perSPEktiven - Siemens
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30 anderen Chinesen ab zur Arbeit.<br />
Zwei von uns sind im MD<br />
(Mechanical Design) untergebracht,<br />
der andere im HD (Hardware<br />
Design). Gemeinsamer Arbeitsbeginn<br />
ist pünktlich um 8:30<br />
und gegen 17:00 werden die Stifte<br />
beiseite gelegt, und die komplette<br />
Belegschaft verlässt geschlossen<br />
ihren Arbeitsplatz. „Flexible Arbeitszeiten“<br />
ist für Chinesen ein<br />
Fremdwort.<br />
Jeder betreut sein eigenes Projekt.<br />
Bei Fragen oder Problemen gibt es<br />
ausreichende Unterstützung seitens<br />
der chinesischen Kollegen.<br />
Unsere chinesischen Kollegen<br />
pflegen im Übrigen ein sehr familiäres<br />
Verhältnis untereinander und<br />
sind stets darauf bedacht, ein<br />
möglichst freundliches Betriebsklima<br />
zu schaffen. Außerdem sieht<br />
man uns hier bereits als vollwertige<br />
Ingenieure und auf unsere Meinungen<br />
und Vorschläge wird stets<br />
eingegangen. Verbindungssprache<br />
im Werk ist grundsätzlich Englisch,<br />
was aber abgesehen vom typisch<br />
chinesischen Akzent keine größeren<br />
Probleme bereitet.<br />
Auch in unserer Freizeit ist es alles<br />
andere als langweilig. Oft klingen<br />
ereignisreiche Tage beim gemeinsamen<br />
Dinner oder Billardspielen<br />
mit Arbeitskollegen aus. An den<br />
Wochenenden sind dann meistens<br />
Städtereisen oder Sightseeing zu<br />
beliebten oder kulturellen Plätzen<br />
geplant. Städte wie Nanjing und<br />
Hangzhou sowie die Yellow Mountains<br />
(Huang Shang) gehören zum<br />
absoluten Muss. Ein längerer Aufenthalt<br />
während der staatlichen<br />
Feiertage (60. Geburtstag der VR<br />
China) in Hongkong und Peking ist<br />
übrigens auch bereits in Organisation.<br />
Eine der größten Umstellungen zu<br />
Deutschland ist aber wohl das Essen.<br />
Es landet so gut wie alles<br />
Essbare auf dem Teller, was wohl<br />
daran liegt, dass die letzten Hungersnöte<br />
noch nicht lange Geschichte<br />
sind. So stehen Fischköpfe<br />
und Schweinegelenke bei den<br />
Chinesen an oberster Stelle der<br />
Speisekarte. Es gibt aber auch<br />
sehr viele leckere Gerichte mit<br />
reichlich Gemüse, Hähnchen und<br />
Beef. Ach ja, und Hund schmeckt<br />
im Übrigen auch gar nicht mal<br />
schlecht…<br />
China und die Chinesen erscheinen<br />
für die meisten Europäer wie<br />
ein Buch mit sieben Siegeln. Beschäftigt<br />
man sich jedoch über einen<br />
längeren Zeitraum damit, lernt<br />
man nach und nach darin zu lesen.<br />
Auch für unsere berufliche Zukunft<br />
ist dieser Aufenthalt in China sicherlich<br />
eine der größten Bereicherungen.<br />
Jeder, der die Gelegenheit<br />
hat im Rahmen eines Auslandspraktikums<br />
mehr von der<br />
Welt zu sehen, sollte diese Chance<br />
nutzen. All die Mühe, sie lohnt<br />
sich! Wir werden unsere restliche<br />
Zeit hier in Wuhu auf jeden Fall<br />
genießen!!<br />
Von links nach rechts: Christoph<br />
Götzfried, Patrick Meißner und<br />
Stefan Köpplinger<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Brigitte Wieser<br />
CHR G&EMEA SPE RGB TB<br />
Regensburg<br />
Tel.: 0941 850-7203<br />
Fax: 0941 850-7204<br />
brigitte.wieser@siemens.com<br />
20. 3 Monate Praktikum in<br />
Shanghai im Rahmen eines<br />
dualen Studiengangs<br />
Regensburg. Als ich, Georg<br />
Schmalzbauer, ein dualer Student<br />
aus Regensburg, mich im 4. Semester<br />
um ein Auslandspraktikum<br />
bewarb, war mir nicht wirklich klar,<br />
was mich erwarten wird. Es sollte<br />
einfach eine interessante Erfahrung<br />
werden. Eine Möglichkeit, die<br />
Arbeitsweise in einem anderen<br />
Land und dazu eine fremde Kultur<br />
kennenzulernen.<br />
Gegen Ende des Semesters erfuhr<br />
ich, dass es nach Shanghai geht<br />
und freute mich schon auf die Zeit<br />
in dieser beeindruckenden Stadt.<br />
Zuvor gab es jedoch einiges zu<br />
klären: Visum, Wohnung, Flug, finanzielle<br />
Unterstützung und vieles<br />
mehr. Mit Hilfe meiner Firma (Osram<br />
OS) und der Erfahrung eines<br />
Kollegen, der knapp ein Jahr vor<br />
mir ein Praktikum in Shanghai absolvierte,<br />
konnte ich alles in die<br />
Wege leiten und das restliche Semester<br />
noch gut zu Ende bringen.<br />
Damit verging die Vorbereitungszeit<br />
wie im Flug, und ehe ich mich<br />
versah, war ich bereits in meinem<br />
WG-Zimmer im 14. Stock, im Zentrum<br />
von Shanghai.<br />
Tatsächlich war alles anders - von<br />
den Menschen über Sprache, Verkehr<br />
und Architektur bis hin zum<br />
Klima. Diese Umstellung war<br />
schon eine Herausforderung in der<br />
ersten Zeit, ging aber durch die<br />
Hilfe der netten Kollegen und meines<br />
deutschen Mitbewohners recht<br />
schnell.<br />
Ich wurde sehr freundlich im Application<br />
Engineering Team im 29.<br />
Stock des Harbour Ring Plaza am<br />
People’s Square aufgenommen.<br />
Jeder der Kollegen brachte mir in<br />
einer eigenen Trainingseinheit sein<br />
Spezialgebiet näher, so dass mir<br />
der Einstieg ins Fachgebiet LED<br />
Application erleichtert wurde. Daraufhin<br />
wurde auch ein Projekt ins<br />
Leben gerufen, an dem ich seither<br />
verstärkt arbeite und so praktische<br />
Erfahrung sammeln kann.<br />
Bei Fragen und Problemen stehen<br />
mir die Kollegen mit Rat und Tat<br />
zur Seite. Da alle sehr gutes Englisch<br />
sprechen, fällt die Kommunikation<br />
leicht.<br />
Arbeitsbeginn ist 8:30, wobei die<br />
meisten Kollegen es da nicht so<br />
genau nehmen. Dafür sind aber<br />
meist auch um 18:00 Uhr noch alle<br />
fleißig am arbeiten. In der Mittagspause<br />
gehen wir immer gemeinsam<br />
in ein nahe gelegenes Restaurant,<br />
welches spontan auf dem<br />
Weg bestimmt wird. Dann sitzen<br />
alle typisch chinesisch an einem<br />
großen runden Tisch. Jeder be-<br />
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