TIPPS 7 x 5 - TELE Nr. 23

Gesundheit! Infomagazin
DienstaG 7. juni 19.00 bR
Das Herz! Marie-Luise Marjan
wurde 2010 mit schweren Herzrhythmusstörungen
ins Spital
eingeliefert. Doch Mutter Beimer aus der
«Lindenstrasse» hatte Glück, kriegte die
Kurve gerade noch. Die Schauspielerin
nahm sich aber vor, künftig gesünder
zu leben und den Konsum aller koffeinhaltigen
Getränke einzustellen.
Da haben wir’s: das böse Koffein. Dabei
hatte es diesen schlechten Ruf nicht immer.
Einst wurde es sogar verherrlicht,
dann wieder verteufelt. Oder beides.
So behauptete Ende 16. Jahrhundert
ein arabischer Arzt, als man in Europa
noch nichts von Koffein und Kaffee wuss-
te, Kaffee sei gut gegen Pocken
und Masern. Aber nur pur. Wehe
dem, der Milch reinschütte! Der
laufe Gefahr, an Lepra zu erkranken.
Heute sind wir diesbezüglich
schlauer – dafür halten sich
andere Klischees hartnäckig.
Ganz wichtig: Koffein ist
nicht Kaffee, und Kaffee ist
nicht Koffein. Im Kaffee stecken
hunderte Inhaltsstoffe,
die die Wirkung des Koffeins
beeinflussen können. Vor
knapp 200 Jahren gelang es
erstmals, aus Kaffeebohnen
reines Koffein zu isolieren.
Praktisch jeder nimmt regelmässig
Koffein zu sich. Die meisten im Kaffee.
Der vermeintliche Muntermacher findet
sich aber auch in anderen Genussmitteln
«3 bis 4 Tassen
Kaffee am Tag
haben einen
positiven Effekt für
die Gesundheit»
Paolo Colombani,
Lebensmittelingenieur
Hansdampf in allen
Tassen: Koffein
gibt’s in Cola, Kakao,
Tee, Guaraná,
in der Kaffeebohne,
in Energydrinks
und in Medikamenten
beigemischt.
wie Tee (vor allem Schwarztee),
Colagetränken, Kakao (Schokolade),
zugesetzt in Energy-Drinks
und in etwa 60 Pflanzenarten.
Tein geniesst einen besseren
Ruf, ist aber auch Koffein, heisst
nur anders, weil es im Körper un-
terschiedlich freigesetzt wird.
Koffein im Kaffee wirkt
schneller, das im Tee etwas
später, dafür länger.
Doch wie wirkt es nun, das
Koffein? Einen (erwünschten)
Effekt kennt jeder, der seine
morgendliche Tasse Kaffee
oder Tee geniesst. Die soll nämlich nicht
nur schmecken, sondern auch wecken.
Und das tut sie auch: Koffein hemmt den
Botenstoff Adenosin, der den Körper in
einen Ruhezustand versetzt. Doch Kof-
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