Die Firma und ihre Filialen - Christophorus Gesellschaft
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von links: Peter Schneider, Horst Rüger, Thora Teske, Günther Purlein,<br />
Petra Müller, Edith Fiedler, Melanie Reinert, Dominik Mayer<br />
<strong>und</strong> erschreckende Tatsache<br />
ist, dass immer mehr Rentner<br />
sowohl für die Stadt als auch für<br />
den Landkreis unsere Beratungsstelle<br />
nachfragen <strong>und</strong> aufsuchen.<br />
Auch ihnen wird mit unserer<br />
hauswirtschaftlichen Budgetberatung,<br />
einer umfassenden<br />
finanziell-rechtlichen Beratung<br />
sowie der Berücksichtigung der<br />
psychosozialen Aspekte einer<br />
nicht nur wirtschaftlichen, sondern<br />
häufig auch psychisch <strong>und</strong><br />
physisch destabilisierenden<br />
Überschuldung zur Seite gestanden.<br />
Selbstverständlich können<br />
wir eine detaillierte Statistik für<br />
2006 erstellen - dank EDV <strong>und</strong><br />
der Falldokumentation der Fachkräfte.<br />
Auf Nachfrage senden wir<br />
diese Interessierten gerne zu.<br />
Insolvenzberatung<br />
Im Berichtsjahr haben unsere<br />
Mitarbeiter insgesamt 281<br />
Menschen in Sachen Verbraucherinsolvenzverfahren<br />
beraten<br />
<strong>und</strong> begleitet; in 10% der Fälle<br />
konnte der außergerichtliche Einigungsversuch<br />
(die erste Stufe<br />
einer Verbraucherinsolvenz nach<br />
bestehendem Recht) zwischen<br />
Schuldnern <strong>und</strong> Gläubigern durch<br />
18 • <strong>Christophorus</strong> <strong>Gesellschaft</strong> • Jahresbericht 2006<br />
uns erfolgreich gestaltet werden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der weiterhin sehr hohen<br />
Nachfrage auf Seiten der<br />
Klienten hinsichtlich Verbraucherinsolvenz<br />
werden regelmäßig<br />
einmal pro Monat in unserem<br />
Konferenzraum ca. zweistündige<br />
Gruppeninformationsveranstaltungen<br />
zu diesem Thema von<br />
unserem Geschäftsführer Günther<br />
Purlein durchgeführt.<br />
Der mögliche Abrechnungszeitraum<br />
(nach wie vor erfolgt in<br />
Bayern die Abrechnung der anerkanntenInsolvenzberatungsstellen<br />
mit der Regierung über nicht<br />
kostendeckende Fallpauschalen)<br />
hat sich in 2006 noch einmal<br />
verkürzt <strong>und</strong> dauerte aufgr<strong>und</strong><br />
nicht ausreichend zur Verfügung<br />
gestellter finanzieller Mittel des<br />
bayerischen Haushalts nur bis<br />
zum 31.08.2006. Nach Abruf<br />
der finanziellen Mittel durch die<br />
anerkannten Beratungsstellen in<br />
Bayern klaffte sogar ein Loch in<br />
Höhe von ca. 30% (mit anderen<br />
Worten für 100% Leistung ca.<br />
70% Bezahlung); zum Glück<br />
wurde hier durch den bayerischen<br />
Landtag in allerletzter Minute der<br />
Insolvenzhaushalt finanziell noch<br />
einmal nachgebessert, so dass<br />
unser Defizit abgefedert wurde.<br />
Der nächste Doppelhaushalt<br />
2007/2008 in Bayern ist verabschiedet<br />
<strong>und</strong> lässt hoffen, dass<br />
zumindest Beträge in gleicher<br />
Höhe wie im Jahr 2006 zur Verfügung<br />
stehen <strong>und</strong> ausgereicht<br />
werden. Gerade der Personalbedarf<br />
in unseren Spitzenzeiten<br />
ist erheblich größer als unser<br />
Stammteam. Insbesondere im<br />
Verwaltungs- <strong>und</strong> Weiterverarbeitungsbereich<br />
müssen wir sicher<br />
wieder mehrere zeitlich befristete<br />
Aushilfen einstellen.<br />
Seit Ende Januar 2007 liegt ein<br />
Referentenentwurf des Gesetzes<br />
zur Entschuldung völlig mittelloser<br />
Personen (d.h. eine angestrebte<br />
Vereinfachung bei den masselosen<br />
Verbraucherinsolvenzen,<br />
die zu einer Entlastung der Justiz<br />
beitragen soll) vor. Das lange diskutierte<br />
unsägliche achtjährige<br />
Verjährungsmodell für die masselosenVerbraucherinsolvenzverfahren<br />
ist vom Tisch. Wann <strong>und</strong> in<br />
welcher Form allerdings gesetzliche<br />
Veränderungen hinsichtlich<br />
der Insolvenzordnung tatsächlich<br />
in Kraft treten, bleibt weiterhin<br />
offen. <strong>Die</strong> Entwürfe aus Berlin<br />
gehen derzeit vom 1.1.2008 für<br />
das 2. InsOÄndG aus. Bis dorthin<br />
werden wir für unsere betroffenen<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger noch<br />
versuchen so viele Verfahren wie<br />
möglich abzuschließen, da die<br />
bisherige Kostenst<strong>und</strong>ung wohl<br />
entfallen wird.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>Die</strong> <strong>Christophorus</strong> Schuldnerberatung<br />
sieht <strong>ihre</strong> Aufgabe nicht<br />
nur in der Existenzsicherung <strong>und</strong><br />
Schuldenregulierung <strong>ihre</strong>r Klienten,<br />
vielmehr muss <strong>und</strong> nimmt<br />
die Prävention <strong>und</strong> die Lobbyarbeit<br />
für das Schuldnerklientel<br />
einen immer größeren Stellenwert<br />
innerhalb unserer Arbeit<br />
ein. Obwohl Geld <strong>und</strong> Konsum<br />
sowie Schulden nach wie vor<br />
starke Tabuthemen in unserer<br />
<strong>Gesellschaft</strong> sind, so sind sie für<br />
die Presse <strong>und</strong> Medienlandschaft<br />
vielleicht gerade auch deshalb interessante<br />
Themen, zu denen wir