Sechs Monate statt drei Jahre Elternzeit - Beschäftigte bei Vaude ...
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Initiierung<br />
Die Idee, durch konkrete Maßnahmen ein förderliches Umfeld für die Familienplanung der<br />
<strong>Beschäftigte</strong>n zu schaffen, entstand <strong>bei</strong> <strong>Vaude</strong> im Kontext einer insgesamt sehr<br />
mitar<strong>bei</strong>terfreundlichen Unternehmenskultur. Geschäftsführung und oberes Management leben<br />
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor: Über die Hälfte dieses Personenkreises haben selbst<br />
<strong>drei</strong> Kinder oder mehr. Auch Antje von Dewitz, Tochter des Firmengründers und spätere Junior-<br />
Chefin mit vier Kindern, war sich der problematischen Situation aus eigener Erfahrung der<br />
Kinderbetreuung bewusst. 1999 initiierte sie den Aufbau eines betriebsinternen Angebots und<br />
begann mit der Planung. Die Umsetzung dauerte zwei <strong>Jahre</strong>: Viele Informationen aus unzähligen<br />
Quellen mussten zusammen getragen werden, Finanzierungsplan, Konzeption und bauliche<br />
Verwirklichung – wenn auch in bereits vorhandenen Räumen – erforderten Zeit.<br />
Erfahrungen mit Partnern <strong>bei</strong> der Umsetzung<br />
Partner zum Informationsaustausch war einerseits die bestehende Kinderbetreuungseinrichtung<br />
eines anderen Unternehmens in der Region. Sobald es um die Aufnahme der Ar<strong>bei</strong>t im<br />
Kinderhaus ging, wurde zudem von <strong>Vaude</strong> eingestelltes, erfahrenes Personal relevant, das die<br />
weitere Umsetzung mittrug und beeinflusste. Hinsichtlich der baulichen und organisatorischen<br />
Planung ar<strong>bei</strong>tete Antje von Dewitz eng mit örtlichen Behörden wie dem Landratsamt und<br />
Jugendamt zusammen – die später auch für die Abnahme der Einrichtung zuständig waren.<br />
Insgesamt legte die unübersichtliche Fülle an Anlaufstellen dem raschen Voranschreiten des<br />
Projekts Steine in den Weg: Es gab keine zentrale Beratungsstelle, an die sich Antje von Dewitz<br />
wenden konnte.<br />
Die Einführung der Maßnahme und ihre Kommunikation<br />
Im Mai 2001 öffnete das Kinderhaus. Räume, Aus<strong>statt</strong>ung und Personal wurden von <strong>Vaude</strong><br />
finanziert, die Betreuungskosten decken zu einem Drittel die Eltern der Kinder und zu zwei<br />
Dritteln die Zuschüsse der öffentlichen Hand. Bis zu 20 Kinder im Alter von eins bis sechs können<br />
halb- oder ganztags in der Krippe und im Kindergarten betreut werden, einschließlich<br />
Ferienzeiten. Zudem ermöglicht das Kinderhaus die Betreuung von Schulkindern vor und nach<br />
dem Unterricht bis 17 Uhr. Um eine ausreichende Belegung zu garantieren, ist das Angebot auch<br />
Kindern von außerhalb zugänglich. Die Nachfrage im Unternehmen war positiv – ein Jahr nach<br />
der Eröffnung stellten die Mitar<strong>bei</strong>terkinder von <strong>Vaude</strong> bereits ein Drittel der Besucher. 2006<br />
erfolgte ein Ausbau der Räumlichkeiten für eine weitere Gruppe: Zwei neue Betreuerinnen<br />
kümmerten sich ab sofort halbtags um Babys von sechs bis 12 <strong>Monate</strong>n. Inzwischen liegt der<br />
Anteil der „betriebseigenen“ Kinder <strong>bei</strong> 50 Prozent.<br />
Die Kommunikation zwischen <strong>Beschäftigte</strong>n, Projektleitung und Öffentlichkeit wurde zu jeder Zeit