PDF-Format - Jesuiten
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Natürlich war dort auch Gnade Gottes am<br />
Werk, natürlich ist er sich bewusst, dass<br />
menschlicher Stolz nicht angebracht ist und<br />
dass viele mitgearbeitet haben, nicht nur er.<br />
Aber er sieht auch, dass jetzt der Konflikt die<br />
Grundmelodie in der Auseinandersetzung mit<br />
der protestantischen Kirche ist,nicht mehr der<br />
Dialog, den er immer gesucht hatte. Die Kirche<br />
gab sich mit dem Status quo der Teilung<br />
zufrieden und die Grenzen wurden immer<br />
undurchlässiger. Und für den Deutschlandkenner<br />
Canisius muss es schwer gewesen sein<br />
zu sehen, wie immer mehr Kirchenpolitik aus<br />
Rom kam oder von Fürsten diktiert wurde,<br />
nicht mehr aus der Kirche im Land selber.<br />
Nach einem Leben im Rampenlicht war er<br />
abgeschoben. Er sieht, wie die nächste Generation<br />
alles anders macht als er, seine Grundzüge<br />
für Kollegsgründungen ändert – und<br />
kann nichts machen. Exil ist der Dank, nicht<br />
Erfolg.Wenn er jemals gehofft hatte, am Ende<br />
seiner Mühen die Ernte einfahren zu können,<br />
war er nun enttäuscht.<br />
Können wir also etwas lernen von Canisius?<br />
Vielleicht dies:Wer die Grundlagen für etwas<br />
Neues legt oder auch nur seinen Teil dazu beiträgt,<br />
dass etwas Neues entstehen kann, der<br />
muss damit rechnen, dass das nicht Zeit seines<br />
Lebens mit Erfolg und zufriedenem Rückblick<br />
belohnt wird. Erfolg ist nicht unbedingt<br />
ein Name Gottes. ■<br />
Bernd Hagenkord SJ<br />
Materialien zu Petrus Canisius:<br />
www.inigomedien.org<br />
<strong>Jesuiten</strong>kollegien von Gabriel Bodenehr d. Ä. (v.o.n.u.):<br />
Amberg, Landsberg, Burghausen, München<br />
März 2010/1 <strong>Jesuiten</strong> 11<br />
© SJ-Bild