Doping, Drogen- und Medikamentenmissbrauch im Sport
Doping, Drogen- und Medikamentenmissbrauch im Sport
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T7<br />
ethische BetrachtunG<br />
contraarGuMent „verMännlichunG“<br />
Gegner dieses argumentes fragen, ob Männlichkeit <strong>und</strong> Fraulichkeit<br />
nicht reine soziale Konstrukte sind, auf denen ein <strong>Doping</strong>verbot keine<br />
ausreichende Basis finden kann.<br />
arGuMent „natÜrlich erBrachte leistunG“<br />
Dieses argument führt an, dass durch den Gebrauch von <strong>Doping</strong>substanzen<br />
die erbrachten leistungen nicht mehr mit den natürlichen Fähigkeiten<br />
der erbringenden Person übereinst<strong>im</strong>men <strong>und</strong> somit nicht als authentisch<br />
angesehen werden können.<br />
contraarGuMent Der „natÜrlich erBrachten leistunG“<br />
GeBauer bezeichnet den anspruch, dass eine leistung der sportler aus<br />
eigener Kraft erfolgen muss, als einen typisch bürgerlichen Wert. Dieser<br />
Wert ist damit stark an eine best<strong>im</strong>mte Weltanschauung geb<strong>und</strong>en.<br />
arGuMent „vorBilDFunKtion“<br />
ein weiteres argument, welches gegen das <strong>Doping</strong> ins Feld geführt wird,<br />
ist die entstehende negative Drittwirkung des <strong>Doping</strong>s infolge der vorbildfunktion<br />
von sportlern. in ihrer rolle als vorbilder, so Mieth, erzeugen<br />
die spitzensportler durch <strong>Doping</strong> pädagogisch bedenkliche Folgen.<br />
contraarGuMent „vorBilDFunKtion“<br />
Die vorbildfunktion von spitzensportlern ist laut GeBauer jedoch ohne<br />
pädagogischen Wert. es gibt zudem eine reihe von Beispielen anderer<br />
möglicher vorbilder, die zur verbesserung ihrer leistung Medikamente<br />
einnehmen, ohne dass deren rolle als vorbild gefährdet scheint. so nutzen<br />
zum Beispiel einige spitzenmusiker <strong>und</strong> -manager Betablocker zur<br />
leistungssteigerung.<br />
arGuMent „chancenGleichheit unD Fairness“<br />
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ethische BetrachtunG<br />
Dieses argument thematisiert einen Punkt, der oft mit dem sport <strong>im</strong> sinne<br />
von „sportlichem <strong>und</strong> unsportlichem verhalten“ verb<strong>und</strong>en ist. Das<br />
<strong>Doping</strong> führt nach dieser auffassung zu einer verzerrung der chancengleichheit,<br />
da es dem Dopenden zu einem unfairen Wettbewerbsvorteil<br />
verhilft.<br />
contraarGuMent „chancenGleichheit unD Fairness“<br />
es wird die Frage aufgeworfen, ob die erwähnte oftmals propagierte chancengleichheit<br />
überhaupt gegeben ist. auch andere rahmenbedingungen<br />
des sportlers führen zu einer chancenungleichheit, wie z.B. soziale, familiäre<br />
<strong>und</strong> finanzielle ungleichheiten. GeBauer weist hier beispielhaft auf<br />
den unterschied zwischen sportlern aus entwicklungsländern <strong>und</strong> hoch<br />
entwickelten ländern hin. Gleichzeitig führen tests wiederum dazu, das<br />
technologische vorteile z. B. be<strong>im</strong> verbergen von <strong>Doping</strong>substanzen zu<br />
neuen chancenungleichheiten führen können.<br />
arGuMent „erWartunGen Der zuschauer“<br />
Der zuschauer als weiterer akteur <strong>im</strong> sportlichen Geschehen erwartet<br />
nach diesem argument eine leistung des sportlers, welche nicht durch<br />
<strong>Doping</strong> manipuliert wurde - somit wird er durch einen sportler, der die<br />
antidoping-regeln verletzt, betrogen.<br />
contraarGuMent „erWartunGen Der zuschauer“<br />
Gegen diese Überlegung wird eingewendet, dass - wie bereits be<strong>im</strong> argument<br />
der natürlich erbrachten leistung angesprochen - diese erwartungshaltung<br />
als kulturell relativ angesehen werden muss, so dass zum<br />
Beispiel nicht-europäische Kulturen ganz andere Werte mit dem sport<br />
verbinden <strong>und</strong> so auch andere schlussfolgerungen für das <strong>Doping</strong> ziehen.<br />
außerdem sind es gerade die zuschauer (gesteuert über die Medien),<br />
die an Max<strong>im</strong>al- <strong>und</strong> sensationsleistungen interessiert sind.