L - Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt

3.3.5 Sturmschäden und Totholz
Die Flächen von Totalreservat und Vergleichsfläche waren bis 1987 normaler Wirtschaftswald,
in dem abgestorbene Bäume praktisch nicht vorkamen. Maßvolle Totholzanreicherung
auch für Wirtschaftswälder ist im allgemeinen erst seit 1989 erwünscht (s. Grundsatzerlaß
20/1989).
Die waldkundliche Aufnahme 1988 ergab daher geringe Anteile von Dürrständern und
liegendem Totholz. 1990 kam es zu einer ungewöhnlichen Häufung schwerer und schwerster
Stürme, die im ganzen Land beträchtliche Schäden mit der Folge des Zusammenbruchs des
Holzmarktes anrichteten. In vielen Teilen Hessens wurde Wald flächig geworfen, seltener
gebrochen.
Im Bereich des Naturwaldreservates kam es nicht zu einem katastrophalen Waldzusammenbruch,
es blieb im wesentlichen bei einzelstamm- und truppweisem Windwurf.
Im Frühjahr 1990 wurde die Probekreisaufnahme 1988 um die Windwurffolgen ergänzt.
Gleichzeitig wurde im Totalreservat Sturmholz getrennt nach Baumarten, Wurf und Bruch
quadrantenweise insgesamt aufgenommen. Die Ergebnisse werden, ergänzt um einige
meteorologische Angaben, im folgenden wiedergegeben.
Witterung (Klimastation Schotten, 315 m)
Dez. 89 Jan. 90 Febr. 90
Temperatur [°C] 3.1 2.0 5.6
Niederschläge [mm] 153 61 124
Stürme
Termin Geschwindigkeit Richtung Name
[km/h]
25726.1.
3.2.
8.2.
14./15.2.
26727.2.
28.2./1.3.
Probekreisaufnahme NWR*
172 West
154 West
143 West
190 West
265 West „Vivian"
202 West „Wiebke"
Jahr 1988 1990 (nach Windwurf)
fm/ha fm/ha
Vorrat 593,87 572,09
liegendes Totholz 7,48 28,89
Stubben 3,79 3,99
Summe 605,14 604,97
* Als Mittelwert aus 40 Aufnahmen