TIPPS 7 x 5 - TELE Nr. 23
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schnittlich vor dem Fernseher – und genau<br />
darum kritisiert Carlo Brunner das<br />
Schweizer Fernsehen: «Mich erstaunt es<br />
immer wieder, dass diese Sendung ins<br />
Vorabendprogramm verbannt wird. Für<br />
mich gehört ‹Hopp de Bäse!› einmal im<br />
Monat in den Hauptabend!»<br />
Melanie Oesch, die 1999 erstmals<br />
hier auftrat, würde das<br />
ebenfalls freuen. «Es ist immer<br />
sehr familiär und locker<br />
hier.» Dennoch macht sich<br />
auch Unsicherheit breit, denn<br />
Kurt Zurfluh lässt sich Mitte<br />
2012 pensionieren. Was folgt<br />
danach? Für Rosmarie Mollet aus Winterthur<br />
steht fest «Mit Kurt Zurfluh als<br />
Moderator ist es einfach toll. Ich habe<br />
meine liebe Mühe damit, dass er aufhört.<br />
Wir haben ihn ins Herz geschlossen.»<br />
Sogar Nationalrat Toni Brunner, prominenter<br />
Gast bereits bei der ersten Sendung<br />
am 6. Januar 1996, macht sich<br />
«‹Hopp de Bäse!›<br />
gehört für mich<br />
einmal im Monat<br />
ins Hauptabend-<br />
programm!»<br />
Carlo Brunner,<br />
Ländlerkönig<br />
Gedanken: «Bei einem Wechsel besteht<br />
immer eine gewisse Gefahr, dass das<br />
Fernsehen dazu neigt, noch etwas von<br />
der Sendezeit abzuschneiden.»<br />
SRF-Unterhaltungschef Christoph<br />
Gebel gibt Entwarnung: «Das ist absolut<br />
nicht unsere Absicht. Wir ar-<br />
beiten schon an einem neuen<br />
Konzept.» Es werde keine<br />
«Hopp de Bäse!»-Kopie, denn<br />
es gebe ja eine neue Moderation<br />
und habe deshalb eine<br />
neue Aufmachung.<br />
Nun giesst’s wie aus Kübeln.<br />
Doch von Stimmungseinbruch<br />
keine Spur, denn endlich kommt<br />
das, worauf viele gewartet haben: Unter<br />
tosendem Applaus schneidet Kurt Zurfluh<br />
die Jubiläumstorte an. 250 Sendungen,<br />
keine hat er ausgelassen.<br />
Ein letztes Danke ans Publikum<br />
vor Ort und zuhause –<br />
und die Kamera geht aus. n<br />
Francine Jordi<br />
verzaubert<br />
in Gossau SG<br />
das Publikum.<br />
Fotos: christian lanz (6), srF<br />
Alte Bekannte:<br />
Toni Brunner (l.)<br />
war schon Gast bei<br />
der Premiere 1996.<br />
INtervIew mit Kurt Zurfluh<br />
«Heute schauen<br />
alle fröhlich»<br />
<strong>TELE</strong> «Hopp de Bäse!» feiert die 250.<br />
Sendung. Was empfinden Sie dabei?<br />
kurT zurfLuH Für mich waren die<br />
vergangenen 15 Jahre das Grösste. Ich<br />
hatte noch nie so eine gute Zeit,<br />
obwohl’s auch streng war. Aber ich<br />
sage mir, wenn mal ein Versprecher<br />
passiert – was soll’s? Ich verlasse die<br />
Sendung sicher mit einem lachenden<br />
und einem weinenden Auge.<br />
Vor 15 Jahren traten Sie in die fussstapfen<br />
von Ländlerpapst Wysel Gyr, der<br />
die Volksmusik im Schweizer fernsehen<br />
populär machte. Ein schweres Erbe?<br />
Wysel Gyr ist ein grosses Vorbild, er<br />
kannte die ganze Volksmusikszene.<br />
Ich aber kam vom Sport, und einige<br />
hatten so ihre Bedenken, ob ich das<br />
könne. Doch ich moderierte ja schon<br />
vorher beim Radio volkstümliche Sendungen,<br />
und dass Wysel Gyr sagte,<br />
ich wäre ein idealer Nachfolger, hat<br />
mir die Aufgabe natürlich erleichtert.<br />
Am Anfang machten die Musiker in<br />
Ihrer Sendung oft ein ernstes Gesicht …<br />
... darum habe ich mal auf die Pauke<br />
gehauen und gefragt: «Habt ihr keine<br />
Freude an eurer Musik?» Es folgte ein<br />
Sturm der Entrüstung, aber die meisten<br />
gaben mir recht. Viele wollten sich<br />
rausreden, man müsse sich eben konzentrieren.<br />
Aber seit Playback gespielt<br />
wird, ist das kein Argument mehr. Ich<br />
finde, mittlerweile machen fast alle<br />
ein fröhliches Gesicht.<br />
2012 ziehen Sie sich zurück. Haben Sie<br />
Wünsche, wie es weitergehen soll?<br />
Moderne Elemente darf’s haben: Aber<br />
eine Sendung ohne traditionelle<br />
Töne fände ich schade. Das würde<br />
auch das Publikum nicht goutieren.<br />
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