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Lindau 2010 - Freude durch Bewegung

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WIsseN<br />

Einfache Rückenübungen für den Alltag<br />

Aktion Gesunder Rücken e. v. (AGR)<br />

Einstieg und Aufwärmen<br />

Zum Einstieg und Aufwärmen sind einfache Dehnübungen gut geeignet. Sie entspannen die Muskeln und halten diese beweglich.<br />

Übung 1:<br />

Dehnt die Schultern<br />

Umfassen Sie mit der einen Hand das<br />

Handgelenk der anderen Hand und<br />

ziehen den Arm über den Kopf zur<br />

Gegenseite. Halten Sie die Spannung<br />

ca. 10 Sekunden und wiederholen Sie<br />

die Übung mit dem anderen Arm.<br />

Übung 1:<br />

Kräftigt die seitliche<br />

Rumpfmuskulatur<br />

Gehen Sie in die Seitenlage, stützen Sie<br />

sich mit dem linken Unterarm ab und<br />

winkeln das linke Bein an. Den rechten<br />

Arm über den Kopf strecken. Das Becken<br />

anheben und stabilisieren. Die Spannung<br />

bis zur Muskelermüdung halten.<br />

Im Anschluss die Seite wechseln.<br />

Übung 2:<br />

Dehnt die<br />

Oberarmmuskeln<br />

Strecken Sie einen Arm senkrecht<br />

nach oben und beugen den Ellbogen<br />

so weit wie möglich hinter den Kopf.<br />

Anschließend mit der anderen Hand<br />

den Ellbogen in Richtung der gegenüberliegenden<br />

Schulter ziehen. Spannung<br />

ca. 10 Sekunden halten – dann<br />

den Arm wechseln.<br />

Übungen auf der Gymnastikmatte<br />

Einfache funktionelle Gymnastikübungen zur Kräftigung der Muskulatur.<br />

Übung 2:<br />

Trainiert die<br />

Rücken muskulatur<br />

Gehen Sie in den Vierfüßlerstand. Strecken<br />

Sie den rechten Arm und das<br />

linke Bein diagonal aus. Der Blick ist<br />

auf den Boden gerichtet. Die Übung<br />

ca. 10 Mal <strong>durch</strong>führen und dann Arm<br />

und Bein wechseln.<br />

Übung 3:<br />

Kräftigt Schulter- und<br />

Rückenmuskulatur<br />

Setzen Sie sich aufrecht auf einen<br />

Stuhl, kippen das Becken leicht nach<br />

vorne und heben das Brustbein an.<br />

Fassen Sie nun mit beiden Händen<br />

den Turnstab und strecken die Arme<br />

senkrecht über den Kopf. Neigen Sie<br />

nun den Oberkörper nach vorn und<br />

drehen ihn abwechselnd mit kleinen,<br />

relativ schnellen <strong>Bewegung</strong>en von<br />

rechts nach links.<br />

Übung 3:<br />

Kräftigt die<br />

Bauchmuskeln<br />

Sportwissenschaftliche Begleitung <strong>durch</strong> Ulrich Kuhnt vom Bundesverband der deutschen Rückenschulen (BdR) e. V.<br />

Setzen Sie sich entspannt auf den Powerball,<br />

heben das linke Knie an und<br />

drücken mit der rechten Hand gegen<br />

das angehobene Knie. Den linken<br />

Arm dabei Richtung Decke strecken.<br />

Ca. 10 Mal wiederholen und anschließend<br />

das Bein wechseln.<br />

Übung 4:<br />

Dehnt die<br />

Schulter muskeln<br />

Nehmen Sie wieder die aufrechte Sitzhaltung<br />

ein und greifen den Stab an je<br />

einem Ende. Führen Sie diesen senkrecht<br />

hinter den Rücken und versuchen<br />

Sie die Hände am Stab so weit wie<br />

möglich zusammenzuführen. Halten<br />

Sie die Position ca. 10 Sekunden und<br />

wechseln Sie dann die Arme. Führen Sie<br />

die Übung ca. 30 Sekunden lang <strong>durch</strong><br />

und achten Sie darauf, dass der Rücken<br />

dabei gerade bleibt.<br />

Übung 4:<br />

Stärkt den Rücken<br />

Legen Sie sich bäuchlings auf den Ball<br />

und stützen sich mit Händen und Fußspitzen<br />

am Boden ab. Nun langsam den<br />

linken Arm und das rechte Bein anheben<br />

und ausstrecken. Spannung kurz halten<br />

und dann Arm und Bein wechseln. Die<br />

Übung ca. 15 Mal wiederholen.<br />

meDIZIN<br />

Spielspaß mit Trainings-Effekt<br />

22 23<br />

Sportwissenschaftler sehen in Wii Spielen<br />

Alternative zu Sensomotorischem Training<br />

Lange war es als Hobby für Couchpotatoes und<br />

Sportmuffel bekannt, doch seit einiger Zeit ist<br />

das Videospiel mächtig in <strong>Bewegung</strong> gekommen:<br />

Mit der TV-Konsole Wii und Programmen<br />

wie „Wii Fit“ oder dem Nachfolger „Wii Fit Plus“,<br />

die Körpereinsatz fordern, wurden die Spieler<br />

vom Sofa geholt. Auch Sportwissenschaftler<br />

sehen in den neuen <strong>Bewegung</strong>sspielen inzwischen<br />

mehr als reine Unterhaltung. Eine Studie<br />

des Instituts für Sport und Sportwissenschaft<br />

der Universität Freiburg belegt: „Wii Fit“ eignet<br />

sich als Alternative zur anerkannten Methode<br />

des Sensomotorischen Trainings (SMT).<br />

Was die Videospieler in <strong>Bewegung</strong> gesetzt<br />

hat, sind die beiden grundlegend neuen<br />

Steuerungstechniken der Wii: Zum einen<br />

können die in die Fernbedienungen<br />

integrierten Sensoren jede<br />

Handbewegung des Nutzers<br />

in entsprechende Aktionen<br />

einer Spielfigur auf dem TV-<br />

Bildschirm umsetzen. In<br />

einem Tennis-Videospiel<br />

etwa schwingt er die<br />

Fernbedienung wie einen normalen Tennisschläger.<br />

Zum anderen lassen sich Spiele, beispielsweise<br />

„Wii Fit“ und „Wii Fit Plus“, über die<br />

Verlagerung des Gleichgewichtes steuern. Dies<br />

geschieht mittels des Balance Boards, einer<br />

Standfläche, die über Drucksensoren jede Gewichtsverlagerung<br />

des auf ihr stehenden Spielers<br />

registriert und dessen virtuelles Ich auf dem<br />

Bildschirm analog agieren lässt.<br />

Als eine Art elektronischer Personal Trainer animiert<br />

„Wii Fit Plus“ zu Yoga-, Aerobic- und Muskelübungen<br />

und lädt zu unterhaltsamen Balancespielen<br />

ein. Zudem ermöglicht das Programm<br />

seinen Nutzern ihr Gewicht, ihren Body-Mass-<br />

Index (BMI) sowie ihren Kalorienverbrauch zu<br />

kontrollieren und zu dokumentieren. Ein Team<br />

um den Leiter des Arbeitsbereiches Sportmotorik<br />

der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg,<br />

Prof. Dr. Albert Gollhofer, hat vor kurzem die<br />

Balancespiele aus „Wii Fit“ mit der Methode des<br />

Sensomotorischen Trainings (SMT) verglichen.<br />

SMT zielt auf eine bessere Haltungskontrolle<br />

und Standstabilität ab und<br />

dient sowohl der Vor-<br />

beugung vor<br />

Stürzen als auch<br />

der Rehabilitation<br />

nach Verletzungen.<br />

Für die Studie praktizierte<br />

eine Gruppe<br />

untrainierter<br />

Testpersonen sechs<br />

Wochen lang regelmäßig<br />

SMT, etwa mit<br />

Hilfe von Therapiekreiseln<br />

oder Wackelbrettern.<br />

Eine zweite Gruppe widmete<br />

sich dagegen den Balancespielen<br />

von „Wii Fit“, u.a.<br />

Kopfballtraining, Ski-Slalom und<br />

Kugelballett.<br />

Am Ende der Testphase<br />

wurden die Leistungen der<br />

beiden Gruppen miteinander<br />

verglichen. Das Ergebnis<br />

fasst Prof. Gollhofer<br />

so zusammen: „Durch ein<br />

Training mit den Balancespielen<br />

des Wii Fit-Programms<br />

können ähnliche<br />

Verbesserungen der<br />

Standstabilität und der<br />

Haltungskontrolle er-<br />

reicht werden wie <strong>durch</strong> ein Sensomotorisches<br />

Training.“ Sowohl die Standstabilität als auch die<br />

Fähigkeit, Störungen des Gleichgewichts intuitiv<br />

auszugleichen, hatten sich bei beiden Gruppen<br />

signifikant verbessert. Die SMT-Gruppe<br />

schnitt etwas besser ab als die „Wii Fit“-Gruppe,<br />

da sie auf beweglichen Standflächen trainiert<br />

hatte. Dennoch: „Das Training auf dem Balance<br />

Board kann als ,low dose‘-SMT bezeichnet werden“,<br />

stellt Prof. Gollhofer fest. „Als Trainingsprogramm<br />

eignet sich Wii Fit besonders für Menschen,<br />

die aufgrund mangelnder Fitness oder<br />

fortgeschrittenen Alters ein niedrig dosiertes<br />

Gleichgewichtstraining als Einstieg benötigen.“<br />

Programme wie „Wii Fit“ und „Wii Fit Plus“ sollen<br />

und wollen Sport jedoch nicht ersetzen,<br />

sondern ergänzen – und zu Sport und <strong>Bewegung</strong><br />

motivieren. „Wii Fit zeichnet sich aufgrund<br />

seines spielerischen Charakters <strong>durch</strong> einen<br />

hohen Motivationsfaktor aus“, bestätigt Prof.<br />

Gollhofer. „Somit kann es einen wichtigen Beitrag<br />

zur Gleichgewichtskontrolle als Grundlage<br />

verschiedener sportlicher Aktivitäten, aber auch<br />

zur Alltagsbewältigung z.B. zur Sturzprophy laxe<br />

leisten.“<br />

Weitere Informationen zur Studie sind bei<br />

der Uni Freiburg abrufbar:<br />

ag@sport.uni-freiburg.de

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