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„Es werden jedoch nur solche jungen Frauen genommen, die sich persönlich in Windhuk vorgestellt haben als Bewerberinnen. Wegen der erheblichen Reisekosten sind Bemühungen im Gang, die Kolonialgesellschaft um Finanzierung der Anreise „gebildeter Töchter mit Qualifikationen und Examina“ zu ersuchen bzw. sonstige Möglichkeiten zur Lösung der Reisekostenfrage zu erkunden. Ein „Startkapital“ von etwa 2500 Mark ist die Regel“ „Die Woermann Reederei hingegen befördert künftig deutsche Hausgehilfinnen stets kostenlos nach Südwest durch den Frauenbund: warum nur diese und keine gebildeten Interessentinnen...?“ Frau von Falkenhausen schloss ihr Schreiben an die Deutsche Kolonialzeitung mit der Feststellung: „Da – wie ich nun gesehen habe – sich für tüchtige junge Mädchen aus gebildeten Ständen hier zahlreiche Stellungen anbieten und sich diese Mädchen wesentlich besser bewähren, besonders in ihrem Umgang mit den Eingeborenen nicht solche Schwierigkeiten entstehen wie es bei den Dienstmädchen so oft der Fall ist, wäre es wünschenswert, wenn für diesen Zweck die Mittel wenigstens zum Teil in Deutschland aufgebracht würden“. „Seine Hoheit, Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg und Resident zu Braunschweig, hat eine Beihilfe in Höhe von 150 Mark zugesichert, die auf Antrag gewährt wird. Deshalb sei allen Kolonialfreunden die Bitte ans Herz gelegt, dafür zu wirken, dass den jungen Mädchen die Einwanderung in unsere Kolonien erleichtert wird!“ --- Nach und nach entwickelte sich in Brakwater noch eine andere Variante des Betriebs. Alleinstehende Damen und die Ehefrauen von Beamten, die vorübergehend Aufträge im Schutzgebiet zu bewältigen hatten, hielten sich längere oder kürzere Zeit in Brakwater als Pensionsgäste auf. Einige Elevinnen kehrten als willkommene Besucherinnen (ebenfalls zur Erholung) dorthin zurück. Ziele und Bedingungen der Lehrfarm Brakwater Die Lehrfarm bezweckt: 1. Jungen Mädchen gegen eine möglichst niedrig bemessene Entschädigung Unterkunft und Lebensunterhalt bis zur Übernahme einer Tätigkeit oder eines selbständigen Gewerbes zu gewähren. 2. Ihnen Gelegenheit zu bieten, sich an Ort und Stelle mit den afrikanischen Verhältnissen bekannt zu machen und Kenntnisse sowie Erfahrungen im Umgang mit den Eingeborenen zu sammeln. 3. Die jungen Mädchen mit entsprechenden Anstellungen zu versorgen. Es würden vor allem folgende Berufsarten in Frage kommen: Stützen der Hausfrau, Haushälterinnen, Hausdamen, Farmgehilfinnen, Pflegerinnen, Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen, Korrespondentinnen, Sekretärinnen, Kontoristinnen. Deutsche Dienstmädchen treffen in Keetmanshoop ein
Ferner würde die Farmleitung die Verrmittlung beim Ankauf eines Besitzes oder bei der Einrichtung eines Geschäfts (Wäscherei, Schneiderei, Konditorei usw.) durch Elevinnen übernehmen, die Selbständige werden möchten. 4. Auf der Lehrfarm wird den jungen Mädchen Gelegenheit geboten, weibliche Eingeborene zu Arbeiten in der Hauswirtschaft und im Gartenbau heran zu ziehen und praktisch auszubilden, um dabei die notwendige Übung zu gewinnen, damit sie später eingeborene Dienstboten allein anleiten können. 5. Die Lehrfarm soll sodann ein Heim und Stützpunkt für alle in DSWA tätigen Elevinnen sein und bleiben, damit sie in der Not einen Rückhalt haben, was fern von der Heimat von großer Wichtigkeit ist. Lernziel: Kochen unter freiem Himmel
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