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nullzeit Magazin, Ausgabe 1/08 - Nullzeit.at

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[www.<strong>nullzeit</strong>.<strong>at</strong>]<br />

MEERLEBEN<br />

WILDER SEX<br />

die SEXUAL-<br />

PRAKTIKEN<br />

im meer<br />

FOTO: Leo Ochsenbauer<br />

Vergewaltigungen, Transsexuelle, lesbische<br />

und schwule Fischen bis hin zu wahren<br />

Sexorgien – es gibt nichts, was es im Meer<br />

nicht gibt. Du Mami, woher kommen denn die vielen<br />

Fische? Diese Frage lässt sich leider nicht so<br />

einfach beantworten, wie man auf den ersten Blick<br />

glaubt. Jegliche Vergleiche mit Bienen scheitern<br />

bereits im Ans<strong>at</strong>z und detaillierte Beschreibungen,<br />

wie der Fortpflanzungsakt im Meer lebender<br />

Tiere von st<strong>at</strong>ten geht, sind in vielen Fällen nicht<br />

jugendfrei. Der Sex der Fische ist so mannigfaltig,<br />

wie das Leben im Meer selbst, und oft ganz anders,<br />

als man denkt.<br />

MEERLEBEN<br />

Wenn der Fortpflanzungstrieb einsetzt, gibt es die<br />

unterschiedlichsten Möglichkeiten zum Ziel zu<br />

kommen. Der gerade Weg ist hierbei oft nicht der<br />

einfachste, und so kann das Werben um ein Weibchen<br />

mitunter einiges an Phantasie erfordern. Für<br />

ein durchschnittliches Sonnenbarschmännchen<br />

etwa führt nur List zum Ziel. Um von konkurrierenden,<br />

dominanten Männchen nicht entdeckt zu<br />

werden, schleust es sich à la „Manche mögen’s<br />

heiß“ als Weibchen getarnt am eifersüchtigen<br />

Ehemann vorbei. Derart kostümiert, lokalisiert<br />

der kleine Transvestit die Fischdame seiner/ihrer<br />

Wahl und machen ihr den Hof. Den Rest kennen<br />

sie aus einschlägigen Filmen. Noch einen Schritt<br />

weiter gehen männliche Flusskrebse. In einer Studie<br />

von Fadi A. Issa und Donald H. Edwards von<br />

der Georgia St<strong>at</strong>e University wurde zum ersten<br />

Mal bei wirbellosen Tieren festgestellt, dass im<br />

Zweikampf um ein Weibchen unterlegene Männchen<br />

durch einen Trick ihr Überleben sichern<br />

können. Dies geschieht, indem der Verlierer das<br />

Verhalten eines Weibchens annimmt und sich darauf<br />

dem Sieger hingibt. Dieser baut darauf während<br />

des Kopulierens seine Aggressionen ab und<br />

der dieser Art genötigte Kontrahent überlebt zumindest<br />

für weitere 24 Stunden. Von den übrigen,<br />

die den Geschlechtsverkehr ablehnten, wurde bei<br />

Beobachtungen jeder Zweite getötet. Ein Beweis<br />

dafür, dass Liebe Leben retten kann – Make Love,<br />

not War!<br />

Arterhaltung mal anders. Der Geschlechtswechsel<br />

ist aber nicht nur ein Täuschungsmanöver,<br />

sondern wird von zahlreichen Lebewesen<br />

im Meer zur Arterhaltung vollzogen. Fische sind<br />

überwiegend getrennt geschlechtlich. Das Zwittertum,<br />

also Zweigeschlechtlichkeit, ist in vielen<br />

Fällen eine Fehlentwicklung, die z. B. bei Aal,<br />

Forelle, Hecht und Karpfen auftritt. Es gibt aber<br />

auch richtige Zwitter, die sich ohne Partner fortpflanzen<br />

können. Der Gürtelsandfisch ist solch ein<br />

Simultanhermaphrodit und gleichzeitig Männchen<br />

als auch Weibchen. Er legt zuerst die Eier ab und<br />

stößt dann den Samen aus, um sie zu befruchten.<br />

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