Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch - Erfolgsfaktor Familie
Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch - Erfolgsfaktor Familie
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Initiierung<br />
Die familienfreundlichen Maßnahmen wurden nicht als Gesamtkonzept entwickelt und zu einem<br />
festgesetzten Datum eingeführt. Vielmehr ergaben sie sich durch ganz konkrete Bedarfe. So<br />
stellte die Klinik im letzten Jahr eine Marketing-Managerin ein, die Mutter von zwei Kindern ist. Da<br />
es der Klinik wichtig war, die hoch qualifizierte Fachkraft zu gewinnen, richtete sie ihr auf ihren<br />
Wunsch einen Heimarbeitsplatz ein – den ersten im Unternehmen. Zudem konnte das<br />
Unternehmen einen Arzt an sich binden, der allerdings nicht in der direkten Patientenversorgung,<br />
sondern im Medizin-Controlling tätig ist. Der Vater dreier Kinder arbeitet einen Teil der Woche<br />
von Zuhause aus, den anderen an seinem Arbeitsplatz im <strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Dienstpläne als Gestaltungsinstrument<br />
Wie alle Krankenhäuser muss auch das <strong>Nordwest</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> rund um die Uhr an allen Tagen<br />
der Woche das gesamte Jahr hindurch eine optimale Patientenversorgung gewährleisten. Für die<br />
Beschäftigten bedeutet das, immer wieder auch an Wochenenden und nachts arbeiten zu<br />
müssen. Das <strong>Nordwest</strong>krankenhaus ist jedoch bemüht, die Belastung für Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter mit <strong>Familie</strong>nverantwortung durch aktive familienfreundliche Gestaltung der<br />
Dienstpläne so gering wie möglich zu halten. Das aber ist mit sehr viel Detailarbeit verbunden.<br />
Schließlich müssen nicht nur pflegerische und medizinische Anforderungen und familiäre<br />
Bedürfnisse zur Deckung gebracht werden. Es sind auch unterschiedliche Arbeitszeitgesetzte<br />
und Tarifverträge zu beachten. Eine gute Software für die Dienstplangestaltung, speziell<br />
geschulte Kräfte und eine hohe Kooperationsbereitschaft der Beschäftigten bilden daher eine<br />
Grundvoraussetzung für den Erfolg. Beim <strong>Nordwest</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> sind sie gegeben. Ein Beleg<br />
dafür: Beschäftigten, die Angehörige pflegen, konnte bislang der gewünschte Sonderurlaub<br />
immer gewährt werden.<br />
Erfahrungen mit Partnern bei der Umsetzung<br />
Die familienfreundlichen Maßnahmen funktionieren laut Geschäftsführer Frank Germeroth<br />
ausgezeichnet. Seine Beobachtung: Die Motivation und Leistungsbereitschaft der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen über das übliche Maß weit hinaus.<br />
In ihrem Bemühen um mehr <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit werden Geschäftsführung und Betriebsrat<br />
auch von den sieben Chefärzten unterstützt – zum einen weil sie selbst <strong>Familie</strong>nväter sind, zum<br />
anderen, weil sie die Schwierigkeit, Stellen neu zu besetzen, deutlich erkennen.<br />
Auch der Träger des <strong>Nordwest</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, der Landkreis Friesland, steht hinter dem<br />
Konzept für mehr <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit, zumal er dieses Thema selbst offensiv angeht. So<br />
unterhält er mehrere <strong>Familie</strong>n- und Kinderservicebüros, die durch die Vermittlung von<br />
passgenauen und flexiblen Organisations- und Betreuungsformen eine Verbesserung der<br />
Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> sicherstellen sollen. Die Kooperation wird zukünftig noch