hat.<br />

Nach einer intensiven Diskussion hat der Arbeitskreis beschlossen, seine<br />

inhaltliche Arbeit in doppelter Weise fortzuführen. Erstens soll der regionalspezifische<br />

und interdisziplinäre Ansatz der Area-Studies im Rahmen<br />

der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde fortgeführt werden. Dort<br />

sollen politikwissenschaftliche Tagungen intensiviert werden und die nach<br />

wie vor vorhandene Regionalexpertise gepflegt werden. Zweitens wird für<br />

die Mitglieder des AK, die eher methodisch-konzeptionell orientiert sind,<br />

die Osteuropa mit einer weiteren Region vergleichen, oder sich Fragestellungen<br />

der Internationalisierung in Osteuropa widmen, der Anschluss an<br />

den AK Demokratieforschung gesucht. Dieser hatte auch bisher die vielen<br />

Unterregionen „Osteuropas“ im Blickfeld; es lässt sich also inhaltlich wie<br />

personell an bestehende Strukturen anknüpfen.<br />

Auf der nächsten Tagung des AK Demokratieforschung soll daher der bisherige<br />

AK Vergleich osteuropäischer Gesellschaften in den AK Demokratieforschung<br />

überführt werden, sodass der AK Vergleich osteuropäischer Gesellschaften<br />

anschließend nicht mehr eigenständig existieren wird.<br />

147


Die Mitgliederversammlung des AK hat mit Timm Beichelt einen der bisherigen<br />

Sprecher damit beauftragt, die Überführung voranzutreiben. Frank<br />

Bönker und Kirsten Westphal als weitere Sprecher des Arbeitskreises haben<br />

entsprechend ihre Tätigkeiten beendet. Die Mitgliederversammlung<br />

hat beiden für ihre langjährige Mitarbeit gedankt.<br />

Prof. Dr. Timm Beichelt<br />

Professur Europa-Studien<br />

Europa-Universität Viadrina<br />

PF 1786<br />

D-15207 Frankfurt (O)<br />

E-Mail: beichelt@euv-frankfurt-o.de<br />

148<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“<br />

Der von der Ad-hoc-Gruppe „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsorschung“<br />

gestellte Antrag auf Anerkennung als Arbeitskreis wurde vom <strong>DVPW</strong>-<br />

Vorstand positiv beschieden. Wir bedanken uns für diese Anerkennung unserer<br />

nunmehr über drei Jahre andauernden kontinuierlichen Arbeit, die<br />

sich in der Organisation verschiedener Veranstaltungen z.T. in Kooperation<br />

mit den Sektionen Vergleichende Polititikwissenschaft und Politische Ökonomie<br />

ausdrückt. Wir freuen uns, dass die Themen der vergleichenden<br />

Wohlfahrtsstaatsforschung entsprechend ihrer gesellschaftspolitischen Relevanz<br />

nunmehr auch in der <strong>DVPW</strong>-Verbandsstruktur dauerhaft etabliert<br />

und damit die politikwissenschaftliche Sozialforschung auch nach außen<br />

repräsentiert ist.<br />

Die Wahl eines dreiköpfigen Sprechergremiums auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />

in Kiel war einstimmig, so dass nun Dr. Irene Dingeldey, IAW Bremen, Dr.<br />

Christian Lammert, ZENAF Frankfurt, und Dr. Sascha Münnich, MPI-Köln<br />

als alte/neue Sprecher des Arbeitskreises fungieren.<br />

Prof. Dr. Annette Henninger, Uni-Marburg, die sich aus der SprecherInnenfunktion<br />

verabschiedet hat, soll an dieser Stelle für ihr Engagement als<br />

Mitbegründerin der Ad-hoc-Gruppe nochmals recht herzlich gedankt werden.<br />

Inhaltliche Diskussionen im neuen Arbeitskreis wurden mit Bezug zum Leitthema<br />

des Kongresses unter dem Titel „The Wind of Change: Klimawandel<br />

in der Sozialpolitik“ anhand von sechs präsentierten Papieren geführt.<br />

Frank Nullmeier skizzierte auf der Basis eines gemeinsamen Papiers mit<br />

Tanja Klenk, beide Zentrum für Sozialpolitik in Bremen, die Rolle von Unternehmen<br />

als Wohlfahrtsproduzenten in der Sozialpolitik im Vergleich<br />

Deutschland/ USA. Eines der zentralen Ergebnisse des Beitrages war,<br />

dass die Veränderung der Eigentumsverhältnisse bei Hospitälern seit den<br />

1980er Jahren in den USA eine leichte Zunahme von privaten Organisationsformen<br />

(gemeinnützig und marktorientiert) zeigen, während in Deutschland<br />

die marktorientierung auf Kosten staatlicher Eigentumsformen weit<br />

deutlicher ausgeweitet wurde.<br />

Silke Bothfeld, Hochschule Bremen, thematisierte die Fragmentierung sozialpolitischer<br />

Regime, indem sie insbesondere auf die Dualität der Leitbilder<br />

eines Male breadwinner Models und eines Adult Worker Models als<br />

Basis für jüngste sozialpolitische Reformen einging.<br />

Am Beispiel von vier kleinen offenen Volkswirtschaften (Austria, Denmark,<br />

New Zealand, Switzerland) zeigten Peter Starke und Herbert Obinger auf<br />

der Basis eines gemeinsamen Papiers mit Julia Moser, die Umsetzung paradigmatischer<br />

Veränderungen in der Sozialpolitik. Dabei wurde gezeigt,<br />

dass die aufgrund universelle Ideen erkennbaren Ähnlichkeiten der Reformen<br />

nicht zu einer effektiven Konvergenz führen, da bei der Umsetzung<br />

149


nationale policy trajectories und Institutionen dominieren bzw. intervenieren.<br />

Einen umfassenden Abriss zur Entwicklung und möglichen Typologisierung<br />

von Wohlfahrtsstaaten in Ost-Asien stellte Minf-fang, Chen aus Taiwan vor.<br />

Effekte der Alterung der Gesellschaften und neue soziale Risiken wurden<br />

im Hinblick auf die Entwicklung von Wohlfahrtsstaatsbudgets von Markus<br />

Tepe, Universität Oldenburg anhand von OECD Daten analysiert, wobei auf<br />

ein gemeinsames Papier mit Pieter Vanhuysse aufgebaut wurde. Im Ergebnis<br />

wurde hervorgehoben, dass ein hoher Altersquotient in der Tat die<br />

Ausgaben für Rentenleistungen erhöh. Bei den Ausgaben für „new social<br />

risks“ erscheint jedoch der Zeitpunkt, zu dem entsprechende Risiken vermehrt<br />

auftraten, ausschlaggebend für die jeweilige Ausgabenhöhe in den<br />

einzelnen tLändern.<br />

Eine eher diskursorientierte Perspektive auf Rentenreformen wurde von<br />

Alexander Ruser, Universität Heidelberg vorgestellt. Dabei wurde am Beispiel<br />

der Reformpolitik in Großbritannien und der BRD eine Konvergenz der<br />

Diskurse bei gleichzeitigem Fortbestehen institutioneller Divergenzen konstatiert.<br />

Die Entwicklung sozialdemokratischer Politikpositionen im Hinblick auf die<br />

Berufsbildungspolitik wurde von Marius R. Busemeyer, MPI-Köln erörtert.<br />

Dabei wurde die von David Rueda aufgeworfene These, dass die Sozialdemokraten<br />

nur „Insider-Interessen“ verteidigen bestätigt.<br />

Weitere Aktivitäten des Arbeitskreises werden nun von dem neuen Sprechergremium<br />

geplant und per mail bzw. über die <strong>DVPW</strong>-Homepage bekannt<br />

gegeben. Eine eigene Homepage des AKs ist bereits in Planung.<br />

Kontakt/Sprecher:<br />

Kontakt/Sprecher:<br />

Kontakt/Sprecher:<br />

Dr. Irene Dingeldey<br />

Institut Arbeit und Wirtschaft<br />

Universität Bremen<br />

Mail: dingeldey@iaw.uni-bremen.de<br />

Dr. Christian Lammert<br />

Zentrum für Nordamerika-Forschung (ZENAF) Goethe-Universität Frankfurt<br />

am Main<br />

Mail: c.lammert@em.uni-frankfurt.de<br />

Dr. Sascha Münnich<br />

Post-Doctoral Student<br />

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />

Mail: sm@mpifg.de<br />

150<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

IX. Berichte der Themengruppen<br />

Themengruppe „Verfassung und Politik“<br />

Die Themengruppe veranstaltet am 27. und 28.11.2009 in Augsburg einen<br />

von Daniel Schulz (Dresden) und Marcus Llanque (Augsburg) organisierten<br />

Workshop zum Thema „Republikanische und liberale Verfassungstraditionen<br />

im Vergleich“.<br />

In der politiktheoretischen Beschäftigung mit konstitutionellen Ordnungsfragen<br />

kursieren eine Vielzahl von Verfassungsbegriffen. Beispielhafte Leitdifferenzen<br />

für den Verfassungsbegriff sind die Unterscheidungen zwischen geschriebener<br />

und ungeschriebener, rechtlicher oder politischer, instrumenteller<br />

oder symbolischer Verfassung, aber auch die Orientierung am Paradigma<br />

des Gesetzes oder der Tugend, der Verfasstheit politischer Institutionen oder<br />

des politischen Gemeinwesens. Historisch finden sich diese Unterscheidungen<br />

in vielfältigen Varianten und Überlappungen wieder, die idealtypisch immer<br />

wieder durch die Gegenüberstellung von republikanischer und liberaler<br />

Verfassungstradition zu ordnen versucht wurden.<br />

Der Workshop will sich diesen Differenzierungen insbesondere unter dem<br />

Gesichtspunkt des republikanischen Verfassungsverständnis widmen, bezieht<br />

aber auch den liberalen Diskurs mit ein. Untersucht werden soll in<br />

ideengeschichtlicher Perspektive die Entwicklung und der Gestaltwandel, die<br />

Varianzen und Konvergenzen dieser konstitutionellen Traditionslinien. Im<br />

Mittelpunkt steht dabei die Fragestellung, welche Elemente einer Verfassungstradition<br />

als spezifisch republikanisch identifiziert werden können und<br />

wie sich diese vom liberalen, mit den modernen Revolutionen ansetzenden<br />

Konstitutionalismus unterscheiden. Zugleich ist von Interesse, welche republikanischen<br />

Elemente eventuell fortwirken und wie in umgekehrter Blickrichtung<br />

gegenwärtige Verfassungsmodelle in ihren genealogisch verflochtenen<br />

Denktraditionen auf diese Aspekte bezogen werden können.<br />

Ein wichtiger Topos ist in dieser Hinsicht der Begriff der Mischverfassung,<br />

aber auch die Bedeutung von Bürgertugend oder von bürgerlicher Partizipation<br />

können hier herausgehoben werden. Zudem sollen auch Krisenphänomene<br />

des Republikanismus und die eng damit zusammenhängenden Gründe<br />

für die Dominanz des liberalen Verfassungsparadigmas in der Moderne näher<br />

beleuchtet werden. Ein Schwerpunkt bildet die kontinentaleuropäische<br />

Umbruchphase des 18. Jahrhunderts im Umfeld der Französischen Revolution,<br />

die im Kontrast mit dem „Machiavellian Moment“ der italienischen, englischen<br />

und amerikanischen Entwicklungslinie sowie der Verfassungsentwicklung<br />

des Alten Reiches diskutiert werden soll. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

könnte in der genealogischen Analyse gegenwärtiger Verfassungsmodelle<br />

bestehen.<br />

151


Freitag, Freitag, 27. 27. November November 2009, 2009, 15 15 Uhr<br />

Uhr<br />

15:00-15:20 Einführung<br />

15:10-16:10 Oliver Eberl (Darmstadt): Kants Verfassungsbegriff<br />

Kaffeepause<br />

16:30-17:30 Oliver W. Lembcke (Jena)/Florian Weber (Jena): Sieyès’ Rezeption<br />

des angelsächsischen Liberalismus<br />

17:30-18:30 Daniel Schulz (Dresden): Condorcets Verfassungsbegriff<br />

18:30-19:30 André Krischer (Münster): Das Problem der Verfassung vor<br />

1800 im Alten Reich und in England: Begriffe, Ideale, Praktiken und Symbole<br />

ab 19:30 Mitgliederversammlung der Ad Hoc Gruppe, Neuwahl des Vorstandes<br />

gemeinsames Abendessen<br />

Samstag, Samstag, 28. 28. November November 2009<br />

2009<br />

9:30-10:30 Karsten Malowitz (Halle): Gierke und die Reichsverfassung von<br />

1871<br />

Kaffeepause<br />

10:50-11:50 Steven Schäller (Dresden): Bundesverfassungen – föderale<br />

Ordnungsprinzipien in monarchischer, republikanischer und liberaler Tradition<br />

11:50-12:50 Thorsten Thiel (Berlin/Frankfurt a. M.): Die EU – eine republikanische<br />

Ordnung?<br />

Ende des Workshops gegen 13:00<br />

Wir bitten alle Teilnehmer um eine rechtzeitige Anmeldung bis spätestens<br />

19. November 2009 bei Daniel Schulz (Daniel.Schulz@tu-dresden.de)<br />

Sprecher:<br />

Prof. Dr. André Brodocz (andre.brodocz@uni-erfurt.de)<br />

Prof. Dr. Marcus Llanque (marcus.llanque@phil.uni-augsburg.de)<br />

152<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Themengruppe „Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung“<br />

Tagungsbericht Tagungsbericht der der Ad Ad-Hoc Ad Hoc Hoc-Gruppe Hoc Gruppe Gruppe (jetzt Themengruppe) „Vergleichende<br />

Diktat Diktatur Diktat Diktatur<br />

ur- ur und Extremismusfo<br />

Extremismusforschung“ Extremismusfo<br />

schung“ schung“ zur Tagung im im Rahmen des <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>- <strong>DVPW</strong><br />

Kongresses Kongresses Kongresses in in Kiel Kiel am am am Fr., Fr., 25.9.2009<br />

25.9.2009<br />

Lazaros Lazaros Lazaros Miliopoulos Miliopoulos (Universität (Universität (Universität Mainz) Mainz) versuchte in seinem Vortrag über den<br />

„Begriff der ‚natürlichen Ordnung“ in totalitären und autoritären Denkmustern‘<br />

unter Rückgriff auf den Begriff der „natürlichen Ordnung“ in der philosophischen<br />

Geschichtsschreibung Jacob L. Talmons und den Begriff der<br />

„Mentalität“ in der Herrschaftstypologie von Juan Linz die Bedeutungen „natürlicher<br />

Ordnung“ in autoritären Rechtfertigungsversuchen von ihren Bedeutungen<br />

in totalitären Denkmustern idealtypisch abzugrenzen. Dabei verwies<br />

er auf zwei unterschiedliche ideengeschichtliche Stränge seit der französischen<br />

Aufklärung: Einerseits dem Glauben an eine mechanistische „ordre<br />

naturel“ und Machbarkeitsideologie als Angelpunkt einer totalitären Denkungsart<br />

nach der Interpretation von Talmon, andererseits aber auf eine Reihe<br />

politscher Ordnungsvorstellungen im Rahmen organologischer Naturverständnisse,<br />

wie sie im politischen Konservativismus und in der „politischen<br />

Ökologie“ vorzufinden sind. Auf dieser ideengeschichtlichen Grundlage wurde<br />

am Ende die Frage gestellt, ob die Entgegensetzungen demokratischer<br />

und autoritärer Systeme in der klassischen Typologie von Juan Linz und anderen<br />

Vertretern der Vergleichenden Diktaturforschung nicht allzu starr erfolgen<br />

oder der Forschungsstand hinsichtlich der Legitimationswirkung autoritärer<br />

Weltanschauungen in demokratischen wie autoritären Systemen nicht<br />

lückenhaft sei.<br />

Christoph Christoph Busch Busch (Universität (Universität (Universität SSiegen)<br />

S Siegen)<br />

iegen) untersuchte in seinem Vortrag „Das<br />

Grün im Braun. Umweltschutz in den Parteiprogrammen der deutschen extremen<br />

Rechten“ die Bedeutung des Umweltthemas in den Parteiprogrammen<br />

der vier Parteien NPD, DVU, „Republikaner“ und „Pro NRW“ bzw. „Pro<br />

Köln“. Methodisch wurden die Programme inhaltsanalytisch untersucht, indem<br />

eine Triangulierung quantitativer und qualitativer Ansätze vorgenommen<br />

wurde. Frequenzanalytisch bestätigte sich die Annahme einer relativ intensiven<br />

Thematisierung in den NPD-Programmen, wobei allerdings die dahinterstehende<br />

und kaum camouflierte Ideologie (NS-Apologetik, „Heimat- und<br />

Lebensschutz“ in Verbindung mit mythischem Germanentum und völkischem<br />

Gedankengut) keinen Einfluss auf den öffentlichen Diskurs entfalten mag; im<br />

potentiellen Gegensatz zur Verknüpfung von kulturkämpferischer Islamfeindschaft<br />

mit Umwelt- wie Tierschutzgedanken, wie sie – allerdings sehr vereinzelt<br />

– in den Parteiprogrammen der „Pro-Bewegung“ vorzufinden ist.<br />

Stephan Stephan Ortmann Ortmann Ortmann (FernUniversität (FernUniversität in in Hagen) Hagen) evaluierte in seinem Vortrag<br />

„Environmental Governance under Authoritarian Rule: Singapore and China“<br />

153


die Chancen und Begrenzungen autoritärer Regelungen im Umweltschutz<br />

anhand der beiden Beispiele Singapur und China. Dabei hob er hervor, dass<br />

die erfolgreiche Begrünungspolitik im kleinen Singapur einen Vorbildcharakter<br />

für umweltpolitische Initiativen in chinesischen Mega-Cities gewonnen<br />

hat, doch der erwünschte Erfolg wie auch die erwünschte Übertragbarkeit<br />

auf das gesamte chinesische Territorium sowohl aufgrund der unterschiedlichen<br />

Größe der Staatsterritorien als auch wegen der Unterschiede in den<br />

autoritären Weltanschauungen und den damit einhergehenden Folgewirkungen<br />

keine ähnlichen Erfolge zeitigt.<br />

Im Anschluss an die Tagung erfolgte die Sprecherwahl. Zu den Sprechern<br />

der Themengruppe wurden gewählt: Steffen Kailitz, Lazaros Miliopoulos und<br />

Rolf Frankenberger (Kontaktdaten finden sich unter http://www.politik.unimainz.de/dvpw-politischer-extremismus/).<br />

154<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

X. Terminplan, Vorankündigungen (ohne Gewähr)<br />

2010<br />

2010<br />

Frühjahr 2010 – Humboldt Universität zu Berlin<br />

Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />

Work Work-in Work in in-Progress in Progress Progress Workshop Workshop<br />

11. – 13. Februar 2010 – Universität Mannheim<br />

Arbeitskreis „Politik und Kommunikation“, Fachgruppe „Kommunikation<br />

und Politik“ der DGPUK<br />

Jahrestagung Jahrestagung – „Medien „Medien und und internationale internationale Beziehungen“<br />

Beziehungen“<br />

4. – 6. März 2010 – Frankfurt am Main<br />

Sektion „Politische Theorien und Ideengeschichte“<br />

Frühjahrstagung Frühjahrstagung – „Demokratie „Demokratie und und Gerechtigke Gerechtigkeit Gerechtigke it in in Verteilungskonflikten“<br />

Verteilungskonflikten“<br />

Verteilungskonflikten“<br />

16. – 17. April 2010 – Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische<br />

Universität Berlin<br />

Arbeitskreis „Politik und Geschichte“ In Kooperation mit dem Zentrum für<br />

Antisemitismusforschung (ZfA) der Technischen Universität Berlin<br />

Frühjahrstagung Frühjahrstagung – „Politischer „Politischer Extremismus Extremismus und und Geschichtspolitik“<br />

Geschichtspolitik“<br />

7. – 8. Mai 2010 – Altes Schloss Dornburg<br />

Arbeitskreis „Demokratieforschung“ in Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich<br />

580 (Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemzusammenbruch)<br />

der Universität Jena<br />

Tagung Tagung - „Twenty „Twenty years years after: after: parliamentary parliamentary democracy democracy and and parliamentary<br />

parliamentary<br />

representation representation in in in post post-communist post communist Europe”<br />

7. – 9. Mai 2010 – Sigmund Freud-Institut<br />

Sigmund Freud- Institut in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Politische<br />

Psychologie“<br />

Tagung Tagung - „Zukunft Zukunft der der Gegenwart. Gegenwart. Psychoanalytische Psychoanalytische Psychoanalytische Zei Zeitdiagnosen<br />

Zei diagnosen diagnosen“ diagnosen<br />

28. – 29. Mai 2010 – Universität Hamburg<br />

Arbeitskreis „Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />

Frühjahrstagung Frühjahrstagung – themenoffen themenoffen mit mit Schwerpunkt Schwerpunkt auf auf "Netzwerkanalyse "Netzwerkanalyse in<br />

in<br />

der der Po <strong>Politikwissenschaft</strong>: Po <strong>Politikwissenschaft</strong>:<br />

litikwissenschaft: Anwendungen Anwendungen – Potenziale Potenziale – Probl Probleme" Probl me"<br />

28. – 30. Mai 2010 – Evangelische Akademie Arnoldshain<br />

Nachwuchsgruppe Sektion „Internationale Politik“<br />

Nachwuchstagung Nachwuchstagung - "Sicherheit, "Sicherheit, Wirtschaft, Wirtschaft, Gesellschaft: Gesellschaft: Theorien Theorien und<br />

und<br />

Problemfelder Problemfelder internation internationaler internation aler Beziehungen"<br />

Beziehungen"<br />

155


10. – 12. Juni 2010 – Frankfurt am Main<br />

Sektion „Internationale Politik, Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />

Gemeinsame Gemeinsame Tagung Tagung - „Internationale „Internationale Politische Politische Theorie“<br />

Theorie“<br />

10. – 12 . Juni 2010 – Würzburg<br />

Arbeitsreis „Demokratieforschung“<br />

Jahrestagung Jahrestagung – „Rule „Rule of of Law Law Compliance Compliance Compliance – Regelbefolgung Regelbefolgung im im im Kontext Kontext von<br />

von<br />

Kultur, Kultur, Institution Institution und und Akteur“<br />

Akteur“<br />

17. – 18. Juni 2010<br />

Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />

Tagung Tagung – „Wissen „Wissen in in politischen politischen Entscheidungsprozessen“<br />

Entscheidungsprozessen“<br />

24. – 25. Juni 2010 – Universität Kassel<br />

Arbeitskreis „Verbände“<br />

Tagung Tagung – „Verbändepolitik „Verbändepolitik und und Sozialstaat“<br />

Sozialstaat“<br />

24. – 25. Juni 2010 – Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung<br />

Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />

Jahrestagung Jahrestagung zum zum Thema Thema „Bundestagswahl „Bundestagswahl 200 2009“ 200 200 9“<br />

15. – 17. Juli 2010 – Universität Hamburg<br />

Sektion „Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik“<br />

Tagung Tagung - „Entwicklungstheorien „Entwicklungstheorien reloaded reloaded – Stand Stand und und Perspektiven Perspektiven der<br />

der<br />

entwicklungstheoretischen entwicklungstheoretischen Diskussion“<br />

Diskussion“<br />

4. – 5 September 2010 – Zürich<br />

Arbeitskreis „Politische Psychologie“<br />

Kolloquium Kolloquium Kolloquium – „Auswege „Auswege aus der Krise des Kapitalismus. Perspektiven der<br />

kritischen kritischen politischen politischen Psychologie“<br />

Psychologie“<br />

Psychologie“<br />

10. – 11. September 2010 – Zürich<br />

Sektion „Politische Ökonomie“<br />

Sektionstagung<br />

Sektionstagung<br />

10. - 12. September 2010 - Thomas-Morus-Akademie Bensberg (angefragt)<br />

Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />

Jahrestagung Jahrestagung – „Religion „Religion und und Politik Politik in in Deutschland Deutschland 20 20 Jahre Jahre nach nach der der<br />

der<br />

deutschen deutschen Einheit“<br />

Einheit“<br />

23. – 25. September 2010 – Erfurt<br />

Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />

Tagung Tagung – „Variationen „Variationen de der de r Macht“<br />

Macht“<br />

156<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Anzeige<br />

LIT-Verlag<br />

157


XI. Veröffentlichungen unserer Mitglieder (Selbstanzeigen)<br />

Bellers, Juergen / Porsche-Ludwig, Markus; Für eine alte/neue <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

und Politik. Ein Manifest, Bonn, u.a., Scientia Bonnensis 2009.<br />

Berghahn, Sabine / Rostock, Petra (Hg.); Der Stoff aus dem Konflikte<br />

sind. Debatten um das Kopftuch in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz, Bielefeld, transcript 2009.<br />

Busch, Hans-Joachim / Ebrecht, Angelika (Hg.); Liebe im Kapitalismus,<br />

Gießen, Psycho-sozial-Verlag 2008.<br />

Butterwegge, Christoph/ Hentges, Gudrun (Hg.); Zuwanderung im Zeichen<br />

der Globalisierung. Migrations-, Integrations-, und Minderheitenpolitik,<br />

Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2009.<br />

Butterwegge, Christoph; Armut in einem reichen Land. Wie das Problem<br />

verharmlost und verdrängt wird, Frankfurt/Main, Campus Verlag 2009.<br />

Detterbeck, Klaus / Renzsch, Wolfgang / Schieren, Stefan (Hg.); Föderalismus<br />

in Deutschland, München, Oldenbourg Verlag 2009.<br />

Kersting, Norbert (Hrsg.); Politische Beteiligung. Einführung in dialogorientierte<br />

Instrumente politischer und gesellschaftlicher Partizipation, Wiesbaden,<br />

Verlag für Sozialwissenschaften 2008.<br />

Kersting, Norbert / Caulfield, Janice / Nickson, Andrew / Olowu, Dele /<br />

Wollmann, Hellmut; Local governance reform in global perspective, Wiesbaden,<br />

VS Verlag, Reihe: Urban and Regional Research International (URI)<br />

2009.<br />

Kleiner-Liebau, Désirée; Migration and the Construction of National Identity<br />

in Spain, Madrid / Frankfurt, Iberoamericana / Vervuert 2009.<br />

Porsche-Ludwig, Markus; Globalisierung und Voelkerrecht, Berlin, Lit-<br />

Verlag 2009.<br />

Porsche-Ludwig, Markus/Chu, Chin-peng (eds.); The Political System of<br />

Taiwan, Baden-Baden, Nomos-Verlag 2009.<br />

Römer, Peter; Beiträge Bd.1, Das kapitalistische Privateigentum, dialectica<br />

minora Bd.19, Köln, Verlag Dinter 2009.<br />

Römer, Peter; Beiträge Bd. 2, Das Recht der Gesellschaft und der Bundesrepublik<br />

Deutschland, dialectica minora Bd. 20, Köln, Verlag Dinter<br />

2009.<br />

Römer, Peter; Beiträge Bd. 3, Die Verteidigung des Grundgesetzes, dialectica<br />

minora Bd. 21, Köln, Verlag Dinter 2009.<br />

158<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Römer, Peter; Beiträge Bd. 4, Wolfgang Abenroth und Carl Schmitt, dialectica<br />

minora Bd. 22, Köln, Verlag Dinter 2009.<br />

Römer, Peter; Beiträge Bd. 5, Hans Kelsen, dialectica Bd. 23 Köln, Verlag<br />

Dinter.<br />

Schieren, Stefan; Großbritannien. Eine Einführung in das politische System,<br />

Schwalbach/Ts., Wochenschau Verlag 2009.<br />

Schmid, Josef / Kohler, Harald (Hg.); Arbeitsbeziehungen und Sozialer<br />

Dialog im alten und neuen Europa. Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Kooperationen,<br />

Baden-Baden, Nomos Verlag 2009.<br />

Schmid, Josef / Heinze, Rolf G. / Beck, Rasmus C. (Hg.); Strategische<br />

Wirtschaftsförderung und die Gestaltung von High-Tech Clustern. Beiträge zu<br />

den Chancen und Restriktionen von Clusterpolitik, Baden-Baden, Nomos<br />

Verlag 2009.<br />

Urban, Dieter / Mayerl, Jochen; Regressionsanalyse: Theorie, Technik<br />

und Anwendung, 3. Aufl., Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften<br />

2008.<br />

Urban, Dieter / Mayerl, Jochen; Antwortreaktionszeiten in Survey-<br />

Analysen. Messung Auswertung und Anwendung, Wiesbaden, VS Verlag für<br />

Sozialwissenschaften 2008.<br />

159


XII. Mitteilungen zur Mitgliedschaft<br />

Neumitglieder Neumitglieder Mai Mai 2009<br />

2009<br />

Adebahr, Adebahr, Cornelius, Cornelius, Cornelius, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol.<br />

Wirtschaft am Wasserturm - Politikberatung, Projektorganisation und Training,<br />

Inhaber, Kavalierstr. 15, 13187 Berlin; 030/23 18 61 98 d, 030/81 61<br />

82 04 Fax d, cornelius@adebahr.eu<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Integrationsforschung";<br />

AK "Politikberatung"; Forschungsgebiet(e): 8.03) Europäische Integration<br />

Auberger, Auberger, Tobias, Tobias, Tobias, M.A.<br />

M.A.<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft, Schneiderberg<br />

50, 30167 Hannover; 0511/7 62 54 54 d, 0511/7 62 41 99 Fax d,<br />

t.auberger@ipw.uni-hannover.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Blum, Blum, Sonja, Sonja, M.A. M.A.<br />

M.A.<br />

Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Scharnhorststr. 100, 48151 Münster; 0251/83-2 53 87 d, sonja.blum@unimuenster.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung"; Forschungsgebiet(e):<br />

5) Politikfelder und Politikimplementation; 5.13) Sozialpolitik;<br />

7.07) Vergleichende Policyforschung/ Staatstätigkeitsforschung<br />

Bötticher, Bötticher, Astrid, Astrid, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol.<br />

-<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Themengr. "Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung"<br />

Broschek, Broschek, Jörg, Jörg, Dr.<br />

Dr.<br />

FernUniversität in Hagen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universitätsstr. 41,<br />

58084 Hagen; 02331/9 87 21 63 d, 02331/98 73 26 Fax d,<br />

joerg.broschek@fernuni-hagen.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek.<br />

"Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft"<br />

Crueger, Crueger, Hans Hans-Christian, Hans Christian, M.A.<br />

M.A.<br />

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Philosophische Fakultät,<br />

Inst. für Politische Wissenschaft und Soziologie, Lennéstr. 25, 53113 Bonn;<br />

0228/73 93 23 d, 0228/73 75 12 Fax d, hc.crueger@uni-<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"<br />

Dannwolf, Dannwolf, Tanja, Tanja, Tanja, Dipl. Dipl.-Soz., Dipl. Soz., Soz., Dipl. Dipl.-Angl. Dipl. Angl.<br />

Universität Mannheim, Graduate School of Economic & Social Sciences,<br />

CDSS, D7, 27, 68131 Mannheim; 0621/1 81-25 42 d, 0621/1 81-36 99<br />

Fax d, tdannwol@rumms.uni-mannheim.de<br />

160<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Integrationsforschung";<br />

AK "Handlungs- und Entscheidungstheorie"; AK "Empirische Methoden der<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>"; Forschungsgebiet(e): 8.03) Europäische Integration<br />

Engelkamp, Engelkamp, Stephan, Stephan, M.A. M.A.<br />

M.A.<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Scharnhorststr. 100, 48151 Münster; 0251/8 32 53 55 d, 0251/8 32 53<br />

83 Fax d, stephan.engelkamp@wwu.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Soziologie der internationalen<br />

Beziehungen"<br />

Ennigkeit, Ennigkeit, Ennigkeit, Sebastian, Sebastian, M.A.<br />

M.A.<br />

Arnold-Bergstraesser-Institut, c/o Sebastian Ennigkeit, Windausstr. 16,<br />

79110 Freiburg; 0761/8 88 78 46 d, 0761/8 88 78 78 Fax d<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Migrationspolitik"<br />

Erbentraut, Erbentraut, Erbentraut, Philipp, Philipp, M.A.<br />

M.A.<br />

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Deutsches u. Europäisches<br />

Parteienrecht und Parteienforschung, Geb.24.91, Universitätsstr. 1,<br />

40225 Düsseldorf; philipp.erbentraut@uni-duesseldorf.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />

Fritsch, Fritsch, Fritsch, Oliver, Oliver, M.A.<br />

M.A.<br />

University of Aarhus, DMU National Environmental Research Institute, Department<br />

of Policy Analysis, Kalø Grenåvej 14, DK - 8410 Rønde,<br />

DÄNEMARK;<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Umweltpolitik/Global Change"; AK "Integrationsforschung";<br />

AK "Demokratieforschung"<br />

Gehne, Gehne, David David H., H., Dr.<br />

Dr.<br />

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Sozialwissenschaft, Lehrstuhl<br />

Politik 2, Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf; 0211/8 11 45 69 d,<br />

0211/8 11 45 32 Fax d, david.gehne@phil-fak.uni-duesseldorf.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Lokale Politikforschung"; AK "Wahlen und politische<br />

Einstellungen"; Sek. "Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland"<br />

Giegerich, Giegerich, Bastian, Bastian, Dr.<br />

Dr.<br />

IISS, 13-15 Arundel Street, GB - London, WC2R 3DX, GROSSBRITANNIEN;<br />

0044/20 73 95 91 91 d, giegerich@iiss.org<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politikberatung"; AK "Soziologie<br />

der internationalen Beziehungen"<br />

Giersch, Giersch, Giersch, Carsten, Carsten, PD PD Dr.<br />

Dr.<br />

Berlin Risk Institute GbR, Tieckstr. 9, 10115 Berlin; 030/84 71 23 54 d,<br />

carsten.giersch@berlin-risk-institute.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Politische Ökonomie";<br />

AK "Handlungs- und Entscheidungstheorie"; AK "Politikberatung"<br />

161


Hamen Hamenstädt, Hamen städt, Ulrich, M.A.<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />

Scharnhorststr. 100, 48151 Münster; 0251/8 32 53 43 d, ulrich.hamenstaedt@wwu.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Handlungs- und Entscheidungstheorie"<br />

Heidbreder, Heidbreder, Eva Eva G. G., G. , Dr. Dr.<br />

Dr.<br />

Cheruskerstr. 27, 10829 Berlin; 0177/4 79 28 76 Mobil p, eva.heidbreder@eui.eu<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft"; Sek.<br />

"Internationale Politik"<br />

Heiduk, Heiduk, Felix, Felix, Dr. Dr. des.<br />

des.<br />

Adalbertstr. 80, 10997 Berlin; F.Heiduk@gmx.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Gewaltordnungen"<br />

Helbig, Helbig, Bettina, Bettina, M.A.<br />

M.A.<br />

FernUniversität in Hagen, Fleyerstr. 55, 58084 Hagen; 02331/9 87 24 39 d,<br />

bettina.helbig@fernuni-hagen.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Helbling, Helbling, Dennis Dennis-Jonathan, Dennis Jonathan, MM.A.<br />

M<br />

.A.<br />

European University Institute, Department of Political & Social Sciences, Badia<br />

Fiesolana, Via dei Roccettini, 9, I - 50014 San Domenico die Fiesole,<br />

ITALIEN; dennis-jonathan.mann@eui.eu<br />

Helbling, Helbling, Helbling, Marc, Marc, Dr.<br />

Dr.<br />

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Reichpietschufer 50,<br />

10785 Berlin; 030/25 49 14 49 d, helbling@wzb.eu<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Migrationspolitik"<br />

Henrich, Henrich, Christian Christian Johannes, Johannes, Johannes, Mag. Mag. Mag. phil.<br />

phil.<br />

Universität Siegen, FB 1 - <strong>Politikwissenschaft</strong>, Postfach 210301, 57068 Siegen;<br />

http://www.fb1.uni-siegen.de/politik/mitarbeiter/henrich/, henrich@politikwissenschaft.uni-siegen.de;<br />

p: Postfach 210301, 57027 Siegen;<br />

0163/4 36 74 24 Mobil p<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik, Kultur, Sprache";<br />

LG Nordrhein-Westfalen; Forschungsgebiet(e): 4.07) Politische Kultur; 5.18)<br />

Politik und Geschichte; 8) Internationale Politik und<br />

Außenpolitik8.05) Internationale Konflikte und Konfliktregelung<br />

Hermanns, Hermanns, Uwe, Uwe, Dr. Dr.<br />

Dr.<br />

Zedernweg 45, 53757 St. Augustin; 02241/33 87 11 p, uwe.hermanns@tradefocus.de<br />

Hildebrandt, Hildebrandt, Hildebrandt, Susanne, Susanne, Dr.<br />

Dr.<br />

Universität Münster, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Scharnhorststr. 100,<br />

48151 Münster; 0251/8 32 99 42 d, susanne.hildebrandt@uni-muenster.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Integrationsforschung"<br />

162<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

Hils, Hils, Jochen, Jochen, Dr.<br />

Dr.<br />

Technische Universität Kaiserslautern, <strong>Politikwissenschaft</strong> II, Internationale<br />

Beziehungen, Postfach 3049, 67653 Kaiserslautern; 0631/2 05 25 74 d,<br />

0631/2 05 38 50 Fax d, hils@sowi.uni-kl.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik und Kommunikation"<br />

In n der der der Smitten, Smitten, Susanne, Susanne, Dr. Dr.<br />

Dr.<br />

HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Goseriede 9, 30159 Hannover;<br />

0511/1 22 03 62 d<br />

Iser, Iser, Matthias, Matthias, Dr.<br />

Dr.<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich 03 Gesellschaftswissenschaften,<br />

Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt<br />

am Main; 069/7 98-2 20 48 d, 069/7 98-22155 Fax d, iser@soz.unifrankfurt.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />

Junge, Junge, Junge, Dirk<br />

Dirk<br />

Universität Mannheim, Lehrstuhl für <strong>Politikwissenschaft</strong> II, A5, 6, 68131<br />

Mannheim; , djunge@mail.uni-mannheim.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Handlungs- und Entscheidungstheorie"<br />

Kestler, Kestler, Thomas, Thomas, M.A.<br />

M.A.<br />

Bubenheim 104, 91757 Treuchtlingen; 091/42 41 44 p, thomas.kestler@googlemail.com<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"; AK "Parteienforschung"<br />

Koch, Koch, Martin, Martin, Dr.<br />

Dr.<br />

Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Postfach 100131, 33501 Bielefeld;<br />

0521/1 06 39 97 d, 0521/1 06 60 20 Fax d, martin.koch@unibielefeld.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Entwicklungstheorie<br />

und Entwicklungspolitik"; AK "Soziologie der internationalen Beziehungen"<br />

König, König, Armin<br />

Armin<br />

Jahnstr. 9, 66557 Illingen; 06825/40 91 02 p, ak@illingen.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Politik und Kommunikation"; AK "Lokale Politikforschung";<br />

AK "Politik und Religion"<br />

Köppel, Köppel, Martin, Martin, Martin, M.A.<br />

M.A.<br />

Im Reutele 17, 72070 Tübingen; martin_koeppel@web.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Empirische Methoden<br />

der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Umweltpolitik/Global Change"; Forschungsgebiet(e):<br />

5.14) Umweltpolitik; 8.04) Internationale Institutionen/ Organisationen;<br />

8.08) Theorien der Internationalen Beziehungen<br />

Kortmann, Kortmann, Kortmann, Matthias, Matthias, M.A.<br />

M.A.<br />

Zentrum für Niederlande-Studien, Westfälische Wilhelms-Universität Mün-<br />

163


ster, Alter Steinweg 6/7, 48143 Münster; 0251/8 32 85 52 d, Matthias.Kortmann@uni-muenster.de;<br />

p: Meppener Str. 23, 48155 Münster;<br />

0176/21 13 31 44 Mobil p, Matthias.Kortmann@uni-muenster.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Migrationspolitik"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>";<br />

AK "Verbände"<br />

Lang, Lang, Sibylle, Sibylle, Dr.<br />

Dr.<br />

München; sibyllelang@gmx.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politikberatung"<br />

Langbein, Langbein, Langbein, Julia, Julia, Julia, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol.<br />

Researcher, European University Institute, Dep. of Political Sciences, (Badia<br />

Fiesolana), Via Roccettini 9, I - 50016 San Domenico di Fiesole, ITALIEN;<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; Sek. "Internationale Politik";<br />

AK "Integrationsforschung"<br />

Meisterhans, Meisterhans, Nadja, Nadja, Dr. Dr. des.<br />

des.<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft, Schneiderberg<br />

50, 30167 Hannover; 0178/4 14 93 83 Mobil, n.meisterhans@ipw.unihannover.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Themengr.<br />

"Verfassung und Politik"<br />

Meyer, Meyer, Reiner Reiner E., E., Dr.<br />

Dr.<br />

Affiliated Researcher am Österreichischen Institut für Internationale Politik,<br />

meyer@oiip.at; p: Boltzmanngasse 24-26/7, A - 1090 Wien, ÖSTERREICH;<br />

0043 699/19 42 67 25 p, rem67@gmx.net<br />

Forschungsgebiet(e): 8) Internationale Politik und Außenpolitik<br />

Mohrenberg, Mohrenberg, Steffen, Steffen, M.A. M.A.<br />

M.A.<br />

Universität Hamburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Teilbereich Methoden<br />

der <strong>Politikwissenschaft</strong>, Allende-Platz 1, 20146 Hamburg; 040/4 28 38 37<br />

59 d, 040/4 28 38 35 34 Fax d, steffen.mohrenberg@wiso.uni-hamburg.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK<br />

"Demokratieforschung"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Müller, Müller, Franziska, Franziska, M.A.<br />

M.A.<br />

Heidelberger Str. 15, 64283 Darmstadt; 06151/3910896 p, f.mueller@agchange.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"<br />

Neubauer, Neubauer, Neubauer, Gerald, Gerald, M.A. M.A.<br />

M.A.<br />

Universität Bremen, SFB 597, Linzer Str. 9a, 28359 Bremen; 0421/2 18 87<br />

03 d, gerald.neubauer@sfb597.uni-bremen.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"<br />

Oppermann, Oppermann, Kai, Kai, Dr.<br />

Dr.<br />

Universität zu Köln, Forschungsinstitut für Politische Wissenschaft und Europäische<br />

Fragen, Gottfried-Keller-Str. 6, 50931 Köln; 0221/4 70-28 54 d,<br />

164<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

kai.oppermann@uni-koeln.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Forschungsgebiet(e): 8)<br />

Internationale Politik und Außenpolitik<br />

Rösch, Rösch, Felix, Felix, Felix, M.A., M.A., M.A. M.A.<br />

M.A.<br />

Newcastle University, School of Geography, Politics, Sociology, Office Suite:<br />

104, 40-42 Great North Road, GB - NE 1 7RU Newcastle-upon-Tyne,<br />

GROßBRITANNIEN; 0044/19 12 22 36 44 d, f.j.roesch@ucl.ac.uk<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Politische Theorie und<br />

Ideengeschichte"; AK "Politikberatung"<br />

Rotzoll, Rotzoll, Iris Iris Cordelia, Cordelia, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol.<br />

Sophienstr. 132, 60487 Frankfurt; , icr2468@yahoo.com<br />

Scheuermann, Scheuermann, Manuela, Manuela, M.A.<br />

M.A.<br />

Schulstr. 1, 97508 Grettstadt; 0170/5 35 61 37 Mobil p, Manuela.Scheuermann@gmx.net<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politikberatung"; AK "Soziologie<br />

der internationalen Beziehungen"<br />

Schmalz, Schmalz, Stefan, Stefan, Dr.<br />

Dr.<br />

Universität Kassel, FB 05, Nora-Platiel-Str. 1, 34127 Kassel; 0561/8 04 18<br />

62 d, 0561/8 04 34 64 Fax d, st.schmalz@uni-kassel.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; Sek. "Entwicklungstheorie<br />

und Entwicklungspolitik"<br />

Schünemann, Schünemann, Wolf Wolf J., J., M.A.<br />

M.A.<br />

Römerstr. 224, 69126 Heidelberg; 06221/7351859<br />

Selk, Selk, Selk, Veith, Veith, M.A.<br />

M.A.<br />

Universität Hamburg, Institut für Politische Wissenschaft, Allende-Platz 1,<br />

20146 Hamburg; 040/4 28 38 21 48 d, veithselk@yahoo.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />

Seng, Seng, Kilian, Kilian, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol. Pol.<br />

Leuphana Universität Lüneburg, Zentrum für Demokratieforschung, Scharnhorststr.<br />

1, 21335 Lüneburg; 04131/6 77 24 65 d, 04131/ 6 77 24 74 Fax<br />

d, seng@leuphana.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Sieber, Sieber, Sven, Sven, M.A.<br />

M.A.<br />

Robert-Schumann-Str. 8, 08280 Aue; 03771/56 59 75 p, Sven.Sieber@gmx.net<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Menschenrechte"; AK "Politik und Religion"; AK "Politikberatung"<br />

Spörke, Spörke, Michael, Michael, Dr.<br />

Dr.<br />

Schenkstr. 24, 07745 Jena; 03641/63 88 33 p, mspoerke@aol.com<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"; AK "Verbände"; Sek. "Vergleichende<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>"; LG Hessen; Forschungsgebiet(e): 4.02) Interes-<br />

165


sengruppen; 4.12) Soziale Bewegungen; 5.13) Sozialpolitik<br />

Stehnken, Stehnken, Thomas, Thomas, M.A.<br />

M.A.<br />

Fraunhofer ISI, CC Politik un Regionen, Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe;<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"; AK<br />

"Politik, Wissenschaft und Technik"; Forschungsgebiet(e): 2.02) Qualitative<br />

sozialwissenschaftliche Methoden; 5.16) Wissenschafts- und Technologiepolitik;<br />

8) Internationale Politik und Außenpolitik<br />

Switek, Switek, Niko, Niko, M.A. M.A.<br />

M.A.<br />

Universität Duisburg-Essen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Forsthausweg 2,<br />

47048 Duisburg; 0203/3 79-22 95 d<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland"; AK "Parteienforschung"<br />

Tepe, Tepe, Markus, Markus, Dr. Dr.<br />

Dr.<br />

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Zentrum für Methoden der Sozialwissenschaft,<br />

Ammerländer Heerstr. 114-118, 26129 Oldenburg; 0411/7<br />

98 45 63 d, markus.tepe@uni-oldenburg.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; AK "Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung"<br />

Vogel, Vogel, Lars, Lars, Lars, M.A.<br />

M.A.<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sonderforschungsbereich 580/A3, Bachstr.<br />

18K, 07743 Jena; 03641/94 50 54 d, lars.vogel@uni-jena.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Empirische Methoden<br />

der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />

Wagener, Wagener, Martin, Martin, Dr.<br />

Universität Trier, FB 3, LS für Internationale Beziehungen & Außenpolitik,<br />

Universitätsring 15, 54286 Trier;<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"<br />

Walter, Walter, Stefanie, Stefanie, Prof. Prof. Prof. Dr.<br />

Dr.<br />

Universität Heidelberg, Institut für Politische Wissenschaft, Bergheimer Str.<br />

58, 69915 Heidelberg; 06221/ 54 37 26 d, s.walter@uni-heidelberg.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; AK "Internationale Politische<br />

Ökonomie"; AK "Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />

Weiberg Weiberg-Salzmann, Weiberg Salzmann, Salzmann, Mirjam, Dr.<br />

Universität Rostock, WSF Institut für Soziologie und Demographie, Lehrstuhl<br />

für empirische Sozialforschung, Ulmenstr., 18057 Rostock; 0176/20 34 16<br />

47 p<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik und Religion"<br />

Werner, Werner, Annika, Annika, Annika, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Dipl. Pol.<br />

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Reichpietschufer 50,<br />

10785 Berlin; 030/25 49 14 09 d, 030/25 49 13 45 Fax d, werner@wzb.eu<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokra-<br />

166<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>


Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong><br />

tieforschung"; AK "Integrationsforschung"; AK "Parteienforschung"<br />

Wolff, Wolff, Janna, Janna, Dr.<br />

Dr.<br />

Universität Bremen, Jean Monnet Centre for European Studies (CEuS), SFG<br />

1350, Enrique-Schmidt-Str. 7, 28359 Bremen;<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Entwicklungstheorie<br />

und Entwicklungspolitik"; AK "Demokratieforschung"<br />

Wullweber, Wullweber, Joscha, Joscha, Dr.<br />

Dr.<br />

Lerchenstr. 111, 22767 Hamburg; 040/49 29 59 51 p, j.wullweber@jpberlin.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Internationale Politische Ökonomie" (Sprecher)<br />

Yildiz, Yildiz, Hüseyin, Hüseyin, Hüseyin, Yrd. Yrd. Doc. Doc. Dr.<br />

Dr.<br />

Bartin Üniversitesi Iktisadi ve Idari Bilimler Fakültesi, Siyaset Bilimi ve Kamu<br />

Yönetimi Bölümü, Hukuk Bilimleri Anabilim Dali, , TR - , TÜRKEI - Bartin; p:<br />

Okulak Mah. Sakizli Sok., NO:33 Bogazici Apt., TÜRKEI - Bartin; ikranur96@yahoo.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft"; Sek.<br />

"Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokratieforschung"; AK "Menschenrechte"<br />

Zimmer, Zimmer, Zimmer, Melanie, Melanie, M.A.<br />

M.A.<br />

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Baseler Str. 27-31,<br />

60329 Frankfurt am Main; 069/9 59 10 40 d, 069/55 84 81 Fax d, zimmer@hsfk.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik" (Sektionsvorstand - Nachwuchsgruppe)<br />

Zimpelmann, Zimpelmann, Beate, Beate, Prof. Prof. Dr.<br />

Dr.<br />

Hochschule Bremen, Internationaler Studiengang Politikmanagement, Neustadtswall<br />

30, 28199 Bremen; 0421/59 05 42 85 d, 0421/59 05 42 86 Fax<br />

d, beate.zimpelmann@hs-bremen.de<br />

<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Umweltpolitik/Global Change"; Sek. "Politische Ökonomie"<br />

167


Angaben Angaben für für das das <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Mitgliederverzeichnis<br />

<strong>DVPW</strong> Mitgliederverzeichnis<br />

Sehr geehrtes Mitglied,<br />

sofern Sie für das nächste Mitgliederverzeichnis Änderungen bei den Angaben<br />

zu Ihrer Person wünschen, teilen Sie uns dies bitte auf diesem Blatt<br />

oder auch formlos mit. Bitte tragen Sie Ihren Namen und eventuell gewünschte<br />

Adressenänderungen in die unten stehenden Zeilen ein und geben<br />

Sie gleichzeitig Ihre primären Forschungsgebiete (max. drei) an. Darüber<br />

hinaus benennen Sie bitte die Sektionen und Arbeitskreise, in denen<br />

Sie aktiv mitarbeiten. Damit Ihre Daten für das Mitgliederverzeichnis<br />

2010/2011 aktualisiert werden können, senden Sie Ihre Änderungsmitteilung<br />

bitte spätestens bis zum 31. 31. August August 2010 2010 2010 an die Adresse unserer Geschäftsstelle.<br />

Falls Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Adresse im Mitgliederverzeichnis<br />

nicht einverstanden sind, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir<br />

werden dann lediglich Ihren Namen in das neue Verzeichnis aufnehmen.<br />

Name, Vorname, Titel:<br />

Adresse, Tel./Fax, eMail für das MV:<br />

Forschungsgebiete (max. drei - Bitte Liste aus dem Mitgliederverzeichnis<br />

verwenden!):<br />

Mitarbeit in folgenden Sektionen und Arbeitskreisen der <strong>DVPW</strong>:<br />

Bitte senden an: <strong>DVPW</strong>, c/o. Universität Osnabrück, FB 1, 49069 Osnabrück<br />

168<br />

Herbst 2009<br />

Nr. <strong>141</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!