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DZA: Informationsdienst Altersfragen (IDA) - Deutsches Zentrum für ...

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täten ist schließlich eine effektive Unterstützung<br />

durch die Kostenträger und durch die<br />

Politik. So sollte darüber nachgedacht werden,<br />

wie bisher nicht refinanzierbare Kosten <strong>für</strong><br />

Vernetzungsarbeit in der Sozialgesetzgebung<br />

entsprechend abgebildet werden können.<br />

Auch das Nebeneinander der verschiedenen<br />

Säulen der Sozialgesetzgebung wird als<br />

deutlich zu komplex empfunden und zieht<br />

hohen bürokratischen Aufwand <strong>für</strong> Pflegende<br />

und Beratende bei der Beantragung von<br />

Leistungen und letztendlich der Zusammenstellung<br />

eines bedarfsgerechten Hilfesystems<br />

nach sich. Hier sollten Lösungen<br />

entwickelt werden, die der Fragmentierung<br />

der Leistungsbereiche entgegenwirken.<br />

Es sei noch erwähnt, dass die Ergebnisse<br />

der Angehörigenbefragung die Ergebnisse<br />

der Fallstudien sinnvoll ergänzen. So ist <strong>für</strong><br />

einen leichteren Zugang zum Versorgungssystem<br />

durch Angehörige die Verfügbarkeit<br />

gebündelter Informationen über vorhandene<br />

Angebote (bspw. über „case management“)<br />

ebenso bedeutsam wie die Lotsenfunktion<br />

von Hausärzt/-innen. Zudem betonen Angehörige<br />

das hohe Entlastungspotenzial einer<br />

wohnortnahen Versorgung mit Tages-, Nacht-<br />

und Kurzzeitpflege und von niedrigschwelligen<br />

Angeboten. Schließlich weisen sie immer<br />

wieder auf die Rolle der Öffentlichkeitsarbeit<br />

bei der Enttabuisierung der Demenzerkrankung<br />

hin.<br />

Prof. Dr. phil. Monika Reichert ist Professorin<br />

<strong>für</strong> Soziale Gerontologie mit dem Schwerpunkt<br />

Lebenslaufforschung, Leiterin des<br />

Studiums <strong>für</strong> Seniorinnen und Senioren an<br />

der TU Dortmund<br />

Kontakt:<br />

mreichert@fk12.tu-dortmund.de<br />

Literatur:<br />

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2008. Luxemburg.<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Gesundheit (2007). Öffentliche<br />

Bekanntmachung des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />

Ge sundheit im Rahmen der Ressortforschung zum<br />

„Leuchtturmprojekt Demenz“ vom 27. 11. 2007.<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend (2002). Vierter Bericht zur Lage der älteren<br />

Generation. Berlin.<br />

Aus Politik und Praxis der Altenhilfe<br />

<strong>Informationsdienst</strong> <strong>Altersfragen</strong> 38 (3), 2011<br />

23<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend (2004). Altenhilfestrukturen der Zukunft.<br />

Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung<br />

zum Bundesmodellprogramm. Berlin.<br />

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www.leuchtturmprojekt-evident.de<br />

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6.7.2009 im Rahmen des Weltkongresses <strong>für</strong><br />

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Integrated Health and Social Care for Older Persons<br />

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