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Doping, Drogen- und Medikamentenmissbrauch im Sport

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T7<br />

ethische BetrachtunG<br />

Dabei ist zu beachten, dass die Übertragung der materiellen Konsequenzen<br />

der entscheidung auf den sportler aus ethischer sicht zusätzlich notwendig<br />

ist, wenn dieser die volle Freiheit bei seiner entscheidung beanspruchen<br />

will. Das tragen der Konsequenzen der eigenen handlung ist<br />

die andere seite der Medaille der entscheidungsfreiheit.<br />

eine solche internalisierung externer effekte z.B. in Form von Krankheitskosten<br />

erscheint <strong>im</strong> Fall von <strong>Doping</strong> bisher kaum gewährleistbar, <strong>und</strong><br />

eine ablehnung des selbstschädigenden verhaltens kann vor diesem<br />

hintergr<strong>und</strong> in den meisten Fällen gerechtfertigt werden. es muss jedoch<br />

zwischen dem berechtigten Freiheitsanspruch eines sportlers <strong>und</strong> den<br />

interessen der Gesellschaft in angemessener Form abgewogen werden.<br />

Die Überlegungen zu Beginn machen zudem deutlich, dass zwischen einem<br />

<strong>Doping</strong> bei nicht-geschäftsfähigen Personen (z.B. Kinder <strong>und</strong> Jugendliche)<br />

<strong>und</strong> bei geschäftsfähigen Personen unterschieden werden<br />

muss. Bei erstgenannten muss die Bewertung auf der Basis der Fairness<br />

noch durch den Gr<strong>und</strong>satz des schutzes nicht-geschäftsfähiger Personen<br />

ergänzt werden. er verbietet in ihrem Fall eine zulassung von <strong>Doping</strong> angesichts<br />

von ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden Mitteln auch bei einer einigung<br />

dieser sportler.<br />

Die ergebnisse der anwendung der dargestellten ethischen Prinzipien<br />

auf das <strong>Doping</strong> <strong>im</strong> Wettkampfsport sind abschließend in abbildung 1 zusammengefasst.<br />

3<br />

3<br />

Die Kreise in den folgenden abbildungen stehen für entscheidungsknoten zwischen verschiedenen möglichen<br />

szenarien.<br />

kein <strong>Doping</strong><br />

substanz<br />

oder Methode<br />

wirksam<br />

30 31<br />

nein<br />

ja<br />

direkter<br />

Kontakt<br />

direkte<br />

schädigung des<br />

Gegners<br />

<strong>Doping</strong><br />

sportart<br />

kein<br />

direkter<br />

Kontakt<br />

keine direkte<br />

schädigung des<br />

Gegners<br />

keine Verurteilung<br />

des <strong>Doping</strong>s aus<br />

Sicht der Fairness<br />

nein<br />

substanz oder<br />

Methode ges<strong>und</strong>heitsgefährdend<br />

ja<br />

nicht<br />

geschäftsfähig<br />

Person<br />

Verurteilung des <strong>Doping</strong>s<br />

(Schutzpflicht)<br />

T7<br />

ethische BetrachtunG<br />

keine Verurteilung<br />

des <strong>Doping</strong>s<br />

aus Sicht der Fairness<br />

freie einigung<br />

geschäftsfähig<br />

keine (freie)<br />

einigung<br />

Verurteilung des<br />

<strong>Doping</strong>s aus Sicht<br />

der Fairness<br />

keine Verurteilung<br />

des <strong>Doping</strong>s<br />

internalisierung<br />

externer effekte<br />

Verurteilung<br />

des <strong>Doping</strong>s

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