Politikwissenschaft 141 - DVPW
Politikwissenschaft 141 - DVPW
Politikwissenschaft 141 - DVPW
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<strong>141</strong><br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Rundbrief der<br />
Deutschen Vereinigung für<br />
Politische Wissenschaft<br />
Herbst 2009<br />
Hergestellt mit freundlicher Unterstützung des<br />
LIT Verlags Münster – Hamburg - London
Der <strong>DVPW</strong>-Rundbrief mit dem Titel<br />
„<strong>Politikwissenschaft</strong>“ ist die<br />
zweimal jährlich erscheinende<br />
Mitgliederzeitschrift der Deutschen<br />
Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />
und wird üblicherweise Mitte<br />
April und Mitte Oktober eines jeden<br />
Jahres an die derzeit 1650<br />
Mitglieder der <strong>DVPW</strong> und an die<br />
Fachbibliotheken der politikwissenschaftlichen<br />
Institute in Deutschland<br />
versandt. Die Beiträge der<br />
Sektionen, Arbeitskreise, Landes-<br />
und Themengruppen stehen in<br />
Verantwortung der jeweiligen<br />
Sprecherinnen und Sprecher. Für<br />
die Beiträge der Mitglieder zeichnen<br />
diese persönlich verantwortlich. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
übernimmt die Redaktion keinerlei<br />
Haftung. Beiträge zum Rundbrief<br />
sollten der Redaktion spätestens<br />
zwei Monate vor Semesterbeginn<br />
als Datei (möglichst in einem Word<br />
für Windows-Format) zusammen mit<br />
einem Probeausdruck vorliegen.<br />
Bitte beachten Sie die Beilagen des<br />
LIT-Verlages, des Sfb „Staatlichkeit<br />
im Wandel“ und des Wochenschau-<br />
Verlages.<br />
Herausgegeben im Auftrag von<br />
Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong><br />
Redaktion und Organisation:<br />
Felix W. Wurm<br />
Dipl.Soz.Wiss., M.A. (USA)<br />
<strong>DVPW</strong><br />
c/o Universität Osnabrück<br />
FB 1 - Sozialwissenschaften<br />
D-49069 Osnabrück<br />
Telefon 0541.9 69-62 64<br />
Telefax 0541.9 69-62 66<br />
E-Mail: dvpw@dvpw.de<br />
http://www.dvpw.de<br />
Telefonisch am besten zu<br />
erreichen:<br />
Mo bis Do 9.30 – 12.30 Uhr<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Inhalt<br />
Seite 5 Editorial<br />
14 I. Protokoll der Mitgliederversammlung 2009<br />
30 II. Rechnungsprüfungsbericht / Finanzen<br />
36 III. Arbeitsausschuss „Nachwuchsförderung“<br />
38 IV. Ethik-Kommission<br />
41 V. Ständiger Ausschuss für Fragen der<br />
Frauenförderung (StAFF)<br />
45 VI. Wissenschaftspreise 2009<br />
46 VII. Berichte der Sektionen<br />
46 Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik<br />
52 Internationale Politik<br />
56 Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft<br />
60 Politische Ökonomie<br />
64 Politische Soziologie:<br />
66 Arbeitskreis Parteienforschung<br />
68 Arbeitskreis Politik und Kommunikation<br />
71 Arbeitskreise Soziale Bewegungen und Verbände<br />
75 Arbeitskreis Wahlen und politische Einstellungen<br />
76 Politische Theorie und Ideengeschichte<br />
85 Politische Wissenschaft und politische Bildung<br />
86 Regierungssystem und Regieren in der BRD<br />
88 Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
90 VIII. Berichte der Arbeitskreise<br />
90 Demokratieforschung<br />
100 Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
106 Gewaltordnungen<br />
109 Handlungs- und Entscheidungstheorie<br />
111 Integrationsforschung<br />
114 Internationale Politische Ökonomie<br />
116 Lokale Politikforschung<br />
121 Migrationspolitik<br />
123 Politik und Geschichte
Seite 125 Politik und Geschlecht<br />
128 Politik und Religion<br />
132 Politik, Wissenschaft und Technik<br />
135 Politikberatung<br />
137 Politische Psychologie<br />
138 Soziologie der internationalen Beziehungen<br />
142 Umweltpolitik / Global Change<br />
146 Vergleich osteuropäischer Gesellschaften<br />
149 Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung<br />
151 IX. Berichte der Themengruppen<br />
151 Verfassung und Politik<br />
153 Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung<br />
155 X. Terminplan, Vorankündigungen<br />
158 XI. Veröffentlichungen unserer Mitglieder<br />
160 XII. Mitteilungen zur Mitgliedschaft
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Mitglieder,<br />
vom ersten Editorial des neuen Vorsitzenden erwarten Sie mit Recht nicht<br />
nur eine nach vorn gerichtete Nachlese des gerade in Kiel durchgeführten<br />
Kongresses, sondern auch einige Bemerkungen zum voraussichtlichen Arbeitsprogramm<br />
des in Kiel neu gewählten Vorstandes und Beirates. Darüber<br />
hinaus gibt es eine ganze Reihe von weiteren mitteilenswerten Nachrichten<br />
zu vermelden.<br />
Der 24. Kongress der <strong>DVPW</strong> stand unter dem Generalthema ‚Politik im Klimawandel.<br />
Keine Macht für gerechte Lösungen?’. Nicht nur in den Plenarveranstaltungen,<br />
sondern auch in vielen Sektionen und Arbeitskreisen wurden<br />
die verschiedenen politikwissenschaftlichen Facetten dieses Themas<br />
präsentiert und erörtert. Die im dreijährigen Turnus stattfindenden Kongresse<br />
der <strong>DVPW</strong> gehören unzweifelhaft zu den Höhepunkten der Arbeit unserer<br />
Vereinigung. Denn bei diesen Kongressen treffen sich im Rahmen der <strong>DVPW</strong><br />
nicht nur die einzelnen Sektionen, Arbeitskreise oder Themengruppen zu<br />
internen Diskussionen, sondern es wird die Möglichkeit geschaffen, allen aktiven<br />
Mitgliedern für mehrere Tage den Blick über den eigenen subdisziplinären<br />
Tellerrand zu erleichtern. Von dieser Möglichkeit wurde diesmal<br />
in Kiel nicht nur in den Plenarveranstaltungen rege Gebrauch gemacht, sondern<br />
auch in einer wachsenden Zahl an gemeinsam organisierten Veranstaltungen<br />
verschiedener Sektionen und Arbeitskreise. Damit bot der Kongress<br />
älteren wie jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die einmalige<br />
Gelegenheit, sich über den Stand unserer Disziplin zu informieren, den<br />
Gedankenaustausch in und zwischen den Teilgebieten unseres Faches zu intensivieren,<br />
über allgemeine und spezielle Probleme des Faches zu sprechen,<br />
neue gemeinsame Arbeitsvorhaben zu diskutieren und konkrete Pläne<br />
zu schmieden. Und nicht zuletzt bot die bis in den frühen morgen dauernde<br />
Kongressparty (mit der fachkundigen musikalischen Unterstützung unseres<br />
DJ Ralf Kleinfeld) die Möglichkeit, sich nicht nur von der politikwissenschaftlichen<br />
Seite gegenseitig kennen zu lernen. Erstmalig wurde ein Kongress der<br />
<strong>DVPW</strong> – passend zum Thema – klimaneutral gestellt. Das entsprechende<br />
Zertifikat und Hinweise zur Verwendung der eingesetzten Mittel finden Sie<br />
auf der Homepage der <strong>DVPW</strong>.<br />
Ein besonderer Höhepunkt in diesem Jahr in Kiel war sicherlich die Abendveranstaltung<br />
am 24. September, bei der Wilhelm Hennis der Theodor<br />
Eschenburg-Preis für die politikwissenschaftliche Lebensleistung verliehen<br />
wurde. Die Laudatio von Reinhard Mehring führte allen Zuhörern noch einmal<br />
vor Augen, wie sehr Hennis in der ihm eigenen streitbaren Art mit seinen<br />
zahlreichen Arbeiten seit Mitte der 1950er Jahre – also seit nahezu dem Beginn<br />
des Wiederaufbaus der <strong>Politikwissenschaft</strong> in Deutschland – unsere<br />
Disziplin mit seinen Überlegungen und Thesen nach innen geprägt und nach<br />
5
außen repräsentiert hat. In Heft 4 des Jahrganges 2009 der PVS kann diese<br />
Würdigung noch einmal nachgelesen werden. Die stehenden Ovationen der<br />
versammelten Mitgliedschaft für Wilhelm Hennis nach seiner Dankesrede<br />
gehörten für mich zu dem berührendsten Moment, den ich seit Langem auf<br />
einer Veranstaltung der <strong>DVPW</strong> erlebt habe.<br />
Im Rückblick lässt sich sagen, dass sich Kiel als Tagungsort für die <strong>DVPW</strong><br />
bewährt hat. Die Räumlichkeiten der Christian-Albrechts-Universität mit ihren<br />
kurzen Wegen, gut geeigneten Sälen und Seminarräumen und dem<br />
Foyerbereich fand großen Anklang; die Organisation des Kongresses und die<br />
Atmosphäre vor Ort – das schöne Wetter mit der Möglichkeit, zwischendurch<br />
einen kleinen Ausflug an den Förde- oder Ostseestrand zu unternehmen,<br />
tat sein Übriges dazu – wurden viel gelobt. Dafür gebührt zuallererst<br />
unserem Kieler Kollegen Joachim Krause sowie seinem Team, allen voran<br />
Stefan Hansen für die lokale Kongressorganisation und Marc Raschke für die<br />
Medienarbeit ein ganz herzlicher Dank. Sie haben vor Ort für einen reibungslosen<br />
Ablauf gesorgt und damit wesentlich zum Gelingen des Kieler Kongresses<br />
beigetragen.<br />
Unverzichtbar für das Gelingen des Kongresses war aber auch diesmal wieder<br />
das Engagement unseres Geschäftsführers Felix Wurm und seines<br />
Teams, namentlich Anke Braumann, Stefanie Lampe und Marek Löhr in der<br />
langen Vorbereitungsphase und vor Ort in Kiel. Für Felix Wurm war es bereits<br />
der fünfte Kongress der <strong>DVPW</strong>, den er von Anfang bis Ende organisiert und<br />
mitgestaltet hat. Mit seinem kompetenten Überblick über alle Details des<br />
Tagungsgeschehens und seiner unaufgeregten Art im Falle von immer einmal<br />
auftretenden Pannen schirmte er auch diesen Kongress von allen negativen<br />
Überraschungen ab. Für sein Engagement ein erneutes Dankeschön – verbunden<br />
mit der Hoffnung, dass wir auch künftig in der <strong>DVPW</strong> auf ihn zählen<br />
dürfen.<br />
Veranstalter von <strong>DVPW</strong>-Kongressen werden es mit dem jeweils gewählten<br />
inhaltlichen Schwerpunkt und hinsichtlich des Formats nie jedem und jeder<br />
gleichermaßen recht machen können – das galt für alle zurückliegenden<br />
Kongresse unserer Vereinigung und dies gilt auch für diesen. Einen Kongress,<br />
der alle Mitglieder in gleicher Weise zufrieden stellt, gibt es nicht. Jeder<br />
Vorstand bemüht sich im Vorfeld des Kongresses darum, die verschiedenen<br />
Prioritäten und Interessen in Einklang zu bringen. Erneut werden der<br />
neu gewählte Vorstand und Beirat kritisch Nachlese halten und diskutieren,<br />
was sich beim diesjährigen Kongress in Kiel bewährt hat, wo es Schwächen<br />
oder Probleme gab und was in Zukunft besser zu machen ist. Auch wenn der<br />
für das Jahr 2012 anvisierte Kongress wohl wiederum nicht allen Wünschen<br />
in gleicher Weise gerecht werden wird, so wollen wir im Vorstand und Beirat<br />
die anstehenden gemeinsamen Sitzungen intensiv nutzen, um über Fragen<br />
der inhaltlichen Ausrichtung und über verschiedene Formate nachzudenken.<br />
Aus meiner persönlichen Sicht haben sich diesbezüglich zwei Formate er-<br />
6<br />
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Nr. <strong>141</strong>
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neut bewährt: erstens die vor einiger Zeit vorgenommene Rückkehr zum 5-<br />
Tage-Format mit einer geringeren Zahl an Parallelveranstaltungen sowie<br />
zweitens die separaten Programmplätze für Veranstaltungen mit speziellen<br />
Themen, die von verschiedenen Sektionen, Arbeitskreisen oder Themengruppen<br />
gemeinsam verantwortet wurden. Erneut diskutieren werden wir<br />
auch die Vorschläge auf der Mitgliederversammlung, den Kongressturnus auf<br />
zwei Jahre zu verkürzen und Panels für Plenarveranstaltungen versuchsweise<br />
auszuschreiben. Alle Mitglieder, die weitere Anregungen für das Format zukünftiger<br />
Kongresse haben, sind herzlich eingeladen, sie uns entweder über<br />
ihre Sektionen und Arbeitskreise oder auf direktem Wege per E-Mail mitzuteilen.<br />
Turnusmäßig fand auf dem Kieler Kongress auch wieder eine Mitgliederversammlung<br />
unserer Vereinigung statt. Die Wahlergebnisse auf der Mitgliederversammlung<br />
für Vorsitz, Vorstand und Beirat können im Einzelnen in dem in<br />
diesem Rundbrief ab S. 14 abgedruckten Protokoll der Versammlung nachgelesen<br />
werden. Im Vorstand sind erstmals in der Geschichte der <strong>DVPW</strong> mit<br />
Nathalie Behnke, Andrea Lenschow, Tine Stein und Julia von Blumenthal sowie<br />
Ralf Kleinfeld und Frank Nullmeier mehr Frauen als Männer vertreten. Im<br />
Beirat ist das Geschlechterverhältnis nur knapp auf Seiten der Männer: Gewählt<br />
wurden meine Vorgängerin Suzanne S. Schüttemeyer, Alexandra<br />
Scheele und Ingrid Wehr sowie Mathias Albert, Michael Böcher, Michael<br />
Haus und Michael Stoiber. Frank Nullmeier und Andrea Lenschow haben<br />
sich dankenswerter Weise nach ihrer Wahl in den Vorstand bereit erklärt, die<br />
Aufgabe des Stellvertreters bzw. der Stellvertreterin des neuen Vorsitzenden<br />
zu übernehmen. Gemeinsam mit ihnen freue ich mich auf die Zusammenarbeit<br />
im Vorstand und mit dem neu gewählten Beirat.<br />
Insgesamt repräsentieren die beiden neu gewählten Gremien der <strong>DVPW</strong><br />
recht gut die Vielfalt unserer Disziplin. Unter den Gewählten sind Vertreterinnen<br />
und Vertreter der verschiedensten Teilbereiche unseres Faches, der<br />
unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen Orientierungen, aus kleinen<br />
und großen Instituten und Universitäten sowie aus den Reihen etablierter<br />
Fachvertreter und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die neue personelle<br />
Zusammensetzung bedeutet diesmal eine erhebliche Verjüngung von Vorstand<br />
und Beirat; doch bedeutet dies nicht automatisch ein Manko an Erfahrungen,<br />
denn alle Gewählten sind schon seit längerer Zeit in ihren jeweiligen<br />
Sektionen oder Arbeitskreisen sehr aktiv. Ich bin sicher, dass die verschiedenen<br />
Interessen innerhalb unseres Faches einen fairen Platz in den gemeinsamen<br />
Beratungen und Entscheidungen von Vorstand und Beirat in den<br />
kommenden drei Jahren haben werden.<br />
Ich selbst habe mich über den großen Vertrauensvorschuss, der mir in Kiel<br />
mit dem Ergebnis der Wahl zum Vorsitzenden zuteil wurde, sehr gefreut und<br />
möchte mich dafür an dieser Stelle noch einmal bedanken. Ich werde alles<br />
daran setzen, den zum Teil recht weit gespannten Erwartungen gerecht zu<br />
7
werden, die seitens der versammelten Mitglieder durch das Votum zum Ausdruck<br />
gebracht wurden. Einige der zukünftigen Aufgaben hatte ich bereits in<br />
meiner Rede für die Kandidatur umrissen. Insgesamt – so können wir im<br />
vergleichenden Blick auf andere wissenschaftliche Disziplinen feststellen –<br />
befindet sich unser Fach momentan in keiner schlechten Situation. Vorsichtig<br />
optimistisch dürfen deshalb auch die Berufsaussichten für den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs eingeschätzt werden. Dieser Optimismus schlägt<br />
sich auch in der steigenden Zahl an Mitgliedern der <strong>DVPW</strong> nieder – im<br />
Herbst 2009 sind es 1.650 Mitglieder. Das ist ein Zuwachs gegenüber 2006<br />
von 149 Personen, wobei mehr als die Hälfte der heutigen Mitglieder (828)<br />
in den vergangenen zehn Jahren in die <strong>DVPW</strong> eingetreten ist. Aus unserem<br />
Fach kommen vielfältig beachtete Forschungsleistungen, dank des Engagements<br />
von vielen Kollegen ist die <strong>Politikwissenschaft</strong> auch in Sonderforschungsbereichen<br />
und im Exzellenzwettbewerb gut vertreten und weiterhin<br />
liefern andere Kollegen imponierende Einzelleistungen in der Forschung. In<br />
der Lehre gehört unser Fach mit Blick auf die Stellensituation momentan<br />
eher zu den Gewinnern von Bologna-Prozess und den novellierten Lehramtstudiengängen<br />
(auch wenn sich die Situation der Studierenden durch die Bologna-Reform<br />
verschlechtert hat) und auch vom Hochschulpakt des Bundes<br />
und der Länder hat unsere Disziplin aufgrund des Interesses der Studierenden<br />
an der <strong>Politikwissenschaft</strong> bislang überproportional profitiert. Schließlich<br />
verstummt auch die alte Klage zunehmend, dass unser Fach in der breiten<br />
Öffentlichkeit nicht zu Wort komme. Kolleginnen und Kollegen aus der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
kommen häufig in Zeitungen und vor allem im Radio und<br />
Fernsehen zu verschiedenen Themen zu Wort und bei dem nachdrücklichen<br />
Interesse bei einigen Medienanfragen beschleicht einen zuweilen der Gedanke,<br />
als müsse man zukünftig eher aufpassen, dass <strong>Politikwissenschaft</strong>ler<br />
nicht zu einer Art Sportreporter des Politikbetriebes werden.<br />
Ist die Ausgangslage für die weitere Arbeit der Fachvereinigung somit nicht<br />
die Schlechteste, so darf dies kein Grund zur Selbstzufriedenheit sein. Notwendig<br />
ist im Gegenteil der nüchterne Blick für die aktuellen Herausforderungen,<br />
um die <strong>Politikwissenschaft</strong> auch zukünftig im Sinne unserer Satzung<br />
zu stärken. Bislang hatte jede Phase in der nun bald 60-jährigen Geschichte<br />
der <strong>DVPW</strong> ihre besonderen Herausforderungen. Sei es der Aufbau der neuen<br />
Universitätsdisziplin in den fünfziger und frühen sechziger Jahren; sei es der<br />
Zusammenhalt des politisch zerstrittenen Faches in den späten sechziger<br />
und siebziger Jahren; sei es die disziplinäre Integration der auseinanderdriftenden<br />
speziellen Fachinteressen in den achtziger und neunziger Jahren;<br />
oder sei es das seit nun gut eine Dekade andauernde Bemühen, angesichts<br />
des personellen Generationswechsels an Universitäten, Fachhochschulen<br />
und Forschungsinstituten die inhaltliche Breite und personelle Stärke des<br />
Faches und seiner einzelnen Teilgebiete bei den neu anstehenden Stellenbesetzungen<br />
zu bewahren und auszubauen.<br />
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Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Zu den wichtigsten heutigen Herausforderungen gehört die Positionierung<br />
der bundesdeutschen <strong>Politikwissenschaft</strong> im Kontext der Internationalität<br />
des politikwissenschaftlichen Forschens, Publizierens und Lehrens. Internationale<br />
Kooperation in der wissenschaftlichen Arbeit stand schon bei der<br />
Gründung der <strong>DVPW</strong> im Jahre 1951 Pate und es ist kein Zufall, dass unsere<br />
Fachvereinigung seit Beginn in der IPSA (International Political Science Association)<br />
aktiv war. Doch heute prägt die internationale Ausrichtung der<br />
wissenschaftlichen Arbeit den Alltag in einem sehr viel größerem Maße als<br />
noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Die große Beteiligung jüngerer deutscher<br />
Kolleginnen und Kollegen bei der ECPR in Potsdam zwei Wochen vor dem<br />
Kieler Kongress hat dies noch einmal deutlich vor Augen geführt. Hinzu<br />
kommt in der Lehre der 1999 begonnene Bologna-Prozess sowie die noch<br />
weiter anwachsenden Gelder für Forschungsförderung auf Ebene der EU.<br />
Auch der Arbeitsmarkt für den wissenschaftlichen Nachwuchs in unserem<br />
Fach hat sich in großen Schritten internationalisiert. Diese Veränderungen<br />
schlagen sich u.a. in veränderten Interessen im Hinblick auf Publikations-<br />
und Tagungspraktiken nieder. Meines Erachtens wird es in der Zukunft zu<br />
den wichtigsten Aufgaben unserer Vereinigung gehören, diese Internationalität<br />
zu nutzen, um die <strong>Politikwissenschaft</strong> in der Bundesrepublik insgesamt<br />
weiter zu stärken. Der Wunsch einiger Kolleginnen und Kollegen, dass wir in<br />
unserer Fachzeitschrift – der PVS – zukünftig mehr englischsprachige Artikel<br />
aufnehmen, wird zu einem der Themen gehören, die wir in diesem Zusammenhang<br />
im Vorstand und Beirat zu diskutieren haben (s.u.).<br />
Die <strong>Politikwissenschaft</strong> ist ein Fach, das traditionell ganz unterschiedliche<br />
Interessen und Ansätze miteinander verbindet. Auf methodischer Ebene<br />
reicht das Spektrum von rein quantitativen empirischen Analysen bis zu geisteswissenschaftlichen<br />
Ansätzen. Die <strong>Politikwissenschaft</strong> ist an Universitäten,<br />
aber auch an Fachhochschulen und reinen Forschungsinstituten vertreten.<br />
Einige Fachkolleginnen und -kollegen sind mit ihren Forschungen in große<br />
Drittmittelvorhaben eingebunden, andere sind eher die ‚Meister der kleinen<br />
Form’. An einigen Orten gibt es große und ausdifferenzierte Institute des Faches,<br />
an anderen ist die <strong>Politikwissenschaft</strong> in nur geringer Größe vertreten.<br />
Bei manchen Fachvertretern steht die Forschung im Vordergrund, bei anderen<br />
mit der Lehre und dem Praxisbezug die anderen beiden Bereiche, um die<br />
sich die <strong>DVPW</strong> laut Satzung bemühen will. Bei dieser Verschiedenheit überrascht<br />
es nicht, wenn es auch innerhalb der Fachvereinigung zu Debatten<br />
und Konflikten kommt. Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte lehrt, dass<br />
wir diese Interessenkonflikte nicht unter den Tisch kehren, sondern sie zum<br />
Anlass für Diskussionen nehmen sollen. Das Fach <strong>Politikwissenschaft</strong> war in<br />
der Vergangenheit immer dann am stärksten, wenn es uns gelungen ist,<br />
trotz Differenzen und lebhafter interner Debatten nach außen gegenüber anderen<br />
Akteuren gemeinsam aufzutreten.<br />
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Weiter werden wir auch zukünftig ein genaues Auge auf die weitere Entwicklung<br />
der BA- und MA-Studiengänge haben müssen. Nachdem das Treffen der<br />
Kultusminister im Oktober 2009 wie auch die Koalitionsvereinbarung der<br />
neuen schwarz-gelben Bundesregierung zu dieser Frage ohne greifbare Ergebnisse<br />
beendet worden sind und stattdessen der Appell an die Hochschulen<br />
wiederholt wurde, die in den Landeshochschulgesetzen eröffneten Spielräume<br />
bei der Gestaltung der Studiengänge auszunutzen, steht zu erwarten,<br />
dass die im Sommer wortreich geforderte Initiative für eine ‚Reform der Reform’<br />
ausbleiben wird. Zu erwarten steht stattdessen, dass von Bundesland<br />
zu Bundesland, von Hochschule zu Hochschule, von Fakultät zu Fakultät und<br />
von Institut zu Institut verschiedene Reformideen diskutiert und ausprobiert<br />
werden. Hinzu tritt der von immer mehr Hochschulen angestrebte Wechsel<br />
von der Akkreditierung konkreter Studiengänge zur Systemakkreditierung.<br />
Wir haben in der <strong>Politikwissenschaft</strong> in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen<br />
mit dem Service eines ‚<strong>DVPW</strong>-offiziellen’ Muster-Basis-Curriculum<br />
gemacht, denn es gab den Kolleginnen und Kollegen an den Instituten Anregungen<br />
und Rückenstärkung für die eigenen Studiengangsplanungen. Angesichts<br />
der derzeitigen öffentlichen Debatte über die notwendige ‚Entschlakkung’<br />
der Studiengänge und die Vereinfachung von Prüfungsleistungen müssen<br />
wir in Zukunft aufpassen, dass die wissenschaftliche Orientierung in der<br />
Fachausbildung nicht zu kurz kommt. Statt immer stärker auf ‚Turbo-<br />
Studiengänge’ und den damit notwendigerweise einhergehenden Vereinfachungen<br />
in den Studienanforderungen zu setzen, bietet die gegenwärtige<br />
Hochschulgesetzgebung schon heute die Möglichkeit, die BA-Ausbildung um<br />
ein oder zwei Semester zu verlängern. Wofür die Einzelnen von uns auch<br />
immer in dieser Debatte optieren, die <strong>DVPW</strong> sollte auch künftig ein Ort sein,<br />
der die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch von Argumenten und Erfahrungen<br />
mit dem gemeinsamen Ziel bietet, den Wissenschaftsanspruch in<br />
unseren Ausbildungsgängen vermeintlichen hochschulpolitischen Zwängen<br />
nicht kampflos zu opfern.<br />
Auch in diesem Jahr hat die <strong>DVPW</strong> wieder mehrere Wissenschaftspreise<br />
vergeben. Über die Verleihung des Theodor Eschenburg-Preises an Wilhelm<br />
Hennis wurde eingangs bereits berichtet. Weitere Wissenschaftspreise für<br />
das Jahr 2009 in der Kategorie ‚Beste Dissertation‘ erhielten Dr. Mattias<br />
Iser sowie in der Kategorie ‚Beste Monographie nach der Promotion‘<br />
Jun.Prof. Dr. Astrid Lorenz. Der alle drei Jahre zum Kongress verliehene<br />
Themenpreis, der diesmal aus dem Forschungsbereich ‚Nachhaltige Politik‘<br />
vergeben wurde, ging an Dr. Philipp H. Pattberg (s. S. 45). Herzlich sei an<br />
dieser Stelle den Mitgliedern der drei Jurys sowie den vielen Gutachter/innen<br />
gedankt, die sich der Mühe unterzogen haben, die eingegangenen<br />
Schriften zu lesen und zu bewerten. Die Jurymitglieder waren für den<br />
Dissertationspreis Joachim Blatter, Harald Bluhm und Sigrid Roßteutscher<br />
sowie für den Post-doc-Preis Julia von Blumenthal, Gisela Müller-Brandeck-<br />
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Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Bocquet und Wolfgang Wessels. Für den Themenpreis bestand die Jury aus<br />
Helmut Breitmeier, Tanja Brühl und Thomas Saretzki.<br />
Aus den Reihen der Mitgliedschaft gab es mittlerweile einige Anregungen zu<br />
den Vergabemodalitäten der Preise. Über die zukünftige Vergabe der Wissenschaftspreise<br />
und die konkreten Modalitäten der Preisvergaben für 2010<br />
werden Vorstand und Beirat auf ihrer ersten Sitzung im Dezember dieses<br />
Jahres entscheiden.<br />
Nicht nur positive Nachrichten gibt es von der Zusammenarbeit der PVS-<br />
Redaktion mit dem VS-Verlag zu berichten. Einige der vom Verlag gewünschten<br />
Veränderungen in der technischen Herstellung haben von der Redaktion<br />
bis zuletzt immer wieder neue massive Anstrengungen erforderlich gemacht,<br />
um Pannen und Verzögerungen zu vermeiden. Zugleich sind immer stärker<br />
inhaltsferne Tätigkeiten vom Verlag auf die Redaktion abgewälzt worden<br />
(siehe auch Bericht der PVS-Redaktion im Protokoll der Mitgliederversammlung).<br />
Zusammen mit der Redaktion werden Vorstand und Beirat in den<br />
nächsten Monaten zu entscheiden haben, auf welche Weise eine vernünftige<br />
Produktion unserer Zeitschrift gewährleistet werden kann. Vor diesem Hintergrund<br />
möchte ich Reinhard Wolf noch einmal meinen herzlichen Dank für<br />
seine Arbeit in der PVS-Redaktion der vergangenen sechs Jahre aussprechen;<br />
ihm nachgefolgt ist Bernhard Zangl. Zur Besetzung der drei weiteren<br />
zukünftigen neuen Redakteure ist vom Vorstand und Beirat eine Findungskommission<br />
eingesetzt worden, die ihre Arbeit bereits aufgenommen hat und<br />
den neu gewählten Gremien im Dezember erste Personalvorschläge präsentieren<br />
soll. Die Geschäftsführung der PVS-Redaktion ist zwischenzeitlich mit<br />
dem Wechsel von Sabine Kropp an die DHV Speyer umgezogen und wird bis<br />
zur Benennung eines neuen Chefredakteurs oder einer neuen Chefredakteurin<br />
hier verbleiben.<br />
Zur Weiterentwicklung der PVS war durch Rüdiger Schmitt-Beck und Torsten<br />
Faas eine Studie durchgeführt worden, deren erste Ergebnisse im Rundbrief<br />
Nr. 139 vorgestellt wurden. Weitere Erkenntnisse aus dieser Umfrage sind in<br />
Heft 3/2009 der PVS nachzulesen. Eines der Ergebnisse der Studie ist, dass<br />
insbesondere jüngere Kolleginnen und Kollegen die Zweisprachigkeit der<br />
PVS befürworten und angeben, dass sie auch selbst entsprechende Beiträge<br />
bei der PVS einreichen würden. Nach längerer Diskussion haben Vorstand<br />
und Beirat deshalb auf ihrer Frühjahrssitzung beschlossen, in einer Probephase<br />
auch englischsprachige Beiträge aufzunehmen. Nach einer Phase von<br />
zwei Jahren sollen die Erfahrungen mit diesem Experiment ausgewertet werden.<br />
Besondere Arbeit machen den Herausgebern, aber auch Vorstand und Beirat,<br />
regelmäßig die Sonderhefte der PVS. Das Sonderheft für das Jahr 2011<br />
wurde unter den eingesandten Vorschlägen an Rüdiger Schmitt-Beck zum<br />
Thema ‚Wählen in Deutschland’ vergeben. Geplant werden müssen auch<br />
schon die Sonderhefte der PVS für das Jahr 2012 (je nach Qualität der An-<br />
11
gebote werden ein Heft oder zwei Hefte ausgewählt). Vorstand und Beirat<br />
werden auf ihrer Dezember-Sitzung den ‚Call’ für die Vorschläge beschließen,<br />
so dass diese Informationen dann noch im Dezember auf der Homepage<br />
der <strong>DVPW</strong> zu finden sind.<br />
Noch einige weitere Nachrichten und Hinweise sollen nicht unerwähnt bleiben.<br />
Dazu gehört der Hinweis auf den Rechnungsprüfungsbericht und die Finanzübersichten<br />
der vergangenen drei Jahre, die in diesem Rundbrief ab S.<br />
30 abgedruckt sind; erneut gab es keine Beanstandungen bezüglich der Finanzen<br />
und Finanzbuchhaltung unserer Vereinigung. Aus den Übersichten<br />
geht auch die solide finanzielle Lage der Vereinigung hervor, die es ermöglicht<br />
hat, dass wir in den letzten Jahren auf Erhöhungen des Mitgliedsbeitrages<br />
verzichten konnten. Ebenfalls abgedruckt in diesem Rundbrief sind der<br />
Bericht der Ethik-Kommission (S. 38ff.), in der sie einen allgemeinen Überblick<br />
über ihre Arbeit der vergangenen drei Jahre gibt, sowie der Bericht des<br />
Ausschusses für die Nachwuchsförderung (S. 36f.); beide Berichte wurden<br />
bereits auf der Mitgliederversammlung präsentiert und sollen in diesem<br />
Rundbrief noch einmal dokumentiert werden. Hinweisen möchte ich in diesem<br />
Zusammenhang auch auf den umfangreichen Bericht über das Gender-<br />
Monitoring, der bereits auf der Mitgliederversammlung für Diskussionsstoff<br />
sorgte und der noch einmal auf der Homepage der <strong>DVPW</strong> eingesehen werden<br />
kann (s. auch S. 41ff.). Für optimistisch stimmende Neuigkeiten sorgt<br />
momentan das PolitikON-Projekt. Nachdem bisherige Verstetigungskonzepte<br />
nicht alle der an sie gerichteten Hoffnungen erfüllen konnten, wird gegenwärtig<br />
mit Verlagen darüber verhandelt, ob und wie PolitikON in gemeinsamer<br />
Regie weitergeführt und -entwickelt werden kann. Ralf Kleinfeld, der nun<br />
auch im Vorstand vertreten ist, danke ich an dieser Stelle ganz herzlich für<br />
sein unermüdliches Engagement in dieser Angelegenheit.<br />
Einige kleinere Änderungen gibt es im Hinblick auf die Untergliederungen der<br />
<strong>DVPW</strong>. Nach längerer Diskussion haben Vorstand und Beirat auf ihrer letzten<br />
Sitzung vor dem Kieler Kongress beschlossen, den bisher unter dem Titel<br />
‚Ad-hoc-Gruppe’ firmierenden Zusammenschlüssen den neuen Namen ‚Themengruppe’<br />
zu geben. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass<br />
einige dieser ‚ad-hoc’ anlässlich der Kongresse zusammenkommenden<br />
Gruppen sich in ihrer Arbeit jeweils auf ein konkretes Thema konzentrieren,<br />
was durch die neue Bezeichnung besser zum Ausdruck kommt. Verstetigt<br />
sich eine solche Zusammenarbeit, so besteht wie bislang bereits praktiziert<br />
die Möglichkeit der Umwandlung in einen ‚Arbeitskreis’. Berichtet werden<br />
kann in diesem Zusammenhang auch von einigen Veränderungen innerhalb<br />
von Untergliederungen. Die Mitglieder der bisherigen Sektion ‚Staatslehre<br />
und politische Verwaltung’ und des Arbeitskreises ‚Politische Steuerung’ haben<br />
in Kiel die Fusion ihrer beiden Untergliederungen beschlossen. Die Sektion<br />
trägt künftig den Namen ‚Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft’.<br />
Beschlossen wurde ferner von den Mitgliedern des Arbeitskreises ‚Vergleich<br />
12<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
osteuropäischer Gesellschaften’ ihre Arbeit zukünftig im Rahmen des Arbeitskreises<br />
‚Demokratieforschung’ weiterzuführen. Darüber hinaus wurde<br />
die Sektion ‚Politik und Ökonomie‘ in ‚Politische Ökonomie‘ umbenannt und<br />
der Arbeitskreis ‚Politik und Technik’ heißt künftig ‚Politik, Wissenschaft und<br />
Technik‘. Die bisherige Ad-hoc-Gruppe ‚Vergleichende Wohlfahrtstaatsforschung’<br />
führt ihre Tätigkeit als Arbeitskreis fort. Aufgrund einer von Vorstand<br />
und Beirat sehr begrüßten Initiative des Arbeitskreises ‚Politik und Geschichte‘<br />
wurde in Kiel erstmals ein Treffen aller Arbeitskreissprecher/innen durchgeführt,<br />
auf dem sehr konstruktiv über die Belange der Untergliederungen<br />
diskutiert wurde. Wir wollen ein Treffen zum Austausch der Sprecher/innen<br />
aller Untergliederungen bereits jetzt für den nächsten Kongress vormerken.<br />
Im Hinblick auf die gegenwärtige internationale Präsenz der bundesdeutschen<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> gibt es einige erfreuliche Nachrichten mitzuteilen.<br />
Ausgesprochen dankbar bin ich meiner Vorgängerin Suzanne S. Schüttemeyer<br />
für ihr Engagement in der 2007 in Berlin gegründeten ECPSA (European<br />
Confederation of Political Science Associations), in der mittlerweile<br />
fast alle politikwissenschaftlichen Fachverbände in Europa Mitglied geworden<br />
sind, um die wissenschaftspolitischen Interessen des Faches auch auf<br />
europäischer Ebene besser zur Geltung bringen zu können. Suzanne Schüttemeyer<br />
hat die Gründung der ECPSA federführend initiiert und wurde 2008<br />
zur ersten Vorsitzenden der Vereinigung gewählt. Ich freue mich, dass meine<br />
Vorgängerin auch weiterhin auf diesem wichtigen hochschulpolitischen Feld<br />
aktiv bleiben will und setze darauf, dass auch der neue Vorstand und Beirat<br />
der <strong>DVPW</strong> dieses Engagement nach Kräften unterstützt. Während ihrer<br />
Amtszeit wird Felix Wurm ihr als Geschäftsführer der ECPSA zur Seite stehen.<br />
Auch auf Ebene der IPSA (International Political Science Association)<br />
gibt es gute neue Nachrichten. Werner Patzelt wurde als Vertreter der bundesdeutschen<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong> in das neue Executive Committee der<br />
IPSA gewählt; in dieser Funktion wird er auch an den künftigen Sitzungen<br />
von Vorstand und Beirat teilnehmen. Dirk Berg-Schlosser, der dieses Amt in<br />
den letzten beiden Amtsperioden wahrgenommen hat, bleibt dem Gremium<br />
als Summer School Coordinator erhalten. Zudem wurde Rainer Eisfeld erneut<br />
als Vertreter der IPSA-Forschungsausschüsse in das Committee gewählt.<br />
Angesichts dieses regen deutschen Engagements wäre es vielleicht<br />
eine gute Idee, nach München (1970) und Berlin (1994), ein drittes Mal einen<br />
IPSA-Kongress nach Deutschland bekommen zu wollen.<br />
Die Möglichkeiten der <strong>DVPW</strong>, den Interessen des Faches nach außen Gehör<br />
zu verschaffen, soll man sicherlich nicht überschätzen. Dennoch hat sich in<br />
der Vergangenheit mehr als einmal gezeigt, dass Initiativen und Aktivitäten<br />
der Vereinigung zu positiven Veränderungen für unsere Disziplin beigetragen<br />
haben. Meine Hoffnung für die nächsten drei Jahre ist, dass uns dies erneut<br />
gelingen wird.<br />
Hubertus Hubertus Hubertus Buchstein<br />
Buchstein<br />
13
I. Protokoll der Mitgliederversammlung am 23. September 2009<br />
Protokoll Protokoll der der ordentlichen ordentlichen Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung der der <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> am am 23. 23. Se Sep- Se p<br />
tember tember 2009 2009<br />
2009<br />
Ort: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Auditorium Maximum,<br />
Christian-Albrechts-Platz 2, 24118 Kiel, Hörsaal G<br />
Beginn: 18:15 Uhr<br />
Ende: 23:11 Uhr<br />
TOP TOP 1: 1: 1: Wahl Wahl der der der Versammlungsleitung<br />
Versammlungsleitung<br />
Die <strong>DVPW</strong>-Vorsitzende, Suzanne S. Schüttemeyer, schlägt Oscar W. Gabriel<br />
als Versammlungsleiter (künftig: VL) vor. Bestätigung per Akklamation.<br />
TOP TOP 2: 2: Wahl Wahl der der Protokollführung<br />
Protokollführung<br />
Oscar W. Gabriel schlägt Sven T. Siefken als Protokollführer vor. Bestätigung<br />
per Akklamation.<br />
TOP TOP 3: 3: 3: Genehmigung Genehmigung der der Tagesordnung<br />
Tagesordnung<br />
Die vorgeschlagene Tagesordnung wird einstimmig verabschiedet.<br />
TOP TOP 4: 4: Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht des Vorstandes und Aussprache<br />
Suzanne S. Schüttemeyer und Felix W. Wurm tragen den Bericht des Vorstandes<br />
vor:<br />
Entwicklung Entwicklung der der Mitgliederzahlen Mitgliederzahlen seit seit 2006<br />
2006<br />
Die <strong>DVPW</strong> hat zur Zeit 1.650 Mitglieder. Die Mitgliederzahlen haben sich seit<br />
der letzten Mitgliederversammlung weiterhin sehr positiv entwickelt. Es wurden<br />
seit September 2006 312 neue Mitglieder aufgenommen (in den beiden<br />
Amtsperioden davor traten 274 bzw. 215 neue Mitglieder bei). Dem stehen<br />
163 (2003-2006 = 171, 2000-2003 = <strong>141</strong>) Austritte, Löschungen wegen<br />
nichtgezahlter Beiträge und einige Todesfälle gegenüber. Per Saldo hat die<br />
Mitgliedschaft in den letzten drei Jahren um 149 Personen zugenommen<br />
(2003-2006 = 103, 2000-2003 = 74). Anhand der Eintrittsdaten lässt sich<br />
feststellen, dass mehr als die Hälfte der heutigen Mitglieder (828 Personen)<br />
in den letzten 10 Jahren beigetreten sind.<br />
Verstorben sind in den vergangenen drei Jahren folgende Mitglieder: Uwe<br />
Thaysen, Ulrich Widmaier, Erich Küchenhoff, Wolfgang Potratz, Jörg Meyer-<br />
Stamer. Die Vereinigung wird diesen Mitgliedern ein ehrendes Andenken<br />
bewahren.<br />
Als eine Maßnahme zur Nachwuchsförderung wurde im Jahr 2004 die so genannte<br />
„Schnupper-Mitgliedschaft“ für Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen,<br />
die noch nicht die Aufnahmekriterien der <strong>DVPW</strong> erfüllen,<br />
eingeführt. Derzeit testen 57 Personen auf diese Weise den Mitgliederservi-<br />
14<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
ce der <strong>DVPW</strong>. Etwa die Hälfte aller „Schnupper-Mitglieder“ stellt im Laufe<br />
von zwei Jahren einen Antrag auf reguläre Mitgliedschaft.<br />
Derzeit unterstützen sieben Fördermitglieder (wissenschaftliche Buchverlage)<br />
die Arbeit der Vereinigung.<br />
Finanzielle Finanzielle Situation Situation der der <strong>DVPW</strong><br />
<strong>DVPW</strong><br />
Die finanzielle Situation der <strong>DVPW</strong> ist nach wie vor positiv zu bewerten. Es<br />
besteht zwar ein leichtes strukturelles Defizit in Höhe von ca. 7.000 Euro pro<br />
Jahr, dieses Defizit ist in den nächsten Jahren aber problemlos zu vertreten,<br />
da sich das Vereinsvermögen zum Jahresende 2008 auf ca. 95.000 Euro belief.<br />
Das Finanzamt Osnabrück möchte wegen der Gemeinnützigkeit der<br />
<strong>DVPW</strong> lediglich eine Vermögensrücklage in Höhe von 80.000 Euro zulassen,<br />
da die Einnahmen zeitnah zu verwenden seien. Dieser Bestand wird nach<br />
den derzeitigen Planungen in den nächsten zwei bis drei Jahren erreicht.<br />
Nach wie vor gibt das Vermögen der <strong>DVPW</strong> der Vereinigung eine gute finanzielle<br />
Sicherung für die Kongresse, die mit durchschnittlichen Ausgaben in<br />
Höhe von jeweils 170.000 Euro ein beträchtliches finanzielles Risiko darstellen.<br />
Den Mitgliedern ist in der Woche vor dem Kongress der Bericht der Rechnungsprüfer,<br />
zu dem auch eine Übersicht der Finanzen gehört (s. TOP 9), per<br />
E-Mail übersandt worden. Der Finanzbericht wird für die nicht anwesenden<br />
Mitglieder im Herbst-Rundbrief veröffentlicht.<br />
Sektionen Sektionen und und Arbeitskreise<br />
Arbeitskreise<br />
Derzeit verfügt die <strong>DVPW</strong> über neun Sektionen, 29 Arbeitskreise (2003 und<br />
2006 = 26), zwei Ad-hoc-Gruppen (2006 = 14, 2003 = 9) und acht (relativ<br />
inaktive) Landesgruppen.<br />
Vorstand und Beirat haben beschlossen, die Ad-hoc-Gruppen künftig Themengruppen<br />
zu nennen, da sie häufig nicht nur ad-hoc zum Kongress zustande<br />
kommen und sich dann wieder auflösen, sondern durchaus mehrere<br />
Jahre tätig sind, bis sie einen Antrag auf Aufwertung zum Arbeitskreis stellen.<br />
Die Sprecherinnen und Sprecher der Sektionen wurden in den letzten drei<br />
Jahren mehrfach zu Vorstandssitzungen eingeladen und in die Entscheidungen<br />
von Vorstand und Beirat eingebunden.<br />
Im Sommer 2007 haben Vorstand und Beirat eine Initiative gestartet, die die<br />
Untergliederungen zu mehr Kooperation untereinander ermuntern sollte.<br />
Daraufhin haben sich mehrere Arbeitskreise Sektionen zugeordnet und verschiedene<br />
gemeinsame Veranstaltungen abgehalten. Erstmals auf einem<br />
<strong>DVPW</strong>-Kongress wurde dafür auch am Donnerstagmorgen dieser Kongresswoche<br />
ein komplettes Zeitfenster für gemeinsame Veranstaltungen mehrerer<br />
Untergliederungen reserviert.<br />
15
Gemeinsame Tagung von <strong>DVPW</strong>, ÖGPW und SVPW im November 2008 2008 an<br />
an<br />
der der Universität Universität Osnabrück<br />
Osnabrück<br />
Vom 21. bis 23. November 2008 wurde in Osnabrück über die „Verfassung<br />
der Demokratien“ diskutiert. Mit 400 angemeldeten Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern war die Veranstaltung so gut besucht wie keine zuvor. Die Finanzierung<br />
war durch die Förderung der DFG und des Landes Niedersachsen<br />
auf sehr solide Weise gegeben. Ein besonderer Dank wird an die Kolleginnen<br />
und Kollegen der Universität Osnabrück ausgesprochen.<br />
Kongress Kongress 2009 2009<br />
2009<br />
Mit 645 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie 58 Gästen ist der Kongress<br />
2009 erneut gut besucht (2006: 723 zahlende Teilnehmer, 2003: 728). Die<br />
geringere Zahl als in den vergangenen Jahren liegt nach Rückmeldungen von<br />
Mitgliedern insbesondere an der in der vorangegangenen Woche durchgeführten<br />
ECPR-Tagung in Potsdam.<br />
Für das Programm wurden 51 Veranstaltungen angemeldet (2003: 64), davon<br />
16 von Sektionen, 27 von Arbeitskreisen, eine Ad-hoc-Gruppe, sechs<br />
von jeweils zwei Untergliederungen und eine von einer Nachwuchsgruppe.<br />
Der Kongress erfolgt erstmalig mit dem Ziel der Klimaneutralität. Ungefähr<br />
die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen bisher Zahlungen<br />
eingegangen sind, hat sich bereit erklärt, die Klimaneutralität zu unterstützen.<br />
Die Vorsitzende spricht besonderen Dank aus an die lokalen Kongressorganisatoren<br />
Joachim Krause und das gesamte Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
der Uni Kiel sowie den lokalen Kongressassistenten, Stefan Hansen, und die<br />
Hilfskräfte. Dank geht auch an die Förderer.<br />
PVS<br />
PVS<br />
Die Redaktion ist mit ihrer Chefredakteurin, Sabine Kropp, an die DHV<br />
Speyer gewechselt. Bernhard Zangl wird als neues Mitglied der Redaktion<br />
begrüßt; Reinhard Wolf ist aus der Redaktion ausgeschieden. Zum Ersatz für<br />
drei im nächsten Jahr ausscheidende Redakteure ist eine Findungskommission<br />
eingesetzt worden. Zum Bericht der Redaktion siehe TOP 7.<br />
PVS PVS-Sonderhefte<br />
PVS PVS Sonderhefte<br />
Folgende Sonderhefte wurden von Vorstand und Beirat auf den Weg gebracht:<br />
• Sonderheft 43/2009 (soeben erschienen): Margit Bussmann / Andreas<br />
Hasenclever / Gerald Schneider: Identität, Institutionen und Ökonomie:<br />
Ursachen innenpolitischer Gewalt<br />
• Sonderheft 44/2009: Michael Edinger / Werner J. Patzelt: Politik als Beruf<br />
• Sonderheft 45/2010: Andreas Busch / Jeanette Hofmann: Politische<br />
Ökonomie der Informationsgesellschaft<br />
• Sonderheft 46/2011: Rüdiger Schmitt-Beck: Wählen in Deutschland.<br />
16<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
PolitikON PolitikON<br />
PolitikON<br />
Die <strong>DVPW</strong>, die seit Anfang 2004 Eigentümerin des im Rahmen des PolitikON-Projektes<br />
erstellten Portals ist, konnte in den letzten drei Jahren dafür<br />
sorgen, dass PolitikON weiter genutzt werden kann, obwohl es in Folge der<br />
Dezentralisierung der Finanzmittel im Rahmen der Föderalismusreform erhebliche<br />
Einbrüche gab. Ralf Kleinfeld wird für seinen Einsatz in der Leitung<br />
des Projektes besonders gedankt. Gegenwärtig wird mit Verlagen darüber<br />
verhandelt, PolitikON in gemeinsamer Regie weiterzuführen und fortzuentwickeln<br />
(siehe unten, Projekt PolitikON).<br />
Ethik Ethik-Kommission<br />
Ethik Kommission Kommission<br />
Die im Sommer 2006 gewählte Kommission – bestehend aus Michael Th.<br />
Greven, Hans-Dieter Klingemann, Beate Kohler, Gerhard Lehmbruch, Birgit<br />
Sauer und Reinhard Zintl – hat in den letzten drei Jahren verschiedene Fälle<br />
bearbeiten müssen (Bericht von Michael Th. Greven unter TOP 8).<br />
Die nächsten Wahlen zur Ethik-Kommission stehen im Frühsommer 2011 an.<br />
DFG DFG-Fachgutachter<br />
DFG Fachgutachter<br />
Bei der im Herbst 2007 durchgeführten Wahl der Mitglieder des DFG-Fachkollegiums<br />
„Sozialwissenschaften“ wurden folgende von <strong>DVPW</strong> und DGfP<br />
nominierte Mitglieder für das Fach <strong>Politikwissenschaft</strong> gewählt: Katharina<br />
Holzinger, Susanne Lütz, Wolfgang Merkel, Thomas Risse.<br />
Darüber hinaus waren <strong>DVPW</strong> und DGfP aufgrund eines gemeinsamen Antrages<br />
erstmalig berechtigt, auch Nominierungen für das Fach „Empirische Sozialforschung“<br />
einzureichen. Leider wurde von den für dieses Teilgebiet vorgeschlagenen<br />
Kolleginnen und Kollegen der <strong>Politikwissenschaft</strong> niemand<br />
gewählt.<br />
Die nächsten DFG-Wahlen werden im Herbst 2011 stattfinden.<br />
Verhältnis Verhältnis zur zur DGfP<br />
DGfP<br />
Das Verhältnis zur DGfP ist sehr gut, wie z.B. an den im völligen Einvernehmen<br />
beschlossenen Nominierungslisten für die DFG-Wahlen und gegenseitigen<br />
Einladungen zu Veranstaltungen zu sehen ist. Zudem wurde im Juni<br />
2007 eine gemeinsame Stellungnahme zum Schulfach „Politik & Wirtschaft“<br />
in der Lehramtsausbildung verabschiedet.<br />
IPSA<br />
IPSA<br />
Bei der Mitgliederversammlung der IPSA im August 2009 wurde Werner Patzelt<br />
als Vertreter der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong> in das Executive Committee<br />
(EC) der IPSA gewählt. Dirk Berg-Schlosser, der dieses Amt in den<br />
letzten zwei Amtsperioden inne hatte, bleibt dem Gremium als Summer<br />
School Coordinator erhalten. Zudem wurde Rainer Eisfeld erneut als Vertreter<br />
der IPSA-Forschungsausschüsse in das Committee gewählt. Das EC<br />
tagte parallel zum Kongress 2009 in Kiel.<br />
17
European European Confederation Confederation oof<br />
o f Political Political Science Science Associations<br />
Associations<br />
Es ist gelungen, unter Federführung der <strong>DVPW</strong> die European Confederation<br />
of Political Science Associations (ECPSA) zu gründen, der inzwischen die<br />
Fachvereinigungen der meisten europäischen Länder angehören. Sie soll ein<br />
Forum sein, um die politisch angestrebte Harmonisierung des Hochschulraums<br />
in Europa für die <strong>Politikwissenschaft</strong> zu unterstützen und praktisch<br />
umzusetzen, gemeinsame Interessen der Disziplin zu diskutieren und Probleme<br />
durch bessere gegenseitige Informationen und Erfahrungsaustausch<br />
lösen zu helfen.<br />
Zur ersten Vorsitzenden wurde Suzanne S. Schüttemeyer gewählt.<br />
Wissenschaftspreise<br />
Wissenschaftspreise<br />
Vorstand und Beirat haben den Theodor-Eschenburg-Preis der <strong>DVPW</strong> des<br />
Jahres 2009 für sein Lebenswerk an Wilhelm Hennis verliehen. Das Plenum<br />
zur Preisverleihung fand am Folgetag der MV statt. In derselben Veranstaltung<br />
wurden die Trägerinnen und Träger der Förderpreise 2007, 2008 und<br />
2009 sowie des Themenpreises für Nachhaltige Politik gewürdigt.<br />
Arbeitsausschuss Arbeitsausschuss Arbeitsausschuss „Lehre „Lehre „Lehre und und Studium“<br />
Studium“<br />
Hubertus Buchstein berichtet über die Arbeit des Ausschusses „Lehre und<br />
Studium“, der sich in den vergangenen Jahren besonders mit der Weiterführung<br />
der Arbeiten im Rahmen der Umsetzung des Bologna-Prozesses befasst<br />
hat. Der Schwerpunkt lag in der Beobachtung und Begleitung der Entwicklungen<br />
im BA-Bereich und zunehmend auch der neuen Master-<br />
Studiengänge.<br />
Anfragen von verschiedenen Kolleginnen und Kollegen nach einer Handreichung<br />
für die Gestaltung von MA-Studiengängen, wie sie in ähnlicher Form<br />
schon für die BA-Studiengänge geschaffen worden war, wurden im Ausschuss<br />
diskutiert. Da im MA-Bereich allerdings inzwischen hybride Studiengänge<br />
stark vertreten sind, wurde es als schwierig angesehen, hier einheitliche<br />
Zulassungskriterien zu formulieren. Daher hat sich der Ausschuss vorerst<br />
dagegen entschieden, Empfehlungen abzugeben. Diese Diskussion wird<br />
in den folgenden Jahren verstärkt geführt werden müssen, da es in Deutschland<br />
in der mittelfristigen Perspektive weniger politikwissenschaftliche MA-<br />
Studienplätze gibt als Studieninteressenten.<br />
An die Kultusministerkonferenz hat die <strong>DVPW</strong> Stellungnahmen bezüglich der<br />
vorgelegten Kriterien zur Lehrerausbildung abgegeben. Hier ist eine Verstetigung<br />
der Einbettung in die politische Entscheidungsfindung gelungen.<br />
Eine Stellungnahme zum Hochschulpakt wurde von der <strong>DVPW</strong> nicht abgegeben,<br />
da die diesbezüglichen Interessen der <strong>Politikwissenschaft</strong> zu vielfältig<br />
sind; dieses Thema wird vom Ausschuss jedoch weiter verfolgt.<br />
Für die nächsten drei Jahre wird es insbesondere als wichtig angesehen, eine<br />
Übersicht über die politikwissenschaftlichen Promotionsstudiengänge zu<br />
erstellen. Zudem soll weiterhin eine Übersicht über die Kurse im Masterbe-<br />
18<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
reich vorgehalten und auch für die Mitglieder als Serviceleistung angeboten<br />
werden.<br />
Arbe Arbeitsausschuss Arbe Arbe itsausschuss „Nachwuchsförderung“<br />
Nathalie Behnke berichtet über die Tätigkeit des Arbeitsausschusses<br />
„Nachwuchsförderung“. Der Ausschuss hat eine Stellungnahme zur Situation<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses erarbeitet, die von der <strong>DVPW</strong> veröffentlicht<br />
wurde und auf der Homepage zum Abruf bereitsteht.<br />
Die zweite große Aufgabe lag in der Durchführung eines Nachwuchstags,<br />
welcher der Drei-Länder-Konferenz vorgeschaltet war und sich insbesondere<br />
an Doktorand/innen richtete. Diese Veranstaltung wurde sehr gut angenommen<br />
und befasste sich mit Themen der Nachwuchs- und Forschungsförderung<br />
sowie des Berufseinstiegs. Es wird als sinnvoll angesehen, dieses<br />
Format fortzuführen.<br />
Erste Ergebnisse der „Abbrecherstudie“, die von Heike Kahlert und Mitarbeiterinnen<br />
(Uni Rostock) durchgeführt wird, waren am Vortag vorgestellt worden.<br />
Die Nachwuchsgruppe hofft, dass entsprechende Informationen weiterhin<br />
erhoben werden.<br />
Es wird vom Ausschuss für nötig gehalten, eine Ausarbeitung zur Situation<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses in der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
zu erstellen.<br />
Der Bericht des Ausschusses wird im Herbst-Rundbrief der <strong>DVPW</strong> veröffentlicht.<br />
Projekt Projekt PolitikON<br />
PolitikON<br />
Ralf Kleinfeld berichtet, dass der Betrieb des Portals PolitikON weiterlaufen<br />
konnte und einige „Renovierungsarbeiten“ vorgenommen wurden. Auch die<br />
Nutzerbetreuung wurde aufrecht erhalten.<br />
Weiterhin sind etwa 90 Lerneinheiten mit insgesamt 12.000 Bildschirmseiten<br />
verfügbar. Nach Abschluss der Projektförderung ist die Nutzerzahl höher<br />
als während der Projektlaufzeit. Zu Semesterbeginn haben in den vergangenen<br />
Jahren 7.000 bis 8.000 Nutzerinnen und Nutzer auf PolitikON zugegriffen.<br />
Erfreulich ist eine steigende Zahl von Nutzerinnen und Nutzern aus dem<br />
Bereich von Weiterbildungseinrichtungen und Schulen.<br />
Für die Fortführung wurde nach neuen Optionen und alternativen Geschäftsmodellen<br />
für PolitikON gesucht. Insbesondere ist eine Kooperation<br />
mit wissenschaftlichen Verlagen ins Auge gefasst, zu der es inzwischen weit<br />
fortgeschrittene und sehr konkrete Verhandlungen gibt. Absehbar für die<br />
nahe Zukunft ist daher ein kompletter Relaunch des Portals. In diesem Zusammenhang<br />
wird auch die Honorierung von Autorinnen und Autoren sowie<br />
die Erhebung von Nutzerbeiträgen zu diskutieren sein. Vision und Planung<br />
für die Zukunft von PolitikON sollen darauf aufbauend in Kürze ergänzt werden,<br />
wenn der neue Vorstand die entsprechenden Vertragsverhandlungen<br />
abgeschlossen hat.<br />
19
Dank<br />
Dank<br />
Suzanne S. Schüttemeyer dankt allen Ehrenamtlichen (Vorstand und Beirat,<br />
Ethik-Kommission, StAFF, Sprecherinnen und Sprechern der Sektionen, Arbeitskreise,<br />
Landes- und Ad-hoc-Gruppen, den PVS-Redakteuren, den Mitgliedern<br />
der Jurys für die Wissenschaftspreise, den Rechnungsprüfern und<br />
den Mitgliedern des DFG-Fachkollegiums) und Herrn Wurm für die gute Zusammenarbeit.<br />
Herr Wurm bedankt sich bei der Vorsitzenden, Vorstand und<br />
Beirat sowie seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Geschäftsstelle.<br />
Aussprache Aussprache<br />
Aussprache<br />
Ulrich von Alemann äußert die Hoffnung, dass im Rahmen des Kongresses<br />
eine Bestandsaufnahme zur Frage „Wo stehen wir als <strong>Politikwissenschaft</strong>?“<br />
geben wird. Er schlägt weiterhin vor, dass der Kongress künftig alle zwei Jahre<br />
tagen solle, um dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Gelegenheit zu<br />
geben, sich verstärkt regelmäßig auszutauschen. Das Jahr 2011 biete sich<br />
als guter Termin für den nächsten Kongress an, da in diesem Jahr das<br />
60jährige Jubiläum der <strong>DVPW</strong>-Gründung stattfindet. Auch im Vergleich zu<br />
anderen Disziplinen sei der dreijährige Turnus des Kongresses sehr selten.<br />
Er verweist darauf, dass zur Realisierung dieses Vorschlages eine Satzungsänderung<br />
vorgenommen werden müsse, um die Mitgliederversammlung<br />
auch weiterhin im Rahmen des Kongresses durchführen zu können. Ulrich<br />
von Alemann bittet darum, dass sich der neue Vorstand mit diesem Vorschlag<br />
befasst.<br />
Barbara Holland-Cunz äußert die Einschätzung, dass der Ausschuss „Lehre<br />
und Studium“ sich zum Thema des Bologna-Prozesses positionieren solle, da<br />
das Thema nicht abgeschlossen sei.<br />
Ulrich Brand schlägt vor, Panels auf künftigen Kongressen öffentlich auszuschreiben<br />
und sie nicht allein über die Sektionen zu besetzen. Auf diesem<br />
Wege könne man auch denjenigen die Gelegenheit zur Beteiligung bieten,<br />
die nicht in den Sektionen aktiv sind. Dies würde zugleich bedeuten, dass<br />
mehr Veranstaltungen als bisher durchgeführt werden.<br />
Suzanne S. Schüttemeyer betont, dass die Fragen zum Bologna-Prozess von<br />
der <strong>DVPW</strong> nicht ad-acta gelegt seien, sondern weiterhin als sehr wichtig angesehen<br />
werden. Die Entwicklungen würden auch auf europäischer Ebene<br />
weiter verfolgt. Entsprechende vergleichende Daten von der ECPSA werden<br />
demnächst auf der Homepage der ECPSA veröffentlicht. Hinzuweisen sei zudem<br />
auf die höchst unzufriedene Besoldungssituation des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses; diese Themen würden weiter verfolgt.<br />
Hubertus Buchstein berichtet, dass bereits an einzelnen Universitäten mit<br />
der „Reform der Reform“ begonnen werde; auch dieses Thema werde von<br />
der <strong>DVPW</strong> begleitet. Für besonders wichtig hält die <strong>DVPW</strong> die Betonung der<br />
Wissenschaftlichkeit der universitären (Aus)bildung und die Wahrung der<br />
Fachidentität der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />
Suzanne S. Schüttemeyer empfiehlt, die Aufnahme zusätzlicher Panels im<br />
Vorstand zu diskutieren. Sie weist darauf hin, dass die Durchführung des<br />
20<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Kongresses einen erheblichen Finanzierungs- und Organisationsaufwand<br />
verursache und betont, dass auch die Bereitschaft zur Organisation vor Ort<br />
in den vergangen Jahren nicht sehr groß war. Der Vorschlag eines zweijährigen<br />
Turnus der Kongresse solle vom nächsten Vorstand diskutiert, die Vor-<br />
und Nachteile abgewogen werden.<br />
TOP TOP 5: 5: Bericht Bericht über über das das Gender Gender-Monitoring Gender Monitoring und Au Aussprache Au<br />
sprache<br />
Gabriele Abels erläutert den Bericht zum Gender-Monitoring, den der Ständige<br />
Ausschuss für Fragen der Frauenförderung (StAFF) im Auftrag von Vorstand<br />
und Beirat der <strong>DVPW</strong> durchgeführt hat, sowie die daraus resultierenden<br />
Empfehlungen. Der Bericht mit Empfehlungen wird künftig auf der Homepage<br />
der <strong>DVPW</strong> zur Verfügung stehen.<br />
Im Vergleich zum ersten Bericht zeigt sich insgesamt die Verstetigung einer<br />
leicht positiven Entwicklung. Der Anteil von Frauen in der <strong>DVPW</strong> hat sich auf<br />
ein gutes Viertel erhöht. 18,8% der Statusgruppe der Professorinnen und<br />
Professoren sind Frauen. Ihre Vertretung in den innerverbandlichen Führungsgremien<br />
zeigt einen sehr hohen Anteil. Auch die Partizipation von Frauen<br />
an den Kongressen hat zugenommen. In den Plenarveranstaltungen ist<br />
ebenfalls ein hoher Anteil von Frauen festzustellen. So auch in der Autorenund<br />
Herausgeberschaft der PVS und der PVS-Sonderhefte. In den Untergliederungen<br />
sieht man im Vergleich zum ersten Gender Monitoring hingegen<br />
keine wesentlich positive Entwicklung, teilweise (Herausgeberschaften, Publikationen)<br />
waren die Zahlen dort sogar rückläufig.<br />
Es zeigt sich insgesamt, dass Instrumente der Nachwuchsförderung mehr<br />
Nachfrage finden als Instrumente der expliziten Frauenförderung. Deutlich<br />
wird, dass hier vor allem die gezielte und persönliche Ansprache genutzt<br />
wird.<br />
Der StAFF gibt die folgenden Empfehlungen ab:<br />
1. Umsetzung der Frauenförderung beobachten, Gender Monitoring fortsetzen;<br />
2. auf hohe Partizipation von Frauen bei Personalrekrutierung achten, positiven<br />
Trend konsolidieren;<br />
3. Politik hoher Transparenz beibehalten;<br />
4. Schnuppermitgliedschaft fördern;<br />
5. Ergebnisse aus der „Abbrecherstudie“ intensiv diskutieren;<br />
6. Datenlücken füllen; Handreichungen entwickeln;<br />
7. internationalen Vergleich fördern und Erfahrungen über „best practices“<br />
austauschen;<br />
8. Frauen und Nachwuchsförderung besser verbinden;<br />
9. Wirkung des Verfahrens für PVS-Sonderhefte beobachten.<br />
Aussprache<br />
Aussprache<br />
Sandra Seubert bittet um Erläuterung zum zeitweisen Rückgang der Autorinnen<br />
in der PVS. Gabriele Abels stellt klar, dass im Erhebungszeitraum eine<br />
21
deutlich größere Zahl von Einreichungen erfolgt ist, die sich zum Stichtag der<br />
Auswertung noch im Begutachtungsverfahren befanden.<br />
Sabine Kropp berichtet, dass 21% der Beiträge von Frauen eingereicht werden.<br />
Im anonymisierten Verfahren würden 18% anerkannt, so dass hier trotz<br />
anonymem Verfahren keine unterdurchschnittliche Annahme festzustellen<br />
sei. Die geringe Zahl der PVS-Autorinnen liege also insbesondere an der geringeren<br />
Zahl eingereichter Beiträge.<br />
Ursula Birsl weist darauf hin, dass die Zahl der weiblichen Habilitierten leicht<br />
rückläufig sei und dies in Zukunft beachtet werden sollte. Ebenfalls solle verstärkt<br />
auf die Gender-Mainstreaming-Aspekte im Rahmen der „Abbrecherstudie“<br />
eingegangen werden.<br />
TOP TOP 6: 6: Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht des des StAFF StAFF und und Ausspr Aussprache Ausspr che che<br />
Gabriele Abels berichtet über die Arbeit des Ständigen Ausschusses für Fragen<br />
der Frauenförderung (StAFF). Die von der IPSA durchgeführte Befragung,<br />
an der sich auch die <strong>DVPW</strong> beteiligt hat, wird vom StAFF als wenig<br />
aussagekräftig beurteilt; die Datenlage für internationale Vergleiche sei nicht<br />
zufriedenstellend.<br />
Die Arbeit von Vorstand und Beirat wurden durch den StAFF begleitet, und<br />
durch die Mitarbeit im Beirat von PolitikON wurde darauf hingewirkt, im Projekt<br />
ein Gender-Mainstreaming umzusetzen.<br />
In der Vorbereitung des Kongresses wirkte der StAFF ebenfalls mit. Abschließend<br />
dankt Gabriele Abels im Namen des StAFF Vorstand und Beirat<br />
für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen drei Jahren. Der<br />
vollständige Bericht des StAFF wird im Herbst-Rundbrief der <strong>DVPW</strong> abgedruckt.<br />
Aussprache<br />
Aussprache<br />
Eine Aussprache zu diesem Punkt wird durch die MV nicht gewünscht.<br />
TOP TOP TOP 7: 7: Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht der der der PVS PVS-Redak PVS Redak Redaktion Redak tion und und und Aussprache<br />
Aussprache<br />
Sabine Kropp berichtet über die Arbeit der PVS-Redaktion in den vergangenen<br />
drei Jahren. Reinhard Wolf ist aus der Redaktion ausgeschieden und<br />
Bernhard Zangl wurde neu bestellt. Über 520 Personen sind in der Gutachterdatenbank<br />
enthalten. Kleinere organisatorische Optimierungen sollen zu<br />
einer Beschleunigung der Begutachtung führen, die allerdings teilweise deshalb<br />
nicht erreicht wird, weil die Gutachter verstärkt in Lehre eingebunden<br />
sind und sich die Antwortzeiten erhöht haben.<br />
In der Zusammenarbeit mit dem VS-Verlag wird noch erheblicher Verbesserungsbedarf<br />
gesehen. Dies betrifft insbesondere die Geschwindigkeit der<br />
Online-Bereitstellung der Hefte.<br />
Festzustellen ist, dass vermehrt auch Debatten über mehrere Hefte selbständig<br />
durch Autorinnen und Autoren geführt werden; in der Vergangenheit<br />
mussten diese häufiger durch die Redaktion angestoßen werden. Auch das<br />
22<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Online-Forum der PVS wird verstärkt zum Führen wissenschaftlicher Debatten<br />
genutzt.<br />
Im Heft 4/2009 wird ein Überblick über die eingereichten, abgelehnten und<br />
abgedruckten Beiträge der PVS veröffentlicht. 2006 bis 2009 sind die Einreichungen<br />
weitgehend konstant geblieben. Dies ist umso positiver, als im<br />
Berichtszeitraum einige neue Zeitschriften gegründet wurden. Die Ablehnungsquote<br />
beträgt insgesamt über 64%. Die Zuordnung zu den Teildiziplinen<br />
ist oftmals schwierig, da sich viele Manuskripte an den disziplinären Schnittstellen<br />
bewegen. Festzustellen ist, dass die Ablehnungsquote bei Einzelbeiträgen<br />
erheblich größer ist als bei der Einreichung von Teams. Insgesamt<br />
wird das Peer-Review-Verfahren positiv angenommen.<br />
Zur Weiterentwicklung der PVS wurde eine Studie durch Rüdiger Schmitt-<br />
Beck und Thorsten Faas durchgeführt, deren Ergebnisse im Rundbrief Nr.<br />
139 und in Heft 3/2009 der PVS abgedruckt sind. Festgestellt wurde, dass<br />
insbesondere jüngere Kolleginnen und Kollegen Zweisprachigkeit für die PVS<br />
befürworten und angeben, dass sie auch selbst entsprechende Beiträge einreichen<br />
würden. Daher soll in einer zweijährigen Testphase erprobt werden,<br />
ob Autorinnen und Autoren englischsprachige Manuskripte anbieten, ob auf<br />
diesem Weg auch qualitativ hochwertige Beiträge eingereicht werden und<br />
wie sich die Zweisprachigkeit auf die Produktionsabläufe auswirkt.<br />
Zur Zusammenarbeit mit dem VS-Verlag wird festgehalten, dass stärker inhaltsferne<br />
Tätigkeiten auf die Redaktion verlagert wurden. Zugleich wird die<br />
Preispolitik des Verlages kritisch beurteilt.<br />
Sabine Kropp dankt der Redaktionsassistentin Priska Schorlemmer für die<br />
gute Unterstützung auch beim Umzug der PVS nach Speyer. Ingo Schorlemmer<br />
hat diese Tätigkeit kurzfristig übernommen, auch ihm wird herzlich<br />
gedankt. Sabine Kropp dankt weiterhin den Kolleginnen und Kollegen in der<br />
Redaktion.<br />
Aussprache<br />
Aussprache<br />
Eine Aussprache zu diesem Punkt wird durch die MV nicht gewünscht.<br />
TOP TOP 8: 8: Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht Rechenschaftsbericht der der der Ethik Ethik-Kommission Ethik Ethik Kommission Kommission und Aussprache<br />
Michael Greven eröffnet seinen Bericht mit einem Dank an die Kolleginnen<br />
und Kollegen, die in der Ethik-Kommission mitgewirkt haben. Die Ethik-<br />
Kommission ist bis 2011 gewählt.<br />
Im Berichtszeitraum 2006 bis 2009 hat sich die Kommission in mehreren<br />
Verfahren mit dem Vorwurf eines Verstoßes gegen Bestimmungen des<br />
Ethikkodexes befasst und ist in einigen Fällen zu dem Ergebnis gekommen,<br />
dass ein solcher vorliegt. Aufgrund ihres jeweiligen Berichts an Vorstand und<br />
Beirat der <strong>DVPW</strong> sind im Mitgliederrundbrief im Berichtszeitraum drei Stellungnahmen<br />
über Verstöße veröffentlicht worden.<br />
Neu war im Berichtszeitraum die Erfahrung, dass von Seiten der Beteiligten<br />
an Verfahren Rechtsanwälte als Beauftragte eingesetzt und dass der Ethikkommission<br />
„gerichtliche Unterlassungsverfügungen“ sowie „Schadener-<br />
23
satzklagen“ angedroht wurden. Damit werden in das bisherige verbands- und<br />
professionsinterne Ehrengerichtsverfahren juristische Aspekte eingebracht,<br />
die neue Fragen hinsichtlich der Stellung und rechtlichen Absicherung der<br />
Mitglieder der Ethikkommission sowie des rechtlichen Status des gesamten<br />
Verfahrens aufgeworfen haben. Nach Auffassung der Ethikkommission ist<br />
sowohl die Frage nach der eventuellen Übernahme der Kosten eines<br />
Rechtsbeistandes als auch die einer Versicherung von Kommissionsmitgliedern<br />
und anderen Amtsträgern für die Zukunft zu klären.<br />
Neben den formalen Verfahren wurde eine Reihe von informellen Anfragen<br />
an den Vorsitzenden und die Kommission gerichtet. Dabei wurde deutlich,<br />
dass es auf Seite der Betroffenen immer noch eine große Hürde gibt, sich<br />
formal an die Kommission zu richten.<br />
Die Kommission sieht außerdem mit Besorgnis, dass es in Berufungsverfahren<br />
häufiger zu Interessenkonflikten und Befangenheiten kommen kann,<br />
wenn ehemalige Betreuer von Dissertationen oder Habilitationen als Mitglieder<br />
oder gar Vorsitzende von Berufungskommissionen über ihre früheren<br />
Nachwuchskräfte abstimmen. Sie regt an, sich vor Ort an den Befangenheitsregeln<br />
der DFG für Begutachtungsverfahren zu orientieren.<br />
Durch die Ethikkommission wurden an Vorstand und Beirat Empfehlungen<br />
herangetragen, wie der Ethikkodex durch weitere Auslegungsregeln einvernehmlich<br />
zu ergänzen wäre, um in den bisherigen Regeln noch offen gebliebene<br />
Fragen zu klären. Diese sollen im engen Austausch zwischen Vorstand,<br />
Beirat und Geschäftsführung weiter verfolgt werden.<br />
Der vollständige Bericht der Ethik-Kommission wird im Herbst-Rundbrief der<br />
<strong>DVPW</strong> abgedruckt.<br />
Aussprache Aussprache<br />
Aussprache<br />
Eine Aussprache zu diesem Punkt wird durch die MV nicht gewünscht.<br />
TOP TOP 9: 9: Rechnungsprüfungsbericht Rechnungsprüfungsbericht Rechnungsprüfungsbericht und und Au Aussprache Au Au sprache<br />
Eine Übersicht über die finanzielle Entwicklung der <strong>DVPW</strong> in den vergangenen<br />
drei Jahren und der Rechnungsprüfungsbericht ist den Mitgliedern bei<br />
der Registrierung zum Kongress übergeben worden. Britta Rehder teilt in<br />
Vertretung von Christiane Frantz und Peter Nitschke mit, dass die Prüfung<br />
keine Beanstandungen ergeben habe und empfiehlt der MV die Entlastung<br />
des Vorstands für die Zeit vom 16.8.2006 bis 15.8.2009.<br />
Aussprache<br />
Aussprache<br />
Der VL stellt auf Nachfrage fest, dass durch die MV keine Aussprache gewünscht<br />
wird.<br />
TOP TOP 10: 10: Entlastung Entlastung Entlastung des des Vorstandes<br />
Vorstandes<br />
Der Vorstand wird einstimmig (ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen) entlastet.<br />
24<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Der VL dankt dem Vorstand und der Vorsitzenden für die geleistete Arbeit.<br />
Suzanne S. Schüttemeyer wird durch die stellvertretende Vorsitzende die<br />
<strong>DVPW</strong>-Ehrennadel überreicht.<br />
TOP TOP 11: 11: Wahlen<br />
Wahlen<br />
TOP TOP 11 11 11 a: a: a: Bestimmung Bestimmung Bestimmung der der Wahlaufsicht Wahlaufsicht<br />
Wahlaufsicht<br />
Annette Zimmer und Frank Schimmelpfennig werden auf Vorschlag des Sitzungsleiters<br />
von der MV per Akklamation zur Wahlaufsicht bestellt.<br />
TOP TOP 11 11 11 b: b: Wahl Wahl des des Vorsitzes<br />
Vorsitzes<br />
Suzanne S. Schüttemeyer schlägt der MV namens Vorstand und Beirat Hubertus<br />
Buchstein (Universität Greifswald) als neuen Vorsitzenden der <strong>DVPW</strong><br />
vor.<br />
Hubertus Buchstein stellt sich vor und gibt eine kurze Einschätzung zum<br />
Stand des Faches ab: Er betont, dass die <strong>Politikwissenschaft</strong> insgesamt als<br />
Gewinner der Bologna-Reform zu sehen sei – dies gelte in Bezug auf die<br />
Stellenzahlen, nicht notwendigerweise auch auf die Studienbedingungen.<br />
Positiv wirke der Hochschulpakt für das Fach in Ostdeutschland. In der Öffentlichkeit<br />
und in den Medien werde eine erhöhte Bedeutung und Nachfrage<br />
nach politikwissenschaftlichen Kommentaren gesehen.<br />
Hubertus Buchstein erläutert für den Fall seiner Wahl die von ihm als wichtig<br />
erachteten Schwerpunkte und Herausforderungen für die <strong>DVPW</strong>. Hierzu zählen,<br />
die inhaltliche Breite des Faches und die deutsche <strong>Politikwissenschaft</strong> in<br />
der Internationalität des Faches zu erhalten, sowie die Entwicklung der Forschung<br />
und Lehre und ihrer Anwendung in der Praxis. Insbesondere in der<br />
Forschungsförderung und der „Reform der Reform“ bestehe Handlungsbedarf,<br />
um die Wissenschaftlichkeit der Ausbildung zu erhalten und die Studien-<br />
und Lehrbedingungen zu verbessern. Hubertus Buchstein betont, dass<br />
aus seiner Sicht die <strong>Politikwissenschaft</strong> am stärksten sei, wenn sie interne<br />
Debatten breit führe, nach außen aber geschlossen auftrete.<br />
Maria Behrens (Wuppertal) bittet um eine Stellungnahme zu den beiden geäußerten<br />
Vorschlägen aus der Aussprache zu TOP 4. Hubertus Buchstein<br />
gibt seine spontane Einschätzung wieder, dass der Drei-Jahres-Rhythmus<br />
des Kongresses zweckmäßig sei, dies solle aber in einem Diskussionsprozess<br />
abgewogen werden. Er sieht insbesondere die Sektionen in der Verantwortung,<br />
die entsprechenden Panels u.ä. auszuschreiben. Auch dieses sei<br />
vertieft zu diskutieren.<br />
Detlef Jahn (Greifswald) fragt nach der Einschätzung zur Einführung von Leistungskriterien.<br />
Hubertus Buchstein betont, dass es aus seiner Sicht nicht<br />
Aufgabe der <strong>DVPW</strong> ist, stellvertretend tätig zu werden, um Leistungskriterien<br />
zu entwickeln. Selbstredend werde die <strong>DVPW</strong> auf Anfrage an entsprechenden<br />
Diskussionen mitwirken. Er legt der <strong>DVPW</strong> eine abwartende Positionierung<br />
nahe.<br />
Weitere Fragen werden nicht gestellt.<br />
25
Im Anschluss findet die geheime Wahl für den Vorsitz der <strong>DVPW</strong> statt:<br />
Abgegebene Stimmen: 142<br />
Ungültige Stimmen: 4<br />
Gültige Stimmen: 138<br />
Enthaltungen: 7<br />
Nötige Mehrheit (gemäß WO) 66<br />
Mit „Ja“ haben gestimmt 126<br />
Mit „Nein“ 5<br />
Damit ist Hubertus Buchstein zum neuen Vorsitzenden der <strong>DVPW</strong> gewählt.<br />
Er nimmt die Wahl an und bedankt sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen.<br />
TOP TOP 11 11 c: c: c: Wahl Wahl des des Vorstandes<br />
Vorstandes<br />
Nach Vorstellung der Vorschlagsliste des Vorstands bittet der VL um weitere<br />
Kandidatenvorschläge. Es werden keine weiteren Vorschläge eingebracht.<br />
Für den Vorstand der <strong>DVPW</strong> kandidieren somit 12 Personen. In kurzen Statements<br />
stellen sich diese der MV vor.<br />
Der 1. Wahlgang führt in geheimer Wahl zu folgendem Ergebnis:<br />
Abgegebene Stimmzettel: 135<br />
Gültige Stimmzettel: 135<br />
Enthaltungen: 0<br />
Nötige Mehrheit (gemäß WO) 68<br />
Diese Mehrheit haben erreicht:<br />
Prof. Dr. Frank Nullmeier 76<br />
Prof. Dr. Nathalie Behnke 73<br />
Die geforderte Mehrheit haben nicht erreicht:<br />
Prof. Dr. Ralf Kleinfeld 65<br />
Prof. Dr. Tine Stein 64<br />
Prof. Dr. Julia von Blumenthal 64<br />
Prof. Dr. Andrea Lenschow 55<br />
Dr. Ingrid Wehr 52<br />
Dr. Michael Böcher 48<br />
Prof. Dr. Ulrich Willems 42<br />
Prof. Dr. Emanuel Richter 39<br />
Dr. Michael Stoiber 37<br />
Prof. Dr. Mathias Albert 36<br />
Da im ersten Wahlgang nicht sechs Mitglieder mit der notwendigen Mehrheit<br />
gewählt worden sind, wird ein zweiter Wahlgang nötig, in dem mit einfacher<br />
Mehrheit die vier verbleibenden Sitze im Vorstand vergeben werden. Dieser<br />
führt in geheimer Wahl zu folgendem Ergebnis:<br />
26<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Abgegebene Stimmzettel: 98<br />
Gültige Stimmzettel: 96<br />
Ungültige Stimmzettel: 2<br />
Enthaltungen: 0<br />
Die meisten Stimmen entfallen auf:<br />
Prof. Dr. Ralf Kleinfeld 46<br />
Prof. Dr. Tine Stein 42<br />
Prof. Dr. Julia von Blumenthal 33<br />
Prof. Dr. Andrea Lenschow 30<br />
Weitere Ergebnisse:<br />
Dr. Ingrid Wehr 28<br />
Prof. Dr. Mathias Albert 25<br />
Dr. Michael Stoiber 23<br />
Prof. Dr. Ulrich Willems 23<br />
Dr. Michael Böcher 21<br />
Prof. Dr. Emanuel Richter 20<br />
In den neuen Vorstand der <strong>DVPW</strong> sind somit gewählt:<br />
Prof. Dr. Nathalie Behnke<br />
Prof. Dr. Ralf Kleinfeld<br />
Prof. Dr. Andrea Lenschow<br />
Prof. Dr. Frank Nullmeier<br />
Prof. Dr. Tine Stein<br />
Prof. Dr. Julia von Blumenthal<br />
TOP TOP 11 11 d: d: Wahl Wahl des des Beirates<br />
Beirates<br />
Für den Beirat werden aus der Mitte der MV acht Personen vorgeschlagen.<br />
Diese erklären sich alle zur Kandidatur bereit. In kurzen Statements stellen<br />
sich die beiden Kandidaten der MV vor, die sich nicht bereits für die Vorstandswahlen<br />
vorgestellt hatten (Haus und Scheele).<br />
Die in geheimer Wahl durchgeführten Wahlen zum Beirat haben folgendes<br />
Ergebnis:<br />
Abgegebene Stimmzettel: 75<br />
Ungültige Stimmzettel: 0<br />
Enthaltungen: 0<br />
Die Kandidatinnen und Kandidaten erhalten die folgenden Stimmenzahlen<br />
Prof. Dr. Suzanne S. Schüttemeyer 38<br />
Prof. Dr. Mathias Albert 35<br />
Dr. Ingrid Wehr 31<br />
Dr. Alexandra Scheele 29<br />
Dr. Michael Böcher 27<br />
Prof. Dr. Michael Haus 27<br />
27
Dr. Michael Stoiber 27<br />
Prof. Dr. Ulrich Willems 27<br />
Ulrich Willems zieht seine Kandidatur zurück. Die Notwendigkeit eines weiteren<br />
Wahlganges entfällt.<br />
In den Beirat der <strong>DVPW</strong> sind damit gewählt:<br />
Prof. Dr. Mathias Albert<br />
Dr. Michael Böcher<br />
Prof. Dr. Michael Haus<br />
Dr. Alexandra Scheele<br />
Prof. Dr. Suzanne S. Schüttemeyer<br />
Dr. Michael Stoiber<br />
Dr. Ingrid Wehr<br />
Die gewählten Kandidatinnen und Kandidaten nehmen die Wahl an.<br />
TOP TOP 11 11 e: e: e: Wahl Wahl der der Rechnungsprüfung<br />
Rechnungsprüfung<br />
Der VL schlägt Matthias Freise und Peter Nitschke als neue Rechnungsprüfer<br />
vor; beide haben sich im Vorfeld der MV zur Wahl bereit erklärt. Beide<br />
werden per Akklamation gewählt.<br />
TOP TOP TOP 12: 12: Verschiedenes<br />
Verschiedenes<br />
Es liegen keine Wortmeldungen vor.<br />
Protokoll: Protokoll: Dr. Dr. Dr. Sven Sven T. T. Siefken<br />
Siefken<br />
5. Oktober 2009<br />
28<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Studienkurs<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Politische Kultur<br />
Eine Einführung<br />
Herausgegeben von Bettina Westle<br />
und Oscar W. Gabriel<br />
2009, 576 S., brosch., 34,– €,<br />
ISBN 978-3-8329-3539-9<br />
Weltbilder und Weltordnung<br />
Einführung in die Theorie<br />
der internationalen Beziehungen<br />
Von Gert Krell<br />
4. überarbeitete und aktualisierte Auflage<br />
2009, 449 S., brosch., 24,90 €,<br />
ISBN 978-3-8329-4605-0<br />
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2 Topseller<br />
zum Kombipreis<br />
Europäische Union<br />
Eine Einführung<br />
Von Siegmar Schmidt und Wolf J. Schünemann<br />
2009, 441 S., brosch., 24,90 €,<br />
ISBN 978-3-8329-1067-9<br />
nur 49,90 €<br />
Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Herausgegeben von Bettina Westle<br />
2009, 391 S., brosch., 24,90 €,<br />
ISBN 978-3-8329-3620-4
II. Rechnungsprüfungsbericht / Finanzen<br />
Christiane Christiane Frantz Frantz<br />
Frantz<br />
Peter Peter Peter Nitschke<br />
Nitschke<br />
Rechnung Rechnungsprüfungsbericht Rechnung Rechnungsprüfungsbericht<br />
sprüfungsbericht für für die die Zeit Zeit vom vom 16.8.2006 16.8.2006 bis bis zum zum 15.8.2009 15.8.2009<br />
1<br />
Im Berichtszeitraum fanden folgende Rechnungsprüfungen in der Geschäftsstelle<br />
der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft in Anwesenheit<br />
des Geschäftsführers Herrn Wurm statt:<br />
30<br />
am 25.08.2008 25.08.2008 für die Zeit vom 16.08.2006 bis zum 31.12.2007<br />
am 24.08.2009 für die die Zeit vom 001.01.2008<br />
0<br />
1.01.2008 bis bis zum zum 15.08.2009<br />
15.08.2009<br />
Die Prüfung der Bestände für die Zeit vom 16.08.2006 bis zum 15.08.2009<br />
und Stichproben bei Belegen und Buchungen ergaben keine Beanstandungen.<br />
Nachfragen wurden von Herrn Wurm zufriedenstellend beantwortet. Die<br />
Rechnungsprüfer anerkennen erneut die umfangreiche und sorgfältige Arbeit<br />
des Geschäftsführers, Herrn Wurm.<br />
Die Rechnungsprüfer empfehlen der Mitgliederversammlung die Entlastung<br />
des Vorstandes für die Zeit vom 16.08.2006 bis zum 15.08.2009.<br />
Osnabrück, den 24.08.2009<br />
Christiane Christiane Frantz Frantz<br />
Peter Nitschke Nitschke<br />
1 Der von den Rechnungsprüfern unterschriebene Bericht liegt dem Vorstand vor.<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung 2009<br />
2009<br />
Anlagen zum Rechnungsprüfungsbericht vom 24. 24. 24. August 2009 2009<br />
2009<br />
Übersicht Übersicht dder<br />
d er Vermögensbestände Vermögensbestände Vermögensbestände der der D<strong>DVPW</strong><br />
D <strong>DVPW</strong><br />
VPW<br />
2006 2006 2006 - 2008 2008 2008 in in Euro<br />
Euro<br />
2006 2006 2007 2008<br />
Bestand Bestand am am 01.01. 01.01. 111.663,90 135.531,01 135.531,01 135.531,01 109.957,91<br />
109.957,91<br />
+ + + Einnahmen Einnahmen<br />
202,082,88 107.953,71 127.539,03<br />
./. ./. ./. Ausgaben Ausgaben<br />
178.215,77 133.526,81 <strong>141</strong>.886,21<br />
Bestand Bestand am am 31.12. 31.12. 135.531,01 135.531,01 109.957,91 109.957,91 95.610,73<br />
95.610,73<br />
Kasse Kasse: Kasse<br />
43,97 19,46 180,60<br />
Girokonten:<br />
Girokonten:<br />
Postbank Berlin<br />
4.374,73 11.925,84<br />
Deutsche Bank Osnabrück<br />
HypoVereinsbank Osna-<br />
7.077,99 954,07<br />
brück<br />
5.460,28<br />
9.682,47<br />
3.570,14<br />
Anlagekonten:<br />
Anlagekonten:<br />
Deutsche Bank<br />
Festgeld #07<br />
Deutsche Bank<br />
30.000,00<br />
Festgeld #08<br />
Deutsche Bank<br />
30.000,00<br />
Geldmarktsparen<br />
64.034,32 30.000,00<br />
Postbank Berlin Sparbuch<br />
HypoVereinsbank<br />
51.598,26 52.177,52<br />
Festgeld<br />
10.000,00 30.000,00<br />
Bestand Bestand am am 31.12. 31.12. 31.12. 135.531,01 135.531,01 109.957,91 109.957,91 109.957,91 95.610,73 95.610,73<br />
95.610,73<br />
31
32<br />
Ausgaben<br />
Ausgaben<br />
Ausgaben Ausgaben- Ausgaben und Einnahmenrechnung der der <strong>DVPW</strong> 1.1.2006 1.1.2006 – 31.12.2006<br />
in in Euro Euro Euro Einnahmen Einnahmen<br />
in Euro<br />
Personalkosten Geschäftsführer Anteil<br />
Geschäftsstelle)<br />
19.547,88 Mitgliedsbeiträge 2006<br />
89.850,00<br />
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 3.357,51 Mitgliedsbeiträge 2005 200,00<br />
Geldverkehrskosten 438,61 Mitgliedsbeiträge 2007 140,00<br />
Bürokosten, allgemein 286,60 Beiträge „Schnuppermitglieder“ 1.050,00<br />
Kopierkosten 60,00 Beiträge Fördermitglieder 2.100,00<br />
Porto, allgemein 538,36 Vermögenserträge 3.093,45<br />
Porto, Rundbrief 1.631,40 Erträge Anzeigenverkauf (inkl. USt.) 4.002,00<br />
Homepage 818,52<br />
Bürohaftpflichtversicherung 229,68<br />
Reisekosten Gremien der <strong>DVPW</strong> 7.614,96<br />
Zuschuss für Sektionen und Arbeitskreise<br />
Druckkosten Rundbrief und MV (Geschäfts-<br />
916,62<br />
bereich)<br />
1.703,14<br />
Druckkosten (ideeller Bereich) 2.554,71<br />
Geräte/Ausstattung 1.895,71<br />
Wissenschaftspreise der <strong>DVPW</strong> 5.260,44<br />
Umsatzsteuer 858,77<br />
Autorenkonferenz PVS-Sonderheft 1.918,48<br />
PolitikON<br />
Conference of Political Science Associations<br />
506,18<br />
in Europe<br />
2.448,17<br />
Gender-Monitoring 300,00<br />
Nachwuchsförderung 800,00<br />
Reputationsstudie 1.400,91<br />
Ehrennadeln 1.078,05<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
reguläre reguläre Ausgaben Ausgaben<br />
Ausgaben<br />
56.164,70<br />
56.164,70 reguläre reguläre reguläre Einnahmen<br />
Einnahmen<br />
100.435,45<br />
100.435,45<br />
Ausgaben Ausgaben Kongress Kongress 2006 2006<br />
Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />
Einnahmen Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress 2006<br />
2006<br />
Kongress 2006)<br />
39.095,76 Teilnahmegebühren Kongress<br />
45.801,50<br />
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 6.715,01 Fördermittel 23.101,73<br />
Personalkosten Mitarbeiter/innen<br />
Sozialvers./pauschale Steuern Mitarbei-<br />
24.451,34 Spenden 350,00<br />
ter/innen<br />
4.708,97 Erträge Anzeigen (inkl. USt.)<br />
14.616,00<br />
Empfänge/Kongressparty 8.420,00 Erträge Büchertische (inkl. USt.) 17.249,20<br />
Bürokosten, allgemein 923,01 Sonstige Einnahmen 529,00<br />
Kopierkosten 352,79<br />
Porto Kongress 5.220,50<br />
Telefon/Telefax 652,36<br />
Dienstleistung Versand Kongressunterlagen 718,64<br />
Reisekosten Gremien und Mitarbeiter/innen<br />
Reisekosten ausländische Kongress-<br />
7.185,10<br />
referent/innen<br />
8.138,28<br />
Druckkosten Kongress (Geschäftsbereich) 2.097,20<br />
Druckkosten Kongress (ideeller Bereich) 4.799,16<br />
Umsatzsteuer 4.190,31<br />
Sonstige Kosten 1.174,66<br />
Kinderbetreuung 491,25<br />
Kongresstassen und T-Shirts 2.716,73<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Ausgaben Ausgaben KKongress<br />
K ongress<br />
122.051,07<br />
122.051,07 Einnahmen Einnahmen Kongress<br />
Kongress<br />
101.647,43<br />
101.647,43<br />
Gesamtsumme Gesamtsumme Ausgaben Ausgaben<br />
178.215,77 178.215,77 Gesamtsumme Gesamtsumme Gesamtsumme Einnahmen Einnahmen<br />
202.082,88<br />
202.082,88<br />
Einnahmenüberschuss Einnahmenüberschuss Einnahmenüberschuss per per 31.12.2006 31.12.2006<br />
31.12.2006<br />
Osnabrück, den 8. März 2007<br />
23.867,11<br />
23.867,11
Ausgaben Ausgaben- Ausgaben und Einnahmenrechnung der <strong>DVPW</strong> 1.1. 1.1.2007 1.1.<br />
2007 – 31.12.2007<br />
Ausgaben Ausgaben<br />
in in Euro Euro Einnahmen Einnahmen<br />
in Euro<br />
Personalkosten Geschäftsführer 59.058,42 Mitgliedsbeiträge 2007 91.358,20<br />
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil 9.179,11 Mitgliedsbeiträge 2006 290,00<br />
Personalkosten Mitarbeiter/innen 9.640,00 Beiträge „Schnuppermitglieder“ 870,00<br />
Personalkosten PolitikON/Homepage 8.000,00 Beiträge Fördermitglieder 2.100,00<br />
Sozialvers./pauschale Steuern Mitarbei-<br />
Vermögenserträge 3.860,61<br />
ter/innen<br />
4.559,65<br />
Geldverkehrskosten 374,48 Erträge Anzeigenverkauf (inkl. USt.) 9.474,90<br />
Bürokosten, allgemein 742,02<br />
Porto, allgemeiner Geschäftsbetrieb 1.335,50<br />
Porto, Rundbriefe 3.191,10<br />
Telefon/Telefax 458,00<br />
Homepage 979,99<br />
Bürohaftpflichtversicherung 247,40<br />
Reisekosten Gremien der <strong>DVPW</strong> 9.447,16<br />
Zuschuss für Sektionen und Arbeitskreise<br />
Druckkosten Rundbrief + MV (Geschäfts-<br />
211,62<br />
bereich)<br />
Druckkosten Rundbrief + MV (ideeller<br />
2.522,29<br />
Bereich)<br />
3.783,44<br />
Wissenschaftspreise der <strong>DVPW</strong> 2.052,70<br />
Umsatzsteuer 374,23<br />
Zuschuss PVS-Redaktion 3.500,00<br />
PolitikON<br />
European Confederation of Political<br />
355,81<br />
Science Associations<br />
4.405,28<br />
Abbrecher/innen-Studie 1.000,00<br />
sonstige Kosten 389,05<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
reguläre reguläre Ausgaben<br />
Ausgaben<br />
125.807, 125.807,25 125.807, 25<br />
Ausgaben Ausgaben für für für Kongress Kongress 2006<br />
2006<br />
Kongressband 2006 7.441,20<br />
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil 278,36<br />
Zwischensumme Zwischensumme Ausgaben Ausgaben Kongress Kongress 7.719,56<br />
7.719,56<br />
Zwischen Zwischensumme<br />
Zwischen Zwischensumme<br />
summe<br />
reguläre reguläre Einnahmen Einnahmen<br />
Einnahmen<br />
107.953,71<br />
107.953,71<br />
Gesamtsumme Gesamtsumme Ausgaben Ausgaben<br />
133.526,81 133.526,81 Gesamt Gesamtsumme Gesamt Gesamtsumme<br />
summe Einnahmen Einnahmen<br />
107.953,71<br />
Ausgabenüberschuss Ausgabenüberschuss per per 31.12.2007 31.12.2007<br />
25.573,10<br />
25.573,10<br />
Osnabrück, den 4. April 2008<br />
33
34<br />
Ausgaben Ausgaben- Ausgaben und Einnahmenrechnung der <strong>DVPW</strong> 1.1.2008 – 31.12.2008<br />
Ausgaben Ausgaben<br />
Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />
in in Euro Euro Einnahmen Einnahmen<br />
in Euro<br />
Geschäftsstelle)<br />
25.867,56 Mitgliedsbeiträge 2007<br />
100,00<br />
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 3.858,09 Mitgliedsbeiträge 2008 93.928,20<br />
Personalkosten Mitarbeiter/innen 5.941,12 Mitgliedsbeiträge 2009 120,00<br />
Personalkosten PolitikON/Homepage<br />
Sozialvers./pauschale Steuern<br />
11.950,00 Beiträge „Schnuppermitglieder“ 780,00<br />
Mitarbeiter/innen<br />
4.431,05 Beiträge Fördermitglieder<br />
1.800,00<br />
Geldverkehrskosten 414,76 Erstattung Kosten PolitikON 4.060,00<br />
Bürokosten, allgemein 677,19 Vermögenserträge 5.380,72<br />
Porto, allgemein 1.036,85 Erträge Anzeigenverkauf (inkl. USt.) 7.413,70<br />
Porto, Rundbrief 3.352,70<br />
Telefon/Telefax 398,19<br />
Homepage 1.169,52<br />
Bürohaftpflichtversicherung 247,40<br />
Rechtsberatung 1.338,75<br />
Reisekosten Gremien der <strong>DVPW</strong> 10.748,86<br />
Zuschuss für Sektionen und Arbeitskreise<br />
Druckkosten Rundbrief und MV<br />
1.667,29<br />
(Geschäftsbereich)<br />
2.510,94<br />
Druckkosten, ideeller Bereich 4.081,16<br />
Geräte/Ausstattung 99,98<br />
Wissenschaftspreise der <strong>DVPW</strong> 1.541,40<br />
Umsatzsteuer 548,09<br />
Autorenkonferenz PVS-Sonderheft<br />
European Confederation of Pol. Science<br />
2.273,70<br />
Associations<br />
957,35<br />
Teilnahme IPSA-Konferenz 2.241,85<br />
Nachwuchsförderung 639,67<br />
Sonstige Kosten 204,75<br />
Abbrecherstudie 1.051,90<br />
Studie zum Bologna-Prozess 506,20<br />
Zwischensumme Zwischensumme reguläre reguläre Ausgaben Ausgaben<br />
89.756,32 89.756,32 Zwischensumme Zwischensumme reguläre reguläre Einnahmen Einnahmen 113.582,62<br />
113.582,62<br />
Ausgaben Ausgaben Kongr Kongress Kongr ess 2009 Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />
Einnahmen Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress 2009<br />
2009<br />
Kongress 2009)<br />
20.694,05<br />
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 3.086,48<br />
Bürokosten, allgemein<br />
Reisekosten der Gremien zur<br />
16,50<br />
Kongressvorbereitung<br />
4.436,58<br />
Zwischensumme wischensumme Ausgaben Kongress 2009 2009 28.233,61 28.233,61 Zwischensumme Zwischensumme Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress Kongress 0,00<br />
0,00<br />
Ausgaben Ausgaben 33-Ländertagung<br />
3 Ländertagung 2008 Personalkosten Geschäftsführer (Anteil 3-<br />
Einnahmen Einnahmen 33-Ländertagung<br />
3 Ländertagung 2008 2008<br />
Länder-Tagung)<br />
15.520,54 Teilnahmegebühren<br />
5.552,73<br />
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 2.910,95 Spenden 1.500,00<br />
Personalkosten Mitarbeiter/innen (dito.) 2.980,38 Büchertische und Beilagen 4.447,63<br />
Bürokosten 317,89 Erstattung Kosten 1.855,42<br />
Poster Nachwuchspanel 47,00 Sonstige Einnahmen 600,63<br />
Porto und Versandkosten 1.797,35<br />
Sonstige Kosten 322,17<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Ausgaben Ausgaben 33-Ländertagung<br />
3 Ländertagung 2008<br />
23.896,28<br />
23.896,28 Einnahmen Einnahmen Einnahmen 33-Ländertagung<br />
3 Ländertagung 2008<br />
2008 13.956,41<br />
13.956,41<br />
Gesamtsumme Gesamtsumme Ausgaben Ausgaben<br />
<strong>141</strong>.886,21<br />
Gesamtsumme Gesamtsumme Einnahmen<br />
Einnahmen<br />
127.539,03<br />
127.539,03<br />
Ausgabenüb Ausgabenüberschuss Ausgabenüb erschuss per per 31.12.2008 31.12.2008<br />
14.347,18 14.347,18<br />
14.347,18<br />
Osnabrück, den 12. Mai 2009
Ausgaben Ausgaben- Ausgaben und Einnahmenrechnung der <strong>DVPW</strong> 1.1.200 1.1.2009 1.1.200<br />
9 – 15.08.2009<br />
Ausgaben Ausgaben<br />
Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />
in in Euro Euro Einnahmen Einnahmen<br />
in Euro<br />
Geschäftsstelle)<br />
13.540,08 Mitgliedsbeiträge 2008<br />
215,00<br />
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 2.085,62 Mitgliedsbeiträge 2009 93.595,00<br />
Personalkosten Mitarbeiter/innen (dito.) 3.459,15 Beiträge „Schnuppermitglieder“ 420,00<br />
Personalkosten PolitikON/Homepage (dito.)<br />
Sozialvers./pauschale Steuern<br />
6.400,00 Beiträge Fördermitglieder 1.800,00<br />
Mitarbeiter/innen (dito.)<br />
1.843,39 Erstattung Kosten PolitikON<br />
2.360,00<br />
Geldverkehrskosten 423,07 Vermögenserträge 565,23<br />
Bürokosten, allgemein 497,29 Erträge Anzeigenverkauf (inkl. USt.) 4.682,65<br />
Porto, allgemein 561,61<br />
Porto, Rundbrief 1.707,00<br />
Telefon/Telefax 114,12<br />
Homepage 517,80<br />
Bürohaftpflichtversicherung 259,77<br />
Reisekosten Gremien der <strong>DVPW</strong> 3.057,38<br />
Zuschuss für Sektionen und Arbeitskreise<br />
Druckkosten Rundbrief und MV<br />
584,47<br />
(Geschäftsbereich)<br />
408,92<br />
Druckkosten (ideeller Bereich) 613,37<br />
Geräte/Ausstattung 1.809,63<br />
Wissenschaftspreise der <strong>DVPW</strong> 103,10<br />
Umsatzsteuer 912,89<br />
PolitikON<br />
European Confederation of Pol. Science<br />
109,71<br />
Associations<br />
1.145,10<br />
Sonstige Kosten 118,00<br />
Zwischensumme Zwischensumme reguläre reguläre Ausgaben Ausgaben<br />
40.271,47 40.271,47 Zwischens Zwischensumme Zwischens umme reguläre reguläre Einnahmen Einnahmen 103.637,88<br />
103.637,88<br />
Ausgaben Ausgaben Ausgaben Kongress Kongress 2009 2009<br />
Personalkosten Geschäftsführer (Anteil<br />
Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress 2009<br />
2009<br />
Kongress 2009)<br />
27.080,15 Teilnahmegebühren Kongress<br />
14.000,00<br />
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil (dito.) 4.171,23 Fördermittel Kongress 18.887,79<br />
Personalkosten Mitarbeiter/innen (dito.) 3.459,15 Spenden Klimaneutralität<br />
Erträge Anzeigen Kongressprogramm<br />
345,00<br />
Personalkosten PolitikON/Homepage (dito.)<br />
Sozialvers./pauschale Steuern<br />
2.000,00 (inkl. USt.)<br />
6.545,00<br />
Mitarbeiter/innen (dito.)<br />
1.843,39 Erträge Miete Büchertische (inkl. USt.) 1.000,00<br />
Portokosten 5.889,82<br />
Dienstleistung Versand Kongressunterlagen<br />
Reisekosten der Gremien zur<br />
2.296,27<br />
Kongressvorbereitung<br />
182,00<br />
Druckkosten Kongress (Geschäftsbereich) 2.108,94<br />
Druckkosten Kongress (ideeller Bereich) 9.339,90<br />
Pressearbeit Kongress 952,00<br />
Sonstige Kosten Kongress 100,00<br />
Zwischensumme Zwischensumme Ausgaben Ausgaben Ausgaben Kongress Kongress 2009 2009 59.422,85 Zwischensumme Zwischensumme Einnahmen Einnahmen Kongress Kongress 40.777,79<br />
40.777,79<br />
Ausgaben Ausgaben 33-Ländertagung<br />
3 Ländertagung 2008 Einnahmen innahmen 33-Ländertagung<br />
3<br />
Ländertagung 2008<br />
Porto und Versandkosten 4,30 Büchertische und Beilagen 773,50<br />
Sonstige Kosten 283,00<br />
Umsatzsteuer 3-Ländertagung 833,53<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Zwischensumme<br />
Ausgaben Ausgaben Ausgaben 33-Ländertagung<br />
3 Ländertagung Ländertagung 2008 2008<br />
1.120,83<br />
1.120,83 Einnahmen Einnahmen Einnahmen 33-Länder<br />
3 Länder Ländertagung Länder tagung 2008<br />
2008<br />
773,50<br />
773,50<br />
Gesamtsumme Gesamtsumme Ausgaben Ausgaben Ausgaben<br />
100.815,15<br />
Einnahm Einnahmenüberschuss Einnahm enüberschuss per per 15.08 15.08.200 15.08 15.08.200<br />
.2009 .200 44.374,02 44.374,02<br />
Osnabrück, den 21. August 2009<br />
Gesamtsumme Gesamtsumme Einnahmen Einnahmen<br />
145.189,17<br />
145.189,17<br />
Es fallen im Laufe des Jahres noch umfangreiche Ausgaben an, so dass der aktuelle Einnahmenüberschuss erheblich reduziert wird.<br />
35
III. Bericht des Arbeitsausschusses „Nachwuchsförderung“<br />
Tätigkeitsbericht des Arbeitsausschusses „Nachwuchsförderung“ von Vorstand<br />
und Beirat der <strong>DVPW</strong> 2006-2009<br />
1. 1. Stellungnahme Stellungnahme zur zur Bereitstellung Bereitstellung von von Nachwuchsstellen Nachwuchsstellen in in der der deut- deu<br />
t<br />
schen schen Politik <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Politik wissenschaft<br />
Auf der Nachwuchsversammlung des Kongresses in Münster 2006 wurde<br />
der Auftrag formuliert, dass Vorstand und Beirat eine Stellungnahme zur<br />
Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses erarbeiten sollen. Dieser<br />
Aufgabe hat sich der Arbeitsausschuss vornehmlich in 2007 angenommen.<br />
In der Stellungnahme, die auf der Homepage der <strong>DVPW</strong> einsehbar ist, werden<br />
Empfehlungen ausgesprochen, die die Attraktivität und Sicherheit von<br />
Nachwuchsstellen sowie deren Vereinbarkeit mit den Aufgaben einer Familie<br />
steigern sollen.<br />
2. 2. Nachwuchstag Nachwuchstag auf auf der der Drei Drei-Länder Drei Länder Länder-Tagung Länder Tagung in OOsnabrück<br />
O<br />
nabrück im im November<br />
November<br />
2008<br />
2008<br />
Eine zweite Hauptaufgabe, der sich der Ausschuss widmete, war die Vorbereitung<br />
und Durchführung eines vorgeschalteten "Nachwuchstages" im<br />
Rahmen der 3-Länder-Tagung. Mit einer Podiumsdiskussion mit Vertretern<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses aller drei beteiligten Länder, die von<br />
Delia Schindler moderiert wurde, vier parallelen Workshops und einem Informationsvortrag<br />
von einem Mitarbeiter der Kowi zu Fördermöglichkeiten<br />
im Rahmen des Marie-Curie-Programms wurde ein rundes Programm geboten,<br />
das auf unerwartet große Zustimmung gestoßen ist. Themen der<br />
Workshops waren: a) „Erfolgreiches Publizieren“; b) „Bologna: Perspektiven<br />
und Chancen von Nachwuchswissenschaftler/innen“ c) „Internationale<br />
Mobilität von Wissenschaftler/innen“; d) „Mit wissenschaftlicher Qualifikation<br />
in die Praxis“. Nach Einschätzung von Felix Wurm hat die Tagung<br />
nicht zuletzt aufgrund des Nachwuchstages einen Rekord an Teilnehmern<br />
aufzuweisen.<br />
3. 3. "Abbrech "Abbrecherstudie" "Abbrech erstudie" von von Heike Heike Kahlert<br />
Kahlert<br />
Nicht zuletzt motiviert durch die Arbeit der letzten Nachwuchs-AG und finanziell<br />
sowie ideell von der <strong>DVPW</strong> unterstützt, wurde eine Studie ins Leben<br />
gerufen, die mit Hilfe intensiver biographischer Interviews der Frage<br />
nachgeht, was mit promovierten <strong>Politikwissenschaft</strong>ler(inne)n passiert, die<br />
aus dem universitären Arbeitsumfeld ausscheiden. Unter der Federführung<br />
von Heike Kahlert wurde diese Studie erarbeitet und begonnen. Erste Ergebnisse<br />
wurden gestern auf der Nachwuchsversammlung präsentiert.<br />
36<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
4. Organisation des wissenschaftlichen wissenschaftlichen Nachwuchses innerhalb innerhalb der der <strong>DVPW</strong><br />
<strong>DVPW</strong><br />
Nach wie vor versteht sich der Arbeitsausschuss auch als Ansprechpartner<br />
für Nachwuchsorganisationen innerhalb der <strong>DVPW</strong>. Die Weitergabe und<br />
Vermittlung von Informationen, regelmäßige Zusammenkünfte (Nachwuchsversammlung<br />
auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress) und die Rekrutierung von<br />
"Nachwuchs-Kandidaten" für die Wahl zu Vorstand und Beirat werden<br />
durch den Arbeitsausschuss koordiniert.<br />
5. 5. Ausblick: Ausblick: Eine Eine Agenda Agenda zur zur Förderung Förderung des des wissens wissenschaftlichen wissens wissenschaftlichen<br />
chaftlichen Nac Nach- Nac<br />
h<br />
wuchses<br />
wuchses<br />
Der Arbeitsausschuss hat sich in den vergangenen drei Jahren vornehmlich<br />
um einzelne Projekte gekümmert. In einigen Bereichen (etwa die Stellungnahme<br />
zu Nachwuchsstellen) wurden Erfolge erzielt. Nach wie vor ist jedoch<br />
die Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses in der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
prekär. Daher wäre es der Wunsch des Ausschusses, dass dieser in<br />
der nächsten Legislaturperiode eine umfassende Agenda erarbeitet, welche<br />
Maßnahmen zur Förderung und Absicherung des Nachwuchses im<br />
Rahmen einer Fachvereinigung ergriffen werden sollen und können.<br />
gez. Nathalie Nathalie Nathalie Behnke Behnke, Behnke 23.09.09<br />
37
IV. Ethik-Kommission<br />
Bericht Bericht der der Ethikkommission Ethikkommission anlässlich anlässlich der der Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung der<br />
der<br />
<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> am am am 23. 23. September September 2009 2009 in in Kiel.<br />
Kiel.<br />
I. I. Die Ethikkommission dankte auf ihrer Sitzung am 27. September 2006 in<br />
Münster Prof. Dr. Beate Kohler für ihre in den vorangegangenen 5 Jahren als<br />
Vorsitzende geleistete Arbeit und wählte mit den Stimmen der anwesenden<br />
Mitglieder Prof. Dr. Michael Th. Greven zum neuen Vorsitzenden. Der Kommission<br />
gehörten neben den beiden Genannten im Berichtszeitraum außerdem<br />
Frau Prof. Dr. Birgit Sauer und die Professoren Hans-Dieter Klingemann,<br />
Gerhard Lehmbruch und Reinhard Zintl und an. Die jetzige Amtszeit erstreckt<br />
sich bis 2011.<br />
II. Dieser Tätigkeitsbericht umfasst den Berichtszeitraum vom September<br />
2006 bis zum September 2009.<br />
In dieser Zeit hat sich die Kommission in Verfahren mit dem Vorwurf eines<br />
Verstoßes gegen Bestimmungen des Ethikkodexes befasst und ist in einigen<br />
Fällen zu dem Ergebnis gekommen, dass ein solcher vorliegt. Aufgrund ihres<br />
jeweiligen Berichts an Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> sind im Mitgliederrundbrief<br />
im Berichtszeitraum 3 Stellungnahmen über Verstöße veröffentlicht<br />
worden.<br />
Der Sache nach handelt es sich ganz überwiegend um Verstöße nach Abschnitt<br />
II (Publikationen), im Einzelfall auch um Abschnitt III (Begutachtung).<br />
Neu war im Berichtszeitraum die Erfahrung der Ethikkommission, dass von<br />
Seiten der Beteiligten an Verfahren Rechtsanwälte als Beauftragte eingesetzt<br />
und dass der Ethikkommission „gerichtliche Unterlassungsverfügungen“ sowie<br />
„Schadenersatzklagen“ angedroht wurden. Damit werden in das bisherige<br />
verbands- und professionsinterne ‚Ehrengerichtsverfahren’ juristische<br />
Aspekte eingebracht, die neue Fragen hinsichtlich der Stellung und rechtlichen<br />
Absicherung der Mitglieder der Ethikkommission sowie des rechtlichen<br />
Status des gesamten Verfahrens aufgeworfen haben (siehe unter III.).<br />
Darüber hinaus waren der Vorsitzende und Mitglieder der Ethikkommission<br />
mit verschiedenen Anfragen befasst, in denen sie um Rat oder Vermittlung<br />
gebeten wurden, ohne dass es zu einem formellen Verfahren gekommen wäre.<br />
Art und Zahl dieser ‚informellen’ Anfragen zeigen, dass es gerade auf Seiten<br />
von Betroffenen offenkundig immer noch eine schwer zu überschreitende<br />
Schwelle gibt, formell eine Beschwerde vorzubringen.<br />
Die Kommission sieht außerdem mit Besorgnis, dass es in Berufungsverfahren<br />
häufiger zu Interessenkonflikten und Befangenheiten kommen kann,<br />
wenn ehemalige Betreuer von Dissertationen oder Habilitationen als Mitglieder<br />
oder gar Vorsitzende von Berufungskommissionen über ihre früheren<br />
Nachwuchskräfte abstimmen. Sie regt an, sich vor Ort an den Befangenheitsregeln<br />
der DFG für Begutachtungsverfahren zu orientieren.<br />
38<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
III. III. 1. 1. 1. 2006 wurden einvernehmlich zwischen Vorstand und Beirat sowie der<br />
Ethikkommission Regeln „zur Klärung von Verfahrensfragen, die im Ethikkodex<br />
offen gelassen wurden“ (Rundbrief 135, 30-31) veröffentlicht; dies zeigt,<br />
dass der Ethikkodex in verfahrensmäßiger Hinsicht der pragmatischen Auslegung<br />
und gelegentlichen Ergänzung bedarf.<br />
Im Berichtszeitraum sind aus der Sicht der Ethikkommission nachfolgend<br />
beschriebene Probleme bei der Umsetzung des Ethikkodexes in die Praxis<br />
aufgetreten, die die Ethikkommission veranlasst haben, an Vorstand und Beirat<br />
mit Vorschlägen heran zu treten, den Ethikkodex durch weitere Auslegungsregeln<br />
einvernehmlich zu ergänzen. Darüber konnte zwischen Vorstand<br />
und Beirat sowie Vertretern der Ethikkommission auf einer Sitzung am<br />
16.5. 2009 in Osnabrück und seitdem kein Einvernehmen hergestellt werden.<br />
Vorstand und Geschäftsführung haben aber in Osnabrück zugesagt, die<br />
Lösung von aufgetretenen Problemen „im engen Austausch mit der Ethik-<br />
Kommission“ weiter zu verfolgen; der Anregung zur Einrichtung einer gemeinsamen<br />
Arbeitsgruppe zur Erarbeitung von Vorschlägen wurde dem gegenüber<br />
nicht entsprochen.<br />
III.2. III.2. Hinsichtlich der angesprochenen rechtlichen Dimensionen von Verfahren<br />
der Ethikkommission haben Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> auf dem Hintergrund<br />
ihrer Interpretation des vereinsrechtlichen Status der <strong>DVPW</strong> die<br />
Auffassung vertreten, dass die <strong>DVPW</strong> als „nicht rechtsfähiger Verein“ im<br />
Sinne von §21 BGB den Mitgliedern der Ethikkommission (sowie i.Ü. allen<br />
anderen <strong>DVPW</strong>-Amtsinhabern) keinen Rechtsschutz im Rahmen ihrer Amtswahrnehmung<br />
bieten könnte, sondern dass diese gem. § 31 BGB „bei<br />
Rechtsgeschäften im Rahmen des Vereins… persönlich“ haften müssten.<br />
Angesichts der Androhung von „Unterlassungsklagen“ und „Schadenersatzansprüchen“<br />
gegenüber der Ethikkommission stellt sich damit in Zukunft die<br />
Frage, ob hier nicht für die Mitglieder unvertretbare Rechtsrisiken auftreten<br />
und wie diese in Zukunft abgesichert werden könnten. Nach Auffassung der<br />
Ethikkommission müsste sowohl die Frage nach der eventuellen Übernahme<br />
der Kosten eines Rechtsbeistandes wie auch die einer Versicherung von<br />
Kommissionsmitgliedern und anderen Amtsträgern für die Zukunft geklärt<br />
werden.<br />
III.3. III.3. Es hat sich gezeigt, dass der Ethikkodex mit seinen Regelungen in Abschnitt<br />
V. B. (Aufgaben und Zuständigkeit der Ethik-Kommission) und C.<br />
(Sanktionen) verschiedene Auslegungen zur Veröffentlichungspraxis zulässt.<br />
Die Ethikkommission ist aber einstimmig und mit Nachdruck der Auffassung,<br />
dass nur die Ethikkommission aufgrund ihrer alleinigen Kenntnis aller verfahrensinternen<br />
Umstände sachgerecht darüber entscheiden kann, ob ein gefasster<br />
Beschluss nach der Übermittlung an Vorstand und Beirat im Rundbrief<br />
veröffentlicht werden sollte oder nicht; sie sieht ihre Auffassung durch<br />
Abschnitt V. B. (f) des Ethikkodex unterstützt, wonach sie „über die verhandelten<br />
Fälle… im Rundbrief berichten“ soll.<br />
39
Die Ethikkommission begründet ihre Auffassung damit, dass in dem Moment,<br />
in dem die Einleitung eines Verfahrens der Ethikkommission von einer<br />
der am Verfahren beteiligten Parteien in der Mitgliedschaft oder Teilen von<br />
ihr kommuniziert wird, die berechtigte Erwartung entsteht, dass der anhängende<br />
Fall durch ein Votum der Ethikkommission beschieden wird. Dieser<br />
Erwartung muss gerade auch im Falle der Zurückweisung eines Vorwurfs<br />
oder der Streitschlichtung entsprochen werden, um der Entstehung von Gerüchten<br />
entgegen zu wirken.<br />
Wie in der Vergangenheit auch (siehe zuletzt Rundbrief 140, S. 20) sollte die<br />
Veröffentlichung im Rundbrief namens und durch die Ethikkommission erfolgen,<br />
während es Vorstand und Beirat ggf. vorbehalten bliebe, über weitere<br />
„Sanktionen“ (Abschnitt C des Ethikkodex) zu entscheiden.<br />
Die Ethikkommission würde es begrüßen, wenn es in Zusammenarbeit zwischen<br />
dem neuen Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> und ihr gelänge, die aufgeworfenen<br />
Probleme einvernehmlich zu lösen.<br />
gez. gez. gez. Prof. Prof. Dr. Dr. Michael Michael Th. Th. Greven<br />
Greven<br />
(Vorsitzender der Ethik-Kommission)<br />
40<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
V. Ständiger Ausschuss für Fragen der Frauenförderung (StAFF)<br />
Kurzbericht Kurzbericht zu zu den den Ergebnissen Ergebnissen des des 2. 2. Gender Gender Monitorin Monitoring Monitorin g (2006 (2006-2009) (2006<br />
2009)<br />
Prof. Dr. Gabriele Abels (Sprecherin)<br />
Der <strong>DVPW</strong>-Rundbrief vom Frühjahr 2009 erhielt bereits einen Tätigkeitsbericht<br />
des StAFF (Ständiger Ausschuss für Fragen der Frauenförderung) für<br />
die Amtszeit 2006-2009. Zu dem Zeitpunkt konnten jedoch noch nicht die<br />
Ergebnisse des „Bericht zur Entwicklung der Situation von Frauen in der<br />
<strong>DVPW</strong> 2006-2009“ (kurz: 2. Gender Monitoring) vorgestellt werden, da diese<br />
erst zum Kieler Kongress vorlagen. Dort wurden die Ergebnisse sowohl auf<br />
der von uns organisierten Frauenvollversammlung als auch auf der allgemeinen<br />
Mitgliederversammlung referiert und diskutiert. Der vollständige Bericht<br />
ist auf der Homepage der <strong>DVPW</strong> abrufbar:<br />
https://www.dvpw.de/wir/frauen/gender-monitoring.html.<br />
Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse des 2. Gender Monitoring<br />
zusammengefasst.<br />
Ingesamt lässt sich festhalten, dass im Hinblick auf die Entwicklung eines<br />
gleichberechtigten Geschlechterverhältnisses in der <strong>DVPW</strong> auch in den letzten<br />
Jahren ein erfreulicher Trend zu beobachten ist: So ist etwa der Frauenanteil<br />
in der <strong>DVPW</strong>-Mitgliedschaft weiterhin gestiegen auf derzeit 26,2 (Stand<br />
Dezember 2008); im ersten Gender Monitoring war der Anteil geringfügig<br />
niedriger (24,1%). Erfreulich ist auch, dass – differenziert nach höchstem<br />
akademischen Abschluss – der Frauenanteil in den höheren Statusgruppen<br />
gestiegen ist. In der Gruppe der Promovierten beträgt er derzeit 25,2 (2005:<br />
23,1%) und in der Gruppe der <strong>DVPW</strong>-Mitglieder, die eine Professur innehaben,<br />
18,8% (2005: 15,5%). Dies dokumentiert, dass Frauen von der „Emeritierungswelle“<br />
profitiert haben, wenn auch nach wie vor nicht in wünschenswertem<br />
Maße. Erfreulicherweise findet die Schnuppermitgliedschaft<br />
bei Frauen großen Zuspruch (37,5%), wenngleich er immer noch unter dem<br />
Anteil bei den Studienabsolventen/innen liegt. Die <strong>DVPW</strong> sollte sich darum<br />
bemühen, die Schnuppermitglieder – insbesondere auch die weiblichen – für<br />
eine permanente Mitgliedschaft zu gewinnen.<br />
In den innerverbandlichen Führungsgremien sind Frauen gut bzw. sehr gut<br />
repräsentiert; der positive Trend der letzten Jahre hat sich fortgesetzt und<br />
konsolidiert. Im Vorstand und Beirat zusammengerechnet waren in der letzten<br />
Amtszeit acht von 14 Mitgliedern Frauen (57,1%). Auch bei der Außenvertretung<br />
des Fachs (DFG-Fachkollegien) haben Frauen gut abgeschnitten.<br />
Es wurden mehr Kandidatinnen für die Kollegien benannt und erfreulicherweise<br />
wurden zwei von ihnen gewählt, so dass in den DFG-Fachkollegien<br />
derzeit erstmals Geschlechterparität besteht.<br />
Die Beteiligung von Frauen an den <strong>DVPW</strong>-Kongressen ist im Langzeittrend<br />
ebenfalls positiv, auch wenn der Frauenanteil unter den Teilnehmerinnen<br />
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eim Kongress in Münster 2006 (37,2%) leicht unter dem Anteil beim Mainzer<br />
Kongress 2003 (37,9%) lag. Unter den Referierenden waren Frauen beim<br />
Münsteraner Kongress ebenfalls in der Gesamtschau (Hauptvorträge, Diskussionsveranstaltungen,<br />
Discussants) gut vertreten (47,0%).<br />
Die Partizipation von Frauen an den Wissenschaftspreisen ebenso wie an den<br />
Preis-Juries ist insgesamt gut und liegt über dem Anteil von Frauen in der<br />
Gruppe der promovierten bzw. habilitierten Mitglieder bzw. über dem Anteil<br />
von Frauen an den Professuren. Im Berichtszeitraum 2007-2009 wurden insgesamt<br />
10 Wissenschaftspreise (Dissertations-, Post-doc-Preis, Themenpreis,<br />
Eschenburg-Preis) verliehen, davon gingen drei an Frauen (Dissertations-<br />
und Post-doc-Preis).<br />
Aussagen über die Entwicklung der Situation von Frauen in den Untergliederungen<br />
(Sektionen, Arbeitsgruppen, Ad-hoc-/Themengruppen) zu treffen, ist<br />
nach wie vor schwierig. Die zentrale Schwachstelle des Gender Monitoring<br />
ist nach wie vor der insgesamt eher schwache Rücklauf aus den Untergliederungen<br />
(Σ (2006-08: 29%). Dabei wurden nach den Erfahrungen mit dem 1.<br />
Gender Monitoring bereits methodische Anpassungen in der Hoffnung vorgenommen,<br />
den Rücklauf hierdurch verbessern zu können (kürzere Berichtszeiträume,<br />
Online-Befragung, verkürzter Fragebogen). Diese Hoffnung hat<br />
sich nicht erfüllt. Ob und welche Konsequenzen hieraus gezogen werden,<br />
sollten der nächste Vorstand und Beirat zusammen mit dem kommenden<br />
StAFF beraten. In den Untergliederungen nehmen Frauen verstärkt Funktionen<br />
als Sektionsvorstände bzw. Sprecherinnen wahr; im Zeitraum 2006-<br />
2009 waren 29,3% der Mitglieder in Sektionsvorständes bzw. Sprecherräten<br />
weiblich gegenüber 27,3% im Zeitraum 2003-2005 (Daten der Geschäftsstelle).<br />
Andere Daten zum Innenleben der Untergliederungen sind aufgrund des geringen<br />
Rücklaufs lückenhaft. Da es zudem möglich ist, dass insbesondere<br />
die Untergliederungen antworteten, die sich besonders intensiv um Frauenförderung<br />
bemühen, ist ein Bias in den folgenden Daten aus den Untergliederungen<br />
möglich: Der Anteil von Frauen an den Referenten und Teilnehmern<br />
bei Tagungen sowie an den Publikationen der Untergliederungen ist insgesamt<br />
gut. Nur wenige Untergliederungen nutzen spezielle Instrumente der<br />
Frauen- und Nachwuchsförderung. Zumeist werden keine besonderen Maßnahmen<br />
ergriffen. Insofern dies aber der Fall ist, liegt der Schwerpunkt eher<br />
bei der Nachwuchsförderung (30 Nennungen) als bei expliziter Frauenförderung<br />
(22 Nennungen).<br />
Bezüglich der PVS ist eine widersprüchliche Beobachtung zu machen: In der<br />
PVS-Redaktion besteht derzeit Geschlechterparität und in der Gruppe der<br />
PVS-Gutachter/innen ist der Frauenanteil gestiegen (21,1% gegenüber<br />
12,3% 2003-2005). Demgegenüber ist der Anteil von Autorinnen von Hauptartikeln<br />
im Erhebungszeitraum gesunken, was vielfältige Gründe hat, vorrangig<br />
aber an einer niedrigen Zahl eingereichter Beiträge von Wissenschaftlerinnen<br />
liegt. Bei den PVS-Sonderheften ist im Berichtszeitraum schließlich<br />
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ebenfalls ein positiver Trend festzustellen; so lag sowohl der Anteil von Frauen<br />
unter den Herausgebern von PVS-Sonderheften (20%) als auch unter den<br />
Autorinnen (30,2%) höher als im 1. Gender Monitoring (0% bzw. 22,8%).<br />
Als Fazit lässt sich festhalten, dass in der Gesamtschau und im Längsschnitt<br />
beim Vergleich zwischen 1. und 2. Gender Monitoring ein positive Entwicklung<br />
zu konstatieren ist; der erfreuliche Trend der letzten Jahre hat sich konsolidiert.<br />
Es ist ein Wandel in der <strong>DVPW</strong> bezüglich der Wahrnehmung für und<br />
Notwendigkeit von Frauenförderung zu beobachten. Ferner scheint es, als<br />
ob insbesondere Instrumente der Nachwuchsförderung greifen, die auch<br />
Frauen zugute kommen. Aus diesen Entwicklungen hat der StAFF die folgenden<br />
Handlungsempfehlungen abgeleitet:<br />
1. Die Umsetzung von Frauenförderempfehlungen soll weiter beobachtet<br />
und das Gender Monitoring fortgesetzt werden.<br />
2. Weiterhin ist bei allen Fragen der Rekrutierung von Personal für innerverbandliche<br />
Positionen sowie auch für die Außenrepräsentation der <strong>DVPW</strong><br />
bzw. des Fachs auf eine hohe Partizipation von Frauen zu achten, um<br />
den positiven Trend weiter zu konsolidieren.<br />
3. Die Politik hoher Transparenz sollte unbedingt beibehalten werden, um<br />
dadurch indirekt Frauenförderung wirksam werden zu lassen.<br />
4. Das Interesse von Frauen an der Schnuppermitgliedschaft sollte weiter<br />
genutzt werden, um v.a. auch den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
für eine Mitgliedschaft und Mitarbeit in der <strong>DVPW</strong> zu gewinnen.<br />
5. Die in 2010 zu erwartenden Ergebnisse aus der sog. Abbrecherstudie<br />
sollten im Hinblick auf Handlungsempfehlungen intensiv diskutiert werden,<br />
um weiterhin bestehende „Dropout-Effekte“ zwischen Hochschulabschluss<br />
und Habilitation im Karriereverhalten von Frauen zu verringern.<br />
6. Die an verschiedenen Stellen deutlich gewordenen Datenlücken, v.a. bei<br />
den Untergliederungen, sollten gefüllt werden, um für zukünftige Berichte<br />
eine solidere empirische Datenlage zu schaffen. Hierzu sollten Handreichungen<br />
für Sprecherinnen und Sprecher bzw. Sektionsvorstände entwickelt<br />
werden, die es ihnen ermöglichen, die erforderlichen Daten im<br />
Laufe ihrer Amtszeit begleitend zu dokumentieren und aufzubereiten.<br />
7. Der nachfolgende StAFF sollte Möglichkeiten, einen Überblick über die<br />
Situation in Fachgesellschaften in anderen Ländern zu erhalten, weiter<br />
verfolgen, um zu ermitteln, wie die <strong>DVPW</strong> im internationalen Vergleich situiert<br />
ist, und um Erfahrungen über „best practices“ zu ermitteln.<br />
8. Die Verbindung von Frauen- und Nachwuchsförderung sollte weiter beobachtet<br />
und verstärkt werden. Spezielle Vollversammlungen im Rahmen<br />
der <strong>DVPW</strong>-Kongresse sind hierfür ein mögliches Forum, um sich über Erfahrungen<br />
in den Untergliederungen auszutauschen.<br />
9. Das neue Verfahren für die PVS-Sonderhefte ist weiterhin darauf hin zu<br />
beobachten, ob das transparentere Verfahren in Verbindung mit der<br />
Formulierung von Kriterien der Frauen- und Nachwuchsförderung bzw.<br />
43
44<br />
der Beachtung von Erkenntnissen der Genderforschung „frauenfreundliche“<br />
Wirkungen zeigt.<br />
Die Frage, wie die <strong>DVPW</strong> im internationalen Vergleich mit politikwissenschaftlichen<br />
Schwestergesellschaften dasteht, ist leider nicht zu beantworten.<br />
Der StAFF hatte in 2008 die Durchführung eines Gender Monitoring<br />
durch die International Political Science Association (IPSA) angeregt. Der<br />
Antrag wurde erfreulicherweise von der IPSA angenommen und im Winter<br />
2008/09 eine Befragung durchgeführt. Allerdings ließ das professionelle<br />
„handling“ zu wünschen übrig und der Rücklauf war sehr gering. Die vorliegenden,<br />
ersten Angaben zum Status von Frauen in der Mitgliedschaft sind<br />
zudem extrem lückenhaft und nicht verwertbar. Der nächste Vorstand und<br />
Beirat bzw. der nächste StAFF sollte sich dieses Themas nochmals annehmen.<br />
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VI. Wissenschaftspreise der Deutschen Vereinigung für Politische<br />
Wissenschaft des Jahres 2009<br />
Prof. em. em. Dr. Wilhelm Hennis erhielt im Rahmen Rahmen des <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongresses <strong>DVPW</strong> Kongresses Kongresses den<br />
Theodor Theodor-Eschenburg<br />
Theodor Eschenburg Eschenburg-Preis Eschenburg Preis der <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> 2009 für sein Lebenswerk. Lebenswerk.<br />
Die Die Jurys Jurys für für die die Förderpreise Förderpreise des des Jahres Jahres 2009 2009 haben haben fo folgende fo lgende Entscheidu Entscheidun-<br />
Entscheidu n<br />
gen gen gen getroffen:<br />
getroffen:<br />
Den Nachwuchspreis 2009 der <strong>DVPW</strong> für die beste Dissertation erhielt Dr.<br />
Dr.<br />
Mattias Mattias Iser Iser für seine Arbeit mit dem Titel „Empörung und Fortschritt. Grundlagen<br />
einer kritischen Theorie der Gesellschaft“.<br />
Der Förderpreis ist mit 1.000,00 Euro dotiert.<br />
Der Förderpreis 2009 für die beste Post-doc-Arbeit ging an Jun.Prof. Dr. As Ast- As<br />
t<br />
rid rid Lorenz Lorenz für ihr Buch mit dem Titel „Verfassungsänderungen in etablierten<br />
Demokratien. Motivlagen und Aushandlungsmuster“.<br />
Der Förderpreis ist mit 1.000,00 Euro dotiert.<br />
Der Wissenschaftspreis 2009 für eine Arbeit aus dem Forschungsbereich<br />
„Nachhaltige Politik“ wurde an Dr. Dr. Ph Philipp Ph lipp H. H. H. Pattberg Pattberg für sein Buch mit dem<br />
Titel „Private Institutions and Global Governance. The New Politics of Environmental<br />
Sustainability“ verliehen.<br />
Der Förderpreis ist mit 2.000,00 Euro dotiert.<br />
Die Laudationes auf die Preisträger des Jahres 2009 werden in Heft 4/2009<br />
der PVS veröffentlicht.<br />
Über die Preise des Jahres 2010 werden Vorstand und Beirat bei ihrer ersten<br />
Sitzung Mitte Dezember entscheiden. Informationen dazu finden Sie anschließend<br />
auf unserer Homepage.<br />
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VII. Berichte der Sektionen<br />
Sektion „Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik“<br />
I) I) Bericht Bericht vom vom <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress Kongress „Politik „Politik im im Klimawa Klimawandel, Klimawa<br />
del, Kiel, 21 21-25.9. 21<br />
25.9. 25.9.2009 25.9. 2009<br />
Das erste Panel der Sektion zum Thema „Entwicklungspolitische Zielkonflikte<br />
und Steuerbarkeit von Klimapolitik in Entwicklungsländern“ war als<br />
Podiumsdiskussion mit drei Input-Statements angelegt, behandelte die<br />
zentralen Herausforderungen für die Entwicklungspolitik in den Zeiten des<br />
raschen Klimawandels und war mit ca. 100 TeilnehmerInnen gut besucht.<br />
Im ersten Statement referierte Kristina Dietz (FU Berlin) zum Thema „Konflikte<br />
um das Klima – Repolitisierung im Nord-Süd-Kontext“. Sie verwies<br />
darauf, dass der Klimawandel in Entwicklungsländern nicht auf ein Vakuum<br />
trifft, sondern der je spezifische historische Kontext und die schon bestehenden<br />
Verteilungskonflikte zu berücksichtigen sind. Die Anpassung an<br />
den Klimawandel sollte daher auch nicht in erster Linie als technologische<br />
Herausforderung begriffen werden. Der globale Rahmen beeinflusst die nationalen<br />
und lokalen Handlungsoptionen, die im Kontext von Entwicklungsländern<br />
durch ein höheres Maß an Verwundbarkeit und durch eingeschränkte<br />
Handlungsoptionen gekennzeichnet sind. Die politische Auseinandersetzung<br />
findet in einem stärker eingegrenzten Handlungsrahmen<br />
statt. Die Entwicklungspolitik der Geberstaaten zielt in einem Diskurs, der<br />
sich vorwiegend an die nationalen Eliten richtet, auf eine Normsetzung von<br />
oben und von außen, ohne dass die in spezifischen lokalen Kontexten<br />
Hauptbetroffenen einbezogen würden. Die sektoralen Anpassungsversuche<br />
seien zu technokratisch angelegt und wichen den politischen Herausforderungen<br />
aus. Das Publikum teilte in der Diskussion den Appell für eine<br />
stärkere Kontextualisierung, was allerdings auch bedeuten muss, dass von<br />
„den Entwicklungsländern“ bzw. „dem Süden“ als analytischer Kategorie<br />
nicht mehr gesprochen werden sollte.<br />
Das zweite Input-Statement von Imme Scholz (DIE Bonn) behandelte unter<br />
dem Titel „China: Treiber und Betroffener internationaler Klimapolitik“ die<br />
Schlüsselrolle, die klimapolitische Anstrengungen in China und in anderen<br />
Schwellenländern für die weitere Entwicklung spielen. Das enorme Wirtschaftswachstum<br />
der letzten Jahre in China basiert in weiten Teilen auf einer<br />
Energiebasis, die durch die Verfeuerung/Nutzung von Kohle in erheblichem<br />
Maße zur Ausweitung der CO-2 Emissionen beigetragen hat. Seit<br />
etwa 5 Jahren sind – auch angesichts der weiteren Herausforderungen wie<br />
Anstieg des Meeresspiegels und der Probleme bei der Wasserversorgung -<br />
deutliche Veränderungen in der chinesischen Klimapolitik zu erkennen. Die<br />
Energieintensität wurde um 10 Prozent reduziert. Außerdem ist China in<br />
den letzten Jahren zum weltweit führenden Windkraftnutzer aufgestiegen,<br />
der zudem rund ein Drittel der globalen Solarkapazitäten stellt und der im<br />
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Zuge der Weltfinanzkrise ein Konjunkturprogramm in Höhe von 540 Mrd.<br />
Dollar aufgelegt hat, das klare ökologische Akzente setzt. Seit 2008 bekennt<br />
sich die Regierung offiziell zur Kontrolle der Emissionen, verweist<br />
aber auch weiter darauf, dass die Industrieländer hinsichtlich der Reduktion<br />
zuerst in der Pflicht sind. Gleichwohl dürfte eine chinesische Klimapolitik,<br />
die in erster Linie auf die Reduktion der nationalen Energieintensität<br />
abzielt, angesichts des rasanten Wirtschaftswachstums und der Zunahme<br />
der Steuerungsprobleme rasch an ihre Grenzen stoßen. In der Diskussion<br />
wurde u.a. deutlich, dass die Frage des „richtigen“ Umgangs mit den Umweltherausforderungen<br />
in China auch die interministerielle Koordination in<br />
Deutschland berührt. Denn wenn das BMU auf rasche Reduktion der klimarelevanten<br />
Emissionen drängt, dem BMZ aber in erster Linie an Armutsreduzierung<br />
gelegen ist, dann wird darin auch die Ohnmacht der außenstehenden<br />
Akteure deutlich.<br />
Tadzio Müller (Berlin) behandelte im dritten Input-Statement das Thema<br />
„Shut down Copenhagen? Grüner Kapitalismus, Wachstumskritik und die<br />
globale Bewegung für Klimagerechtigkeit“ aus einer provokanten neomarxistischen<br />
Perspektive. Er konstatierte als Ausgangspunkt das Vorhandensein<br />
von drei Krisen. Erstens einer Legitimationskrise westlicher Demokratien,<br />
die kurzfristig durch den Anti-Terrordiskurs aufgefangen werde.<br />
Zweitens einer Überakkumulationskrise, die sich in der aktuellen Weltfinanz-<br />
und -wirtschaftskrise manifestiere. Und drittens einer Biokrise, die<br />
durch die Probleme bei Klima, Wasser, Landnutzung, Nahrungsversorgung<br />
und schrumpfender Biodiversität offenbar werde. Ein ökologischer Kapitalismus<br />
könne nicht die Lösung sein, da Kapitalismus untrennbar mit ökologischer<br />
Gefräßigkeit und dem Zwang zur Ausweitung von Produktion und<br />
Konsum verbunden sei. Der Reboundeffekt würde zudem alle erreichten<br />
Einsparungserfolge und technischen Neuerungen aufzehren. Die „Lösung“<br />
könne daher nur in einer Verschiebung der Machtverhältnisse liegen, die<br />
gesellschaftlich erkämpft werden müsse: Die fossilen Ressourcen müssten<br />
im Boden verbleiben, die Industrieländer seien zur Zahlung von Reparationen<br />
für historische Schulden zu verpflichten, die lokale Ernährungssouveränität<br />
müsse wiederhergestellt werden und geistige Eigentumsrechte indigener<br />
Gemeinschaften seien zu respektieren. In der Diskussion ging es<br />
u.a. um die Chancen für ein neues Leitbild jenseits des kontroversen<br />
Nachhaltigkeitsbegriffs, um die Möglichkeiten und Grenzen einer sozialökologischen<br />
Marktwirtschaft, die (scheinbare) Ausweglosigkeit der Lage<br />
und um das Potential von „Möglichkeitsräumen“, in denen andere Lebensentwürfe<br />
und Konsummuster erprobt werden.<br />
Das zweite Panel der Sektion zum Thema „Gerechtigkeit und Klimapolitik<br />
in den Nord-Süd Beziehungen“ schlug eine Brücke zwischen entwicklungspolitischen<br />
und politiktheoretischen Fragestellungen.<br />
47
Der erste Vortrag von Petra Dobner (TU Darmstadt) trug den Titel „Faire<br />
Ungleichheit – Konzepte und Chancen gerechter Repräsentation in der<br />
transnationalen Klimapolitik“. Sie wandte sich zunächst gegen den<br />
„schlechten Ruf“ repräsentativer Demokratie, die bisweilen nur als schwacher<br />
Ersatz direktdemokratischer Verfahren angesehen werde und diskutierte<br />
die Schwierigkeiten repräsentativer Verfahren im transnationalen<br />
Raum. Hier verortete sie ein Forschungsdesiderat: über das Werk von Pitkin<br />
hinaus müsse Demokratie auch jenseits des Staates und jenseits westlicher<br />
Gesellschaften gedacht werden, um „Abwesende anwesend zu machen“.<br />
Am Beispiel von Mansbridge erläuterte Dobner innovative Formen<br />
der Repräsentation wie antizipatorische, gyroskopische oder surrogate<br />
Repräsentation, die zu einer Überwindung der traditionellen Dichotomie<br />
von freiem und imperativem Mandat führen und die Beziehung zwischen<br />
Repräsentierten und Repräsentierenden zu dynamisieren vermögen. Im<br />
Hinblick auf die Klimapolitik forderte Dobner im Anschluss an Rawls eine<br />
besondere Mitbeteiligung der besonders Betroffenen und schlug eine surrogate<br />
Repräsentation der nicht an Entscheidungsprozessen Beteiligten<br />
vor, was sich in der Diskussion jedoch unter Verweis auf historische Praktiken<br />
der Stellvertreterpolitik als sehr kontrovers herausstellte. Dobners<br />
Anregung zur institutionellen Kreativität bei der Suche nach Möglichkeiten<br />
der Repräsentation wurde jedoch durchweg positiv aufgenommen.<br />
Franziska Martinsen (Leibniz Universität Hannover) referierte zu „Klimapolitik<br />
und Verantwortung. Zur Bestimmung von institutionellen und individuellen<br />
Akteuren globaler Gerechtigkeit“. Entgegen dem intuitiv einleuchtenden<br />
Verursacherprinzip betonte sie die Relevanz der Unterscheidung zwischen<br />
Ergebnisverantwortung und Beseitigungsverantwortung (nach Miller:<br />
outcome responsibility vs. remedial responsibility). In Abgrenzung zur vorherrschenden<br />
Auffassung eines globalen Kooperationszusammenhangs,<br />
aber auch zu Pogges Version eines institutionellen Kosmopolitismus plädierte<br />
Martinsen mit Iris Marion Young für eine holistischere Konzeption<br />
von Verantwortung, die die „soziale Vernetztheit“ von Individuen und Institutionen<br />
berücksichtigt und ihnen, auch ohne dass sie direkte „Verursacher“<br />
sind, Mitverantwortung für ihren Bezugsrahmen zuweist. Hier können<br />
auch die Ansprüche zukünftiger Generationen miteinbezogen und pauschale<br />
Zweiteilungen in Täter und Opfer überwunden werden.<br />
Im abschließenden Beitrag von Imme Scholz (DIE) und Lothar Brock<br />
(HSFK), der aus ihrer Arbeit für die Kammer für Nachhaltige Entwicklung<br />
der Evangelischen Kirche Deutschland hervorging, wurde konstatiert, dass<br />
sich in der Geschichte der Umwelt- und Klimapolitik mittlerweile durchaus<br />
ein gewisser Konsens für eine gerechte Lösung herausgebildet habe – zumindest<br />
seit die Drittweltstaaten 2007 in Bali auch die Notwendigkeit einer<br />
eigenen Emissionsreduktion anerkannt haben. Als Gründe für die<br />
Stagnation bei der Umsetzung identifizieren sie die schwierige Verknüpfung<br />
von historischer und zukünftiger Verantwortung, die mangelnde Ver-<br />
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ankerung von Klimapolitik im Alltag, ihre Wahrnehmung als Domäne von<br />
ExpertInnen sowie ihre Beschränkung auf die globale Ebene, v.a. aber die<br />
defensive und nationalstaatlich beschränkte Zielsetzung in der Regierungspolitik,<br />
die eigenen Kosten gering zu halten, gegenüber der sich die<br />
Expertenratschläge als hilflos erwiesen. Die Umsetzung des auf den Stichworten<br />
„contraction“ und „convergence“ beruhenden Konsens – Reduktion<br />
der CO2-Emissionen auch für sich industrialisierende Länder bei gleichzeitiger<br />
Annäherung an weltweit gleiche Pro-Kopf-Emissionen – sei mit<br />
dem Problem hoher weltgesellschaftlicher Komplexität konfrontiert. Vom<br />
Publikum mit großem Interesse aufgenommen wurde der Budget-Ansatz<br />
des WBGU, der auf einzelstaatliche (perspektivisch evtl. sogar auf individuelle)<br />
„Verschmutzungskonten“ abzielt.<br />
2) 2) Call Call for for Papers Papers zur zur Jahrestagung Jahrestagung 2010<br />
2010<br />
Thema: Entwicklungstheorien reloaded – Stand und Perspektiven der<br />
entwicklungstheoretischen Diskussion<br />
Ort: Universität Hamburg, Hamburg<br />
Termin: 15. – 17. Juli 2010<br />
Ziel der Tagung ist es einerseits, eine Bestandsaufnahme und Bilanz der<br />
etablierten Ansätze der Entwicklungstheorie vorzunehmen und das Verhältnis<br />
von Theorie und Praxis zu beleuchten. Andererseits soll es darum<br />
gehen, neuere Ansätze in der entwicklungstheoretischen Diskussion einzubeziehen<br />
und den Dialog zwischen den Disziplinen und den positivistischen<br />
und post-positivistischen Zugängen zu fördern.<br />
Im Zeichen ökologisch „endlicher“ Entwicklung, unter den Vorgaben einer<br />
immer dichteren Globalisierung und unter dem gegenwärtigen Eindruck einer<br />
globalen Finanz- und Wirtschaftskrise verändern sich die Rahmenbedingungen<br />
für Entwicklungspolitik. Gleichermaßen stellen sich Fragen nach<br />
Voraussetzungen, Möglichkeitsbedingungen und Einflüssen für die Entwicklungstheorie.<br />
Schon seit der „Krise der Entwicklungstheorie“ in den<br />
1980er Jahren gibt es hierzu eine lebhafte Debatte. In den letzten Jahren<br />
hat sich zudem die fundamentale Kritik an Entwicklungstheorie und –<br />
politik neu artikuliert. Die Jahrestagung der Sektion Entwicklungstheorie<br />
und Entwicklungspolitik unternimmt den Versuch, die Theoriedebatten aufzuarbeiten<br />
und - wo es sinnvoll erscheint - sie miteinander zu verknüpfen<br />
sowie mit empirischen Befunden zu konfrontieren.<br />
Im Hinblick auf die disziplinäre Historie erscheint es angebracht, zunächst<br />
eine Bilanz der großen Kontroverse zwischen Modernisierungs- und Dependenztheorien<br />
zu ziehen. Was bleibt davon noch heute relevant? Hat die<br />
Entwicklungstheorie die Grabenkämpfe zugunsten eines rationalen Konsenses<br />
überwunden oder gibt es auch heute noch theoriepolitische Konfliktlinien<br />
und gute Gründe, sich explizit auf einer ihrer Seiten zu positionieren?<br />
Auch die anschließenden Debatten um die „Sackgasse der Entwick-<br />
49
lungstheorie“ (Booth) bzw. das „Ende der großen Theorien“ (Menzel) gilt es<br />
zu reflektieren. Zu fragen ist auch, was aus den theoretischen Forderungen<br />
nach einer „Theorie globaler Vergesellschaftung“ (Peripherie) und einer<br />
Verknüpfung von akteursorientierter Soziologie und Regulationstheorie<br />
(Booth), von Mikro- und Makroebene geworden ist – oder aus Menzels<br />
praktischen Forderungen nach einer globalen Sozialhilfe anstelle von Entwicklungspolitik.<br />
Natürlich gilt es auch, sich aus theoretischer Perspektive mit den aktuellen<br />
Debatten der Entwicklungspolitik auseinanderzusetzen, v.a. mit der Frage,<br />
ob die Entwicklungspolitik eher den „Big Push“ (Sachs) oder eine Umorientierung<br />
zugunsten von „homegrown development“ und „piecemeal solutions“<br />
(Easterly) braucht. Geht es bei der Auseinandersetzung zwischen<br />
Sachs und Easterly (u.a.) nur um die alte Frage „Staat oder Markt“? Wie ist<br />
sie im Hinblick auf die Geschichte der Entwicklungstheorie einzuordnen<br />
und welche theoretischen und praktischen Folgerungen ergeben sich daraus?<br />
In der Theorieentwicklung der Ökonomie haben Ansätze der Neuen Institutionenökonomie<br />
als Erweiterung der klassischen Wachstumstheorie an Bedeutung<br />
gewonnen. In der <strong>Politikwissenschaft</strong> sind Forderungen nach einer<br />
Konstruktion bzw. Verbesserung der „Global-Governance-Architektur“<br />
und die Idee, Entwicklungspolitik als „globale Strukturpolitik“ zu betreiben,<br />
nicht nur von praktischer Relevanz, sondern fließen auch in konzeptionelle<br />
Auseinandersetzungen ein. Zudem bestimmt die Debatte über Ziele, Art<br />
und Umsetzung der „good governance“ weiter die theoretische Reflexion<br />
wie die entwicklungspolitische Umsetzung.<br />
Eine noch grundsätzlichere Infragestellung der Entwicklungstheorie und –<br />
politik haben im vergangenen Jahrzehnt – neben dem Wiedererstarken der<br />
neoliberalen Grundsatzkritik an der Praxis der Entwicklungspolitik – die<br />
Post-Development Ansätze und die zahlreichen von ihnen inspirierten Arbeiten<br />
vorgenommen, die sich diskursanalytisch oder poststrukturalistisch<br />
mit dem Gegenstandsbereich befasst haben. Während diese oftmals<br />
grundlegende Kategorien und Prinzipien der Theorie und Praxis von „Entwicklung“<br />
aufgrund ihrer (so der Vorwurf) eurozentrischen und autoritären<br />
Implikationen angreifen und Ansätze einer „Theorie der Entwicklungstheorie“<br />
bieten, fordern ihre KritikerInnen praktische Beiträge zur Überwindung<br />
des Elends auf der Welt ein. Wie sehen die im Post-Development propagierten<br />
„Alternativen zur Entwicklung“ auf konzeptioneller und auf praktischer<br />
Ebene aus? Interessante Versuche, die Theoriebildung zu dezentrieren,<br />
stellen ferner die Diskussionen um entangled modernities (Randeria),<br />
post-colonialism und varieties of capitalism in Ländern bzw. Regionen des<br />
Südens dar. Auch die Deutung der Differenzierungsprozesse im „Süden“<br />
und des Aufstiegs der Schwellenländer (Ankerländer, regionale Führungsmächte,<br />
BRICs etc.) hat in den letzten Jahren zu intensiveren Debatten geführt.<br />
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Für die Tagung stellt die Reflexion über das Verhältnis zwischen Theorie und<br />
Praxis einen wichtigen Baustein einer umfassenden Bestandsaufnahme der<br />
Entwicklungstheorie dar. Inwiefern erweitern und differenzieren Erfahrungen<br />
aus der entwicklungspolitischen Praxis die angesprochenen Begriffe, Konzepte<br />
und Ansätze? Themen, die hierfür Anhaltspunkte liefern, sind u. a. die<br />
derzeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehenden Millennium Development<br />
Goals, die Reform der Strukturanpassungsprogramme der Bretton-<br />
Woods-Institutionen und die Pro-Poor Growth-Ansätze. Auch entwicklungspolitische<br />
Neuerungen wie z.B. die Nutzbarmachung von Migration oder von<br />
Mikrokrediten als neuer „Motor für Entwicklung“ erscheinen unter der Berücksichtigung<br />
einschlägiger theoretischer Debatten in einem anderen Licht,<br />
ebenso wie die Klimadebatte aus der Perspektive gesellschaftlicher Naturverhältnisse<br />
und die über gescheiterte Staaten aus einer postkolonialen<br />
Sichtweise.<br />
Wir möchten insbesondere auch NachwuchswissenschaftlerInnen auffordern,<br />
Papiere auf der Tagung vorzustellen.<br />
Aussagekräftige Abstracts von ca. 1 Seite können bis zum 20. Dezember<br />
2009 eingereicht werden. Die Benachrichtigung über Annahme oder Ablehnung<br />
des Papiers erfolgt bis Ende Januar. Vollständig ausgearbeitete<br />
Papiere sind bis Mitte Juni einzureichen.<br />
Der Sektionsvorstand plant im Anschluss an die Tagung die Herausgabe<br />
eines referierten Sammelbandes.<br />
Cord Jakobeit Aram Ziai<br />
Universität Hamburg Universität Wien<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> Institut für Afrikanistik<br />
Allende-Platz 1 Spitalgasse 2, Hof 5<br />
20146 Hamburg A-1010 Wien<br />
+49-(0)40-42838-3105 +43-1-4277-43205<br />
Fax: +49-(0)40-42838-3534<br />
cord.jakobeit@uni-hamburg.de Aram.Ziai@univie.ac.at<br />
Die SprecherInnen der Sektion:<br />
Cord Cord Jakobeit, Jakobeit, Andreas Andreas Nölke, Nölke, Ingrid Ingrid Wehr Wehr und und Aram Aram Ziai<br />
Ziai<br />
Weitere Informationen zur Sektion finden sich auf unserer Homepage:<br />
http://www.gesellschaftswissenschaften.uni-frankfurt.de/dvpw_sektion<br />
_entwicklungspolitik/<br />
51
Sektion „Internationale Politik“<br />
1. 1. Ergebnisse Ergebnisse der der der Sektionsmitgliederversammlung Sektionsmitgliederversammlung im im Ra Rahmen Ra men des <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>- <strong>DVPW</strong><br />
Kongresses Kongresses 2009<br />
2009<br />
Auf der Mitgliederversammlung der Sektion standen die Berichte über die<br />
zurückliegenden drei Jahre im Sektionsvorstand, die Buchreihen und die<br />
ZIB sowie die Tagungsplanung und die Wahlen der neuen SektionssprecherInnen<br />
an.<br />
Diskutiert wurden dabei auch die geringe Resonanz der Sektionsmitglieder<br />
auf die Calls zur Einreichung von Panel-Vorschlägen, die die Sektion auf<br />
nationalen und internationalen Konferenzen, etwa der ISA oder dem<br />
<strong>DVPW</strong>-Kongress, besetzen kann. In der Diskussion wurde zum einen kritisch<br />
angemerkt, dass sich die Tagungen derart häuften, dass sich eine<br />
gewisse Konferenzmüdigkeit einstelle. Zum anderen seien die Chancen,<br />
mit einem individuellen Paper oder Panel bei der ISA angenommen zu werden,<br />
mittlerweile so gut, dass die Sektions-Panel nicht mehr benötigt würden.<br />
Zugleich wurde aber argumentiert, dass diese Panels auch eine gute<br />
Möglichkeit darstellten, die spezifische Forschungsausrichtung der „deutschen“<br />
IB zu präsentieren. Der neue Sektionsvorstand hofft, dass zukünftige<br />
Calls wieder mehr Resonanz hervorrufen und wird im Vorfeld hierfür<br />
verstärkt Werbung betreiben.<br />
Ein weiter wichtiger Punkt auf der Mitgliederversammlung war die Situation<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses, die bereits auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />
2006 diskutiert wurde. Gegenüber der damaligen Diskussion um „halbe“<br />
Qualifikationsstellen für Post-Docs oder unzumutbare Lehrbelastungen bei<br />
Nachwuchsstellen betonte die Nachwuchsgruppe nunmehr, dass ein weiterer<br />
Problemkreis hinzugekommen sei. So würden auf der mailingliste der<br />
Nachwuchsgruppe vermehrt Beschwerden über die Praxis der Promotionsförderung<br />
laut. Dabei geht es sowohl um Stipendienverträge, die reguläre<br />
Mitarbeiterstellen oder Projektmitarbeiter ersetzen sowie um wissenschaftliche<br />
Hilfskraftstellen, auf denen promoviert werden soll. In der Diskussion<br />
wurde angemerkt, dass der generelle Anstieg der Anzahl von Stipendien<br />
zunächst positiv zu werten sei, da es damit mehr Möglichkeiten<br />
gibt, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Das zentrale Problem<br />
sei daher die Vermengung unterschiedlicher Fördermöglichkeiten und Anforderungsprofile.<br />
Die Sektion bekräftige daher ihre Unterstützung für die<br />
Stellungnahme zur Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses von<br />
Vorstand und Beirat der <strong>DVPW</strong> aus dem Jahr 2008 (https://www.dvpw.de/fileadmin/docs/NachwuchsFeb<br />
08.pdf).<br />
Der neue Sektionsvorstand wird die Stellungnahme auf die Sektionshomepage<br />
setzen und ruft alle Mitglieder auf, die Stellungnahme im Rahmen ihrer<br />
Möglichkeiten zu unterstützen.<br />
52<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Bei den Neuwahlen des Sektionsvorstandes wurden Mathias Albert, Nicole<br />
Deitelhoff und Bernhard Zangl als SprecherInnen gewählt. Die Geschäftsführung<br />
2009/2010 wird in Frankfurt angesiedelt sein. In Frankfurt wird<br />
auch die nächste Tagung der Sektion, gemeinsam mit der Sektion „Politische<br />
Theorie und Ideengeschichte“, zum Thema „Internationale Politische<br />
Theorie“ vom 10.-12. Juni 2010 stattfinden. Der Call für die Tagung endet<br />
am 31.12.2009 und kann auf der Homepage der Sektion<br />
(http://www.soz.uni-frankfurt.de/hellmann/sektion/aktuelles/CfP_IPT.<br />
pdf) eingesehen werden. Neben dieser Tagung plant die Sektion eine zweite<br />
gemeinsame Tagung mit der BISA sowie eine offene Sektionstagung.<br />
Nähere Hinweise dazu werden auf der Homepage und über Sektionsverteiler<br />
in Kürze folgen. Der Vorstand ist natürlich offen für weitere Anregungen<br />
und Initiativen und bittet, entsprechende Rückmeldungen und Vorschläge<br />
direkt an die Geschäftsführung in Frankfurt zu richten.<br />
2. 2. Ergebnisse Ergebnisse der der <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Mitgliederversammlung<br />
<strong>DVPW</strong> Mitgliederversammlung<br />
Die Sektion war mit zwei Kandidaten für Vorstand und Beirat in die Mitgliederversammlung<br />
der <strong>DVPW</strong> gegangen. Es ist aber nicht gelungen, beide<br />
Kandidaten durchzubringen. Die Sektion ist in dieser Amtsperiode daher<br />
nicht im Vorstand der <strong>DVPW</strong> und mit Mathias Albert im Beirat vertreten.<br />
Ein Grund für dieses aus Sektionssicht nicht zufriedenstellende Ergebnis<br />
ist die sehr geringe zahlenmäßige Beteiligung von Sektionsmitgliedern an<br />
der Mitgliederversammlung.<br />
3. 3. Tag Tagung Tag Tagung<br />
ung der der Nachwuchsgruppe Nachwuchsgruppe der der Sektion Sektion Internationale Internationale Politik<br />
Politik<br />
Die Nachwuchsgruppe der Sektion Internationale Politik (IP) der Deutschen<br />
Vereinigung für Politische Wissenschaft (<strong>DVPW</strong>) veranstaltet vom<br />
28. bis 30. Mai 2010 in der Evangelischen Akademie Arnoldshain zum<br />
Thema "Sicherheit, Wirtschaft, Gesellschaft: Theorien und Problemfelder<br />
internationaler Beziehungen" die neunte Tagung für den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs. Die Tagung bietet NachwuchswissenschaftlerInnen (insbesondere<br />
DoktorandInnen) die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten aus<br />
dem Bereich der Internationalen Beziehungen mit VertreterInnen des Faches<br />
zu diskutieren. Die Nachwuchstagung steht auch interessierten TeilnehmerInnen<br />
offen, die kein eigenes Papier vorstellen möchten. Diese<br />
wenden sich bitte bis zum 15. Februar 2010 an nachwuchstagung2010@web.de.<br />
Die Kosten der Tagung sind von den TagungsteilnehmerInnen selbst zu<br />
tragen, fallen jedoch moderat aus (ca. 100,00 Euro. für Übernachtung und<br />
Verpflegung für den gesamten Tagungszeitraum).<br />
Für weitere Informationen stehen Sprecherin und Sprecher der Nachwuchsgruppe<br />
der <strong>DVPW</strong> Sektion Internationale Politik gerne zur Verfügung:<br />
53
Melanie Zimmer<br />
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung<br />
Baseler Straße 27-31<br />
60329 Frankfurt am Main<br />
zimmer@hsfk.de<br />
Julian Eckl<br />
Universität St. Gallen<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Dufourstr. 45<br />
CH-9000 St. Gallen<br />
julian.eckl@unisg.ch<br />
4. 4. Kontaktdaten Kontaktdaten des des Vorstands Vorstands der der Sektion<br />
Sektion<br />
Prof. Dr. Mathias Albert<br />
Fakultät für Soziologie<br />
Universität Bielefeld<br />
Postfach 100 131<br />
33501 Bielefeld<br />
Mathias.albert@uni-bielefeld.de<br />
(Geschäftsführung 2011/2012)<br />
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff<br />
Goethe-Universität Frankfurt a. M.<br />
Exzellenzcluster „Herausbildung Normativer Ordnungen“<br />
Senckenberganlage 31<br />
60325 Frankfurt/M<br />
nicole.deitelhoff@normativeorders.net<br />
(Geschäftsführung 2009/2010)<br />
Prof. Dr. Bernhard Zangl<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Geschwister-Scholl-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Oettingenstr. 67<br />
80538 München<br />
Bernhard.Zangl@gsi.uni-muenchen.de<br />
(Geschäftsführung 2010/2011)<br />
54<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Das muss jeder wissen!<br />
Einführung in die<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Von Thomas Bernauer, Detlef Jahn,<br />
Patrick Kuhn und Stefanie Walter<br />
2009, 583 S., brosch., 24,90 €,<br />
ISBN 978-3-8329-3807-9<br />
(Studienkurs <strong>Politikwissenschaft</strong>)<br />
Bitte bestellen Sie im Buchhandel oder<br />
versandkostenfrei unter www.nomos-shop.de<br />
Die neue Einführung in die <strong>Politikwissenschaft</strong> vermittelt<br />
die wichtigsten Konzepte, Methoden und Forschungsinhalte<br />
des Faches. Durch gute Lesbarkeit und zahlreiche<br />
Beispiele führt der Band auch all jene in die Thematik ein,<br />
die keine oder nur geringe Vorkenntnisse in dieser Disziplin<br />
haben.<br />
Der Aufbau:<br />
■ Teil 1 ist dem Arbeitsablauf, der Methodik und der<br />
Theorie in der <strong>Politikwissenschaft</strong> gewidmet: Was ist<br />
Politik, wie entstand die <strong>Politikwissenschaft</strong>, wie werden<br />
politische Phänomene untersucht und welche weiteren<br />
Herangehensweisen gibt es?<br />
■ Teil 2 befasst sich mit den Bausteinen politischer<br />
Systeme, dargestellt und analysiert am Beispiel der<br />
Regierungssysteme der Bundesrepublik Deutschland,<br />
Österreichs und der Schweiz – und dies stets unter Einbeziehung<br />
der Europäischen Union.<br />
■ Teil 3 beschäftigt sich mit politischen Phänomenen,<br />
die nationale Grenzen überschreiten – den Internationalen<br />
Beziehungen.<br />
Alle Kapitel können Sie im Kontext oder auch als eigenständige<br />
Lehr- und Lerneinheit verwenden. Weiterführende<br />
und kommentierte Literaturhinweise ermöglichen den<br />
schnellen Zugriff auf vertiefende Lektüre. Zusätzlich bietet<br />
die Einführung Hinweise auf Testfragen, ein Glossar und<br />
weitere Informationen. So lässt sich <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
einfach und umfassend studieren!
Sektion „Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft“<br />
<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />
<strong>DVPW</strong> Kongress Kongress – Umbenennung Umbenennung und und Fusion<br />
Fusion<br />
Auf dem <strong>DVPW</strong> Kongress in Kiel haben die Mitglieder der alten Sektion<br />
„Staatslehre und politische Verwaltung“ und des Arbeitskreises „Politische<br />
Steuerung“ die Fusion beider Untergliederungen beschlossen. Die „neue“<br />
Sektion trägt den Namen „Policyanalyse „Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft“<br />
Verwaltungswissenschaft“.<br />
Verwaltungswissenschaft“<br />
Die Namensgebung trägt der Weiterentwicklung des Faches Rechnung, indem<br />
das stark wachsende Feld der Policyanalyse jetzt explizit in den Namen<br />
der Sektion aufgenommen wurde.<br />
Die Mitgliederversammlung hat weiterhin beschlossen, dass die neue Sektion<br />
für eine Übergangszeit von zunächst einem Jahr von einem Sprecher-<br />
Innenrat geleitet wird, der sich aus den SprecherInnen der alten Sektion<br />
und des AK zusammensetzt. Als SprecherInnen wurden einstimmig gewählt:<br />
Jörg Bogumil (Ruhr-Universität Bochum), Michael Böcher (Georg-<br />
August-Universität Göttingen & Vertreter von FoJuS), Sebastian Haunss<br />
(Universität Konstanz) und Katharina Holzinger (Universität Konstanz).<br />
Im Herbst 2010 soll dann im Rahmen einer Sektionstagung ein regulärer<br />
SprecherInnenrat gewählt werden. Die Details zu der geplanten Tagung<br />
werden rechtzeitig im Voraus auf der Internetseite der Sektion zu finden<br />
sein.<br />
<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />
<strong>DVPW</strong> Kongress Kongress – Panels Panels zu zu Finanzkrise Finanzkrise und und UUmweltpolitik<br />
U weltpolitik<br />
Die Sektion „Staatslehre und politische Verwaltung“ und der Arbeitskreis<br />
„Politische Steuerung“ haben auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress zwei gemeinsame<br />
Panels zur Finanzkrise und den staatlichen Reaktionen sowie zu nachhaltiger<br />
Umweltpolitik organisiert.<br />
Im ersten Panel, das von Sebastian Haunss (Universität Konstanz) geleitet<br />
wurde, spannten die Vortragenden den Bogen von der Theorie bis zur administrativen<br />
Implementation. Paul Windolf (Universität Trier) eröffnete das<br />
Panel mit einem Vortrag, in dem er die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
als Ergebnis des Wandels des Manager- zum Finanzmarktkapitalismus<br />
analysierte. Andreas Busch (Universität Göttingen) diskutierte in seinem<br />
Beitrag die Ursachen der Finanzkrise auf der Ebene der staatlichen Bankenregulierung,<br />
der Geldpolitik der Zentralbanken und der Geschäftspolitik<br />
der Investment Banken. Der Beitrag Gabriel Glöcklers (EZB Frankfurt)<br />
schloss daran unmittelbar an und schildete die Innensicht der EZB auf die<br />
Entstehung der Krise und auf Möglichkeiten des Gegensteuerns. Tanja<br />
Klenk und Frank Nullmeier (beide Universität Bremen) lenkten dann<br />
schließlich den Blick auf die lokale Implementation der aktuellen Konjunkturprogramme,<br />
in der sich eine erstaunliche Handlungsfähigkeit der Administration<br />
manifestiere.<br />
56<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Im zweiten, von Jörg Bogumil (Ruhr-Universität Bochum) geleiteten, Panel<br />
ging es um das Thema nachhaltige Umweltpolitik. Hier präsentierte Aike<br />
Müller (Adelphi Consult) Ergebnisse seiner Studie zur Finanzierung internationaler<br />
Umweltprogramme. Annette Töller (FernUniversität Hagen) diskutierte<br />
anhand einer Auswertung umweltpolitischer Gesetzesvorhaben der<br />
letzten zwei Jahre die Frage, ob die aktuelle Krise eher positive oder negative<br />
Konsequenzen für umweltpolitische Entscheidungsprozesse habe.<br />
Werner Jann, Julia Fleischer und Thurid Hustedt (alle Universität Potsdam)<br />
stellten schließlich Überlegungen und erste Ergebnisse ihres Forschungsprojekts<br />
zur Institutionalisierung von Risiko: Zur Organisation globaler<br />
Umweltgefahren in europäischen Regierungsorganisationen vor.<br />
Kontaktdaten Kontaktdaten Kontaktdaten der der Sprecher Sprecher und und Sprecherinnen<br />
Sprecherinnen<br />
Jörg Bogumil<br />
Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl Vergleichende Stadt- und Regionalpolitik,<br />
Universitätsstr. 150, GC 05/707, 44801 Bochum<br />
Tel: 0234-32-28409, e-Mail: joerg.bogumil@ruhr-uni-bochum.de<br />
Michael Böcher<br />
Georg-August-Universität, Büsgenweg 3, 37077 Göttingen<br />
Tel: 0551-39-19393, e-Mail: mboeche@uni-goettingen.de<br />
Sebastian Haunss<br />
Universität Konstanz, Fach 90, 78457 Konstanz<br />
Tel: 07531-88-3757, e-Mail: sebastian.haunss@uni-konstanz.de<br />
Katharina Holzinger<br />
Universität Konstanz, Lehrstuhl für Internationale Politik und Konfliktforschung,<br />
Fach 90, 78457 Konstanz<br />
Tel: 07531-88-2811, e-Mail: katharina.holzinger@uni-konstanz.de<br />
FoJuS FoJuS –<br />
Forum Forum Junge Junge Staats Staats- Staats Staats und und Verwaltungswissenscha<br />
Verwaltungswissenschaften<br />
Verwaltungswissenscha ten<br />
I. I. <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress Kiel Kiel<br />
FoJuS veranstaltete im Rahmen des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel ein Panel<br />
zum Thema: "Alles nur heiße Luft? Reformen in Politikfeldern und Verwaltung",<br />
das mit ca. 25 TeilnehmerInnen sehr gut besucht war. Dabei wurden<br />
fünf Papiere diskutiert.<br />
Zunächst berichtete Christoph Schnabel (Universität Leipzig) in seinem<br />
Vortrag „EU Struktur-Fonds: Implementationsmodi und Steuerungsfähigkeit“<br />
über die Besonderheiten des Aufbaus lokaler und regionaler Institutionen<br />
57
im Zuge der Implementierung der EU-Strukturpolitik. Karsten Mause (Universität<br />
Bremen) verwies in seinem Beitrag auf „Der auslagernde Staat:<br />
Was wissen wir (nicht)?“ offene Forschungsfragen angesichts einer zunehmend<br />
zu beobachtenden Auslagerung staatlicher Funktionen und Maßnahmen,<br />
z.B. auf Public-Private-Partnerships. Vanessa Aufenanger (Universität<br />
Magdeburg) beschäftigte sich mit der „Initiierung, Implementation und<br />
Revision des EU Emissionshandelssystems“ und identifizierte dabei verschiedene<br />
Formen des Politiklernens. Christina Zimmer (Fernuniversität<br />
Hagen) stellte in ihrem Beitrag „Politikkoordination im deutschen Bundesstaat:<br />
Wandel in den Arbeitsstrukturen“ mit der freiwilligen Koordinierung<br />
zwischen den Bundesländern im deutschen Föderalismus und den dadurch<br />
entstehenden Arbeitsgremien. Claudia Landwehr (Universität Frankfurt) befasste<br />
sich in ihrem Vortrag „Prioritätensetzung und explizite Rationierung<br />
in der Gesundheitspolitik: Entscheidungsverfahren und Leistungskataloge im<br />
internationalen Vergleich“ mit dem Wandel von Gesundheitssystemen im<br />
OECD-Vergleich. Der geplante Vortrag von Holger Straßheim zu „High agreement,<br />
much evidence“ Wissenstheorien und die Zukunft politischer Reformen“<br />
musste leider krankheitsbedingt entfallen.<br />
II. II. Weitere Weitere Aktivitäten<br />
Aktivitäten<br />
Die nächste FoJuS-Tagung wird im Herbst 2010 (vorauss. November) in<br />
Bremen stattfinden. Dazu sind alle interessierten Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und -wissenschaftler schon jetzt herzlich eingeladen! Ein entsprechender<br />
Call for Papers wird im nächsten Rundbrief erscheinen.<br />
III. III. III. Internes Internes<br />
Internes<br />
Im Zuge der in Kiel erfolgten Umbenennung der Sektion „Staatslehre und<br />
Politische Verwaltung“ in „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“ soll<br />
FoJuS-intern ebenfalls darüber nachgedacht werden, inwieweit ein FoJuS-<br />
Namenswechsel sinnvoll ist und wie eine neue Bezeichnung lauten soll.<br />
Vorschläge und Meinungen dazu können über die FoJuS-Mailingliste in den<br />
nächsten Monaten mitgeteilt und gesammelt werden. Über eine Umbenennung<br />
soll dann bei der nächsten FoJuS-Tagung entschieden werden.<br />
IV. IV. Kontakt<br />
Kontakt<br />
Informationen zu FoJuS gibt es auf der FoJuS-Homepage: http://www.unioldenburg.de/fojus/<br />
und auf den Seiten der <strong>DVPW</strong>. Zum Eintrag in die<br />
Mailingliste (fojus-infos@gwdg.de) bitte eine E-Mail an mboeche@unigoettingen.de.<br />
58<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Kontaktdaten Kontaktdaten der der Sprecherin Sprecherin und und Spr Sprecher: Spr cher:<br />
Michael Böcher<br />
Georg-August-<br />
Universität<br />
Büsgenweg 3<br />
37077 Göttingen<br />
mboeche@unigoettingen.de<br />
0551/39-19393<br />
Tanja Klenk<br />
Universität Bremen<br />
Zentrum für Sozialpolitik<br />
Parkallee 39<br />
28209 Bremen<br />
tklenk@zes.unibremen.de<br />
0421/218-4370<br />
Markus Tepe<br />
Center for Social<br />
Science Methodology<br />
Universität Oldenburg<br />
Ammerlaender<br />
Heerstr. 114-118<br />
26129 Oldenburg<br />
markus.tepe@unioldenburg.de<br />
0441/7984563<br />
59
Sektion „Politische Ökonomie“<br />
Bericht Bericht von von der der Tagung Tagung Tagung „Kapitalismustheorien“<br />
„Kapitalismustheorien“<br />
am 24. und 25. April in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft<br />
für Politikwissenschfat (ÖGPW) im Institut für Höhere Studien in Wien<br />
Am Vorabend der Tagung diskutierten Georg Winckler, Rektor der Universität<br />
Wien, Gabriele Michalitsch von der Wirtschaftsuniversität Wien und<br />
Christoph Scherrer, Universität Kassel, zum Thema „Wissenschaft in der<br />
Krise. Die aktuelle Wirtschaftskrise und Anforderungen an wissenschaftliche<br />
Forschung“. Dabei entwickelten sich einerseits Kontroversen über Ursachen,<br />
Verlaufsformen und Auswirkungen der Krise; über dringend notwendige<br />
sozialwissenschaftliche Forschungen hingegen herrschte Einigkeit.<br />
Die Tagung selbst, federführend organisiert von Patrick Scherhaufer<br />
(ÖGPW) und Benjamin Opratko (Wiener Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>),<br />
brachte mit 41 präsentierten Papieren, etwa 110 Teilnehmenden und<br />
spannenden Diskussionen die intendierte Bezugnahme unterschiedlicher<br />
politikwissenschaftlicher und polit-ökonomischer Ansätze: historischinstitutionalistische<br />
Beiträge im Paradigma der Spielraten des Kapialismus,<br />
Poststrukturalismus (insbesondere feministisch ausgerichtet), Neo-<br />
Keynesianismus, Regulationstheorie und neo-gramscianische IPÖ waren<br />
sehr präsent, ergänzt durch rechtstheoretisch orientierte Beiträge, neuere<br />
Raumdebatten und Arbeiten aus der Forschung zu sozialen Bewegungen.<br />
Aus dien vielen Diskussionen herauszuheben sind einerseits die vielfältigen<br />
Diagnosen zur aktuellen Krise sowie der hohe Stellenwert, der dem Bereich<br />
der nicht-lohnarbeitsvermittelten Reproduktion beigemessen wird<br />
(zum den einzelnen Papers unter http://www.oegpw.at/tagung09).<br />
Ulrich Brand (Wien)<br />
Bericht Bericht von von den den Aktivit Aktivitäten Aktivit Aktivitäten<br />
äten beim beim <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress in in Kiel<br />
In Zusammenarbeit mit der Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
lud die Sektion am Dienstag, den 22. September zu einer Podiumsdiskussion<br />
mit dem Titel „Kampf um Souveränität? Die europäische Integration<br />
nach dem Lissabon-Urteil des Bundesverfassungsgerichts“. Teilnehmer<br />
des Podiums waren Marcus Höreth (Göttingen), Stephan Leibfried (Bremen),<br />
Fritz W. Scharpf (Köln), Michael Zürn (Berlin) sowie Martin Höpner<br />
(Moderation; Köln). Die Veranstaltung war mit etwa 70 Kolleginnen und<br />
Kollegen im Auditorium sehr gut besucht. Die Diskussion machte deutlich,<br />
dass recht unterschiedliche Einschätzungen zu den momentanen Chancen<br />
und Problemen der europäischen Integration bestehen. Das gilt insbesondere<br />
für die Wucht der „Integration durch Recht“, deren legitimatorische<br />
Grundlagen und deren politökonomische Wirkungen. Einigkeit bestand in-<br />
60<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
des darüber, dass die zugrunde liegenden Konflikte vom Verfassungsrecht<br />
nur unzureichend bearbeitet werden können und dass es eines Transfers<br />
der Problembearbeitung in die politische Sphäre bedarf.<br />
Am 23. September bot die Sektion unter dem Titel „Zur politischen Ökonomie<br />
von ökologischer Krise und Klimawandel“ (organisiert von Markus<br />
Wissen und Ulrich Brand von der Universität Wien) eine Veranstaltung an.<br />
Erik Swyngedouw, Geograph an der Universität Manchester, entwickelte in<br />
seiner Keynote den Gedanken, dass die herrschenden, stark apokalyptisch<br />
aufgeladenen Deutungen des Klimawandels mit einer technokratischen<br />
und allenfalls auf inkrementelle Veränderung setzenden Klimapolitik einhergehen<br />
und dies ein zentraler Bereich der Entwicklungen hin zu einer<br />
„Post-Demokratie“ bzw. „Post-Politik“ seien. Anschließend präsentierte<br />
Michael Bechtel die Ergebnisse einer Forschungsgruppe an der ETH Zürich<br />
zum Einfluss von umweltpolitischen Einstellungen auf Außen- und Handelspolitik<br />
von Staaten, Esther Laabs (PIK Potsdam) und Christoph (UFZ<br />
Leipzig) stellten in zwei unterschiedlichen Beiträgen die Implikationen der<br />
Bioenergieproduktion in Brasilien dar, Elke Krahmann (Bristol) ging auf die<br />
Beiträge veränderter Konsummuster zum Umweltschutz ein und Georg Simonis<br />
(Hagen) stellte schließlich die aktuelle Energie- und Klimapoltiik der<br />
US-amerikanischen Regierung und deren legitlative Absicehrung dar und<br />
schätzte sie ein.<br />
Zudem lud die Sektion in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Internationale<br />
Politische Ökonomie (IPÖ) am 24. September zu einem Panel mit<br />
dem Titel „Regulierung zwischen nationaler und internationaler Ebene“, auf<br />
dem sechs Papiere vorgestellt und diskutiert wurden. Die Papiere befassten<br />
sich insbesondere mit Determinanten und Problemen der Institutionenbildung<br />
auf internationaler Ebene. Im Einzelnen trugen vor: Thomas Rixen<br />
(Berlin) und Bernhard Zangl (München), Roman Goldbach (Göttingen),<br />
Markus Tepe (Oldenburg), Sandra Eckert (Berlin), Tobias Jakobi (Göttingen)<br />
und Sophie Perrin (Zürich). Die Papiere wurden von Andreas Busch (Göttingen)<br />
und Martin Höpner (Köln) kommentiert.<br />
Ulrich Brand (Wien) und Martin Höpner (Köln)<br />
Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung am am 22. 22. September September 2009 2009 in in Kiel Kiel<br />
Kiel<br />
Im Anschluss an die Sektionsveranstaltung zur politischen Ökonomie der<br />
ökologischen Krise fand die Mitgliederversammllung der Sektion statt.<br />
Martin Bechtel (Zürich), Ulrich Brand (Wien), Martin Höpner (Köln) und<br />
Reimut Zohlnhöfer (Bamberg) wurden von der Versammlung für die kommenden<br />
drei Jahre zu den Sprechern gewählt.<br />
Die Sektion „Politik und Ökonomie“ wurde einstimmig umbenannt in Sektion<br />
„Politische Ökonomie“ und hat sich eine Wahlordnung gegeben. Hintergründe<br />
auf der Homepage: http://poloek-dvpw.mpifg.de/)<br />
61
Call Call Call for for for Papers<br />
Papers<br />
Jahrestagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion Politische Ökonomie<br />
10./11. September 2010, ETH Zürich<br />
„Die „Die Politische Politische Ökonomie Ökonomie Ökonomie von von Konflikten“ Konflikten“<br />
Konflikten“<br />
Widerstreitende Interessen sind das konstituierende Element des Politischen.<br />
Formen und Intensitäten der Konfliktaustragung zwischen Individuen,<br />
Parteien, organisierten Interessen und Staaten sind dabei einem<br />
ständigen Wandel unterworfen. Auch vermeintlich fest verankerte Muster<br />
der Konfliktaustragung können sich verändern und unterscheiden sich in<br />
vielfältiger Weise. Die politökonomische Untersuchung von Konflikten, deren<br />
Ursachen, Austragung und Folgen, verbindet Forschungsanstrengungen<br />
in den verschiedensten Teilgebieten der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />
So wirken verschiedene Dimensionen der Globalisierung unterschiedlich<br />
auf Konflikte und die Formen ihrer Austragung. Beispiele hierfür sind Konflikte<br />
um Freihandel, um die Regulierung der Finanzmärkte oder um Migration.<br />
Ebenso scheint das Ringen um nationale und internationale Umweltpolitiken<br />
von konfligierenden, nationalen Interessen gekennzeichnet.<br />
Gleichzeitig ändert sich mit der stärkeren Beteiligung von internationalen<br />
Organisationen und Nichtregierungsorganisationen auch die Zusammensetzung<br />
der hierbei aufeinandertreffenden Akteure. Auf der innerstaatlichen<br />
Ebene sorgen bereits Unterschiede in den institutionalisierten Mustern<br />
der Konfliktaustragung für eine große Bandbreite verschiedener<br />
Konfliktdynamiken und damit für unterschiedliche Politiken. Die Analyse<br />
institutionalisierter Modi der Konfliktaustragung verspricht somit einen<br />
wertvollen Beitrag zum Verständnis der Initiierung, Austragung, und Beilegung<br />
von Konflikten zu leisten. Die Jahrestagung bietet ein Forum für aktuelle<br />
Forschung zu diesen exemplarisch genannten und weiteren Themen<br />
im Bereich der politökonomischen Analyse von Konflikten.<br />
Das Konferenzthema lässt Raum für Beiträge, die sich aus politökonomischer<br />
Perspektive mit den vielfältigen Formen von Konflikten, deren Ursachen,<br />
Austragung, Bewältigung und Beilegung in unterschiedlichen Politikfeldern<br />
befassen. Willkommen sind dabei theorieorientierte, empirische<br />
wie auch methodologisch ausgerichtete Beiträge. Darüber hinaus wird es<br />
zwei bis drei thematisch offene Panels außerhalb des Tagungsthemas geben.<br />
Die Tagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion „Politische Ökonomie“ wird am 10. und 11.<br />
September 2010 an der ETH Zürich stattfinden. Der Sektionsvorstand bittet<br />
deshalb um Einsendung von Zusammenfassungen (in englischer oder<br />
deutscher Sprache) für Aufsatzvorschläge (max. 300 Wörter) an Dr. Michael<br />
Bechtel (bechtel@ir.gess.ethz.ch). Autoren, die sich für die thematisch<br />
offenen Panels bewerben, müssen dies bei der Einreichung explizit<br />
62<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
angeben. Nachwuchswissenschaftler werden ausdrücklich zur Einreichung<br />
von Beiträgen ermuntert. Einreichungsfrist ist der 30. April 2010. Alle Autorinnen<br />
und Autoren werden über die Auswahl der Beiträge bis zum 31.<br />
Mai 2010 informiert.<br />
Der Sektionsvorstand<br />
Dr. Michael M. Bechtel<br />
ETH Zürich<br />
Weinbergstrasse 11<br />
WEC C 25<br />
CH-8092 Zürich<br />
bechtel@ir.gess.ethz.ch<br />
Prof. Dr. Ulrich Brand<br />
Neues Institutsgebäude<br />
Universitätsstr. 7/2. Stock<br />
A-1010 Wien<br />
ulrich.brand@univie.ac.at<br />
PD Dr. Martin Höpner<br />
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />
Paulstr. 3<br />
50676 Köln<br />
hoepner@mpifg.de<br />
Prof. Dr. Reimut Zohlnhöfer<br />
Universität Bamberg<br />
Feldkirchenstraße 21<br />
96045 Bamberg<br />
reimut.zohlnhoefer@uni-bamberg.de<br />
63
Sektion „Politische Soziologie“<br />
Die Sektion Politische Soziologie hat auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress zwei Panels<br />
veranstaltet. Ein erstes Panel widmete sich den theoretischen und konzeptionellen<br />
Grundlagen der politischen Soziologie. Angesichts der erheblichen<br />
Veränderungen auf der Input-Seite des politischen Systems sowie<br />
der veränderten Randbedingungen von Politik sollte in dieser Veranstaltung<br />
diskutiert werden, ob und in welcher Weise die veränderte gesellschaftliche<br />
Wirklichkeit Folgen für die theoretischen und konzeptionellen<br />
Grundlagen der politischen Soziologie haben muss. Zu Beginn des Panels<br />
stellte Dieter Rucht seine Überlegungen zu einer interaktions- und konflikttheoretischen<br />
Grundlegung der politischen Soziologie vor. Er plädierte für<br />
eine kontextualisierte, prozessorientierte und primär akteurs- und konfliktbezogene<br />
politische Soziologie, die sich als Demokratiewissenschaft verstehen<br />
solle. Stärker auf einzelne Felder der politischen Soziologie ausgerichtet<br />
waren die beiden folgenden Vorträge. Annette Zimmer präsentierte<br />
eine kurze Bilanz der Verbändeforschung und Bedarfe künftiger Forschung.<br />
Dazu zählte sie neue Konzepte einer sozialen Integration mittels Organisationen<br />
jenseits der traditionellen Großverbände, die Hinwendung zur Mikro-Ebene<br />
im Kontext der Untersuchung zu Sozialkapital und Zivilgesellschaft<br />
sowie eine stärkere Berücksichtigung der bisher unzureichend beachteten<br />
Meso-Ebene der Organisationen. Bernhard Weßels richtete anschließend<br />
den Blick auf die Parteienforschung und ihre Herausforderung<br />
durch die Pluralisierung der Gesellschaft und Individualisierungsprozesse.<br />
Er vertrat die These, dass die gegenwärtig beobachtbaren Entwicklungen<br />
insofern eine Herausforderung für die Parteienforschung darstellten, als<br />
diese gefordert sei, den Veränderungen der mikrosoziologischen Bedingungen<br />
politischen Verhaltens sowohl auf Seiten der Wähler als auch auf<br />
Seiten von Politikern und kollektiven Akteuren theoretisch und konzeptionell<br />
Rechnung zu tragen. Unter dem Motto „Nicht Organisation, sondern<br />
Interaktion“ plädierte er dafür, künftig stärker das Verhältnis von politischem<br />
Angebot und politischer Nachfrage in den Blick zu nehmen, etwa<br />
die Strategien der Parteien bei Angebotsformulierung, Personalauswahl<br />
und Koalitionsbildung.<br />
Das zweite Panel der Sektion widmete sich der politischen Soziologie des<br />
Klimawandels. Hier stand die Frage im Vordergrund, in welcher Weise sich<br />
der Klimawandel und die mit ihm verbundenen Ressourcen- und Verteilungskonflikte<br />
auf die gesellschaftlichen Bedingungen des Politischen sowie<br />
die Strukturen und Prozesse der politischen Willensbildung und Interessenvermittlung<br />
auswirken. Claus Leggewie befasste sich mit der Herausforderung<br />
der Demokratie durch den Klimawandel, insbesondere vor dem<br />
Hintergrund eines höchst begrenzten Zeitfensters für effektive Interventionen.<br />
Nach einer Kritik der derzeit vorherrschenden Reaktionsmuster eines<br />
„Revival des Planungsstaates“ sowie paternalistischer Ansätze in multilate-<br />
64<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
ralen und transnationalen Handlungsfeldern der Klimapolitik plädierte er<br />
für eine partizipativ-demokratische Strategie, die auf Teilhabe und Mitsprache<br />
der Bürgerinnen und Bürger setzt. Denn nur so betrachteten diese<br />
die notwendigen Änderungen des Lebensstils als Folge eigener Entscheidungen<br />
statt als aufgezwungene Verzichtsleistungen; nur so ließen sich<br />
auch die bereits existierenden gesellschaftlichen Handlungspotenziale und<br />
Lösungsstrategien nutzen. Gerhard Fuchs machte anschließend am Beispiel<br />
von Solarenergie und Windkraft deutlich, dass auch in stark strukturierten<br />
Feldern der Interessenvermittlung radikale Innovationen möglich<br />
sind. Er zeigte zudem, dass die sich herausbilden Interessenvermittlungsstrukturen<br />
etwa im Bereich der Solarwirtschaft ein Ergebnis von Rückkopplungseffekten<br />
politischer Maßnahmen und institutioneller Grundentscheidungen<br />
sind, im Ergebnis aber zu Isomorphie führen können, wie er am<br />
Verband der Solarwirtschaft verdeutlichte.<br />
Im Anschluss an das zweite Panel war eine Mitgliederversammlung der Sektion<br />
geplant, auf der die Wahl der SektionssprecherInnen vorgenommen sowie<br />
das sowie künftige Programm verabredet werden sollten. Diese Mitgliederversammlung<br />
musste jedoch ausfallen, weil sich der gleichzeitig stattfindende<br />
gemeinsame Empfang der „International Association for the Study of<br />
German Politics“ (IASGP) und der Sektion “Regierungssystem und Regieren<br />
in der BRD” die deutlich größere Attraktionswirkung entfaltete. Da eine Wahl<br />
der Sprecher nicht stattfinden konnte, werden die beiden bisherigen SprecherInnen<br />
bis zur nächsten Mitgliederversammlung das Sprecheramt kommissarisch<br />
weiterführen. Sigrid Roßteutscher, die sich bereit erklärt hatte,<br />
als dritte Sprecherin neben Britta Rehder und Ulrich Willems zu kandidieren,<br />
wird bis zur nächsten Mitgliederversammlung ebenfalls kommissarisch als<br />
Sprecherin fungieren. Geplant ist, in der Zeit bis zum nächsten Kongress in<br />
Zusammenarbeit mit den Arbeitskrisen der Sektion eine Tagung zum Stand<br />
und den Perspektiven der Politischen Soziologie, insbesondere ihren theoretischen<br />
und konzeptionellen Grundlagen zu organisieren.<br />
Kommissarische Sprecherinnen und Sprecher:<br />
Dr. Britta Rehder<br />
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />
Paulstr. 3, 50676 Köln, rehder@mpifg.de<br />
Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher<br />
Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse, Johann Wolfgang Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main, Robert-Mayer-Straße 5, 60054 Frankfurt<br />
am Main, E-Mail: rossteutscher@soz.uni-frankfurt.de<br />
Prof. Dr. Ulrich Willems<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Münster, Scharnhorststr. 100<br />
48151 Münster, ulrich.willems@uni-muenster.de<br />
65
Nachfolgend finden Sie die Berichte und Ankündigungen der zur Sektion<br />
gehörenden Arbeitskreise:<br />
Arbeitskreis „Parteienforschung“<br />
Der Arbeitskreis traf sich zu seiner jährlichen Tagung dieses Mal im Rahmen<br />
des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel am 24. und 25. September. Tagungsthema<br />
war "Parteienfamilien- Identitätsbestimmend oder nur noch Etikett?".<br />
Folgende Vorträge wurden gehalten und diskutiert:<br />
Einzelne Einzelne Parteienfamilien<br />
Parteienfamilien<br />
Liberale Parteien zwischen linkem und rechtem Lager von Simon Frantzmann<br />
(Köln)<br />
Linksparteien in Westeuropa. Eine eigenständige Parteienfamilie? von Tim<br />
Spier (Düsseldorf)<br />
"Wie hast Du’s mit dem Regieren?“ Linksparteien in Europa und die Versuchung<br />
der Regierungsteilhabe von Michael Koß (Potsdam)<br />
Gibt es eine neue euroskeptische Parteienfamilie? von Florian Hartleb<br />
(Chemnitz)<br />
Vergleichende Vergleichende Analyse Analyse von von von Parteienfamilien<br />
Parteienfamilien<br />
Historische Narrative als Identitätskern von Parteienfamilienvon Torsten<br />
Oppelland (Jena)<br />
Zwischen familiärer Tradition und neuer Konvergenz von Sebastian Bukow<br />
(Bonn)<br />
Die wachsende Bedeutung der Euro-Parteien von Uwe Kranenpohl (Passau)<br />
Elektorale Performanz von Parteienfamilien im europäischen Vergleich von<br />
Sven Regel (Berlin)<br />
Einfluss der Ideologien auf den Einsatz finanzieller Ressourcen durch die<br />
Parteienzentralen- ein internationaler Vergleich von Manuela Kulick<br />
(Mannheim)<br />
Geplant ist dazu eine Publikation, die sich weitergehend theoretisch und<br />
empirisch mit Parteienfamilien beschäftigt.<br />
Gerade erschienen im Rahmen der Schriften des Arbeitskreises ist der<br />
Band "Zukunft der Mitgliederpartei", herausgegeben von Uwe Jun, Oskar<br />
Niedermayer und Elmar Wiesendahl. Opladen: Barbara Budrich 2009.<br />
Der Arbeitskreis plant seine nächste Tagung für den Herbst 2010 zur Bundestagswahl<br />
2009. Ein "Call for Papers" wird rechtzeitig erscheinen.<br />
66<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Sprecher:<br />
Prof. Dr. Uwe Jun Prof. Dr. Oskar Niedermayer<br />
Universität Trier Freie Universität Berlin<br />
Fachbereich III-<strong>Politikwissenschaft</strong> Otto-Suhr-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
54286 Trier <strong>141</strong>95 Berlin<br />
jun@uni-trier.de oskar.niedermayer@fu-berlin.de<br />
67
Arbeitskreis „Politik und Kommunikation“<br />
1. 1. Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung 2009<br />
2009<br />
Anläßlich des <strong>DVPW</strong> Kongresses in Kiel führte der Arbeitskreis seine diesjährige<br />
Mitgliederversammlung durch. Im Namen der Sprecher berichtete<br />
Frank Marcinkowski über die Aktivitäten der vergangenen drei Jahre. Ein<br />
zentrales Anliegen ist die stärkere Verankerung der politischen Kommunikationsforschung<br />
innerhalb der politikwissenschaftlichen Community. Von<br />
besonderer Bedeutung für einen entsprechenden Austausch wurden in<br />
diesem Zusammenhang gemeinsame Konferenzen identifiziert und initiiert.<br />
Diese kamen zustande im Rahmen der Jahrestagung „Expertise. Entscheidung.<br />
Öffentlichkeit. Politikberatung unter dem Kommunikationsaspekt“<br />
(12.-14.02.2009, Düsseldorf), die in Zusammenarbeit mit der DGPuK-<br />
Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ und dem <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreis „Politikberatung“<br />
durchgeführt wurde. Auch der anlässlich der <strong>DVPW</strong>-<br />
Jahrestagung 2009 in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Wahlen und<br />
politische Einstellungen“ organisierte Workshop zur Bundestagswahl 2009<br />
diente der Intensivierung des Austauschs mit anderen politikwissenschaftlichen<br />
Teildisziplinen. Die kommende Jahrestagung zum Thema „Medien<br />
und internationale Beziehungen“ soll u.a. den Austausch mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen der Sektion „Internationale Politik“ befördern. Weitere<br />
Tagungen, die entsprechende Verzahnungen mit anderen politikwissenschaftlichen<br />
Teildisziplinen forcieren sollen, sind derzeit in Planung bzw.<br />
angedacht. Der seit 2006 intensivierte Weg der Zusammenarbeit und des<br />
Austauschs mit anderen politikwissenschaftlichen Arbeitskreisen und Sektionen<br />
sollte auch in Zukunft fortgeführt werden. Dies erscheint umso<br />
dringlicher vor dem Hintergrund, dass die politische Kommunikationsforschung<br />
eine immer stärkere institutionelle Verankerung an kommunikationswissenschaftlichen<br />
Instituten findet. Von den in den vergangenen Jahren<br />
neu eingerichteten neuen Stellen (Professuren und Mittelbau) sind nur<br />
wenige an politikwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen<br />
angesiedelt worden. Umso wichtiger erscheint es, weiter auf die Eigenständigkeit<br />
und Dringlichkeit der politikwissenschaftlichen Auseinandersetzung<br />
mit Kommunikationsfragen insbesondere für das Verständnis politischer<br />
Entscheidungs-, Willensbildungs- und Vermittlungsprozesse im nationalen<br />
wie internationalen Rahmen zu verweisen. Das von Frank Marcinkowski<br />
und Barbara Pfetsch herausgegebene PVS-Sonderheft „Politik in<br />
der Mediendemokratie“ sollte hier einen wichtigen Beitrag zur fachinternen<br />
Wahrnehmung geleistet haben.<br />
Die (spärlich) anwesenden Mitglieder bestätigten die beiden bisherigen<br />
Sprecher in ihrem Amt. Angesichts der schwachen Beteiligung wurde vereinbart,<br />
für den nächsten Wahlgang ein Online-Wahlverfahren zu organisieren.<br />
68<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
2. 2. Jahrestagung Jahrestagung 2010: 2010: „Medien „Medien und und internationale internationale Bezi Beziehungen“<br />
Bezi hungen“<br />
Die nächste Jahrestagung wird erneut als gemeinsame Veranstaltung der<br />
Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ der DGPuK und des Arbeitskreises<br />
„Politik und Kommunikation“ der <strong>DVPW</strong> durchgeführt. Das thema lautet<br />
„Medien und internationale Beziehungen“. Die Tagung findet vom 11.-<br />
13. Februar 2010 an der Universität Mannheim statt. Lokaler Gastgeber ist<br />
Prof. Dr. Hartmut Wessler. Das Ziel der Jahrestagung besteht darin, Forschungsarbeiten<br />
zusammenzubringen, die den Ursachen, Bedingungen und<br />
Konsequenzen grenzüberschreitend bedeutsamer politischer Kommunikationsprozesse<br />
sowie der Rolle der Massenmedien darin nachspüren. Die<br />
Konferenz wird ein Forum bieten, in dem Arbeiten zu folgenden drei Typen<br />
politischer Kommunikation vorgestellt und diskutiert werden: Kommunikation<br />
zwischen Staaten und Gesellschaften (internationale politische Kommunikation);<br />
Kommunikation jenseits von Nationalstaaten (transnationale<br />
politische Kommunikation); nationalstaatlich begrenzte Kommunikation mit<br />
Wirkung auf die Beziehungen zwischen Staaten und ihren Bürgern (international<br />
relevante politische Kommunikation).<br />
Der Begriff der „internationalen Beziehungen“ wird hierbei breit gefasst<br />
und ist weder beschränkt auf Beziehungen zwischen Staaten noch auf<br />
kriegerische Konflikte. Vielmehr umfasst er auch die wechselseitige Wahrnehmung<br />
der Bürger und Medien verschiedener Länder, grenzüberschreitende<br />
Strukturen, transnationale Formen der Koorientierung von Medien<br />
oder Formen transnationaler zivilgesellschaftlicher Integration.<br />
Vortragsvorschläge (20 Min.) sind in einem Extended Abstract (800-1.000<br />
Wörter exkl. Literaturverzeichnis) zusammenzufassen und bis zum 2. November<br />
2009 unter polkomm2010@uni-mannheim.de einzureichen. Neben<br />
den Panels zum Tagungsthema wird es erstmals auch thematisch offene<br />
Panels geben, für die ebenfalls Beitragsvorschläge eingereicht werden<br />
können.<br />
3. 3. Weitere Weitere Planung<br />
Planung<br />
Voraussichtlich im Februar 2011 wird der Arbeitskreis eine weitere Tagung<br />
zum Thema „Framing als politischer Prozess“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
Münster abhalten.<br />
69
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher des Arbeitskreises:<br />
Univ.-Prof. Dr. Frank Marcinkowski<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Institut für Kommunikationswissenschaft (ifk)<br />
Bispinghof 9-14<br />
48143 Münster<br />
Tel.: 0251/8324-260<br />
Fax: 0251/8321-310<br />
frank.marcinkowski@uni-muenster.de<br />
Dr. Jens Tenscher<br />
Senior Post-Doc Researcher<br />
AUTNES - Innsbruck<br />
Austrian National Election Study<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
UNIVERSITÄT INNSBRUCK<br />
ICT-Technologiepark, 1.OG Nord<br />
Technikerstraße 21 a, A-6020 Innsbruck<br />
Tel.: +43 (0)512/507 – 38206<br />
Fax: +43 (0)512/507 – 38299<br />
Jens.Tenscher@uibk.ac.at<br />
70<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“ und Arbeitskreis<br />
„Verbände“<br />
1. 1. Arbeitsbericht Arbeitsbericht Arbeitsbericht AK AK AK Soziale Soziale Bewegungen<br />
Bewegungen<br />
1.1 1.1 Aktuelles Aktuelles aus aus dem dem AK<br />
AK<br />
Auf dem diesjährigen Kongress der <strong>DVPW</strong> wurde ein neuer Sprecherkreis<br />
gewählt. Die alten Sprecher Ansgar Klein und Christian Lahusen stellten<br />
sich nicht mehr zur Wahl, stattdessen kandidierten Mundo Yang und Simon<br />
Teune. Die Neuwahl erfolgt ohne Gegenstimmen. Im Namen aller Anwesenden<br />
wurde den alten Sprechern für ihre Arbeit gedankt. Der neue<br />
Sprecherkreis umfasst damit die folgenden KollegInnen:<br />
PD Dr. Heike Walk, Technische Universität Berlin, Zentrum Technik und<br />
Gesellschaft<br />
Simon Teune, Wissenschaftszentrum Berlin<br />
Mundo Yang, Universität Siegen<br />
1.2 1.2 Publikationen<br />
Publikationen<br />
a) a) Forschungsjournal Forschungsjournal Neue Neue Soziale Soziale Bewegungen<br />
Bewegungen<br />
Der Der Jahrgang Jahrgang 2009:<br />
2009:<br />
Heft 1/2009: Licht und Schatten. Lobbyismus zwischen Öffentlichkeit und<br />
Hinterzimmer<br />
Heft 2/2009: Europawahlen ohne Wähler. Vom Dilemma des Europaparlaments<br />
Heft 3/2009: Sozialkapital und Integration. Überforderte Zivilgesellschaft?<br />
Heft 4/2009: Gezeitenwechsel. Krise – Gewerkschaft - Umbruch<br />
b) b) Buchreihe Buchreihe „Bürgergesellschaft „Bürgergesellschaft „Bürgergesellschaft und und Demokratie“ Demokratie“ beim beim VS-Verlag VS VS Verlag<br />
In In 2009 2009 erschienene erschienene Bände:<br />
Bände:<br />
Ingo Bode / Adalbert Evers / Ansgar Klein (Hg.)<br />
Bürgergesellschaft als Projekt. Eine Bestandsaufnahme zu Entwicklung und<br />
Förderung zivilgesellschaftlicher Potenziale in Deutschland. Wiesbaden:<br />
VS-Verlag, Band 29.<br />
Schulz, Andreas D.: Organisationen zwischen Markt, Staat und Zivilgesellschaft.<br />
Arbeitsmarktförderung von Langzeitarbeitslosen im Deutschen Caritasverband.<br />
Wiesbaden: VS-Verlag Band 30<br />
Appel, Anja: Strategieentwicklung als Balanceakt: Theorie und Praxis bei<br />
NGOs der Entwicklungszusammenarbeit. Wiesbaden: VS-Verlag, Band 31<br />
71
1.3. 1.3. 1.3. TTagungen<br />
TT<br />
agungen agungen<br />
Die aktuellsten Informationen zu Tagungen, call-for-papers und sonstigen<br />
Forschungsaktivitäten erhalten Sie über den Email-Verteiler der Bewegungsforschung.<br />
Anmelden können Sie sich über den folgenden Link<br />
http://lists.riseup.net/www/info/bewegungsforschung, oder direkt über<br />
teune@wz-berlin.de<br />
1.4 1.4 Anschriften Anschriften der der der SprecherInnen SprecherInnen des des des AK AK Soziale Soziale Bewegungen<br />
Bewegungen<br />
PD Dr. Heike Walk<br />
Technische Universität Berlin<br />
Zentrum Technik und Gesellschaft<br />
P 2-2<br />
Hardenbergstr.36A<br />
10623 Berlin<br />
Simon Teune<br />
Wissenschaftszentrum Berlin fuer Sozialforschung<br />
Reichpietschufer 50<br />
10785 Berlin<br />
Mundo Yang<br />
Universität Siegen<br />
Adolf-Reichwein-Straße 2<br />
57068 Siegen<br />
2. 2. Arbeitsbericht Arbeitsbericht AK AK Verbände<br />
Verbände<br />
2.1 2.1 Publikationen<br />
Publikationen<br />
Aus der Arbeit des Arbeitskreises ist neu erschienen:<br />
Rehder, Britta / von Winter, Thomas / Willems, Ulrich (Hg.)(2009): Interessenvermittlung<br />
in Politikfeldern. Vergleichende Befunde der Policy- und<br />
Verbändeforschung, Wiesbaden (VS Verlag für Sozialwissenschaften).<br />
2.2 2.2 Tagungsbericht: Tagungsbericht: <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />
<strong>DVPW</strong> Kongress<br />
Auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress veranstaltete der Arbeitskreis eine Podiumsdiskussion<br />
mit dem Titel „Prima Klima für Verbände im Osten? Bestandsaufnahme<br />
20 Jahre nach dem Mauerfall“. Die Diskutanten waren Klaus Dörre<br />
(Unive (Universität (Unive sität Jena), Rolf G. Heinze (Ruhr (Ruhr-Universität (Ruhr<br />
Universität Bochum) und Wolfgang<br />
Wolfgang<br />
Schröder Schröder (Universität (Universität (Universität Ka Kassel). Ka sel).<br />
Außerdem beteiligte sich der Arbeitskreis an einem Panel der Sektion Politische<br />
Soziologie zu den theoretischen und konzeptionellen Grundlagen<br />
der Teildisziplin (s. Bericht der Sektion).<br />
72<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
2.3 2.3 Zukünftige Zukünftige Aktivitäten Aktivitäten<br />
Aktivitäten<br />
Für die Jahre 2010 und 2011 sind zwei Tagungen in der Planung. Am<br />
24./25. Juni 2010 trifft sich der Arbeitskreis in Kassel zum Thema „Verbändepolitik<br />
und Sozialstaat“ (s. Tagungsankündigung unter Punkt 4) Die<br />
Federführung liegt bei Wolfgang Schroeder.<br />
Des Weiteren wird im Frühjahr 2011 in Berlin eine Tagung zum Thema<br />
„Interessengruppen und Parlamente“ stattfinden. Sie wird maßgeblich von<br />
Thomas von Winter (Universität Potsdam / Verwaltung des Deutschen<br />
Bundestags) in Kooperation mit der Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen<br />
organisiert. Nähere Informationen sowie ein Call for Papers<br />
werden zu gegebener Zeit über den Verteiler des Arbeitskreises und im<br />
Rundbrief veröffentlicht.<br />
2.4 2.4 Tagungsankündigung<br />
Tagungsankündigung<br />
Tagungsankündigung<br />
Verbändepolitik Verbändepolitik und und Sozialstaat<br />
Sozialstaat<br />
Termin: Termin: Termin: 24./25.6. 24./25.6. 24./25.6. 2010<br />
2010<br />
Ort: Ort: Universität Kassel<br />
Verbände spielen in der politischen Auseinandersetzung um die Strukturen<br />
und Ressourcen des Sozialstaats seit jeher eine überragende Rolle. In den<br />
Aus- und Umbauprozessen der jüngeren Vergangenheit haben sich jedoch<br />
ihre Einflussmöglichkeiten gewandelt. Zahlreiche Großorganisationen müssen<br />
um den Erhalt ihrer Mitgliedschaft und ihres Einflusses kämpfen. Zugleich<br />
treten neue Konkurrenten auf den Plan und machen den etablierten<br />
„Platzhirschen“ ihren Rang streitig. Diese dynamische Entwicklung wirft<br />
Fragen auf: Was tun die Akteure, um auf diese neuen Herausforderungen<br />
zu reagieren? Wie haben es bis vor kurzem eher randständige Akteure, wie<br />
z.B. der Hausärzteverband oder der Marburger Bund, vermocht, wie Phönix<br />
aus der Asche zu einem neuen Vertrags- oder Tarifpartner aufzusteigen?<br />
Handelt es sich bei diesen Prozessen nur um vorübergehende Phänomene,<br />
oder ist damit ein fundamentaler Wandel in der Verbändelandschaft eingeleitet<br />
worden? Sind ähnliche Beobachtungen auch in anderen Ländern<br />
sichtbar, oder handelt es sich dabei um ein rein bundesrepublikanisches<br />
Phänomen? Mit dieser Tagung möchte der AK-Verbände neueste Forschungsansätze<br />
und -ergebnisse sammeln und diskutieren. Ausgewählte<br />
Beiträge der Konferenz sollen in einem Sammelband publiziert werden.<br />
Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Universität Kassel (wolfgang.schroeder@uni-kassel.de)<br />
73
2.5 2.5 Sprecherinnen Sprecherinnen und und und Sprecher Sprecher Sprecher des des AK AK Verbände Verbände<br />
Verbände<br />
Dr. Britta Rehder<br />
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />
Paulstr. 3<br />
50676 Köln<br />
E-mail: rehder@mpifg.de<br />
Prof. Dr. Wolfgang Schroeder<br />
Universität Kassel<br />
Fachbereich 05 – Gesellschaftswissenschaften<br />
Fachgebiet Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel<br />
Nora-Platiel-Str. 1<br />
34127 Kassel<br />
E-mail: wolfgang.schroeder@uni-kassel.de<br />
(bis Februar 2010 zu Gast am WZB Berlin; e-mail: schroeder@wzb.eu)<br />
Prof. Dr. Christoph Strünck<br />
Universität Siegen<br />
Fachbereich 1 / <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Raum AR-K 408<br />
Adolf-Reichwein-Straße 2<br />
57068 Siegen<br />
E-mail: struenck@uni-duesseldorf.de<br />
74<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />
1. 1. <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />
<strong>DVPW</strong> Kongress 2009 2009<br />
2009<br />
Anläßlich der jüngsten Bundestagswahl haben die Arbeitskreise "Wahlen und<br />
politische Einstellungen" sowie "Politik und Kommunikation" im Rahmen des<br />
<strong>DVPW</strong>-Kongresses einen gemeinsamen Workshop – wenige Tage vor der<br />
Bundestagswahl – zum Thema „Die Bundestagswahl 2009“ organisiert. Für<br />
den AK haben Thomas Bräuninger und Marc Debus haben dort unter dem Titel<br />
„Die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2009: Wie wahrscheinlich<br />
ist eine Neuauflage der großen Koalition?“ ihr Koalitionsprognosemodell<br />
vorgestellt; Frank Brettschneider, Thorsten Faas, Jürgen Maier und Michaela<br />
Maier haben allererste Ergebnisse zum TV-Duell 2009 präsentiert; Sigrid<br />
Roßteutscher hat „The German Longitudinal Election Study (GLES)“ vorgestellt.<br />
2. 2. Jahr Jahrestagung Jahr Jahr estagung 2009<br />
2009<br />
Die Jahrestagung 2009 zum Thema "Nebenwahlen – Wahlen, Wähler und Legitimation<br />
in der Mehrebenendemokratie "fand auf Einladung von Sigrid Roßteutscher<br />
an der Goethe-Universität Frankfurt statt. An zwei Tagen wurden<br />
insgesamt 14 Papiere präsentiert. Ein Teil der Beiträge soll in einem thematischen<br />
Sonderheft einer internationalen Zeitschrift zusammengefaßt werden.<br />
3. 3. Publikationen<br />
Publikationen<br />
In den nächsten Wochen erscheint bei VS der von der Sprechergruppe herausgegebene<br />
Sammelband "Information – Wahrnehmung – Emotion", der<br />
verschiedene Beiträge zu den Jahrestagungen 2007 und 2008 zusammenfaßt,<br />
die sich mit dem Thema "Politische Kognitionen" befassen.<br />
4. 4. Jahrestagung Jahrestagung 2010<br />
2010<br />
Die nächste reguläre Tagung des Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“<br />
findet auf Einladung von Bernhard Weßels am 24./25. Juni 2010<br />
am Wissenschaftszentrum Berlin statt und wird sich mit der Bundestagswahl<br />
2009 beschäftigen. Einzelheiten zum Programm und zur Anmeldung werden<br />
ab Januar über die Mailingliste und die Website des Arbeitskreises<br />
(http://www.akwahlen.de) bekanntgegeben.<br />
5. 5. Kontaktadressen Kontaktadressen der der Sprechergruppe Sprechergruppe Sprechergruppe des des Arbeitskreises<br />
Arbeitskreises<br />
Prof. Dr. Kai Arzheimer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz<br />
E-Mail: arzheimer@politik.uni-mainz.de<br />
Prof. Thorsten Faas, Juniorprofessur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere<br />
Wählerverhalten, Universität Mannheim<br />
E-Mail: thorsten.faas@uni-mannheim.de<br />
Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt<br />
E-Mail: rossteutscher@soz.uni-frankfurt.de<br />
75
Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />
Ausführliche und aktualisierte Informationen zu unserer Arbeit finden Sie<br />
auf der Homepage der Sektion:<br />
http://www.politikwissenschaft.tu-darmstadt.de/theoriesektion/<br />
Der Sektionsvorstand will sich in den nächsten Jahren besonders um die<br />
Förderung des Nachwuchses in der Sektion bemühen. Mit dem Ziel, die<br />
Vernetzung des Nachwuchses zu stärken, findet im Rahmen der Frühjahrstagung<br />
2010 (vgl. 2.) im Anschluss an die Sektionsversammlung ein<br />
Nachwuchstreffen statt, außerdem soll auf der Sektions-Website die Möglichkeit<br />
geschaffen werden, eigene Projekte vorzustellen. Nachwuchswissenschaftler<br />
sind deshalb besonders aufgefordert, sich auf die Calls zu den<br />
anstehenden Konferenzen zu bewerben.<br />
1. 1. 1. <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress „Politik im Klimawandel – Keine Keine Macht Macht für für für gerechte gerechte LLö<br />
L ö<br />
sungen?“ sungen?“ vom vom 21. 21.-25.09.2009 21. 25.09.2009 in Kiel<br />
Auf dem Kongress war unsere Sektion mit zwei Veranstaltungen präsent.<br />
Beide – von Tine Stein und Peter Niesen organisierten – Veranstaltungen<br />
waren sehr gut besucht und zeichneten sich durch rege Debatten aus.<br />
1.1. Sektion: Regieren der Natur<br />
Panel: Ökologische politische Theorie I: Systematische Probleme, ideengeschichtliche<br />
Stationen und zeitgenössische Konzepte<br />
Keynote-Speaker: Prof. Dr. Andrew Dobson (Keele)<br />
Green Political Theory – A Critical Retrospective<br />
Kommentar: Prof. Dr. Claus Offe, Hertie School of Governance, Berlin<br />
Prof. Dr. Andreas Anter (Leipzig)<br />
Max Webers Naturbegriff und die Ambivalenz der Moderne<br />
Kommentar: Prof. Dr. Claus Offe (Hertie School Berlin)<br />
Panel: Ökologische politische Theorie II: Ökologische Regierbarkeit, Demokratie<br />
und Global Governance<br />
Prof. Dr. Lukas Meyer (Graz)<br />
Environment and Historical Justice: The Normative Significance of Historical<br />
Emissions for the Distribution of Emission Rights Today<br />
PD Dr. Petra Dobner (Darmstadt)<br />
Zur Kollektivität von Gütern, Endogenität von Institutionen und der Globalität<br />
des Regierens<br />
Prof. Dr. Thomas Saretzki (Lüneburg)<br />
Die ökologische Problemlösungsfähigkeit der Demokratie<br />
1.2. Gemeinsames Panel mit der IP-Sektion: Staat, Demokratie und Gerechtigkeit<br />
in transnationalen Räumen. Alte Debatten – neue Erkenntnisse?<br />
76<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Rainer Forst (Frankfurt/M.): Menschenrechte und Transnationale Gerechtigkeit<br />
Kommentare: Jürgen Neyer (Frankfurt/O.) und Klaus Schlichte (Magdeburg)<br />
Michael Zürn (Hertie School Berlin): Zwei Modelle Transnationaler Demokratie<br />
Kommentare: Peter Niesen (Darmstadt) und Hubertus Buchstein (Greifswald)<br />
2. 2. Frühjahrstagung Frühjahrstagung 2010<br />
2010<br />
Vom 4. bis 6. März 2010 findet in Frankfurt am Main unsere von PD Dr.<br />
Regina Kreide (Gießen), Dr. Claudia Landwehr (Frankfurt a.M.) und Dr. Katrin<br />
Toens (Hamburg) organisierte Frühjahrstagung zum Thema „Demokratie<br />
und Gerechtigkeit in Verteilungskonflikten“ statt.<br />
March 4, Thursday<br />
10:00 am Welcome and Introduction<br />
10:30 am – 12:30 pm<br />
1. Global Justice and Democracy: Problems of Distribution<br />
Chair: Regina Kreide<br />
David Miller (Nuffield College, Oxford): TBA<br />
Rainer Forst (Goethe-University Frankfurt a.M.): The Question of Distributive<br />
Justice<br />
Comment: Thomas Schramme (University of Hamburg)<br />
12:30 pm – 2pm Lunch break<br />
2pm - 4 pm<br />
2. Just distribution?<br />
Chair: Katrin Toens<br />
Simon Caney (Magdalen College, Oxford): Global Justice and the Fair Distribution<br />
of Greenhouse Gas Emissions<br />
Stefan Gosepath (Goethe-University Frankfurt a.M.): TBA<br />
Comment: Ina Kerner (Humboldt-University Berlin)<br />
4pm – 4:30pm Coffee break<br />
4:30pm – 6:30 pm<br />
3. Deliberative Democracy and Justice<br />
Chair: Claudia Landwehr<br />
Christina Lafont (Northwestern University, Evanston): Forms of Procedural<br />
Justice<br />
Albert Weale (University of Essex): Social Contracts and Democratic Deliberation<br />
77
Comment<br />
Rainer Schmalz-Bruns (University of Hannover)<br />
7pm Reception and dinner (Guest House Goethe University)<br />
5. März, Freitag<br />
9.00h-11.00 h<br />
4. Zum Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und Gerechtigkeit<br />
Moderation: Regina Kreide<br />
Franziska Martinsen (Leibniz Universität Hannover): „Form follows Function“?<br />
Oder: Eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten? Zum Verhältnis von<br />
Demokratie und Gerechtigkeit<br />
Gabriel Wollner (University College London): Was zählt? Vorrang, Gleichheit<br />
und die Verschiedenheit von Personen in Verteilungskonflikten.<br />
Kommentar : Samuel Salzborn (Justus Liebig-Universität Giessen)<br />
11.00 h-11.15h Kaffeepause<br />
11.15h-13.15 h<br />
5. Entscheidungsverfahren und Verteilungsgerechtigkeit<br />
Moderation: Claudia Landwehr<br />
Joachim Behnke (Friedrichshafen): Akzeptanz von Verteilungsergebnissen<br />
in Abhängigkeit von Zuteilungsverfahren und „gerechten“ Ansprüchen<br />
Jörn Knobloch (Universität Potsdam): Demokratie und Politiknetzwerke:<br />
Auf dem Weg zur geheimen Gerechtigkeit?<br />
Kommentar: Michael Greven (Universität Hamburg)<br />
13.15h-14.45h Mittagspause<br />
14.45h- 16.45 h<br />
6. Politische Partizipation, Citizenship und Verteilungskonflikte<br />
Moderation: Katrin Toens<br />
Hans-Jürgen Burchardt / Ingrid Wehr (Universität Kassel): Politische Partizipation<br />
im Kontext extremer sozialer Ungleichheit: Einige Fragen zu Demokratie<br />
und Umverteilung aus lateinamerikanischer Sicht.<br />
Claudia Wiesner (Universität Marburg): Bürgerschaft, Demokratie und Gerechtigkeit<br />
in der EU<br />
Kommentar: Tine Stein (Universität Kiel)<br />
16.45h – 17.00h Kaffeepause<br />
17.00 h<br />
Mitgliederversammlung der Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte<br />
anschließend: Nachwuchstreffen<br />
78<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
6. März, Samstag<br />
9.00 h – 11.00h<br />
7. Besondere Güter in der Demokratie<br />
Moderation: Regina Kreide<br />
Kristina Dietz (FU Berlin): Die Folgen des Klimawandels - Neue Herausforderungen<br />
an Demokratie und politische Teilhabe<br />
Carolin Stange (Universität Bamberg): Geistiges Eigentum auf dem (unfreiwilligen)<br />
Weg vom privaten zum öffentlichen Gut – Problematik und Perspektiven<br />
Kommentar: Barbara Holland-Cunz (Justus Liebig-Universität Gießen)<br />
11.00h – 11.30h Kaffeepause<br />
11.30h – 13.30h<br />
8. Soziale Rechte in der Demokratie<br />
Moderation: Katrin Toens<br />
Michael Hirsch (TU München): Verteilungskonflikte von Arbeit, Einkommen<br />
und sozialer Anerkennung<br />
Matthias Müller (FH Jena): Grundeinkommen als neuer Modus der Verteilung<br />
öffentlicher Güter. Empirische Befunde zu Konflikten zwischen Deutungen<br />
von Gerechtigkeit und Demokratie<br />
Kommentar: Winfried Thaa (Universität Trier)<br />
13.30 h Ende der Tagung<br />
3. 3. Gemeinsame Gemeinsame Tagung Tagung mit mit der der Sektion Sektion „Internationale „Internationale Politik“: Politik“: Politik“: Call Call for<br />
for<br />
Papers<br />
Papers<br />
Vom 10. bis 12.6.2010 findet in Frankfurt a.M. unsere gemeinsame Tagung<br />
mit der Sektion „Internationale Politik“ zum Thema „Internationale<br />
Politische Theorie“ statt.<br />
„Internationale Politische Theorie“ ist ein neues, umkämpftes, verschiedene<br />
Subdisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong> übergreifendes Forschungsfeld,<br />
das für den deutschsprachigen Kontext noch nicht in seinen Konturen,<br />
Fragestellungen und Methoden abgesteckt ist. Geht man von der internationalen<br />
Diskussion aus, so ist der Ausdruck „Internationale Politische<br />
Theorie“ bereits eingeführt. Die Webplattform international-politicaltheory.net,<br />
die eine Schnittmenge aus den wichtigsten Aufsatzpublikationen<br />
der Politischen Theorie bereithält, kommentiert und aufbereitet, versteht<br />
den Begriff folgendermaßen:<br />
“We construe ‘International Political Theory’ broadly to include any work of<br />
political theory or philosophy which reflects on issues that transcend the<br />
horizon of a single nation-state. We include discussion of issues that emanate<br />
from international law or international political economy, for instance.<br />
We will also cover discussions about the history of international political<br />
thought.”<br />
79
Damit reflektiert die Definition die theoretische und philosophische Ausrichtung,<br />
die für viele wichtige Arbeiten der Politischen Theorie in den vergangenen<br />
Jahren charakteristisch war. Andere Aspekte des Begriffs, wie er<br />
insbesondere in den Internationalen Beziehungen verwendet wird, werden<br />
dagegen ausgeblendet, wenn das Herausgebergremium von internationalpolitical-theory.net<br />
fortfährt: “We will generally give less prominence to<br />
those kinds of International Relations theory which proceed by way of social<br />
theoretic explanation or which focus on the epistemological status of<br />
claims in empirical international relations research.”<br />
Auch die jüngst gegründete Standing Group der ECPR definiert sich von<br />
der politischen Philosophie her und betont den normativen Charakter des<br />
Unternehmens: IPT „applies a philosophical mode of enquiry to international<br />
politics. IPT brings together political philosophers whose interests are<br />
wholly or predominantly in international affairs with scholars of international<br />
politics or the EU whose interests are philosophical or ethical in<br />
character.” Dieselben Interessen charakterisieren die neue Zeitschrift<br />
“International Political Theory” der Edinburgh University Press.<br />
Die internationale Diskussion spiegelt damit die philosophischen und normativen<br />
Innovationen, die das Fach der Politischen Theorie in den vergangenen<br />
Jahren verändert und der Politischen Philosophie unter revidierten<br />
Vorzeichen innerhalb der <strong>Politikwissenschaft</strong> einen neuen Status verliehen<br />
haben. Gleichzeitig scheinen aber die gesellschaftstheoretischen, wissenschaftstheoretischen<br />
und explanatorischen Ansätze aus den Internationalen<br />
Beziehungen unterschätzt zu werden, die die Reflexion der politischen<br />
Theorie sowohl mit Realdiagnosen unterfüttern als auch in methodischer<br />
Hinsicht ergänzen können. Auch der institutionelle Fokus, den die <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
insgesamt an ihre Fragestellungen heranträgt, scheint in der<br />
gegenwärtigen internationalen Grundlagendiskussion oft unterbewertet zu<br />
werden. Eine zu starre Engführung auf Internationale Politische Theorie als<br />
Ethik der Internationalen Beziehungen scheint uns dabei mehr interessante<br />
Fragen und Gegenstände aus dem Blick zu verlieren, als sie durch diese<br />
Strategie an Profil gewinnen kann. Darum ist es notwendig, den Blick zunächst<br />
wieder zu öffnen, um das Feld Internationaler Politischer Theorie<br />
erfassen zu können.<br />
Die geplante Tagung strebt mithin eine starke Verzahnung theoretischer<br />
Beiträge aus beiden Subdisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong> an, um ein auch<br />
im Vergleich mit der internationalen Diskussion umfassenderes Verständnis<br />
von Internationaler Politischer Theorie zu gewinnen. Die Konferenz ist<br />
in Sektionen organisiert, die von vier FachvertreterInnen, die in ihrer Arbeit<br />
jeweils von einem Verständnis des Begriffs „Internationale Politische Theorie“<br />
ausgehen, betreut werden. Zusätzlich sollen auswärtige FachvertreterInnen,<br />
die sich in der Herausbildung verschiedener Varianten Internationa-<br />
80<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
ler Politischer Theorie verdient gemacht haben, zu Vorträgen eingeladen<br />
werden.<br />
Sektionen:<br />
1. Internationale Politische Theorie als Gesellschaftstheorie globaler Ordnung<br />
(Nicole Deitelhoff)<br />
2. Internationale Politische Theorie als Normative Theorie globaler Politik<br />
(Stefan Gosepath)<br />
3. Internationale Politische Theorie als Politische Theorie der Internationalen<br />
Beziehungen (Benjamin Herborth)<br />
4. Internationale Politische Theorie als Theorie legitimer grenzüberschreitender<br />
Herrschaft (Peter Niesen)<br />
Einen ausführlichen Call for Papers (bis zum 31.12.2009 31.12.2009) 31.12.2009 zu den einzelnen<br />
Sektionen finden Sie auf unserer Homepage.<br />
4. 4. Herbsttagung Herbsttagung Herbsttagung 2010: 2010: Call Call for for Papers<br />
Papers<br />
Wie auf unseren beiden letzten Sektionsversammlungen besprochen und<br />
beschlossen veranstalten wir im Herbst 2010 (Erfurt, 23.-25.9.2010) und<br />
im Frühjahr 2011 (Augsburg) zwei Tagungen zum Thema „Macht“. Die erste<br />
Tagung widmet sich den „Variationen der Macht“.<br />
Macht ist ein Schlüsselkonzept der <strong>Politikwissenschaft</strong>. Dennoch verfügt<br />
unsere Disziplin über keine allgemein geteilte Definition von Macht. Weil<br />
mit Macht ganz verschiedene Phänomene und Prozesse charakterisiert<br />
werden, hängt das Verständnis von Macht heute vor allem davon ab, ob<br />
man eher einem handlungstheoretischen, systemtheoretischen oder poststrukturalistischen<br />
Paradigma folgt.<br />
Handlungstheoretische Zugänge zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie<br />
die Entwicklung von Politik und Gesellschaft als Folge individueller (oder<br />
institutioneller) Handlungen erklären. Entscheidend für diese Handlungen<br />
sind dabei die Motive der Akteure. Allerdings gibt es viele Situationen, in<br />
denen ein Akteur eine Handlung ausführt, obwohl nicht er selbst, sondern<br />
ein anderer dies will. Wenn jemand auf diese Weise sich dem Willen eines<br />
anderen beugt, dann ist Macht im Spiel. Nur weil der andere über Macht<br />
verfügt, ist er dazu in der Lage, die Ausführung von Handlungen zu verlangen,<br />
die man selbst ablehnt (Dahl). Macht ist danach bekantlich „die<br />
Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen<br />
Widerstreben durchzusetzen“ (Weber). Von dieser instrumentellen<br />
Macht ist noch die kommunikative Macht zu unterscheiden. Sie wird nicht<br />
als Mittel gegen den Willen eines anderen eingesetzt, sondern sie entsteht<br />
durch kommunikatives, d.h. verständigungsorientiertes Handeln als Konsens<br />
nur im Rahmen einer Gemeinschaft (Arendt; Habermas).<br />
Systemtheoretische Konzepte gehen davon aus, dass politische Handlungen<br />
und ihrer Folgen nicht mit den Absichten der Akteure, sondern nur mit<br />
81
den spezifischen Strukturen und Funktionen von sozialen Systemen wie<br />
Wirtschaft oder eben Politik erklärt werden können. Dass immer wieder<br />
gemäß diesen Strukturen gehandelt wird, ist u.a. eine Folge von Macht<br />
Denn genauso wie Geld in der Wirtschaft vereinfacht Macht in der Politik<br />
komplexe Handlungskoordinationen. Macht wird darum als Interaktions-<br />
bzw. Kommunikationsmedium bezeichnet (Parsons). Damit ist Macht die<br />
Chance, dass der an sich unwahrscheinliche Erfolg einer politischen Handlung,<br />
nämlich über das Handeln anderer zu entscheiden, als wahrscheinlich<br />
erscheint – und zwar sowohl für die Anweisenden als auch für die Befolgenden<br />
(Luhmann).<br />
Poststrukturalistische Theorien betonen, dass soziale Strukturen grundsätzlich<br />
unabgeschlossen, änderbar und nicht vollständig zu rechtfertigen<br />
sind. Gerade weil endgültige Strukturen unmöglich sind, wird der Aufbau<br />
von Strukturen notwendig. Macht ist danach zwar auch ein Medium, das<br />
die Orientierung an vorhandenen Strukturen erleichtert. Doch Macht bringt<br />
zudem die Strukturen hervor, weil diese selbst schon das Ergebnis politischer<br />
Kämpfe sind. Macht ist deshalb nicht nur im politischen System einer<br />
Gesellschaft angesiedelt, sondern zudem auf einem dem Sozialen vorausgehenden<br />
Feld des Politischen (Lefort). Damit ist Macht nicht nur die<br />
Chance, den Handlungsspielraum anderer einzuschränken. Vielmehr ist<br />
Macht die Chance, soziale Strukturen überhaupt erst herzustellen (Laclau/<br />
Mouffe).<br />
Macht wird jedoch nicht ausschließlich als ein Phänomen behandelt, das<br />
unter den verschiedenen Paradigmen analysiert wird. Vielmehr dient<br />
Macht auch als analytische Kategorie, mit der gesellschaftliche Entwicklungen<br />
beschrieben werden. Politik, Wirtschaft, Kultur und Militär sind in<br />
diesem Fall keine Systeme oder Handlungsbereiche, sondern Machtgeflechte,<br />
die über je eigene Machtorganisationen und -mittel verfügen. Die<br />
gesellschaftliche Entwicklung ist dann immer auch die Geschichte der<br />
Macht (M. Mann).<br />
Die Theorieabhängigkeit des Machtbegriffs erlaubt es mit Hilfe der Macht<br />
die verschieden politischen Theorien der Gegenwart miteinander ins Gespräch<br />
zu bringen und so Konvergenzen und Divergenzen sowie Ergänzungen<br />
und Ausschließungen sichtbar zu machen. Gleichzeitig bieten diese<br />
Variationen der Macht die Möglichkeit, die Ideengeschichte als Laboratorium<br />
zu nutzen. Denn bereits in der Antike, im Mittelalter und der frühen<br />
Neuzeit wurde Macht sehr unterschiedlich verstanden. Da den Griechen<br />
und den Römern ein von konkreten Personen und Institutionen abstrahierender<br />
Begriff der Macht fehlte, wurden die verschiedenen Aspekte der<br />
Macht zunächst mit unterschiedlichen Begriffen beschrieben. Erst im Mittelalter<br />
taucht Macht überhaupt als eigenständiger Begriff auf.<br />
Die Tagung verfolgt vor diesem Hintergrund komparative, ideengeschichtliche<br />
und meta-theoretische Ziele:<br />
82<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
• In theorievergleichender Hinsicht soll einerseits geklärt werden, welche<br />
Machtbegriffe gegenwärtig die politischen Theorien der Gegenwart dominieren<br />
und wie sie angewendet werden. Andererseits soll so geprüft<br />
werden, welche Variationen der Macht sich als theorieübergreifende<br />
Brücken eignen und welche Variationen exklusive Distinktionen markieren.<br />
• In ideengeschichtlicher Hinsicht soll diskutiert werden, welche Genealogien<br />
die aktuellen Variationen der Macht kennzeichnen und ob sie auf<br />
gemeinsame Wurzeln zurückgreifen können. Ebenso soll gezeigt werden,<br />
ob und ggf. wie sich unsere Variationen der Macht von frühneuzeitlichen,<br />
mittelalterlichen und antiken Vorstellungen von Macht unterscheidet.<br />
• In meta-theoretischer Hinsicht gilt es zu klären, wie wir theoretisch<br />
diese Variationen der Macht zu fassen vermögen, z.B. als zwei Gesichter<br />
(Bachrach/ Baratz) oder drei Dimensionen (Lukes) oder als Unterscheidung<br />
zwischen „power over“ vs. „power to“ (Pitkin) oder als transitive<br />
und intransitive Seiten von Macht (Göhler).<br />
Sie sind herzlich eingeladen, einen Vortragsvorschlag (Titel, 1-2seitige Zusammenfassung)<br />
bis zum 15.2.2010 15.2.2010 15.2.2010 bei André Brodocz (andre.brodocz@uni-erfurt.de),<br />
der für die Tagung verantwortlich ist, einzureichen.<br />
5. 5. Veröffentlichungen Veröffentlichungen aus aus der der Schriftenreihe Schriftenreihe Schriftenreihe der der Sektion<br />
Sektion<br />
5.1 Neuerscheinungen<br />
Sandra Seubert/ Peter Niesen (Hg.): Die Grenzen des Privaten. (Schriftenreihe<br />
der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der Deutschen<br />
Vereinigung für Politische Wissenschaft) Baden-Baden: Nomos, i.E.<br />
Dirk Jörke/ Bernd Ladwig (Hrsg.): Politische Anthropologie. Geschichte -<br />
Gegenwart – Möglichkeiten. (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien<br />
und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft,<br />
Bd. 15) Baden-Baden: Nomos 2009<br />
Sebastian Schwark: Zur Genealogie des modernen Antiamerikanismus in<br />
Deutschland. (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte<br />
der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Bd. 14)<br />
Baden-Baden: Nomos 2008<br />
Oliver Flügel-Martinsen: Entzweiung. Die Normativität der Moderne.<br />
(Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der<br />
Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Bd. 13) Baden-Baden:<br />
Nomos 2008<br />
83
Peter Niesen: Kants Theorie der Redefreiheit. 2. Auflage. (Schriftenreihe<br />
der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte der Deutschen Vereinigung<br />
für Politische Wissenschaft, Bd. 12) Baden-Baden: Nomos 2008<br />
5.2 Download<br />
Auf der Homepage der Sektion (> Veröffentlichungen) haben Sie die Möglichkeit,<br />
Einleitungen aus unseren Tagungsbänden kostenlos herunter zu<br />
laden.<br />
6. 6. Vorstand Vorstand / / Kontakt<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. André Brodocz (Sprecher, Erfurt)<br />
andre.brodocz@uni-erfurt.de<br />
Dr. Claudia Landwehr (Frankfurt a.M.)<br />
Landwehr@em.uni-frankfurt.de<br />
Prof. Dr. Marcus Llanque (Augsburg)<br />
marcus.llanque@phil.uni-augsburg.de<br />
Prof. Dr. Peter Niesen (Darmstadt)<br />
niesen@pg.tu-darmstadt.de<br />
Prof. Dr. Tine Stein (Kiel)<br />
stein@politik.uni-kiel.de<br />
Fragen zu den anstehenden Tagungen richten Sie bitte an die für die Organisation<br />
der entsprechenden Tagung Verantwortlichen. Falls Sie in den email-Verteiler<br />
der Sektion aufgenommen werden wollen, dann melden Sie<br />
sich bitte bei André Brodocz. Bei Fragen und Hinweisen zu unserer Homepage<br />
wenden Sie sich bitte an Peter Niesen. Wenn Sie allgemeine Fragen<br />
zur Sektion haben, dann steht Ihnen der Vorstand gerne zur Verfügung.<br />
gez. gez. gez. André André André Brodocz<br />
Brodocz<br />
84<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Sektion „Politische Wissenschaft und politische Bildung“<br />
Die öffentliche Veranstaltung der Sektion „Politische Wissenschaft und Politische<br />
Bildung“ beim <strong>DVPW</strong>-Kongress stand unter dem Titel „Politische<br />
Bildung – Neue Ansätze und Perspektiven“. Die Vorträge von Prof. Dr.<br />
Andreas Klee, Universität Bremen und Prof. Dr. Gerhard Himmelmann,<br />
Universität Braunschweig, griffen dieses Thema aus jeweils unterschiedlichen<br />
Perspektiven auf und trugen dadurch zu einem facettenreichen Tagungsverlauf<br />
bei. Während Prof. Dr. Klee die Notwendigkeit einer forschungsbasierten<br />
Weiterentwicklung der Politischen Bildung nahe legte,<br />
fokussierte Prof. Dr. Himmelmann mit seinem Redebeitrag die brisante<br />
Theoriedebatte um den fachlichen Kern der Politischen Bildung. Beide Vorträge<br />
wurden interessiert zu Kenntnis genommen und im Anschluss kontrovers<br />
diskutiert.<br />
Die nachfolgende Mitgliederversammlung stand im Zeichen der Neuwahl<br />
des Sprecherkreises der Sektion. Aus dem bisherigen Sprecherkreis stellten<br />
sich Prof. Dr. Dirk Lange, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und<br />
Prof. Dr. Ingo Juchler, Universität Göttingen zur Wiederwahl. Prof. Dr.<br />
Himmelmann verzichtete auf eine weitere Amtsperiode. Prof. Dr. Lange<br />
bedankte sich bei Prof. Dr. Himmelmann für die geleistete Arbeit. Als<br />
Nachfolgekandidat für die vakante Stelle im Sprecherkreis wurde Prof. Dr.<br />
Andreas Klee vorgeschlagen. Dem Wahlvorschlag wurde durch die Mitgliederversammlung<br />
einstimmig stattgegeben, so dass sich der neue Sprecherkreis<br />
wie folgt zusammensetzt:<br />
Prof. Dr. Dirk Lange, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />
Prof. Dr. Ingo Juchler, Universität Göttingen<br />
Prof. Dr. Andreas Klee, Universität Bremen<br />
85
Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland“<br />
1. 1. Beiträge Beiträge Beiträge der der der Sektion Sektion Sektion zum zum zum <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />
<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongress<br />
Die Sektion hat sich mit zwei Veranstaltungen am <strong>DVPW</strong>-Kongress in Kiel<br />
beteiligt, die überdurchschnittlich gut besucht waren. Das erste Panel, das<br />
von Stephan Bröchler (Hagen) und Julia von Blumenthal (Gießen) moderiert<br />
wurde, stand unter dem Thema „Regieren im Klimawandel“. Markus<br />
Rhomberg von der Zeppelin University Friedrichshafen widmete sich zum<br />
Einstieg der Frage nach der Rolle der Medien in der politischen Kommunikation<br />
zum Klimawandel. Der zweite Vortrag von Nicolai Dose, Universität<br />
Siegen, demonstrierte mit einer systematischen Analyse, auf welche spezifischen<br />
Schwierigkeiten politische Maßnahmen gegen den Klimawandel<br />
stoßen, welche Hindernisse sich dem Regieren im Klimawandel also entgegen<br />
stellen. Sandra Schwindenhammer präsentierte erste Ergebnisse<br />
aus einem Projekt von Helmut Breitmeier, in dem sie zusammen mit Judith<br />
Kuhn an der FernUniversität in Hagen tätig ist. Ziel ist es, im internationalen<br />
Vergleich, den Zusammenhang zwischen klimapolitischem Bewusstsein<br />
und kommunalen Anpassungsstrategien näher zu analysieren. Abschließend<br />
stellte Moritz Hartmann, kulturwissenschaftliches Institut Essen, den<br />
Stand seines Forschungsprojekts zu Anforderungen an eine wirksame europäische<br />
Climate Governance vor. Aus den Beiträgen wurde deutlich,<br />
dass der Klimawandel nicht nur eine große Herausforderung für das Regieren<br />
auf allen Ebenen darstellt, sondern auch für die Forschung zum Regieren.<br />
Die zweite Veranstaltung der Sektion stand unter der Überschrift „60 Jahre<br />
Grundgesetz“ und fand in Kooperation mit der International Association for<br />
the Study of German Politics (IASGP) statt. William Paterson (Birmingham),<br />
William Chandler (San Diego), Joyce Mushaben (St. Louis), Werner Patzelt<br />
(Dresden), und Julia von Blumenthal (Gießen), präsentierten, moderiert von<br />
Stephan Bröchler (Hagen) und Simon Green (Birmingham), ihre Sicht auf<br />
60 Jahre Grundgesetz. Werner Patzelt wies auf fünf zentrale Missverständnisse<br />
hin, die das Verständnis der Deutschen von ihrer politischen Ordnung<br />
prägen und die Akzeptanz der Verfassung gefährden. William Paterson<br />
und William Chandler warfen mit ihrer international vergleichenden<br />
Perspektive ein besonderes Licht auf das grundsätzliche Verständnis von<br />
Verfassungen und ihrer Bedeutung für den politischen Prozess. Julia von<br />
Blumenthal diskutierte, wie sich der im Grundgesetz verankerte kooperative<br />
Föderalismus im Handeln der Akteure weiterentwickeln wird. Joyce<br />
Mushaben präsentierte abschließend eine teils positive, teils skeptische<br />
Bilanz zu Grundgesetz und Gendergerechtigkeit. Die Diskussion machte<br />
deutlich, dass ein großes Interesse an der Auseinandersetzung mit interna-<br />
86<br />
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Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
tionalen Analysen zum Regiern in Deutschland besteht und zeigte, wie<br />
auch der anschließende Empfang, dass die Kooperation mit der IASGP für<br />
die Sektion sehr fruchtbar ist und mit Elan weitergeführt werden sollte.<br />
2. 2. Publikationen<br />
Publikationen<br />
Die folgenden Publikationen, die aus Veranstaltungen der Sektion resultieren,<br />
sind kürzlich erschienen:<br />
Julia von Blumenthal / Stephan Bröchler (Hrsg.): Müssen Parlamentsreformen<br />
scheitern?, Wiesbaden: VS, 2009<br />
Helmar Schöne/Julia von Blumenthal (Hrsg.): Parlamentarismusforschung<br />
in Deutschland, Baden-Baden: Nomos, 2009<br />
3. 3. Neuwahl Neuwahl Neuwahl des des SprecherInnenteams<br />
SprecherInnenteams<br />
Da die Mitgliederversammlung im Rahmen des Kongresses nur sehr gering<br />
besucht war, wurde der neue Sektionsvorstand im Nachgang über den<br />
Mailverteiler der Sektion schriftlich gewählt.<br />
Prof. Dr. Julia von Blumenthal<br />
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Universitätsstr. 3 b, 10117 Berlin<br />
Tel.: 030–2093 1428; Fax: 030-2093 1429<br />
E-Mail: julia.von.blumenthal@sowi.hu-berlin.de<br />
PD Dr. Stephan Bröchler<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Karl-Glöckner-Str. 21 E, 35394 Gießen<br />
Tel.: 0641-9923 110; Fax: 0641-9923 119<br />
E-Mail: Stephan.Broechler@sowi.uni-giessen.de<br />
PD Dr. Helmar Schöne,<br />
Pädagogische Hochschule Schwäbisch-Gmünd<br />
Abt. Soziologie/<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Oberbettringer Str. 200, 73525 Schwäbisch Gmünd<br />
Tel.: 07171-983 418<br />
E-Mail: Helmar.Schoene@ph-gmuend.de<br />
87
Sektion „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
Bericht Bericht zu zu den den Veranstaltungen Veranstaltungen auf auf dem dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress iin<br />
i<br />
n Kiel Kiel (21. (21.- (21.<br />
25.09.09)<br />
25.09.09)<br />
Veranstaltung Veranstaltung „Methodologische „Methodologische „Methodologische und und und inhaltliche inhaltliche HHerausforderungen<br />
H rausforderungen an die<br />
vergleichende vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> <strong>Politikwissenschaft</strong> im im Zeichen Zeichen Zeichen des des Kl Klimawandels“<br />
Kl mawandels“<br />
Die Veranstaltung musste auf Grund der Absage der angefragten Referenten<br />
leider entfallen. Der Sprecherrat bedauert das ebenso wie die geringe<br />
Resonanz auf den call for paper, der im Rundbrief 139 und über den Email-<br />
Verteiler der Sektion veröffentlicht worden war.<br />
Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung 23.09.2009<br />
23.09.2009<br />
An der Mitgliederversammlung beteiligten sich 27 Mitglieder.<br />
TOP 1: Bericht des Sprecherrates<br />
Berichtet wurde insbesondere über die beiden letzten beiden Sektionstagungen<br />
in Delmenhorst (11/2007) und Darmstadt (01/2009), die mit 60<br />
bzw. 80 TeilnehmerInnen auf positive Resonanz stiessen. Des Weiteren<br />
wurden eine Homepage<br />
(http://wulv.uni-greifswald.de/Sektion_VGL_PW/) und ein Email-Verteiler<br />
eingerichtet. Wer in den EMail-Verteiler aufgenommen werden möchte, bitte<br />
eine Email an mstoiber@pg.tu-darmstadt.de.<br />
TOP 2: Wahl des neuen Sprecherrates<br />
Die Wahl wurde gemäß der neuen Wahlordnung durchgeführt. Per Email<br />
und vor Ort in Kiel nahmen insgesamt 50 Sektionsmitglieder an der Wahl<br />
teil. Es waren alle vier Sprecherposten zu wählen. Es ergab sich folgendes<br />
Ergebnis:<br />
Andreas Busch 22 Stimmen<br />
Ferdinand Müller-Rommel 28 Stimmen<br />
Susanne Pickel 37 Stimmen<br />
Michael Stoiber 31 Stimmen<br />
Claudia Wiesner 28 Stimmen<br />
Die gewählten Susanne Pickel (Duisburg-Essen), Michael Stoiber (Darmstadt)<br />
und Claudia Wiesner (Marburg) nahmen vor Ort die Wahl an, Ferdinand<br />
Müller-Rommel (Lüneburg) konnte leider nicht persönlich anwesend<br />
sein, nahm aber inzwischen die Wahl an. Die Sektion dankt Herrn<br />
Busch (Göttingen) herzlich für sein Engagement im Sprecherrat in den letzten<br />
beiden Jahren.<br />
TOP 3: Diskussion über zukünftige Aktivitäten<br />
Im Herbst/Winter 2010/2011 wird die nächste Sektionstagung im gewohnten<br />
Format stattfinden, d.h. es wird im Frühjahr 2010 einen call für<br />
88<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
panel geben, der sowohl an die AKs als auch an Einzelpersonen gerichtet<br />
ist. Ort und Thema werden noch bekanntgegeben.<br />
Es wurde angeregt, die Nachwuchsförderung in den nächsten drei Jahren<br />
weiter zu intensivieren, sei es durch eigene Veranstaltungsformate oder<br />
gesonderte Zeitfenster auf den Sektionstagungen. Der neugewählte Sprecherrat<br />
nimmt diese Aufgabe gerne an.<br />
TOP 4: Verabschiedung von Detlef Jahn<br />
Zum Abschluss wurde Detlef Jahn nach acht Jahren als Mitglied des Sprecherrates<br />
verabschiedet. Der Dank der Sektion gilt ihm insbesondere dafür,<br />
dass er mit seinen KollegInnen im Sprecherrat in den letzten Jahren<br />
die Sektion revitalisierte und als Vater des „Delmenhorster Tagungsmodells“<br />
gelten darf.<br />
Kontakt Kontakt Kontakt (Sektionssprecher):<br />
(Sektionssprecher):<br />
Prof. Dr. Ferdinand Müller-Rommel<br />
Zentrum für Demokratieforschung, Leuphana-Universität Lüneburg<br />
E-Mail: muero@uni.leuphana.de<br />
Dr. Susanne Pickel<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Duisburg-Essen<br />
E-Mail: susanne.pickel@uni-due.de<br />
Dr. Michael Stoiber<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, TU Darmstadt<br />
E-Mail: mstoiber@pg.tu-darmstadt.de<br />
Dr. Claudia Wiesner<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Marburg<br />
E-Mail: claudia.wiesner@staff.uni-marburg.de<br />
89
VIII. Berichte der Arbeitskreise<br />
Arbeitskreis Demokratieforschung<br />
1. 1. 1. Durchgeführte Durchgeführte Tagungen<br />
Tagungen<br />
Vom 14. Bis 16. Mai 2009 führte der Arbeitskreis in Zusammenarbeit mit<br />
der „Zeitschrift für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> (ZfVP) einen Autorenworkshop<br />
zum Thema “Indizes in der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>”<br />
durch. Der Workshop fand an der Universität Leipzig unter der<br />
Koordination von Susanne und Gerd Pickel statt.<br />
Donnerstag, Donnerstag, 14.05.2009<br />
14.05.2009<br />
Einführung Einführung<br />
Einführung<br />
Pickel, Gert (Universität Leipzig)/Pickel, Susanne (Universität Greifswald):<br />
Indizes in der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong> – lange verwendet und<br />
doch noch untererforscht?<br />
Indizes Indizes zu politischen politischen Institutionen<br />
Bethke, Felix/Lambach, Daniel (Universität Duisburg-Essen): Indizes zur<br />
Messung von Staatlichkeit – Problemfelder und Möglichkeiten der vergleichenden<br />
Forschung<br />
Ziaja, Sebastian (Universität Bonn): Indizes staatlicher Fragilität und politischer<br />
Instabilität im Vergleich<br />
Etling, Andreas/Mause, Karsten (Universität Bremen): Die Vermessung des<br />
Regulatorischen Staates: Indizes, Methodenreflexion und Anwendungen<br />
Muno, Wolfgang (Universität Würzburg): Wie misst man gutes Regieren? –<br />
Die Worldwide Governance Indicators der Weltbank<br />
Kailitz, Steffen (Technische Universität Dresden): Vier Dimensionen politischer<br />
Regime: Partizipation, Wettbewerb, Liberalismus und Konstitutionalismus<br />
Freitag, Freitag, Freitag, den den 15.5.2009<br />
15.5.2009<br />
Wineroither, David (University Budapest): „Prime ministerial power“: Plädoyer<br />
für eine Modifikation im „akteurszentrierten Institutionalismus“<br />
Harfst, Philipp/Fortin, Jessica (Universität Greifswald/Universität Mannheim):<br />
Tracing Institutional Change in Liberal Democracies (AT)<br />
Ideolog Ideologische Ideolog Ideologische<br />
ische und und kulturelle kulturelle Messungen<br />
Messungen<br />
Oberst, Christoph (Universität Greifswald): Links-Rechts-Indizes im Vergleich<br />
(AT)<br />
Jacobs, Jörg (Wissenschaftliches Zentrum der Bundeswehr in Strausberg):<br />
Die Messung politischer Kultur (AT)<br />
90<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Indizes Indizes zu zu Demokratie<br />
Demokratie<br />
Bühlmann, Marc/Müller, Lisa (Zentrum für Demokratie Aarau/NCCR Zürich):<br />
Demokratiebarometer – ein neues Instrument zur Messung von Demokratiequalität<br />
Dlabac, Oliver/Schaub, Hans-Peter (Universität Zürich): Messung liberaler<br />
und radikaler Demokratiequalität in subnationalen politischen Systemen<br />
Töpfl, Florian (Universität München): Die Pressefreiheit-Indizes von Reporter<br />
ohne Grenzen und Freedom House im Vergleich<br />
Brusis, Martin (CAP München): Konzeptionelle und methodologische Weichenstellungen<br />
in der Konstruktion von Verbundindikatoren: Die „Sustainable<br />
Governance Indicators“ der Bertelsmann Stiftung<br />
Schnapp, Kai-Uwe (Universität Hamburg): Die Sustainable Government Indicators<br />
der Bertelsmannstiftung: Erhebungsdesign und Erhebungsqualität<br />
Samstag, Samstag, 16.5.2009<br />
16.5.2009<br />
Pickel, Susanne (Universität Greifswald): Neue Demokratieindizes in der<br />
vergleichenden Bewertung<br />
Stoiber, Michael (Universität Darmstadt): Ist die USA wirklich nicht demokratischer<br />
als Venezuela? Zum Problem der Messfehler bei Demokratie-<br />
Indizes<br />
Indizes Indizes unterschie unterschiedlichster unterschie dlichster Prägung Prägung<br />
Prägung<br />
Traunmüller, Richard (Universität Konstanz): Zur Messung von Staat-<br />
Kirche-Beziehungen: Neuere Indizes im Vergleich<br />
Ewert, Stefan (Universität Greifswald): Index zur regionalen Vernetzung von<br />
Hochschulen – Vorschlag zur Erfassung von Hochschulen als Kernakteure<br />
regionaler Zusammenarbeit und Institutionen der Regionalisierungspolitik<br />
Schlussbetrachtungen<br />
Schlussbetrachtungen<br />
Die Jahrestagung des Arbeitskreises fand vom am 25. und 26. Juni 2009 in<br />
Berlin statt. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Demokratie“<br />
am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und<br />
dem Committee on Concepts & Methods der IPSA organisiert und beschäftigte<br />
sich mit dem Thema "Heterogeneity and Democracy".<br />
Donnerstag, Donnerstag, 25. 25. Juni<br />
Juni<br />
14.00 14.00-14.45: 14.00 14.00 14.45: Begrüßung und konze konzeptionelle konze<br />
ptionelle ptionelle Einle Einleitung Einle<br />
tung<br />
Hans-Joachim Lauth (Universität Würzburg), Sascha Kneip (WZB)<br />
14:45 14:45-16:00 14:45 14:45 16:00 16:00 Table 1: Political Inequality and the Quality of of Democracy<br />
Democracy<br />
Carsten Q. Schneider/Bob Hancké/Kristin Nickel Makszin (Central European<br />
University, Budapest/London School of Economics), The Quality of<br />
Democracies and (Labor) Market Economies: Political Inequality and Gender<br />
91
Discussant: Matthijs Bogaards<br />
16:30 16:30-18.00: 16:30 18.00: Table 2: Coping with Minorities<br />
Stephanie Müssig (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge/Uni Mainz),<br />
Do they have a voice? Migrants as heterogeneous political actors in Germany<br />
Timm Beichelt (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder), The challenge<br />
of diversity. Russian minorities in new European democracies<br />
Discussant: Marianne Kneuer<br />
18:00 18:00-19:00:<br />
18:00 19:00: 19:00:<br />
Christian Henkes/Sascha Kneip (WZB), The Headscarf Issue between Parliaments<br />
and Courts in Germany - the Constitutional Limits of majority<br />
rule.<br />
Freitag, Freitag, 26. 26. 26. Juni<br />
Juni<br />
09.00 09.00-10.30: 09.00 09.00 10.30: Table 3: Heterogeneity in Latin America<br />
Wolfgang Muno/Peter Thiery (Uni Würzburg), The Governance of Heterogeneity<br />
in Latin America. Causes and Consequences<br />
Michael Stoiber/Michèle Knodt (TU Darmstadt), Heterogeneity and the<br />
Quality of Democracy in South America. The Cases of Bolivia, Columbia,<br />
Ecuador and Peru<br />
Discussant: Hans-Joachim Lauth<br />
11.00 11.00-12.30h: 11.00 12.30h: Table 4: Challenges of Diversity<br />
Matthijs Bogaards (Jacobs University Bremen), Segmental pluralism as<br />
problem or solution. The debate about pillarization in The Netherlands<br />
Achim Goerres/Katrin Prinzen (Uni Köln), Does demographic ageing<br />
change the social foundations of modern democracies? The experience of<br />
generational solidarity and the expectations towards the role of the democratic<br />
state among ordinary citizens.<br />
Discussant: Sascha Kneip<br />
14.00 14.00-15.30h: 14.00 15.30h: Table 5: Managing Heterogeneity<br />
Christian Wagner (SWP Berlin), Heterogeneity and Democracy in India<br />
Zuber, Christina (Uni Köln), Managing Multinational Heterogeneity through<br />
Asymmetry – Lessons from the Russian Federalisation Process<br />
Discussant: Claudia Derichs<br />
15.30 15.30-16.00h: 15.30 16.00h: Abschlussdisk<br />
Abschlussdiskussion<br />
Abschlussdisk<br />
ussion<br />
(Ein (Ein ausführlicher ausführlicher Tagungsbericht Tagungsbericht erscheint erscheint in in der der Herbst-Ausgabe Herbst<br />
Ausgabe 2009 2009<br />
der der Zeitschrift Zeitschrift für für Vergleichende Vergleichende Politikwi <strong>Politikwissenschaft</strong>)<br />
Politikwi senschaft)<br />
92<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
2. 2. Weitere Weitere Planungen Planungen des des Arbeitskreises<br />
Arbeitskreises<br />
Die nächste Jahrestagung des Arbeitskreises wird vom 10.-12. Juni 2010 in<br />
Würzburg stattfinden.<br />
CALL CALL FOR FOR FOR PAPERS<br />
PAPERS<br />
Jahrestagung Jahrestagung Jahrestagung 2010 2010 2010 des des AK AK Demokratieforschung<br />
Demokratieforschung<br />
Rule Rule of of Law Law Compliance Compliance – Regelbefolgung Regelbefolgung im im Ko Kontext Ko text von Kultur,<br />
Institution Institution und und Akteur. Akteur.<br />
Akteur.<br />
Würzburg, Würzburg, 10 10-12. 10 12. Juni 2010<br />
Die Qualität einer Demokratie beruht in vielfacher Weise auf dem Grad der<br />
Rechtsstaatlichkeit. Dies betrifft maßgeblich die genuinen Verfahrensrechte<br />
vor Gericht, die zum Schutz der materiellen Grundlagen einer Demokratie<br />
maßgeblich beitragen. Dazu gehören die demokratieimmanenten Partizipationsrechte<br />
(Wahl, Organisation, Kommunikation) ebenso wie die mannigfaltigen<br />
Kontrollmöglichkeiten.<br />
Probleme der Rechtsstaatlichkeit werden nun vielen jungen Demokratien<br />
assistiert; aber auch etablierte Demokratien funktionieren hier nicht problemfrei<br />
wie die Beispiele Italien und USA zeigen. Daher erscheint bereits<br />
eine Bestandsaufnahme der Qualität der Rechtsstaatlichkeit ein sinnvolles<br />
Ziel. Doch hier allein liegt nicht der Fokus der Tagung. Gefragt wird vielmehr<br />
nach den geeigneten Bedingungen für die Entwicklung von<br />
Rechtsstaatlichkeit. Dabei stehen auch Demokratien mit gut funktionierenden<br />
Rechtsstaaten auf der Untersuchungsagenda. Denn diese könnten<br />
Hinweise darauf geben, wie sich dieser Zustand erreichen lässt.<br />
Drei zentrale Faktorenbündel werden in der Literatur genannt, deren spezifische<br />
Ausprägung die Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit entweder fördern<br />
oder hemmen können:<br />
Diese sind (1) kulturelle Faktoren. Welche Rechts- und Normentraditionen<br />
bzw. Rechtsverständnisse bestehen in einem Land? In welchem Verhältnis<br />
stehen diese zum Rechtsstaat. Inwieweit prägen diese kulturellen Rahmenbedingungen<br />
die Entwicklung des Rechtsstaats? Da in dieser Perspektive<br />
die mögliche Pfadabhängigkeit eine große Rolle spielt, soll auch<br />
geachtet, welche Faktoren zu Pfadkorrekturen oder -wechsel geführt haben.<br />
Im zweiten Fall (2) sind institutionelle Variablen in einem zweifachen Sinne<br />
zu beachten. Inwieweit ist zum einen die interne Architektur des sich entwickelnden<br />
Rechtsstaat stimmig? Bauen die einzelnen Bestandteile systematisch<br />
aufeinander auf und existieren keine normativen Widersprüche<br />
oder führen gerade solche Unstimmigkeit zu Blockaden in der rechtsstaatlichen<br />
Entwicklung? Zum anderen ist zu prüfen, inwieweit der Rechtsstaat<br />
93
in geeignete staatliche Strukturen eingebettet ist, wobei die zentrale Frage<br />
hier nach dem Grad von Staatlichkeit bzw. Staatsqualität zielt.<br />
Schließlich sind drittens (3) die zentralen Akteure bzw. Akteurskonstellationen<br />
zu beachten. Welche Interessens- und Machtkonstellationen prägen<br />
in welcher Weise die Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit? Sind die Akteure<br />
überhaupt willens, die rechtsstaatlichen Regeln zu befolgen oder ermangelt<br />
es ihnen an entsprechenden Kenntnissen? Inwieweit prägen formelle<br />
und informelle Institutionen (1. und 2. Fall) den Handlungskorridor der Akteure?<br />
Die Analyse der Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit – entweder Richtung<br />
Verbesserung oder Verschlechterung – soll im Dreieck der genannten Faktoren<br />
erfolgen, wobei die einzelnen Beiträge durchaus unterschiedliche<br />
Schwerpunkte setzen können. Wichtig ist jedoch, dass die Analyse in einer<br />
komparativ ansprechenden Weise erfolgen, die plausible Rückschlüsse auf<br />
die Bedeutung der ursächlichen Faktoren erlaubt. Dabei können die Beiträge<br />
komparativ aktuelle Entwicklung analysieren oder in einer historischen<br />
Perspektive angelegt sein. Untersucht werden sollten junge und<br />
etablierte Demokratien. Neben den empirisch angelegten Studien sind<br />
auch Beiträge möglich, die das Thema aus theoretischer Sicht strukturieren.<br />
Die Abstracts sind bis 15. Januar 2010 an folgende Adresse zu schicken:<br />
Hans-Joachim.Lauth@uni-wuerzburg.de<br />
Eine weitere Tagung des Arbeitskreises wird in Zusammenarbeit mit dem<br />
Sonderforschungsbereich 580 (Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem<br />
Systemzusammenbruch) der Universität Jena am 7. und 8. Mai 2010 stattfinden.<br />
Die Koordination von der Seite des Arbeitskreises übernehmen Marianne<br />
Kneuer und Gerd Pickel.<br />
94<br />
CALL CALL FOR FOR PAPERS PAPERS<br />
PAPERS<br />
“T “TWENTY “T WENTY YEARS YEARS AFTER AFTER: AFTER PARLIAMENTARY<br />
ARLIAMENTARY DEMOCRACY EMOCRACY AND AND PARLIAMENTARY<br />
ARLIAMENTARY<br />
REPRESENTATION EPRESENTATION IN IN IN POST OST OST-COMMUNIST<br />
OST OMMUNIST EUROPE UROPE<br />
7 – 8 MAY AY 2010, 2010, ALT LT LTES LT ES SCHLOSS CHLOSS DORNBURG ORNBURG (J (JENA (J<br />
ENA ENA/G ENA/G<br />
/GERMANY /GERMANY<br />
ERMANY) ERMANY<br />
20 years after the (re-)establishment of representative democracy in most<br />
of Central and Eastern Europe (CEE), the International Conference brings<br />
together scholars from Germany, CEE and Western Europe to discuss the<br />
development of parliamentary democracy and parliamentary representation<br />
in post-communist Europe. The conference is organized by the Collaborative<br />
Research Centre 580 at the Universities of Jena and Halle (SFB<br />
580) in collaboration with the Working Group Democracy Studies of the<br />
German Political Science Association (<strong>DVPW</strong>). The conference has a broad<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
scope, combining a stock-taking of previous scholarly work with perspectives<br />
for future research, inviting both theoretical and empirical approaches,<br />
and providing the space for findings from quantitative and qualitative<br />
research alike. The conference is organized in four successive panels:<br />
Panels<br />
Panels<br />
Panel 1: Between Consolidation and Deformation: Paths of Post-Communist<br />
Polities<br />
Panel 2: European Integration and the Development of Parliamentary Democracy<br />
in the Accession and Candidate Countries: Towards an Ever-<br />
Closer Union?<br />
Panel 3: The Public and The Elites: Political Culture And its Impact on (Parliamentary)<br />
Politics Across Central Eastern Europe<br />
Panel 4: Parliamentary Representation and MPs in Post-Communist Countries:<br />
Career-Seekers, Technocrats, and Episodic Politicians<br />
Abstracts<br />
Abstracts<br />
Abstracts (2 pages) should indicate the structure of the paper, its theoretical<br />
impact, the main arguments to be presented, and in case of empirical<br />
papers the data base. Please send your abstract by electronic mail to both<br />
organizers<br />
SFB 580: Michael Edinger (michael.edinger@uni-jena.de)<br />
<strong>DVPW</strong>: Gert Pickel (pickel@rz.uni-leipzig.de)<br />
Deadline for the submission of abstracts was 15 November 2009.<br />
Participants Participants & & Funding<br />
Funding<br />
Researchers from Central and East European countries are strongly encouraged<br />
to deliver paper proposals. The organizers mostly welcome papers<br />
with a comparative approach which may also include comparisons<br />
with West European democracies. Paper-givers will be accommodated in<br />
hotels in downtown Jena during the conference. For participants from Central<br />
and East European countries the organizers will cover travel expenses<br />
up to a certain maximum amount.<br />
3. 3. Publikationen Publikationen des des Arbeitskreises<br />
Arbeitskreises<br />
Zeitschrift Zeitschrift für für Vergleichende Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
<strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Die nächste Ausgabe der vom Arbeitskreis herausgegebenen Zeitschrift für<br />
Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> (ZfVP) erscheint im Herbst 2009 mit<br />
folgendem Inhalt:<br />
95
Aufsätze<br />
Aufsätze<br />
Lars Holtkamp<br />
Von der "Parteienverfassung" zur "Bürgerverfassung"? Eine Kritik der von<br />
Arminschen Verfassungskonzeption aus vergleichender Perspektive<br />
Raphael Magin, Markus Freitag, Adrian Vatter<br />
Cleavage Structures and Voter Alignments within Nations: Explaining Regional<br />
Electoral Outcome in Comparative Perspective<br />
Susanne Rippl, Anke Petrat, Daniel Fuß<br />
Europäische Integration: Potenziale einer transnationalen Zivilgesellschaft<br />
in deutschen, französischen, polnischen und tschechischen Grenzregionen<br />
Martina Flick<br />
Oppositionelle Akteure als Kläger vor den Landesverfassungsgerichten<br />
Martin Höpner<br />
„Spielarten des Kapitalismus“ als Schule der vergleichenden Staatstätigkeitsforschung<br />
Tagungsberichte<br />
Tagungsberichte<br />
Bericht zur Tagung „Heterogeneity and Democracy“ vom 25.-26. Juni 2009<br />
am WZB in Berlin<br />
Religiöses Sozialkapital und Zivilgesellschaft? Tagungsbericht „Religion, Zivilgesellschaft<br />
und bürgerliches Engagement“ 10. bis 12. Juli 2009 an der<br />
Evangelischen Akademie Villigst<br />
Rezensionen<br />
Rezensionen<br />
Stephan Haggard und Robert R. Kaufman, Development, Democracy, and<br />
Welfare States: Latin America, East Asia, and Eastern Europe (Josef<br />
Schmid)<br />
Alexandra Baum-Ceisig, Klaus Busch, Björn Hacker und Claudia Nospickel,<br />
Wohlfahrtsstaaten in Mittel- und Osteuropa: Entwicklungen, Reformen und<br />
Perspektiven im Kontext der europäischen Integration (Frank Bönker)<br />
Klaus Busch (Hg.), Wandel der Wohlfahrtsstaaten in Europa. Manfred G.<br />
Schmidt, Tobias Ostheim, Nico A. Siegel und Reimut Zohlnhöfer, Der Wohlfahrtsstaat.<br />
Eine Einführung in den historischen und internationalen Vergleich.<br />
Klaus Schubert, Simon Hegelich und Ursula Bazant, Europäische<br />
Wohlfahrtssysteme. Ein Handbuch (Friedbert Rüb)<br />
Gero Erdmann und Marianne Kneuer, Externe Faktoren der Demokratisierung.<br />
Amichai Magen and Leonardo Morlino (eds.), International Actors,<br />
Democratization and the Rule of Law. Anchoring Democracy?. Tatjana<br />
Reiber, Demokratieförderung und Friedenskonsolidierung. Die Nachkriegs-<br />
96<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
gesellschaften von Guatemala, El Salvador und Nicaragua. Brigitte Weiffen,<br />
Entstehungsbedingungen von Demokratien. Interne und externe Faktoren<br />
(Vera van Hüllen)<br />
Amanda E. Wooden and Christoph H. Stefes (eds.), The Politics of Transition<br />
in Central Asia and the Caucasus (Jenniver Sehring)<br />
Philipp Harfst, Wahlsystemwandel in Mittelosteuropa. Strategisches Design<br />
einer politischen Institution (Tom Thieme)<br />
Jennifer Gandhi, Political institutions under dictatorship (Steffen Kailitz )<br />
Gunther Hellmann, Forschung und Beratung in der Wissensgesellschaft.<br />
Das Feld der internationalen Beziehungen und der Außenpolitik. Stephan<br />
Bröchler und Rainer Schützeichel (Hrsg.), Politikberatung. Svenja Falk, Dieter<br />
Rehfeld, Andrea Römmele und Martin Thunert (Hrsg.), Handbuch Politikberatung<br />
(Tilman Mayer)<br />
Robert Kaiser, Innovationspolitik: Staatliche Steuerungskapazitäten beim<br />
Aufbau wissensbasierter Industrien im internationalen Vergleich (Heike<br />
Grimm)<br />
Claudia Wasmeier, Erfolgskriterien föderaler Transition. Eine vergleichende<br />
akteursbasierte Prozessanalyse anhand Spaniens, Belgiens und Russlands<br />
(Dominic Heinz)<br />
Matthias Basedau, Gero Erdmann and Andreas Mehler (eds.), Votes,<br />
Money and Violence. Political Parties and Elections in Sub-Saharan Africa.<br />
Staffan I. Lindberg, Democracy and Elections in Africa (Christian Kohrs)<br />
Dorothée de Nève, NichwählerInnen – eine Gefahr für die Demokratie? (Kai<br />
Arzheimer)<br />
Dieter Fuchs, Raul Magni-Berton, und Antoine Roger (Hrsg.), Euroscepticism.<br />
Images of Europe among mass publics and political elites. (Joachim<br />
Schild)<br />
Oscar W. Gabriel und Sabine Kropp (Hrsg.), Die EU-Staaten im Vergleich.<br />
Strukturen, Prozesse, Politikinhalte (Werner J. Patzelt)<br />
Weitere Informationen zur Zeitschrift, Autorenhinweise und die online-<br />
Artikel finden sich unter www. zfvp.de<br />
Manuskripte können bei der Redaktion in deutscher und englischer Sprache<br />
eingereicht werden.<br />
97
Weitere Weitere Weitere Publ Publikationen<br />
Publ ikationen<br />
Im Frühjahr 2009 erschien der Band mit den Beiträgen der Jahrestagung<br />
„Externe Faktoren“: Erdmann, Gero/Kneuer, Marianne: Externe Faktoren<br />
der Demokratisierung, nomos: Baden-Baden<br />
Zum Thema der Jahrestagung 2008 „Demokratische Regression: Qualitätsverlust,<br />
Hybrisierung und Zusammenbruch von Demokratien“ wird ein<br />
Sonderheft der Zeitschrift für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> in englischer<br />
Sprache erscheinen. Die Beiträge dazu wurden in einem peer review-<br />
Verfahren ausgewählt. Das Sonderheft wird von Gero Erdmann und Marianne<br />
Kneuer herausgegeben und zum Jahreswechsel erscheinen.<br />
In Bezug auf die Tagung „Indices der Vergleichenden <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
(Mai 2009) wird analog verfahren. Das Sonderheft gleichen Titels mit<br />
durch peer review begutachteten Beiträgen wird von Susanne und Gert<br />
Pickel herausgegeben und 2010 erscheinen.<br />
Hingewiesen sei zudem auf die Publikationen, die im Sommer 2009 erschienen<br />
sind:<br />
Pickel, Susanne/Pickel, Gert/Lauth, Hans-Joachim/Jahn, Detlef (Hrsg.):<br />
Methoden der vergleichenden Politik- und Sozialwissenschaften. Neue<br />
Entwicklungen und Anwendungen. Wiesbaden: VS Verlag. Dieser Band<br />
stellt den Anschluss zu dem 2003 erschienenen Band „Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>liche<br />
Methoden“ dar, der aus einer Tagung des Arbeitskreises<br />
resultierte und vergriffen war.<br />
Lauth, Hans-Joachim/Pickel, Gert/Pickel, Susanne: Methoden der Vergleichenden<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>, Wiesbaden: VS Verlag.<br />
Für Hinweise auf Publikationen, die für die Arbeit des Arbeitskreises einschlägig<br />
und hilfreich sind, sind die Sprecher dankbar.<br />
4. 4. Überführung Überführung des des AK AK „Vergleich „Vergleich osteuropäischer osteuropäischer Gesellschaften“ Gesellschaften“ in in den<br />
den<br />
AK AK AK Demokratiefo<br />
Demokratieforschung<br />
Demokratiefo schung<br />
Der AK „Vergleich osteuropäischer Gesellschaften“ hat bei seiner Mitgliederversammlung<br />
auf der <strong>DVPW</strong>-Tagung 2009 beschlossen, sich dem „AK<br />
Demokratieforschung“ anzuschließen. Timm Beichelt wurde von der Mitgliederversammlung<br />
beauftragt, eine Überführung des AK „Vergleich osteuropäischer<br />
Gesellschaften“ in den „AK Demokratieforschung“ zu betreiben<br />
und ist in diesem Sinne an uns herangetreten. Die SprechInnen des „AK<br />
Demokratieforschung“ begrüßen die Überführung und werden diese der<br />
nächsten Mitgliederversammlung (10.-12. Juni 2010) unterbreiten.<br />
Nächste Nächste SprecherInnenwahl<br />
SprecherInnenwahl<br />
Auf der nächsten Jahrestagung des Arbeitskreises am 10.-12. Juni 2010<br />
wird der neue SprecherInnenkreis gewählt.<br />
98<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Adressen der SprecherInnen des Arbeitskreises:<br />
Dr. Dr. Gero Gero Erdmann<br />
Erdmann<br />
GIGA Institut für Afrika-Studien<br />
Leiter des GIGA Berlin-Büros<br />
Charlottenstr. 43<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 0 30 / 2 50 40 985<br />
Fax: 0 30 / 2 50 40 987<br />
E-Mail: erdmann@giga-hamburg.de<br />
PD PD PD Dr. Dr. Dr. Marianne Marianne Kneuer<br />
Kneuer<br />
TU Darmstadt<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Vertretungsprofessorin Vergleich politischer Systeme/Politisches System<br />
der Bundesrepublik<br />
Residenzschloss<br />
64283 Darmstadt<br />
06151/16-2842 (16-4598)<br />
mkneuer@t-online.de<br />
Prof. Prof. Dr. Dr. Hans Hans-Joachim Hans Joachim Lauth Lauth<br />
Universität Würzburg<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> und Sozialforschung<br />
Lehrstuhl für Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> und Systemlehre<br />
Wittelsbacherplatz 1<br />
97074 Würzburg<br />
Tel.: ++49 (0)931 31 - 84801<br />
Fax: ++49 (0)931 888 4893<br />
E-Mail: hans-joachim.lauth@uni-wuerzburg.de<br />
Prof. Prof. Prof. Dr. Dr. Gert Gert Pickel<br />
Pickel<br />
Universität Leipzig<br />
Professur für Religionssoziologie<br />
Otto-Schill-Str. 2<br />
04109 Leipzig<br />
Tel.: 0049-(0)341-9735463<br />
e-mail: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />
Gez. Gez. Marianne Marianne Marianne Kneuer Kneuer<br />
Kneuer<br />
99
Arbeitskreis „Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
Tagungsaufruf Tagungsaufruf zur zur zur Frühjahrstagung Frühjahrstagung 2010:<br />
2010:<br />
Die Frühjahrstagung 2010 des AK Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
wird am am 28. 28. und und 29.5.2010 29.5.2010 an der Universität Hamburg Hamburg stattfinden.<br />
Die Tagung ist themenoffen<br />
themenoffen, themenoffen insbesondere freuen wir uns aber über Beiträge<br />
zum Schwerpunkt "Netzwerkanalyse in der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>: <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Anwe Anwen- Anwe n<br />
dungen dungen – Potenziale Potenziale – Probl Probleme" Probl me" stattfinden. Die Organisation vor Ort hat<br />
Kai-Uwe Schnapp übernommen.<br />
Call for Papers<br />
Die Frühjahrstagung 2010 des AK Methoden ist themenoffen. Einen<br />
Schwerpunkt der Tagung soll jedoch die Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema "Netzwerkanalyse Netzwerkanalyse in in der der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>: <strong>Politikwissenschaft</strong> Anwendungen Anwendungen – Poo tenziale tenziale – Probleme" Probleme" Probleme" darstellen. Beiträge zu diesem Themenkopmlex sind<br />
insbesondere willkommen.<br />
Die soziale Netzwerkanalyse (SNA) hat sich mittlerweile theoretisch fundiert<br />
und methodisch stark ausdifferenziert. Gerade im Bereich der quantitativen<br />
formalen Netzwerkanalyse hat die Methodendiskussion ein Niveau<br />
erreicht, das einen Einstieg in die Netzwerkanalyse „nebenbei“ schwierig<br />
macht. Die <strong>Politikwissenschaft</strong> hat netzwerktheoretische und netzwerkanalytische<br />
Ansätze bislang jedoch nicht in den Kernbereich ihrer Methoden<br />
übernommen. Dies gilt in besonderem Maße für die deutsche <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />
In anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen – beispielsweise<br />
der Soziologie – kommen die Methoden der formalen Netzwerkanalyse<br />
hingegen seit mehreren Jahrzehnten regelmäßig und in deutlich stärkerem<br />
Umfang zur Anwendung. Innerhalb der <strong>Politikwissenschaft</strong> ist netzwerkanalytisches<br />
Arbeiten vor allem in den USA in jüngerer Zeit stärker verbreitet<br />
und wird im Bereich der American-Politics-Forschung für den Zeitraum ab<br />
2000 sogar als Modewelle bezeichnet (Heaney, McClurg 2009: Social<br />
Networks and American Politics. In American Politics Research, vol. 37, p.<br />
727–741).<br />
Für die deutsche <strong>Politikwissenschaft</strong> scheint eine Verstärkung der Auseinandersetzung<br />
mit SNA überfällig, denn die <strong>Politikwissenschaft</strong> ist massiv<br />
mit Forschungsproblemen konfrontiert, bei denen es eher auf die Relationen<br />
von Akteuren, als auf deren Attribute ankommt. Für die Tagung erbitten<br />
wir Beiträge, die sich theoretisch, empirisch, experimentell oder per<br />
Simulation mit Fragen der Analyse sozialer Netzwerke auseinandersetzen.<br />
Willkommen sind sowohl standardisiert-quantitativ vorgehende als auch<br />
qualitative orientierte Beiträge zur Erforschung sozialer Netzwerke.<br />
100<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Richten Sie Ihre Vorschläge für allgemeine wie auch zum Themenschwerpunkt<br />
gehörige Beiträge bitte bis zum 15.1.2010 an Kai-Uwe Schnapp (kaiuwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de).<br />
Die Sprecher des AK werden bis zum<br />
15.2.2010 über die angenommenen Beiträge entscheiden und die Vortragenden<br />
informieren. Anmeldungen zur Teilnahme an der Tagung richten<br />
Sie bitte an Frau Petra Adolphs (petra.adolphs@wiso.uni-hamburg.de).<br />
Über den Zeitplan, Anreise und Unterbringungsmöglichkeiten informieren<br />
wir rechtzeitig vor der Tagung auf der Internetseite des AK<br />
(http://www.dvpw-akmethoden.uni-hamburg.de/) sowie über den E-Mail-<br />
Verteiler des AK.<br />
Bericht Bericht zur zur zur Frühjahrstagung Frühjahrstagung 2009<br />
2009<br />
Die Frühjahrstagung 2009 des AK Methoden fand am 5. Juni 2009 an der<br />
Zeppelin University in Friedrichshafen statt. Das Tagungsthema lautete<br />
„Komplexe Messkonzepte: Konstruktionsprinzipien, Validität, Nutzung“.<br />
Johannes Kessler (Universität Mainz) eröffnete die Tagung mit einer kritischen<br />
Erörterung der theoretischen sowie empirischen Konsistenz und Validität<br />
herkömmlicher (multipler) Messkonzepte zur Erfassung von „Globalisierung“.<br />
Anhand von Korrelations- und Reliabilitätsmaßen belegte er Inkonsistenzen<br />
sowohl der theoretischen Konzeptionierung sowie der empirischen<br />
Indikatorenzusammenstellungen derzeit gebräuchlicher „Globalisierungsindizes“<br />
zur Messung des „komplexen Makrophänomens Globalisierung“,<br />
das herkömmlich häufig ökonomisch verengt definiert und empirisch<br />
erfasst werde. Kesslers eigene Indexbildung identifizierte im Rahmen<br />
der Konzeptspezifikation drei klar unterscheidbare Dimensionen des Konstrukts<br />
„Globalisierung“ (politisch, gesellschaftlich, ökonomisch), die sich<br />
mit faktorenanalytischen Mitteln auch empirisch - die Verwendung eines<br />
theoretisch wie empirisch konsistenten Indikatorensets vorausgesetzt -<br />
isolieren lassen.<br />
Elmar Schlüter (Wissenschaftszentrum Berlin) demonstrierte Möglichkeiten<br />
der kontrollierten Analyse hierarchisch strukturierter Daten am Beispiel einer<br />
ländervergleichenden Mehrebenenanalyse mit faktorenanalytischen<br />
Mitteln. Anhand von Beispieldaten aus der Vorurteils- und Diskriminierungsforschung<br />
zeigte Schlüter, dass es mit faktorenanalytischen Mitteln<br />
möglich und nötig ist, zwischen individuell und gesellschaftlich wirksamen<br />
Faktorstrukturen zu differenzieren, da sich die jeweils identifizierbaren<br />
Faktoren auf beiden Ebenen analytisch und theoretisch bedeutsam voneinander<br />
unterscheiden können. Faktorenanalytische Mehrebenenmodellierung<br />
ermöglicht zudem auf der kulturellen Aggregatebene weitere, erklärungsökonomisch<br />
wünschenswerte, zusammenfassende Faktoranalysen<br />
höherer Ordnung, so dass durch eine Wahl dieses komplexen Messkonzepts<br />
in vergleichenden Mehrebenenanalysen wirkungsvoll verhindert wer-<br />
101
den kann, dass die Ergebnisse sozialwissenschaftlicher Forschungen durch<br />
ökologische Fehlschlüsse oder aber fehlerhafte „Aggregat-Projektionen“<br />
von der individuellen auf die kulturelle Datenebene entwertet werden.<br />
Richard Traunmüller (Universität Konstanz) untersuchte verschiedene<br />
komplexe Messkonzepte zur Erfassung der Staats-Kirche-Beziehungen in<br />
politischen Systemen kritisch hinsichtlich ihrer Konzeptvalidität. Hierzu<br />
verwendete er das, aus der empirischen Demokratieforschung bekannte,<br />
Evaluierungskonzept nach Munck &Verkuilen, das in Deutschland prominent<br />
von Müller & Pickel zur Konzeptvalidierung populärer Demokratieindizes<br />
verwendet wird. Dieses Evaluierungsprogramm zur Überprüfung der<br />
methodischen Reliabilität, Validität und Stringenz komplexer Messindizes<br />
in den Dimensionen Konzeptualisierung, Messung und Aggregation bewährt<br />
sich auch als Schema zur Konzeptevaluierung der von Traunmüller<br />
betrachteten Staats-Kirche-Beziehungs-Indizes. Diese konnten hinsichtlich<br />
der genannten formalen Qualitätsstandards und unabhängig von ihrer jeweiligen<br />
inhaltlichen Ausrichtung nach Rängen geordnet werden.<br />
Christina Eder (Universität Konstanz / DFG-Project “Patterns of Democracy<br />
in the German Federal States and their Impact on Political, Social,<br />
and Economic Developments”) stellte ein im Rahmen ihrer Dissertationsforschungen<br />
zur kommunalen Direktdemokratie in deutschen Bundesländern<br />
entwickeltes Messinstrument vor, welches die komplexen institutionellen<br />
Regelungen direktdemokratischer Beteiligungsmöglichkeiten in dem<br />
Konzept der „Anwenderfreundlichkeit“ solcher formaler Regelungen der<br />
Volksgesetzgebung zu erfassen sucht. Mittels bi- und multivariater Zusammenhangsanalysen<br />
sowie umfassender Prämissenprüfungen der verwendeten<br />
statistischen Analyseverfahren konnte Eder zeigen, dass sich die<br />
unterschiedlich häufige Nutzung direktdemokratischer Instrumente<br />
(„Volksgesetzgebung“) durch die BürgerInnen der 16 deutschen Bundesländer<br />
gut durch die „Offenheit“ des institutionellen Zugangs zu diesen<br />
Verfahren erklären lässt. Als eindeutig erklärungswirksamste Variable im<br />
Komplex der möglichen Erklärungsfaktoren konnte durch die statistischen<br />
Analyse- und Prüftechniken das „Quorum“ (Anteil der für die Zulassung eines<br />
Volksentscheids nötigen Menge an Unterschriften der Wahlberechtigten)<br />
identifiziert werden: Je niedriger demnach dieses (Volksentscheids-<br />
)„Quorum“, desto höher die Anzahl der erfolgreichen Initiationen einer<br />
Volksgesetzgebung in den 16 deutschen Bundesländern (in der Periode<br />
von 1997-2005).<br />
Katrin Prinzen (Universität Köln) stellte gemeinsam mit Achim Goerres<br />
entwickeltes, Messkonzept zur Erfassung intergenerationaler Solidarität im<br />
Wohlfahrtsstaat vor. Das Konzept kombiniert einen qualitativen (Gruppendiskussionen)<br />
und quantitativen (schriftliche Befragung) Zugangs zum<br />
Thema. Den Schwerpunkt des Vortrags bildete der Bericht über die Plausi-<br />
102<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
bilitätsprüfung der quantitativen Ergebnisse mit Hilfe der qualitativen Daten<br />
dar. Anhand aufgezeigter Unplausibilitäten der qualitativen und quantitativen<br />
Daten diskutierte Prinzen kritisch die Frage der Validität von standardisierten<br />
Umfragedaten.<br />
Valentin Gold und Katharina Holzinger (Universität Konstanz) präsentierten<br />
die Pretest-Ergebnisse der Anwendung eines experimentellen Rollenspiel-<br />
Designs zur Messung des Lösungsverhaltens spezifisch zur Konfliktlösung<br />
nach Bürgerkriegen oder anderen innergesellschaftlichen gewaltsamen<br />
Auseinandersetzungen eingesetzter Gremien. Als Treatment-Faktoren variierten<br />
sie die Art der ethnischen Teilung sowie die Art der erfahrenen<br />
Gewalt. Erklärt werden sollen so die von den Konfliktlösungsgremien beim<br />
„Wiederaufbau“ gewählten politischen Institutionen und Versöhnungsprozeduren,<br />
die als „ Power-Sharing“ oder „Power-Dividing“ typisiert werden<br />
könnten.<br />
Helmut Schneider (Steinbeis Hochschule Berlin) erörterte Konzeptualisierungs-<br />
und Operationalisierungsprobleme bei der Messung komplexer sozialer<br />
Phänomene aus der Betriebswirtschaft. Bezüglich des von ihm zur<br />
Messung betrieblichen Familienbewusstseins entwickelten theoretischen<br />
und operationalen Konzepts stellte Schneider umfassende Reliabilitäts-<br />
und Validitätsprüfungen des Messinstruments vor. Besondere Aufmerksamkeit<br />
fanden seine Überlegungen zum formativen oder reflexiven Charakter<br />
des theoretischen Konstrukts „betriebliches Familienbewusstsein“<br />
und den sich hieraus ergebenden Implikationen für Prüfungen der Reliabilität<br />
und Validität des entwickelten Messinstruments: Während die Items<br />
reflexiver Konstrukte (operationalisierte Indikatoren erfassen eine zugrundliegende,<br />
„verursachende“ latente Variable) hoch miteinander korrelieren<br />
sollten, was sich durch entsprechende Itemkonsistenzmaße, wie etwa<br />
„Cronbachs Alpha“, erfassen lässt, gilt dies im Fall formativer Konstrukte<br />
gerade nicht – im Fall letzterer repräsentieren die einzelnen Indikatoren<br />
des Messindex' theoretisch disjunkte Faktoren, die gemeinsam das gemessene<br />
Gesamtkonstrukt konstituieren („verursachen“). Empirische Korrelationen<br />
zwischen den einzelnen Faktoren bzw. deren Indikatoren können,<br />
so Schneider, in dieser Konstellation keinen hinreichenden Hinweis<br />
auf die Qualität der Messung liefern. Selbst negative Korrelationen zwischen<br />
den empirischen Indikatoren formativer Konstrukte können theoretisch<br />
plausibel sein.<br />
Lucas Leemann (Universität Zürich) und Dominik Hangartner (Universität<br />
Bern) beschlossen die Tagung mit einem Anwendungsbeispiel eines „Ordered<br />
Probit Item Response Theory Models“. Ausgehend von einem Datensatz<br />
der Swiss Election Studies 2007 identifizierten sie in einem zweidimensionalen<br />
IRT-Modell die ideologischen Positionen von 3.100 Nationalrats-Kandidaten<br />
(schriftliche Befragung) und 4.392 Schweizer Bürgern und<br />
103
Wählern (CATI-Befragung) in einem gemeinsamen sozial-ökonomisch (jeweils<br />
links/rechts) dimensionierten Raum. Nach den Ergebnissen der Studie<br />
tendieren Schweizer Nationalratswähler zu extremeren ideologischen<br />
Positionen als die Nationalrats-Kandidaten, zeigt sich hinsichtlich der ideologischen<br />
Kongruenz von Wählern und Kandidaten über die fünf betrachteten<br />
Parteien ein uneinheitliches Bild und findet sich außerdem kein systematischer<br />
Zusammenhang zwischen räumlich-ideologischer Wähler-<br />
Kandidaten-Distanz und Wahlerfolg der Kandidaten.<br />
Bericht Bericht zum zum gemeinsamen gemeinsamen PPanel<br />
P anel des des AK AK AK Empirische Empirische Methoden Methoden und des AK<br />
Handlungs Handlungs- Handlungs Handlungs und und Entscheidungstheorie Entscheidungstheorie auf auf dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongress Kongress 2009 2009 in<br />
in<br />
Kiel Kiel<br />
Kiel<br />
Auf dem diesjährigen <strong>DVPW</strong> Kongress in Kiel fand die erste gemeinsame<br />
Veranstaltung der beiden Arbeitskreise „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />
und „Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“ statt. Dieses<br />
Panel sollte den Auftakt von zukünftigen gemeinsamen Veranstaltungen<br />
darstellen, mit denen wir die Kooperation zwischen den beiden Arbeitskreisen<br />
kontinuierlich ausbauen wollen, da wir der Ansicht sein, dass es<br />
sowohl in theoretischer als auch inhaltlicher Hinsicht zwischen diesen beiden<br />
Aks besonders viele Anknüpfungspunkte gibt, die eine stärkere Annäherung<br />
wünschenswert machen.<br />
Die Panelveranstaltung auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress hatte das Thema „Empirische<br />
Implikationen theoretischer Modelle“. Dazu fanden die beiden folgenden<br />
Vorträge statt:<br />
Bernhard Kittel: Kollektives Entscheiden in Netzwerkstrukturen: Eine experimentelle<br />
Untersuchung des Effekts von Informationsasymmetrien in<br />
strukturierten Gremien<br />
Dirk Junge: Die statistische Untersuchung von Verhandlungsprozessen:<br />
strategisches Verhalten, institutionelle Regeln und die Rationalität von Gesetzgebungsentscheidungen<br />
Beide Vorträge verwendeten spieltheoretische Modelle, um theoretische<br />
Erwartungen zu bilden, die sie dann auf empirischer Basis zu überprüfen<br />
suchten. Dabei wurde im ersten Fall für die Gewinnung der empirischen<br />
Daten auf ein Experiment zurückgegriffen, im zweiten Fall auf einen Datensatz,<br />
der Gesetzgebungsverhandlungen in der EU zum Gegenstand hatte.<br />
Beide Vorträge können daher einerseits als paradigmatische Beispiele für<br />
die Verknüpfung formaler Theoriebildung mit empirischen Auswertungsmethoden<br />
wie andererseits als Beleg für die starken Überschneidungen der<br />
Interessengebiete der beiden Arbeitskreise gesehen werden. Unseren Optimismus<br />
über den heuristischen und methodologischen Gewinn gemeinsamer<br />
Veranstaltungen der beiden Aks sehen wir durch den ersten Ver-<br />
104<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
suchsballon als ganz und gar gerechtfertigt, was uns zukünftigen gemeinsamen<br />
Veranstaltungen mit um so mehr Optimismus entgegensehen lässt.<br />
Neuwahl Neuwahl eines eines Sprechers Sprechers des des AK AK MMethoden<br />
M thoden thoden<br />
Auf der Jahrestagung wurde der Wahlvorstand für die turnusmäßige Wahl<br />
eines Sprechers des AK Methoden bestimmt. Olaf Bock (Hamburg) und Johannes<br />
Kessler (Mainz) erklärten sich bereit, diese Aufgabe zu übernehmen.<br />
Kai-Uwe Schnapp (Uni Hamburg) erklärte sich erneut bereit, für den Sprecherrat<br />
zu kandidieren. In der Nominierungsfrist nach der Tagung wurden<br />
keine weiteren Kandidaturen bekannt gegeben. Der Wahlvorstand stellte<br />
damit nach Ablauf der Nominierungsfrist fest, das Kai-Uwe Schnapp erneut<br />
für 3 Jahre Co-Sprecher des AK ist.<br />
Sprecher Sprecher des des des Arbeitskreises:<br />
Arbeitskreises:<br />
Prof. Dr. Joachim Behnke<br />
Lehrstuhl für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Zeppelin University Friedrichshafen<br />
Am Seemooser Horn 20<br />
88045 Friedrichshafen<br />
Tel. 07541/6009-1431<br />
joachim.behnke@zeppelin-university.de<br />
Dr. Manuela Pötschke<br />
FB 5, Angewandte Statistik<br />
Universität Kassel<br />
Nora-Platiel-Str. 1<br />
34109 Kassel<br />
Tel. 0561/804-3139<br />
manuela.poetschke@uni-kassel.de<br />
Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp<br />
Professur für <strong>Politikwissenschaft</strong>, insbesondere Methoden<br />
Universität Hamburg<br />
Allendeplatz 1<br />
20146 Hamburg<br />
Tel. 040/42838-5964<br />
kai-uwe.schnapp@wiso.uni-hamburg.de<br />
105
Arbeitskreis „Gewaltordnungen“<br />
Der AK "Gewaltordnungen" befasst sich mit der Genese, Ausformung und<br />
Dynamik von staatlichen wie nichtstaatlichen Gewaltordnungen, vorwiegend<br />
außerhalb der OECD-Welt.<br />
Im Jahr 2009 führte der AK Gewaltordnungen zwei Tagungen durch. Die<br />
erste fand am 17. April an der Universität Magdeburg zum Thema „Was Was<br />
macht macht die die Polizei? Polizei? Ideal Ideal und und Praxis Praxis in in und und jenseits jenseits der der OECD-Welt“ OECD OECD Welt“ statt. statt.<br />
Außerhalb der OECD-Welt war der Tätigkeitsbereich der Polizei zu keinem<br />
Zeitpunkt rechtlich oder faktisch eindeutig begrenzt. Viele originär polizeiliche<br />
Aufgaben wurden dort stets von Militärs oder Paramilitärs wahrgenommen.<br />
Die Internationalisierung der polizeilichen Zusammenarbeit und<br />
der Ausbau geheimdienstlicher Kapazitäten zur Terrorismusbekämpfung<br />
verleihen der polizeilichen Praxis hier eine neue Dynamik.<br />
Mit diesen neuen Entwicklungen wird die Organisationswirklichkeit der Polizei<br />
noch schwieriger fassbar, als sie es bisher schon war – und zwar diesseits<br />
wie jenseits der OECD-Welt.<br />
Drei Problematiken wurden näher untersucht:<br />
- Betriebslogik der Polizei Polizei: Polizei<br />
Unter dieser Rubrik wurde die alltägliche Praxis<br />
der Polizei in den Ländern Uganda, Ghana und Georgien und Albanien vergleichend<br />
untersucht und dabei auch der Stellenwert informeller Handlungen<br />
für die Funktionsweise polizeilicher Apparate analysiert<br />
- Polizei Polizei und Gewalt Gewalt: Gewalt<br />
Anhand der Beispiele Bombay, Karachi, Buenos Aires<br />
und Mexiko-Stadt wurden Alltagsformen des Polizierens, Ermittlungspraktiken,<br />
Delegation von Polizeifunktionen an andere Gewaltakteure nationale<br />
(auch informelle) und internationale Gruppen und Organisationen diskutiert.<br />
- Internationalisierung der Polizei Polizei: Polizei<br />
Die globale Verbreitung bestimmter Polizeimodelle<br />
und der Polizeiaufbau in Nachkriegsgesellschaften wurden anhand<br />
der Polizeisektorreform in Bosnien Herzegowina und im Kosovo diskutiert.<br />
Die zweite Sitzung des Arbeitskreises Gewaltordnungen fand auf dem<br />
<strong>DVPW</strong> Kongress in Kiel statt. Thema des dort organisierten Panels war<br />
„Klima „Klima und und Gewalt Gewalt – kritische kritische kritische und und empirische empirische empirische Perspektiven“.<br />
Perspektiven“.<br />
Der Zusammenhang zwischen zerstörerischen Mensch-Umwelt-Beziehungen,<br />
gesellschaftlicher Transformation und gewaltförmigen Lösungsstrategien<br />
im Falle des Versagens eingespielter Regulationsmechanismen er-<br />
106<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
scheint in regelmäßigen Abständen auf der politischen wie wissenschaftlichen<br />
Agenda. Im Zuge der Fokussierung des Klimawandels als zentrale<br />
künftige Herausforderung in den internationalen Beziehungen hat der Zusammenhang<br />
von Klimawandel und gewaltsamem Konfliktaustrag in den<br />
letzten Jahren jedoch eine breitere Aufmerksamkeit erfahren. Neben dem<br />
Einfluss von klimabedingten Katastrophen auf Konfliktverläufe geriet das<br />
Thema der Ressourcenkonflikte und damit eng verbunden der Zusammenhang<br />
zwischen Staatszerfall und Klimawandel sowie die Auswirkungen von<br />
zunehmend extremen Wetterbedingungen auf das politische, soziale, ökonomische<br />
und ökologische Gleichgewicht ganzer Regionen in den Blick.<br />
Seit einigen Jahren wird das Thema auch verstärkt im Hinblick auf die entstehenden<br />
Konsequenzen in der OECD-Welt diskutiert. Der Klimawandel<br />
gilt als Sicherheitsrisiko, das vom Europarat über die Bundeswehr bis hin<br />
zur Entwicklungspolitik die verschiedensten politischen Institutionen beschäftigt.<br />
Bisher ist die Forschung zu diesen Themen noch wenig empirisch und<br />
theoretisch fundiert – die Erkenntnisse der bislang vorliegenden Studien<br />
divergieren stark. Während einige den Klimawandel als Ursache für neue<br />
Konfliktformen oder als Hypervariable für die globale Sicherheit im 21.<br />
Jahrhundert ansehen, stellen andere die Erklärungskraft der Variable Klimawandel<br />
für das Auftreten gewaltsamer Konflikte gänzlich in Frage.<br />
Im Rahmen des Panels des AK Gewaltordnungen wurde der Nexus zwischen<br />
Klimawandel, Klimapolitik und gewaltsamen Konflikten kritisch beleuchtet.<br />
Im Rahmen des ersten Vortrags wurden die Möglichkeiten Möglichkeiten einer einer System Systema- System<br />
a<br />
tisierung tisierung des Zusammenhangs zwischen Sicherheit und Klimawandel diskutiert.<br />
Im Mittelpunkt standen die Differenzierung von drei Sicherheits-<br />
Begriffen, die anhand ihrer Referenz-Objekte unterschieden werden: menschliche<br />
Sicherheit (Mensch), erweiterte Sicherheit (Staat) und ökologische<br />
Sicherheit (Umwelt).<br />
In einem zweiten Beitrag wurde beispielhaft an der Klimapolitik Klimapolitik der der USA<br />
USA<br />
untersucht, wie sich das Verständnis von Sicherheit und die Wahrnehmung<br />
von Bedrohung im Kontext der Klimawandel-Debatte verändert haben.<br />
Schließlich untersuchten zwei Beiträge den Zusammenhang von Klima und<br />
Gewalt in unterschiedlichen unterschiedlichen unterschiedlichen Kontexten Kontexten (Haiti und Südpazifik). Dabei wurde<br />
die These aufgestellt, dass im Kontext chronischer politischer Instabilität<br />
und allgemein schwacher Staatlichkeit die Degradierung der Umwelt sowie<br />
die Anfälligkeit gegenüber Naturkatastrophen zunehmend an Bedeutung<br />
gewinnen. Jedoch wurde vor einer monokausalen monokausalen Interpretation Interpretation des des Kl Kli- Kl<br />
i<br />
mawandels mawandels als Konfliktursache gewarnt. Die Verursachungsketten zwischen<br />
Klimawandel und (Gewalt-)Konflikt wurden als lang und komplex<br />
107
dargestellt und der Versuch unternommen solche Verursachungsketten zu<br />
konkretisieren.<br />
Vorschläge Vorschläge für für kommende kommende Veranstaltungen:<br />
Veranstaltungen:<br />
Der AK Gewaltordnungen wird per e-mail über das Thema der kommenden<br />
Veranstaltung abstimmen. Derzeit wurden folgende Themen vorgeschlagen:<br />
108<br />
• Jugendgewalt und Jugendbanden<br />
• Gewaltapparat ohne strategische Orientierung: Zur Perspektivlosigkeit<br />
der Bundeswehr<br />
• Die Militarisierung der humanitären Hilfe<br />
Weitere Vorschläge für Beiträge und weitere Tagungsthemen senden Sie<br />
bitte an die Sprecherinnen.<br />
Weiterführende Informationen erhalten Sie unter http://www.gewaltordnungen.de<br />
(aktuelle Veranstaltungen). Aktuelle Informationen werden<br />
zeitnah über den E-Mail-Verteiler des AK bekannt gegeben.<br />
Sprecherinnen:<br />
Sprecherinnen:<br />
Jutta Bakonyi, M.A.<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Zschokkestr. 32, Geb. 40<br />
39104 Magdeburg<br />
Tel. (0391) 6716-112<br />
Jutta.Bakonyi@ovgu.de<br />
Dr. Berit Bliesemann de Guevara<br />
Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg<br />
Institut für Internationale Politik<br />
Holstenhofweg 85<br />
22043 Hamburg<br />
Tel. (040) 6541-2622<br />
E-Mail: berit.bliesemann@hsu-hh.de<br />
Dr. des. Katrin Radtke<br />
Deutsche Welthungerhilfe<br />
Friedrich-Ebert-Str. 1<br />
53173 Bonn<br />
Tel. (0228) 2288-112<br />
E-Mail: katrin.radtke@welthungerhilfe.de<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />
Bericht Bericht übe über übe r die die Jahrstagung Jahrstagung 2009 2009 in in Bern Bern am am 19./20.Juni 19./20.Juni 2009<br />
2009<br />
„Theorieentwicklung mit Hilfe von Simulation und Experiment“ war das<br />
Schwerpunktthema der diesjährigen Arbeitskreistagung. Die Tagung zielt<br />
einerseits darauf ab, die Möglichkeiten und Grenzen der Simulation, in Abgrenzung<br />
oder als Ergänzung zum klassischen Experiment, zu erörtern; andererseits<br />
sollten die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von relativ<br />
neuen Techniken anhand konkreter Beispiele aufgezeigt werden. Zu diesen<br />
Schwerpunkten und weiteren handlungs- und entscheidungstheoretische<br />
Themen wurden neun Referate gehalten und anschließend diskutiert.<br />
Bericht Bericht über über gemeinsames gemeinsames Panel Panel des des Arbeitskreises Arbeitskreises „Handlungs „Handlungs- „Handlungs und En Ent- En<br />
t<br />
scheidungstheorie“ scheidungstheorie“ und und des des Arbeitskreises Arbeitskreises Arbeitskreises „Empirische „Empirische Methoden“ Methoden“ Methoden“ auf<br />
auf<br />
dem dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongres<br />
<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongres Kongress Kongres s vom vom 21.9. 21.9. bis bis bis zum zum 25.9.2009 25.9.2009 25.9.2009 in in Kiel<br />
Kiel<br />
Auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress in Kiel 2009 wurde gemeinsam mit dem Arbeitskreis<br />
"Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>" ein gemeinsames Panel<br />
zum Thema EITM (Empirische Implikationen theoretischer Modelle)<br />
veranstaltet. EITM ist eine relativ junge Bewegung in der <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
die mit formalen Methoden entwickelte Modelle und Theorien anschließend<br />
einer empirischen Prüfung aussetzt bzw. sich mit den spezifischen<br />
wissenschaftstheoretischen und methodischen Problemen dieser<br />
Vorgehensweise auseinandersetzt. Zu diesem Thema wurden zwei Vorträge<br />
gehalten:<br />
Bernhard Kittel und Wolfgang Luhan „Kollektives Entscheiden in Netzwerkstrukturen:<br />
Eine experimentelle Untersuchung des Effekts von Informationsasymmetrien<br />
in strukturierten Gremien“<br />
Dirk Junge „Die statistische Untersuchung von Verhandlungsprozessen:<br />
strategisches Verhalten, institutionelle Regeln und die Rationalität von Gesetzgebungsentscheidungen“<br />
Jahrbuch Jahrbuch zur zur Handlungs Handlungs- Handlungs und und Entscheidungstheorie<br />
Entscheidungstheorie<br />
Der Arbeitskreis verfügt mit dem „Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie“<br />
über eine periodisch erscheinende Publikation, die von den<br />
Sprechern des Arbeitskreises herausgegeben wird. Das Jahrbuch soll<br />
handlungs- und entscheidungstheoretisch Interessierten die Möglichkeit<br />
bieten, im Rahmen einer periodischen, jährlichen Veröffentlichung aktuelle<br />
Fragestellungen der Politik- und Sozialwissenschaften in einem interdisziplinären<br />
Kontext zu diskutieren. Manuskripte können jederzeit an einen der<br />
Herausgeber geschickt werden. Eingesandte Artikel werden einem Peer-<br />
Review-Verfahren mit zwei anonymen Gutachtern unterzogen.<br />
109
Der aktuelle Band des Jahrbuchs wird voraussichtlich gegen Jahresende<br />
erscheinen. Der Themenschwerpunkt lautet „Neue Entwicklungen beim<br />
Konzept der Rationalität“. Der Band wird zudem von Beiträgen ergänzt, die<br />
sich mit weiteren Themen der Handlungs- und Entscheidungstheorie beschäftigen.<br />
Sprecherwahl<br />
Sprecherwahl<br />
Mit der Jahrestagung in Bern wurde die Amtszeit von Joachim Behnke als<br />
Sprecher des Arbeitskreises beendet. Nach der Wahlordnung ist Joachim<br />
Behnke nach seiner zweiten Amtszeit für die Sprecherpost nicht mehr verfügbar.<br />
Innerhalb der Nominierungsfrist nach der Tagung wurden André<br />
Bächtiger und Johannes Marx als Kandidaten für die Sprecherwahl vorgeschlagen.<br />
Aufgrund der anschließenden Wahl nach der Wahlordnung wurde<br />
André Bächtiger als Sprecher für die Amtsperiode von 3 Jahren gewählt.<br />
Sprecher Sprecher des des des Arbeitskreises:<br />
Arbeitskreises:<br />
André Bächtiger (Universität Bern), Thomas Bräuninger (Universität Mannheim),<br />
Susumu Shikano (Universität Konstanz)<br />
Kontaktadresse:<br />
Kontaktadresse:<br />
andre.baechtiger@ipw.unibe.ch<br />
Thomas.Braeuninger@uni-mannheim.de<br />
Susumu.Shikano@uni-konstanz.de<br />
Webseite Webseite des des Arbeitskreises:<br />
Arbeitskreises:<br />
http://www.uni-konstanz.de/FuF/Verwiss/braeuninger/<strong>DVPW</strong>/index.<br />
htm<br />
110<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Integrationsforschung“<br />
Im Rahmen des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel hat der Arbeitskreis Integrationsforschung<br />
(AKI) erfolgreich eine gemeinsame Veranstaltung mit der Sektion<br />
Internationale Politik durchgeführt sowie ein eigenes Programm für den<br />
Nachwuchs organisiert. In dem Panel „Umweltaußenpolitik der EU“ im Rahmen<br />
der gemeinsamen Veranstaltung trugen Tina Freyburg und Anne Wentzel<br />
von der ETH Zürich zum Thema „External governance as venue-shopping:<br />
framing of policy transfer in EU environmental cooperation with neighbouring<br />
countries“ und Miriam Janina Prys, ebenfalls ETH Zürich, zum „EU rule transfer<br />
in global environmental politics: The pursuit of environmental goals<br />
through trade agreements“ vor. Das zweite Panel der gemeinsamen Veranstaltung<br />
mit der Sektion Internationale Politik fand zum Thema „Außenbeziehungen<br />
der EU“ statt. Die Beiträge von Vera van Hüllen, FU Berlin, zu „Demokratie,<br />
Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit – Kooperation wider Willen?<br />
EU Demokratieförderung im Mittelmeerraum“ und Siegfried Schieder von der<br />
Universität Trier zu „Geostrategische Ambitionen, kluge Handelspolitik oder<br />
Kultur der Solidarität? Die Europäische Union und ihre Entwicklungspolitik“<br />
wurden lebhaft diskutiert. Dies gilt ebenso für das Nachwuchsprogramm des<br />
AKI, in dem jedoch aufgrund kurzfristiger Absagen letztlich nur Sandra Eckert<br />
von der Universität Osnabrück ihre Forschung zum Thema „Regulative Netzwerke<br />
in der EU zwischen Kontinuität und Wandel“ sowie Frank Wendler, Johann<br />
Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, sein Projekt zur „Politisierung<br />
als Klimawandel der europäischen Integration? Theoretische Modellbildung<br />
und empirische Forschungsperspektiven“ vorstellten.<br />
Im Rahmen der Mitgliederversammlung des AKI wurde am 25.09.2009 zudem<br />
ein neues SprecherInnen-Team des AKI gewählt. Die Arbeit des AKI<br />
koordinieren für die nächsten drei Jahre Andrea Lenschow, Universität Osnabrück<br />
(alenscho@uni-osnabrueck.de), Uwe Puetter, Central European University<br />
Budapest (puetteru@ceu.hu) und Carina Sprungk, Freie Universität<br />
Berlin (carina.sprungk@fu-berlin.de). Während der Mitgliederversammlung<br />
berichtete zunächst das alte SprecherInnen-Team (Andrea Lenschow, Uwe<br />
Puetter und Jürgen Neyer, Viadrina-Universität Frankfurt/Oder) über die Aktivitäten<br />
des AKI 2006-2009. Dazu gehörten vor allem die Organisation und<br />
Durchführung zweier internationaler Tagungen.<br />
So führte der AKI zusammen mit der <strong>DVPW</strong>-Sektion für Politische Theorie<br />
und Ideengeschichte und dem Arbeitskreis Europäische Integration an der<br />
Johann-Wolfgang-Goethe Universität vom 15.6-17.6.2006 eine Internationale<br />
Fachkonferenz zum Thema „Politische Theorie der Europäischen Union“<br />
durch. Die Tagung wurde von Frank Janning, Peter Niesen und Jürgen Neyer<br />
organisiert und durchgeführt. Sie wurde von den ca. 50 Teilnehmern durchweg<br />
als großer Erfolg und als wichtiger Schritt in Richtung auf die weitere<br />
111
Entwicklung einer politischen Theorie der Europäischen Union bewertet. Eine<br />
Mehrzahl der Beiträge der Fachtagung erscheint zusammen mit anderen<br />
thematisch passenden Beiträgen im Frühjahr 2010 bei Oxford University<br />
Press unter dem voraussichtlichen Titel „Political Theory of the European<br />
Union“. Die verschiedenen Panels der Tagung befassten sich mit den Themen<br />
„Staatlichkeit und Steuerung“ (Jürgen Neyer, Michelle Everson, Beate<br />
Kohler-Koch, Frank Janning), „Verfassung“ (Neil Walker, Antje Wiener, Christian<br />
Joerges, Giandomenico Majone), „Demokratie“ (Jan-Werner Mueller,<br />
Peter Niesen, Andrew Moravcsik, Claus Offe), „Politische Ordnung” (Philippe<br />
Schmitter, Edgar Grande, Glyn Morgan, Ingeborg Tömmel) und „Whither Europe?“<br />
(Rainer Schmalz-Bruns, Matthias Lutz-Bachmann, Rainer Forst). Die<br />
Tagung wurde finanziell von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der<br />
Stadt Frankfurt am Main und den Freunden der Johann-Wolfgang-Goethe<br />
Universität unterstützt.<br />
Die zweite Tagung zum Thema „Enlargement Five Years After: The State of<br />
European Integration and New Challenges for the Discipline” fand in Kooperation<br />
mit der UACES vom 8.-9.5.2009 an der Central European University<br />
in Budapest statt. Die Konferenz hatte zum Ziel, die relevanten Forschungsthemen<br />
für die Integrationsforschung nach der Erweiterung zu<br />
identifizieren. Insgesamt 80 TeilnehmerInnen aus Europa und Nordamerika<br />
diskutierten in drei Plenarveranstaltungen und 15 Forschungspanels zu<br />
den Themen institutionelle Entwicklung, Außen- und Sicherheitspolitik sowie<br />
Sozialpolitik der erweiterten EU die neuen Herausforderungen für die<br />
Integrationsforschung. Die Konferenz wurde mit einem Vortrag des rumänischen<br />
EU-Kommissars Leonard Orban eröffnet. In der ersten Plenarveranstaltung<br />
disktuierten Thomas Christiansen (Universität Maastricht/<br />
EIPA), Stefanie Bailer (ETH Zurich), Anneli Albi (University of Kent) und Sabine<br />
Saurugger (Institut d’Etudes Politiques Grenoble) die institutionelle<br />
Entwicklung der erweiterten EU. Alle Panelisten hoben hervor, dass sich<br />
die EU-Institutionen entgegen ursprünglicher Erwartungen sehr gut an die<br />
Herausforderungen der Erweiterung – wie z.B. die höhere Anzahl der Mitglieder<br />
– angepasst haben. Die scheinbare Effizienz der institutionellen<br />
Strukturen könnte jedoch gleichzeitig eine stärkere Formalisierung des<br />
Entscheidungsprozesses mit sich bringen, was wiederum Diskussionen um<br />
die mangelnde Legitimität der EU verstärken könnte. Frank Schimmelfennig<br />
(ETH Zurich) moderierte die zweite Plenarveranstaltung, in dem eine<br />
eher gemischte Beurteilung der Außenpolitik der EU-27 zum Ausdruck<br />
kam. Während der neue ungarische Außenminister Peter Balazs und Mathias<br />
Jopp (Institut für Europäische Politik) der Ansicht waren, dass die EU-<br />
Außenpolitik nach der Erweiterung gut funktionierte, es zugleich aber einer<br />
weiteren Stärkung außenpolitischer Instrumente bedürfe, warnten Ian<br />
Manners (Danish Institute for International Studies) und Jan Zielonka (University<br />
of Oxford) vor einer Reihe ungelöster Probleme u.a. in den Bezie-<br />
112<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
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Nr. <strong>141</strong><br />
hungen zwischen der EU und Russland. Im der dritten Plenarveranstaltung<br />
stellten Heinz Fassmann (Universität Wien), Jo Shaw (University of Edinburgh),<br />
Iain Begg (LSE) und Miroslav Beblavy (Slovak Institute of Governance)<br />
ihre Beiträge zu den sozialpolitischen Herausforderungen der EU-<br />
27 vor. Der Schwerpunkt lag hierbei insbesondere auf den Themen Migration,<br />
Freizügigkeit sowie auf der Nachhaltigkeit von Sozialpolitik und ihren<br />
Finanzierungsmöglichkeiten im nationalstaatlichen Rahmen. Zum Abschluss<br />
der Konferenz leitete Nieves Perez-Solorzano (University of Bristol)<br />
eine Reflektionsrunde in der einige ausgewählten TeilnehmerInnen die Ergebnisse<br />
der 15 Forschungspanels zusammenfassten, übergreifende Themen<br />
identifizierten und Schlussfolgerungen für die künftige Forschung zur<br />
erweiterten EU zogen. Die Konferenz wurde durch die Volkswagen-<br />
Stiftung, die CEU Budapest und UACES gefördert.<br />
Das neu gewählte SprecherInnen- Team möchte sich künftig um eine bessere<br />
Vernetzung der AKI-<strong>DVPW</strong>-Mitglieder und eine stärkere Außendarstellung<br />
bemühen. Es plant deshalb für die nächsten drei Jahre unter anderem,<br />
eine eigenständige AKI-Website einzurichten und auf dieser Schritt für<br />
Schritt eine Reihe von Ressourcen zum Thema Integrationsforschung und<br />
Lehre im Bereich Europäische Studien einzustellen. Darüber hinaus sind<br />
verschiedene Veranstaltungen für AKI-<strong>DVPW</strong> Mitglieder geplant, die über<br />
die AKI-Liste und den <strong>DVPW</strong>-Rundbrief bekannt gemacht werden. Die Veranstaltungen<br />
orientieren sich an den Bereichen Forschung, Lehre und<br />
Nachwuchsförderung im Bereich der Integrationsforschung. Dazu gehört<br />
ein internationaler Workshop zum Thema „Teaching the European Union“,<br />
der im Jahr 2010 an der Universität Osnabrück stattfinden soll. Zudem<br />
wird der AKI sich im nächsten Jahr an einer Young Scholars Conference an<br />
der CEU Budapest beteiligen. Für das Jahr 2011 ist eine Nachwuchstagung<br />
des AKI für Promovierende im Bereich Integrationsforschung geplant, die<br />
an der FU Berlin stattfinden soll. Zum Abschluss der Wahlperiode soll eine<br />
forschungsorientierte Fachtagung zu einem noch zu wählenden Thema an<br />
der CEU Budapest stattfinden. Insgesamt wünscht sich das SprecherInnen-Team<br />
für die kommenden Jahre eine rege Beteiligung aller AKI-<strong>DVPW</strong>-<br />
Mitglieder an der Gestaltung der geplanten und aller weiteren Aktivitäten.<br />
113
Arbeitskreis „Internationale Politische Ökonomie“<br />
Der Arbeitskreis veranstaltete im Rahmen des <strong>DVPW</strong> Kongresses in Kiel<br />
eine gemeinsamen Workshop mit der Sektion „Politik und Ökonomie“ unter<br />
dem Titel „Regulierung zwischen nationaler und internationaler Ebene“.<br />
Thomas Rixen (Wissenschaftszentrum Berlin) und Bernhard Zangl (Universität<br />
München) analysierten die Politisierung internationaler Wirtschaftsorganisationen,<br />
Roman Goldbach (Universität Göttingen) ging in seinem Vortrag<br />
auf das Ende des Stabilitäts- und Wachstumspaktes der EU ein, Markus<br />
Tepe (Universität Oldenburg) stellte aus vergleichender Perspektive<br />
Fallstudienergebnisse zur Regulierung öffentlicher Beschäftigung und<br />
Marktwirtschaftsmodelle aus Schweden, Deutschland und Großbritannien<br />
vor. Ausgehend von einer Analyse konkreter Politikfelder diskutierten<br />
Sandra Eckert (FU Berlin) am Beispiel der Europäischen Energie- und Postregulierung,<br />
Tobias Jakobi (Universität Göttingen) am Beispiel der Regulierung<br />
der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland und Großbritannien<br />
und schließlich Sophie Perrin (ETH Zürich) am Beispiel der internationalen<br />
Kooperation im Bereich der Luftverschmutzung die Wechselwirkungen im<br />
Mehrebenensystem politischer Entscheidungsprozesse.<br />
Weiterhin veranstaltet der Arbeitskreis eine Sitzung zu den aktuellen Forschungsfragen<br />
in der Internationalen Politischen Ökonomie. Hiezu gehörte<br />
ein Vortrag von Antonia Graf (Universität Münster), die sich in ihrem Vortrag<br />
mit der Bedeutung Transnationaler Unternehmen für die Konstitution<br />
des Nachhaltigkeitsdiskurses auseinandersetzte. Jörg Faust und Sebastian<br />
Ziaja (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, Bonn) gingen der Frage<br />
nach, inwieweit sich die Partnerwahl der deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />
an den Kriterien der Bedürftigkeit sowie des Demokratieniveaus<br />
orientierte oder andere Faktoren ausschlaggebend waren. Andreas Nölke<br />
(Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt) analysierte anhand von<br />
Rechnungslegungsstandards und Fair Value Accounting die Reaktion von<br />
transnationaler privater Governance auf die Weltfinanzmarktkrise. Maria<br />
Behrens und Holger Janusch (Bergische Universität Wuppertal) gingen auf<br />
die Bedeutung von Normen in den Außenhandelsbeziehungen der EU und<br />
der USA ein und präsentierten erste Interviewergebnisse aus Mexiko und<br />
Chile.<br />
Auf der Mitgliederversammlung wurden folgende neue Sprecherinnen und<br />
Sprecher des Arbeitskreises gewählt:<br />
• Maria Behrens, Prof. Dr., Bergische Universität Wuppertal<br />
(mbehrens@uni-wuppertal.de),<br />
• Antonia Graf, M.A., Universität Münster<br />
(antoniag@uni-muenster.de),<br />
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Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
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• Joscha Wullweber, Dr., Universität Hamburg<br />
(joscha.wullweber@wiso.uni-hamburg.de),<br />
• Hubert Zimmermann, Prof. Dr., Universität Marburg<br />
(hubert.zimmermann@staff.uni-marburg.de)<br />
Die neu gewählten Sprecherinnen und Sprecher bedankten sich bei den<br />
Vorgängern Prof. Doris Fuchs, Ph.D., Prof. Dr. Andreas Busch sowie Dr.<br />
Jörg Faust für ihr Engagement, aufgrund dessen überhaupt zunächst eine<br />
ad-hoc-Gruppe Internationale Politische Ökonomie gegründet und später<br />
zu einem Arbeitskreis aufstieg.<br />
Als mögliche Themen für die kommenden Tagungen des Arbeitskreises<br />
wurden vorgeschlagen:<br />
• Eine Tagung zu Theorien der Internationalen Politischen Ökonomie im<br />
Herbst 2010, an die sich eine NachwuchswissenschaftlerInnen-Tagung<br />
anschließen soll. Der Call for Paper wird im nächsten Frühjahr an die<br />
Mitglieder geschickt sowie im Rundbrief der <strong>DVPW</strong> veröffentlicht.<br />
• Eine weitere Tagung ist zum Thema „Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise“<br />
in Kooperation mit der Sektion „Politik und Ökonomie“ für das<br />
Frühjahr 2011 anvisiert.<br />
• Schließlich ist für den Herbst 2011 eine Tagung mit dem Thema „Global<br />
Governance zwischen Staaten- und Gesellschaftswelt“ vorgesehen.<br />
Weiterhin wurde vorgeschlagen, eine eigene Homepage des Arbeitskreises<br />
einzurichten. Die Sprecherinnen und Sprecher des Arbeitskreises möchten<br />
sich an dieser Stelle bei Dipl. Pol. Holger Janusch (Bergische Universität<br />
Wuppertal) bedanken, der sich bereit erklärt hat, die Homepage einzurichten<br />
und die Mitglieder nach Einrichtung darüber zu informieren.<br />
115
Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“<br />
1. 1. 1. Ergebnisse Ergebnisse des des AK AK-Panels AK Panels im Rahmen des <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongresses <strong>DVPW</strong><br />
Kongresses in Kiel am<br />
24.9.09: 24.9.09: 24.9.09: Unter dem Titel „Local Governance – Gutes Klima durch mehr<br />
Bürgerbeteiligung?“ fand das Panel des AK Lokale Politikforschung auf<br />
dem diesjährigen <strong>DVPW</strong>-Kongress statt. Die inhaltliche und organisatorische<br />
Federführung der Tagung lag bei Lars Holtkamp.<br />
Intensiv wurde dabei in einem ersten Schritt über unterschiedliche Governance-Konzepte<br />
diskutiert, die auf die Input- und Output-Legitimität von<br />
Bürgerbeteiligung und Lokaler Agenda 21 bezogen wurden.<br />
PD Dr. Heike Walk von der TU Berlin stellte mit dem Begriff der partizipativen<br />
Governance ein Konzept vor, dass angelehnt an die partizipatorische<br />
Demokratietheorie voranging auf die Input-Legitimität von Governanceprozessen<br />
abstellt und damit die Verhaftung der konventionellen Analysen in<br />
der Steuerungsdiskussion überwinden will. Anschließend zeigte PD Dr.<br />
Lars Holtkamp aus einer analytischen Governance-Perspektive, dass die<br />
auf Kooperation und rational-umfassende Planungskonzepte abstellenden<br />
Agenda-Prozesse in Zeiten von zunehmender Hierarchisierung und Vermarktlichung<br />
vorwiegend die Partizipationsenttäuschung gefördert haben.<br />
In einem zweiten Block wurde aus international vergleichender Sicht von<br />
Prof. Dr. Brigitte Geißel und Martina Neunecker ein Forschungsdesign präsentiert,<br />
das die Wirkung der Lokalen Agenda auf die Nachhaltigkeitsziele<br />
unter Berücksichtigung der Kontrolle von Drittvariablen erfassen soll. Abschließend<br />
untersuchte Prof. Dr. Sabine Kuhlmann in einem deutschfranzösischen<br />
Vergleich, ob die Einführung neuer Partizipationsformen zu<br />
einer Angleichung der beiden Systeme von „local governance“ geführt hat.<br />
2. 2. 2. Ergebnisse Ergebnisse Ergebnisse der der ggemeinsamen<br />
gg<br />
emeinsamen Tagung Tagung der Deutschen Sektion für Verwaltungswissenschaft<br />
des IIAS, der Sektion „Staatslehre und Politischen Verwaltung“<br />
und des Arbeitskreises „Lokale Politikforschung“ der Deutschen<br />
Vereinigung für <strong>Politikwissenschaft</strong> zum Thema „Kommunale Aufgabenwahrnehmung<br />
im Wandel – Möglichkeiten und Grenzen von Kommunalisierung<br />
und Regionalisierung“, 5.5.-6.5.2009, an der Ruhr-Universität Bochum:<br />
Ziel der Tagung war es, einen Überblick über Strategien, Maßnahmen<br />
und Resultate von Kommunalisierung, Regionalisierung und interkommunaler<br />
Kooperation in Deutschland zu erhalten und diese in den<br />
internationalen Kontext einzubetten. Dabei wurde auch die allgemeinere<br />
Fragestellung von governance und Aufgabenerfüllung in Mehrebenensystemen<br />
mit besonderem Blick auf die sich wandelnde Rolle der Kommunen<br />
diskutiert. Verantwortlich für die inhaltliche Planung und Organisation der<br />
Tagung waren Jörg Bogumil und Sabine Kuhlmann.<br />
116<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Es wurden sowohl unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge (rechtswissenschaftlich,<br />
politikwissenschaftlich) zur Kommunalisierungs- und Dezentralisierungsthematik<br />
vorgestellt als auch zahlreiche Praktikerbeiträge<br />
präsentiert. Im Einzelnen umfasste das Programm die folgenden Slots:<br />
Block 1: Kommunalisierung staatlicher Aufgaben<br />
Prof. Dr. Martin Burgi (Ruhr Universität Bochum): Kommunalisierung staatlicher<br />
Aufgaben - Möglichkeiten, Grenzen und Folgefragen aus rechtlicher<br />
Sicht<br />
Prof. Dr. Hans-Günter Henneke (Deutscher Landkreistag): Chancen von<br />
Kommunalisierungen aus der Sicht der Kommunen<br />
Falk Ebinger (Ruhr Universität Bochum): Die neue Kommunalisierungswelle<br />
– Strategie und Problemlagen<br />
Prof. Dr. em. Hellmut Wollmann (Humboldt Universität zu Berlin): Kritischer<br />
Kommentar zu den Vorträgen<br />
Block 2: Regionalisierung kommunaler Aufgaben<br />
Prof. Dr. Heinrich Mäding (Berlin): Strategische Regionsbildung - zwischen<br />
Wettbewerb und Kooperation<br />
Prof. Dr. Jörg Bogumil/Stephan Grohs (Ruhr Universität Bochum): Möglichkeiten<br />
und Grenzen von Regionalverwaltungen<br />
Prof. Dr. Axel Priebs (Region Hannover): Die Region Hannover – Erfahrungen<br />
und Perspektiven<br />
Folkert Kiepe (Deutscher Städtetag): Erfahrungen mit und Thesen zur<br />
interkommunalen Kooperation<br />
Block 3: Internationale Erfahrungen<br />
Prof. Dr. Sabine Kuhlmann (DHV Speyer): Interkommunale Revolution in<br />
Frankreich<br />
Renate Reiter (FerUni Hagen): Dezentralisierung der Sozialpolitik in Frankreich<br />
Philipp Studinger (Universität Konstanz): Governance-Leitbilder subnationaler<br />
Eliten in Polen und Ungarn im europäischen Vergleich. Muster und<br />
Erklärungen<br />
Die Ergebnisse der Tagung sollen gemeinsam mit weiteren zusätzlich eingeworbenen<br />
Beiträgen 2010 in einem Tagungsband mit dem Titel „Kommunale<br />
Aufgabenwahrnehmung im Wandel: Kommunalisierung, Regionalisierung<br />
und Territorialreform in Deutschland und Europa“ beim VS-Verlag,<br />
Reihe „Stadtforschung aktuell“ veröffentlicht werden (hrsg. v. Jörg Bogumil<br />
und Sabine Kuhlmann).<br />
117
3. 3. Tagungsankündigung/call for papers<br />
Understanding City Dynamics - International Conference of the European<br />
Urban Research Association (24.9. - 26.9.2010 in Darmstadt): The European<br />
Urban Research Association (EURA) will hold its next conference on<br />
‘Understanding City Dynamics’ in Darmstadt (Germany). We extend an invitation<br />
to colleagues from Europe, North America and from across the<br />
world to join us in a conference examining city dynamics. General Questions:<br />
Do cities have choices – in a globalised world? Or: Do local politics<br />
matter? And: How to explain such differences? Do we need a (new) theory<br />
of urbanism/urbanity to understand how modern societies are functioning?<br />
The abstract submission opens 1st January 2010 and ends 31st March<br />
2010. Accepted papers have to be submitted until 30th August 2010. Organizers:<br />
The Conference is organized by the Urban Research Centre<br />
(LOEWE-Schwerpunkt Stadtforschung) at Darmstadt University of Technology<br />
with support of members of the European Urban Research Association<br />
(EURA). For Further information for the conference themes and the tracks<br />
please visit the Conference Homepage www.politikwissenschaft.tudarmstadt.de/citydynamics<br />
4. 4. Publikationen<br />
Publikationen<br />
Bernt, Matthias/ Haus, Michael/ Robischon, Tobias (Hg.): Stadtumbau<br />
und politische Steuerung (erscheint 2009). Der Stadtumbau ist seit 2001<br />
ein zentraler Politikansatz zur Stadtentwicklung, vor allem in den Kommunen<br />
der neuen Länder. Er reagiert dabei nicht nur auf anhaltende Bevölkerungsverluste,<br />
sondern ist darüber hinaus von einer Reihe von Steuerungsinnovationen<br />
geprägt. Der gemeinsam mit der Schader-Stiftung herausgegebene<br />
Band knüpft an eine von Schader-Stiftung, AK LoPoFo und UFZ im<br />
Dezember 2008 veranstaltete Tagung zu "Stadtumbau und lokale(r) Politik"<br />
an und beleuchtet Governanceprozesse im Stadtumbau. Die Beiträge thematisieren<br />
dabei ein breites Spektrum an Problemfeldern und betten die<br />
Analyse des Programms in einen Kontext der Reorganisation von Stadtentwicklungspolitik<br />
und lokaler Governance ein.<br />
Kersting, Norbert/Caulfield, Janice/Nickson, R. Andrew/Olowu, Dele/<br />
Wollmann, Hellmut: Local Governance Reform in Global Perspective 2009.<br />
Content: „Good local governance“ reflects the dual functions of local government.<br />
On the one hand, democratic regimes gain input legitimacy by<br />
responsiveness and by being inclusive towards the preferences of their citizens.<br />
On the other hand, they achieve output legitimacy by effectively delivering<br />
public goods and services. Their governance strategies follow three<br />
major paths - „decentralisation,“ „political administrative reforms“ and<br />
„participatory reforms“. But national contexts, actors, political culture and<br />
118<br />
Herbst 2009<br />
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path dependency matter a lot. In this book continent-wide developments<br />
are compared by using relevant country studies. This comparative approach<br />
focuses on „developing countries“ in Asia, Africa and Latin America,<br />
comparing and contrasting their experience with that of European<br />
countries. (197 pp. with 20 Tab. Softc. EUR 29,90 - ISBN 978-3-531-<br />
16953-8; volume 12)<br />
5. 5. Internationales<br />
Internationales<br />
(1) The ECPR Joint Sessions of Workshops in 2010 will be held at the<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster from 22-27 March. Workshops<br />
with reference to local government and politics are:<br />
- The Developing Role of the Councillor in a Comparative European Context:<br />
Attitudes, Assumptions and Perceptions towards Aspects of Local<br />
Democracy (chaired by Kristof STEVYERS (kristof.stevyers@ugent.be)<br />
GHENT University Colin COPUS (ccopus@dmu.ac.uk) DE MONTFORT University<br />
- The Governance of Partnerships (chaired by Taco BRANDSEN<br />
(t.brandsen@fm.ru.nl); NIJMEGEN, Radboud Universiteit; Matthias FREISE<br />
(freisem@uni-muenster.de); MÜNSTER, Westfälische Wilhelms-Universität).<br />
Deadline for proposals is 1st December (http://www.ecprnet.eu/<br />
joint_sessions/munster/default.asp)<br />
(2) IPSA Conference - March 18-20, 2010 - Jean Monnet Building,<br />
European Commission Luxembourg 2010: Is There a European Model of<br />
Governance? A Comparative Perspective. Panels with reference to local<br />
government and politics are:<br />
- The Role of Subnational Authorities in Multilevel Systems<br />
(Co-Chairs: Wolfgang Renzsch, Uwe Leonardy)<br />
- Territorial and Functional Interest Representation in EU Governance<br />
(Co-Chairs: Michele Knodt, Christine Quittkat)<br />
Call for Paper Proposals - Deadline: November 15, 2009<br />
(http://www.luxembourg2010.org/)<br />
6. 6. Personalia Personalia und und Mitteilungen Mitteilungen in in eigener eigener eigener Sache<br />
Sache<br />
Im Rahmen der AK-Sitzung in Kiel wurde Dr. Angelika Vetter als langjährige<br />
Sprecherin des AK Lokale Politikforschung verabschiedet. Wir danken ihr<br />
an dieser Stelle für ihr umfassendes und kontinuierliches Engagement. Die<br />
Neuwahlen der AK-SprecherInnen sollen 2010 im Rahmen einer breiter<br />
angelegten Tagung stattfinden.<br />
Die Mitgliederversammlung der <strong>DVPW</strong> hat in Kiel eine Neuwahl der Gremien<br />
durchgeführt. Der AK freut sich, dass mit Prof. Dr. Michael Haus in<br />
Zukunft einer seiner Sprecher im Beirat der <strong>DVPW</strong> vertreten ist.<br />
119
Mitglieder und Interessenten des AK werden über den Lopofo-e-mail-<br />
Verteiler mit aktuellen Informationen angeschrieben. Änderungen der bisherigen<br />
Adresse oder Neuanmeldungen schicken Sie bitte an Lars Holtkamp<br />
(Lars.Holtkamp@FernUni-Hagen.de). Aktuelle Informationen zum AK<br />
finden sich auf unserer Homepage unter http://www.uni-stuttgart<br />
.de/soz/avps/lopofo/. Zur besseren Vernetzung der lokalen Politikforschung<br />
machen wir Sie darauf aufmerksam, dass empirische Daten einzelner<br />
Kommunalstudien vom Zentralarchiv für empirische Sozialforschung an<br />
der Universität zu Köln (ZA) gesammelt werden. Erhobene Daten können<br />
nach Projektabschluss an das Zentralarchiv weitergegeben werden. Sie<br />
sind dann auch für andere Forscher verfügbar. Ansprechpartner am ZA ist<br />
Oliver Watteler, M.A (watteler@za.uni-koeln.de).<br />
Mit freundlichen Grüßen, Ihr AK-Sprecherteam<br />
Michael Michael Haus, Haus, Lars Lars Holtkamp, Holtkamp, Sabine Sabine Sabine Kuhlmann<br />
Kuhlmann<br />
120<br />
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Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Migrationspolitik“<br />
<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong> Kongress 2009 2009<br />
Im Rahmen des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel hat der Arbeitskreis eine thematisch<br />
offene Veranstaltung unter dem Titel „Politische Antworten auf Migrationsbewegungen“<br />
durchgeführt. Themen der gut besuchten Veranstaltung<br />
waren neue Formen der Zugangskontrolle (Heike Brabandt, Lena Laube,<br />
Steffen Mau, Bremen), die EU-Grenzsicherungspolitik und EU-<br />
Einwanderungspolitik (Christof Roos, Bremen), die Politikoptionen der<br />
Großen Koalition in der deutschen Migrationspolitik (Roswitha Pioch, Kiel),<br />
die Problemwahrnehmung und wohnungspolitische Reaktionen auf ethnische<br />
Segregation in Deutschland, Holland und England (Sybille Münch,<br />
Leipzig), die Frage, warum Zuwanderer sich politisch engagieren (Stephanie<br />
Müssig, Mainz) und das Selbstverständnis, die Ziele und Strategien von<br />
türkisch-islamischen Verbänden in Deutschland und den Niederlanden<br />
(Matthias Kortmann, Münster).<br />
Neue Neuer Neue r Sprecherkreis<br />
Sprecherkreis<br />
Sprecherkreis<br />
Auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress wurde auch ein neuer Sprecherkreis gewählt. Die<br />
neuen Sprecher sind:<br />
Dr. Uwe Hunger<br />
Westfaelische Wilhelms-Universitaet Muenster<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Scharnhorststrasse 100<br />
48151 Muenster, Germany<br />
mail: hunger@uni-muenster.de<br />
Prof. Dr. Roswitha Pioch<br />
Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, Fachhochschule Kiel<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften - University of Applied Sciences,<br />
Sokratesplatz 2, 24149 Kiel<br />
mail: roswitha.pioch@fh-kiel.de<br />
Stefan Rother<br />
Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung e.V.<br />
Windausstraße 16, 79110 Freiburg<br />
stefan.rother@abi.uni-freiburg.de<br />
Der Arbeitskreis bedankt sich bei Prof. Dr. Sigrid Baringhorst (Universität<br />
Siegen) und PD Dr. Karen Schönwälder (Max-Planck-Institut zur Erforschung<br />
multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften, Göttingen) sehr<br />
herzlich für neun bzw. sechs Jahre erfolgreiche Arbeit als Sprecherinnen<br />
des AK Migrationspolitik.<br />
121
Tagung Tagung für für junge junge Migrationsforscherinnen Migrationsforscherinnen und und Migrat Migration Migrat Migration<br />
ionsforscher ion forscher<br />
Am 15. und 16. Oktober 2009 fand in Münster zum vierten Mal eine Tagung<br />
für junge Migrationsforscherinnen und -forscher statt. Thema der Tagung<br />
war die Rolle der Religion in der Einwanderungsgesellschaft. Über 20<br />
junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus ganz<br />
Deutschland und dem benachbarten Ausland stellten auf der Tagung ihre<br />
aktuellen Forschungsarbeiten vor und diskutierten anschließend ihre Ergebnisse<br />
mit ausgewiesenen Migrations- und ReligionswissenschaftlerInnen.<br />
Themenbereiche der Tagung waren u.a.:<br />
- Die Rolle der Religion für die Migranten im Alltag und im Hinblick auf die<br />
Integration in der Einwanderungsgesellschaft.<br />
- Die Bedeutung und Entwicklung religiöser Organisationen und Interessensverbände<br />
von Einwanderern für die Integration in der Einwanderungsgesellschaft.<br />
- Die Reaktion des politisch-administrativen Systems im Einwanderungsland<br />
auf neue religiöse Einwanderungsgruppen.<br />
- Die Einwanderungs- und Integrationsgeschichte einzelner religiöser<br />
Gruppen (wie z.B. Juden, Muslime, Russisch-Orthodoxe).<br />
- Ein internationaler Vergleich von verschiedenen Einwanderungs- und Integrationsmodi<br />
religiöser Einwanderungsgruppen.<br />
Die Veranstaltung wurde in Kooperationen mit dem Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem Ministerium<br />
für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
und der Akademie Franz Hitze Haus in Münster durchgeführt.<br />
Ein ausführlicher Tagungsbericht soll im nächsten Rundbrief abgedruckt<br />
werden.<br />
Jahrestagung Jahrestagung Jahrestagung 2010<br />
2010<br />
Auch im nächsten Jahr soll eine Jahrestagung des Arbeitskreises stattfinden.<br />
Thema, Termin und Ort sollen im nächsten Rundbrief bekannt gegeben<br />
werden.<br />
Homepage Homepage und und Yahoo Yahoo-Newsgroup Yahoo Newsgroup „Migrationspolitik“<br />
„Migrationspolitik“<br />
Zum Abschluss möchten wir noch einmal auf unsere Homepage und die<br />
neu eingerichtete Yahoo-Newsgroup hinweisen. Auf der Homepage<br />
www.ak-migrationspolitik.de werden aktuelle Informationen zur Arbeit des<br />
Arbeitskreises gegeben, und es besteht die Möglichkeit, sich in die Mailingsliste<br />
des AK einzutragen. Zusätzliche Informationen rund um das Thema<br />
Migrationspolitik und Migrationsforschung werden zudem seit über einem<br />
Jahr durch die Yahoo-Newsgroup „Migrationspolitik“ versendet. Die<br />
Gruppe hat mittlerweile über 120 Mitglieder. Sie können die Gruppe im<br />
Web unter http://de.groups.yahoo.com/group/migrationspolitik/ besuchen.<br />
122<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Politik und Geschichte“<br />
Frühjahrstagung Frühjahrstagung 2010:<br />
2010:<br />
Am 16. und 17. April kommenden Jahres wird sich der Arbeitskreis zu seiner<br />
Frühjahrstagung in Berlin treffen. In Kooperation mit dem Zentrum für<br />
Antisemitismusforschung (ZfA) der Technischen Universität Berlin werden<br />
wir uns in den Räumlichkeiten des ZfA (Ernst-Reuter-Platz 7; 10587 Berlin)<br />
mit dem Thema „Politischer Extremismus und Geschichtspolitik“ auseinandersetzen.<br />
Im einzelnen sind folgende Beiträge geplant:<br />
- Gideon Botsch (Potsdam): Von der Geschichtspolitik zur historischfiktiven<br />
Gegenerzählung? Techniken, Inhalte und Funktionen des Zugriffs<br />
auf Geschichte in der deutschen extremen Rechten der Gegenwart;<br />
- Rainer Erb (Berlin): „Der letzte Mann“. Wie die Rechtsextremen eine militärische<br />
Niederlage in einen moralischen Sieg umdeuten;<br />
- Michael Kohlstruck (Berlin): Varusschlacht und Hermannschlacht. Die<br />
Interpretation der „Schlacht am Teutoburger Wald“ bei Demokraten und<br />
Rechtsextremen;<br />
- Sabine Bergstermann (München): Von „Isolationsfolter“ und „Vernichtungshaft“<br />
- Die kommunikative Strategie der RAF während der Inhaftierung;<br />
- Jennifer Meyer (Erfurt): Völkische Germanenideologie und Bekämpfung<br />
des „jüdischen“ Patriarchats: Zur Rezeption der Germania, der Edda und<br />
des Nibelungenliedes im Rassenfeminismus;<br />
- Stefan Peters (Kassel): La España eterna - Geschichte als Legitimationsquelle<br />
nationaler Identität in Spanien unter Franco;<br />
- Alessandro Salvador (Trient): History in the political ideology and propaganda<br />
of Forza Nuova;<br />
- Hansjörg Buss (Kiel): Die Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft<br />
und die sog. Wehrmachtsausstellung in Kiel (1999).<br />
Den Abendvortrag wird der Direktor des ZfA, Prof. Dr. Wolfgang Benz halten.<br />
Wer Interesse an dieser Diskussion hat, melde sich bitte zur Tagung über<br />
unsere Emailadresse (dvpw-akpug@freenet.de) an. Wir versenden dann<br />
das Programm mit den genauen Orts- und Zeitangaben.<br />
Neue Neue Arbeitskreispublikation:<br />
Arbeitskreispublikation:<br />
Der Arbeitskreis freut sich, als Ergebnis seiner Flensburger Tagung in 2008<br />
einen weiteren Sammelband der Fachöffentlichkeit präsentieren zu können:<br />
123
Harald Schmid (Hrsg.): Erinnerungskultur und Regionalgeschichte. München:<br />
Meidenbauer 2009.<br />
Nachlese zum <strong>DVPW</strong>-Kongress:<br />
Schließlich möchten wir uns beim Vorstand und der Geschäftsführung der<br />
<strong>DVPW</strong> sowie insbesondere bei den vielen SprecherInnen der Arbeitskreise<br />
für die breite und konstruktive Mitarbeit und Diskussion beim AK-Treffen<br />
während des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel bedanken. Wir hatten dieses Rundgespräch<br />
initiiert, um einen Erfahrungsaustausch über Fragen wie die Bedeutung<br />
der AK’s in der <strong>DVPW</strong>, die Zuordnung zu den Sektionen, die finanzielle<br />
Situation sowie die Organisationsstruktur der <strong>DVPW</strong>-Kongresse aus<br />
AK-Sicht in Gang zu setzen. Wir sind erfreut über den regen Zuspruch und<br />
hoffen, damit eine Reflexion in Gang gesetzt zu haben.<br />
Kontaktadressen:<br />
Kontaktadressen:<br />
Dr. Claudia Fröhlich (Berlin): claudia.froehlich@fu-berlin.de<br />
PD Dr. Horst-Alfred Heinrich (Stuttgart/Passau): isfhah@sowi.unistuttgart.de<br />
Dr. Harald Schmid (Kiel): haraldschmid@freenet.de<br />
124<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />
Die Vorbereitung von zwei Tagungen bildete in diesem Jahr den Schwerpunkt<br />
unserer Arbeit. Zum einen fand vom 29.-30. Mai das internationale Symposium<br />
„The Knowledge Behind: The Role of Gender Knowledge in Policy-<br />
Making“ an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Das Symposium wurde<br />
von den Fachgebeiten „Gender und Globalisierung“ (HU Berlin) und „Globalisieurng<br />
und Politik“ (Universität Kassel) in Kooperation mit dem AK „Politik<br />
und Geschlecht“ und der finanziellen Unterstüzung der Volkswagen-Stiftung<br />
veranstaltet. Das Symposium ist auf ein großes Interesse gestoßen und war<br />
mit 60 TeilnehmerInnen sehr gut besucht.<br />
Zum anderen haben wir im Rahmen des <strong>DVPW</strong>-Kongresses „Politik im Klimawandel.<br />
Keine Macht für gerechte Lösungen?“ an der Christian-Albrechts-<br />
Universität in Kiel das AK-Panel mit dem Titel „‚Geschlecht – Macht – Klima’.<br />
Feministische Perspektiven auf Klima, gesellschaftliche Naturverhältnisse<br />
und Gerechtigkeit“ veranstaltet. Auf den Call for Papers gab es erfreulicherweise<br />
viele spannende Rückmeldungen, woraus wir ein Programm zusammengestellt<br />
haben, das sowohl theoretische als auch politisch-praktische<br />
Beiträge zur Klimadebatte umfasste. Neben Wissenschaflterinnen des AK<br />
konnten wir Nadia Johnson, eine Aktivistin der Organisation Women’s Enivronment<br />
and Development Organization (WEDO) aus New York als Referentin<br />
gewinnen. Es wurden weiterhin Vorträge gehalten von Susanne Lettow<br />
(Wien), Tanja Mölders (Lüneburg), Ines Weller (Bremen), Dagmar Vinz (Berlin)<br />
gemeinsam mit Ulrike Röhr (Gender CC – Women for Climate Justice), Miao-<br />
Lin Hasenkamp (Magdeburg), Birte Rodenberg (Berlin) und Liane Schalatek<br />
(Heinrich Böll Stiftung, North America).<br />
Zurzeit planen wir die Veranstaltungen für das Jahr 2010: Im Frühjar wird ein<br />
Work-in-Progress Workshop an der Humboldt Universtiät zu Berlin stattfinden.<br />
Ein Call for Papers wird Ende des Jahres über den AK-Verteiler versendet.<br />
Darüber hinaus planen wir für Herbst 2010 die Jahrestagung des AK.<br />
Neu Neu Neu im im Sprecherinnenrat<br />
Sprecherinnenrat<br />
Prof. Dr. Nikita Dhawan wurde am 24. September von der Mitgliederversammlung<br />
in den Sprecherinnenrat nachgewählt. Der zuvor nur vierköpfige<br />
Sprecherinnenrat ist hiermit nun vollständig.<br />
Auf der AK-Mitgliederversammlung wurde zudem Dr. Alexandra Scheele für<br />
den Beirat nominiert und auf der nachfolgenden Mitgliederversammlung der<br />
<strong>DVPW</strong> auch gewählt. Für den StaFF hat der AK Dr. Dorian Woods und Dr.<br />
Helga Ostendorf nominiert.<br />
Wir freuen uns zudem mitteilen zu können, dass unsere Homepage ein<br />
neues Design hat. Die neue Homepage, mit allen aktuellen Informationen zu<br />
125
Veranstaltungen, Ankündigungen und zur Buchreihe des AK:<br />
http://www.politik-und-geschlecht.de<br />
Kontakt Kontakt zum zum Sprecherinnenrat:<br />
Sprecherinnenrat:<br />
Sprecherinnenrat:<br />
Dr. Gülay Çağlar<br />
Humboldt Universität zu Berlin<br />
- Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät -<br />
Fachgebiet Gender und Globalisierung<br />
Philippstr. 13, Haus 12, 10115 Berlin<br />
Email: guelay.caglar@gender.hu-berlin.de<br />
Prof. Dr. Nikita Dhawan<br />
Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />
Hauspostfach 7<br />
Senckenberganlage 31, 60054 Frankfurt/Main<br />
Email: dhawan@soz.uni-frankfurt.de<br />
Prof. Dr. María do Mar Castro Varela<br />
Alice Salomon Hochschule<br />
Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin<br />
Email: castrovarela@web.de<br />
Dipl.-Päd. Andrea Nachtigall<br />
Weserstr. 199, 12045 Berlin<br />
Email: andrea.nachtigall@gmx.de<br />
Dr. Helen Schwenken<br />
Universität Kassel<br />
- FB 05 Globalisierung & Politik -<br />
Nora-Platiel-Str. 1, 34127 Kassel<br />
Email: Helena.Schwenken@uni-kassel.de<br />
126<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Aktuelle Neuerscheinungen<br />
b u n d e s t a g g r u n d g e s e t z p o l i t i s c h e s s y s t e m e u r o p ä i s c h e u n i o n w a h l e n<br />
v e r f a s s u n g i n t e r n a i o n a l e b e z i e h u n g e n p o l i t i s c h e t h e o r i e p a r t e i e n<br />
i n s t i t u t i o n e n p o l i t i s c h e k u l t u r p o l i t i s c h e e l i t e n p a r l a m e n t a r i s -<br />
m u s d e m o k r a t i e m a c h t r e g i e r u n g v e r w a l t u n g f ö d e r a l i s m u s p o l i t i s c h e<br />
s o z i o l o g i e g l o b a l i s i e r u n g p o l i t i s c h e k o m m u n i k a t i o n p a r t e i e n s y -<br />
s t e m r e c h t s s t a a t g e r e c h t i g k e i t s t a a t p o l i t i s c h e ö k o n o m i e p o l i t i k<br />
Andreas Grimmel /<br />
Cord Jakobeit (Hrsg.)<br />
Politische<br />
Theorien der<br />
Europäischen<br />
Integration<br />
Ein Text- und<br />
Lehrbuch<br />
Dieser Band enthält<br />
bedeutende politikwissenschaftliche<br />
Primärtexte, die<br />
eingehend erläutert<br />
und didaktisch aufbereitet<br />
wurden.<br />
2009. 388 S.<br />
mit 5 Abb. Br.<br />
EUR 29,90<br />
ISBN<br />
978-3-531-15661-3<br />
VS VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN<br />
Martin Beck / Cilja<br />
Harders / Annette<br />
Jünemann / Stephan<br />
Stetter (Hrsg.)<br />
Der Nahe Osten<br />
im Umbruch<br />
Zwischen Transformation<br />
und<br />
Autoritarismus<br />
Dieser Band befasst<br />
sich mit den derzeit<br />
beobachtbaren tiefgreifenden<br />
sozialen,<br />
ökonomischen und<br />
politischen Transformationen<br />
in der<br />
arabischen Welt.<br />
2010. 333 S. (Politik<br />
und Gesellschaft<br />
des Nahen Ostens)<br />
Br. EUR 34,90<br />
ISBN<br />
978-3-531-15607-1<br />
Martin Sebaldt<br />
Die Macht<br />
der Parlamente<br />
Funktionen und<br />
Leistungsprofile<br />
nationaler Volksvertretungen<br />
in den<br />
alten Demokratien<br />
der Welt<br />
Die Bedingungen<br />
parlamentarischer<br />
Macht im internationalen<br />
Vergleich.<br />
Erste vergleichende<br />
Gesamtstudie zu<br />
einem zentralen<br />
Thema der <strong>Politikwissenschaft</strong>.<br />
2009. 423 S. Br.<br />
EUR 49,90<br />
ISBN<br />
978-3-531-17059-6<br />
Volker Schneider /<br />
Frank Janning /<br />
Philip Leifeld / Thomas<br />
Malang (Hrsg.)<br />
Politiknetzwerke<br />
Modelle, Anwendungen<br />
und Visualisierungen<br />
Grundlagen und<br />
Anwendungen der<br />
Netzwerkanalyse<br />
2009. 406 S. Br.<br />
EUR 34,90<br />
ISBN<br />
978-3-531-16401-4<br />
Erhältlich im Buchhandel<br />
oder beim Verlag.<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Stand: Oktober 2009.<br />
VS Verlag für Sozialwissenschaften<br />
Abraham-Lincoln-Straße 46<br />
65189 Wiesbaden<br />
Telefon 0611.7878-245<br />
Telefax 0611.7878-420<br />
www.vs-verlag.de
Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />
A. A. VVeröffentlichungen<br />
V eröffentlichungen des des Arbeitskreises:<br />
Arbeitskreises:<br />
Die Ergebnisse der Jahrestagungen und andere thematisch einschlägige<br />
Studien erscheinen in der Schriftenreihe „Politik und Religion" des Arbeitskreises,<br />
die im VS-Verlag für Sozialwissenschaften (vormals Westdeutscher<br />
Verlag) verlegt wird. Aktuell bzw. zurzeit in Vorbereitung sind:<br />
Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion, Zivilgesellschaft<br />
und bürgerliches Engagement, Wiesbaden 2010 (in Vorbereitung)<br />
Antonius Liedhegener/Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.): Religion, Menschenrechte<br />
und Menschenrechtspolitik, Wiesbaden 2009 (i.E.).<br />
Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener (Hrsg.): Gerechter Krieg –<br />
Gerechter Frieden. Religionen und friedensethische Legitimationen in aktuellen<br />
militärischen Konflikten, Wiesbaden 2009.<br />
Ines-Jacqueline Werkner/Antonius Liedhegener/Mathias Hildebrandt<br />
(Hrsg.): Religionen und Demokratie. Beiträge zu Genese, Geltung und Wirkung<br />
eines aktuellen politischen Spannungsfeldes, Wiesbaden 2009.<br />
Interessierte Autorinnen und Autoren sind eingeladen, Buchmanuskripte<br />
zur Veröffentlichung in dieser Schriftenreihe einzureichen. Die Arbeiten<br />
sollten eine sozialwissenschaftliche Fragestellung verfolgen und thematisch<br />
im Bereich „Politik und Religion“ angesiedelt sein. Weitere Auskünfte<br />
erteilt der Herausgeber der Reihe, Manfred Brocker, oder der zuständige<br />
Lektor des VS-Verlages, Herr Schindler (frank.schindler@vs-verlag.de).<br />
B. B. Tagungen<br />
Tagungen<br />
Ankündigung Ankündigung und und Call Call for for Papers<br />
Papers<br />
zur Jahrestagung 2010<br />
„Religion und Politik in Deutschland 20 Jahre nach der deutschen Einheit“<br />
Ort: Thomas-Morus-Akademie Bensberg (angefragt)<br />
Termin: voraussichtlich 10.-12. September 2010<br />
Seit dem tiefgreifenden politischen Umbruch der Jahre 1989 und 1990<br />
sind mittlerweile zwanzig Jahre vergangen, die scheinbar nicht nur von einem<br />
weiteren sozialen Bedeutungsverlust des Religiösen in Westdeutschland<br />
gekennzeichnet waren, sondern die auch keineswegs jenen Aufschwung<br />
der Religion in Ostdeutschland mit sich brachten, der direkt nach<br />
1989 vielfach erwartet wurde. Diese Entwicklung hat Folgen für die Stellung<br />
der Kirchen in der deutschen Gesellschaft. Immer weniger können sie<br />
auf eine breite Verankerung in der Gesellschaft zurückgreifen, welche ihnen<br />
bisher eine hohe Legitimität für gesellschaftspolitische Vorschläge<br />
128<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
gewährte. Dies dürfte nicht unwesentliche Folgen für die soziale und politische<br />
Präsenz von Religion und Kirche in Deutschland besitzen. Nicht nur<br />
die öffentliche Bedeutung kirchlicher Äußerungen steht zur Diskussion,<br />
auch institutionelle Veränderungen, die den Einfluss der Kirchen auf Politik<br />
und Gesellschaft reduzieren, scheinen möglich. Parallel führen Entwicklungen<br />
religiöser Pluralisierung und Individualisierung zu neuen Herausforderungen,<br />
die eine Umgestaltung der kulturellen, rechtlichen und politischen<br />
Rahmenbedingungen von Kirche und Religion zur Folge haben. Auf der Gegenseite<br />
könnten sich mit der propagierten „Wiederkehr des Religiösen“ in<br />
die Öffentlichkeit und den Diskussionen über einen „postsäkularen“ Umgang<br />
mit religiösen Argumenten neue Felder des Umgangs zwischen Politik<br />
und Religion in Deutschland ergeben. Wie sich diese angesichts der unterschiedlichen<br />
innerdeutschen Religionskulturen in die politischen Räume<br />
auf Bundes- und Landesebene einordnen lassen und welche Bedeutung die<br />
Religion für das politische Alltagsleben (Wahlverhalten, politische Kultur,<br />
Parteien, gesellschaftliche Integration) heute im wiedervereinigten<br />
Deutschland besitzt, ist zu untersuchen.<br />
20 Jahre nach der deutschen Einheit können und müssen somit verschiedene<br />
Fragen aufgeworfen werden: Führt ein weiterer Abbruch religiöser<br />
Traditionen zu einer Erosion in der politischen Bedeutung der christlichen<br />
Kirchen? Welche Strategien haben die ostdeutschen Kirchen gewählt, um<br />
dem Prozess der Entkirchlichung zu begegnen? Wie erfolgreich waren sie<br />
in ihren Bemühungen? Welche Konsequenzen hat die religiöse Pluralisierung<br />
auf die Stellung der Religion in Deutschland? Welche Folgen ergeben<br />
sich aus den immer noch bestehenden unterschiedlichen Kulturen der<br />
westdeutschen Konfessionszugehörigkeit und der ostdeutschen Konfessionslosigkeit<br />
für die Kirchen und deren politische Gestaltungsmöglichkeiten?<br />
Was bedeuten die Entwicklungen und Differenzen für die politische<br />
Gemeinschaft? Kommt es zu einem Verlust des für die Identitätsbildung<br />
wichtigen religiösen Sozialkapitals? Kann sich eine (post)säkulare Kultur<br />
des Umgangs mit Religion in Deutschland etablieren? Gibt es immer noch<br />
ein unterschiedliches politisches Verhalten zwischen den Zugehörigen unterschiedlicher<br />
Konfessionen und auch Konfessionslosen? Wie sind die<br />
Haltungen der Kirchen und Gläubigen zu aktuellen politischen Tagesthemen<br />
aber auch einzelnen Policies? Und unterscheiden sich diese Positionen<br />
von denen säkularer Deutscher?<br />
Das Anliegen der Tagung besteht darin, die seit 1989 abgelaufenen Wandlungsprozesse<br />
im Verhältnis zwischen Politik und Religion in Deutschland<br />
in den Blick zu nehmen und die Folgen für die gegenwärtige Beziehung zueinander<br />
zu analysieren. Unter Bezug auf theoretische Modelle der politikwissenschaftlichen<br />
und religionssoziologischen Erklärung sind Studien,<br />
welche die Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre in Deutschland den<br />
Blick nehmen, besonders erbeten. Dabei sollte ein besonderer Fokus auf<br />
129
der Entwicklung in Ostdeutschland liegen. Diese ist aber nicht isoliert zu<br />
betrachten, sondern soll im Vergleich zur westdeutschen Entwicklung gesehen<br />
werden. Willkommen sind ebenso Detail- und Fallstudien zu verschiedenen<br />
Bereichen der Entwicklung des Verhältnisses von Politik und<br />
Religion wie auch Analysen, die zwischen West- und Ostdeutschland systematisch<br />
vergleichen.<br />
Erwünscht sind Vortragsvorschläge, die<br />
(a) empirische Studien zur Entwicklung des Verhältnisses von Religion und<br />
Politik im innerdeutschen Vergleich vorstellen. Dies umfasst sowohl historische<br />
wie auch politikwissenschaftlich-qualitative bzw. -quantitative<br />
Studien.<br />
(b) die Tragfähigkeit theoretischer Ansätze der <strong>Politikwissenschaft</strong> als auch<br />
der Religionssoziologie unter Bezugnahme auf die deutsche Situation<br />
diskutieren.<br />
(c) Analysen der in Deutschland bestehenden Kirchen und ihrer (politischen)<br />
Reaktionsformen auf die gesellschaftlichen Entwicklungen beinhalten.<br />
(d) den Prozessen des Bedeutungswandels von Religion und Kirchen für<br />
einzelne Policy-Felder nachgehen.<br />
(e) die (unterschiedliche) Präsenz religiöser Akteure und Argumente in den<br />
relevanten Diskursen der Sozialethik beleuchten und ggf. konfessionell<br />
aufschlüsseln.<br />
(f) den Konsequenzen der Veränderungen der Bedeutung von Religion für<br />
den einzelnen Bürger in seinen Verhaltensweisen nachspüren.<br />
(g) das Verhältnis zwischen Religion und Politik oder den Bezug der Religion<br />
zur Zivilgesellschaft im gesamtdeutschen Vergleich thematisieren.<br />
(h) die spezifische Rolle der Religion für den Transformationsprozess der<br />
Jahre 1989/1990 beleuchten.<br />
(i) die die Frage „Religion und Politik in Deutschland zwanzig Jahre nach<br />
der Einheit“ in interreligiöser Perspektive behandeln und dabei vorwiegend<br />
die Positionen von Christen und Muslimen darstellen und kontrastieren.<br />
Eine Veröffentlichung der Beiträge in einem Tagungsband ist vorgesehen.<br />
Um eine bessere Diskussionsgrundlage für die Tagung zu schaffen, wird<br />
darum gebeten, die schriftlichen Fassungen der Vorträge zwei Wochen vor<br />
der Tagung bereitzustellen. Damit soll allen Beteiligten die Möglichkeit<br />
eröffnet werden, die Beiträge zu kommentieren und Verbesserungsvorschläge<br />
für die spätere Publikation der eigenen Beiträge aufzunehmen.<br />
Wir bitten interessierte Kolleginnen und Kollegen um die Zusendung von<br />
Vorschlägen/Abstracts zu den Vortragspapieren von ca. ein bis zwei DIN<br />
A4 Seiten bis 30. 30. April April April 2010 2010 an folgende Adressen:<br />
130<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Prof. Dr. Gert Pickel<br />
Universität Leipzig<br />
Professur für Kirchen- und Religionssoziologie<br />
Otto-Schill-Str. 2<br />
04155 Leipzig<br />
Email: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />
Dr. Oliver Hidalgo<br />
Universität Regensburg<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
Universitätsstr. 31<br />
93040 Regensburg<br />
Email: oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />
C. C. Kontaktadressen Kontaktadressen der der der Sprecher Sprecher des des des Arbeitskreises:<br />
Arbeitskreises:<br />
Dr. Oliver Hidalgo, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universität Regensburg,<br />
Universitätsstr. 31, 93040 Regensburg.<br />
Email: oliver.hidalgo@politik.uni-regensburg.de<br />
Prof. Dr. Antonius Liedhegener, Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik<br />
(ZRWP), Universität Luzern, Kasernenplatz 3, CH-6000 Luzern 7, Schweiz.<br />
Email: antonius.liedhegener@unilu.ch<br />
Prof. Dr. Gert Pickel, Universität Leipzig, Professur für Kirchen- und Religionssoziologie,<br />
Otto-Schill-Str. 2, 04155 Leipzig.<br />
Email: pickel@rz.uni-leipzig.de<br />
PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, derzeit Vertretungsprofessorin für Internationale<br />
Politik und Gesellschaft am Institut für Sozialwissenschaften an der<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Westring 400, 24118 Kiel. Email:<br />
werkner@politik.uni-kiel.de<br />
D. D. Wichtige Wichtige Informationen Informationen und und Hinweise<br />
Hinweise<br />
Die Homepage des Arbeitskreises erreichen Sie unter<br />
<br />
Dort finden Sie aktuelle Informationen und die<br />
Programme vergangener Jahrestagungen.<br />
Interessenten, die in den Arbeitskreis aufgenommen werden möchten,<br />
können ihre Kontaktdaten auf der Homepage unter<br />
<br />
registrieren. Sie erhalten dann zukünftig alle<br />
Informationen des Arbeitskreises per Mail.<br />
131
Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />
1. 1. Umbennung Umbennung in in AK AK „Politik, „Politik, Wissenschaft Wissenschaft und und Technik“<br />
Technik“<br />
Die Mitgliederversammlung hat die Erweiterung des Titels „Politik und<br />
Technik“ um den Begriff „Wissenschaft“ beschlossen. Damit soll die Verknüpfung<br />
von Wissenschaft und Technik (technoscience) und die entsprechende<br />
Ausrichtung der Innovations- und Forschungspolitik reflektiert<br />
werden. Mit der Umbenennung wird Wissenschaft (governance of and<br />
through science) nun auch explizit zum Thema des Arbeitskreises. Nicht<br />
zuletzt geraten die Sozialwissenschaften und die Rolle von wissenschaftlicher<br />
Expertise im Politikprozess in den Blick (science-policy interaction).<br />
2. 2. 2. Neuwahl Neuwahl der der Sprecher Sprecher Sprecher des des Arbeitskreises<br />
Arbeitskreises<br />
Die Mitgliederversammlung bedankt sich bei Volker Schneider für sein<br />
neunjähriges Engagement als Sprecher des Arbeitskreises sowie bei Peter<br />
Feindt, Petra Schaper-Rinkel und Jan-Peter Voß für ihre Mitarbeit in den<br />
letzten drei Jahren. Für die Periode 2009-2012 wurden folgende Personen<br />
als Sprecher gewählt (Kontaktdaten finden sich am Ende des Beitrags):<br />
Stefan Stefan Kuhlmann Kuhlmann ist Professor für Grundlagen von Wissenschaft, Technologie<br />
und Gesellschaft und Leiter der Abt. „Science, Technology, and Policy<br />
Studies (STPS)“ an der Universität Twente in den Niederlanden. Zuvor war<br />
er an der Universität Utrecht (2001-2006), am Fraunhofer-Institut für System-<br />
und Innovationsforschung (1988-2006) sowie an der Universität<br />
Kassel (1979-1988) tätig. Er studierte <strong>Politikwissenschaft</strong> und Geschichte<br />
in Marburg/Lahn (1972-78), promovierte (1986) und habilitierte sich 1998<br />
in <strong>Politikwissenschaft</strong> (Universität Kassel). Seit dem Ende der 1980er Jahre<br />
untersucht er Wissenschaft und technologische Innovation als soziale und<br />
politische Prozesse. Er ist Mitherausgeber mehrer Zeitschriften, u.a. von<br />
Research Policy (Elsevier). 2010 erscheint The Theory and Practice of Innovation<br />
Policy: An International Research Handbook (hg. mit R. Smits und Ph.<br />
Shapira; Cheltenham: E. Elgar). Kuhlmann war Mitbegründer des Arbeitskreises<br />
„Politik und Technik“ der <strong>DVPW</strong> (Darmstadt 1988).<br />
Sonja Sonja Palfner Palfner ist Postdoktorandin im DFG-Graduiertenkolleg Topologie der<br />
Technik an der Technischen Universität Darmstadt. Zuvor war sie Doktorandin<br />
im DFG-Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie" an der<br />
Humboldt-Universität zu Berlin (2005-2007). Sie studierte <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
an der Freien Universität Berlin (2000-03) und Regionalwissenschaften<br />
Lateinamerika an der Universität zu Köln und promovierte am Otto-<br />
Suhr-Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong> der Freien Universität Berlin (2008).<br />
Ihre aktuellen Forschungsinteressen liegen in der Geschichte des Deutschen<br />
Klimarechenzentrums in Hamburg, der Gen-Forschung und Biomedizin,<br />
sowie Infrastrukturentwicklung in der Wissenschaft. Sie publizierte u.a.<br />
Gen-Passagen. Molekularbiologische und medizinische Praktiken im Umgang<br />
132<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
mit Brustkrebs-Genen. Wissen - Technologie – Diagnostik (Bielefeld: transcript,<br />
2009).<br />
Jan Jan-Peter Jan<br />
Peter Peter Voß leitet die Nachwuchsgruppe Innovation in Governance am<br />
Institut für Soziologie und dem Zentrum Technik und Gesellschaft der<br />
Technischen Universität Berlin. Zuvor war er am Öko-Institut in Freiburg<br />
(1999-2003) und Berlin (2003-2009) tätig sowie Gastwissenschaftler u.a.<br />
an der University of Sussex (2006) und am Europäischen Hochschulinstitut<br />
in Florenz (2007). Er studierte <strong>Politikwissenschaft</strong> und Ökonomie an der<br />
Freien Universität Berlin (1992-99) und an der London School of Economics<br />
and Political Science (1996-97) und promovierte an der School of<br />
Management and Governance der University of Twente (2007). Er forscht<br />
zur Innovation von neuen Politikformen, der politischen Gestaltung von<br />
Wissenschaft- und Technikentwicklung, zu Energie- und Klimaschutzpolitik<br />
sowie Methoden der Nachhaltigkeitsforschung. Er publizierte u.a. Reflexive<br />
Governance for Sustainable Development (hg. mit D. Bauknecht und R.<br />
Kemp; Cheltenham: E.Elgar, 2006).<br />
3. 3. Perspektiven<br />
Perspektiven<br />
Perspektiven<br />
Die Mitgliederversammlung identifizierte folgende Punkte zur Orientierung<br />
für die nächsten drei Jahre:<br />
• Die internationale Vernetzung des Arbeitskreises sowie die Kooperation<br />
mit thematisch ähnlich ausgerichteten Untergliederungen in anderen<br />
Fachvereinigungen soll fortgeführt werden (z.B. ECPR, EASST, 4S,<br />
DGS, GWTF).<br />
• Thematisch soll der „Rückwirkung“ von Wissenschaft und Technik auf<br />
Politik stärkere Beachtung gezollt werden (Governance durch Wissenschaft<br />
und Technik).<br />
• Die nächste Veranstaltung des Arbeitskreises soll am 17-18. Juni 2010<br />
zum Thema „Wissen in politischen Entscheidungsprozessen“ stattfinden<br />
(Ort wird noch festgelegt).<br />
• Dem Nachwuchs des Arbeitskreises soll mindestens enmal im Jahr die<br />
Gelegenheit zur Diskussion und Vernetzung gegeben werden.<br />
• Beim anstehenden Umzug der Website wird eine Überarbeitung angestrebt.<br />
4. 4. Rückblick Rückblick auf auf Veranstaltungen Veranstaltungen auf auf dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongress<br />
Kongress<br />
Die beiden inhaltlichen Veranstaltungen des Arbeitskreises waren gut besucht<br />
und haben interessante Ansatzpunkte für weiterführende Forschung<br />
und Diskussionen aufgeworfen.<br />
Die Veranstaltung Innovations- und Industriepolitik für nachhaltige Entwicklung<br />
(zusammen mit AK Umweltpolitik/ Global Change, organisiert von J.-P.<br />
Voß und P.-O. Busch) hatte die vergleichende Betrachtung von verschiedenen<br />
Ansätzen der Nachhaltigkeitspolitik zum Inhalt (Ökologische Industriepo-<br />
133
litk in Deutschland, Carbon Trust in Großbritanninen und Transition Management<br />
in den Niederlanden). Die Diskussion zeigte weitergehende Forschungspotenziale<br />
in der vergleichenden Analyse des Entstehungsprozesses<br />
von neuen Politikformen, die sich in Auseinandersetzung mit dem Leitbild<br />
nachaltiger Entwicklung herausbilden.<br />
Die Veranstaltung Wissenschaftspolitik angesichts globaler Herausforderungen:<br />
Zwischen Zerfaserung und Megalomanie (organisiert von P. Feindt und<br />
J.-P. Voß) befasste sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit der Frage, ob<br />
„big problems“ angemessen mit „big science“ zu begegnen sei, bzw. ob der<br />
globale Klimawandel wissenschaftspolitisch nach einem neuen „Manhattan<br />
Project“ verlange. Die Diskussion von Beiträgen u.a. zum Intergovernmental<br />
Panel on Climate Change, zum Millenium Ecosystem Assessment und zur<br />
Organisation wissenschaftlicher Expertise im Kontext gobaler Biodiversitätspolitik<br />
zeigte, dass globale Probleme in diversen lokalen Kontexten verankert<br />
sind und dass in der Analyse Wissen und Wertungen eng miteinander verwoben<br />
sind. Darüber hinaus zeigten die Beiträge, dass bereits eine komplexe<br />
Struktur der globalen Governance von Wissenschaft und Forschung vorhanden<br />
ist. Forschungsperspektiven wurden darin gesehen, ein breiteres Repertoire<br />
von Organisations- und Governanceformen zu identifizieren, die (äquivalent<br />
oder komplementär) zur Generierung von Wissen für die politische<br />
Bearbeitung globaler Probleme beitragen können.<br />
5. 5. Kontakt<br />
Kontakt<br />
Die Sprecher des Arbeitskreises freuen sich über jegliche Art von Anfragen,<br />
Kommentaren und Hinweisen.<br />
Prof. Dr. Stefan Kuhlmann<br />
University of Twente, Dept. of Science, Technology, and Policy Studies<br />
(STPS) at the School of Management and Governance & Institute of Innovation<br />
and Governance Studies (IGS)<br />
Capitool 15, P.O. Box 217, 7500 AE Enschede, The Netherlands<br />
s.kuhlmann@utwente.nl<br />
Dr. Sonja Palfner<br />
Technische Universität Darmstadt<br />
FB 2 - Graduiertenkolleg "Topologie der Technik"<br />
Karolinenplatz 5, D-64289 Darmstadt<br />
palfner@ifs.tu-darmstadt.de<br />
Dr. Jan-Peter Voß<br />
Technische Universität Berlin<br />
Forschungsgruppe Innovation in Governance am Institut für Soziologie &<br />
Zentrum für Technik und Gesellschaft (ZTG)<br />
Sekretariat ER 2-2, Hardenbergstr. 36A, D-10623 Berlin<br />
jan-peter.voss@tu-berlin.de<br />
134<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Politikberatung“<br />
<strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong> Kongress Kongress in in Kiel Kiel - Bericht<br />
Bericht<br />
Der Arbeitskreis „Politikberatung“ führte am 24. September 2009 zwischen<br />
14 und 17 Uhr im Rahmen des Jahreskongresses 2009 der <strong>DVPW</strong> in Kiel in<br />
Hörsaal D des Auditorium Maximum der Christian Alberts Universität eine<br />
Sitzung zum Thema „Klimawandel in der Politikberatung?“ durch, dem sich<br />
ein Arbeitstreffen des Arbeitskreises unmittelbar anschloss.<br />
Im Namen der Sprechergruppe des AK Politikberatung begrüßte Dr. Martin<br />
Thunert, Universität Heidelberg, die 15-20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
der Sitzung.<br />
Als erster Redner sprach Detlef F. Sprinz, Ph.D.,Senior Scientist am Potsdam-Institut<br />
für Klimafolgenforschung über "Klima und langfristige Umweltprobleme:<br />
Herausforderungen für Forschung und Beratung". Dem halbstündigen<br />
Vortrag folgte eine ebenso lange angeregte Diskussion. Anschließend<br />
untersuchte Dr. Martin Thunert vom Heidelberg Center for American Studies,<br />
Universität Heidelberg in seinem 25-minütigen Vortrag „Team of Rivals?“<br />
die „Beratungsstrukturen in und im Umfeld der Obama-<br />
Administration“, dem sich ebenfalls eine lebendige Diskussion anschloss.<br />
Während des direkt anschließenden Business-Meetings des AK resümierte<br />
Sprechervertreter Dr. Martin Thunert zunächst die bisherige Arbeit des AK<br />
Politikberatung von seiner Gründung als ‚Ad hoc Gruppe Politikberatung’ auf<br />
dem <strong>DVPW</strong> Kongress 2003 in Mainz bis zur Gegenwart. Diese Überblicksdarstellung<br />
war notwendig, da die überwiegende Mehrheit der Anwesenden<br />
bisher nicht in die Arbeit des AK involviert war. Neben vielfältigen Tagungsaktivitäten<br />
– zuletzt eine Kooperationstagung mit dem <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreis<br />
„Politik und Kommunikation“ und der DGPuK-Fachgruppe „Kommunikation<br />
und Politik“ vom 12.-14.02.2009 in Düsseldorf zum Thema Expertise - Entscheidung<br />
– Öffentlichkeit. Politikberatung unter dem Kommunikationsaspekt<br />
- konzentrierte sich der ‚Rechenschaftsbericht’ des Sprecherkreises<br />
insbesondere auf zwei Kernprojekte des AK: die Herausgabe des Handbuchs<br />
Politikberatung (VS-Verlag 2006), an dem mehr als 50 Autorinnen und Autoren<br />
mitwirkten und die in Jahren 2006 und 2007 in Angriff genommene und<br />
2008 erfolgte Gründung der seit April 2008 vierteljährlich ebenfalls im VS-<br />
Verlag erscheinenden ‚Zeitschrift für Politikberatung’ (ZPB), die vom Sprecherteam<br />
des AK Politikberatung herausgegeben wird.<br />
Hinsichtlich der Weiterführung des AK Politikberatung jenseits von Publikationen<br />
und Zeitschrift entschied die Versammlung, über Perspektiven und<br />
zukünftige Projekte während des ersten Quartals 2010 ein für alle Interessierten<br />
offenes Online-Forum durchzuführen, das vom bisherigen Sprecherkreis<br />
organisiert werden wird. Einstimmig erfolgte der Beschluss, dass der<br />
135
isherige Sprecherkreis dazu bis zu einer Neu- oder Wiederwahl im 2. Quartal<br />
2010 im Amt bleibt.<br />
Alle an der Zukunft des Arbeitskreises Interessierten sind herzlich zur Beteiligung<br />
am Online-Forum im ersten Quartal 2010 eingeladen. Wer dies tun<br />
will oder eine Funktion innerhalb des Arbeitskreises übernehmen möchte,<br />
sende bitte zur Registrierung bis Jahresende 2009 eine e-mail an politikberatung@hotmail.com.<br />
Zeitschrift Zeitschrift für für Politikberatung Politikberatung (ZPB) (ZPB)<br />
(ZPB)<br />
Im Berichtszeitraum erschienen die Hefte 1/2009 der „Zeitschrift für Politikberatung“<br />
mit dem Themenschwerpunkt „Politikberatung und Wirtschaft“<br />
sowie ZPB 2/2009, das schwerpunktmäßig dem Thema „Leadership“ gewidmet<br />
ist, im VS-Verlag, Wiesbaden. Die Herausgeber danken den Gastherausgeberinnen<br />
von Heft 1/209 Dr. Susanne Cassel, Bundesministerium für<br />
Wirtschaft (zusammen mit Dr. Svenja Falk) und für Heft 2/2009 Dr. Manuela<br />
Glaab (Universität München) für Ihre hervorragende Arbeit. Im November<br />
2009 erscheint das thematisch offene Heft 3/2009 der ZPB und zum Jahreswechsel<br />
2009/2010 Heft 4/2009 mit dem Themenschwerpunkt „Politikberatung<br />
in Emerging Markets“.<br />
Anfragen bezüglich von Beiträgen für künftige Hefte (wissenschaftliche Aufsätze,<br />
Forumsbeiträge, Beratungsportraits, Buchbesprechungen und Tagungsberichte<br />
etc.) richten Sie bitte an unseren Chefredakteur Henrik Schober<br />
unter henrik.schober@i-u.de oder die Herausgeber.<br />
URL URL der der AK AK-Homepage: AK AK Homepage: http://www.politikberatung<br />
http://www.politikberatung-dvpw.de<br />
http://www.politikberatung<br />
dvpw.de<br />
ZPB ZPB im im Internet: Internet: Internet: www.zpb www.zpb-digital.de<br />
www.zpb digital.de<br />
gez. Sprecherinnen und Sprecher des Arbeitskreises Politikberatung (politikberatung@hotmail.com)<br />
Dr. Svenja Falk (Accenture GmbH, Kronberg und Bangalore), (svenja.falk@accenture.com)<br />
PD Dr. Dieter Rehfeld (Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen) (rehfeld@iatge.de)<br />
Prof. Dr. Andrea Römmele (International University in Germany- Bruchsal)<br />
(Andrea.Roemmele@i-u.de)<br />
Dr. habil. Martin Thunert (Heidelberg Center for American Studies, Universität<br />
Heidelberg) (mthunert@hca.uni-heidelberg.de)<br />
136<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Politische Psychologie“<br />
Der Arbeitskreis hat nach seiner erfolgreichen Sitzung auf dem <strong>DVPW</strong>-<br />
Kongress in Kiel für dieses und das kommende Jahr folgende Aktivitäten<br />
geplant:<br />
1. am 7. November 2009 hält er eine Sitzung im Rahmen der Tagung<br />
„Denk ich an Deutschland…<br />
1949 – 1989 – 2009<br />
Psychoanalyse im Dialog<br />
Zeitgemäßes über Psychoanalyse – 50 Jahre Sigmund-Freud-Institut“<br />
ab. Sie trägt den Titel „Autoritärer, demokratischer und maffiöser Charakter.<br />
Taugt der Begriff des Charakters für eine Zeitdiagnose?“ und wird von<br />
Angelika EbrechtLaermann, Berlin, verantwortlich geleitet.<br />
2. 2. Die übliche Frühjahrstagung entfällt 2010. Dafür gestaltet der Arbeitskreis<br />
an entscheidender Stelle eine größere Tagung „Zukunft der Gegenwart.<br />
Psychoanalytische Zeitdiagnosen“ mit, die eben falls zum Reigen der<br />
Festveranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen des Sigmund Freud-<br />
Instituts in Frankfurt gehört. Sie findet vom 7.-9. Mai 2010 in der Universität<br />
Frankfurt statt. Sobald das Programm endgültige Gestalt angenommen<br />
hat, wird dieses über unseren Verteiler bzw. die Homepage des Sigmund-<br />
Freud-Instituts bekanntgegeben. Die Mitglieder und weitere Interessierte<br />
sind natürlich herzlich zur Teilnahme eingeladen.<br />
3. wird am 4./5. September 2010 in Zürich ein Kolloquium zum Thema<br />
„Auswege aus der Krise des Kapitalismus. Perspektiven der kritischen politischen<br />
Psychologie“ stattfinden.<br />
Nähere Nähere Informationen<br />
Informationen:<br />
Informationen<br />
Arbeitskreis Politische Psychologie<br />
c/o S. Freud-Institut<br />
Myliusstraße 20, 60323 Frankfurt<br />
Tel. 069/971204-0 (Fax –4)<br />
Email: kuhlewey@sigmund-freud-institut.de<br />
Homepage: www.sfi-frankfurt.de (Aktuelles)<br />
Sprecher: Prof. Dr. Hans-Joachim Busch (Frankfurt),<br />
Kontakt: busch@sigmund-freud-institut.de,<br />
PD Dr. Angelika Ebrecht-Laermann (Berlin),<br />
Kontakt: Ebrechtang@aol.com<br />
137
Arbeitskreis „Soziologie der internationalen Beziehungen“<br />
1. 1. SiB SiB-Panel SiB Panel auf dem dem <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Kongress <strong>DVPW</strong><br />
Kongress in in Kiel<br />
Am 24. Sept. 2009 fand auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress in Kiel ein Panel des Arbeitskreises<br />
„Soziologie der Internationalen Beziehungen“ (SiB) statt. Unter<br />
dem Titel „‚You don’t need a weather man – To know which way the<br />
wind blows‘: Risikosoziologie, internationale Politik und Klimawandel“ beschäftigte<br />
sich das Panel mit der sozialen Konstruktion von Klimarisiken.<br />
Im Anschluss an eine knappe Vorstellung des Arbeitskreises schilderte<br />
Christoph Weller (Universität Augsburg), neben Anna Holzscheiter (London<br />
School of Hygiene & Tropical Medicine) und Stephan Stetter (Universität<br />
der Bundeswehr München) Sprecher des Arbeitskreises, welche Schwerpunkte<br />
sich ergeben, wenn man Klimawandel aus der (in einem breiten<br />
Sinne konstruktivistischen) Perspektive der „Soziologie der Internationalen<br />
Beziehungen“ betrachtet. Aus diesem Blickwinkel stünde nämlich, so Weller,<br />
nicht das physische Phänomen per se, sondern vielmehr dessen soziale<br />
Konstruktion im Vordergrund. Eine solche (sozial-) konstruktivistische<br />
Position einzunehmen, hieße allerdings nicht, die „reale“ Existenz physischer<br />
Phänomene zu bezweifeln. Tatsächlich gehe es lediglich um die<br />
Konstruktion eines bestimmten Phänomens wie etwa des Klimawandels als<br />
politisches Problem. Durch diese werde ein Phänomen zwar erst mit Bedeutung<br />
versehen und somit als Risiko oder Bedrohung verstehbar, seine<br />
unabhängige physische Existenz stehe jedoch außer Frage.<br />
Bei den drei vorgestellten Papieren stand konsequenterweise auch die<br />
Konstruktion des Klimawandels als Risiko bzw. Bedrohung im Vordergrund.<br />
Im Anschluss an die Einleitung stellte Andreas Klinke (Wasserforschungsinstitut<br />
Eawag, ETH Dübendorf) ein Stufenmodell zur Regulierung globaler<br />
Risiken (Risiko-Governance) vor. Klinke kritisierte die traditionelle Risikoforschung,<br />
die eher technisch-naturwissenschaftlich ausgerichtet sei und<br />
durch soziale Konstruktionsprozesse ergänzt werden müsse. Hierzu schlug<br />
Klinke ein alternatives Modell vor, das die Wahrnehmung von Risiken und<br />
ihrer Kommunikation systematisch integriert. Im zweiten Papier „Die Rolle<br />
von Wissen in internationalen Verhandlungen: Über die Bedeutung von Expertenwissen<br />
und seiner gesellschaftlichen Wahrnehmung“ von Daniel Otto<br />
(Goethe-Universität Frankfurt am Main) stand die Frage im Vordergrund,<br />
wie es zu erklären sei, dass (prinzipiell gleiches) Expertenwissen eine unterschiedliche<br />
Wirkung bei politischen Entscheidungsträgern entfalte. Aufbauend<br />
auf einer Kritik von Peter M. Haas’ Arbeit zu Epistemic Communities<br />
argumentierte Otto, ein einfaches Top-down-Modell, bei dem Expertenwissen<br />
von Entscheidungsträgern einfach übernommen werde, könne<br />
Diskrepanzen in der Akzeptanz neuen Wissens durch unterschiedliche Regierungen<br />
nicht erklären. Vielmehr werde die Akzeptanz oder Nichtakzep-<br />
138<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
tanz von Expertenwissen durch einen Abgleich des neuen Wissens mit dem<br />
Vorwissen der Entscheidungsträger bestimmt. Nur im Falle der Konsistenz<br />
des neuen Wissens mit alten Wissensbeständen werde ersteres akzeptiert.<br />
Den Abschluss bildete Jörn Richerts (Stiftung Wissenschaft und Politik)<br />
Papier, das den unterschiedlichen Beurteilungen des Klimawandels in den<br />
USA und der EU auf den Grund ging. Ausgangspunkt von Richerts Überlegungen<br />
war Ulrich Becks Argument, die voneinander abweichenden Einschätzungen<br />
seien auf einen clash of risk cultures zurückzuführen. Unter<br />
Bezug auf die Arbeiten der Copenhagen School zur Versicherheitlichung<br />
argumentierte Richert, die transatlantische Kluft in der Klimapolitik sei<br />
vielmehr dadurch zu erklären, dass der „Risikokultur“ aufseiten der EU eine<br />
„Sicherheitskultur“ seitens der USA gegenüberstehe. Die Ursache sei<br />
somit besser als ein clash of risk society’ness beschrieben.<br />
In ihrem anschließenden Kommentar machte Cornelia Ulbert (Univ. Duisburg-Essen)<br />
darauf aufmerksam, dass im Gegensatz zum durch Bob Dylan<br />
inspirierten Titel des Panels in allen drei Beiträgen die Bedeutung von Experten<br />
doch relativ unumstritten sei. Fest stünde: „We do need a weather<br />
man“ (Ulbert). Die Frage sei eher, wie und in welchem Ausmaß Experten<br />
eine Rolle spielten. Auf einer eher allgemeinen Ebene problematisierte Ulbert<br />
zudem die (positivistische) Unterscheidung von (wissenschaftlichen)<br />
Fakten und (politischen) Werten. Immerhin seien erstere für Beobachter<br />
nur vermittelt durch kognitive Konzepte zugänglich und nicht zuletzt aufgrund<br />
ihres eben nicht objektiven Charakters instrumentalisierbar.<br />
Die Thematik „neutraler“ Fakten wurde in der daran anschließenden Plenumsdiskussion<br />
aufgegriffen. So kritisierte Ulrich Schneckener (Stiftung<br />
Wissenschaft und Politik) die Darstellung der Wissenschaft als „zu unschuldig“.<br />
Expertenwissen sei ebenso Produkt eines politischen Aushandlungsprozesses<br />
wie politische Entscheidungen selbst. Ähnlich gab Matthias<br />
Ecker-Ehrhardt (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, WZB) zu<br />
bedenken, auch Äußerungen von Wissenschaftlern seien oftmals strategisch<br />
motiviert. Beispielsweise käme es – ganz abgesehen vom problematischen<br />
Phänomen des „Experten-Shopping“ – durchaus vor, dass Wissenschaftler<br />
wider besseres Wissen Einwände für sich behielten, weil sie zwar<br />
von der wissenschaftlichen Begründung einer bestimmten Maßnahme<br />
nicht überzeugt seien, sie jedoch grundsätzlich persönlich begrüßten. Im<br />
Gegensatz dazu beurteilte Michael Zürn (WZB) die Einflussmöglichkeiten<br />
der Wissenschaft generell eher skeptisch. In ähnlicher Weise merkte Ingo<br />
Take (Universität Darmstadt) an, zumindest aus einer Luhmannschen<br />
Perspektive sei es generell wenig verwunderlich, dass sich Expertenwissen<br />
nicht in politische Verhaltensänderungen übersetzt. Das wissenschaftliche<br />
„Rauschen“ müsse schon sehr groß werden, damit es das politische System<br />
ausreichend stört, um Veränderungen anzustoßen.<br />
Frank A. Stengel (Universität Bremen)<br />
139
2. 2. Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung des des Arbeitskreises<br />
Arbeitskreises<br />
Im Anschluss an das Panel fand die Mitgliederversammlung des Arbeitskreises<br />
SiB statt. Christoph Weller berichtete stellvertretend für das gesamte<br />
SprecherInnen-Team über die Aktivitäten des Arbeitskreises:<br />
- Umwandlung der ehemaligen <strong>DVPW</strong>-Ad-hoc-Gruppe „Ideelle Grundlagen<br />
außenpolitischen Handelns“ in den <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreis „Soziologie der<br />
internationalen Beziehungen“ – entsprechend des Beschlusses bei der<br />
letzten Mitgliederversammlung und mit Zustimmung der <strong>DVPW</strong>-Sektion<br />
„Internationale Politik“;<br />
- Roundtable unter dem Titel „Spurensuche: Zur Zukunft soziologischer<br />
Perspektiven in den Internationalen Beziehungen“ bei der Zweiten Offenen<br />
Sektionstagung der <strong>DVPW</strong>-Sektion „Internationale Politik“ am 13. Juli<br />
2007 in Darmstadt;<br />
- Erste Arbeitstagung des <strong>DVPW</strong>-Arbeitskreises "Soziologie der internationalen<br />
Beziehungen" am 16./17. November 2007 in Berlin zum Thema<br />
„Soziologie der internationalen Beziehungen“;<br />
- Call for Papers für das SiB-Panel beim Kieler <strong>DVPW</strong>-Kongress zum Thema<br />
„Risikosoziologie, internationale Politik und Klimawandel“;<br />
- “The Sociology of IR” – Panel des <strong>DVPW</strong>-AK „Soziologie der internationalen<br />
Beziehungen“ bei der Jahrestagung der International Studies Association<br />
(ISA) im Februar 2008 mit Mathias Albert, Barry Buzan, Anna Holzscheiter,<br />
Bettina Mahlert, Andreas Nölke und Stephan Stetter.<br />
Bei der Diskussion zukünftiger Aktivitäten standen die folgenden Aspekte<br />
im Vordergrund:<br />
- Der geplante Sammelband zur „Soziologie der internationalen Beziehungen“,<br />
dessen Beiträge von interdisziplinären Autorenteams (bestehend aus<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>lerInnen und SoziologInnen) verfasst werden (federführend:<br />
Stephan Stetter, Universität der Bundeswehr München).<br />
- Die für Sommer 2011 geplante Arbeitstagung der SiB. Es wurde um Themenvorschläge<br />
gebeten. Der von Angela Oels (Universität Hamburg) eingebrachte<br />
Vorschlag, die Thematik von Sicherheitsdiskursen in den Vordergrund<br />
zu stellen, fand hierbei breite Zustimmung.<br />
- Relaunch der Website des Arbeitskreises, die in Zukunft an der Universität<br />
der Bundeswehr München angesiedelt und dann unter folgender Internetadresse<br />
erreichbar sein wird:<br />
http://www.unibw.de/global_politics/professur/arbeitskreis-soziologieder-internationalen-beziehungen-sib.<br />
Im Anschluss an Christoph Wellers Bericht wurde ein neues SprecherInnen-Team<br />
gewählt. Wiedergewählt wurden Anna Holzscheiter und Stephan<br />
Stetter. Als Nachfolger für den aus dem Team ausscheidenden Christoph<br />
Weller wurde einstimmig Matthias Ecker-Ehrhardt gewählt.<br />
140<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Das neue Sprecherteam dankt im Namen aller Mitglieder dem ausscheidenden<br />
Sprecher Christoph Weller für seine 10jährige Sprecher-Tätigkeit<br />
im AK SiB und in der vorausgehenden <strong>DVPW</strong>-Ad-hoc-Gruppe „Ideelle<br />
Grundlagen außenpolitischen Handelns“ (igapha), welche er 1999 zusammen<br />
mit Cornelia Ulbert ins Leben rief.<br />
3. 3. Sprecherin Sprecherin und und Sprecher Sprecher Sprecher des des Arbeitskreises<br />
Arbeitskreises<br />
Dr. Anna Holzscheiter<br />
London School of Hygiene & Tropical Medicine<br />
Keppel St, London WC1E 7HT, UK<br />
E-mail: anna.holzscheiter@lshtm.ac.uk<br />
Prof. Dr. Stephan Stetter<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften,<br />
Universität der Bundeswehr München, Werner-Heisenberg-Weg 39,<br />
85577 Neubiberg<br />
E-mail: stephan.stetter@unibw.de<br />
Dr. Matthias Ecker-Ehrhardt<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung<br />
Reichpietschufer 50, 10785 Berlin<br />
E-mail: ecker@wzb.eu<br />
<strong>141</strong>
Arbeitskreis „Umweltpolitik / Global Change“<br />
Aus dem AK Umweltpolitik und Global Change ist zu vier Themen zu berichten:<br />
- Gemeinsames Panel mit dem AK Politik und Technik zum Thema „Innovations-<br />
und Industriepolitik für nachhaltige Entwicklung“<br />
- Mitgliederversammlung und Neuwahl des Sprecherkreises<br />
- 2009 Amsterdam Conference<br />
- Ständige Aktivitäten und Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
1) 1) Panel Panel SSession<br />
S ession in Kiel<br />
Anlässlich des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel hat der AK Umweltpolitik und<br />
Global Change gemeinsam mit dem AK Politik und Technik am 24. September<br />
2009 zum Thema „Innovations- und Industriepolitik für nachhaltige<br />
Entwicklung“ zu einer Paneldiskussion engeladen. Auf dem Panel wurden<br />
die folgenden Beiträge diskutiert:<br />
- Klaus Jacob (Freie Universität Berlin): Förderung von Pioniermärkten<br />
durch ökologische Industriepolitik<br />
- Florian Kern (Sussex University): Marktanreize schaffen durch den Carbon<br />
Trust in Grossbritannien<br />
- Jan-Peter Voss (Technische Universität Berlin): Zielorientiertes Experimentieren<br />
durch Transition Management in den Niederlanden<br />
2) 2) Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung und und Neuwahl Neuwahl des des Sprecherkre Sprecherkreises<br />
Sprecherkre ses<br />
Der Neuwahl des Sprecherkreises anlässlich des <strong>DVPW</strong>-Kongresses in Kiel<br />
ging ein Bericht über die Aktivitäten der vergangenen drei Jahre voraus.<br />
Darin betonte Philipp Pattberg die insgesamt erfolgreiche Arbeit des Sprecherkreises<br />
und hob dabei folgende Aktivitäten hervor:<br />
- Organisation der Tagung „<strong>Politikwissenschaft</strong>liche Forschung zum Klimaschutz:<br />
Bilanz und Ausblick“ im Januar 2009 an der Freien Universität<br />
Berlin;<br />
- Organisation der Tagung “Scientific framework of environmental and<br />
forest governance - The role of discourses and expertise” im September<br />
2007 an der Universität Göttingen (verantwortlich: Michael Böcher)<br />
- Organisation einer Reihe von DoktorandInnen-Akademien (Marie Curie<br />
PhD Summer School), 2007 und 2008<br />
- Unterstützung der erfolgreichen Konferenzserie „Berlin/Amsterdam<br />
Conferences on the Human Dimensions of Global Environmental Change“<br />
(2006, 2007, 2008);<br />
142<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
- Herausgabe des Sonderhefts 39 der Politischen Vierteljahresschriften<br />
(PVS) zum Thema Politik und Umwelt (verantwortet durch Frank Biermann,<br />
Per-Olof Busch und Klaus Jacob).<br />
Zur Wahl des neuen Sprecherkreises traten Per-Olof Busch, Philipp Pattberg<br />
und Fariborz Zelli an, die durch die Mitgliederversammlung gewählt<br />
wurden. Das Sprecheramt nehmen die drei Mitglieder des Sprecherkreises<br />
gleichberechtigt wahr.<br />
Klaus Jacob, Sprecher des Arbeitskreises von 2003-2009, trat nicht wieder<br />
zur Wahl an. Der neugewählte Sprecherkreis dankte Klaus Jacob herzlich<br />
für seine hervorrangende Arbeit.<br />
Im Anschluss diskutierte die Mitgliederversammlung über die Zielsetzung<br />
für die nächsten drei Jahre und hob dabei die verstärkte Zusammenarbeit<br />
mit anderen Untergliederungen der <strong>DVPW</strong> sowie die stärkere internationale<br />
Vernetzung des AK hervor.<br />
3) 3) Amsterdam Amsterdam Conference Conference on on the the Human Human Dimensions Dimensions of of Global Global Environ- Enviro<br />
n<br />
mental mental Change Change Change 2009<br />
2009<br />
We invite you to the 2009 Amsterdam Conference on the Human Dimensions<br />
of Global Environmental Change, to be held 2-4 December 2009.<br />
This conference will be the ninth event in the series of annual European<br />
Conferences on the Human Dimensions of Global Environmental Change,<br />
begun in Berlin in 2001.This year's conference will also be the global<br />
launch event of the Earth System Governance Project, a new ten-year research<br />
programme under the auspices of the International Human Dimensions<br />
Programme on Global Environmental Change (IHDP).The conference<br />
is hosted jointly by the Institute for Environmental Studies at the Vrije Universiteit<br />
Amsterdam and the Netherlands Research School for Socioeconomic<br />
and Natural Sciences of the Environment (SENSE), in cooperation<br />
with their partner institutions: the European Cooperation in<br />
Science and Technology (COST) Action on Transformation of Global Environmental<br />
Governance; GLOGOV.ORG—The Global Governance Project;<br />
the Institute for Global Environmental Strategies; Living with Water;<br />
LUCSUS—Lund University Centre for Sustainability Studies; the Netherlands<br />
Environmental Assessment Agency; the Royal Netherlands Academy<br />
of Arts and Sciences; the Stockholm Resilience Centre; and the Tokyo Institute<br />
of Technology.<br />
4) 4) Kontaktinformationen Kontaktinformationen und und Möglichkeiten Möglichkeiten der der Mi Mitwirkung Mi wirkung im Arbei Arbeitskreis Arbei<br />
tskreis<br />
Umweltpolitik/Global Umweltpolitik/Global Cha Change: Cha ge: ge:<br />
Webseite Webseite: Webseite<br />
www.environmental-policy.de: Hier sind Informationen zu den Veranstaltungen<br />
des Arbeitskreises zu finden, insbesondere zu den seit 2001 jähr-<br />
143
lich durchgeführten „Berlin/Amsterdam Conferences on the Human Dimension<br />
on Global Environmental Change“. Weiterhin können Publikationen<br />
heruntergeladen werden, die aus den Aktivitäten des Arbeitskreises<br />
entstanden sind, sowie die neue Preprint Reihe „Online Journal Environmental<br />
Policy Studies“. Schließlich sind Kontaktinformationen zum Sprecherkreis,<br />
der Email Liste und Links zu Institutionen vorhanden, die für die<br />
umweltpolitikwissenschaftliche Forschung bedeutend sind.<br />
E-Mail Mail Liste<br />
Die Email Liste ist offen für alle, die an der Diskussion von politikwissenschaftlichen<br />
Fragestellungen mit Umweltbezug interessiert sind. Die Liste<br />
hat ca. 370 Teilnehmer. Über die Liste werden überwiegend Informationen<br />
zu Veranstaltungen, neue Veröffentlichungen, Lehrangebote und Stellenangebote<br />
verschickt.<br />
Für Nachrichten an die Liste verwenden Sie bitte folgende Adresse: akumwelt@lists.fu-berlin.de<br />
Das Archiv kann über https://lists.fu-berlin.de/listinfo/ak-umwelt abgerufen<br />
werden.<br />
Online Online Journal Journal Environmental Environmental Policy Policy Studies Studies (OJEPS)<br />
(OJEPS)<br />
Die Publikationsreihe geht zurück auf eine Initiative des Arbeitskreises<br />
Umweltpolitik/Global Change in der <strong>DVPW</strong>. Die Aufsätze werden anonym<br />
begutachtet und, wenn angenommen, online auf der Webseite des Arbeitskreises<br />
www.environmental-policy.de veröffentlicht. Die Begutachtung<br />
erfolgt durch Autoren, die bereits in der Reihe veröffentlicht haben. Den<br />
Autoren verbleibt das vollständige Copyright über ihren Beitrag, so dass<br />
weitere Verwertungen in anderen Fachzeitschriften möglich sind. Die<br />
Sprecher des Arbeitskreises (Per-Olof Busch, Philipp Pattberg und Fariborz<br />
Zelli) sind Herausgeber der Reihe.<br />
Die Publikationsreihe verfolgt zwei grundlegende Ziele:<br />
1. Sie soll <strong>Politikwissenschaft</strong>lern aus dem In- und Ausland, die im Bereich<br />
der Umweltpolitik forschen, die Möglichkeit bieten, aktuelle Ergebnisse<br />
aus ihrer Forschung zeitnah zu veröffentlichen und sie einem breiten nationalen<br />
und internationalen Fachpublikum zugänglich zu machen.<br />
2. Sie soll den Beitrag neuerer Forschungen im Bereich der Umweltpolitik<br />
zur Gesamtdisziplin und/oder Teildisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong> – insbesondere<br />
Internationale Beziehungen, Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Politische Theorie und Ideengeschichte, Politik und Ökonomie, Politische<br />
Soziologie, Staatslehre und Politische Verwaltung, Politische Steuerung,<br />
Handlungs- und Entscheidungstheorien – verdeutlichen und dazu beitragen,<br />
die Ergebnisse der Umweltpolitikforschung mit deren Debatten zu<br />
verknüpfen.<br />
144<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Beiträge sind jederzeit in deutscher oder englischer Sprache willkommen.<br />
Die Veröffentlichung wird über E-Mail-Listen beworben. Weitere Informationen<br />
sind auf der Webseite www.environmental-policy.de verfügbar.<br />
Kontakt Kontakt zu zu zu den den Sprechern Sprechern: Sprechern Sprechern<br />
Dr. Philipp Pattberg<br />
Institute for Environmental Studies (IVM)<br />
Vrije Universiteit<br />
De Boelelaan 1087<br />
1081 HV Amsterdam<br />
The Netherlands<br />
e-mail: Philipp.Pattberg@ivm.vu.nl<br />
www.vu.nl/ivm<br />
Dipl.-Pol. Per-Olof Busch<br />
Freie Universität Berlin<br />
Environmental Policy Research Centre<br />
Ihnestrasse 22<br />
<strong>141</strong>95 Berlin, Germany<br />
phone: 030 838 544 93<br />
e-mail: pelle@zedat.fu-berlin.de<br />
Fariborz Zelli, M.A.<br />
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)<br />
Telefon: +49 (0)228 94927-152<br />
Fax: +49 (0)228 94927-130<br />
e-mail: Fariborz.Zelli@die-gdi.de<br />
145
Arbeitskreis „Vergleich osteuropäischer Gesellschaften“<br />
Auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress 2009 veranstaltete der AK eine gut besuchte Podiumsdiskussion<br />
unter dem Titel „Tauwetter, Eiszeit, eingefrorene Reformen?<br />
Politischer Klimawandel in Russland unter Putin und Medvedev“. Dabei<br />
wurde die interdisziplinäre Ausrichtung des Arbeitskreises unterstrichen,<br />
indem ein <strong>Politikwissenschaft</strong>ler, ein Osteuropahistoriker sowie ein<br />
Volkswirt Einschätzungen zu neueren politischen Entwicklungen in Russland<br />
gaben. Im Einzelnen sprachen:<br />
Dr. Manfred Sapper, Zeitschrift "Osteuropa": Phasen der politischen Öffnung<br />
in Russland: ein zeitgeschichtlicher Rückblick auf das 20. Jahrhundert<br />
Prof. Dr. Henning Schröder, Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin sowie<br />
Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen: Die institutionellen<br />
Reformen unter Putin: Machtvertikale und Eliten<br />
PD Dr. Joachim Zweynert, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut, Zweigniederlassung<br />
Erfurt: Wirtschaftspolitik unter Putin und Medvedev<br />
Moderation: Prof. Dr. Timm Beichelt, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder<br />
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion fand ein Treffen des Arbeitskreises<br />
statt, bei dem weit reichende organisatorische Änderungen diskutiert und<br />
beschlossen wurden. Während der AK in den 1990er-Jahren auf eine einigermaßen<br />
homogene Region sowie ein dominantes wissenschaftliches<br />
Problem – die Transformation – bezogen war, haben sich in jüngerer Zeit<br />
unterschiedliche Gegenstände herauskristallisiert. Mittel- und Teile Südosteuropas<br />
werden von den meisten Autoren im Paradigma der Integrations-<br />
und Europäisierungsforschung bearbeitet. Russland bleibt ein Kontinent<br />
für sich. Die Staaten Osteuropas im engeren Sinne (Belarus, Moldova,<br />
Ukraine, vielleicht Georgien) werden häufig als Zwischenzone begriffen, in<br />
dem politische Akteure auf Einflüsse aus Russland auf der einen Seite sowie<br />
des „Westens“ auf der anderen Seite reagieren. Noch weiter östlich<br />
gelegene Staaten stellen dagegen eine Domäne der Forschung zu Sicherheits-<br />
und Energiepolitik sowie der Autokratieforschung dar.<br />
Während so die wissenschaftlichen Herausforderungen wuchsen, fand und<br />
findet in der Politik-, Sozial- und Geisteswissenschaft einestarke Beschneidung<br />
in der finanziellen und infrastrukturellen Ausstattung der osteuropabezogenen<br />
Area Studies statt. Lehrstühle für osteuropäische Geschichte,<br />
die in der Vergangenheit stark zur zeitgeschichtlichen Verankerung der<br />
qualitativen <strong>Politikwissenschaft</strong> beigetragen haben, wurden an deutschen<br />
Universitäten im Dutzend geschlossen.<br />
146<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Gleichzeitig übte und übt die Spezialisierungslogik der <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
insbesondere der Komparatistik, erheblichen Druck auf solche Kollegen<br />
aus, die „lediglich“ im Bereich osteuropäischer Gesellschaften publizieren.<br />
Viele NachwuchswissenschaftlerInnen des Arbeitskreises mussten und<br />
müssen aus karrieretechnischen Gründen eine weitere Region „hinzunehmen“,<br />
verlegten sich primär auf die methodisch-konzeptionelle Ebene oder<br />
andere Subdisziplinen der <strong>Politikwissenschaft</strong>. Eine dauerhafte und nachhaltige<br />
Konzentration auf die Region gelingt nur in einigen beratungsorientierten<br />
Forschungsinstitutionen (häufig mit befristeten Stellen) oder aber<br />
bei entsprechend installierten Professuren. Drei wahrnehmbare Professuren<br />
der deutschen <strong>Politikwissenschaft</strong> (Petra Stykow in München, Jerzy<br />
Maćków in Regensburg, Klaus Segbers in Berlin) verfügen über eine solche<br />
Ausrichtung, alle mit einem besonderen Fokus auf Russland. Mittel-, Südost-<br />
oder das sonstige Osteuropa außer Russland werden auf der Lehrstuhlebene<br />
nur in ad-hoc-Zusammenhängen bearbeitet. Vor diesem Hintergrund<br />
ist es für Nachwuchswissenschaftler heute zum einen weniger attraktiv,<br />
zum anderen infrastrukturell wesentlich schwieriger, sich der Region<br />
Osteuropa mit besonderer Verve zu widmen.<br />
Diese zwei skizzierten – und aus Sicht der Mitgliederversammlung des AK<br />
höchst bedauerlichen – Entwicklungen stehen der intensiven Arbeit eines<br />
Arbeitskreises entgegen, der durch die Fokussierung auf eine area auf Tiefenforschung<br />
und qualitativ zu gewinnende Erkenntnisse angewiesen ist.<br />
Über die Jahre hinweg haben sich daher immer weniger <strong>Politikwissenschaft</strong>ler<br />
in den AK einbringen können, wenngleich sich z.B. bei <strong>DVPW</strong>-<br />
Kongressen ein andauerndes allgemeines Interesse erhalten hat.<br />
Nach einer intensiven Diskussion hat der Arbeitskreis beschlossen, seine<br />
inhaltliche Arbeit in doppelter Weise fortzuführen. Erstens soll der regionalspezifische<br />
und interdisziplinäre Ansatz der Area-Studies im Rahmen<br />
der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde fortgeführt werden. Dort<br />
sollen politikwissenschaftliche Tagungen intensiviert werden und die nach<br />
wie vor vorhandene Regionalexpertise gepflegt werden. Zweitens wird für<br />
die Mitglieder des AK, die eher methodisch-konzeptionell orientiert sind,<br />
die Osteuropa mit einer weiteren Region vergleichen, oder sich Fragestellungen<br />
der Internationalisierung in Osteuropa widmen, der Anschluss an<br />
den AK Demokratieforschung gesucht. Dieser hatte auch bisher die vielen<br />
Unterregionen „Osteuropas“ im Blickfeld; es lässt sich also inhaltlich wie<br />
personell an bestehende Strukturen anknüpfen.<br />
Auf der nächsten Tagung des AK Demokratieforschung soll daher der bisherige<br />
AK Vergleich osteuropäischer Gesellschaften in den AK Demokratieforschung<br />
überführt werden, sodass der AK Vergleich osteuropäischer Gesellschaften<br />
anschließend nicht mehr eigenständig existieren wird.<br />
147
Die Mitgliederversammlung des AK hat mit Timm Beichelt einen der bisherigen<br />
Sprecher damit beauftragt, die Überführung voranzutreiben. Frank<br />
Bönker und Kirsten Westphal als weitere Sprecher des Arbeitskreises haben<br />
entsprechend ihre Tätigkeiten beendet. Die Mitgliederversammlung<br />
hat beiden für ihre langjährige Mitarbeit gedankt.<br />
Prof. Dr. Timm Beichelt<br />
Professur Europa-Studien<br />
Europa-Universität Viadrina<br />
PF 1786<br />
D-15207 Frankfurt (O)<br />
E-Mail: beichelt@euv-frankfurt-o.de<br />
148<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Arbeitskreis „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“<br />
Der von der Ad-hoc-Gruppe „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsorschung“<br />
gestellte Antrag auf Anerkennung als Arbeitskreis wurde vom <strong>DVPW</strong>-<br />
Vorstand positiv beschieden. Wir bedanken uns für diese Anerkennung unserer<br />
nunmehr über drei Jahre andauernden kontinuierlichen Arbeit, die<br />
sich in der Organisation verschiedener Veranstaltungen z.T. in Kooperation<br />
mit den Sektionen Vergleichende Polititikwissenschaft und Politische Ökonomie<br />
ausdrückt. Wir freuen uns, dass die Themen der vergleichenden<br />
Wohlfahrtsstaatsforschung entsprechend ihrer gesellschaftspolitischen Relevanz<br />
nunmehr auch in der <strong>DVPW</strong>-Verbandsstruktur dauerhaft etabliert<br />
und damit die politikwissenschaftliche Sozialforschung auch nach außen<br />
repräsentiert ist.<br />
Die Wahl eines dreiköpfigen Sprechergremiums auf dem <strong>DVPW</strong>-Kongress<br />
in Kiel war einstimmig, so dass nun Dr. Irene Dingeldey, IAW Bremen, Dr.<br />
Christian Lammert, ZENAF Frankfurt, und Dr. Sascha Münnich, MPI-Köln<br />
als alte/neue Sprecher des Arbeitskreises fungieren.<br />
Prof. Dr. Annette Henninger, Uni-Marburg, die sich aus der SprecherInnenfunktion<br />
verabschiedet hat, soll an dieser Stelle für ihr Engagement als<br />
Mitbegründerin der Ad-hoc-Gruppe nochmals recht herzlich gedankt werden.<br />
Inhaltliche Diskussionen im neuen Arbeitskreis wurden mit Bezug zum Leitthema<br />
des Kongresses unter dem Titel „The Wind of Change: Klimawandel<br />
in der Sozialpolitik“ anhand von sechs präsentierten Papieren geführt.<br />
Frank Nullmeier skizzierte auf der Basis eines gemeinsamen Papiers mit<br />
Tanja Klenk, beide Zentrum für Sozialpolitik in Bremen, die Rolle von Unternehmen<br />
als Wohlfahrtsproduzenten in der Sozialpolitik im Vergleich<br />
Deutschland/ USA. Eines der zentralen Ergebnisse des Beitrages war,<br />
dass die Veränderung der Eigentumsverhältnisse bei Hospitälern seit den<br />
1980er Jahren in den USA eine leichte Zunahme von privaten Organisationsformen<br />
(gemeinnützig und marktorientiert) zeigen, während in Deutschland<br />
die marktorientierung auf Kosten staatlicher Eigentumsformen weit<br />
deutlicher ausgeweitet wurde.<br />
Silke Bothfeld, Hochschule Bremen, thematisierte die Fragmentierung sozialpolitischer<br />
Regime, indem sie insbesondere auf die Dualität der Leitbilder<br />
eines Male breadwinner Models und eines Adult Worker Models als<br />
Basis für jüngste sozialpolitische Reformen einging.<br />
Am Beispiel von vier kleinen offenen Volkswirtschaften (Austria, Denmark,<br />
New Zealand, Switzerland) zeigten Peter Starke und Herbert Obinger auf<br />
der Basis eines gemeinsamen Papiers mit Julia Moser, die Umsetzung paradigmatischer<br />
Veränderungen in der Sozialpolitik. Dabei wurde gezeigt,<br />
dass die aufgrund universelle Ideen erkennbaren Ähnlichkeiten der Reformen<br />
nicht zu einer effektiven Konvergenz führen, da bei der Umsetzung<br />
149
nationale policy trajectories und Institutionen dominieren bzw. intervenieren.<br />
Einen umfassenden Abriss zur Entwicklung und möglichen Typologisierung<br />
von Wohlfahrtsstaaten in Ost-Asien stellte Minf-fang, Chen aus Taiwan vor.<br />
Effekte der Alterung der Gesellschaften und neue soziale Risiken wurden<br />
im Hinblick auf die Entwicklung von Wohlfahrtsstaatsbudgets von Markus<br />
Tepe, Universität Oldenburg anhand von OECD Daten analysiert, wobei auf<br />
ein gemeinsames Papier mit Pieter Vanhuysse aufgebaut wurde. Im Ergebnis<br />
wurde hervorgehoben, dass ein hoher Altersquotient in der Tat die<br />
Ausgaben für Rentenleistungen erhöh. Bei den Ausgaben für „new social<br />
risks“ erscheint jedoch der Zeitpunkt, zu dem entsprechende Risiken vermehrt<br />
auftraten, ausschlaggebend für die jeweilige Ausgabenhöhe in den<br />
einzelnen tLändern.<br />
Eine eher diskursorientierte Perspektive auf Rentenreformen wurde von<br />
Alexander Ruser, Universität Heidelberg vorgestellt. Dabei wurde am Beispiel<br />
der Reformpolitik in Großbritannien und der BRD eine Konvergenz der<br />
Diskurse bei gleichzeitigem Fortbestehen institutioneller Divergenzen konstatiert.<br />
Die Entwicklung sozialdemokratischer Politikpositionen im Hinblick auf die<br />
Berufsbildungspolitik wurde von Marius R. Busemeyer, MPI-Köln erörtert.<br />
Dabei wurde die von David Rueda aufgeworfene These, dass die Sozialdemokraten<br />
nur „Insider-Interessen“ verteidigen bestätigt.<br />
Weitere Aktivitäten des Arbeitskreises werden nun von dem neuen Sprechergremium<br />
geplant und per mail bzw. über die <strong>DVPW</strong>-Homepage bekannt<br />
gegeben. Eine eigene Homepage des AKs ist bereits in Planung.<br />
Kontakt/Sprecher:<br />
Kontakt/Sprecher:<br />
Kontakt/Sprecher:<br />
Dr. Irene Dingeldey<br />
Institut Arbeit und Wirtschaft<br />
Universität Bremen<br />
Mail: dingeldey@iaw.uni-bremen.de<br />
Dr. Christian Lammert<br />
Zentrum für Nordamerika-Forschung (ZENAF) Goethe-Universität Frankfurt<br />
am Main<br />
Mail: c.lammert@em.uni-frankfurt.de<br />
Dr. Sascha Münnich<br />
Post-Doctoral Student<br />
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung<br />
Mail: sm@mpifg.de<br />
150<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
IX. Berichte der Themengruppen<br />
Themengruppe „Verfassung und Politik“<br />
Die Themengruppe veranstaltet am 27. und 28.11.2009 in Augsburg einen<br />
von Daniel Schulz (Dresden) und Marcus Llanque (Augsburg) organisierten<br />
Workshop zum Thema „Republikanische und liberale Verfassungstraditionen<br />
im Vergleich“.<br />
In der politiktheoretischen Beschäftigung mit konstitutionellen Ordnungsfragen<br />
kursieren eine Vielzahl von Verfassungsbegriffen. Beispielhafte Leitdifferenzen<br />
für den Verfassungsbegriff sind die Unterscheidungen zwischen geschriebener<br />
und ungeschriebener, rechtlicher oder politischer, instrumenteller<br />
oder symbolischer Verfassung, aber auch die Orientierung am Paradigma<br />
des Gesetzes oder der Tugend, der Verfasstheit politischer Institutionen oder<br />
des politischen Gemeinwesens. Historisch finden sich diese Unterscheidungen<br />
in vielfältigen Varianten und Überlappungen wieder, die idealtypisch immer<br />
wieder durch die Gegenüberstellung von republikanischer und liberaler<br />
Verfassungstradition zu ordnen versucht wurden.<br />
Der Workshop will sich diesen Differenzierungen insbesondere unter dem<br />
Gesichtspunkt des republikanischen Verfassungsverständnis widmen, bezieht<br />
aber auch den liberalen Diskurs mit ein. Untersucht werden soll in<br />
ideengeschichtlicher Perspektive die Entwicklung und der Gestaltwandel, die<br />
Varianzen und Konvergenzen dieser konstitutionellen Traditionslinien. Im<br />
Mittelpunkt steht dabei die Fragestellung, welche Elemente einer Verfassungstradition<br />
als spezifisch republikanisch identifiziert werden können und<br />
wie sich diese vom liberalen, mit den modernen Revolutionen ansetzenden<br />
Konstitutionalismus unterscheiden. Zugleich ist von Interesse, welche republikanischen<br />
Elemente eventuell fortwirken und wie in umgekehrter Blickrichtung<br />
gegenwärtige Verfassungsmodelle in ihren genealogisch verflochtenen<br />
Denktraditionen auf diese Aspekte bezogen werden können.<br />
Ein wichtiger Topos ist in dieser Hinsicht der Begriff der Mischverfassung,<br />
aber auch die Bedeutung von Bürgertugend oder von bürgerlicher Partizipation<br />
können hier herausgehoben werden. Zudem sollen auch Krisenphänomene<br />
des Republikanismus und die eng damit zusammenhängenden Gründe<br />
für die Dominanz des liberalen Verfassungsparadigmas in der Moderne näher<br />
beleuchtet werden. Ein Schwerpunkt bildet die kontinentaleuropäische<br />
Umbruchphase des 18. Jahrhunderts im Umfeld der Französischen Revolution,<br />
die im Kontrast mit dem „Machiavellian Moment“ der italienischen, englischen<br />
und amerikanischen Entwicklungslinie sowie der Verfassungsentwicklung<br />
des Alten Reiches diskutiert werden soll. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
könnte in der genealogischen Analyse gegenwärtiger Verfassungsmodelle<br />
bestehen.<br />
151
Freitag, Freitag, 27. 27. November November 2009, 2009, 15 15 Uhr<br />
Uhr<br />
15:00-15:20 Einführung<br />
15:10-16:10 Oliver Eberl (Darmstadt): Kants Verfassungsbegriff<br />
Kaffeepause<br />
16:30-17:30 Oliver W. Lembcke (Jena)/Florian Weber (Jena): Sieyès’ Rezeption<br />
des angelsächsischen Liberalismus<br />
17:30-18:30 Daniel Schulz (Dresden): Condorcets Verfassungsbegriff<br />
18:30-19:30 André Krischer (Münster): Das Problem der Verfassung vor<br />
1800 im Alten Reich und in England: Begriffe, Ideale, Praktiken und Symbole<br />
ab 19:30 Mitgliederversammlung der Ad Hoc Gruppe, Neuwahl des Vorstandes<br />
gemeinsames Abendessen<br />
Samstag, Samstag, 28. 28. November November 2009<br />
2009<br />
9:30-10:30 Karsten Malowitz (Halle): Gierke und die Reichsverfassung von<br />
1871<br />
Kaffeepause<br />
10:50-11:50 Steven Schäller (Dresden): Bundesverfassungen – föderale<br />
Ordnungsprinzipien in monarchischer, republikanischer und liberaler Tradition<br />
11:50-12:50 Thorsten Thiel (Berlin/Frankfurt a. M.): Die EU – eine republikanische<br />
Ordnung?<br />
Ende des Workshops gegen 13:00<br />
Wir bitten alle Teilnehmer um eine rechtzeitige Anmeldung bis spätestens<br />
19. November 2009 bei Daniel Schulz (Daniel.Schulz@tu-dresden.de)<br />
Sprecher:<br />
Prof. Dr. André Brodocz (andre.brodocz@uni-erfurt.de)<br />
Prof. Dr. Marcus Llanque (marcus.llanque@phil.uni-augsburg.de)<br />
152<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Themengruppe „Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung“<br />
Tagungsbericht Tagungsbericht der der Ad Ad-Hoc Ad Hoc Hoc-Gruppe Hoc Gruppe Gruppe (jetzt Themengruppe) „Vergleichende<br />
Diktat Diktatur Diktat Diktatur<br />
ur- ur und Extremismusfo<br />
Extremismusforschung“ Extremismusfo<br />
schung“ schung“ zur Tagung im im Rahmen des <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>- <strong>DVPW</strong><br />
Kongresses Kongresses Kongresses in in Kiel Kiel am am am Fr., Fr., 25.9.2009<br />
25.9.2009<br />
Lazaros Lazaros Lazaros Miliopoulos Miliopoulos (Universität (Universität (Universität Mainz) Mainz) versuchte in seinem Vortrag über den<br />
„Begriff der ‚natürlichen Ordnung“ in totalitären und autoritären Denkmustern‘<br />
unter Rückgriff auf den Begriff der „natürlichen Ordnung“ in der philosophischen<br />
Geschichtsschreibung Jacob L. Talmons und den Begriff der<br />
„Mentalität“ in der Herrschaftstypologie von Juan Linz die Bedeutungen „natürlicher<br />
Ordnung“ in autoritären Rechtfertigungsversuchen von ihren Bedeutungen<br />
in totalitären Denkmustern idealtypisch abzugrenzen. Dabei verwies<br />
er auf zwei unterschiedliche ideengeschichtliche Stränge seit der französischen<br />
Aufklärung: Einerseits dem Glauben an eine mechanistische „ordre<br />
naturel“ und Machbarkeitsideologie als Angelpunkt einer totalitären Denkungsart<br />
nach der Interpretation von Talmon, andererseits aber auf eine Reihe<br />
politscher Ordnungsvorstellungen im Rahmen organologischer Naturverständnisse,<br />
wie sie im politischen Konservativismus und in der „politischen<br />
Ökologie“ vorzufinden sind. Auf dieser ideengeschichtlichen Grundlage wurde<br />
am Ende die Frage gestellt, ob die Entgegensetzungen demokratischer<br />
und autoritärer Systeme in der klassischen Typologie von Juan Linz und anderen<br />
Vertretern der Vergleichenden Diktaturforschung nicht allzu starr erfolgen<br />
oder der Forschungsstand hinsichtlich der Legitimationswirkung autoritärer<br />
Weltanschauungen in demokratischen wie autoritären Systemen nicht<br />
lückenhaft sei.<br />
Christoph Christoph Busch Busch (Universität (Universität (Universität SSiegen)<br />
S Siegen)<br />
iegen) untersuchte in seinem Vortrag „Das<br />
Grün im Braun. Umweltschutz in den Parteiprogrammen der deutschen extremen<br />
Rechten“ die Bedeutung des Umweltthemas in den Parteiprogrammen<br />
der vier Parteien NPD, DVU, „Republikaner“ und „Pro NRW“ bzw. „Pro<br />
Köln“. Methodisch wurden die Programme inhaltsanalytisch untersucht, indem<br />
eine Triangulierung quantitativer und qualitativer Ansätze vorgenommen<br />
wurde. Frequenzanalytisch bestätigte sich die Annahme einer relativ intensiven<br />
Thematisierung in den NPD-Programmen, wobei allerdings die dahinterstehende<br />
und kaum camouflierte Ideologie (NS-Apologetik, „Heimat- und<br />
Lebensschutz“ in Verbindung mit mythischem Germanentum und völkischem<br />
Gedankengut) keinen Einfluss auf den öffentlichen Diskurs entfalten mag; im<br />
potentiellen Gegensatz zur Verknüpfung von kulturkämpferischer Islamfeindschaft<br />
mit Umwelt- wie Tierschutzgedanken, wie sie – allerdings sehr vereinzelt<br />
– in den Parteiprogrammen der „Pro-Bewegung“ vorzufinden ist.<br />
Stephan Stephan Ortmann Ortmann Ortmann (FernUniversität (FernUniversität in in Hagen) Hagen) evaluierte in seinem Vortrag<br />
„Environmental Governance under Authoritarian Rule: Singapore and China“<br />
153
die Chancen und Begrenzungen autoritärer Regelungen im Umweltschutz<br />
anhand der beiden Beispiele Singapur und China. Dabei hob er hervor, dass<br />
die erfolgreiche Begrünungspolitik im kleinen Singapur einen Vorbildcharakter<br />
für umweltpolitische Initiativen in chinesischen Mega-Cities gewonnen<br />
hat, doch der erwünschte Erfolg wie auch die erwünschte Übertragbarkeit<br />
auf das gesamte chinesische Territorium sowohl aufgrund der unterschiedlichen<br />
Größe der Staatsterritorien als auch wegen der Unterschiede in den<br />
autoritären Weltanschauungen und den damit einhergehenden Folgewirkungen<br />
keine ähnlichen Erfolge zeitigt.<br />
Im Anschluss an die Tagung erfolgte die Sprecherwahl. Zu den Sprechern<br />
der Themengruppe wurden gewählt: Steffen Kailitz, Lazaros Miliopoulos und<br />
Rolf Frankenberger (Kontaktdaten finden sich unter http://www.politik.unimainz.de/dvpw-politischer-extremismus/).<br />
154<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
X. Terminplan, Vorankündigungen (ohne Gewähr)<br />
2010<br />
2010<br />
Frühjahr 2010 – Humboldt Universität zu Berlin<br />
Arbeitskreis „Politik und Geschlecht“<br />
Work Work-in Work in in-Progress in Progress Progress Workshop Workshop<br />
11. – 13. Februar 2010 – Universität Mannheim<br />
Arbeitskreis „Politik und Kommunikation“, Fachgruppe „Kommunikation<br />
und Politik“ der DGPUK<br />
Jahrestagung Jahrestagung – „Medien „Medien und und internationale internationale Beziehungen“<br />
Beziehungen“<br />
4. – 6. März 2010 – Frankfurt am Main<br />
Sektion „Politische Theorien und Ideengeschichte“<br />
Frühjahrstagung Frühjahrstagung – „Demokratie „Demokratie und und Gerechtigke Gerechtigkeit Gerechtigke it in in Verteilungskonflikten“<br />
Verteilungskonflikten“<br />
Verteilungskonflikten“<br />
16. – 17. April 2010 – Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische<br />
Universität Berlin<br />
Arbeitskreis „Politik und Geschichte“ In Kooperation mit dem Zentrum für<br />
Antisemitismusforschung (ZfA) der Technischen Universität Berlin<br />
Frühjahrstagung Frühjahrstagung – „Politischer „Politischer Extremismus Extremismus und und Geschichtspolitik“<br />
Geschichtspolitik“<br />
7. – 8. Mai 2010 – Altes Schloss Dornburg<br />
Arbeitskreis „Demokratieforschung“ in Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich<br />
580 (Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemzusammenbruch)<br />
der Universität Jena<br />
Tagung Tagung - „Twenty „Twenty years years after: after: parliamentary parliamentary democracy democracy and and parliamentary<br />
parliamentary<br />
representation representation in in in post post-communist post communist Europe”<br />
7. – 9. Mai 2010 – Sigmund Freud-Institut<br />
Sigmund Freud- Institut in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Politische<br />
Psychologie“<br />
Tagung Tagung - „Zukunft Zukunft der der Gegenwart. Gegenwart. Psychoanalytische Psychoanalytische Psychoanalytische Zei Zeitdiagnosen<br />
Zei diagnosen diagnosen“ diagnosen<br />
28. – 29. Mai 2010 – Universität Hamburg<br />
Arbeitskreis „Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>“<br />
Frühjahrstagung Frühjahrstagung – themenoffen themenoffen mit mit Schwerpunkt Schwerpunkt auf auf "Netzwerkanalyse "Netzwerkanalyse in<br />
in<br />
der der Po <strong>Politikwissenschaft</strong>: Po <strong>Politikwissenschaft</strong>:<br />
litikwissenschaft: Anwendungen Anwendungen – Potenziale Potenziale – Probl Probleme" Probl me"<br />
28. – 30. Mai 2010 – Evangelische Akademie Arnoldshain<br />
Nachwuchsgruppe Sektion „Internationale Politik“<br />
Nachwuchstagung Nachwuchstagung - "Sicherheit, "Sicherheit, Wirtschaft, Wirtschaft, Gesellschaft: Gesellschaft: Theorien Theorien und<br />
und<br />
Problemfelder Problemfelder internation internationaler internation aler Beziehungen"<br />
Beziehungen"<br />
155
10. – 12. Juni 2010 – Frankfurt am Main<br />
Sektion „Internationale Politik, Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />
Gemeinsame Gemeinsame Tagung Tagung - „Internationale „Internationale Politische Politische Theorie“<br />
Theorie“<br />
10. – 12 . Juni 2010 – Würzburg<br />
Arbeitsreis „Demokratieforschung“<br />
Jahrestagung Jahrestagung – „Rule „Rule of of Law Law Compliance Compliance Compliance – Regelbefolgung Regelbefolgung im im im Kontext Kontext von<br />
von<br />
Kultur, Kultur, Institution Institution und und Akteur“<br />
Akteur“<br />
17. – 18. Juni 2010<br />
Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft und Technik“<br />
Tagung Tagung – „Wissen „Wissen in in politischen politischen Entscheidungsprozessen“<br />
Entscheidungsprozessen“<br />
24. – 25. Juni 2010 – Universität Kassel<br />
Arbeitskreis „Verbände“<br />
Tagung Tagung – „Verbändepolitik „Verbändepolitik und und Sozialstaat“<br />
Sozialstaat“<br />
24. – 25. Juni 2010 – Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung<br />
Arbeitskreis „Wahlen und politische Einstellungen“<br />
Jahrestagung Jahrestagung zum zum Thema Thema „Bundestagswahl „Bundestagswahl 200 2009“ 200 200 9“<br />
15. – 17. Juli 2010 – Universität Hamburg<br />
Sektion „Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik“<br />
Tagung Tagung - „Entwicklungstheorien „Entwicklungstheorien reloaded reloaded – Stand Stand und und Perspektiven Perspektiven der<br />
der<br />
entwicklungstheoretischen entwicklungstheoretischen Diskussion“<br />
Diskussion“<br />
4. – 5 September 2010 – Zürich<br />
Arbeitskreis „Politische Psychologie“<br />
Kolloquium Kolloquium Kolloquium – „Auswege „Auswege aus der Krise des Kapitalismus. Perspektiven der<br />
kritischen kritischen politischen politischen Psychologie“<br />
Psychologie“<br />
Psychologie“<br />
10. – 11. September 2010 – Zürich<br />
Sektion „Politische Ökonomie“<br />
Sektionstagung<br />
Sektionstagung<br />
10. - 12. September 2010 - Thomas-Morus-Akademie Bensberg (angefragt)<br />
Arbeitskreis „Politik und Religion“<br />
Jahrestagung Jahrestagung – „Religion „Religion und und Politik Politik in in Deutschland Deutschland 20 20 Jahre Jahre nach nach der der<br />
der<br />
deutschen deutschen Einheit“<br />
Einheit“<br />
23. – 25. September 2010 – Erfurt<br />
Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“<br />
Tagung Tagung – „Variationen „Variationen de der de r Macht“<br />
Macht“<br />
156<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Anzeige<br />
LIT-Verlag<br />
157
XI. Veröffentlichungen unserer Mitglieder (Selbstanzeigen)<br />
Bellers, Juergen / Porsche-Ludwig, Markus; Für eine alte/neue <strong>Politikwissenschaft</strong><br />
und Politik. Ein Manifest, Bonn, u.a., Scientia Bonnensis 2009.<br />
Berghahn, Sabine / Rostock, Petra (Hg.); Der Stoff aus dem Konflikte<br />
sind. Debatten um das Kopftuch in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz, Bielefeld, transcript 2009.<br />
Busch, Hans-Joachim / Ebrecht, Angelika (Hg.); Liebe im Kapitalismus,<br />
Gießen, Psycho-sozial-Verlag 2008.<br />
Butterwegge, Christoph/ Hentges, Gudrun (Hg.); Zuwanderung im Zeichen<br />
der Globalisierung. Migrations-, Integrations-, und Minderheitenpolitik,<br />
Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2009.<br />
Butterwegge, Christoph; Armut in einem reichen Land. Wie das Problem<br />
verharmlost und verdrängt wird, Frankfurt/Main, Campus Verlag 2009.<br />
Detterbeck, Klaus / Renzsch, Wolfgang / Schieren, Stefan (Hg.); Föderalismus<br />
in Deutschland, München, Oldenbourg Verlag 2009.<br />
Kersting, Norbert (Hrsg.); Politische Beteiligung. Einführung in dialogorientierte<br />
Instrumente politischer und gesellschaftlicher Partizipation, Wiesbaden,<br />
Verlag für Sozialwissenschaften 2008.<br />
Kersting, Norbert / Caulfield, Janice / Nickson, Andrew / Olowu, Dele /<br />
Wollmann, Hellmut; Local governance reform in global perspective, Wiesbaden,<br />
VS Verlag, Reihe: Urban and Regional Research International (URI)<br />
2009.<br />
Kleiner-Liebau, Désirée; Migration and the Construction of National Identity<br />
in Spain, Madrid / Frankfurt, Iberoamericana / Vervuert 2009.<br />
Porsche-Ludwig, Markus; Globalisierung und Voelkerrecht, Berlin, Lit-<br />
Verlag 2009.<br />
Porsche-Ludwig, Markus/Chu, Chin-peng (eds.); The Political System of<br />
Taiwan, Baden-Baden, Nomos-Verlag 2009.<br />
Römer, Peter; Beiträge Bd.1, Das kapitalistische Privateigentum, dialectica<br />
minora Bd.19, Köln, Verlag Dinter 2009.<br />
Römer, Peter; Beiträge Bd. 2, Das Recht der Gesellschaft und der Bundesrepublik<br />
Deutschland, dialectica minora Bd. 20, Köln, Verlag Dinter<br />
2009.<br />
Römer, Peter; Beiträge Bd. 3, Die Verteidigung des Grundgesetzes, dialectica<br />
minora Bd. 21, Köln, Verlag Dinter 2009.<br />
158<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Römer, Peter; Beiträge Bd. 4, Wolfgang Abenroth und Carl Schmitt, dialectica<br />
minora Bd. 22, Köln, Verlag Dinter 2009.<br />
Römer, Peter; Beiträge Bd. 5, Hans Kelsen, dialectica Bd. 23 Köln, Verlag<br />
Dinter.<br />
Schieren, Stefan; Großbritannien. Eine Einführung in das politische System,<br />
Schwalbach/Ts., Wochenschau Verlag 2009.<br />
Schmid, Josef / Kohler, Harald (Hg.); Arbeitsbeziehungen und Sozialer<br />
Dialog im alten und neuen Europa. Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Kooperationen,<br />
Baden-Baden, Nomos Verlag 2009.<br />
Schmid, Josef / Heinze, Rolf G. / Beck, Rasmus C. (Hg.); Strategische<br />
Wirtschaftsförderung und die Gestaltung von High-Tech Clustern. Beiträge zu<br />
den Chancen und Restriktionen von Clusterpolitik, Baden-Baden, Nomos<br />
Verlag 2009.<br />
Urban, Dieter / Mayerl, Jochen; Regressionsanalyse: Theorie, Technik<br />
und Anwendung, 3. Aufl., Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften<br />
2008.<br />
Urban, Dieter / Mayerl, Jochen; Antwortreaktionszeiten in Survey-<br />
Analysen. Messung Auswertung und Anwendung, Wiesbaden, VS Verlag für<br />
Sozialwissenschaften 2008.<br />
159
XII. Mitteilungen zur Mitgliedschaft<br />
Neumitglieder Neumitglieder Mai Mai 2009<br />
2009<br />
Adebahr, Adebahr, Cornelius, Cornelius, Cornelius, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol.<br />
Wirtschaft am Wasserturm - Politikberatung, Projektorganisation und Training,<br />
Inhaber, Kavalierstr. 15, 13187 Berlin; 030/23 18 61 98 d, 030/81 61<br />
82 04 Fax d, cornelius@adebahr.eu<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Integrationsforschung";<br />
AK "Politikberatung"; Forschungsgebiet(e): 8.03) Europäische Integration<br />
Auberger, Auberger, Tobias, Tobias, Tobias, M.A.<br />
M.A.<br />
Leibniz Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft, Schneiderberg<br />
50, 30167 Hannover; 0511/7 62 54 54 d, 0511/7 62 41 99 Fax d,<br />
t.auberger@ipw.uni-hannover.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Blum, Blum, Sonja, Sonja, M.A. M.A.<br />
M.A.<br />
Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Scharnhorststr. 100, 48151 Münster; 0251/83-2 53 87 d, sonja.blum@unimuenster.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung"; Forschungsgebiet(e):<br />
5) Politikfelder und Politikimplementation; 5.13) Sozialpolitik;<br />
7.07) Vergleichende Policyforschung/ Staatstätigkeitsforschung<br />
Bötticher, Bötticher, Astrid, Astrid, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol.<br />
-<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Themengr. "Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung"<br />
Broschek, Broschek, Jörg, Jörg, Dr.<br />
Dr.<br />
FernUniversität in Hagen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Universitätsstr. 41,<br />
58084 Hagen; 02331/9 87 21 63 d, 02331/98 73 26 Fax d,<br />
joerg.broschek@fernuni-hagen.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek.<br />
"Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft"<br />
Crueger, Crueger, Hans Hans-Christian, Hans Christian, M.A.<br />
M.A.<br />
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Philosophische Fakultät,<br />
Inst. für Politische Wissenschaft und Soziologie, Lennéstr. 25, 53113 Bonn;<br />
0228/73 93 23 d, 0228/73 75 12 Fax d, hc.crueger@uni-<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"<br />
Dannwolf, Dannwolf, Tanja, Tanja, Tanja, Dipl. Dipl.-Soz., Dipl. Soz., Soz., Dipl. Dipl.-Angl. Dipl. Angl.<br />
Universität Mannheim, Graduate School of Economic & Social Sciences,<br />
CDSS, D7, 27, 68131 Mannheim; 0621/1 81-25 42 d, 0621/1 81-36 99<br />
Fax d, tdannwol@rumms.uni-mannheim.de<br />
160<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Integrationsforschung";<br />
AK "Handlungs- und Entscheidungstheorie"; AK "Empirische Methoden der<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>"; Forschungsgebiet(e): 8.03) Europäische Integration<br />
Engelkamp, Engelkamp, Stephan, Stephan, M.A. M.A.<br />
M.A.<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Scharnhorststr. 100, 48151 Münster; 0251/8 32 53 55 d, 0251/8 32 53<br />
83 Fax d, stephan.engelkamp@wwu.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Soziologie der internationalen<br />
Beziehungen"<br />
Ennigkeit, Ennigkeit, Ennigkeit, Sebastian, Sebastian, M.A.<br />
M.A.<br />
Arnold-Bergstraesser-Institut, c/o Sebastian Ennigkeit, Windausstr. 16,<br />
79110 Freiburg; 0761/8 88 78 46 d, 0761/8 88 78 78 Fax d<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Migrationspolitik"<br />
Erbentraut, Erbentraut, Erbentraut, Philipp, Philipp, M.A.<br />
M.A.<br />
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Deutsches u. Europäisches<br />
Parteienrecht und Parteienforschung, Geb.24.91, Universitätsstr. 1,<br />
40225 Düsseldorf; philipp.erbentraut@uni-duesseldorf.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />
Fritsch, Fritsch, Fritsch, Oliver, Oliver, M.A.<br />
M.A.<br />
University of Aarhus, DMU National Environmental Research Institute, Department<br />
of Policy Analysis, Kalø Grenåvej 14, DK - 8410 Rønde,<br />
DÄNEMARK;<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Umweltpolitik/Global Change"; AK "Integrationsforschung";<br />
AK "Demokratieforschung"<br />
Gehne, Gehne, David David H., H., Dr.<br />
Dr.<br />
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Sozialwissenschaft, Lehrstuhl<br />
Politik 2, Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf; 0211/8 11 45 69 d,<br />
0211/8 11 45 32 Fax d, david.gehne@phil-fak.uni-duesseldorf.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Lokale Politikforschung"; AK "Wahlen und politische<br />
Einstellungen"; Sek. "Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland"<br />
Giegerich, Giegerich, Bastian, Bastian, Dr.<br />
Dr.<br />
IISS, 13-15 Arundel Street, GB - London, WC2R 3DX, GROSSBRITANNIEN;<br />
0044/20 73 95 91 91 d, giegerich@iiss.org<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politikberatung"; AK "Soziologie<br />
der internationalen Beziehungen"<br />
Giersch, Giersch, Giersch, Carsten, Carsten, PD PD Dr.<br />
Dr.<br />
Berlin Risk Institute GbR, Tieckstr. 9, 10115 Berlin; 030/84 71 23 54 d,<br />
carsten.giersch@berlin-risk-institute.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Politische Ökonomie";<br />
AK "Handlungs- und Entscheidungstheorie"; AK "Politikberatung"<br />
161
Hamen Hamenstädt, Hamen städt, Ulrich, M.A.<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>,<br />
Scharnhorststr. 100, 48151 Münster; 0251/8 32 53 43 d, ulrich.hamenstaedt@wwu.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Handlungs- und Entscheidungstheorie"<br />
Heidbreder, Heidbreder, Eva Eva G. G., G. , Dr. Dr.<br />
Dr.<br />
Cheruskerstr. 27, 10829 Berlin; 0177/4 79 28 76 Mobil p, eva.heidbreder@eui.eu<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft"; Sek.<br />
"Internationale Politik"<br />
Heiduk, Heiduk, Felix, Felix, Dr. Dr. des.<br />
des.<br />
Adalbertstr. 80, 10997 Berlin; F.Heiduk@gmx.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Gewaltordnungen"<br />
Helbig, Helbig, Bettina, Bettina, M.A.<br />
M.A.<br />
FernUniversität in Hagen, Fleyerstr. 55, 58084 Hagen; 02331/9 87 24 39 d,<br />
bettina.helbig@fernuni-hagen.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Helbling, Helbling, Dennis Dennis-Jonathan, Dennis Jonathan, MM.A.<br />
M<br />
.A.<br />
European University Institute, Department of Political & Social Sciences, Badia<br />
Fiesolana, Via dei Roccettini, 9, I - 50014 San Domenico die Fiesole,<br />
ITALIEN; dennis-jonathan.mann@eui.eu<br />
Helbling, Helbling, Helbling, Marc, Marc, Dr.<br />
Dr.<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Reichpietschufer 50,<br />
10785 Berlin; 030/25 49 14 49 d, helbling@wzb.eu<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Migrationspolitik"<br />
Henrich, Henrich, Christian Christian Johannes, Johannes, Johannes, Mag. Mag. Mag. phil.<br />
phil.<br />
Universität Siegen, FB 1 - <strong>Politikwissenschaft</strong>, Postfach 210301, 57068 Siegen;<br />
http://www.fb1.uni-siegen.de/politik/mitarbeiter/henrich/, henrich@politikwissenschaft.uni-siegen.de;<br />
p: Postfach 210301, 57027 Siegen;<br />
0163/4 36 74 24 Mobil p<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik, Kultur, Sprache";<br />
LG Nordrhein-Westfalen; Forschungsgebiet(e): 4.07) Politische Kultur; 5.18)<br />
Politik und Geschichte; 8) Internationale Politik und<br />
Außenpolitik8.05) Internationale Konflikte und Konfliktregelung<br />
Hermanns, Hermanns, Uwe, Uwe, Dr. Dr.<br />
Dr.<br />
Zedernweg 45, 53757 St. Augustin; 02241/33 87 11 p, uwe.hermanns@tradefocus.de<br />
Hildebrandt, Hildebrandt, Hildebrandt, Susanne, Susanne, Dr.<br />
Dr.<br />
Universität Münster, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Scharnhorststr. 100,<br />
48151 Münster; 0251/8 32 99 42 d, susanne.hildebrandt@uni-muenster.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Integrationsforschung"<br />
162<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
Hils, Hils, Jochen, Jochen, Dr.<br />
Dr.<br />
Technische Universität Kaiserslautern, <strong>Politikwissenschaft</strong> II, Internationale<br />
Beziehungen, Postfach 3049, 67653 Kaiserslautern; 0631/2 05 25 74 d,<br />
0631/2 05 38 50 Fax d, hils@sowi.uni-kl.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik und Kommunikation"<br />
In n der der der Smitten, Smitten, Susanne, Susanne, Dr. Dr.<br />
Dr.<br />
HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Goseriede 9, 30159 Hannover;<br />
0511/1 22 03 62 d<br />
Iser, Iser, Matthias, Matthias, Dr.<br />
Dr.<br />
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich 03 Gesellschaftswissenschaften,<br />
Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt<br />
am Main; 069/7 98-2 20 48 d, 069/7 98-22155 Fax d, iser@soz.unifrankfurt.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />
Junge, Junge, Junge, Dirk<br />
Dirk<br />
Universität Mannheim, Lehrstuhl für <strong>Politikwissenschaft</strong> II, A5, 6, 68131<br />
Mannheim; , djunge@mail.uni-mannheim.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Handlungs- und Entscheidungstheorie"<br />
Kestler, Kestler, Thomas, Thomas, M.A.<br />
M.A.<br />
Bubenheim 104, 91757 Treuchtlingen; 091/42 41 44 p, thomas.kestler@googlemail.com<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"; AK "Parteienforschung"<br />
Koch, Koch, Martin, Martin, Dr.<br />
Dr.<br />
Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Postfach 100131, 33501 Bielefeld;<br />
0521/1 06 39 97 d, 0521/1 06 60 20 Fax d, martin.koch@unibielefeld.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Entwicklungstheorie<br />
und Entwicklungspolitik"; AK "Soziologie der internationalen Beziehungen"<br />
König, König, Armin<br />
Armin<br />
Jahnstr. 9, 66557 Illingen; 06825/40 91 02 p, ak@illingen.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Politik und Kommunikation"; AK "Lokale Politikforschung";<br />
AK "Politik und Religion"<br />
Köppel, Köppel, Martin, Martin, Martin, M.A.<br />
M.A.<br />
Im Reutele 17, 72070 Tübingen; martin_koeppel@web.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Empirische Methoden<br />
der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Umweltpolitik/Global Change"; Forschungsgebiet(e):<br />
5.14) Umweltpolitik; 8.04) Internationale Institutionen/ Organisationen;<br />
8.08) Theorien der Internationalen Beziehungen<br />
Kortmann, Kortmann, Kortmann, Matthias, Matthias, M.A.<br />
M.A.<br />
Zentrum für Niederlande-Studien, Westfälische Wilhelms-Universität Mün-<br />
163
ster, Alter Steinweg 6/7, 48143 Münster; 0251/8 32 85 52 d, Matthias.Kortmann@uni-muenster.de;<br />
p: Meppener Str. 23, 48155 Münster;<br />
0176/21 13 31 44 Mobil p, Matthias.Kortmann@uni-muenster.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Migrationspolitik"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>";<br />
AK "Verbände"<br />
Lang, Lang, Sibylle, Sibylle, Dr.<br />
Dr.<br />
München; sibyllelang@gmx.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politikberatung"<br />
Langbein, Langbein, Langbein, Julia, Julia, Julia, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol.<br />
Researcher, European University Institute, Dep. of Political Sciences, (Badia<br />
Fiesolana), Via Roccettini 9, I - 50016 San Domenico di Fiesole, ITALIEN;<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; Sek. "Internationale Politik";<br />
AK "Integrationsforschung"<br />
Meisterhans, Meisterhans, Nadja, Nadja, Dr. Dr. des.<br />
des.<br />
Leibniz Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft, Schneiderberg<br />
50, 30167 Hannover; 0178/4 14 93 83 Mobil, n.meisterhans@ipw.unihannover.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"; Themengr.<br />
"Verfassung und Politik"<br />
Meyer, Meyer, Reiner Reiner E., E., Dr.<br />
Dr.<br />
Affiliated Researcher am Österreichischen Institut für Internationale Politik,<br />
meyer@oiip.at; p: Boltzmanngasse 24-26/7, A - 1090 Wien, ÖSTERREICH;<br />
0043 699/19 42 67 25 p, rem67@gmx.net<br />
Forschungsgebiet(e): 8) Internationale Politik und Außenpolitik<br />
Mohrenberg, Mohrenberg, Steffen, Steffen, M.A. M.A.<br />
M.A.<br />
Universität Hamburg, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Teilbereich Methoden<br />
der <strong>Politikwissenschaft</strong>, Allende-Platz 1, 20146 Hamburg; 040/4 28 38 37<br />
59 d, 040/4 28 38 35 34 Fax d, steffen.mohrenberg@wiso.uni-hamburg.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK<br />
"Demokratieforschung"; Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Müller, Müller, Franziska, Franziska, M.A.<br />
M.A.<br />
Heidelberger Str. 15, 64283 Darmstadt; 06151/3910896 p, f.mueller@agchange.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"<br />
Neubauer, Neubauer, Neubauer, Gerald, Gerald, M.A. M.A.<br />
M.A.<br />
Universität Bremen, SFB 597, Linzer Str. 9a, 28359 Bremen; 0421/2 18 87<br />
03 d, gerald.neubauer@sfb597.uni-bremen.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"<br />
Oppermann, Oppermann, Kai, Kai, Dr.<br />
Dr.<br />
Universität zu Köln, Forschungsinstitut für Politische Wissenschaft und Europäische<br />
Fragen, Gottfried-Keller-Str. 6, 50931 Köln; 0221/4 70-28 54 d,<br />
164<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
kai.oppermann@uni-koeln.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Forschungsgebiet(e): 8)<br />
Internationale Politik und Außenpolitik<br />
Rösch, Rösch, Felix, Felix, Felix, M.A., M.A., M.A. M.A.<br />
M.A.<br />
Newcastle University, School of Geography, Politics, Sociology, Office Suite:<br />
104, 40-42 Great North Road, GB - NE 1 7RU Newcastle-upon-Tyne,<br />
GROßBRITANNIEN; 0044/19 12 22 36 44 d, f.j.roesch@ucl.ac.uk<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; Sek. "Politische Theorie und<br />
Ideengeschichte"; AK "Politikberatung"<br />
Rotzoll, Rotzoll, Iris Iris Cordelia, Cordelia, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol.<br />
Sophienstr. 132, 60487 Frankfurt; , icr2468@yahoo.com<br />
Scheuermann, Scheuermann, Manuela, Manuela, M.A.<br />
M.A.<br />
Schulstr. 1, 97508 Grettstadt; 0170/5 35 61 37 Mobil p, Manuela.Scheuermann@gmx.net<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politikberatung"; AK "Soziologie<br />
der internationalen Beziehungen"<br />
Schmalz, Schmalz, Stefan, Stefan, Dr.<br />
Dr.<br />
Universität Kassel, FB 05, Nora-Platiel-Str. 1, 34127 Kassel; 0561/8 04 18<br />
62 d, 0561/8 04 34 64 Fax d, st.schmalz@uni-kassel.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; Sek. "Entwicklungstheorie<br />
und Entwicklungspolitik"<br />
Schünemann, Schünemann, Wolf Wolf J., J., M.A.<br />
M.A.<br />
Römerstr. 224, 69126 Heidelberg; 06221/7351859<br />
Selk, Selk, Selk, Veith, Veith, M.A.<br />
M.A.<br />
Universität Hamburg, Institut für Politische Wissenschaft, Allende-Platz 1,<br />
20146 Hamburg; 040/4 28 38 21 48 d, veithselk@yahoo.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Theorie und Ideengeschichte"<br />
Seng, Seng, Kilian, Kilian, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Pol. Pol.<br />
Leuphana Universität Lüneburg, Zentrum für Demokratieforschung, Scharnhorststr.<br />
1, 21335 Lüneburg; 04131/6 77 24 65 d, 04131/ 6 77 24 74 Fax<br />
d, seng@leuphana.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Sieber, Sieber, Sven, Sven, M.A.<br />
M.A.<br />
Robert-Schumann-Str. 8, 08280 Aue; 03771/56 59 75 p, Sven.Sieber@gmx.net<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Menschenrechte"; AK "Politik und Religion"; AK "Politikberatung"<br />
Spörke, Spörke, Michael, Michael, Dr.<br />
Dr.<br />
Schenkstr. 24, 07745 Jena; 03641/63 88 33 p, mspoerke@aol.com<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Demokratieforschung"; AK "Verbände"; Sek. "Vergleichende<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>"; LG Hessen; Forschungsgebiet(e): 4.02) Interes-<br />
165
sengruppen; 4.12) Soziale Bewegungen; 5.13) Sozialpolitik<br />
Stehnken, Stehnken, Thomas, Thomas, M.A.<br />
M.A.<br />
Fraunhofer ISI, CC Politik un Regionen, Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe;<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik"; AK<br />
"Politik, Wissenschaft und Technik"; Forschungsgebiet(e): 2.02) Qualitative<br />
sozialwissenschaftliche Methoden; 5.16) Wissenschafts- und Technologiepolitik;<br />
8) Internationale Politik und Außenpolitik<br />
Switek, Switek, Niko, Niko, M.A. M.A.<br />
M.A.<br />
Universität Duisburg-Essen, Institut für <strong>Politikwissenschaft</strong>, Forsthausweg 2,<br />
47048 Duisburg; 0203/3 79-22 95 d<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland"; AK "Parteienforschung"<br />
Tepe, Tepe, Markus, Markus, Dr. Dr.<br />
Dr.<br />
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Zentrum für Methoden der Sozialwissenschaft,<br />
Ammerländer Heerstr. 114-118, 26129 Oldenburg; 0411/7<br />
98 45 63 d, markus.tepe@uni-oldenburg.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; AK "Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung"<br />
Vogel, Vogel, Lars, Lars, Lars, M.A.<br />
M.A.<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sonderforschungsbereich 580/A3, Bachstr.<br />
18K, 07743 Jena; 03641/94 50 54 d, lars.vogel@uni-jena.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Soziologie"; AK "Empirische Methoden<br />
der <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Wahlen und politische Einstellungen"<br />
Wagener, Wagener, Martin, Martin, Dr.<br />
Universität Trier, FB 3, LS für Internationale Beziehungen & Außenpolitik,<br />
Universitätsring 15, 54286 Trier;<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"<br />
Walter, Walter, Stefanie, Stefanie, Prof. Prof. Prof. Dr.<br />
Dr.<br />
Universität Heidelberg, Institut für Politische Wissenschaft, Bergheimer Str.<br />
58, 69915 Heidelberg; 06221/ 54 37 26 d, s.walter@uni-heidelberg.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Politische Ökonomie"; AK "Internationale Politische<br />
Ökonomie"; AK "Empirische Methoden der <strong>Politikwissenschaft</strong>"<br />
Weiberg Weiberg-Salzmann, Weiberg Salzmann, Salzmann, Mirjam, Dr.<br />
Universität Rostock, WSF Institut für Soziologie und Demographie, Lehrstuhl<br />
für empirische Sozialforschung, Ulmenstr., 18057 Rostock; 0176/20 34 16<br />
47 p<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik"; AK "Politik und Religion"<br />
Werner, Werner, Annika, Annika, Annika, Dipl. Dipl.-Pol. Dipl. Dipl. Pol.<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Reichpietschufer 50,<br />
10785 Berlin; 030/25 49 14 09 d, 030/25 49 13 45 Fax d, werner@wzb.eu<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokra-<br />
166<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong><br />
tieforschung"; AK "Integrationsforschung"; AK "Parteienforschung"<br />
Wolff, Wolff, Janna, Janna, Dr.<br />
Dr.<br />
Universität Bremen, Jean Monnet Centre for European Studies (CEuS), SFG<br />
1350, Enrique-Schmidt-Str. 7, 28359 Bremen;<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; Sek. "Entwicklungstheorie<br />
und Entwicklungspolitik"; AK "Demokratieforschung"<br />
Wullweber, Wullweber, Joscha, Joscha, Dr.<br />
Dr.<br />
Lerchenstr. 111, 22767 Hamburg; 040/49 29 59 51 p, j.wullweber@jpberlin.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Internationale Politische Ökonomie" (Sprecher)<br />
Yildiz, Yildiz, Hüseyin, Hüseyin, Hüseyin, Yrd. Yrd. Doc. Doc. Dr.<br />
Dr.<br />
Bartin Üniversitesi Iktisadi ve Idari Bilimler Fakültesi, Siyaset Bilimi ve Kamu<br />
Yönetimi Bölümü, Hukuk Bilimleri Anabilim Dali, , TR - , TÜRKEI - Bartin; p:<br />
Okulak Mah. Sakizli Sok., NO:33 Bogazici Apt., TÜRKEI - Bartin; ikranur96@yahoo.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Policyanalyse und Verwaltungswissenschaft"; Sek.<br />
"Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong>"; AK "Demokratieforschung"; AK "Menschenrechte"<br />
Zimmer, Zimmer, Zimmer, Melanie, Melanie, M.A.<br />
M.A.<br />
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Baseler Str. 27-31,<br />
60329 Frankfurt am Main; 069/9 59 10 40 d, 069/55 84 81 Fax d, zimmer@hsfk.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: Sek. "Internationale Politik" (Sektionsvorstand - Nachwuchsgruppe)<br />
Zimpelmann, Zimpelmann, Beate, Beate, Prof. Prof. Dr.<br />
Dr.<br />
Hochschule Bremen, Internationaler Studiengang Politikmanagement, Neustadtswall<br />
30, 28199 Bremen; 0421/59 05 42 85 d, 0421/59 05 42 86 Fax<br />
d, beate.zimpelmann@hs-bremen.de<br />
<strong>DVPW</strong>-Aktivitäten: AK "Umweltpolitik/Global Change"; Sek. "Politische Ökonomie"<br />
167
Angaben Angaben für für das das <strong>DVPW</strong> <strong>DVPW</strong>-Mitgliederverzeichnis<br />
<strong>DVPW</strong> Mitgliederverzeichnis<br />
Sehr geehrtes Mitglied,<br />
sofern Sie für das nächste Mitgliederverzeichnis Änderungen bei den Angaben<br />
zu Ihrer Person wünschen, teilen Sie uns dies bitte auf diesem Blatt<br />
oder auch formlos mit. Bitte tragen Sie Ihren Namen und eventuell gewünschte<br />
Adressenänderungen in die unten stehenden Zeilen ein und geben<br />
Sie gleichzeitig Ihre primären Forschungsgebiete (max. drei) an. Darüber<br />
hinaus benennen Sie bitte die Sektionen und Arbeitskreise, in denen<br />
Sie aktiv mitarbeiten. Damit Ihre Daten für das Mitgliederverzeichnis<br />
2010/2011 aktualisiert werden können, senden Sie Ihre Änderungsmitteilung<br />
bitte spätestens bis zum 31. 31. August August 2010 2010 2010 an die Adresse unserer Geschäftsstelle.<br />
Falls Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Adresse im Mitgliederverzeichnis<br />
nicht einverstanden sind, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir<br />
werden dann lediglich Ihren Namen in das neue Verzeichnis aufnehmen.<br />
Name, Vorname, Titel:<br />
Adresse, Tel./Fax, eMail für das MV:<br />
Forschungsgebiete (max. drei - Bitte Liste aus dem Mitgliederverzeichnis<br />
verwenden!):<br />
Mitarbeit in folgenden Sektionen und Arbeitskreisen der <strong>DVPW</strong>:<br />
Bitte senden an: <strong>DVPW</strong>, c/o. Universität Osnabrück, FB 1, 49069 Osnabrück<br />
168<br />
Herbst 2009<br />
Nr. <strong>141</strong>