Ollewa!!!! - SRC Bonn
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hauptsächlich von zwei Schwestern, die für ihre musikalische Ambitionen berüchtigt<br />
sind.<br />
Das Mitnehmen eines Kassettenrecorders wurde somit zum Pflichtprogramm einer<br />
jeden Sommerfahrt, während auf anderen Ruderfahrten der Aufwand und der<br />
Verschleiss der Geräte nicht in Kauf genommen wurde.<br />
Auf der Themsefahrt wurde jedoch ein Kassettenrecorder vergessen und der<br />
natürliche Rudergesang rückte wieder in den Vordergrund. Manche Mannschaften<br />
schafften es ein wohlklingendes Trio auf die Beine zu stellen, dessen Repertoire sich<br />
von „Wir lagen vor Madagaskar“ bis „Ein Jack, ein guter Jack...“ erstreckte.<br />
Schlechtes Wetter wurde durch den Gesang in die Knie gezwungen, auch wenn das<br />
nur an wenigen Tagen nötig war.<br />
Der größte Fehler wurde dann auf der nächsten Sommerfahrt in Südfrankreich<br />
begangen. Wir hatten ein Kassettenrecorder, jedoch nur eine Kassette: Blind<br />
Guardian „Nightfall in Middleearth“. Nachdem auch der unmusikalischste<br />
Fahrtenteilnehmer alle Lieder im Schlaf mitsingen konnte, wurde ab und zu etwas<br />
Radio gehört. Die „Franzosenquote“ minderte jedoch den Spass, die aktuellen Hits<br />
vom letzten Jahr konnten daran auch nichts ändern.<br />
Als Höhepunkt der musikalischen Evolution im <strong>SRC</strong> die ich noch miterleben durfte,<br />
könnte man diese Sommerfahrt auf der Donau bezeichnen. Es wurde rechtzeitig vor<br />
der Fahrt ein robuster, günstiger Kassettenrecorder gekauft und allen Teilnehmer<br />
wurde die Mitnahme von zahlreichen Kassetten empfohlen. Auf der Hinfahrt in der<br />
Saus wurde schon bei strahlendem Sonnenschein fleissig Musik gehört. Man einigte<br />
sich im voraus, dass jeder Obmann abwechselnd in Besitz des Kassettenrecorders<br />
kommen würde. Für die Obmänner war das von Vorteil, leider kamen einige<br />
Fahrtenteilnehmer wegen den wechselnden Einteilungen selten in Musikgenuss.<br />
Auch auf dieser Fahrt war Heavy Metal wieder sehr beliebt (abgesehen von den<br />
weiblichen Fahrtenteilnehmern) und leider auch Schlager (abgesehen von den<br />
männlichen Fahrtenteilnehmern). Man einigte sich auf ein Filmmusiktape, dass leider<br />
in Esztergom vom Kassettenrecorder gesnackt wurde. In Wien wurde, in Anlehnung<br />
an die erste Donaufahrt, das Rolling Stones Tape gehört. Auch klassische Musik kam<br />
den <strong>SRC</strong>’ern in einem Open Air Konzert vor dem Rathaus zu Ohren. Das absolute<br />
Hittape war jedoch das „Grave Digger u.a.“ Tape von Milan Z. Der Chartaufsteiger<br />
war der Hit „The clans are marching“, der auf jeder Seite einmal vertreten war und<br />
damit für viel Abwechslung sorgte („Hey, dieses Lied ist neu!“).<br />
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Kassettenrecordermusik den<br />
eigentlichen Gesang verdrängt hat. Kaum einer regt sich noch über schiefen Gesang<br />
auf, dies ist sicherlich ein Vorteil, doch ständiger Streit um den<br />
Kassettenrecorderbesitz stört teilweise die Gruppendynamik. Ich kann nur hoffen,<br />
dass der gepflegte Gesang nicht in Vergessenheit gerät und es weiterhin begabte