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Interview mit Peter Tamm<br />

Stephie Zwilling stellte die Fragen im Internationalen Maritimen Museum<br />

Peter Tamm, geboren 1928 in Hamburg, ist<br />

Journalist und Manager. Bekannt wurde er als<br />

langjähriger Vorstandsvorsitzender des Axel-<br />

Springer-Verlages. In über sieben Jahrzehnten<br />

trug er die weltweit größte private<br />

Sammlung zur Schifffahrts- und Marinegeschichte<br />

zusammen – heute das<br />

Internationale Maritime Museum in Hamburg.<br />

Ab 1948 war Peter Tamm als Schiffsredakteur<br />

beim Hamburger Abendblatt tätig. Er wurde<br />

Geschäftsführer des Ullstein Verlages und<br />

Geschäftsführer der Springer - Verlags-<br />

Holding. Peter Tamm ist Verleger und<br />

geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Koehler / Mittler - Verlagsgruppe und des<br />

Schifffahrtsverlags Hansa. Er wurde als<br />

Ehren - Schleusenwärter ausgezeichnet und<br />

zum Ehrenkapitän der Rickmer Rickmers<br />

ernannt.<br />

Seit Anfang der 90er Jahre ist er Mitglied des<br />

Präsidiums von CLIPPER. Peter Tamm<br />

betrieb bis 2008 das nicht öffentlich zugängliche<br />

„Institut für Schifffahrts - und Marinegeschichte“<br />

an der Elbchaussee in Hamburg.<br />

Seine Sammelleidenschaft begann als<br />

Sechsjähriger mit einem Modell, das seine<br />

Mutter ihm geschenkt hatte. Inzwischen wurde<br />

die Sammlung in das Internationale Maritime<br />

Museum in der Hamburger HafenCity überführt,<br />

Eröffnung war am 25. Juni 2008.<br />

Herr Tamm, Sie haben dem „Stern“ einmal<br />

gesagt, Sie hielten viel vom Segeln. Der<br />

Sport könne junge Menschen formen.<br />

Sehen Sie das heute noch so?<br />

Die Natur sorgt dafür, dass da Ordnung<br />

herrscht.<br />

Haben Sie selber Erfahrung in der Segelei?<br />

Ich hab meine Seekadettenzeit auf der „Gorch<br />

Fock“ zugebracht. Wir haben das Schiff dann<br />

auch selbst versenkt 1945. Nach dem Kriege<br />

war ich viel Kuttersegeln, also alle<br />

Größenordnungen durch von der Bark bis zum<br />

Opti von meinem Sohn.<br />

Segeln lehrt das „Ich“ und nicht das „Wir“<br />

– der Satz stammt aus Ihren eigenen<br />

Erfahrungen?<br />

Sie können die ganze Problematik der heutigen<br />

Zeit unter die Begriffe „Ich“ und „Wir“ nehmen.<br />

Wir leben heute in einer Ich-<br />

Gesellschaft, das genau bringt die<br />

Schwierigkeiten. Das Schöne ist, dass die<br />

Schifffahrt nur leben kann mit „Wir“. So ein<br />

Schiff, egal ob eine kleine Segelyacht oder ein<br />

großer Containerfrachter, ist der Natur ausgeliefert<br />

und muss sich nach ihren Gesetzen<br />

richten. Und die Natur sorgt dafür, dass sich<br />

die Menschen an Bord freiwillig in eine<br />

Ordnung begeben. Es ist wichtig, dass alle<br />

miteinander harmonieren. Sie können sich auf<br />

einem Schiff nicht erlauben, dass da jeder<br />

seine eigene Meinung vertritt. Der Kapitän ist<br />

wichtig, der Koch ist genauso wichtig, der an<br />

Deck ist wichtig und der in der Maschine. Aber<br />

nicht so, dass der Koch das Schiff führt oder<br />

11<br />

Prof. Peter Tamm<br />

Foto IMMH/Zapf

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