INSIDE - Elfstern
INSIDE - Elfstern
INSIDE - Elfstern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
7 | Interview <strong>INSIDE</strong> 4 | 2006<br />
Die Mitarbeiterberatung Georg Fischer bietet<br />
Beratungen zu persönlichen Problemen und<br />
komplexen Fragen aller Art an. Alle Mitarbeitenden,<br />
Lehrlinge und deren Angehörige am<br />
Standort Schaffhausen dürfen die Beratungsdienstleistung<br />
von Gabriela Herzog kostenlos<br />
in Anspruch nehmen. Dies ist ein Dienstleistungsangebot<br />
von Georg Fischer. Die<br />
Beratungen sind persönlich und diskret und<br />
finden nach vorgängiger Terminvereinbarung<br />
im Büro von Frau Herzog statt.<br />
Frau Herzog, am 6. November fand bei<br />
Georg Fischer in Schaffhausen der erste<br />
Lunch Roundtable für Vorgesetzte statt.<br />
Was steht hinter dieser Idee und wer ist<br />
Veranstalter?<br />
Aufgrund unserer Tätigkeit stellen<br />
die HR-Fachpersonen und wir von<br />
der Mitarbeiterberatung immer wieder<br />
fest, dass Vorgesetzte im heutigen anspruchsvollen<br />
Arbeitsumfeld, wo immer<br />
mehr Flexibilität gefordert wird und die<br />
Arbeitsintensität weiter am Zunehmen<br />
ist, grossen Druck aushalten müssen.<br />
Wenn dann noch schwierige Situationen<br />
mit Mitarbeitenden entstehen, kann<br />
die Belastung sehr hoch, wenn nicht zu<br />
hoch werden. In solchen Situationen ist<br />
es wichtig, dass Vorgesetzte Werkzeuge<br />
kennen und Anlaufstellen zur Verfügung<br />
haben, damit sie sich entlasten können<br />
und Unterstützung erhalten, sei es für<br />
sich selbst oder für die Mitarbeitenden.<br />
Der Lunch Roundtable soll den<br />
Vorgesetzten von Georg Fischer konzentrierte<br />
Information zu brennenden<br />
Fragen zum Arbeitsumfeld bieten und<br />
eine offene Diskussion unter den Teilnehmenden<br />
auslösen. Veranstalter der<br />
Lunch Roundtable ist die Standort-Personalsitzung<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
GF Mitarbeiterberatung.<br />
Für den ersten Roundtable haben Sie<br />
sich das Thema «Burnout und Burnout-<br />
Prophylaxe» ausgewählt. Wieso gerade<br />
dieses Thema und wie war das Echo beim<br />
Zielpublikum?<br />
Burnout ist ein Thema, das alle treffen<br />
kann, Führungskräfte und Mitarbeitende.<br />
Movis AG<br />
Mitarbeiterberatung für Georg Fischer<br />
Gabriela Herzog<br />
Ebnatstrasse 65, 8200 Schaffhausen<br />
gabriela.herzog@georgfischer.com<br />
Telefon 052 625 72 42, Fax 052 625 72 41,<br />
Intern SB 4202<br />
Die geforderte Flexibilität, das Arbeitstempo<br />
und der Leistungsdruck nehmen<br />
zu. Da ist es wichtig, die eigenen Ressourcen<br />
zu kennen und richtig einzusetzen<br />
und damit die Gesundheit der Mitarbeitenden<br />
und die Leistungsfähigkeit positiv<br />
zu unterstützen. Das Echo zu den beiden<br />
Veranstaltungen war sehr gut. Es wurde<br />
gewünscht, dieses Thema in einem noch<br />
breiteren Rahmen zu beleuchten.<br />
Gerda Meier, Autorin des Buches «Arbeit<br />
als Ressource» war Gastreferentin. Wie<br />
definiert sie ein Burnout und was sieht sie<br />
als Prophylaxe-Möglichkeiten an?<br />
Gemäss Gerda Meier entwickelt sich ein<br />
Burnout schleichend. Burnout ist ein<br />
Zustand, der mit emotionaler Erschöpfung<br />
(z.B. Frust), Gefühl des Ausgelaugtseins,<br />
Depersonalisierung (Gleichgültigkeit<br />
gegenüber Kollegen und sich selbst) und<br />
reduzierter persönlicher Leistungsfähigkeit<br />
einhergeht und immer im Zusammenhang<br />
mit der Arbeit zu erklären ist.<br />
Mit einem gezielten Ressourcen-<br />
Management im Arbeitsalltag kann die<br />
Gesundheit positiv unterstützt werden.<br />
Zum einen gilt es die persönlichen Ressourcen,<br />
zum Beispiel das eigene soziale<br />
Netzwerk, zu nutzen und die eigene<br />
Stresstoleranz zu kennen und zu fördern.<br />
Zum zweiten ist es wichtig, dass die professionellen<br />
Ressourcen wie Weiterbildungs-<br />
und Entfaltungsmöglichkeiten zur<br />
Verfügung gestellt und genutzt werden.<br />
Der dritte Hauptbereich sind die institutionellen<br />
Ressourcen. Dazu gehört das<br />
Schaffen eines positiven Arbeitsklimas<br />
mit dem Ziel, Herausforderungen positiv<br />
zu erleben.<br />
Betroffene stossen in ihrem Umfeld<br />
häufig auf Hilflosigkeit, Distanzierung<br />
aus Angst oder ganz einfach Unwissenheit.<br />
Wie gehen Sie bei der Beratung mit<br />
solchen Situationen um?<br />
In erster Linie geht es darum, die Betroffenen<br />
individuell zu unterstützen<br />
und zusammen mit ihnen einen Weg aus<br />
dieser sehr schwierigen und vor allem<br />
auch langwierigen «Gesellschaftskrankheit»<br />
zu finden. Um gegen die Hilflosigkeit<br />
und Unwissenheit vorzugehen, braucht<br />
es viele Informationen und vielmals hilft<br />
das persönliche Gespräch mit einer Fachperson<br />
weiter.<br />
Welche Denkanstösse können Sie jedem<br />
von uns mitgeben, damit wir achtsamer<br />
mit unseren Ressourcen umgehen?<br />
Achten Sie auf sich selber, vor allem dann,<br />
wenn Sie immer wieder Entschuldigungen<br />
dafür finden, dass Sie Dinge, die Sie gerne<br />
tun, plötzlich nicht mehr tun. Sprechen Sie<br />
ihre Arbeitskollegen an, wenn Sie Veränderungen<br />
an ihnen bemerken, zum Beispiel<br />
vermehrter Rückzug, keine Mittagspause<br />
mehr oder erhöhte Aggressivität.<br />
Gönnen Sie sich auch einmal eine Pause<br />
mit einer Frucht und einem Glas Wasser<br />
und lachen Sie wieder einmal von Herzen.<br />
Frau Herzog, wir bedanken uns herzlich<br />
für dieses Gespräch.