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PDF-Format - Jesuiten

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also einen Ort, an dem man ausruhen darf, wo<br />

die menschliche Sehnsucht auf etwas trifft, das<br />

nicht vermarktbar, nicht verfügbar ist.Auf der<br />

anderen Seite muss aber dieser Raum auch<br />

von Menschen in Besitz genommen werden<br />

dürfen, als Ort der Feier und der Begegnung,<br />

als Zuhause. In der zweimal im Monat<br />

stattfindenden Kinderkirche wird<br />

das besonders deutlich: Natürlich<br />

ist der Kirchenraum etwas<br />

Besonderes, und doch<br />

muss er von den Kinder<br />

in Besitz genommen<br />

werden, damit klar<br />

wird „Ihr seid hier<br />

zu Hause, diese Kirche<br />

gehört euch“.<br />

Foto: Meyer<br />

Offene Kirche sein<br />

heißt, einen Raum<br />

zu schaffen für die<br />

Sehnsucht verschiedensterMenschen<br />

nach „mehr“.<br />

Einerseits bildet<br />

sich dabei zwar<br />

eine Gemeinschaft,<br />

die Ähnlichkeit<br />

mit einer Gemeinde<br />

hat, andererseits<br />

ist es aber nicht<br />

unbedingt das Ziel<br />

einer Offenen Kirche,<br />

Menschen in<br />

einer Zugehörigkeit<br />

zu ihr zu binden,<br />

sondern Zugänge<br />

zu ermöglichen,<br />

die oft nur<br />

zu einer ersten<br />

Kontaktaufnahme führen, die dann an anderen<br />

Orten weitergeführt wird. So gibt es<br />

Menschen, die St. Klara ihr Zuhause nennen,<br />

und andere, die gerne kommen, aber St. Klara<br />

eher als eine Hilfe auf der Suche nach einem<br />

Zuhause empfinden.<br />

Herausforderung für die Zukunft wird sein,<br />

die Suche nach Zugängen zu erweitern. Wir<br />

müssen uns der Tatsache stellen, dass in einer<br />

Stadt verschiedene Welten nebeneinander<br />

existieren, die wir zum Teil nicht kennen, und<br />

in denen Menschen mit ganz unterschiedlichen<br />

Fragen und Nöten leben. Die Konsequenz<br />

ist, dass wir nur einen begrenzten Ausschnitt<br />

der Gesellschaft ansprechen können.<br />

Wie jedoch lernen wir Menschen kennen, die<br />

auf Ansprache warten, deren Welt wir aber<br />

nicht kennen? Wo sind da die Aufgaben und<br />

Möglichkeiten einer Offenen Kirche? Und<br />

wo sind ihre Grenzen? Die soziale Schichtung<br />

bei uns ist verhältnismäßig homogen. Wie<br />

gehen wir mit diesem Phänomen um?<br />

Offene Kirche zu sein, ist kein Zustand, sondern<br />

ein Auftrag,der immer wieder neu angenommen<br />

werden muss.Vielleicht ist das Versprechen,<br />

dem wir uns verpflichtet wissen<br />

müssen, dass aus dem „Offen“ keine Attitüde<br />

wird, sondern ein ständiges Mühen um das<br />

Verstehen von Menschen, die uns jetzt noch<br />

fremd sind. Gerade die Tatsache, dass es ganz<br />

unterschiedliche Menschen gibt, die sich St.<br />

Klara zugehörig fühlen, eröffnet die Chance,<br />

dass wir immer offener werden können. ■<br />

Ansgar Wiedenhaus SJ<br />

März 2010/1 <strong>Jesuiten</strong> 15

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