Die Firma und ihre Filialen - Christophorus Gesellschaft

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Johann-Weber-Haus Das Johann-Weber-Haus ist eine sozialtherapeutische Einrichtung, in der Männer leben können, bei denen besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind und die aus eigener Kraft nicht in der Lage sind, diese Schwierigkeiten zu überwinden (§ 67 SGB XII). Die konstant hohen Belegungszahlen machen die Notwendigkeit einer stationären Hilfeform im Verbundsystem mit den anderen Hilfeangeboten der Christophorus-Gesellschaft deutlich. Im Verlauf des Kalenderjahres 2006 waren insgesamt 41 Bewohner im Haus. Neu aufgenommen wurden im Jahr 2006 20 Klienten. 1 • Christophorus Gesellschaft • Jahresbericht 2006 Der Zugang erfolgte über: • Zentrale Beratungsstelle fünfzehn Personen (75 %) • Sozialdienst der JVA Würzburg drei Personen (15 %) • Eigeninitiative zwei Personen (10 %) 19 Bewohner sind im Laufe des Jahres 2006 ausgeschieden: • zehn Bewohner (52,6%) haben eine eigene Wohnung im Stadtgebiet Würzburg bezogen • sieben Bewohner (36,8%) haben die Maßnahme abgebrochen • ein Bewohner (5,3%) wurde in eine Fachklinik vermittelt • einem (5,3%) weiteren musste gekündigt werden. Blick in unsere Schreinerwerkstatt unter Leitung von Stefan Nothegger Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Aufnahmeanfragen, die aus verschiedenen Gründen (Suchtabhängigkeit, Drogenabhängigkeit, akute psychische Erkrankung, etc.) ablehnend beschieden werden müssen. Diese werden wieder an unsere ZBS als zentrale Clearingstelle zurückvermittelt, damit dort adäquate Hilfeangebote erarbeitet werden können. Über 80% der Bewohner, die wir in eigenen Wohnraum vermittelt haben, waren weit länger als ein Jahr im Haus. Dies bestätigt den Trend der letzten Jahre, dass für eine dauerhafte Integration in der Regel eine Aufenthaltsdauer von über einem Jahr, meistens bis zu 1 ½ Jahren und in Einzelfällen auch darüber hinaus, notwendig ist. Ein weiterer Grund liegt in den immer komplexer werdenden sozialen Schwierigkeiten, welche die Bewohner mit sich bringen. Auffallend zugenommen hat die Verschuldung. KontaKt Haugerring 4 97070 Würzburg Tel: 0931 / 32 10 20 Aufnahmegespräche nach individueller Vereinbarung
So ist kaum ein Bewohner - im Gegensatz zu früheren Jahren - ohne Schulden. Auch bei niedrigen Gläubigerzahlen von beispielsweise drei Gläubigern bestehen hohe Gesamtverschuldungen bis zu 10.000 € und mehr. Einzelne Klienten sind mit über 50.000 € bei mehr als 20 Gläubigern verschuldet. Hinzu kommen fehlende soziale Kompetenzen in allen Lebensbereichen. Eine zunehmende Verwahrlosung einzelner Klienten ist zu beobachten. Im Bereich der Suchtgefährdung bzw. Suchtabhängigkeit ist in den letzten Jahren eine Ausweitung vor allem bei Glücks- und Unterhaltungsspielen zu beobachten. Signifikant ist in diesem Zusammenhang, dass im Vergleich zu früheren Jahren eine Kumulierung aller Problembereiche festzustellen ist. Dies führt immer häufiger zu massiven Konfliktsituationen im Heimalltag. Um diesen außerordentlich hohen Anforderungen zu begegnen, vollzieht sich der reguläre Dienst der hauptverantwortlichen Mitarbeitenden in Wechselschichten. Mit Früh- und Spätdiensten - oft bis in den Nachtdienst hinein, mit Wochenend- und Feiertagsdiensten ist eine „Rundum“-Betreuung sicher gestellt. Allerdings kommt es immer öfter vor, dass auch nach Dienstschluss, z. B. nachts oder am Wochenende die Sozialarbeiter zu Hause angerufen werden, da der Diensthabende mit einer Konfliktsituation überfordert ist. Diese Entwicklung wirkt sich zunehmend belastend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Durch die Deckelung der Pflegesätze in den vergangenen Jahren besteht auch für den Träger keine Möglichkeit in anderer Weise auf derartige Entwicklungen zu reagieren. Für den Personenkreis der allein Team des Johann-Weber Haus Leitung: Mitarbeitende: stehenden Wohnungslosen und Strafentlassenen ist „Frei-Zeit“ besonders belastend, da sie über kein tragfähiges soziales Netz verfügen, häufig abgebrochene Familienkontakte hinter sich haben und dadurch in diesen Zeiten verstärkt gefährdet sind in (tiefe) Krisen zu stürzen. Um dem entgegen zu wirken halten wir vielfältige Freizeitangebote vor. An sämtlichen Wochenenden und auch Feiertagen rund um das Jahr werden die verschiedensten Freizeitaktivitäten umgesetzt. Diese reichen von Ausflügen, Besuchen aktueller Veranstaltungen oder Museen über sportliche Aktivitäten wie Bowling, Minigolfen oder Radtouren bis hin zu Spielenachmittagen im Haus. Hier Ulrike Ratajczak Zentrale Verwaltung Karin Jarczak // Verwaltung Stefan Gerhard Heike Hochrein Alfred Janetzko Stefan Nothegger Sabine Zeisner Sebastian Hammer (FH-Praktikant) Zivildienstleistende Fahrradausflug mit Bewohnern wird beispielsweise ein Billard-, Tischtennis- oder Kickerturnier gespielt oder Gesellschaftsspiele wie Rommé oder Kniffel. Bedenkt man die immer stärker werdenden Belastungen, so stellt sich die Frage, wie sich der tägliche Heimalltag zukünftig gestalten kann und wird. Nimmt man die aktuelle Entwicklung unserer Sozialpolitik kritisch unter die Lupe, in der einerseits immer weniger Mittel für prophylaktische Maßnahmen und andererseits immer weniger Mittel für den Personenkreis der Gefährdeten zur Verfügung gestellt wird, kommt dieser Fragestellung noch mehr Bedeutung zu. 15
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