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50 Jahre Viennale - Film and Music Austria

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filmbiz<br />

22 | <strong>Film</strong> Sound & Media<br />

Foto Weinwurm<br />

Regisseur Arash T. Riahi<br />

kickstarter, wo unsere Vorgaben lauteten, <strong>50</strong>.000<br />

Dollar in drei Wochen zu sammeln, wenn man dieses<br />

Ziel nicht erreicht, ist das Geld weg. Ein hohes<br />

Risiko, aber wir glaubten fest an die Sache und mehr<br />

als 400 Unterstützer gaben uns recht.<br />

Warum glauben Sie haben die Fans solch ein<br />

Interesse bzw. woraus setzen sich die Crowdfunder<br />

zusammen?<br />

RIAHI: Das Besondere am Crowdfunding ist wohl<br />

der direkte Kontakt zwischen ProjektinitiatorInnen<br />

und den (potenziellen) UnterstützerInnen, der vermutlich<br />

auch über die finanzielle Unterstützung<br />

hinaus zu einer engeren Bindung führt. Die Fans<br />

haben es selbst in der H<strong>and</strong>, durch meistens kleine<br />

Geldbeträge über Erfolg oder Misserfolg eines Vorhabens<br />

zu entscheiden.<br />

Die Crowd ist sicherlich heterogen, da gibt es die tatsächlichen<br />

Fans, solche, die durch Medienberichterstattung<br />

darauf aufmerksam gemacht werden und<br />

solche, die einfach etwas Cooles machen wollen.<br />

Ab welcher Summe kann ich bei den diversen<br />

Plattformen mitmachen?<br />

RIAHI: Das hängt vom jeweiligen Projekt ab, wir<br />

begann zB. mit 1 USD bis zu einem großen Paket<br />

um 9900,- Dollar. Die zahlreichen UnterstützerInnen<br />

können sich über Gegenleistungen wie Nennungen<br />

im Abspann, ihr Foto auf einem Plakat im <strong>Film</strong> oder<br />

Reisedokumente des fiktiven Mikrostaats freuen.<br />

Das Gesamtbudget des <strong>Film</strong>s beträgt 2,5 Millio-<br />

nen Euro, da können die <strong>50</strong>.000 Dollar doch nur<br />

ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Wie soll<br />

es nun weitergehen?<br />

RIAHI: Ich würde die gesammelte Summe nicht als<br />

klein abtun, im Gegenteil ich finde es viel, für etwas,<br />

das es noch nicht gibt. Tatsache aber ist, dass das positive<br />

Feedback weltweit das große Zuschauer-Interesse,<br />

das bereits jetzt für einen derartigen <strong>Film</strong> vorh<strong>and</strong>en<br />

ist, zeigt. Alleine diese Aufmerksamkeit hätte<br />

jedes Marketingbudget gesprengt. Wir wollen aber<br />

den Förderstellen, wo wir wieder eingereicht haben,<br />

beweisen, wie wir und diese vielen Fans an dieses<br />

Projekt glauben. Die Zeit ist reif für „Sierra Zulu“.<br />

Crowdfunding<br />

verfolgt das Ziel, Vorhaben zu finanzieren, bei denen es um die<br />

Durchführung von Projekten, die Entwicklung von Produkten<br />

oder Dienstleistungen, aber auch die Gründung von Unternehmen<br />

gehen kann.<br />

Die Initiatoren setzen dabei auf das Prinzip “kleine Beträge von<br />

vielen Unterstützern” und bieten dafür entsprechende Gegenleistungen<br />

an, die neben aus dem Vorhaben heraus generierten<br />

Produkten auch ideeller oder finanzieller Natur sein können.<br />

Eine Crowdfunding-Kampagne ist nur dann erfolgreich, wenn<br />

sie ihr Finanzierungsziel erreicht (Alles-oder-Nichts-Prinzip) und<br />

wird meist auf den im Internet entst<strong>and</strong>enen Crowdfunding-<br />

Plattformen durchgeführt.“ (Def. nach Christen Henner-Fehr)<br />

Sierra Zulu<br />

Eine internationale schwarze Polit-Satire mitten im Weinviertel,<br />

eine Zusammenarbeit von monochrom und Golden Girls<br />

<strong>Film</strong>produktion.<br />

Ein Camp der Vereinten Nationen mitten in Niederösterreich. Ein<br />

paar armselige Zelte, platziert an der Schengen-Außengrenze<br />

zwischen Österreich und Sowjet-Unterzögersdorf, der letzten<br />

existierenden Teilrepublik der Sowjetunion. Der Lageralltag ist so<br />

langweilig, dass sogar der History Channel vorbeikommt.<br />

Das ist die Ausgangssituation in der schwarzen Polit-Satire „Sierra<br />

Zulu“, dem ersten gemeinsamen <strong>Film</strong> der Wiener KünstlerInnengruppe<br />

monochrom und der Produktionsfirma Golden Girls.<br />

SZ ist der erste österreichische abendfüllende Spielfilm, der eine<br />

solch hohe Summe über Crowdfunding erzielen konnte.<br />

monochrom<br />

ist durchaus eine international agierende, in wien, graz und<br />

bamberg situierte kunstneigungsgruppe, seit etlichen jahren<br />

umtriebig, mit diversen volontariaten in zahlreichen realitäten:<br />

internationale kunstszene, apfelsortenzucht, powerpointoperetten,<br />

feldgottesdienste, beweisführungen, schirmherrschaften,<br />

soziale praxis, game- und schämshows, theorie, internet, dübel<br />

und schnittchen (Eigendefinition der Künstlergruppe)<br />

Crowdfunding ist eine alternative Finanzierungsform für Künstler,<br />

Musiker oder Startups. Fans bezahlen gewisse Summen und<br />

bekommen dafür zB. das fertige Werk (Vorfinanzierung), individuelle<br />

Geschenke (Dankeschöns), Medialeistungen (Sponsoring),<br />

Möglichkeit der Kulturförderung (CSR), eine Spendenquittung<br />

oder eine Gewinnbeteiligung.

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