DZA: Informationsdienst Altersfragen (IDA) - Deutsches Zentrum für ...
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täten ist schließlich eine effektive Unterstützung<br />
durch die Kostenträger und durch die<br />
Politik. So sollte darüber nachgedacht werden,<br />
wie bisher nicht refinanzierbare Kosten <strong>für</strong><br />
Vernetzungsarbeit in der Sozialgesetzgebung<br />
entsprechend abgebildet werden können.<br />
Auch das Nebeneinander der verschiedenen<br />
Säulen der Sozialgesetzgebung wird als<br />
deutlich zu komplex empfunden und zieht<br />
hohen bürokratischen Aufwand <strong>für</strong> Pflegende<br />
und Beratende bei der Beantragung von<br />
Leistungen und letztendlich der Zusammenstellung<br />
eines bedarfsgerechten Hilfesystems<br />
nach sich. Hier sollten Lösungen<br />
entwickelt werden, die der Fragmentierung<br />
der Leistungsbereiche entgegenwirken.<br />
Es sei noch erwähnt, dass die Ergebnisse<br />
der Angehörigenbefragung die Ergebnisse<br />
der Fallstudien sinnvoll ergänzen. So ist <strong>für</strong><br />
einen leichteren Zugang zum Versorgungssystem<br />
durch Angehörige die Verfügbarkeit<br />
gebündelter Informationen über vorhandene<br />
Angebote (bspw. über „case management“)<br />
ebenso bedeutsam wie die Lotsenfunktion<br />
von Hausärzt/-innen. Zudem betonen Angehörige<br />
das hohe Entlastungspotenzial einer<br />
wohnortnahen Versorgung mit Tages-, Nacht-<br />
und Kurzzeitpflege und von niedrigschwelligen<br />
Angeboten. Schließlich weisen sie immer<br />
wieder auf die Rolle der Öffentlichkeitsarbeit<br />
bei der Enttabuisierung der Demenzerkrankung<br />
hin.<br />
Prof. Dr. phil. Monika Reichert ist Professorin<br />
<strong>für</strong> Soziale Gerontologie mit dem Schwerpunkt<br />
Lebenslaufforschung, Leiterin des<br />
Studiums <strong>für</strong> Seniorinnen und Senioren an<br />
der TU Dortmund<br />
Kontakt:<br />
mreichert@fk12.tu-dortmund.de<br />
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