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02. IB – 1860 München - Generation Luzifer

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3. Spieltag • Sonntag, 26.08.2012 • FCK - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> • <strong>IB</strong> Nr. 2 Saison 2012/13<br />

| Infoblättsche<br />

Kurvenorgan der <strong>Generation</strong> <strong>Luzifer</strong> 1998


| Editorial<br />

[Dön] Hallo zusammen!<br />

Was war das für ein Schock beim vergangenen<br />

Heimspiel gegen Union Berlin. Das 0:2 nach einem<br />

schnellen Doppelschlag kurz nach der Halbzeitpause,<br />

hinten wieder einmal ausgespielt worden wie<br />

eine Schülermannschaft, alles schien auf eine nahtlose<br />

Fortsetzung der vergangenen Horrorsaison<br />

hinzudeuten. Es kam glücklicherweise anders, und<br />

trotz des bitteren Ausgleichtreffers in allerletzter<br />

Minute flackerten während der Aufholjagd für einige<br />

Momente Erinnerungen an den alten Betze, an die<br />

einstige Heimfestung wieder auf. Auch die darauffolgenden<br />

Auswärtsaufgaben in Aalen und in der ersten<br />

Runde des DFB-Pokals in Rostock bleiben positiv in<br />

Erinnerung und mit zwei Siegen im Rücken können<br />

wir heute optimistisch auf das Heimspiel gegen die<br />

Münchner Löwen blicken. Gerade die neuen Offensivkräfte<br />

machen Mut, der lange vermisste Zug zum<br />

Tor und die notwendige Kaltschnäuzigkeit scheinen<br />

auch im Betzetrikot wieder möglich und Stürmer, die<br />

das Tor treffen, könnte man nun auch wieder gefun-<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

Einsatz von V-Männern Seite 3<br />

Union Berlin Seite 5<br />

VfR Aalen Seite 7<br />

Hansa Rostock Seite 9<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

den haben. Das macht Lust auf mehr! Lediglich im<br />

Abwehrverbund drückt der Schuh noch etwas und<br />

hier muss man gegen ambitionierte Sechz’ger höllisch<br />

aufpassen, damit heute auch der erste Heimsieg<br />

seit ich weiß nicht mehr eingefahren werden kann.<br />

Was steht sonst noch an? Nach dem heutigen Sonntagsspiel<br />

geht es bereits am kommenden Freitag weiter<br />

nach Dresden (das macht Laune, dieser Zweitligarhythmus),<br />

wohin ein gemeinsamer Buskonvoi<br />

der Fanszene geplant ist. Infos hierzu könnt ihr dem<br />

aktuellen Infoblättsche oder unserer Netzpräsenz<br />

entnehmen. Des Weiteren erwartet euch eine wieder<br />

etwas breitere Themenpalette mit den gewohnten<br />

Rubriken, den aktuellsten Entwicklungen in der<br />

deutschen Fanlandschaft, einigen Inhalten zu unserem<br />

heutigen Gegner sowie diverse weitere Blicke über<br />

den Tellerrand. Also, viel Spaß beim Lesen, Rabatz machen,<br />

dann steht einem hoffentlich nicht allzu lethargisch-heißen<br />

Sonntagmittag nichts mehr im Wege!<br />

Interview mit den Giasinga Buam Seite 10<br />

Grünwalder Stadion Seite 12<br />

Fußballkulturen Seite 13<br />

Neies aus Laudre/Letzte Worte Seite 14


| Fanszene<br />

Einsatz von V-Männern<br />

Neue Dimension bei Polizeistrategie gegen Fußballfans<br />

[Delling] Beginnen wir diesen Text mit einem<br />

Vergleich, der im Verlaufe der Woche auf Spiegel<br />

Online zu lesen war. „Wie viele Menschen wurden<br />

beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf<br />

und Hertha BSC verletzt? Kein einziger.<br />

Und wie viele Menschen kamen auf der Berliner<br />

Fanmeile beim EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft<br />

gegen Italien zu Schaden? Die Berliner<br />

Polizei schrieb 99 Strafanzeigen, 36 davon wegen<br />

einfacher und schwerer Körperverletzung. 17<br />

Personen wurden festgenommen.“ Doch nicht<br />

nur bei den Verletztenzahlen gab es einen Unterschied,<br />

sondern auch bei der medialen Aufbereitung.<br />

Während es nach dem EM-Aus gegen Italien<br />

keine größeren Meldungen über die entstandenen<br />

Schäden und die Verletzten gab, polterte nach dem<br />

Relegationsspiel jeder Politiker und Polizist laut-<br />

stark und forderte härtere Strafen für Fußballfans.<br />

Die mediale Hysterie über ein angebliches Sicherheitsproblem<br />

führte dazu, dass es bei der polizeilichen<br />

Arbeit gegen Fußballfans nun wohl gar keine<br />

Schranken mehr gibt. Vor kurzem meldete die Rot-<br />

Schwarze Hilfe aus Nürnberg, dass in der Nürnberger<br />

Fanszene versucht wurde, einen V-Mann zu<br />

installieren. Einen Tag nach dem Sicherheitsgipfel<br />

wurde ein Mitglied der Ultras Nürnberg an einer<br />

Imbissbude angesprochen. Ein 40-45-jähriger<br />

Mann mit Münchner Akzent gab sich als Mitarbeiter<br />

des Innenministeriums aus und gab dem Fan<br />

zu erkennen, dass er über zahlreiche Informationen<br />

über ihn verfüge. Der Mann, vermutlich ein<br />

Mitarbeiter der Münchner Polizei, hatte mehrere<br />

Handynummern der Person und wusste sogar<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

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| Rückblick<br />

über eine beabsichtigte Reise des Nürnberg Fans<br />

Bescheid. Natürlich machte er sofort klar, dass er<br />

von diesem Treffen keinem weitererzählen dürfe.<br />

Der V-Mann sagte, dass man unbedingt mit ihm<br />

zusammen arbeiten wolle und lockte den Fan<br />

mit typischen Vergünstigungen wie Hilfe bei der<br />

Jobsuche. Glücklicherweise gelang der V-Mann<br />

Angriff auf die Nürnberger Fanszene nicht, da die<br />

betroffene Person sich noch am Abend bei der<br />

Rot-Schwarzen Hilfe meldete, die mit dem Thema<br />

an die Presse ging und somit den Anwerbeversuch<br />

wohl endgültig zunichte machte.<br />

Mal wieder hat die Polizei eine neue Dimension<br />

erreicht. Scheinbar meinen die Herren, dass gegen<br />

Fußballfans alles erlaubt sei. Mit allen Mitteln wird<br />

versucht, Zwietracht zu säen und an Informationen<br />

aus der Fanszene heranzukommen. „Man schürt<br />

damit Misstrauen unter den einzelnen Mitgliedern.<br />

Solche Maßnahmen sind doch völlig überzogen.<br />

Fußballfans sind doch keine Schwerstverbrecher,<br />

die Menschen- oder Waffenhandel betreiben“, sagt<br />

Ralf Peisl, ein Sprecher der Rot-Schwarzen Hilfe.<br />

Da man eine solche Aktion leider auch nicht bei<br />

uns in der Fanszene ausschließen kann, anbei mal<br />

die wichtigsten Tipps, die die Rot-Schwarze Hilfe<br />

Nürnberg gibt:<br />

• Lasst Euch auf keinen Fall auf derartige Gespräche<br />

ein, sondern beendet das Gespräch.<br />

• Macht Euch im Anschluss Notizen: Wie sah der<br />

Anwerber aus? Was hat er gesagt? Was hatte er<br />

für ein Auto, was für ein Kennzeichen?<br />

• Das Allerwichtigste: Informiert uns sofort über<br />

derartige Anwerbeversuche! Die sogenannten Sicherheitsbehörden<br />

scheuen nichts mehr als eine<br />

kritische Öffentlichkeit.<br />

„Der Schritt zu den V-Leuten ist ein endgültiger<br />

Vertrauensbruch“, sagt Philipp Markhardt, Sprecher<br />

von Pro Fans. Mal davon abgesehen, dass V-<br />

Leute ziemlich teuer und ihre Wirkungskraft eher<br />

bescheiden ist (siehe NSU-Affäre), stellt sich die<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

Frage, ob die Strategie des Innenministeriums und<br />

der Polizei nicht vollkommen in die falsche Richtung<br />

geht.<br />

Momentan scheinen dort die Hardliner an der<br />

Macht zu sein, die sich mit immer härteren Maßnahmen<br />

gegen Fußballfans durchsetzen. Scheinbar<br />

glaubt man, dass man mit immer mehr Sanktionen<br />

und Drohungen die angebliche Gewalt bei Fußballfans<br />

eindämmen könne. Dass diese Strategie<br />

von allen Fanexperten (hiermit meine ich nicht<br />

Johannes B. Kerner) als destruktiv und eskalierend<br />

eingeschätzt wird, scheint die Herren wohl<br />

nicht zu interessieren. „Es existieren seit der EM<br />

2004 mehrere wissenschaftliche Untersuchungen,<br />

die alle belegen: Je zurückhaltender und kommunikativer<br />

die Polizei auftritt, je größer das Wissen<br />

und der Respekt gegenüber der Fankultur, desto<br />

weniger Gewaltvorfälle. In Hannover etwa setzte<br />

die Polizei in den vergangenen Jahren ein darauf<br />

basierendes Konzept um. Ergebnis: weniger Vorfälle,<br />

weniger Festnahmen, weniger Verletzte und<br />

weniger eingesetzte Polizeibeamte“, so Michael<br />

Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte.<br />

Selbst in manchen Medien findet mittlerweile<br />

ein Umdenken statt. In dem eingangs erwähnten<br />

Artikel auf spiegel online wird die Strategie der<br />

Polizei ebenso scharf kritisiert, vor allem die Vergabepraxis<br />

von Stadionverboten gerät hier stark<br />

unter Beschuss. Sogar ein szenekundiger Beamter<br />

aus Nordrhein-Westfalen kritisiert in diesem Artikel<br />

die Wirkung von Stadionverboten.<br />

Dennoch ist natürlich nicht anzunhemen, dass die<br />

Polizei und die Politik ihre Strategie ändern und<br />

zur Lösung des Konflikts beitragen werden. Die<br />

Frage ist jedoch, ob eine Lösung des Konflikts<br />

überhaupt von Politikern und Polizisten erwünscht<br />

ist - oder ob nicht viel mehr individuelle Profilierungsinteressen<br />

von Politikern und Polizisten im<br />

Vordergrund stehen.<br />

In diesem Sinne: Lasst euch nicht unterkriegen<br />

- Stay Rebel!!!


Spiel<br />

Mit einem rundum erneuerten Kader startet der<br />

FCK in die Saison 2012/2013. Zahlreiche Neuzugänge<br />

sollen den Umbruch bringen, der nach der<br />

letzten Saison nötig war. So durfte der FCK Fan<br />

sich doch über den ein oder anderen vielversprechenden<br />

Transfer freuen, auch wenn in der Startaufstellung<br />

zum Spiel gegen Union Berlin doch die<br />

ein oder andere Überraschung wartete. Yahia und<br />

Vermouth durften von Beginn an ran, obwohl sie<br />

in der letzten Saison keineswegs zu den wenigen,<br />

guten Spielern gehörten. Die Euphorie auf Lautrer<br />

Seite muss allerdings erst noch entfacht werden, nur<br />

31680 Zuschauer an dem gehassten Montagstermin<br />

zeigten, dass viele Fans die letzte Saison noch nicht<br />

verdaut haben.<br />

Beide Mannschaften begannen das Spiel vorsichtig.<br />

Während der FCK das Heft in die Hand nahm und<br />

kontrolliert nach vorne spielte, lauerte Union auf<br />

Konter und wollte erst einmal die Null stehen ha-<br />

| Spielberichte<br />

FCK - Union Berlin<br />

Tore, Tore, Tore<br />

ben. Die erste Halbzeit bot keine Tore, dennoch ein<br />

klares Chancenplus auf Lautrer Seite.<br />

Hälfte zwei sollte dann das glatte Gegenteil darstellen,<br />

denn es fiel ein Tor nach dem anderen. Parensen<br />

(47.) und Zoundi (54.) brachten Union Berlin<br />

in Front, was Idrissou mit zwei Kopfballtreffern<br />

(58. Und 72.) egalisierte. Hierbei zeigte er starkes<br />

Durchsetzungsvermögen und schaffte sich entsprechend<br />

Raum. Youngster Zuck brachte in der 86.<br />

Minute den ersten Heimsieg seit vielen Monaten in<br />

greifbare Nähe, doch der Berliner Pfertzel erzielte<br />

kurz vor Schluss noch den 3:3 Ausgleich.<br />

Die gezeigte Leistung macht Lust auf mehr, man darf<br />

gespannt sein, wie sich der FCK in den nächsten<br />

Spielen schlägt.<br />

Westkurve<br />

Zur neuen Saison zog das PI hoch in Block 9.2, steht<br />

nun also unmittelbar neben uns. Der Supportkern<br />

im Herzen der Kurve wächst also weiter, so konn-<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

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| Spielberichte<br />

ten auch zahlreiche Umschreibungen für den Block<br />

8.2 verwirklicht werden. Die Westkurve zeigte von<br />

Beginn, dass sie Bock auf die neue Saison mit der<br />

neuen Mannschaft hat. Schon vor Spielbeginn wurde<br />

der ein oder andere Schlachtruf in den Abendhimmel<br />

geschmettert, sodass auch der letzte in Lautern<br />

wusste, dass die Sommerpause endlich vorbei ist.<br />

Selbiges konnte in der ersten Hälfte sehr gut fortgesetzt<br />

werden, was dann aber mit zunehmender<br />

Spieldauer nachließ. Nach den Treffern für Union<br />

war die Luft erst einmal raus, doch mit dem Anschlusstreffer<br />

war der Betze direkt wieder da und<br />

im Gegensatz zur letzten Saison war man sich sicher,<br />

dass sich die Mannschaft nochmal ran kämpft. Kurz<br />

vor Ende konnte man dann tatsächlich in Führung<br />

gehen, was die Stimmung zum Höhepunkt brachte.<br />

Vor dem Abpfiff trat dann Ernüchterung ein, nach<br />

dem 3:3 Ausgleich von Union Berlin und dem Ende<br />

der Partie war man sich unsicher, ob man heute einen<br />

Punkt gewonnen, oder zwei verloren hat. Die<br />

Mannschaft wurde dennoch wohlwollend von der<br />

Kurve verabschiedet<br />

Gästeblock<br />

800 Berliner an einem Montagabend, bei einem<br />

besseren Termin wäre durchaus mehr drin gewesen,<br />

dennoch eine ordentliche Anzahl an Fans aus<br />

der Hauptstadt. Zahlreiche Fahnen schmückten<br />

den Zaun, im Block selbst lediglich zwei große und<br />

schlicht gehaltene Schwenkfahnen, sah gut aus.<br />

Akustisch konnte man die Berliner nur bei den Torjubeln<br />

vernehmen, ansonsten gingen sie im weiten<br />

Rund des Stadions unter.<br />

Aktionen<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

Den zentralen Zaunfahnenplatz vor der Westkurve<br />

schmückte heute die „We don’t like Mondays“<br />

Fahne, unsere große Heimzaunfahne wird ab sofort<br />

dauerhaft im Block 8.2 hängen. Zum Intro gab es<br />

von FY eine kleine Choreo im Bereich 7.1, während<br />

wir in den Blöcken 8.2 und 9.2 zu Beginn der 2.<br />

Halbzeit eine Fahnenmeer mit Konfetti zauberten,<br />

was wirklich was hermachte.<br />

Auch heute gab es mehrere Spruchbänder, die sich<br />

vornehmlich mit der Terminierung („FCK-Union:<br />

700 km, Montagabend 20:15 - Hansa-FCK: 800 km,<br />

Sonntagabend 18:30 - Verbände: Und ihr wollt die<br />

Fankultur bewahren?“) oder dem Sicherheitsgipfel<br />

(„Populismus, Aktionismus und Stehplatzverbot?<br />

Schnellstens zurück zum Dialog!“) befassten. Von<br />

unserer Seite gab es nach dem Spiel noch einen<br />

Gruß an unsere Sektion SV, die nach wie vor mit der<br />

Willkür von Vereinen und Polizei zu kämpfen hat.<br />

[Jonas]


[JPhil] Leicht melancholisch war ich ja schon nach<br />

dem 3:3 gegen Union. Haben wir jetzt einen Punkt<br />

gewonnen, oder haben wir zwei verloren? Ich befürchte<br />

aber, dass ich mir diese Frage erst gegen<br />

Ende der Saison beantworten kann.<br />

Gemischte Gefühle gab es direkt am 2. Spieltag<br />

wieder. Während wir nach dieser so enttäuschenden<br />

Saison den bitteren Gang ins Unterhaus antreten<br />

mussten, freuten sich die Aalener erstmals<br />

in der 2. Liga antreten zu dürfen. Doch neben<br />

Euphorie wurde in der knapp 66.000 Einwohner<br />

zählenden Stadt auch Hysterie geschürt. So wurde<br />

das erste Heimspiel des Vereins für Rasenspiele<br />

gleich als „High-Risk-Spiel“ eingestuft und jeder<br />

der ab 16:30 Uhr nicht mehr in die Stadt müsse,<br />

solle doch am Besten zu Hause bleiben. „Uff die<br />

Bääm, die Pälzer kumme“!<br />

Aus der Pfalz machten sich letztendlich 3000<br />

Schlachtenbummler auf den Weg in die Ostalb um<br />

den FCK beim ersten Auswärtsspiel der Saison<br />

zu unterstützen. Trotz der bescheidenen Anstoßzeit<br />

von Freitag, 18:00 Uhr gab es einen von der<br />

Fanvertretung organisierten Sonderzug. An dieser<br />

Stelle wieder ein großes Lob an die Organisatoren<br />

und glücklicherweise fuhr der Zug auch ins „richtige“<br />

Aalen.<br />

| Spielberichte<br />

VfR Aalen - FCK<br />

Sieg auf‘m Land<br />

In Aalen angekommen wurde man von der Polizei<br />

Richtung Stadion geleitet. Scheinbar möchte sich<br />

kein Busunternehmen bereit erklären einen Shuttle-Service<br />

einzurichten, wobei laufen eh viel schöner<br />

ist, als in überfüllte Busse gedrückt zu werden.<br />

Das Stadion in Aalen liegt auf einer kleinen Anhöhe<br />

und ist natürlich der krasse Gegensatz von<br />

dem, was man in der ersten Liga gewohnt war.<br />

Wie in der ersten Liga auch, wurde aber der Stadionname<br />

an einen Sponsor verkauft und so wirkt<br />

es fast schon etwas sarkastisch, wenn auf der Eintrittskarte<br />

für die Scholz-Arena unter dem Namen<br />

eben jenen Sponsors der Schriftzug „Kompetenz<br />

im Schrott“ zu lesen ist.<br />

Ehrlich gesagt war das Stadion aber gar nicht<br />

so übel. Insgesamt kamen dann auch abgezählte<br />

12.083 Zuschauer zum Zweitligadebüt des VfR.<br />

Die Fans der Aalener machten auch gar keinen<br />

so schlechten Eindruck, waren sie doch ständig<br />

bemüht ihr Team zu unterstützen. Auch optisch<br />

gaben sich die Jungs von der Ostalb Mühe, waren<br />

insgesamt aber zu wenige um sich Gehör verschaffen<br />

zu können.<br />

Das Team von Franco Foda wurde nur auf einer<br />

Position im Vergleich zum Berlin Spiel verändert,<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

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| Spielberichte<br />

so sollte Jan Simunek für Stabilität in der Abwehr<br />

sorgen, was zeitweise auch gut funktionierte.<br />

Die Aalener machten es dem FCK<br />

nicht leicht, ließen nicht viele Chancen zu<br />

und erarbeiteten sich selbst Möglichkeiten<br />

zur Führung, scheiterten aber an Tobias Sippel.<br />

In der 17. Minute wurde Albert Bunjaku<br />

irgendwie im Strafraum zu Fall gebracht. Ich<br />

glaube das Wort irgendwie passt zu dieser<br />

Situation am Besten. Sei`s drum, das Ding<br />

war im Netz. Etwas, dass bei Elfmetern der<br />

Roten Teufel auch nicht immer selbstverständlich<br />

ist. Knapp 7 Minuten später ging<br />

Simunek im Strafraum mit der Hand zum Ball, was<br />

den nächsten Elfmeter zur Folge hatte. Dausch<br />

verwandelte den Strafstoß für die Gastgeber zum<br />

1:1. Schade, da Sippel die Ecke geahnt hatte. Zum<br />

Glück erzielte Bunjaku nach gutem Ballgewinn von<br />

Idrissou noch vor der Halbzeit den Führungstreffer<br />

zum 2:1 und eigentlich hätte der Schiedsrichter<br />

dieses Spiel zu diesem Zeitpunkt auch abpfeifen<br />

können. Unsere Stürmer haben in zwei Spielen<br />

beinahe mehr Tore geschossen, als so mancher<br />

Stolperhannes in der letzten gesamten Saison.<br />

Der Gästeblock machte über das gesamte Spiel<br />

Stimmung, leider schaffte man es nicht alle FCK-<br />

Fans mobilisieren zu können um hier richtig laute<br />

Lieder durchs Stadion zu scheppern. Es war auch<br />

seit langer Zeit das erste Spiel wo wir kein Dach<br />

über uns hatten, was aber keine Ausrede sein soll,<br />

es ist ja schön nicht immer in einer „Einheitsbrei-<br />

Arena“ spielen zu müssen.<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

Phasenweise sang auch nur der Pulk rund um die<br />

aktiven Gruppen. Schade, denn da ist viel mehr<br />

Potenzial in unserer Kurve und das weiß jeder<br />

Einzelne selbst am Besten. Ich bin aber kein Fan<br />

davon, alles schlecht zu reden und wieder eine von<br />

diesen typischen „da war mehr drin“ Floskeln zu<br />

schreiben.<br />

Viele merkten in der zweiten Halbzeit wie Trist<br />

dieser Freitagabend phasenweise war. Kein Gegner<br />

auf den Rängen und auf dem Platz passierte<br />

auch nix weltbewegendes. Solche Spiele wird es<br />

in Zukunft wieder öfters geben, auch zu Hause,<br />

wenn im Gästeblock fast mehr Ordner als Fans<br />

stehen. Die Hauptsache an diesem Tag war aber,<br />

dass man die Angriffe der Aalener abwehren und<br />

mit einem Sieg nach Hause fahren konnte. Drei<br />

Punkte beim Tabellenführer geholt, was<br />

will man mehr?! Nach dem Spiel kam die<br />

Mannschaft noch vor den Gästeblock um<br />

sich zu verabschieden, ehe es dann wieder<br />

mit dem Zug nach Hause ging.<br />

Der Motor der so oft zitierten „Mission<br />

Wiederaufstieg“ ist zur Zeit noch am<br />

warmlaufen, das trifft auch auf so manche<br />

Stimmbänder von uns zu. Wenn beide auf<br />

Betriebstemperatur sind, wird es schwer<br />

werden uns zu schlagen, auf dem Platz<br />

und auf den Rängen dieser Liga!


[Nico] Sonntag 18:30, 1. Runde DFB-Pokal im Ostseestadion.<br />

Der Betze durfte also gleich mal die<br />

Reise in die knapp 800 Kilometer entfernte Hansestadt<br />

antreten. Vielen Dank dafür liebe „Losfee“!<br />

Trotz der langen Strecke und der schwierigen Anstoßzeit,<br />

machten sich rund 400 Betzefans auf die<br />

Reise, um unsern FCK nach Rostock zu begleiten.<br />

Die Busse aus KL machten sich schon in den frühen<br />

Morgenstunden, bei bombastischem Wetter<br />

auf die Tour quer durch Deutschland. Erzählungen<br />

zufolge wollte ein Tankwart unseren Kutscher<br />

belehren, beim betanken des Busses das Rauchen<br />

doch lieber sein zu lassen. Der Kutscher fand dies<br />

allerdings nicht ganz so lustig und lies, zur Erheiterung<br />

der Besatzung, die Fäuste schwingen und<br />

verteilte auch mal eine Kopfnuss. Danach konnte<br />

die Fahrt auch wieder fortgesetzt werden und der<br />

Schreiber des Textes wurde noch kurzer Hand<br />

in Hamburg eingesackt. Trotz eines Staus wurde<br />

Rostock noch rechtzeitig erreicht und man konnte<br />

sich erst mal im Gästeblock breit machen. Sehr<br />

schade, dass man heute keinen Auftritt der Hintertortribüne<br />

zu sehen bekam, da die aktive Szene<br />

rund um sie Suptras das Spiel auf Grund von Problemen<br />

mit der Vereinsführung boykottierten. Die<br />

mitgereisten Schlachtenbummler waren heute gut<br />

aufgelegt und da man sich unter dem Stadiondach<br />

positionierte, dürfte es auch einige Male ordentlich<br />

gescheppert haben.<br />

In Halbzeit eins ließen uns die roten<br />

Teufel bei circa 30 Grad sprichwörtlich<br />

noch schmoren. Erst in der zweiten<br />

Hälfte hatte Bunjaku ein Einsehen<br />

und erzielte den erlösenden Führungstreffer.<br />

Sechs Minuten später<br />

ließ sich Zuck nicht bitten und erhöhte<br />

auf 0:2. Jetzt wurde das Stadion gerockt<br />

und es wurde sogar probiert ein<br />

neues Lied einzuführen oder besser<br />

gesagt wurde es nochmals getestet.<br />

Spätestens jetzt war sich der Gäste-<br />

| Fanszene<br />

Hansa Rostock - FCK<br />

Im Pokal eine Runde weiter<br />

pöbel einig, dass hier nichts mehr anbrennen wird.<br />

Denkste! In der 75. Minute sah unsre Defensive<br />

ein ums andere Mal nicht wirklich gut aus. Abel<br />

lässt sich viel zu einfach vom eben erst eingewechselten<br />

Rostocker Plat umkurven und der lässt es<br />

zum 1:2 für Rostock klingeln. Jetzt entwickelte sich<br />

nochmal ein richtig heißer Pokalfight, wobei beide<br />

Seiten noch Chancen auf einen Treffer hatten. Wir<br />

hatten allerdings noch mindestens zwei Hundertprozentige,<br />

die teilweise kläglich liegen gelassen<br />

wurden. Da gibt’s noch einiges zu arbeiten in dieser<br />

Saison. Jetzt konnte auch erstmals der Rostocker<br />

Anhang vernommen werden…AHU! In der<br />

Nachspielzeit wurde ein Konter dann auch mal<br />

richtig ausgespielt und Fortounis erzielte das 1:3<br />

und machte damit den Sack zu.<br />

Es war zwar kein glanzvoller Sieg, doch wenn<br />

man sich die Ergebnisse von den anderen Plätzen<br />

anschaut, zählt doch im Endeffekt nur das<br />

Weiterkommen. Wichtiger Sieg gegen einen alles<br />

andere als einfachen Gegner. Nach einer Stunde<br />

Blocksperre gaben die Staatsdiener dann grünes<br />

Licht und somit konnte wieder die Heimreise angetreten<br />

werden. Für den Rest des Busses hieß es<br />

nun wieder ab in Pfalz, wohingegen es für mich<br />

in die weit aus schönere der beiden Hansestädte<br />

zurückging. Betze!<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

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| Fanszene<br />

Infoblättsche-Interview<br />

Giasinga Buam<br />

Hallo Giasinga Buam, stellt euch doch bitte erst mal<br />

vor!<br />

Gegründet hat sich unsere Gruppe im Sommer<br />

2008. Die damaligen Gründungsmitglieder lernten<br />

sich vor Allem in der Amateur-Szene unseres Vereins<br />

kennen, die in dieser Zeit ihre wohl stärksten<br />

Jahre erlebte. Grund hierfür war der angepeilte<br />

und anschließend beschlossene (aber zum Glück<br />

nicht vollzogene!) Abriss des Grünwalder Stadions.<br />

Im Ringen um den Erhalt wurden teils bis zu<br />

800 Dauerkarten für die Amateure verkauft und<br />

auch sonst lag der Zuschauerdurchschnitt weit<br />

über 1000 Zuschauern pro Spiel, was unter anderem<br />

auch auf die bekannten X-Tausend-Aktionen<br />

zurückzuführen war. Seit dieser Zeit entwickelten<br />

wir uns schnell zu einer Art Nachwuchsgruppe<br />

neben der Cosa Nostra oder der Münchner<br />

Freiheit. Die Mitgliederzahlen der Gruppe sind<br />

durchweg ansteigend. Heute umfasst die Gruppe<br />

knapp 40 Mitglieder. Darüber hinaus folgen uns<br />

auch diese Saison knapp 70 Löwenfans aus dem<br />

Förderkreis <strong>–</strong> der Vorstufe auf eine Mitgliedschaft<br />

in unserer Gruppe. Aufgaben werden in unterschiedlichen<br />

Arbeitsgruppen angegangen, bei de-<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

nen je ein Verantwortlicher und sein Vertreter<br />

die Aufgaben leiten und koordinieren. Ansonsten<br />

werden Entscheidungen der Gruppe nahezu immer<br />

basisdemokratisch gefällt, außer bei schnell zu<br />

entscheidenden Dingen, die dann von einem aus<br />

der Gruppe gewählten „Harten Kern“ (5 Mitglieder)<br />

getroffen werden.<br />

Durch die Tatsache, dass ihr aus der drittgrößten Stadt<br />

Deutschlands kommt, ergeben sich für euch ganz andere<br />

Möglichkeiten wie für uns, wo sich die Mitglieder<br />

über ganz Rheinland-Pfalz und mehrere Bundesländer<br />

verteilen. Wie gestaltet sich euer Gruppenleben außerhalb<br />

des Spieltags?<br />

Da ein Großteil unserer Mitglieder aus <strong>München</strong><br />

und dem nähren Umfeld stammt, sieht man sich<br />

auch mit mehreren Mitgliedern, die nicht all in<br />

einer Gegend bzw. einem Stadtteil wohnen, öfter<br />

als nur an den Spieltagen, Gruppenversammlungen<br />

oder sonstigen angekündigten Treffen. So ist man<br />

auch am Wochenende in aller Regel mit mindestens<br />

zwei Dutzend Leuten aus Gruppe und Umfeld<br />

unterwegs. Und auch unter der Woche trifft<br />

man sich häufig nach Uni, Arbeit oder Schule.


Bisher leider nicht in eigenen Räumlichkeiten, da<br />

ein eigenes Heim (ganz abgesehen von einer Halle<br />

innerhalb der Stadt) nicht ansatzweise zu finanzieren<br />

ist. Vorzugsweise sind es deshalb Treffpunkte<br />

wie die Einrichtungen des Fanprojekts oder eine<br />

wohl auch euch gut bekannte Kneipe, in denen<br />

man regelmäßig zusammenkommt.<br />

Was waren in den letzten Jahren Höhe- und Tiefpunkte<br />

in eurer Gruppe?<br />

Grundsätzlich ist es schwer auszumachen, was<br />

Höhe- oder Tiefpunkte innerhalb der Gruppengeschichte<br />

sind, da sich mit dem Fortbestehen einer<br />

Gruppe die Ansprüche und Zielsetzungen stets<br />

ändern. So lassen sich Höhepunkte nur auf wichtige<br />

Fortschritte und Ereignisse reduzieren, über<br />

die man heute vielleicht schmunzeln kann. Wichtige<br />

Ereignisse stellen mit Sicherheit der erste und<br />

zweite eigene Auswärtsbus unserer Gruppe nach<br />

Kaiserslautern und Düsseldorf und die sich im<br />

selben Jahr abspielenden Feierlichkeiten rund um<br />

das 150-jährige Vereinsbestehen im Jahr 2010 dar.<br />

Tiefpunkte hingegen bleiben lange in Erinnerung,<br />

wobei uns während unseres Bestehens vor Allem<br />

der Investoreneinstieg im letzten Jahr und die Ablehnung<br />

der vorläufigen Stadionfrage ein Jahr zuvor<br />

bis heute bitter aufstoßen.<br />

Wie ist die aktuelle Situation in eurer Kurve?<br />

Das aktuelle Kurvenbild ist nach wie vor geprägt<br />

von zahlreichem Münchner Nachwuchs, worüber<br />

wir uns sehr glücklich schätzen können und was<br />

auf der anderen Seite nachweislich das ein oder<br />

andere Neidgefühl hervorruft. Die Ereignisse des<br />

vergangenen Jahres, der Investoreneinstieg und<br />

der damit verbundene Rückzug der Cosa Nostra<br />

aus dem aktiven Kurvengeschehen, dürften ja<br />

hinreichend bekannt sein. Seither nehmen wir die<br />

Rolle als „führende Gruppe“ innerhalb unserer<br />

Kurve ein.<br />

Erzählt uns doch etwas über die neugegründete<br />

„Blaue Meute“.<br />

| Fanszene<br />

Die Blaue Meute ist ein unabhängiges „Sammelbecken“<br />

für Löwenfans allen Alters, die jedoch<br />

nicht in direkter Verbindung zur Struktur unserer<br />

Gruppe steht, sondern vielmehr als Unterstützungsplattform<br />

(ob aktiv oder passiv) für die<br />

Aktivitäten unserer Gruppe / Kurve fungiert und<br />

ein Stück weit auch als Plattform zur Bündelung<br />

unserer weitestgehend unorganisierten Kurve<br />

dienen soll. Sie besteht seit dem Ende der letzten<br />

Spielzeit, wächst fortlaufend und ermöglichte<br />

unserer Gruppe in letzter Zeit bereits zwei<br />

Choreographien im Grünwalder Stadion und der<br />

Arena. Des Weiteren werden Jahreskarten für den<br />

„Stimmungsblock 130/131“ autonom über die<br />

Blaue Meute verwaltet, wodurch wir uns zudem<br />

eine wieder ansteigende Stimmung in der Arena<br />

erhoffen.<br />

Euer bekanntester Feind ist bekanntermaßen der FC<br />

Bayern <strong>München</strong>. Inwiefern hat dies Auswirkungen auf<br />

euren Alltag in der Stadt <strong>München</strong> und gibt es eventuell<br />

noch weitere Feindschaft?<br />

Generell prägt natürlich die Tatsache, mit seinem<br />

Erzrivalen unmittelbar die Stadt zu teilen, unseren<br />

Alltag sehr. In einer Millionenstadt wie <strong>München</strong><br />

begegnet man sich jedoch nicht tagtäglich, in der<br />

Regel basieren die Aufeinandertreffen auf zufällige<br />

Begegnungen kleinerer Grüppchen am Wochenende<br />

oder an Spieltagen. Die anderen Vereine in<br />

der näheren Umgebung werden dagegen weitestgehend<br />

gekonnt ignoriert. Vielmehr sind uns die<br />

zahlreichen Freundschaften der Roten ein Dorn<br />

im Auge und in unserer Stadt nicht gern gesehen.<br />

Erklärt uns doch bitte den Unterschied zwischen dem<br />

TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> GmbH & Co. KGaA und dem<br />

Turn- und Sportverein <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e. V.<br />

Der eingetragene Verein (e.V.) ist der Stammverein<br />

des TSV <strong>1860</strong> <strong>München</strong> mit seinen zahlreichen<br />

anderen Sportabteilungen, der Jugendabteilung<br />

der Fußballabteilung (bis zur U17) und der dritten<br />

/ vierten Mannschaft des Vereins. Die KGaA ist die<br />

ausgegliederte Kommanditgesellschaft auf Aktien,<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

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| Fanszene<br />

die im Sommer letzten Jahres 49% an stimmberechtigten<br />

und 11% an stimmunberechtigten Anteilen<br />

an den jordanischen Investor Hasan Ismaik<br />

verkaufte. Zugehörig zu dieser sind die Profimannschaft<br />

der Löwen, die Amateure und die U19. Der<br />

eingetragene Verein ist grundsätzlich unabhängig,<br />

steht jedoch in direkter Verbindung zur KGaA<br />

(v.a. aufgrund finanzieller Zuschüsse), liegt im Einflussbereich<br />

der Mitglieder (bzw. aktuell noch der<br />

Delegierten) und besitzt 100% der Geschäftsführungs<br />

GmbH, die der KGaA vorsteht.<br />

Zum Schluss: Euer Tipp für die heutige Partie?<br />

[Dön] Untrennbar verbunden mit der Geschichte<br />

unseres heutigen Gastvereins, des Turn- und<br />

Sportvereins <strong>München</strong> von <strong>1860</strong>, ist seine Heimat<br />

im Münchner Stadtteil Giesing: Das Sechz’ger-Stadion<br />

an der Grünwalder Straße. Seit 1911 wird an<br />

dieser Stelle Fußball gespielt und während dieser<br />

mittlerweile über einhundertjährigen Zeitspanne<br />

hat sich natürlich einiges zugetragen. Aus baugeschichtlicher<br />

Perspektive kann man sagen, dass die<br />

Arbeiten aus den Jahren 1925/26 dem Stadion seinen<br />

bis heute eigentümlichen Charakter verliehen.<br />

Damals entstanden Haupttribüne, welche, nach<br />

dem Krieg originalgetreu wieder hergerichtet, bis<br />

heute dem damaligen Bild entspricht, und Stehhalle,<br />

die berühmte Gegengerade des Stadions, welche<br />

in den Jahren 1978/79 ihre aktuelle Gestalt<br />

annahm. In den späten 50er Jahren wurde mit dem<br />

Ausbau der Kurven das Stadion in seinen Grundzügen<br />

vollendet.<br />

Schwierig zu sagen! Die Neuverpflichtungen auf<br />

eurer Seite <strong>–</strong> insbesondere in der Offensive <strong>–</strong><br />

lassen auf eine erfolgreiche Saison eurerseits mit<br />

vielen Toren schließen. Auf unserer Seite hingegen<br />

gibt es wie so oft eine neu zusammengewürfelte<br />

Mannschaft mit durchaus namhaften und vielversprechenden<br />

Neuzugängen, denen es jedenfalls in<br />

den ersten drei Partien noch nicht gelungen ist,<br />

sich vollends in Szene zu setzen. Wir dürfen also<br />

gespannt sein, was das heutige Spiel bringt! Wenn<br />

unsere Mannschaft ihr Potential aber endlich umsetzt,<br />

werden wir die Punkte vom altehrwürdigen<br />

Betze entführen!<br />

Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße<br />

Das „Sechz’ger“ im Wandel der Zeit<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

Auch sportlich kann man auf eine bewegte Zeit<br />

zurückblicken. Wenn man das Sechz’ger in erster<br />

Linie mit den Löwen in Verbindung bringt, so<br />

darf man doch nicht vergessen, dass auch andere<br />

Vereine das Stadion für ihre Heimspiele nutzten,<br />

allen voran der FC Bayern, welcher bis zur Eröffnung<br />

des Olympiastadions 1972 fast 50 Jahre an<br />

der Grünwalder Straße beheimatet war und hier<br />

seine frühen Erfolge feierte. Das erste Lokalderby<br />

im Stadion fand übrigens eineinhalb Jahre nach der<br />

Eröffnung statt, auch Länderspiele, das erste 1926<br />

gegen die Schweiz, wurden hier ausgetragen. Doch<br />

das Sechz’ger würde nicht seinen Namen tragen,<br />

wenn es nicht die einzig wahre Heimat der Löwen<br />

wäre. Vom ersten Spiel gegen den MTV <strong>München</strong><br />

im Jahre 1911 an war man hier dauerhaft beheimatet,<br />

errang 1966 die Deutsche Meisterschaft und<br />

maß sich insgesamt 18 Mal auf internationaler Ebene.<br />

Die Errichtung des Olympiastadions markierte


jedoch gleichzeitig das Ende<br />

der dauerhaften Nutzung,<br />

von nun an wurde zwischen<br />

den Spielstätten mehrfach<br />

gewechselt und das Stadion<br />

verlor zusehends an Bedeutung.<br />

Ein letztes Mal kehrte<br />

man 2004 für einen Großteil<br />

der Saison in die alte Heimat<br />

zurück, mit dem Umzug in die<br />

fertig gestellte Arena sollten<br />

hier fortan jedoch nur noch<br />

Spiele der Amateure und<br />

Jugendmannschaften stattfinden.<br />

Mehrere Abrisspläne<br />

geisterten anschließend durch die Stadt, die glücklicherweise<br />

allesamt abgewehrt werden konnten,<br />

und so wird das Stadion derzeit immerhin wieder<br />

drittligatauglich gemacht. Eine Rückkehr der Löwen<br />

in die Heimat scheint, trotz vielfacher Vorstö-<br />

Wer glaubt, in der alten Residenzstadt Rastatt<br />

hätte sich die Angelegenheit mit dem altehrwürdigen<br />

Münchfeldstadion erledigt, der hat das Kleingedruckte<br />

nicht gelesen. Sicherlich ist die 1962<br />

erbaute neue Heimstätte des FC 04, des erfolgreichsten<br />

Vereins der Stadt mit mehreren Teilnahmen<br />

an Endspielen um die südwestdeutsche Meisterschaft<br />

sowie am DFB-Pokal, aller Ehren wert<br />

und eine der empfehlenswertesten Adressen im<br />

südbadischen Verband. Doch in der Jahnallee am<br />

Schwalbenrain liegen in unmittelbarer Nähe zueinander<br />

zwei weitere Kleinode. Zum einen ist hier<br />

die vormalige Spielstätte der Gelb-Schwarzen mit<br />

| Fanszene<br />

ße in den vergangenen Jahren, also nach wie vor<br />

unwahrscheinlich, doch mit den aktuellen Baumaßnahmen<br />

dürfte zumindest der Erhalt des Giesinger<br />

Stadions wieder auf einige Jahre gesichert sein. In<br />

diesem Sinne: Auf die nächsten 100 Jahre GWS!<br />

Fußballkulturen<br />

Stadionlandschaft Rastatt<br />

einer Holztribüne aus dem Jahre 1937 zu finden, in<br />

welcher heute der FC Frankonia seine Heimspiele<br />

austrägt, aus dessen dritter Mannschaft 1988 zum<br />

anderen der Oberschlesische Sportverein hervorging,<br />

der das benachbarte heruntergekommene<br />

französische Militärgelände wieder herrichtete<br />

und nun seine neue Heimat nennen darf.<br />

Du warst auch abseits unseres Vereins unterwegs, ob<br />

beim Fußball, beim futebol, beim soccer oder doch<br />

beim calcio? Dann sende deinen Kurzbericht an kommunikation@gl98.de!<br />

Infoblättsche Nr. 2 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - TSV <strong>München</strong> von <strong>1860</strong> e.V.<br />

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| Letzte Worte<br />

Neues aus Laudre<br />

[Tom] Schlechte Nachrichten für viele Arbeitnehmer in Kaiserslautern. Der Nähmaschinenhersteller<br />

Pfaff leidet (mal wieder) unter Liquiditätsproblemen und verhandelt mit<br />

Invetoren über eine Beteiligung. Und auch Opel steht mal wieder in den Schlagzeilen.<br />

Neben dem Stammwerk in Rüsselsheim wird auch im Lautrer Opelwerk an 20 Tagen kurzgearbeitet.<br />

Opel baut in Kaiserslautern Motoren und Fahrzeugkomponenten und bietet Arbeitsplätze für knapp<br />

2.700 Menschen.<br />

In eigener Sache<br />

Nach dem Relaunch der Homepage im letzten Jahr wurde über die Sommerpause wieder mal an unserer<br />

Seite gearbeitet.<br />

Die Homepage wurde um eine Mediensektion erweitert, auf der wir euch ein Infoblättsche Archiv<br />

und eine Übersicht über die Lautrer Fanzinegeschichte anbieten. Das Herzstück des Medienbereiches<br />

bildet aber eindeutig die<br />

Fotoseite. Von 1998 bis<br />

heute gibt es eine Vielzahl<br />

an Fotos, welche die<br />

Entwicklung der Gruppe<br />

und der Ultrakultur in<br />

Kaiserslautern zeigen.<br />

Ab dieser Saison wird es<br />

zudem zeitnah nach den<br />

Spielen Bilder von den<br />

jeweiligen Begegnungen<br />

des 1. FC Kaiserslautern<br />

geben, wobei wir uns hier<br />

nicht nur auf Kurvenbilder<br />

beschränken wollen.<br />

Also seid gespannt und<br />

schaut einfach mal auf<br />

www.gl98.de vorbei.<br />

Infoblättsche der <strong>Generation</strong> <strong>Luzifer</strong> • Auflage: 1.000 Stück • Herausgeber: <strong>Generation</strong> <strong>Luzifer</strong>,<br />

Postfach 1155, 67105 Schifferstadt • Redaktion: Delling, Dön, Phil, Jonas, Nico, Tom • Layout: Tom •<br />

online unter: www.gl98.de<br />

Kleingedrucktes: Das Infoblättsche ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinne. Es dient vielmehr als Rundbrief von Fans für Fans<br />

des 1.FC Kaiserslautern. Alle hier dargestellten Fotos und Berichte stellen lediglich Tatsachen dar und sollen weder zu Gewalt noch<br />

Alkoholkonsum aufrufen. Es sei auch darauf hingewiesen, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Stadien verboten ist!<br />

Berichte und Fotos spiegeln lediglich die Meinung der jeweiligen Autoren wieder, nicht zwangsläufig die Meinung der <strong>Generation</strong><br />

<strong>Luzifer</strong>.

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