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Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik - Wirtschaftsjournal

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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin<br />

www.wirtschaftsjournal.de Nr. 11/2012 | 22. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />

GESUNDHEITSWIRTSCHAFT<br />

Innovationstreiber Demografie<br />

Seiten 26-34<br />

FACHKRÄFTE<br />

Weltoffenes Sachsen<br />

Seite 38<br />

KulTour<br />

Rückkehr ins Paradies<br />

Seiten 54-55<br />

Titel: Lösungsgeber Informations- und Telekommunikationstechnologie | Seiten 5-23<br />

<strong>Netzpolitik</strong> <strong>ist</strong> <strong>Wirtschaftspolitik</strong><br />

Klaus Hoogestraat, Geschäftsführer der ITM Gesellschaft für IT-Management GmbH in Dresden und<br />

Leiter der Landesfachkommission IT des Wirtschaftsrates im Landesverband Sachsen


www.bechtle.com<br />

BODENHAFTUNG<br />

BEGEISTERUNGSFÄHIGKEIT<br />

BEHARRLICHKEIT<br />

ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

Bechtle verbindet zwei Geschäftsbereiche zu ei nem<br />

großen Ganzen: auf der einen Seite rund 65 IT-Systemhäuser<br />

in Deutschland, Öster reich und der<br />

Schweiz, auf der anderen IT-E-Commerce in 14<br />

europäischen Ländern. Dazu kommen 75.000 Kunden<br />

und 5.800 exzellente Mitarbeiter, Kundennähe,<br />

Partnerschaft und maßgeschneiderte IT-Lösungen.<br />

Außerdem herstellerneutrale Beratung, Beschaffung,<br />

Integration, Managed Services und Schulungen<br />

sowie 47.000 IT-Produkte und kundenindividuelle<br />

Online-Shops.<br />

Cloud Computing mit<br />

Bodenhaftung.<br />

Ganze Arbeit le<strong>ist</strong>en wir auch bei den Bechtle<br />

Werten. Deshalb können Sie die Bodenhaftung,<br />

Beharrlichkeit, Zuverlässigkeit und Bege<strong>ist</strong>erungsfähigkeit<br />

unserer Mitarbeiter in der täglichen Zu -<br />

sammenarbeit spüren. Und auch beim Thema Cloud<br />

Computing haben wir alles, was Sie brauchen, um<br />

in die Wolke zu starten. Für die notwendige Bodenhaftung<br />

sorgen dabei unser zertifiziertes Knowhow<br />

und unsere Projekterfahrung.<br />

Bechtle GmbH & Co. KG<br />

IT-Systemhaus<br />

Neefestraße 78, 09119 Chemnitz<br />

Telefon +49 371 3517-110<br />

chemnitz@bechtle.com


Unverstanden<br />

wirtschaftsjournal.de/id12110301<br />

Deutschland schreit nach Fachkräften. Es schreien die Politiker,<br />

die Bildungsanbieter und die Medien. Der Mittelstand<br />

ruft höchstens hier und da ein leises „ich auch“. Der Bedarf<br />

<strong>ist</strong> da. Die Stat<strong>ist</strong>iken sind seit vielen Jahren bekannt. Die<br />

Trends treffen die ostdeutschen Regionen deutlich stärker<br />

als das übrige Bundesgebiet – schon zu viel des gut ausgebildeten<br />

Nachwuchses <strong>ist</strong> bereits dem Ruf nach Arbeit<br />

gefolgt.<br />

Und dennoch sind es einzelne Unternehmen, die sich dem<br />

Kampf um kluge Köpfe intensiv stellen. Je größer die Unternehmen<br />

sind, desto mehr machen sie. Doch es sind die<br />

kleineren Mittelständler, die die Masse an Menschen für<br />

die Wertschöpfung aufnehmen. Die Ursachen für deren<br />

scheinbare Passivität sind vielschichtig: Bei manchem<br />

schmerzt dieses Problem aktuell weit weniger als bei anderen.<br />

Akquisition, Auslastung, Motivation der Mitarbeiter<br />

und Liquiditätssteuerung gehen vor.<br />

Dann kommen da noch die tausend dringenden Aufgaben:<br />

Die Steuerung der Informationstechnologie, der Ersatz der<br />

Telefonanlage und die zu spät beglichenen Rechnungen.<br />

Weiter sind da noch die Tätigkeiten, die unternehmerische<br />

Kraft und Nerven rauben: Die destruktive und misstrauensbasierende<br />

Steuerpolitik zwischen Künstlersozialkasse<br />

und Fahrtenbuch, die aufwändigen und zähen Investitionsförderungen<br />

oder das zähe Zusammenarbeiten mit<br />

marktbestimmenden Unternehmen wie Banken und Telekommunikationsanbietern.<br />

Der Expertenrat des sächsischen Unternehmerstammtisches<br />

schätzt ein, dass damit die Mehrzahl mittelständischer<br />

Unternehmer schlichtweg überlastet wird. Experten in ihrem<br />

fachlichen Umfeld sehen sich einer Komplexität gegen über,<br />

die sie immer schwerer beherrschen können. Viele schauen<br />

sehnsüchtig auf die Zeit nach der Wende, in der Entscheidungen<br />

schnell und mutig getroffen wurden und sich<br />

alle auf ein Ziel, dem wirtschaftlichen Genesen der Unternehmen,<br />

konzentrierten.<br />

Längst haben sich aber Staat und Verwaltung verselbstständigt.<br />

Die hier Angestellten, Beamten und durch Wahl<br />

Berufenen haben wohl Konzernstrukturen in ihren Köpfen,<br />

wenn sie an Wirtschaft denken und die Nähe zur real<br />

ex<strong>ist</strong>ierenden Wirtschaft verloren. Trifft man heute mit<br />

Min<strong>ist</strong>ern der Landesregierungen zusammen, <strong>ist</strong> es die<br />

Editorial<br />

Ausnahme, wenn man zu verbindlichen Aussagen und Vereinbarungen<br />

kommt. Stereotyp sind die Verhaltensweisen<br />

und mir schmerzt das viel zu oft selbst erlebte Muster:<br />

Min<strong>ist</strong>er kommt und spricht über das, was man soeben hinter<br />

verschlossenen Türen, beispielsweise in der Fraktionssitzung,<br />

diskutiert hat. Das Zeitlimit <strong>ist</strong> natürlich begrenzt,<br />

so dass er, bevor es mit den anwesenden Experten zu einem<br />

Gedankenaustausch kommen kann, schon wieder verschwunden<br />

<strong>ist</strong>. Und so verschwinden unsere gesellschaftlichen<br />

Führer ohne die Chance wirklich Wissen erworben<br />

zu haben. In den vielen hochkarätig besetzten Podiums -<br />

diskussionen <strong>ist</strong> der erforderliche Kurs klar. Doch die politisch<br />

Verantwortlichen operieren mit Halbwissen und auf<br />

der Basis argumentativer Lobbyinfusionen. Vielleicht <strong>ist</strong><br />

dies Scheu oder Oberflächlichkeit. Das Meiden der Experten<br />

und der eigentlichen Lenker der Wirtschaft lässt viele<br />

Entscheidungen in den Min<strong>ist</strong>erien weltfremd werden. Die<br />

Elfenbeintürme werden höher und das Kopfschütteln der<br />

Menschen auf dem Boden stärker.<br />

Wer im Osten aufgewachsen <strong>ist</strong>, zieht zwischenzeitlich<br />

Parallelen zum Verhalten von „Partei und Staat“. Es <strong>ist</strong><br />

dringend an der Zeit diese D<strong>ist</strong>anz gezielt und mit Engagement<br />

abzubauen. Es <strong>ist</strong> an der Zeit den Unternehmern<br />

und den anderen wirklichen Experten zuzuhören. Und es<br />

<strong>ist</strong> an der Zeit „mittelständisch“ zu lernen. „Mittelständisch“<br />

<strong>ist</strong> die Sprache der realen Wirtschaft, des Erfolges<br />

und des Wachstums. Wenn diese Sprache in den Stadt -<br />

verwaltungen, den Parlamenten, den Finanzämtern, den<br />

Aufbaubanken und den Min<strong>ist</strong>erien verstanden und gesprochen<br />

wird, werden sich die Geschäftsführer und Vorstände<br />

der Unternehmen auch stärker der Zukunft zuwenden:<br />

ihren eigenen Fachkräften.<br />

Ihr Jörg Sattler<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

3


Inhalt<br />

Aus dem Inhalt<br />

Experten sehen in der verstärkten Digitalisierung und Vernetzung in den Bereichen<br />

Energie, Verkehr, Gesundheit, Verwaltung und Bildung enorme wirtschaftliche Potenziale.<br />

Foto: Fraunhofer IFF/Dirk Mahler Titel | Seiten 5-23<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement <strong>ist</strong> mittlerweile für den langfr<strong>ist</strong>igen Erfolg<br />

eines Unternehmens entscheidend. Schließlich geht mit dem demografischen Wandel<br />

und dem damit verbundenen Anstieg des Durchschnittsalters der Beschäftigten<br />

auch ein Anstieg der Fehlzeiten einher. Quelle: TK<br />

Gesundheitswirtschaft | Seiten 26-34<br />

„Wir sind multimodal unterwegs.“ Welche neuen Herausforderungen sich für die<br />

gesamte Gesellschaft daraus ergeben, war das zentrale Thema des europäischen<br />

Fachforums „new mobility“. Foto: Leipziger Messe/Rainer Justen<br />

Automotive | Seiten 40-41<br />

4 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Standpunkte<br />

Editorial 3<br />

Titel - ITK-Technologien<br />

Anbieterverzeichnis 6-8<br />

<strong>Netzpolitik</strong> <strong>ist</strong> <strong>Wirtschaftspolitik</strong> 10-11<br />

Schnelles Internet fürs ganze Land 12<br />

Risiko <strong>ist</strong> die Bugwelle des Erfolges 13<br />

Politik<br />

Wirksamer Auftritt 24<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Wirtschaftskraft Krankenhaus 27<br />

Fit für die Arbeit auch im Alter 28<br />

Den Nervenzellen auf der Spur 30<br />

Fachkräfte<br />

Blick hinter die Kulissen 36<br />

Weltoffenes Sachsen 38<br />

Log<strong>ist</strong>ik<br />

Mitteldeutschland am Meer 39<br />

Automotive<br />

Wachstumsprojekt 40<br />

Aktuelles aus den Firmen<br />

Ausgezeichnet für... 42<br />

Fuß gefasst im Nahen Osten 46<br />

Treffpunkt<br />

Geballte Lösungskompetenz 47<br />

Vielfalt und Benefiz 48<br />

Geld & Kapital<br />

Der Weg des Geldes in Europa 51<br />

KulTour<br />

Am Nerv der Zeit 53<br />

Ayubowan Sri Lanka 54-55<br />

Leseecke<br />

Chr<strong>ist</strong>entum und Kapitalismus 57<br />

Impressum 58


Gesamtwirtschaftliche Impulse:<br />

Industrie 4.0<br />

Der Monitoring-Report Digitale Wirtschaft<br />

analysiert im Auftrag des<br />

Bundesmin<strong>ist</strong>eriums für Wirtschaft und<br />

Technologie (BMWi), welchen Mehrwert<br />

die Digitale Wirtschaft für Deutschland<br />

schafft und wie sich der Standort im<br />

internationalen Vergleich positioniert.<br />

Quelle: TNS Infratest,<br />

Monitoring-Report<br />

Digitale Wirtschaft 2012<br />

wirtschaftsjournal.de/id12110501<br />

Titel – ITK-Technologien<br />

Die digitale Wirtschaft gewinnt in Deutschland rasant an<br />

Bedeutung. Aktuell gehen nach dem „Monitoring Report<br />

Digitale Wirtschaft“ bereits mehr als 20 Prozent des Produktivitätswachstums<br />

in allen Branchen auf Informations- �����������������<br />

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und Telekommunikationstechnologien zurück. Der �Anteil� ���������<br />

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wird mit der fortschreitenden Digitalisierung der klassischen<br />

Industrie weiter steigen. „Für Deutschland mit �������������������<br />

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nen traditionell starken Fertigungsindustrien und einer<br />

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innovativen und modernen IT-Branche bedeutet dieser<br />

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bevorstehende Schritt zur Industrie 4.0 eine große Chance“,<br />

sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf auf dem<br />

7. Nationalen IT-Gipfel am 13. November in Essen, bei dem<br />

der Monitoring Report vorgestellt worden <strong>ist</strong> .<br />

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Notwendig für das Gelingen dieser vierten industriellen<br />

Revolution <strong>ist</strong> eine moderne Infrastruktur. Die notwendigen<br />

Investitionskosten liegen nach BITKOM-Schätzungen<br />

bei einmalig rund 130 Milliarden Euro. Nach einer Fraunhofer-Studie<br />

im Auftrag des BITKOM summieren sich demgegenüber<br />

schon während des Auf- und Ausbaus intelligenter<br />

Netze in den Bereichen Energie, Verkehr, Gesundheit,<br />

Verwaltung und Bildung die gesamtwirtschaftlichen<br />

Effekte auf insgesamt 336 Milliarden Euro innerhalb von<br />

zehn Jahren. Dieser Nutzen ergibt sich zum Beispiel aus<br />

einer einfacheren Abrechnung und der Vermeidung von<br />

Doppeluntersuchungen durch den Aufbau eines Gesundheitsnetzes,<br />

die Vermeidung von Staus durch eine bessere<br />

Verkehrslenkung, die Verringerung des Stromverbrauchs<br />

durch den Einsatz von Smart Grids oder den Bürokratieabbau<br />

durch eine effizientere Verwaltung. Später lässt sich<br />

ein gesamtwirtschaftlicher Nutzen von jährlich mehr als<br />

55 Milliarden Euro erzielen.<br />

„Wir sollten uns zum Ziel setzen, innerhalb der kommenden<br />

fünf bis zehn Jahre die modernste Infrastruktur weltweit<br />

aufzubauen“, forderte Kempf. Diese Mammutaufgabe könnten<br />

Staat und Wirtschaft nur gemeinsam bewältigen. Notwendig<br />

dafür sei eine konzertierte Aktion der relevanten<br />

Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Auf dem Gipfel wurde<br />

dazu eine gemeinsame Strategie mit konkreten Schritten<br />

zum Aufbau intelligenter Netze erarbeitet. Darin wird z. B.<br />

gezeigt, wie heute getrennte Netze besser zusammengeführt<br />

werden können. Unter Einbeziehung der beteiligten<br />

Branchen werden nun konkrete Meilensteine für die Umsetzung<br />

erarbeitet.<br />

PM/CH<br />

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<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

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Titel – ITK-Technologien<br />

Anbieterverzeichnis<br />

IT-Experten<br />

apia systemhaus gmbh<br />

Heidestraße 6, 09488 Thermalbad Wiesenbad<br />

OT Schönfeld, Telefon: 03733 5000-0<br />

info@apia.de, www.apia.de<br />

ARC Solutions GmbH<br />

Annaberger Straße 73<br />

09111 Chemnitz<br />

Tel.: 0371 52319-0<br />

info@arcsolutions.de<br />

www.arcsolutions.eu<br />

Bechtle GmbH & Co. KG<br />

Neefestraße 78<br />

09119 Chemnitz<br />

Tel.: 0371 3517-0<br />

chemnitz@bechtle.com<br />

www.bechtle .com<br />

Bechtle GmbH & Co. KG<br />

Tharandter Straße 13<br />

01159 Dresden<br />

Tel.: 0351 42274-0<br />

dresden@bechtle.com<br />

www.bechtle .com<br />

Bechtle GmbH<br />

Westringstraße 59<br />

04435 Leipzig<br />

Tel.: 034205 759-0<br />

leipzig@bechtle.com<br />

www.bechtle .com<br />

Bechtle GmbH<br />

Lindenallee 6<br />

99438 Weimar<br />

Tel.: 03643 815-0<br />

weimar@bechtle.com<br />

www.bechtle .com<br />

bluechip Computer AG<br />

Geschw<strong>ist</strong>er-Scholl-Straße 11a, 04610 Meuselwitz<br />

Telefon: 03448 755190, Telefax: 03448 755105<br />

vertrieb@bluechip.de, www.bluechip.de<br />

Böhmer IT-Systeme<br />

Untere Hauptstraße 42<br />

01768 Glashütte<br />

Tel.: +49 35053 42228<br />

Fax: +49 35053 42200<br />

info@boehmer-it.de<br />

www.boehmer-it.de<br />

c.a.p.e. IT GmbH<br />

Annaberger Straße 240, 09125 Chemnitz<br />

Tel.: 0371 5347-620, Fax: 0371 5347-625<br />

info@cape-it.de, www.cape-it.de<br />

* U: Umschlagseite<br />

6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Anwendungsservice/<br />

Softwareentwicklung<br />

Sie finden uns<br />

auf Seite(n)<br />

Automatisierungstechnik<br />

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IT-Beratung<br />

Hardware/<br />

Systemtechnik<br />

ERP/Betriebliche<br />

Anwendungssoftware<br />

Druck- und<br />

Kopierlösungen<br />

Dokumentenmanagement<br />

CAD-CAM-PLM<br />

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IT-Schulungen/<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

IT-Infrastruktur<br />

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Prozessberatung/<br />

Prozessoptimierung<br />

Ortungslösungen<br />

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Webbasierte<br />

Anwendung/e-Business<br />

Sicherheitslösungen<br />

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Anbieterverzeichnis<br />

IT-Experten<br />

DELTA BARTH Systemhaus GmbH<br />

Ludwig-Richter-Straße 3<br />

09212 Limbach-Oberfrohna<br />

Tel.: 03722 7170-0<br />

Fax: 03722 7170-11<br />

info@delta-barth.de<br />

www.debas.de<br />

fabrik-ID GmbH<br />

Gießerstraße 7-9<br />

09130 Chemnitz<br />

Tel.: 0371 44431-60<br />

Fax: 0371 44431-99<br />

info@fabrik-id.de<br />

www.fabrik-id.de<br />

GeTIK mbH<br />

Am Rathaus 2, 09111 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 651181-0, Telefax: 0371 651181-105<br />

info@getik-mbh.de, www.getik-mbh.de<br />

IBYKUS AG für Informationstechnologie<br />

Hermann-Hollerith-Straße 1, 99099 Erfurt<br />

Telefon: 0361 4410-0<br />

info@ibykus.de, www.ibykus.de<br />

Institut für Zukunftskommunikation<br />

Otto-Schmerbach-Straße 19<br />

09117 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 33492-12<br />

Telefax: 0371 33492-20<br />

info@ifzk.de<br />

www.ifzk.de<br />

INCA – Industrie- und Bürotechnik GmbH<br />

Otto-Schmerbach-Straße 19<br />

09117 Chemnitz<br />

Tel.: 0371 84259-0<br />

Fax: 0371 84259-29<br />

info@inca.eu<br />

www.inca.eu<br />

IPML Institut für Produktionssteuerung,<br />

Materialwirtschaft und Log<strong>ist</strong>ik GmbH<br />

Lennéstraße 3, 09117 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 83442960, Telefax: 0371 83442988<br />

info@ipml.de, www.ipml.de<br />

ITM Gesellschaft für IT-Management mbH<br />

Bürgerstraße 81<br />

01127 Dresden<br />

Telefon: 0351 45598777<br />

kontakt@itm-dl.de<br />

www.itm-dl.de<br />

Lecos GmbH<br />

Prager Straße 8, 04103 Leipzig<br />

Tel.: 0341 2538-0, Fax: 0341 2538-111<br />

info@lecos-gmbh.de, www.lecos-gmbh.de<br />

* U: Umschlagseite<br />

Anwendungsservice/<br />

Softwareentwicklung<br />

Sie finden uns<br />

auf Seite(n)<br />

Automatisierungstechnik<br />

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IT-Beratung<br />

Hardware/<br />

Systemtechnik<br />

ERP/Betriebliche<br />

Anwendungssoftware<br />

Druck- und<br />

Kopierlösungen<br />

Dokumentenmanagement<br />

CAD-CAM-PLM<br />

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IT-Schulungen/<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

IT-Infrastruktur<br />

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Kommunikationslösungen<br />

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Titel – ITK-Technologien<br />

Prozessberatung/<br />

Prozessoptimierung<br />

Ortungslösungen<br />

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Webbasierte<br />

Anwendung/e-Business<br />

Sicherheitslösungen<br />

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<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

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Titel – ITK-Technologien<br />

Anbieterverzeichnis<br />

IT-Experten<br />

N+P Informationssysteme GmbH<br />

Meerane – Dresden – Nürnberg<br />

An der Hohen Straße 1<br />

08393 Meerane<br />

Tel.: 03764 4000-0<br />

nupis@nupis.de<br />

www.nupis.de<br />

NeXas Industriesoftware GmbH<br />

Gewerbestraße 19, 08115 Lichtentanne b. Zwickau<br />

Telefon: 0375 541-210, Telefax: 0375 541-208<br />

nexas@nexas-gmbh.de, www.nexas-gmbh.de<br />

PROCIM Systemtechnik GmbH<br />

Gewerbestraße 19, 08115 Lichtentanne<br />

Telefon: +49 375 541205<br />

www.procim.de<br />

PROFI Engineering Systems AG<br />

Neefestraße 86, 09116 Chemnitz<br />

Tel.: 0371 433131-1300, Fax: 0371 433131-1391<br />

f.pfeifer@profi-ag.de, www.profi-ag.de<br />

SIGMA Chemnitz GmbH<br />

Am Erlenwald 13<br />

09128 Chemnitz<br />

Tel.: 0371 2371-0<br />

Fax: 0371 2371-150<br />

info@sigma-chemnitz.de<br />

www.sigma-chemnitz.de<br />

Systemhaus Schlüter<br />

Am Bahnsteig 2 a<br />

09224 Chemnitz/OT Grüna<br />

Tel.: 0371 8745-0<br />

Fax: 0371 8745-290<br />

w.schlueter@comdata.info<br />

www.comdata.info<br />

TIQ Solutions GmbH<br />

Weißenfelser Straße 84, 04229 Leipzig<br />

Telefon: 0341 355903-00<br />

info@tiq-solutions.de, www.tiq-solutions.de<br />

8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Anwendungsservice/<br />

Softwareentwicklung<br />

Sie finden uns<br />

auf Seite(n)<br />

Automatisierungstechnik<br />

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IT-Beratung<br />

Hardware/<br />

Systemtechnik<br />

ERP/Betriebliche<br />

Anwendungssoftware<br />

Druck- und<br />

Kopierlösungen<br />

Dokumentenmanagement<br />

CAD-CAM-PLM<br />

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IT-Schulungen/<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

IT-Infrastruktur<br />

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Kommunikationslösungen<br />

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Prozessberatung/<br />

Prozessoptimierung<br />

Ortungslösungen<br />

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Webbasierte<br />

Anwendung/e-Business<br />

Sicherheitslösungen<br />

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wirtschaftsjournal.de/id12110601


Anzeige<br />

„Immer auf Augenhöhe“<br />

IT-Security-Spezial<strong>ist</strong> setzt auf vertrauensvolle Zusammenarbeit und hat die zufriedensten Kunden<br />

Falk Pfeifer, Handlungsbevollmächtigter Vertriebsleiter der PROFI Engineering Systems AG.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Die PROFI Engineering Systems<br />

AG <strong>ist</strong> der innovative IT-Partner<br />

für Systemlösungen im deutschen<br />

Mittelstand. Von der IT-<br />

Beratung bis zur Instandhaltung<br />

bietet PROFI alles aus einer<br />

Hand. Das Angebot für Verwaltungen<br />

und Unternehmen aller<br />

Größen und Branchen umfasst<br />

Konzepte für IT-Sicherheit, Virtualisierung,<br />

Hochverfügbarkeit,<br />

Datenmanagement, Backup und<br />

Recovery, Enduser Computing<br />

und die Einführung einer Cloudlösung.<br />

PROFI Engineering Systems AG<br />

Falk Pfeifer<br />

Vertriebsleiter<br />

Neefestraße 86<br />

09116 Chemnitz<br />

Telefon: +49 371 433131-1300<br />

Telefax: +49 371 433131-1391<br />

Mobile: +49 163 8075217<br />

F.Pfeifer@profi-ag.de<br />

www.profi-ag.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12110901<br />

Die PROFI Engineering Systems AG <strong>ist</strong> Spitzenreiter<br />

beim Thema IT-Security. Dies ergab eine Untersuchung<br />

der Kundenzufriedenheit durch Channel-<br />

Partner und Computerwoche. Im Gespräch mit dem<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> erklärt Falk Pfeifer, Vertriebsleiter<br />

bei PROFI, worin das Geheimnis des Unternehmenserfolgs<br />

liegt.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Worin liegt Ihrer Ansicht nach<br />

der Grund für die große Zufriedenheit Ihrer Kunden?<br />

Falk Pfeifer: Der Grund dieses Erfolges <strong>ist</strong>, dass wir mit<br />

unseren Kunden immer auf Augenhöhe arbeiten, sie also<br />

als gleichgestellten Partner einbeziehen. Dazu gehört auch<br />

ein starkes gegenseitiges Vertrauen. Wir kennen die internen<br />

Prozesse und Systeme unserer Kunden genau und können<br />

deshalb auch optimale Lösungen bieten. Zudem sorgen<br />

eine gute Planung und der stetige Dialog für eine reibungslose<br />

Umsetzung der Projekte. Mit der kontinuierlichen<br />

Überprüfung der IT auf aktuelle Standards und deren<br />

technischer Umsetzung können wir zudem garantieren,<br />

dass die Daten immer maximal geschützt sind. Dazu tragen<br />

auch die permanente Überwachung der Systeme bei.<br />

WJ: Gibt es in nächster Zeit technische Innovationen<br />

beim Datenschutz?<br />

Falk Pfeifer: Ja, ab 2013 bieten wir mit dem 3D-Sicherheitscheck<br />

einen Service, mit dem Unternehmen über -<br />

prüfen können, ob potenzielle Risiken erkennbar sind. Im<br />

Titel – ITK-Technologien<br />

Ergebnis erstellen wir auf Basis der ermittelten Daten eine<br />

schriftliche Stärken-Schwächen-Analyse, durch die das<br />

Unternehmen vorhandene Gefahren erkennen und beheben<br />

kann.<br />

WJ: In enger Verbindung mit dem Schutz sensibler<br />

Daten steht das Thema der Cloud-Technologie. Worin<br />

sehen Sie die Ursachen für die Skepsis, mit der<br />

Unternehmer der Cloud teilweise begegnen?<br />

Falk Pfeifer: Es muss zunächst einmal zwischen privater<br />

und öffentlicher Cloud unterschieden werden. Alle in einer<br />

Public Cloud verwalteten Daten sind potenziell öffentlich<br />

zugänglich und auf kaum zu identifizierenden Systemen<br />

gespeichert. Für Unternehmen <strong>ist</strong> die Private Cloud der reinen<br />

Public Cloud vorzuziehen. Damit werden die Vorteile<br />

der Cloudtechnologie, wie z.B. die Erhöhung der Auslas -<br />

tung bei gleicher Hardware, die Senkung der IT-Kosten und<br />

die sehr kurze Bereitstellungszeiten für Anwendungen,<br />

genutzt.<br />

In jedem Fall empfehlen wir, bevor eine Cloudlösung<br />

für Unternehmen eingeführt wird, eine Analyse darüber,<br />

ob der wirtschaftliche Nutzen realisiert wird und welche<br />

Vorrausetzungen bereits vorhanden oder noch zu schaffen<br />

sind. Der unschlagbare Vorteil liegt in jedem Fall in der größeren<br />

Flexibilität, die eine Cloud-Struktur den Firmen bietet.<br />

Damit können Unternehmen schnell auf die immer<br />

dynamischeren Veränderungsprozesse im Markt reagieren<br />

und so ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.<br />

WJ: Welche weiteren Schritte sind notwendig, wenn<br />

sich ein Unternehmen für die Cloud, also die „Virtualisierung<br />

von Systemen“, entschieden hat?<br />

Falk Pfeifer: Um die Vorteile dieser Technologie maximal<br />

ausnutzen zu können, bedarf es einer Virtualisierung von<br />

Servern, Speicher und Netzwerk. Dadurch steigt der Komfort,<br />

aber auch die Komplexität.<br />

Es <strong>ist</strong> wie mit modernen Fahrzeugen: Je komfortabler<br />

ein Wagen <strong>ist</strong>, desto umfangreicher <strong>ist</strong> die Technik, die<br />

dahinter steckt und desto weniger kann ich selbst reparieren.<br />

Deshalb sollten in jedem Unternehmen IT-Experten<br />

vorhanden sein – egal ob aus den eigenen Reihen oder<br />

durch einen IT-Dienstle<strong>ist</strong>er gestellt. Wer auf Nummer sicher<br />

gehen will, vertraut sich einem kompetenten Partner wie<br />

der PROFI AG an! Gespräch: Stefanie Rudolph<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

9


Titel – ITK-Technologien<br />

<strong>Netzpolitik</strong> <strong>ist</strong> <strong>Wirtschaftspolitik</strong><br />

Kosten sparen und Risiken minimieren: IT-Power für den Mittelstand<br />

Zur Person:<br />

Klaus Hoogestraat<br />

Der Sparkassenkaufmann aus Niedersachsen erlangte 1992 seinen Abschluss als Diplom-<br />

Informatiker (FH) im Bereich Softwareengineering. Von 1995 bis Mitte 1998 war er stellvertretender<br />

Direktor im Bereich Organisation der Stadtsparkasse Dresden, von Mitte 1998 bis<br />

Mitte 1999 Leiter Organisation der Sparkasse Leipzig und von 1999 bis 2008 Direktor in den<br />

Bereichen Organisation und Informationstechnologie der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.<br />

Seit 2007 <strong>ist</strong> er Geschäftsführer der ITM Gesellschaft für IT-Management mbH, seit 2009 ihr<br />

geschäftsführender Gesellschafter. Im Ehrenamt engagiert sich Klaus Hoogestraat seit Mai<br />

2010 als Vorsitzender der Fachkommission Informationstechnologie im Landesverband Sachsen<br />

des Wirtschaftsrates Deutschlands und seit September 2011 als Mitglied des Vorstandes<br />

des SVSW. Ende 2010 gründete er den Verein „Die Risikomanager e.V.“ mit Sitz in Dresden,<br />

der sich für eine Vereinfachung der Risikomanagement-Richtlinien für mittelständische Unternehmen<br />

einsetzt. Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Unternehmen sind auf vielfältige Art mit Problemen<br />

der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

konfrontiert, die auch sehr<br />

sensible Unternehmensbereiche betreffen<br />

können. Um die bestehenden Ansätze zu verstehen<br />

und passgenaue Lösungen zu finden,<br />

<strong>ist</strong> oft externer Be<strong>ist</strong>and erforderlich. Über<br />

die neue EU-Datenschutznovelle, den Breitbandausbau<br />

in Sachsen und die Gestaltung<br />

der IT-Sicherheit in Unternehmen sprach <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

mit Klaus Hoogestraat, Geschäftsführer<br />

der ITM Gesellschaft für IT-Management<br />

GmbH in Dresden, Leiter der Landesfachkommission<br />

IT des Wirtschaftsrates im<br />

Landesverband Sachsen und Vorstandsmitglied<br />

des Sächsischen Verbandes für Sicherheit<br />

in der Wirtschaft, SVSW.<br />

WJ: Wie wichtig <strong>ist</strong> eine grundlegende Versorgung<br />

mit Breitband?<br />

Klaus Hoogestraat: Deutschland liegt beim Breitbandausbau<br />

im internationalen Vergleich lediglich<br />

auf einem mittleren Platz. Für eine führende Wirtschaftsnation,<br />

die ihre Position am Weltmarkt verteidigen<br />

muss, <strong>ist</strong> das zu viel wenig. Auch in Sachsen<br />

hinken wir der internationalen Entwicklung hinterher.<br />

Das führt insbesondere in ländlichen Regionen<br />

dazu, dass Unternehmen vom Markt abgehängt werden.<br />

Ich fordere eine deutliche Beschleunigung des<br />

Ausbaus, damit wir diesen Rückstand aufholen und<br />

so die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf internationaler<br />

Ebene erhalten.<br />

10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

WJ: Was sind die Gründe für den schleppenden<br />

Ausbau in Deutschland?<br />

K.H.: Zum einen die enormen Kosten für den Ausbau<br />

der Leitungen. Die kann der Staat alleine nicht<br />

tragen, hier müssen auch Wirtschaft und private Nutzer<br />

ihren Beitrag le<strong>ist</strong>en. Die Bundesländer können<br />

aber den Ausbau beschleunigen, indem sie das Antragsverfahren<br />

vereinfachen. Stand heute <strong>ist</strong> jede Kommune<br />

für den Breitbandausbau im eigenen Zuständigkeitsbereich<br />

verantwortlich. Das führt alleine in<br />

Sachsen zu mehr als 400 Antragsverfahren, die zudem<br />

europaweit ausgeschrieben werden müssen. Mit diesem<br />

enormen admin<strong>ist</strong>rativen Aufwand sind viele<br />

Kommunen fachlich und personell überfordert und<br />

fangen gar nicht erst an. Hinzu kommt ein moralisches<br />

Dilemma: Die Mittel für den Breitbandausbau<br />

werden in Sachsen aus dem gleichen Topf entnommen<br />

wie die für den Ausbau von Schulen und Kitas.<br />

Hier muss unbedingt eine Trennung der Fördermittel<br />

vorgenommen werden.<br />

WJ: Wie könnte eine Vereinfachung des Antragsverfahrens<br />

aus Ihrer Sicht aussehen?<br />

K.H.: Wir brauchen dringend zentrale Stellen auf<br />

Landkreisebene, die über das notwendige Know-how<br />

und die Ressourcen verfügen. Der schnelle und auf<br />

Langfr<strong>ist</strong>igkeit gerichtete Ausbau im Vogtland liegt<br />

hauptsächlich an dem Kompetenzzentrum, das der<br />

Landrat, Dr. Tassilo Lenk, für seine Kommunen eingerichtet<br />

hat. Das Kompetenzzentrum hat alle vorbereitenden<br />

Tätigkeiten durchgeführt, die Stadt- und<br />

Gemeinderäte konnten auf dieser Basis fundierte<br />

Entscheidungen treffen. Die Ergebnisse dieser Her-<br />

angehensweise sind überzeugend: ein überregionaler<br />

Ausbaustandard, ein erheblicher Zeitgewinn und<br />

damit ein deutlicher Vorteil im Wettbewerb gegenüber<br />

anderen Regionen. Dieses Beispiel muss aus<br />

meiner Sicht ohne weitere Verzögerung von allen<br />

Landkreisen übernommen werden.<br />

WJ: Auch für Cloud Computing sind große<br />

Bandbreiten erforderlich. Genießt die Arbeit<br />

in der Cloud inzwischen allgemeine Anerkennung<br />

und <strong>ist</strong> die Anwendung sicherer<br />

geworden?<br />

K.H.: Zunächst einmal <strong>ist</strong> Cloud Computing ein reiner<br />

Marketingbegriff. Cloud-Anwendungen wie Email-<br />

Konten im Internet und die Möglichkeit, Teile der<br />

eigenen IT auszulagern, haben wir schon seit Mitte<br />

der neunziger Jahre. Die Zahl der Anwendungsmöglichkeiten<br />

<strong>ist</strong> seitdem viel breiter geworden, das liegt<br />

aber eher an der zunehmenden Mobilität der Endgeräte.<br />

Leider hat Cloud Computing noch nicht den<br />

Stellenwert, den es verdient hätte. Das verwundert<br />

mich, denn die Vorteile liegen auf der Hand. Im -<br />

merhin erreichen Unternehmer unter bestimmten<br />

Voraussetzungen in der Cloud ein höheres Sicherheits -<br />

niveau, als sie in ihrem eigenen Unternehmen realisieren<br />

können.<br />

WJ: Welche Voraussetzungen sollten mindestens<br />

erfüllt werden?<br />

K.H.: Zum einen sollten sogenannte Private Clouds<br />

genutzt werden. Hier sind die Daten nur für einen<br />

festgelegten Nutzerkreis zugänglich. Auf Grund der<br />

besonderen Vertrauensstellung <strong>ist</strong> es wichtig, Anbie-


Titel – ITK-Technologien<br />

„Unternehmer bekommen unter bestimmten Voraussetzungen<br />

mit Cloud Computing ein höheres Sicherheitsniveau,<br />

als sie in ihrem eigenen Unternehmen realisieren können.“<br />

ter vor Ort, also auch in Sachsen, zu bevorzugen, bei<br />

denen man den Geschäftsführer persönlich ansprechen<br />

kann. Die großen internationalen Anbieter unterliegen<br />

häufig auch amerikanischem Recht und sind<br />

damit nur bedingt zu empfehlen. Zum anderen sind<br />

Möglichkeiten zur Verschlüsselung von Daten unabdingbar,<br />

die allein dem Dateninhaber und nicht dem<br />

Cloud-Anbieter zugänglich sind. Hier haben wir in<br />

Sachsen beispielsweise in Chemnitz ein Unternehmen,<br />

das führend bei der Entwicklung einer solchen<br />

Verschlüsselung <strong>ist</strong>.<br />

WJ: Was spricht aus Ihrer Sicht für den Einsatz<br />

von Cloud Computing?<br />

K.H.: Unternehmen, die Cloud Computing nutzen,<br />

profitieren in jedem Fall von einer höheren Verfügbarkeit<br />

bei einer gleichzeitig höheren Wirtschaftlichkeit.<br />

Hinzu kommt, dass in den kommenden Jahren<br />

die Zahl gut ausgebildeter IT-Fachkräfte weiterhin<br />

sinken wird, so dass wir auf Grund des Fachkräftemangels<br />

dringend neue Lösungen brauchen<br />

und auch einsetzen müssen.<br />

WJ: Auch Soziale Netzwerke zählen zum Angebot<br />

aus der Cloud. Wie schätzen Sie deren<br />

Nutzen ein?<br />

K.H.: Bei Sozialen Netzwerken muss man Chancen<br />

und Risiken sehr genau abwägen. Auf Grund der<br />

enormen Reichweite bieten sie Möglichkeiten der<br />

Manipulation. Das kann zur Platzierung von Produkten,<br />

die eine große Bekanntheit erreichen sollen,<br />

nützlich sein. Die Reichweite und die Verbreitungsgeschwindigkeit<br />

bringen aber auch eine Machtkonzentration<br />

mit sich, die gefährlich werden kann. Man<br />

muss sich darüber im Klaren sein, dass sich die massentauglichen<br />

Sozialen Netzwerke wie Facebook<br />

nicht wirklich steuern lassen, sondern dass man vielmehr<br />

selbst gesteuert wird.<br />

Businessnetzwerke wie XING sind dagegen für<br />

die Bereitstellung von Fachwissen, Diskussionen und<br />

das Auffinden von Spezial<strong>ist</strong>en ideal. Ich empfehle<br />

jedem, der Soziale Netzwerke nutzen will, die AGB<br />

sehr genau zu lesen. Hier finden sich häufig, insbesondere<br />

bei Anbietern außerhalb des deutschen<br />

Rechtsraumes, die Abtretung von Rechten an firmeneigenen<br />

Daten und Logos. Nach deutschem Recht<br />

Klaus Hoogestraat zum Thema IT-Sicherheit in Unternehmen<br />

betrachtet, können solche Regelungen zwar unwirksam<br />

sein, aber wer <strong>ist</strong> schon in der Lage, im konkreten<br />

Fall seine Rechte im Ausland einzuklagen?<br />

WJ: Die EU-Kommissarin Viviane Reding hat<br />

einen Entwurf für eine europäische Datenschutzverordnung<br />

vorgelegt. Was kommt da<br />

auf die Unternehmen zu?<br />

K.H.: Die neue Datenschutzverordnung sieht zunächst<br />

einmal eine Vereinheitlichung der Datenschutzrichtlinien<br />

vor. Für alle Unternehmen, die für ihr Kerngeschäft<br />

das Internet nutzen, bringt das eine deutliche<br />

Vereinfachung mit sich: Man muss sich nicht mehr<br />

mit siebzehn deutschen und diversen internationalen<br />

Datenschutzrichtlinien auseinandersetzen. Neu<br />

<strong>ist</strong> auch, dass die Verordnung für alle Unternehmen<br />

gilt, die Geschäfte in EU-Staaten machen; bisher gelten<br />

die Datenschutzrichtlinien nur für Unternehmen,<br />

die ihren Sitz in einem EU-Staat haben. Allerdings<br />

beinhaltet der Entwurf eine Vereinheitlichung auf<br />

höchstem Niveau. So sollen beispielsweise Kunden<br />

zukünftig erst nach schriftlicher Einwilligung Angebote<br />

für Produkte und Dienstle<strong>ist</strong>ungen erhalten dürfen.<br />

Um diese Einwilligung einzuholen, muss ich aber<br />

dem Kunden darlegen, was ich von ihm will. Diese<br />

Darlegung gilt dann aber schon als Verstoß gegen<br />

die neue Verordnung. Betroffen sind insbesondere<br />

Firmen, die Callcenter betreiben und auf Direktmarketing<br />

angewiesen sind. Hier fordere ich als Vertreter<br />

von Unternehmerinteressen von der deutschen<br />

Regierung, Gefahren für die mitteldeutsche Wirtschaft<br />

und damit für viele Arbeitsplätze abzuwenden.<br />

WJ: Warum spielt das Thema Informationssicherheit<br />

in den sächsischen Unternehmen noch<br />

eine viel zu geringe Rolle?<br />

K.H.: Informationssicherheit wird von vielen Unternehmern<br />

als lästige, kostenintensive Pflicht angesehen.<br />

Trotz der immensen Abhängigkeit von IT heißt<br />

es immer noch: Informationssicherheit <strong>ist</strong> nicht wertschöpfend,<br />

also bringt es nichts. Diese Ansicht ändert<br />

sich häufig erst dann, wenn bei einem Unternehmen<br />

ein Schaden eingetreten <strong>ist</strong>. Dabei <strong>ist</strong> gerade Sachsen<br />

als Land der Spitzentechnologien sehr gefährdet.<br />

Unter den Unternehmen finden sich globale<br />

Marktführer, die ein lohnendes Ziel für Industriespionage<br />

sind. Es wird viel zu oft übersehen, dass<br />

Informationssicherheit werterhaltend <strong>ist</strong>. Mit der Ini -<br />

tiative „Sicheres Unternehmen“ vom LKA Sachsen,<br />

dem Sächsischen Verband für Sicherheit in der Wirtschaft<br />

SVSW und dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> gelingt es<br />

uns, Unternehmer von der Wichtigkeit einer Sicherheitsstrategie,<br />

die ihre Firmen maßgeblich unterstützt<br />

und schützt, zu überzeugen.<br />

WJ: Wo und wie können sich Firmen unabhängig<br />

beraten lassen?<br />

K.H.: Für Unternehmer, die sich unabhängig beraten<br />

lassen wollen, bietet das Landeskriminalamt<br />

Sachsen mit dem Projekt „Sicheres Unternehmen“<br />

eine kostenlose Erstuntersuchung an. Das LKA übersendet<br />

hierzu zunächst einen Fragebogen, der von<br />

der Geschäftsleitung ausgefüllt wird. Erst auf Basis<br />

dieses Fragebogens entscheidet der Unternehmer,<br />

ob er die Erstuntersuchung durchführen will. Das<br />

LKA stellt dann ein Team von Sicherheitsspezial<strong>ist</strong>en,<br />

unter anderem auch vom SVSW, bereit. Die Ergebnisse<br />

der Untersuchung erhält ausschließlich der Auftraggeber.<br />

Unternehmer, die Bedenken gegen eine<br />

Zusammenarbeit mit der Polizei haben, können sich<br />

auch direkt an den SVSW und seine Mitgliedsfirmen<br />

wenden. Allerdings bietet das Angebot des LKA mit<br />

dem SVSW als Partner den großen Vorteil eines umfassenden<br />

Überblicks aus einer Hand.<br />

WJ: Welche Erfahrungen haben die Teilnehmer<br />

des Projektes „Sicheres Unternehmen“<br />

bisher gemacht?<br />

K.H.: Wenn die Ergebnisse aus der Erstuntersuchung<br />

vorliegen, <strong>ist</strong> erfahrungsgemäß die Nachfrage nach<br />

einer tiefergehenden Beratung sehr groß. Das zeigt,<br />

dass die Erfahrungen sehr positiv sind und das Angebot<br />

auch langfr<strong>ist</strong>ig sehr gut angenommen wird. Ich<br />

kann das Projekt nur jedem empfehlen. Der Lohn <strong>ist</strong><br />

ein Erkenntnisgewinn, der hilft, das Unternehmen in<br />

Zukunft noch besser zu steuern und vor ex<strong>ist</strong>enzbedrohenden<br />

Risiken zu schützen.<br />

Das Gespräch führte Simone Pflug<br />

wirtschaftsjournal.de/id12111001<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

11


Titel – ITK-Technologien<br />

Schnelles Internet fürs ganze Land<br />

GeoFachDatenServer erleichtert Infrastrukturanalyse und künftige Ausbau-Planungen<br />

Die Zwischenbilanz für Sachsen-Anhalt fällt positiv aus. Am<br />

5. Mai 2009, also vor gut drei Jahren, verabschiedete die<br />

Landesregierung ihre Breitbandstrategie. Bisher wurden<br />

rund 27 Millionen Euro Fördergeld investiert. Damit kommen<br />

potentiell rund 320.000 Einwohner zusätzlich in den<br />

Genuss schnellen Internets. Sie verfügen jetzt über eine<br />

Anschlussmöglichkeit mit einer Downloadgeschwindigkeit<br />

von mindestens 2 MBit/sec als Grundversorgung. Die meis -<br />

ten Anschlüsse in den geförderten Gebieten sind jedoch<br />

deutlich schneller, so dass auch Anwendungen wie Cloud<br />

Computing oder Videotelefonie möglich sind. Ende 2012<br />

wird die Grundversorgung in Sachsen-Anhalt flächendeckend<br />

erreicht sein. Der Breitbandausbau geht aber auch danach<br />

weiter. Ziel <strong>ist</strong> die flächendeckende Etablierung von Hochle<strong>ist</strong>ungsnetzen.<br />

Damit die Planung und der Ausbau solcher komplexen<br />

Netze möglichst kostengünstig und effizient erfolgen kann,<br />

wird derzeit ein Breitbandatlas Sachsen-Anhalt entwickelt<br />

und realisiert, mit dessen Umsetzung der TÜV Rheinland in<br />

Zusammenarbeit mit dem IT- und Mediendienstle<strong>ist</strong>er brain-<br />

SCC GmbH aus Merseburg beauftragt <strong>ist</strong>.<br />

Der Breitbandatlas Sachsen-Anhalt wird neben der aktuellen<br />

lokalen Breitbandverfügbarkeit in einer öffentlichen Sicht<br />

weiterführende Informationen und Funktionen innerhalb<br />

eines geschützten Bereiches enthalten. Neben Möglichkeiten<br />

zur Erfassung und Analyse bestehender Telekommunikations-Infrastrukturen<br />

stehen in Kombination mit dem Geofachdatenserver<br />

Sachsen-Anhalt auch weitergehende Geobasisdaten<br />

und Fachinformationen zur Verfügung.<br />

Die zertifizierten Breitbandberater des Landes erhalten<br />

damit zukünftig ein nützliches Planungswerkzeug. Im Atlas<br />

werden alle breitbandrelevanten Infrastrukturen und Planungsvorhaben,<br />

zum Beispiel landesweite Straßenplanungen,<br />

integriert sein. Diese liefern die Grundlage für die vom<br />

TÜV Rheinland bereitgestellten Potenzialanalysen zur Ermittlung<br />

optimaler Trassenverläufe für Glasfaserleitungen.<br />

Durch die interaktive Dokumentation von breitbandrelevanten<br />

Infrastrukturen und Inhalten können die Ausbauund<br />

Fördervorhaben auf dem Weg zu Hochle<strong>ist</strong>ungsnetzen<br />

genauer und damit kostengünstiger geplant werden. Insgesamt<br />

werden insbesondere Synergieeffekte und damit<br />

eine Beschleunigung des Breitbandausbaus in Sachsen-<br />

Anhalt erwartet.<br />

Beim Aufbau des Breitbandatlas Sachsen-Anhalt kommt<br />

der GeoFachDatenServer zum Einsatz. Diese zentrale Basis -<br />

komponente der E-Governement-Infrastruktur des Landes<br />

12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Sachsen-Anhalt wurde im Rahmen des eGovernment-Aktionsplans<br />

in Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen<br />

geschaffen. Der Zugriff auf den GeoFachDatenServer <strong>ist</strong> zurzeit<br />

Institutionen vorbehalten, die Geodaten erheben und<br />

mit ihnen Aufgaben des öffentlichen Rechts wahrnehmen.<br />

Mit dem GeoFachDatenServer steht Einrichtungen und<br />

Institutionen ein kostenloses Werkzeug zur Verfügung, das<br />

zur Erfassung, Pflege und Nutzung von Geofachdaten in<br />

der öffentlichen Verwaltung bereits breite Anwendung findet.<br />

Die Bearbeitung und Verwertung von Geofachdaten<br />

kann hiermit effizient und vielseitig umgesetzt werden. Als<br />

Bestandteil der Geodateninfrastruktur Sachsen-Anhalt wird<br />

der GeoFachDatenServer zur Umsetzung der INSPIRE-Richtlinie<br />

genutzt. Er dient zur Unterstützung des modernen Verwaltungshandelns<br />

und <strong>ist</strong> mittels standardisierter Schnittstellen<br />

für die Weitergabe öffentlicher Daten bei „Open<br />

Data“-Vorhaben ein geeignetes Werkzeug.<br />

Auf Basis der GeoFachDatenServer-Technologie wurden<br />

in der Vergangenheit bereits zahlreiche Projekte erfolgreich<br />

realisiert, wie zum Beispiel Beteiligungsverfahren zum Landesentwicklungsplan<br />

und die Standortdatenbank Sachsen-<br />

Anhalt sowie das Geoportal Nordwestmecklenburg mit Geodatenshop,<br />

WebGIS und XPlanung.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.geofachdatenserver.de<br />

Ansprechpartner:<br />

brain-SCC<br />

Benjamin Strozinsky, Projektleiter<br />

GeoFachDatenServer<br />

Telefon: 03461 2599510<br />

gis@brain-scc.de<br />

TÜV Rheinland<br />

Dirk Andritzki, Projektleiter<br />

Breitbandatlas Sachsen-Anhalt<br />

Telefon: 030 75621613<br />

dirk.andritzki@de.tuv.com<br />

www.tuv.com<br />

wirtschaftsjournal.de/id12111201


Titel – ITK-Technologien<br />

Risiko <strong>ist</strong> die Bugwelle des Erfolges<br />

Nach diesem Zitat des Schriftstellers Carl Amery richtet ein Dresdner Verein seine Angebote für Unternehmer aus<br />

Risikomanager e. V.<br />

Bürgerstraße 81<br />

01127 Dresden<br />

kontakt@die-risikomanager.org<br />

www.die-risikomanager.org<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Dr. Elisabeth Gross<br />

wirtschaftsjournal.de/id12111301<br />

Risiko gehört zum Geschäft – das weiß jeder Unternehmer.<br />

Und ohne diesen Risikofaktor würde Business<br />

wahrscheinlich auch weniger Spaß machen. In<br />

den vergangenen Jahren wurde dieser Spaß durch<br />

immer mehr Regelungen eingeschränkt. Compliance,<br />

Basel I und II sind in aller Munde. Böse Zungen<br />

behaupten, das seien Geschenke der Amerikaner,<br />

um die Europäer im Wettbewerb zu schwächen.<br />

Aber selbst ohne diesen bitteren Zungenschlag sind die<br />

spaßhemmenden Faktoren der vielen neuen Richtlinien<br />

eine Bürde, die für viele klein- und mittelständische Unternehmer<br />

nur schwer zu tragen <strong>ist</strong>. Die Zahl der Regelungen<br />

<strong>ist</strong> unüberschaubar, entwickelt wurden sie für die großen,<br />

me<strong>ist</strong> global agierenden Unternehmen. Manch eine Regelung<br />

lässt einen glauben, das Unternehmen am besten<br />

gleich wieder aufzugeben, weil die Hürden gar nicht zu<br />

me<strong>ist</strong>ern sind.<br />

Dabei <strong>ist</strong> eine sinnvolle, aktive Steuerung der wesentlichen<br />

Risiken schon mit einfachen Mitteln zu realisieren. Um Licht<br />

ins Dickicht zu bringen und auf KMU zugeschnittene Regelungen<br />

zu entwickeln, hat sich in Dresden der Verein „Die<br />

Risikomanager e.V.“ gegründet. Der Verein hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, mittelständische Unternehmer dabei zu<br />

unterstützen, Risiken wirtschaftlich sinnvoll zu begegnen<br />

und aus Risiken Chancen zu erarbeiten. Mittelfr<strong>ist</strong>iges Ziel<br />

des Vereins <strong>ist</strong> es, die Interessenvertretung des Mittelstandes<br />

zu werden, die sich in Wirtschaft und Politik für<br />

mittelstandskonforme Regelungen einsetzt. Unter einem<br />

Dach haben sich im Verein sechs wesentliche Fachgebiete<br />

zusammengefunden. Dazu gehören neben Prozess- und<br />

Organisationsrisiken auch Risiken im Personal- und Pro-<br />

jektmanagement, Betreiberrisiken von Immobilien, Marktbezogene<br />

Risiken und Informationssicherheit.<br />

„Jedes Risiko bietet eine Reihe von Chancen“, so Vorstandsmitglied<br />

Dr. Ralf Cordes. „Die Zusammenfassung<br />

von Disziplinen ermöglicht es, Risiken aus verschiedenen<br />

Perspektiven vernetzt zu betrachten. Der RM e. V. unterstützt<br />

Unternehmer dabei, aus diesen Risiken Chancen zu<br />

entwickeln, die das Unternehmen im Wettbewerb stärken.“<br />

Eine der Hauptaufgaben des Vereins sieht Dr. Ralf Cordes<br />

darin, Risikoprävention zu betreiben. Der Verein <strong>ist</strong> im<br />

Moment dabei, in Dresden und anderen deutschen Ballungsräumen<br />

ein Schulungsangebot für Unternehmer<br />

aufzubauen. Als Berater stehen den Unternehmern Un -<br />

ternehmer zur Verfügung, die selber über langjährige Er -<br />

fahrung in ihren Fachgebieten verfügen.<br />

Im Auftrag des Vereines führt das Saxonia Bildungsinstitut<br />

GmbH aus Dresden Seminare für Geschäftsführer und Vorstände<br />

durch. Das im Frühjahr aufgelegte Seminar „Mensch,<br />

Maschine, Recht“ zeigt „auf sehr klare, nachvollziehbare<br />

Weise“ Konsequenzen des Technikeinsatzes, dessen Auswirkungen<br />

auf Führungsstile sowie rechtliche Hürden deutlich<br />

spürbar sind. „Ziel <strong>ist</strong> es, mögliche Gestaltungen der<br />

Grundfesten eines Unternehmens zu reflektieren: Führung<br />

durch Werte und Vorbild, Fallstricke und Auswege im täglichen<br />

Arbeitsrecht und Konsequenzen der technischen Entwicklungen<br />

für die Gestaltung des Informationsschutzes<br />

im IT-Netz des Betriebe.“, so Dr. Elisabeth Gross, Geschäftsführerin<br />

der Saxonia Bildungsinstitut GmbH. „Mit dem<br />

Seminar zeigen wir, wie die IT alle Bereiche unserer Führungskompetenzen<br />

durchzieht.“<br />

Auf Grund des sehr positiven Feedbacks wird das Seminar<br />

auch in anderen Städten ins Angebot kommen. Teil zwei<br />

<strong>ist</strong> in Vorbereitung. Am 21. und 22. Januar 2013 findet die<br />

Fortsetzung des Seminars statt. Inhalte werden unter anderem<br />

„Führen mit moralischen Werten“ und „Der rechtliche<br />

Rahmen im Arbeits- und Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG)“ sein.<br />

Die Details zur Anmeldung sind auf der Website des<br />

Vereins unter www.die-risikomanager.org/akademie.html<br />

zu finden.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

13


Titel – ITK-Technologien<br />

Datenschutznovelle birgt<br />

ex<strong>ist</strong>enzgefährdende Risiken<br />

Das föderale System in Deutschland bringt viele<br />

Vorteile mit sich, aber auch den ein oder anderen<br />

Nachteil: mit 16 Landes- und 1 Bundesdatenschutzbeauftragten<br />

muss sich jeder Unternehmer<br />

auseinandersetzen, der in ganz Deutschland Geschäft<br />

machen will und dafür mit personenbezogenen<br />

Daten arbeitet. Dabei muss er sich mit „liberalen“<br />

bis „dogmatischen“ Positionen beschäftigen, die<br />

zum Teil noch widersprüchlich sind. Ein Unterfangen,<br />

bei dem so mancher schon die weiße Flagge<br />

gehisst hat und wohl oder übel Risiken aus einer<br />

eingeschränkten Beachtung von Datenschutzrichtlinien<br />

in Kauf nimmt.<br />

Wer außerhalb Deutschlands Geschäft machen will, muss<br />

sich mit weiteren Beauftragten und Richtlinien auseinandersetzen<br />

– wenn es sie denn gibt.<br />

Die unterschiedliche Handhabung in Europa haben sich<br />

Firmen wie Facebook zu Nutze gemacht: der irische Datenschutz<br />

bietet viele Möglichkeiten, Regelungen z. B. in Deutschland,<br />

zu umgehen. Zumindest wird seitens Facebook damit<br />

argumentiert, man sei ja in Irland innerhalb der EU niedergelassen<br />

und damit gelte das irische Recht europaweit.<br />

Nicht der einzige Irrtum der Amerikaner.<br />

Mit dem im Februar 2012 vorgelegten Entwurf einer EU-<br />

Datenschutzverordnung will Kommissarin Viviane Reding<br />

Abhilfe schaffen. Eine Vereinheitlichung der europäischen<br />

Regelungen soll her, nach ihrem eigenen Bekunden auf Grundlage<br />

des deutschen Datenschutzgesetzes. Die Verordnung<br />

soll für alle Unternehmen weltweit gelten, egal ob sie ihren<br />

Sitz in Europa haben oder nicht. Ein Novum in der europäischen<br />

Rechtsauffassung, das angesichts immer stärkerer<br />

Unterstützung von Geschäftsprozessen durch das Internet<br />

Sinn macht und der Wissbegier der amerikanischen Unternehmen<br />

wie auch deren Regierung Einhalt gebieten soll.<br />

Vielleicht führt ja die neue Verordnung auch dazu, dass<br />

man sich in Deutschland nicht mehr mit 17 Beauftragen<br />

auseinandersetzen muss. Denn der Charakter einer Verordnung<br />

bringt es mit sich, dass sie mit Inkraftsetzung durch<br />

die EU sofort Gültigkeit besitzt und nicht mehr in nationales<br />

Recht umgesetzt werden muss. Damit wäre auch die<br />

bisherige deutsche Gesetzgebung sozusagen „überstimmt“.<br />

Aber die Verordnung birgt erhebliche Risiken für die<br />

deutsche Wirtschaft, insbesondere für die, deren Geschäftsmodell<br />

auf der Nutzung von personenbezogenen Daten aufbaut,<br />

wie z. B. Call Center und Direktmarketingfirmen.<br />

14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Im Einzelnen soll die Verordnung folgendes mit<br />

sich bringen:<br />

� Verbot von Direktmarketingmaßnahmen ohne<br />

vorherige Einwilligung<br />

� erweiterte Anforderungen an die Wirksamkeit von<br />

Einwilligungserklärungen<br />

� zahlreiche Verschärfungen des Datenschutzrechts<br />

und drastisch erhöhte Sanktionen<br />

Am schwerwiegendsten davon dürfte der erste Punkt sein:<br />

Unternehmen dürfen Kunden erst dann ansprechen, wenn<br />

diese es ausdrücklich erlaubt haben (OptIn-Verfahren). Um<br />

dem Kunden eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen,<br />

benötigt er aber Informationen, die ihm eigentlich nicht<br />

mehr zugesandt werden dürfen. Schilda lässt grüßen.<br />

Ebenso problematisch dürften die Anforderungen an die<br />

Wirksamkeit solcher Einwilligungserklärungen und die regelmäßige<br />

Überprüfung von deren Einhaltung werden.<br />

Aus heutiger Sicht technisch unlösbar, aber ein Lieblingsversprechen<br />

der Politiker: das Recht auf Vergessen. Sollte<br />

dieses tatsächlich kommen, werden technologische Wirkprinzipien,<br />

wie z.B. der Transport von Daten über das Internet,<br />

in Frage gestellt. Was das für die deutsche Wirtschaft<br />

heißt, mag sich jeder selber ausmalen.<br />

Fazit:<br />

Aus Sicht des Wirtschaftsrates Deutschland <strong>ist</strong> die Vereinheitlichung<br />

des Datenschutzes eine Grundvoraussetzung<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Es<br />

<strong>ist</strong> Eile geboten sich zu einigen, bevor andere Marktteilnehmer<br />

Standards schaffen.<br />

Dabei <strong>ist</strong> eine Reihe wichtiger Punkte zu klären:<br />

Mit der rechtlichen Zementierung nicht einlösbarer Versprechen<br />

und Fragen nach der erlaubten Dauer der Datenspeicherung<br />

stellen EU- und deutsche Politiker die Unternehmen<br />

vor Widersprüche, die diese nicht lösen können.<br />

So könnte das „Vergessen“ z. B. im Konflikt mit Aufbewahrungspflichten<br />

nach HGB stehen.<br />

Wie sehen die Geschäftsmodelle der Zukunft aus?<br />

Die Kommunikation mit dem Kunden muss neu geregelt werden:<br />

zukünftig darf die Initiative nur noch von diesen ausgehen.<br />

Neue Kreationen, neue Ideen, neue Marken müssen<br />

sie zukünftig suchen. Die Festlegung auf das OptIn-Verfahren<br />

wird in Deutschland und Europa zahlreiche Arbeitsplätze<br />

kosten. Wie können diese Arbeitsplätze erhalten bleiben?<br />

Autor:<br />

Klaus Hoogestraat<br />

Vorsitzender Landesfachkommission<br />

IT – Wirtschaftsrat Sachen,<br />

Mitglied in den Bundesarbeitskreisen<br />

„Netz- und Medienpolitik“<br />

und „Internet- und digitale Gesellschaft“<br />

– Wirtschaftsrat Deutschland.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

wirtschaftsjournal.de/id12111401


Anzeige<br />

Software zum Anfassen<br />

DELTA BARTH bietet Software<br />

für den optimalen Unter -<br />

nehmensfluss.<br />

Das Grundgerüst bilden drei<br />

eigenentwickelte Software-<br />

Standardprodukte:<br />

Komplettsoftware zur Unternehmenssteuerung,<br />

welche die<br />

gesamte Betriebsorganisation in<br />

einer Lösung bündelt.<br />

Software für die zustandsorientierte<br />

und vorbeugende Instandhaltung<br />

von Maschinen, Anlagen<br />

und Objekten.<br />

Fertigungsplanungssoftware zur<br />

interaktiven Visualisierung von<br />

Terminplanung, Auftragsdurchlauf<br />

und Ressourcenbelegung.<br />

DELTA BARTH Systemhaus GmbH<br />

Ludwig-Richter-Straße 3<br />

D-09212 Limbach-Oberfrohna<br />

Telefon: +49 3722 7170-0<br />

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wirtschaftsjournal.de/id12111501<br />

Eine Software, die alle Abläufe eines Unternehmens<br />

abbildet und steuert, die einzelnen Prozesse<br />

effizienter gestaltet und miteinander vernetzt –<br />

so kann die Business-Software DELECO ® aus dem<br />

Hause DELTA BARTH beschrieben werden. Von Warenwirtschaft<br />

über Produktion bis hin zu Instandhaltungsmanagement<br />

und Fertigungsplanung – das<br />

Systemhaus setzt bei seinen Programmen auf langjährige<br />

Erfahrung und innovative Ideen: In der<br />

Praxis bewährte Konzepte und stetige Weiterentwicklung<br />

bilden gemeinsam ein le<strong>ist</strong>ungsstarkes<br />

Produkt.<br />

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der TU<br />

Chemnitz geht DELTA BARTH derzeit der Frage nach, was<br />

die Usability, die Gebrauchstauglichkeit von Software ausmacht:<br />

Wie muss eine Programmoberfläche beschaffen<br />

sein, um in Zeiten von Touchscreens noch als intuitiv zu<br />

gelten? Wie lassen sich komplexe Prozesse noch einfacher<br />

gestalten? „Die Bedürfnisse und Gewohnheiten von<br />

Anwender verändern sich stetig. Der neuen 'User-Generation'<br />

wird durch Smartphones und Tablet PCs eine einfache<br />

Bedienung vorgelebt – warum sollte das bei einer<br />

betrieblichen Software also anders sein?“, verdeutlicht<br />

Anett Klein, bei DELTA BARTH verantwortlich für das<br />

Usability-Projekt. „Wir erhoffen uns durch die Studie zahlreiche<br />

Impulse – besonders da sich viele unserer Kunden<br />

als Probanden aktiv daran beteiligen. DELECO ® soll noch<br />

komfortabler in der Bedienung werden. Oft sind es die<br />

Kleinigkeiten, die dem Nutzer den Umgang mit der Software<br />

enorm erleichtern.“<br />

Titel – ITK-Technologien<br />

Die Softwareentwickler Anett<br />

Klein und Frank Otto zeigen<br />

die neue DELECO ® App.<br />

Mit der Applikation für das<br />

Management von Adressdaten<br />

sind Anwender per Fingertipp<br />

mit ihren Kunden und Partnern<br />

verbunden.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden direkt umgesetzt:<br />

Unter dem Namen 'DELECO ® Reloaded' wird die<br />

Business-Software bereits heute auf die Anforderungen<br />

von morgen vorbereitet. Immer schnellere Marktver -<br />

änderungen, neue Trends und wechselnde Standards –<br />

zukunftsfähig zu sein, bedeutet für eine Software vor allem<br />

anpassungsfähig zu bleiben. Basis hierfür wird eine neue<br />

Programmierumgebung sein, welche DELECO ® noch flexibler<br />

macht. „Unser Produkt soll aber nicht nur technologisch<br />

up to date, sondern auch optisch ein Blickfang<br />

sein“, so Anett Klein. Das Reloaded-Projekt wird deshalb<br />

die Nutzeroberfläche in einem neuen Design erstrahlen<br />

lassen und diese hinsichtlich der Forschungsergebnisse in<br />

Sachen intuitiver Bedienbarkeit weiterentwickeln.<br />

Das Forschungsprojekt der TU wird 2015 abgeschlossen<br />

sein – aber DELECO ® <strong>ist</strong> schon jetzt Software zum<br />

Anfassen: Gerade wurde mit der Adress-App eine Entwick -<br />

lungsneuheit der ERP-Lösung vorgestellt: „In der Geschäftswelt<br />

<strong>ist</strong> der ständige Kontakt zu Partnern und Kunden von<br />

großer Wichtigkeit. Damit unsere Anwender die nötigen<br />

Kontaktdaten immer und überall griffbereit haben und<br />

somit stets handlungsfähig sind, haben wir diese Anwendung<br />

entwickelt“, so Frank Otto, Leiter des Projekts Mobile-Apps.<br />

Das Management von Adress- und Kundendaten<br />

<strong>ist</strong> somit via Tablet PC oder Smartphone auch von unterwegs<br />

möglich. Schnell und komfortabel kann mit nur einem<br />

Fingertipp eine Telefonnummer gewählt, eine E-Mail versendet<br />

oder die Website des Kunden aufgerufen werden.<br />

Ein weiteres Highlight: Die Applikation stellt eine direkte<br />

Verbindung zwischen den hinterlegten Adressdaten und<br />

Google Maps ® her. So können Anwender den Standort des<br />

Kunden in ihre Routenplanung einbeziehen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

15


Titel – ITK-Technologien<br />

Produktiv und kostengünstig<br />

Wie sich Unternehmen mit internem Open-Source-Helpdesk effizienter organisieren<br />

Vorhaben im Bereich IT-Service-Management (ITSM)<br />

sind in der Regel zeit- und kostenaufwendig. Open-<br />

Source-Lösungen wie OTRS und das Einhalten von<br />

ein paar Regeln helfen dabei, Geldbeutel und Nervenkostüm<br />

zu schonen. Wie genau erklärt Open-<br />

Source-Spezial<strong>ist</strong> Rico Barth, Geschäftsführer der<br />

c.a.p.e. IT GmbH, im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Was müssen Unternehmen im<br />

Vorfeld beachten, wenn sie ein ITSM-Projekt realisieren<br />

wollen?<br />

Rico Barth: Zunächst unterscheiden sich solche Projekte<br />

nicht elementar von anderen IT-Projekten. Dem Kick-off<br />

folgen die Phasen Analyse, Tool-Auswahl, Umsetzung,<br />

Einführung und Betrieb. Der erste Schritt besteht darin, die<br />

angestrebten Serviceprozesse festzulegen und zu über -<br />

prüfen, wie sie realisierbar sind. Es sollte anfangs keine<br />

komplexe Ablaufbeschreibung, sondern nur eine Stichpunktl<strong>ist</strong>e<br />

erstellt werden, um die Sachlage zu beschreiben.<br />

Zudem gilt es, die Projektteilnehmer mit fachlichem und<br />

technischem Background festzulegen, die im Verlauf des<br />

Projekts auch nicht wechseln sollten. Die Erstellung eines<br />

Zeit- und Anforderungsplans <strong>ist</strong> ebenfalls angeraten, da<br />

sich die einzelnen Phasen des ITSM-Projekts nicht über Jahre<br />

hinziehen dürfen. Schnelle Detailerfolge sind das Ziel.<br />

WJ: Wenn die Vorüberlegungen abgeschlossen sind,<br />

geht es an die Auswahl der benötigten Tools. Welche<br />

Rolle spielen dabei die vorhandenen Daten?<br />

Barth: Sie sind wichtig, wenn es um die Definition der fachlich-funktionalen<br />

Anforderungen geht. In der Datenbasis,<br />

auf der die Prozesse aufbauen – die Configuration Management<br />

Database (CMDB) – müssen unter anderem alle Hardware-,<br />

Netzwerk- und Softwarekomponenten und ihre Beziehungen<br />

zueinander festgehalten sein, damit diese effektiv<br />

mit dem zukünftigen ITSM-System unterstützt werden können.<br />

Die technischen Anforderungen an die Tools leiten sich<br />

aus dem vorhandenen Know-how im Unternehmen ab. Die<br />

Tool-Auswahl <strong>ist</strong> auch dann eingeschränkt, wenn grundsätzlich<br />

nur eine bestimmte Betriebsplattform, beispielsweise<br />

Windows, zugelassen <strong>ist</strong>.<br />

WJ: Wurde sich für ein Tool entschieden, kann das<br />

System eingeführt werden. Was sollte dabei besonders<br />

beachtet werden?<br />

16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Barth: In der ITSM-Einführungsphase <strong>ist</strong> es wichtig, die IT-<br />

Mitarbeiter gut geschult in die Produktivphase des neuen<br />

ITSM-Systems starten zu lassen. „Learning by Doing“ <strong>ist</strong><br />

hier der falsche Weg. Haben sich die IT-Anwender erst einmal<br />

an das neue System gewöhnt, werden sie merken, wie<br />

viel Spaß es machen kann, Daten zu suchen. Durch die<br />

CMDB und das Ticket-System sind sie in der Lage, Störungen<br />

deutlich schneller zu bearbeiten und die dafür benötigten<br />

Informationen abzurufen.<br />

WJ: Wieso werden in diesem Zusammenhang Open-<br />

Source-Lösungen immer häufiger von IT-Organisationen<br />

eingesetzt?<br />

Barth: Diese Lösungen bieten einen entscheidenden Vorteil<br />

im Punkto Kosten. Entsprechende Werkzeuge gibt es<br />

heute eine ganze Reihe. Der Platzhirsch unter den Open-<br />

Source-Angeboten <strong>ist</strong> mit weltweit rund 100 000 Installationen<br />

OTRS. Es <strong>ist</strong> funktional mächtig, skalierbar, gut do -<br />

kumentiert und bietet viele Konfigurations- und Erwei -<br />

terungsmöglichkeiten. OTRS stellt Tickets, also Vorgänge<br />

und Prozesse, in den Mittelpunkt und fokussiert anders als<br />

die me<strong>ist</strong>en IT-Management-Systeme nicht auf einzelne<br />

Konfigurationsobjekte. Des Weiteren gibt es eine Menge<br />

Module für unterschiedliche funktionale Erweiterungen. Im<br />

Standard sind Schnittstellen für Web, Mail, Fax und Smartphones<br />

enthalten. Das System <strong>ist</strong> kostenfrei herunterzuladen<br />

und auszuprobieren.<br />

Gespräch: Stefanie Rudolph<br />

Rico Barth gründete 2006 mit drei<br />

Kollegen die c.a.p.e. IT GmbH.<br />

Foto: Bert Harzer<br />

wirtschaftsjournal.de/id12111601


Alles auf einen Klick<br />

Open Source Lösung bringt Ordnung in Datenstrukturen und ermöglicht schnellere Arbeitsprozesse<br />

Thomas Wache (re.) und IMA-Mitarbeiter René Witzel sind von dem neuen Helpdesk, der mit KIX4OTRS<br />

realisiert wurde, bege<strong>ist</strong>ert. Foto: IMA<br />

OTRS <strong>ist</strong> eine freie Software.<br />

Das Ticketsystem oder Kommunikationsmanagementsystem<br />

wird oft als Helpdesk-System<br />

eingesetzt, d. h. zur Unterstützung<br />

von Hard- und Software -<br />

anwendern, aber auch für An -<br />

fragen von Kunden in anderen<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsbereichen.<br />

KIX4OTRS <strong>ist</strong> eine Eigenent -<br />

wick lung von c.a.p.e. IT. Die seit<br />

2008 entwickelte Software vereint<br />

viele Ergonomieverbesserungen<br />

für das Standard-OTRS.<br />

Die Version 4.1 wurde auf der<br />

CeBIT 2012 vorgestellt.<br />

c.a.p.e. IT GmbH<br />

Annaberger Straße 240<br />

09125 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 5347-620<br />

Telefax: 0371 5347-625<br />

info@cape-it.de<br />

www.cape-it.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12111701<br />

Zurückhaltender Umgang mit dem IT-Etat bedeutet<br />

me<strong>ist</strong>, auf einen Ausbau der personellen Res -<br />

sourcen zu verzichten und stattdessen auf organisatorische<br />

Maßnahmen und einen höheren Automatisierungsgrad<br />

zu setzen. Eine Anleitung dazu<br />

bietet die IT Infrastructure Library (ITIL).<br />

Als Thomas Wache, Leiter System Management bei der<br />

IMA Klessmann GmbH, einen ITIL-Kurs besuchte, stand<br />

für ihn bereits im Vorfeld fest: Er wollte für sein Unternehmen,<br />

einen international renommierten Hersteller für<br />

Holzbearbeitungsmaschinen, mehr als einen reinen Helpdesk.<br />

Vielmehr sollten auch Ereignisse vom Netzwerk-<br />

Monitoring Nagios, dem zentralen Firewall System und<br />

der Antiviren-Infrastruktur mit in die Datenverarbeitung<br />

einfließen. Außerdem sollte auf die Informationen von<br />

opsi, einer parallel einzuführenden automatischen Betriebssystem-<br />

und Softwareverteilung, zurückgegriffen werden<br />

können.<br />

Viele Anforderungen – eine Lösung<br />

In der Open Source Software OTRS fand Wache die beste<br />

Möglichkeit, all seine Anforderungen realisieren zu können.<br />

So kam er mit dem Chemnitzer OTRS-Spezial<strong>ist</strong>en<br />

und Lösungsanbieter c.a.p.e. IT GmbH in Kontakt, der den<br />

weiteren Projektverlauf koordinierte.<br />

Ende Oktober 2011 fiel der Startschuss für das Vor -<br />

haben. Bereits vier Monate später konnte der Auftrag als<br />

Titel – ITK-Technologien<br />

abgeschlossen betrachtet werden. In dieser Zeit war es<br />

c.a.p.e. IT gelungen, den IT-Support für rund 500 Angestellte<br />

am Hauptstandort und 80 IT-Arbeitsplätze in den<br />

Vertriebsniederlassungen u. a. in Singapur, China, USA<br />

und Kanada einzurichten. Seither melden vier Seiten Störungsanfragen<br />

(Incidents) an den zentralen Helpdesk, der<br />

mit KIX4OTRS realisiert wurde. Den IT-Anwendern <strong>ist</strong> es<br />

somit möglich, über eine Schaltfläche in ihrem Intranet<br />

Störungen zu melden, Rechte zu beantragen oder Bestellungen<br />

für IT-Geräte vorzunehmen. Neben dem Intranet<br />

werden auch die Meldungen des zentralen Firewall Systems<br />

sowie der Antiviren-Infrastruktur mit einbezogen. Alle<br />

Inhalte werden per Mail versendet und es entstehen automatisch<br />

Incident-Tickets im Helpdesk, die dann der Reihe<br />

nach abgearbeitet werden können.<br />

Als zentrales Element jedes ITIL-Konzeptes kommt auch<br />

bei IMA die Configuration Management Database (CMDB)<br />

zum Einsatz. Sie enthält alle wichtigen Informationen über<br />

die vorhandenen Systeme, deren Komponenten, ihre Beziehungen<br />

zu anderen Systemen etc. Mittlerweile gibt es auf<br />

CMDB-Basis auch ein Projektmanagement: Alle für eine<br />

Aufgabe notwendigen Informationen sind jetzt zentral<br />

abrufbar, da die benötigen Ressourcen wie Hardware, Software,<br />

Verträge, Dienstle<strong>ist</strong>ungen oder auch Dokumentationen<br />

bereits eingepflegt sind und nur mit dem entsprechenden<br />

Projekt verlinkt werden müssen. „Jetzt <strong>ist</strong> alles<br />

so vernetzt, dass man immer sofort an alle Informationen<br />

herankommt, die man braucht. Einfach fantastisch“,<br />

schwärmt Wache. „Früher waren die Informationen – gerade<br />

im Problemfall – manchmal schlecht zu finden. Jetzt<br />

sind alle Daten, die gebraucht werden, sofort verfügbar.“<br />

Positive Effekte weiter nutzen<br />

Weil sich die CMDB-Lösung von c.a.p.e. IT als ein solcher<br />

Gewinn für das Unternehmen erwiesen hat, sind bereits<br />

erste Erweiterungen in Planung. So werden bis zum Jahres -<br />

ende das Monitoring von Business-Prozessen sowie in -<br />

terne Service Level Agreements integriert. Darüber hinaus<br />

soll künftig eine stat<strong>ist</strong>ische Auswertung der Zwischenfälle<br />

Hinweise geben, welche Systeme durch welche Umweltbedingungen<br />

oder andere Belastungen ausfallträchtig sind.<br />

Auch die Nutzung eines Textvorlagensystems von KIX4OTRS<br />

<strong>ist</strong> vorgesehen, um die Incidents schneller und effizienter<br />

bearbeiten zu können.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

17


Titel – ITK-Technologien<br />

Vernetzt sparen<br />

Fraunhofer Studie: Intelligente Netze für Energie, Verkehr usw. bringen 55 Milliarden Euro pro Jahr<br />

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Der Hightech-Verband BITKOM mahnt eine Modernisierung<br />

von Deutschlands Infrastrukturen an.<br />

„Allein im Energiesektor können wir durch mehr<br />

Intelligenz in den Netzen jedes Jahr 9 Milliarden<br />

Euro Kosten einsparen“, sagte BITKOM-Präsident<br />

Prof. Dieter Kempf Anfang November in Berlin.<br />

Insgesamt kann durch eine Modernisierung der großen Infrastruktursysteme<br />

sogar ein gesamtwirtschaftlicher Nutzen<br />

von mehr als 55 Milliarden Euro pro Jahr erzielt werden.<br />

Das ergab eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Systemund<br />

Innovationsforschung im Auftrag des BITKOM. Dieser<br />

Nutzen entsteht durch Kosteneinsparungen und Effizienzgewinne<br />

in Höhe von 39 Milliarden Euro sowie durch zusätzliche<br />

Wachstumsimpulse, die sich auf 17 Milliarden Euro<br />

jährlich summieren. „Wir müssen diese Potenziale stärker<br />

18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

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nutzen“, sagt Kempf. „Selbstverständlich müssen wir Energie-<br />

und Verkehrsnetze im Bedarfsfall ausbauen. Vor allem<br />

aber müssen wir Energieverbrauch und Verkehrsströme intelligenter<br />

steuern.“<br />

Schon während des Auf- und Ausbaus der intelligenten<br />

Netze, also in den kommenden zehn Jahren, sollen sich<br />

die gesamtwirtschaftlichen Effekte auf insgesamt 336 Milliarden<br />

Euro summieren. Die vollen Effekte von 55,7 Milliarden<br />

Euro jährlich treten ein, wenn die entsprechenden<br />

Infrastrukturen ex<strong>ist</strong>ieren und die so ermöglichten neuen<br />

Angebote eingeführt sind und breit genutzt werden. Dazu<br />

müssen Rahmenbedingungen für Investitionen in neue<br />

Geschäftsmodelle und hochle<strong>ist</strong>ungsfähige Breitbandnetze<br />

geschaffen sowie spezifische Datenschutz- und Standardisierungsfragen<br />

gelöst werden.<br />

PM/CH<br />

Unter Intelligenten Netzen versteht<br />

man digitale Infrastrukturen<br />

in den Bereichen Energie,<br />

Verkehr, Gesundheit, Bildung<br />

und Verwaltung. Hinzu kommen<br />

die Breitbandnetze der Telekommunikation.<br />

Kempf: „Intelligente<br />

Netze sind nicht nur die Basis<br />

für die digitale Wirtschaft der<br />

Zukunft. Gesellschaftliche Herausforderungen<br />

wie die Energiewende,<br />

der demografische Wandel<br />

oder der Erhalt der Mobilität<br />

können nur mit Intelligenten<br />

Netzen geme<strong>ist</strong>ert werden.“<br />

wirtschaftsjournal.de/id12111801


Titel – ITK-Technologien<br />

Überholen durch Wiederholen – mit<br />

NX von Siemens PLM Software<br />

Ein le<strong>ist</strong>ungsfähiger Werkzeug- und Formenbau <strong>ist</strong> eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche<br />

Position Mitteldeutschlands als Lieferant einer globalen Industrie. Die Unternehmen in<br />

unserer Region bleiben am Ball, verwandeln gewonnene Erfahrung immer wieder in einen Vorsprung<br />

am Markt. Notwendig dafür: reibungslose IT-Synchronisation mit den Kunden. Sich wiederholende<br />

Prozesse sind zu automatisieren, zeitaufwändige Tätigkeiten zu beschleunigen und zu<br />

vereinfachen, Knowhow in wiederverwendbarer Form zu speichern und allen Prozessbeteiligten<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

ARC Solutions, das am Erfolg seiner Kunden orientierte Software-Systemhaus mit Sitz in Chemnitz,<br />

offeriert Industrieunternehmen die dafür passende Lösung und stellt ihnen regelmäßig neue<br />

Entwicklungen und Trends vor, so z. B. die NX-Anwendungen aus dem Hause Siemens PLM Software<br />

für Spritzguss-, Folgeverbund- und Stanzwerkzeuge. Diese erlauben die Speicherung von<br />

herstellereigenen Standards, Standardteilbibliotheken und Herstellungsprozessen und sichern<br />

auf diese Weise hohe Prozessgeschwindigkeit und -durchgängigkeit. Die NX-Anwendung Progressive<br />

Die Wizard bietet bspw. eine frühe Kostenkalkulation auf Basis schneller Erzeugung eines<br />

Streifenlayouts. Alle Siemens NX-Applikationen arbeiten integriert und assoziativ, d. h. die Konstruktion<br />

wird durchgehend vom Konzept bis zur Fertigung unterstützt und erlaubt andererseits<br />

manuelle Prüfungen und Eingriffe durch ihre Spezial<strong>ist</strong>en. Werkzeugkonstrukteure, NC-Programmierer<br />

und Fertigungsplaner können schon mit der Arbeit starten, lange bevor die Erzeugniskonstrukteure<br />

die ihre zu 100% abgeschlossen haben: denn mit NX nutzen alle dieselbe CAD-<br />

CAM-CAE-Standardtechnologie. Im Hintergrund verwaltet Siemens TEAMCENTER versionsgenau<br />

und rückverfolgbar alle Produktdaten, vom Konstruktionsteil über die Zeichnung und Stückl<strong>ist</strong>e<br />

bis zum Fertigungsplan, sogar das fertige CNC-Programm samt Werkzeugl<strong>ist</strong>e und Aufspann -<br />

skizze. Das ermöglicht flexiblen Ressourceneinsatz und spart unterm Strich Personal-, Lizenz- und<br />

admin<strong>ist</strong>rative Kosten. Online-Unterstützung hilft den Anwendern bei der personenbezogenen<br />

Wissensanreicherung.<br />

Neugierig geworden? Dann besuchen Sie eine der ARC-Roadshows oder vereinbaren<br />

Sie einen Termin. Rufen Sie uns an unter 0371 52319-0 oder senden Sie uns Ihre<br />

Anfrage an info@arcsolutions.de.<br />

Starten Sie in Richtung Prozesssicherheit und nachhaltigen Nutzen. Vertrauen Sie dabei auf die<br />

Erfahrung und das offene, zielorientierte und kompetente Handeln der ARC-Mitarbeiter.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12111901<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

19


Titel – ITK-Technologien<br />

Anzeige<br />

Gesucht:<br />

Experten für eine bürger- und unternehmensfreundliche Verwaltung<br />

Vom Azubi zum Teamleiter oder vom BA-Studenten zum<br />

Chef einer Fachabteilung: „Bei der Lecos GmbH <strong>ist</strong> das kein<br />

Ausnahmefall", bestätigt Peter Kühne, Geschäftsführer des<br />

kommunalen IT-Dienstle<strong>ist</strong>ers. „Wir nehmen unsere Auszubildenden<br />

früh mit. Motivation, Ideen und Flexibilität werden<br />

mit Verantwortung belohnt."<br />

„Ich bin stolz, heute einen Fachbereich zu<br />

leiten, denn ich weiß, dass es nicht selbstverständlich<br />

<strong>ist</strong>, auch junge Leute für Leitungspositionen<br />

in Betracht zu ziehen."<br />

Gunther Förster lernte einst bei Lecos Fachinformatiker<br />

für Anwendungsentwicklung und <strong>ist</strong><br />

heute Fachbereichsleiter Endgeräteservice<br />

Das Unternehmen bietet nicht nur gute Aufstiegs chancen,<br />

sondern auch viele spannende Aufgaben. Lecos verantwortet<br />

u. a. die IT der Stadt Leipzig. Sie betreibt ein hochverfügbares<br />

modernes Rechenzentrum, stellt die komplette<br />

IT-Infrastruktur und betreut, optimiert und vernetzt rund<br />

350 Fachanwendungen vom Einwohnermeldeverfahren bis<br />

zur Liegenschaftsverwaltung. Gerade in Zeiten, in denen<br />

Ressourceneffizienz in allen Bereichen der Wirtschaft ganz<br />

oben auf der Tagesordnung steht, nehmen IT-Experten eine<br />

Schlüsselposition ein. „Wir müssen mit, aber nicht an IT<br />

sparen", pflegt Peter Kühne an dieser Stelle zu sagen. „Es<br />

<strong>ist</strong> uns ein großes Anliegen, Kommunen dabei zu beraten,<br />

wie das effizient geht."<br />

Auch Vorgaben aus Brüssel sowie natürlich die ur eigenste<br />

Aufgabe der Kommunen, für ihre Bürger und Unternehmen<br />

da zu sein, brachten und bringen immer wieder neue Herausforderungen.<br />

Seit über zehn Jahren werden diese von<br />

der Lecos GmbH geme<strong>ist</strong>ert. Ihr <strong>ist</strong> es zu verdanken, dass<br />

20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

sich die Stadt Leipzig von einer Papierbehörde zu einer vollelektronischen<br />

Verwaltung entwickelt. Enger Kontakt zum<br />

Kunden <strong>ist</strong> Lecos dabei äußerst wichtig. Mitarbeiter des<br />

User Help Desk sind erster Ansprechpartner und auch „Ersthelfer",<br />

für alle Fragen der Verwaltungsmitarbeiter zu Arbeitsplatztechnik<br />

und Software.<br />

Eine große Herausforderung besteht in der Gewähr -<br />

le<strong>ist</strong>ung der Datensicherheit. Dass dies bei Lecos funktioniert,<br />

bewe<strong>ist</strong> nicht nur das Vertrauen der Stadt Leipzig,<br />

sondern auch des Zweckverbandes Kommunale Informationsverarbeitung<br />

Sachsen (KISA) und weiterer sächsischer<br />

Kommunen, die ihre Daten in die Hände der Leipziger IT-<br />

Experten legen.<br />

Vertrauen bildet nicht zuletzt die Basis für das Verhältnis<br />

zu den Mitarbeitern. So können sie sich darauf verlassen,<br />

nicht nur Unterstützung bei der Bewältigung der beruflichen<br />

Anforderungen zu finden, sondern auch bei ihren<br />

familiären Verpflichtungen. Claudia Hillmann<br />

Das Vogtland liegt an der Datenautobahn<br />

Einer der deutschlandweit ersten regionalen Breitbandnetze in Betrieb genommen<br />

Neben günstigen Straßenverkehrsanbindungen, wirtschaft -<br />

licher Energieversorgung und Verfügbarkeit von qualifizierten<br />

Fachkräften <strong>ist</strong> das Vorhandensein von ausreichender<br />

Bandbreite und genügend le<strong>ist</strong>ungsfähiger IT-Kapazität<br />

ein entscheidender Standortfaktor für ansiedlungswillige<br />

Investoren. Mittlerweile können auch ländliche Kommunen<br />

damit punkten. Erst am 10. Oktober haben der sächsische<br />

Minis terpräsident Stanislaw Tillich, der Landrat des Vogtlandkreises,<br />

Dr. Tassilo Lenk, und der Vorstandsbeauftrag-<br />

te der Deutschen Telekom für den Breitbandausbau in<br />

Deutschland, Ulrich Adams, das regionale Breitbandnetz im<br />

Vogtland in Betrieb genommen. So sind nun in 37 vogtländischen<br />

Kommunen Übertragungsraten von bis zu 50<br />

Me gabit pro Sekunde möglich. „Der Vogtlandkreis <strong>ist</strong> einer<br />

der ersten Landkreise in Deutschland, der mit einem übergreifenden<br />

Konzept flächendeckend nun mit schnellen Internetverbindungen<br />

versorgt <strong>ist</strong>“, so Adams.<br />

PM/CH<br />

Personalmanagerin Kr<strong>ist</strong>ina Köhler (mi.)<br />

im Kreise der Azubis. Foto:Lecos<br />

Derzeit zu besetzende Stellen:<br />

Anwendungsentwickler<br />

ab Mai 2013<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.lecos-gmbh.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112001<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112002


Integrierte Prozesse in allen<br />

Unternehmensbereichen<br />

Mehr Erfolg durch sichere IT-Prozesse<br />

Auch über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinaus erwarten Sie tagtäglich<br />

eine perfekte reibungslose Zusammenarbeit. Für Ihre IT-Abteilung sind<br />

dies Herausforderungen, die unbemerkt vom operativen Tagesgeschäft bewältigt<br />

werden müssen. Heterogene ERP-Applikationen und me<strong>ist</strong> über viele Jahre<br />

gewachsene IT-Infrastrukturen sind nur begrenzt den Anforderungen des Marktes<br />

vollständig gewachsen.<br />

„Die Bedeutung der IT bemerkt man erst, wenn Sie ausfällt“.<br />

Damit Sie nicht diese Erfahrung sammeln müssen, benötigt jedes Unternehmen<br />

Systemhauspartner, die die gesamte Bandbreite von IT-Infrastruktur, Beratung<br />

und Betreuung bis hin zur Unterstützung der kaufmännischen Prozesse<br />

sicherstellen können.<br />

Als modernes Systemhaus unterstützt die IBYKUS AG Unternehmen bei der<br />

Umsetzung aller IT-Anforderungen. Dabei werden die IT unterstützten Prozesse<br />

in ihrer Gesamtheit, im Zusammenspiel von IT-Infrastruktur, Bürokommunikation<br />

und ERP-Software betrachtet. Dafür wurde die IBYKUS AG durch die führenden<br />

Anbieter der IT-Branche zertifiziert.<br />

Gerade die ständig wechselnden Marktbedürfnisse stellen hohe Anforderungen<br />

an die kaufmännischen und technisch/technologischen Prozesse im<br />

Unternehmen. Insbesondere in diesen Bereichen wird eine jederzeit skalier ba -<br />

re und effiziente Software benötigt. Mit SAP Business All-in-One stellt die<br />

IBYKUS AG mittelständischen Unternehmen eine umfassende und über alle<br />

Geschäftsprozesse integrierte ERP-Software zur Verfügung.<br />

SAP-zertifizierte Berater, die über Fach-Know-how und ausgewiesene Expertise<br />

im Projektmanagement verfügen, führen mit Hilfe einer auf die Bedürfnisse<br />

des Mittelstandes ausgerichteten Projektmethodik SAP-Lösungen effizient und<br />

besonders ressourcenschonend ein. Nach gründlicher Analyse der individuellen<br />

Geschäftsprozesse im Unternehmen implementieren sie auf Basis von standardisierten<br />

Branchen-Templates und Best-Practices integrierte SAP-Anwendungen.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112101<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

21


Titel – ITK-Technologien<br />

„Geräuschkulisse erzeugen“<br />

IT-Cluster gibt der Branche zunehmend Stimme und Gesicht<br />

Es gibt kaum noch einen Bereich in der Wirtschaft, der ohne Informationstechnologie<br />

auskommt. So vielfältig wie die Anwendungen<br />

der IT-Systeme sind auch die Unternehmen. Doch das Thema Fachkräftegewinnung<br />

zum Beispiel geht sie alle an. Solche gemeinsamen<br />

Interessen möchte das Cluster IT Mitteldeutschland vertreten. Wie<br />

das nun konkret in der Praxis aussieht, erläutert der Vorsitzende des<br />

Clusters, Michael Krüger, im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Das Cluster hat seit August eigene Geschäftsräume,<br />

einen Geschäftsführer und wird in den nächsten drei Jahren mit<br />

Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert. Welche Vorhaben können<br />

Sie nun damit angehen?<br />

Michael Krüger: Zunächst einmal sind wir dankbar, dass das Land Sachsen-<br />

Anhalt die Netzwerkbildung für die IT-Branche in Mitteldeutschland unterstützt.<br />

In der Tat <strong>ist</strong> es so, dass die von Ihnen angesprochenen GRW-Mittel als Art<br />

Anschubfinanzierung zu sehen sind und immer auch mit Eigenmitteln hinterlegt<br />

werden müssen. Wir haben für die nächsten drei Jahre Investitionssicherheit,<br />

um die vorhandenen Strukturen des Clusters IT Mitteldeutschland e. V. zu<br />

festigen und natürlich auch weiterzuentwickeln. Dazu gehört u. a. ein Geschäftsführer,<br />

in Person von André Soudah, der die Arbeit hauptamtlich – fünf Tage die<br />

Woche – vorantreibt.<br />

Mit unserem ehrenamtlichen Engagement in der Vergangenheit sind wir<br />

immer wieder an Kapazitätsgrenzen gestoßen. Durch unsere neue organisatorische<br />

Basis und die Professionalisierung unserer Arbeit konnten wir zum<br />

Beispiel unsere Hochschulkontakte deutlich ausbauen, stehen mit den Wirtschaftsförderungen<br />

im ständigen Austausch und beobachten relevante politische<br />

Aktivitäten für die IT-Branche in Mitteldeutschland: Kurzum: Wir vernetzten<br />

die Branche und geben ihr Stimme und Gesicht.<br />

WJ: In unserem Gespräch im April sagten Sie, dass sich die Netzwerkmitglieder<br />

gerade darüber verständigen, welche Projektthemen<br />

sie künftig gemeinsam bearbeiten werden. Welche sind das nun?<br />

Krüger: Auf der strategischen Ebene haben wir die Themen Vernetzung, Außenwirkung,<br />

Struktur und die Innovationsförderung identifiziert. Was <strong>ist</strong> damit im<br />

Einzelnen gemeint? Wir wollen die Branche so miteinander vernetzen, dass<br />

wir in der Lage sind, Lücken in der regionalen Wertschöpfungskette zu identifizieren<br />

und mit vorhandener Expertise zu schließen. So sind wir in der Lage,<br />

alle IT-Lösungen für die Branche selbst, anderen Unternehmen, Land oder<br />

Kommune aus der Region heraus anzubieten. Insofern wollen wir, dass die<br />

Region als IT-Standort wahrgenommen wird. Besonders am Herzen liegt uns<br />

das Thema Fachkräfte. Wir wollen mit gezielten Maßnahmen auf Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

in Mitteldeutschland aufmerksam machen und der Abwanderung<br />

entgegen wirken.<br />

22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Michael Krüger <strong>ist</strong> seit Februar<br />

dieses Jahres Vorsitzender des<br />

Cluster Informationstechnologie (IT)<br />

Mitteldeutschland e. V.<br />

Foto: Gisa<br />

WJ: Der IT-Sektor <strong>ist</strong> eine klassische Querschnittsbranche. Wie arbeiten<br />

Sie vor diesem Hintergrund mit anderen Clustern – z. B. Automotive,<br />

Chemie, Energie – zusammen?<br />

Krüger: Die IT-Branche <strong>ist</strong>, neben ihrer wichtigen Funktion als Querschnittsbranche,<br />

genau wie die von Ihnen genannten Branchen, ein nicht zu unterschätzender<br />

eigener Wirtschaftsfaktor. Die Beschäftigungs- und Umsatzahlen<br />

werden häufig noch verkannt. Wir sind ein bedeutender Arbeit- und Ideengeber.<br />

Unsere Mitgliedsunternehmen bieten Lösungen für alle Branchen an. Insofern<br />

sind wir die Schlüsselindustrie, die IT-Strukturen für eine erfolgreiche Wirtschaft<br />

schafft. Der Cluster IT Mitteldeutschland e. V. wird schrittweise zu allen<br />

anderen Branchenclustern Kontakt aufnehmen, um gemeinsam Projektideen zu<br />

entwickeln. Wir denken, es gibt ein hohes Potenzial dafür, IT-Lösungen für alle<br />

Branchen aus der Region Mitteldeutschland heraus anzubieten. Hierzu stehen<br />

wir mit unseren Kollegen aus den anderen Branchenclustern in Kontakt und<br />

bereiten konkrete Projekte gemeinsam vor.<br />

WJ: Mit welchen Argumenten versuchen Sie weitere Unternehmen zu<br />

überzeugen, sich ebenfalls im Verein zu engagieren?<br />

Krüger: Gegenwärtig haben wir fünfzehn Mitgliedsunternehmen aller Größenordnungen.<br />

Natürlich wollen wir noch wachsen. Zu Ihrer Frage: Wir gehen<br />

die Herausforderungen der Branche gemeinsam an. Um zwei Beispiele zu nennen:<br />

Unternehmen könnten ihre Themen natürlich auch jederzeit einzeln gegenüber<br />

der Politik adressieren. Aber im Chor werden sie mit Sicherheit eine Geräuschkulisse<br />

erzeugen, mit der sie gehört werden. Unternehmen können Flyer drucken<br />

und Anzeigen schalten, um Fachkräfte zu gewinnen. Alternativ können sie allerdings<br />

auch der Frage auf den Grund gehen, warum so wenig junge Menschen<br />

Informatik studieren und gemeinsam an Lösungen für dieses Problem arbeiten.<br />

Ein konkretes Beispiel: Wir laden jedes Jahr 40 Schüler aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet ein, um sie spielerisch an die Informatik heranzuführen. Natürlich<br />

mit dem Ziel, dass sie nach Möglichkeit ein Informatikstudium an einer mitteldeutschen<br />

Hochschule beginnen.<br />

Gespräch: Claudia Hillmann<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112201


Märkte der Zukunft<br />

Auf der größten europäischen Mikroelektronikmesse trafen sich in Dresden Experten aus aller Welt<br />

Insgesamt 32 Aussteller waren in diesem<br />

Jahr am Stand des Silicon Saxony<br />

e. V. vertreten, darunter auch Infineon<br />

Technologies Dresden. Foto: PR<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112301<br />

Solid Edge ST5. Design Better.<br />

PROCIM Systemtechnik GmbH<br />

Gewerbestraße 19<br />

08115 Lichtentanne/Germany<br />

Telefon: +49 375 541205<br />

www.procim.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112302<br />

Die diesjährige Semicon in Dresden stand ganz<br />

im Zeichen enger europäischer Zusammenarbeit.<br />

Bereits im Vorfeld hatten die vier Mikroelektronikcluster<br />

aus Frankreich, Holland, Belgien und<br />

Deutschland ihren Zusammenschluss zum großen<br />

europäischen Mikroelektronik-Netzwerk<br />

„Silicon Europa" bekannt gegeben. Aus Sicht<br />

des europäischen SEMI-Präsidenten Heinz Kundert<br />

befindet sich Europa an einem Scheideweg.<br />

„Will Europa wettbewerbsfähig bleiben, muss<br />

die Branche neue Technik, zum Beispiel die für<br />

die Energiewende so dringend benötigten Smart Grids, entwickelnn<br />

und erfolgreich vermarkten", sagte er. Nach einem<br />

stabilen Jahr 2012 rechnet die Halbleiterbranche für das<br />

kommende Jahr mit leichtem Wachstum. Der Chip-Markt<br />

bleibt eng mit den neuen Produkten der Gesundheitswirtschaft<br />

und elektronischen Systemen für die Industrie verbunden.<br />

Smart Grids, Tablet-PCs und Smartphones werden<br />

als Garanten für eine globale Nachfrage angesehen.<br />

Titel – ITK-technologien<br />

Produkte schneller entwickeln – mit dem<br />

„schnellsten“ CAD-System der Welt<br />

Noch nie waren Konstrukteure für den Markterfolg eines<br />

Unternehmens wichtiger als heute. Sie sind der Schlüssel,<br />

um innovative Produkte schneller als der Wettbewerb am<br />

Markt zu positionieren. Oftmals stehen komplexe CAD-Programme<br />

dem Talent des Konstrukteurs und somit dem Erfolg<br />

des Unternehmens entgegen.<br />

Solid Edge <strong>ist</strong> anders!<br />

Mit der integrierten Synchronous Technology konstruieren<br />

Sie intuitiver als je zuvor. Besonders Änderungen sind mit<br />

Solid Edge effektiver und in sehr kurzer Zeit realisierbar.<br />

Das mühsame Bearbeiten von Fremddaten gehört ebenfalls<br />

der Vergangenheit an.<br />

Diesen Termin sollten Sie nicht verpassen!<br />

Wir laden Sie am 28. November 2012 von 14:00 bis 16:30<br />

Uhr ganz herzlich zum Solid Edge Infotag Thüringen ein.<br />

Die Veranstaltung findet im FöBi-Bildungszentrum Gotha,<br />

Südstraße 15 statt. Solid Edge <strong>ist</strong> hier seit Jahren ein fester<br />

Bestandteil in der Ausbildung.<br />

An drei Tagen präsentierten in Dresden 342 Hersteller<br />

aus 20 Nationen Technologien, Anlagen, Materialien Komponenten<br />

und ihre Dienstle<strong>ist</strong>ungen aus den Bereichen Halbleiterproduktion,<br />

Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik und<br />

Forschung und Entwicklung. 40 Konferenzen und Kongresse<br />

rundeten das anspruchsvolle Programm ab. Mit der parallel<br />

zur Semicon stattfindenden Plastic Electronics Exhibition<br />

and Conference präsentierte sich ein weiterer zukunftsweisender<br />

Industriezweig mit Forschungsergebnissen und<br />

Produktionsmöglichkeiten organischer und gedruckter<br />

Elektronik, von OLED-Displays über organische Solarsubstrate<br />

bis hin zur großflächigen organischen Elektronik OLAE.<br />

„Die Mikroelektronik <strong>ist</strong> die zentrale Schlüsseltechnologie<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas",<br />

betonte Sachsens Wissenschaftsmin<strong>ist</strong>erin Sabine von<br />

Schorlemer. „Wir müssen gemeinsam mit allen Landes- und<br />

Europapolitikern jede Anstrengung unternehmen, um weiterhin<br />

in diesem Hochle<strong>ist</strong>ungssektor erfolgreich zu bleiben."<br />

SP<br />

Anzeige<br />

Sie erleben zum Infotag Thüringen die neue<br />

Version Solid Edge ST5 live.<br />

Anhand von Praxisbeispielen zeigen wir Ihnen die Konstruktion,<br />

Anpassung und das Ändern von Fremddaten<br />

schneller als im Originalsystem.<br />

Zusätzlich stellen wir Ihnen die technologie -<br />

führende PLM-Lösung Teamcenter vor.<br />

In zunehmendem Maße profitieren neben den großen Automobilherstellern<br />

wie VW und Daimler, auch immer mehr<br />

klein- und mittelständische Unternehmen von Teamcenter<br />

und verkürzen ihre Entwicklungszeiten um 30 %.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Nutzen Sie so den Infotag Thüringen zum Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen CAD-Anwendern und erhalten Sie Informationen<br />

von Siemens, PROCIM und dem FöBi-Bildungszentrum<br />

aus erster Hand.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung unter<br />

www.procim.de<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

23


Politik<br />

Wirksamer Auftritt<br />

Wirtschaft und Verwaltung präsentierten gemeinsam die Region Leipzig/Halle auf der Expo Real<br />

Zum sechsten Mal präsentierten Vertreter aus Wirtschaft<br />

und Verwaltung der Region Leipzig/Halle die<br />

Stärken und Potenziale des Standortes auf einem<br />

Gemeinschaftsstand auf der Expo Real Mitte Oktober<br />

in München. Nach drei intensiven Messetagen<br />

auf Europas größter Fachmesse für Gewerbeimmobilien<br />

und Investitionen zogen die Partner ein einheitlich<br />

positives Fazit.<br />

„Die Expo Real 2012 war ein gelungener Messeauftritt.<br />

Sowohl die Region Leipzig/Halle als auch die gesamte Metropolregion<br />

haben sich national und international wirksam<br />

nach außen präsentiert. Ziel für das nächste Jahr <strong>ist</strong> es, an<br />

den diesjährigen Erfolg anzuknüpfen und das Thema Metropolregion<br />

weiter zu fördern“, erklärt Uwe Albrecht, Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />

für Wirtschaft und Arbeit der Stadt Leipzig, im<br />

Anschluss an die Messe.<br />

Viele Gemeinsamkeiten<br />

Barack Obama gewann am 6. November unerwartet<br />

deutlich seine zweite Amtszeit als Präsident der<br />

USA. Die Wahlen wurden auch im Ausland mit Spannung<br />

verfolgt. Zu den aktuellen Fragen der Außenpolitik<br />

referierte Mark J. Powell, Generalkonsul der<br />

Vereinigten Staaten von Amerika, im Vorfeld der<br />

Wahlen am 11. Oktober in Dresden. Prof. Dr. sc.<br />

Clauß Dietz, Vorsitzender des Forums Sachsen der<br />

Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, hatte<br />

zu dieser Veranstaltung in die Heinrich-Schütz-Residenz<br />

nach Dresden eingeladen.<br />

Am 3. Januar startete in Iowa die Wahlkampftour. Die Amerikaner<br />

verfolgen dieses Ereignis genau, doch auch für amerikanische<br />

Bürger im Ausland <strong>ist</strong> der Wahlkampf wichtig.<br />

„Das Thema reicht weit über die Grenzen Amerikas und<br />

deswegen verfolge ich den Wahlkampf so gut ich kann“,<br />

so der US-Generalkonsul Mark Powell. Er beschreibt den<br />

Wahlkampf in den USA als einen demokratischen Prozess,<br />

bei dem Themen ans Tageslicht kommen, die unter den<br />

Leuten diskutiert werden können. Da gebe es viele Gemeinsamkeiten<br />

bei den Prozessen in Deutschland und den USA,<br />

24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

„Für die Stadt Halle <strong>ist</strong> dabei festzustellen, dass sich noch<br />

stärker als in den letzten Jahren Themen wie zum Beispiel<br />

Einzelhandelstandorte und innerstädtische Projekte als<br />

Gegenstand aussichtsreicher Gespräche herauskr<strong>ist</strong>allisiert<br />

haben“, resümiert Wolfram Neumann, Beigeordneter der<br />

Stadt Halle (Saale).<br />

„Insbesondere unser Standforum zum Gewerbeimmobilienmarkt<br />

machte deutlich, welche Potenziale, angebotsaber<br />

auch nachfrageseitig in der Region vorhanden sind“,<br />

betont Frank Hahn, Referent Regionale Standortpolitik bei<br />

der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig.<br />

Unter der gemeinsamen Marke LeipziGO präsentierte sich<br />

der Landkreis Nordsachsen zusammen mit dem Landkreis<br />

Leipzig, der Stadt Leipzig und der IHK sowie weiteren Partnern<br />

aus der Region auf Europas größter Messe für Gewerbeimmobilien.<br />

PM/CH<br />

Amerikanischer Generalkonsul zu den Themen des amerikanischen Wahlkampfes<br />

allerdings seien die Mechanismen anders. Derzeit interessierten<br />

sich die Menschen in den USA vor allem für die<br />

Auswirkungen der Wirtschaftskrise vor Ort.<br />

Seit August 2011 vertritt Mark J. Powell als Generalkonsul<br />

die Vereinigten Staaten von Amerika in Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen. Bevor der Berufsdiplomat<br />

2011 nach Leipzig kam, war er von 2009 bis 2010 Leiter<br />

des Wiederaufbauteams für die Provinz Bagdad West. Außerdem<br />

war er lange Zeit in Washington tätig und arbeitete<br />

dort unter anderem im Büro für die Organisation für Sicherheit<br />

und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).<br />

PM/CH<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112401<br />

In seinem Vortrag im Heinrich Schütz<br />

Saal vertiefte am 11. Oktober US-Generalkonsul<br />

Mark J. Powell (Mitte) die<br />

Struktur der US-amerikanischen Demokratie<br />

im Gegensatz zur deutschen<br />

Demokratie.<br />

Foto: André Henschke<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112402


Personalien<br />

Vorbildfunktion ausüben<br />

Foto: CCL<br />

Leipzig. André Kaldenhoff, Leiter des Congress Center<br />

Leipzig (CCL), <strong>ist</strong> am 21. Oktober in den Vorstand<br />

des Weltverbandes ICCA gewählt worden. Die internationale<br />

Vereinigung der Kongress- und Tagungswirtschaft<br />

repräsentiert über 900 Mitglieder in 87<br />

Ländern. Im Board of Directors <strong>ist</strong> Kaldenhoff gemeinsam<br />

mit seinem Londoner Kollegen James Rees zuständig<br />

für den Bereich Kongresszentren, Hotels und<br />

Event Locations.<br />

Seine Wahl zeuge auch vom internationalen Ansehen<br />

des Kongresslandes Deutschland und des Standortes<br />

Leipzig, so André Kaldenhoff. „Die Tagungsbranche<br />

<strong>ist</strong> ein dynamischer Wirtschaftszweig mit<br />

sehr viel Potenzial“, sagte der Kongressmanager. „In<br />

meiner neuen Funktion werde ich mich auch dafür<br />

einsetzen, dass Kongresszentren nachhaltig arbeiten<br />

und auf langfr<strong>ist</strong>ige positive Wirkungen bedacht<br />

sind.“ Beispielsweise bewirkten die Vielfalt der Servicele<strong>ist</strong>ungen<br />

und die Internationalität der Teilnehmer,<br />

dass Kongresszentren hohe wirtschaftliche Effekte<br />

im Umland auslösten. In Leipzig verursache jeder<br />

Euro, der im CCL umgesetzt werde, noch einmal 13<br />

Euro in der Region für Übernachtungen, Gastronomie,<br />

Einzelhandel, Dienstle<strong>ist</strong>er und so weiter. „Als<br />

Betreiber der Kongresszentren stehen wir in der Verantwortung,<br />

den Einsatz der Ressourcen nachhaltig<br />

zu steuern und damit eine Vorbildfunktion für Wirtschaft<br />

und Gesellschaft auszuüben.“<br />

Ende einer Ära<br />

Foto: WHZ Zwickau<br />

Zwickau. Prof. Dr. Joachim Körner, Kanzler der Westsächsischen<br />

Hochschule Zwickau, wird mit Ende des<br />

Jahres in den Ruhestand gehen. 21 Jahre lang hatte<br />

er das Amt inne. Am 16. November fand ihm zu Ehren<br />

ein Festkolloquium in der Aula am Ring statt.<br />

Min<strong>ist</strong>erialdirigent Dr. Ronald Werner vom Sächsischen<br />

Staatsmin<strong>ist</strong>erium für Wissenschaft und Kunst<br />

sagte, dass das Scheiden Körners aus seinem Amt<br />

auch für das Min<strong>ist</strong>erium „einen tiefen Einschnitt“<br />

bedeute und dass eben nicht jeder so einfach ersetzbar<br />

sei. Joachim Körner habe sein Amt nicht nur als<br />

pure Pflichterfüllung verstanden, sondern die Freude<br />

an seiner Arbeit sei stets spürbar gewesen. „Er<br />

wusste zu bege<strong>ist</strong>ern, nicht nur seine Mitarbeiter,<br />

sondern die ganze WHZ“, so Werner.<br />

Joachim Körner <strong>ist</strong> gebürtiger und „bekennender“<br />

Zwickauer. Er machte „Abitur mit Berufsausbildung“<br />

zum Betriebsschlosser im Reichsbahn-Ausbesserungswerk<br />

(RAW) in seiner Heimatstadt und<br />

studierte anschließend an der Hochschule für Verkehrswesen<br />

„Friedrich L<strong>ist</strong>“ in Dresden „Ingenieurökonomie<br />

des Transport- und Nachrichtenwesens“<br />

(Wirtschafstingenieurwesen). Über verschiedene Stationen<br />

in der Wissenschaft und in Unternehmen wie<br />

z. B. den „Sachsenring Automobilwerken Zwickau“<br />

kam er 1979 an die Ingenieurhochschule Zwickau,<br />

wo er 1982 promoviert wurde. 1990 wurde er habilitiert<br />

und war seit 1991 Kanzler der Hochschule, die<br />

seit 1992 „Westsächsische Hochschule Zwickau“<br />

heißt.<br />

Versierte Ökonomin<br />

Foto: Verwaltungsbehörde EFRE<br />

Personalien<br />

Erfurt. Dr. Sabine Awe <strong>ist</strong> die neue Abteilungsleiterin<br />

für „Wirtschaftsförderung“ im Thüringer Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium.<br />

Das Kabinett hat dem Personalvorschlag<br />

von Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Matthias Machnig<br />

Anfang Oktober zugestimmt. „Ich freue mich,<br />

dass wir mit Frau Dr. Awe eine versierte Ökonomin<br />

und erfahrene Führungskraft aus diesem Haus heraus<br />

an die Spitze einer Abteilung berufen konnten“,<br />

sagte Machnig.<br />

Die 1963 in Brandenburg geborene Sabine Awe<br />

hat ihre neue Tätigkeit am 2. Oktober aufgenommen.<br />

Sie hat in Berlin Ökonomie studiert und in Bayreuth<br />

promoviert. Frau Dr. Awe <strong>ist</strong> seit 1996 im Thüringer<br />

Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium und hier seit vielen<br />

Jahren für die Europäischen Strukturfonds zuständig.<br />

Sie <strong>ist</strong> vertraut mit Fragen der Wirtschaftsförderung<br />

auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene,<br />

regionaler Strukturpolitik und Infrastrukturentwicklung.<br />

Frau Dr. Awe lebt seit 1988 in Thüringen und <strong>ist</strong> verheiratet.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112501<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

25


Gesundheitswirtschaft<br />

Wertschöpfungskette komplett<br />

Thüringen präsentierte sich erfolgreich auf der weltgrößten Medizinmesse<br />

Thüringen präsentierte sich Mitte November auf<br />

der weltgrößten Medizinfachmesse „MEDICA“ in<br />

Düsseldorf als le<strong>ist</strong>ungsstarker Medizintechnik-<br />

Standort. Insgesamt 34 Thüringer Unternehmen<br />

stellten dort ihre Produkte und Angebote vor.<br />

Thüringer Unternehmen sind vor allem in den Bereichen<br />

Ophthalmologie (Augenheilkunde) und Endoprothetik führend.<br />

Darüber hinaus sind Unternehmen in den Bereichen<br />

Analytik, Lasertechnik, medizinischer Instrumenten- und<br />

Gerätebau sowie Implantate tätig. Wichtige Medizintechnikhersteller<br />

mit Sitz oder Produktionsstätten in Thüringen<br />

sind Analytik Jena AG, Bauerfeind AG, Carl Zeiss Meditec<br />

AG, Geratherm Medical AG, Königsee Implantate und Instrumente<br />

zur Osteosynthese GmbH, Otto Bock HealthCare<br />

GmbH, Siemens AG Medical Solutions und TRUMPF Medizin<br />

Systeme GmbH.<br />

Sowohl traditionsreiche als auch junge Thüringer Unternehmen<br />

stellen auf der MEDICA mit hochinnovativen Produkten<br />

ihre Le<strong>ist</strong>ungs- und Innovationsfähigkeit unter Beweis.<br />

Der Gemeinschaftsstand Thüringer Firmen auf der MEDICA<br />

wird vom Medizintechnik-Cluster medways e.V. - ein Verbund<br />

führender deutscher Forschungsinstitute, Industrieunternehmen<br />

und Universitäten – organisiert.<br />

Thüringen verfügt über eine lange Tradition in der Medi -<br />

zintechnik. Erfindungen wie das Mikroskop, die Röntgenröhre<br />

und Elektroenzephalografie EEG) wurden hier entwickelt.<br />

Heute gibt es im Fre<strong>ist</strong>aat vor allem in Jena und<br />

den Regionen Saalfeld-Rudolstadt und Gera-Zeulenroda-<br />

Greiz eine Vielzahl von Medizintechnik-Unternehmen. „Die<br />

Medizintechnikbranche hat sich in Thüringen solide und<br />

zukunftsfähig etabliert. Nicht zuletzt <strong>ist</strong> dies einer engen<br />

Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft zu<br />

Durchstarten<br />

26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

verdanken“, sagte Thüringens Wirtschaftsstaatssekretär<br />

Jochen Staschewski am 15.11.2012 auf der Medica.<br />

Medizintechnik-Firmen finden in Thüringen ein Umfeld<br />

zur geschlossenen Wertschöpfungskette. „Wir haben hervorragend<br />

qualifizierte Arbeitskräfte, Laborleiter und Technologieexperten,<br />

die in diesem Feld tätig sind“, so der Staatssekretär.<br />

2,5 Prozent der Industriebeschäftigten in Thüringen<br />

arbeiten in der Medizintechnikbranche. Sie erwirtschafteten<br />

knapp zwei Prozent des gesamten Thüringer<br />

Industrieumsatzes und drei Prozent des Auslandsumsatzes.<br />

Die Exportquote liegt mit 52 Prozent deutlich über dem<br />

Thüringer Durchschnitt von 32,5 Prozent.<br />

Die MEDICA in Düsseldorf <strong>ist</strong> mit über 4.600 Aus stellern<br />

aus 75 Ländern die größte Veranstaltung für die Medizinbranche<br />

weltweit. Thematische Schwerpunkte der MEDICA<br />

2012 sind: Elektromedizin/Medizintechnik, Labortechnik/Diagnostika,<br />

Physiotherapie/Orthopädietechnik, Medizinprodukte,<br />

Textilien, medizinisches Mobiliar, Raumeinrichtung,<br />

Facility Management und Gebäudetechnik.<br />

PM/CH<br />

Biodiversitätsforschungszentrum nimmt Arbeit in Leipziger BioCity auf<br />

„Nachdem wir jahrelang über die Gestaltung des Forschungszentrums<br />

nachgedacht, diskutiert und geschrieben<br />

haben, <strong>ist</strong> es nun ein wunderbares Gefühl, bepackt mit<br />

Aktenordnern die neuen Büros zu beziehen. In der BioCity<br />

können wir unter exzellenten Bedingungen richtig durchstarten",<br />

sagte der geschäftsführende Direktor des Deut-<br />

schen Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv),<br />

Prof. Dr. Chr<strong>ist</strong>ian Wirth, am 19. November. Die BioCity bietet<br />

ein Arbeitsumfeld mit Einrichtungen aus Wissenschaft<br />

und Wirtschaft. Sie gilt als eins der modernsten Zentren für<br />

Biotechnologie und Biomedizin in Deutschland.<br />

PM/CH<br />

Im Rahmen der weltgrößen Medizinmesse<br />

MEDICA informierten sich mehr<br />

als 130.000 Fachleute, davon 50 Prozent<br />

internationale Besucher, über Innovationen<br />

und Weiterentwicklungen aus<br />

allen Bereichen der ambulanten und<br />

stationaeren Versorgung. 4.554 Aussteller<br />

aus 64 Nationen präsentierten sich.<br />

Foto: Messe Düsseldorf/ctillmann<br />

„Die Medizintechnikbranche<br />

<strong>ist</strong> eine Zukunftsbranche mit<br />

hohem Wachstumspotenzial<br />

und großer Innovationskraft.<br />

Thüringen hat es geschafft,<br />

sich als Medizintechnik-<br />

Standort zu etablieren.<br />

Die 52 Betriebe (ab 20 Mitarbeiter)<br />

mit 4.153 Beschäftigten<br />

erwirtschafteten 2011<br />

einen Umsatz von 582 Millionen<br />

Euro.“<br />

Thüringens Wirtschaftsstaats -<br />

sekretär Jochen Staschewski<br />

am 15.11.2012 auf der Medica<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112601<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112602


Gesundheitswirtschaft<br />

Wirtschaftskraft Krankenhaus<br />

Investitionen in Krankenhäuser machen nicht nur Patienten wieder fit, sondern auch die regionale Wirtschaft<br />

Dr. Stephan Helm, Geschäftsführer der<br />

Krankenhausgesellschaft Sachsen.<br />

Foto: KGS<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112701<br />

Dr. Andreas Schubert (links) und<br />

Chr<strong>ist</strong>opher Oelkrug wollen dringend<br />

notwendige Ergebnisse der Krebsforschung<br />

in marktreife Produkte umwandeln.<br />

Foto: Fraunhofer IZI<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112702<br />

Sachsen verfügt über 80 Krankenhäuser mit 25.000<br />

Betten und 45.000 Beschäftigten. „Jede dieser Stellen<br />

sichert ein bis zwei Arbeitsplätze im Umfeld”,<br />

veranschaulicht Dr. Stephan Helm, Geschäftsführer<br />

der Krankenhausgesellschaft Sachsen an einem Beispiel<br />

die Wirtschaftskraft dieser Einrichtungen.<br />

Krankenhäuser sind also nicht nur Institutionen, die sich ein<br />

Staat im Sinne der Gesundheitsversorgung le<strong>ist</strong>en muss und<br />

Geld kosten. Sie generieren auch Kraft, treiben die Technologieentwicklung<br />

voran, binden wissenschaftliche Koryphähen<br />

und bilden nicht zuletzt einen positiven Standortfaktor.<br />

Vor diesem Hintergrund führte am 1. November die<br />

Krankenhausgesellschaft die Diskussion mit Sachsens Staatsmin<strong>ist</strong>erin<br />

für Soziales und Verbraucherschutz, Chr<strong>ist</strong>ine<br />

Clauß. „Wir haben in Sachsen – unabhängig von Trägerschaft<br />

und Rechtsform – effizient wirtschaftende Krankenhäuser,<br />

die stationäre Le<strong>ist</strong>ungen in hoher Qualität erbringen“,<br />

sagte die Min<strong>ist</strong>erin. „Um dieses positive Ergebnis<br />

Die Oncotrition GmbH <strong>ist</strong> aus dem Fraunhofer-Institut<br />

für Zelltherapie und Immunologie in Kooperation<br />

mit der Universität Leipzig ausgegründet worden.<br />

Ziel <strong>ist</strong> die Erforschung diätischer Ernährungsstrategien<br />

zur Verhinderung von Kachexie und<br />

die Entwicklung tumorpräventiver Strategien.<br />

Unter Kachexie versteht man eine krankhafte, sehr starke<br />

Abmagerung, die mit Funktionsverlusten der inneren Organe<br />

einhergehen kann. Diese Stoffwechselstörung kann u.a.<br />

zu erreichen, wurden seit 1991 rund fünf Milliarden Euro<br />

Fördermittel in unsere sächsischen Krankenhäuser investiert.<br />

Davon kamen allein drei Milliarden Euro vom Fre<strong>ist</strong>aat<br />

Sachsen.“ Der Entwurf für den kommenden Doppelhaushalt<br />

sieht eine Investitionssumme von 101 Millionen<br />

Euro pro Jahr vor. „Das <strong>ist</strong> aber viel zu wenig, um die Krankenhäuser<br />

wirklich zukunftsfähig zu entwickeln“, so Helm.<br />

Nötig wären nach seiner Ansicht 200 bis 250 Millionen Euro<br />

jährlich. Um diese Summe aufbringen zu können, müssen<br />

neben Land und Krankenkassen weitere Finanzierungsquellen<br />

erschlossen wären. Das erfordert wiederum die<br />

Änderung gesetzlicher Rahmenbedingungen. Vertiefend<br />

wird das Thema noch einmal auf der Landespressekonferenz<br />

am 22. November behandelt. CH<br />

Leben verlängern und Geld verdienen<br />

Ausgründung des Fraunhofer IZI vermarktet Ergebnisse der Krebsforschung<br />

bei Krebspatienten als Folge ihrer Erkrankung auftreten und<br />

gilt als ein Grund für die hohe Sterberate. Etwa 500.000<br />

neue Krebserkrankungen jährlich machen die Forschung in<br />

diesem Bereich dringender notwendig denn je. »Daher erforschen<br />

und entwickeln wir am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie<br />

und Immunologie seit einigen Jahren diätische<br />

Ernährungskonzepte zur Verhinderung von Kachexie sowie<br />

tumorpräventive Strategien«, betont Chr<strong>ist</strong>opher Oelkrug.<br />

Im Juli 2012 wurde die Oncotrition GmbH ausgegründet<br />

mit dem Ziel, die erfolgversprechendsten Kandidaten dieser<br />

Bemühungen zur Marktreife weiterzuentwickeln. »Mit<br />

einem ersten marktreifen Produkt rechnen wir Anfang 2013«,<br />

sagt Dr. Schubert. Professor Utz Dornberger von der Universität<br />

Leipzig fungiert als Mentor und unterstützt das<br />

junge Unternehmen vor allem beim Markteinstieg. Begleitet<br />

wird dieses Vorhaben durch die Projektträger Jülich<br />

(EXIST-Gründerstipendium) sowie durch die Ex<strong>ist</strong>enzgründerinitiative<br />

SMILE.medibiz der Universität Leipzig.<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

27


Gesundheitswirtschaft<br />

Fit für die Arbeit auch im Alter<br />

Um dem Demografieproblem zu begegnen, sind viele Maßnahmen geeignet – doch noch fehlt die Umsetzung<br />

Das Demografieproblem <strong>ist</strong> zwar erkannt, doch es<br />

wird immer noch unterschätzt. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine baden-württembergische Studie, die<br />

der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater<br />

und die Duale Hochschule Baden-Württemberg<br />

Lörrach gemeinsam durchgeführt haben.<br />

Zwar würden die Auswirkungen alternder Belegschaft inzwischen<br />

häufiger erkannt und strategisch berücksichtigt als<br />

noch vor drei Jahren, die konkrete Umsetzung und die<br />

bereitgestellten Demografiebudgets blieben jedoch weiter<br />

unzureichend. Auch werde in Wirtschaft und Industrie zu<br />

einseitig auf Maßnahmen zum Gesundheitsmanagement<br />

und der Personalentwicklung reagiert, heißt es weiter.<br />

„Demografie <strong>ist</strong> nicht nur Beschäftigung mit dem Alter",<br />

betont Dr. Kai Behrendes. „Wir haben es mit dynamischen<br />

Systemen zu tun!" Der Leiter des Arbeitskreises „Strategische<br />

Personalplanung" im Demografienetzwerk ddn unterstützt<br />

Unternehmer bei ihren vielfältigen Bemühungen,<br />

den Auswirkungen des Fachkräftemangels und der älter<br />

werdenden Belegschaft entgegen zu wirken. So empfiehlt<br />

er Unternehmern unter anderem, den Fokus auf Mitarbeitergruppen<br />

zu legen, um Unabhängigkeit von Einzelpersonen<br />

zu erreichen. Zudem solle eine strategische Personalplanung<br />

langfr<strong>ist</strong>ig erfolgen und kontinuierlich fortgeführt<br />

werden. „Planung <strong>ist</strong> wichtig zur Risikoabschätzung!",<br />

sagt er weiter.<br />

Wie so etwas konkret aussieht, stellte Helmut Lutzmann,<br />

Geschäftsführer der Vandemoortele Deutschland GmbH, zur<br />

ddn-Regionalveranstaltung am 26. Oktober bei der Gesellschaft<br />

für Gesunde Arbeit in Dresden vor. Der Margarinehersteller<br />

mit Hauptsitz in Belgien betreibt seit 1991 einen<br />

Produktionsbetrieb in Dresden, der auf eine Tradition seit<br />

1920 zurückblicken kann. Eine langfr<strong>ist</strong>ige Personalstrategie<br />

und Gesundheitsprävention „<strong>ist</strong> ein Muss heutzutage",<br />

sagt er. Neben kleinen „Gesundheitsgefälligkeiten", wie<br />

Obstschalen und Sportangeboten für die Mitarbeiter, hat<br />

das Unternehmen einige sehr wirksame Gesundheitsmaßnahmen<br />

etabliert. So wurden für alle Mitarbeiter, die aus<br />

gesundheitlichen oder familiären Gründen nur begrenzt<br />

Schichtarbeit erledigen können, individuelle Vereinbarungen<br />

getroffen. „Das <strong>ist</strong> aufwendig, aber nur so werden wir<br />

die Mitarbeiter halten können", <strong>ist</strong> sich Helmut Lutzmann<br />

sicher. Bewährt hat sich die sogenannte „Tandem-Strategie",<br />

jeweils einen neuen Mitarbeiter mit einem erfahrenen<br />

im Team arbeiten zu lassen. Auch werden in seinem<br />

28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Demografieorientiertes Personalmanagement <strong>ist</strong> ein strategisches Ziel für unser Unternehmen<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

13,7<br />

Trifft gar<br />

nicht zu<br />

Trifft<br />

wenig zu<br />

37,4<br />

19,1 19,1<br />

Trifft teils zu Trifft<br />

ziemlich zu<br />

Unternehmen vor einer Investition neben den Energie- und<br />

Umweltaspekten sowie der Log<strong>ist</strong>ik auch die Belastungen<br />

für die Mitarbeiter betrachtet. „Vorsorge <strong>ist</strong> preisgünstiger<br />

als die Nachrüstung", weiß der Geschäftsmann.<br />

Schon jetzt klagen Unternehmen über Umsatzeinbußen<br />

durch Fachkräftemangel. Eine deutschlandweite Befragung<br />

von 3000 mittelständischen Unternehmen durch die Ernst<br />

& Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hatte ergeben,<br />

dass sich der wirtschaftliche Schaden aufgrund fehlender<br />

Fachkräfte für das Jahr 2011 auf rund 30 Milliarden Euro<br />

beläuft. Auch in Sachsen wurden Umsatzeinbußen von 1,183<br />

Milliarden Euro errechnet. Als Hauptursachen werden neben<br />

fehlenden Qualifikationen der Bewerber und zu hohen<br />

Gehaltsvorstellungen zu wenige Bewerber genannt. Wenn<br />

der Nachwuchs knapper wird, müssen Unternehmen attraktiver<br />

für ältere Beschäftigte werden. Was sich diese von<br />

ihren Arbeitgebern wünschen, erforschte eine Studie der<br />

Roland Berger Strategy Consultans und der Forschungsgesellschaft<br />

für Gerontologie. Dazu gehörte die ergonomische<br />

Gestaltung des Arbeitsplatzes, spezielle Angebote zur Gesundheitsvorsorge<br />

und die Herabsetzung der Arbeitsanforderungen<br />

– die jedoch in nicht einmal der Hälfte der Un -<br />

ternehmen verwirklicht wurden. Doch ältere Arbeitnehmer<br />

fordern nicht explizit Rücksichtnahme, ganz im Gegenteil.<br />

Auf der „Wunschl<strong>ist</strong>e" finden sich auch die Einbeziehung<br />

in Weiterbildungsangebote, der Einsatz von Älteren bei Entwicklungsprojekten<br />

und Verbesserungsprozessen und der<br />

Einsatz Älterer als Trainer, Ausbilder und Berater. Das Problem<br />

<strong>ist</strong> erkannt – nun muss gehandelt werden.<br />

Simone Pflug<br />

9,9<br />

0,8<br />

Trifft voll zu Weiß nicht<br />

Quelle: Demografie Exzellenz: Ergebnisse<br />

einer Studie in Baden-Württemberg,<br />

Studie des Bundesverbandes Deutscher<br />

Unternehmensberater BDU e. V., Regionalarbeitskreis<br />

Baden-Württemberg und<br />

der Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />

Lörrach<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.demografie-netzwerk.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112801


Anzeige<br />

Hightech im OP<br />

Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz führend im Bereich individueller Beckenersatz<br />

Prof. Dr. med. Rudolf Ascherl, Chefarzt<br />

der Klinik für Endoprothetik, spezielle<br />

orthopädische Chirurgie und Wirbelsäulenchirurgie<br />

in den Zeisigwaldkliniken<br />

Bethanien Chemnitz.<br />

Zeisigwaldkliniken<br />

BETHANIEN Chemnitz<br />

Zeisigwaldstraße 101<br />

D-09130 Chemnitz<br />

Telefon: +49 371 430-0<br />

Telefax: +49 371 430-1014<br />

info@bethanien-sachsen.de<br />

www.ediacon.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12112901<br />

Die Wechselendoprothetik, besonders bei Patienten mit<br />

Infektionen der Knochen und Gelenke, <strong>ist</strong> ein hochspezialisierter<br />

Arbeitsbereich innerhalb der Orthopädie und wird<br />

bundesweit nur an wenigen Zentren durchgeführt. Aufgrund<br />

der deutlichen Zunahme der Primärimplantationen von<br />

Endoprothesen in den letzten Jahren sowie des demographischen<br />

Wandels <strong>ist</strong> zukünftig mit einem Ansteigen der<br />

Zahl der Prothesenwechsel zu rechnen. Was Endoprothesenwechsel<br />

betrifft, gehören die Zeisigwaldkliniken Bethanien<br />

Chemnitz mittlerweile zu den größten und führenden<br />

Einrichtungen in der Bundesrepublik. Prof. Dr. med. Rudolf<br />

Ascherl leitet die Klinik für Endoprothektik, spezielle orthopädische<br />

Chirurgie und Wirbelsäulenchirurgie in den Zeisigwaldkliniken<br />

Bethanien Chemnitz und hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, ein beispielhaftes Versorgungsmodell auf hohem<br />

Niveau für diese schwierigen Behandlungen aufbauen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Welche Herausforderungen sind<br />

mit den sich wiederholenden Gelenkwechseln verbunden?<br />

Prof. Rudolf Ascherl: Hauptindikation sind Lockerungen<br />

und Infektionen. Aber auch periprothetische Frakturen und<br />

Fehlfunktionen wie Ausrenkungen sind immer häufiger<br />

Anlass zu Wiederholungseingriffen. Pro Jahr führen wir, das<br />

heißt ein Team von etwa zwölf Ärzten, rund 1900 operative<br />

Eingriffe durch. Mehr als 50 Prozent der Patienten sind<br />

mehr als dreimal voroperiert. Das bedeutet jedes Mal weitere<br />

Knochenverluste, große Defekte und aufwändige Implantate,<br />

da die herkömmlichen Modelle nicht richtig passen<br />

oder nur unzureichend funktionieren.<br />

WJ: Eine mögliche Alternative sind individuelle<br />

Implantate, die Sie in Chemnitz entwickelt haben.<br />

Was zeichnet diese aus?<br />

Prof. Ascherl: Die bisherigen Implantationen haben außerordentlich<br />

gute Ergebnisse erzielt: ausgeglichene Beinlängen,<br />

optimale Beweglichkeit, kontrollierter Bewegungsumfang.<br />

Das spezielle Design sowie die zementlose Verankerungstechnik<br />

wurden in unserer Klinik entworfen. Nach<br />

Computergestützte Planung<br />

einer individuellen<br />

Hüfttotalendoprothese<br />

rechts (links bereits voroperiert).<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

einem besonderen Schnittbildverfahren im Computertomogramm<br />

werden individuelle, virtuelle Knochenmodelle<br />

des jeweiligen Patienten erzeugt und nach diesen Vorlagen<br />

die Beckenteilprothesen gestaltet sowie Größen, Knochenkontaktflächen<br />

und die jeweilige Operationstechnik festgelegt.<br />

Das eigentliche Implantat wird in einem hochtechnologischen<br />

Verfahren, dem sogenannten „Lasersintern“,<br />

produziert. Dadurch entsteht ein individuelles, passgenaues<br />

Unikat, vergleichbar mit einer Krone in der Zahnheilkunde.<br />

Die neue Technologie macht es möglich Patienten zu versorgen,<br />

die noch vor Jahren als kaum mehr operabel galten.<br />

Dadurch ermöglichen wir ihnen den beruflichen Wiedereinstieg<br />

und setzen für die Wirtschaft neue Potenziale frei.<br />

WJ: Hightech <strong>ist</strong> heute aus der Medizin nicht mehr<br />

wegzudenken. Welche Technologien machen Sie sich<br />

im Bereich der Endoprothetik zu Nutze?<br />

Prof. Ascherl: An den elektronisch verfügbaren Röntgenaufnahmen<br />

können die Eingriffe vorgeplant werden. Dabei<br />

werden Gelenkgeometrie, Knochenabmessungen und -form,<br />

manchmal auch -qualität erfasst und schließlich die krankhaften<br />

Veränderungen korrigiert. Über eine Datenbank sucht<br />

der Operateur Typ, Form, Größe und Stellung der Kunstgelenke<br />

an Knie und Hüfte. Mittels einer dreidimensionalen<br />

Planung können die Implantate räumlich abgebildet und<br />

virtuell bewegt werden. Dies erleichtert und verbessert die<br />

Vorbereitung, aber auch die Aufklärung des Patienten.<br />

Eine weitere, gerade für Knieoperationen wichtige computergestützte<br />

Hilfe <strong>ist</strong> die Navigation während der Operation:<br />

Vergleichbar mit dem GPS im Straßenverkehr können<br />

Position und Lage einer Endoprothese exakt festgelegt<br />

und über Bildschirme kontrolliert werden. An Oberschenkel<br />

und Schienbein werden dazu Antennen oder Sender<br />

angebracht, die mit einem Computer in Verbindung stehen,<br />

der seinerseits Gestalt, Achsen und Winkel der Knochen und<br />

der Instrumente, sowie die Stellung des Gelenkes millimeter-<br />

und winkelminutengenau errechnet und auf einem<br />

Display simultan wiedergibt.<br />

Gespräch: Stefanie Rudolph<br />

Nach mehrfachen<br />

Wechseloperationen<br />

Implantation einer<br />

Beckenteilersatzprothese<br />

und Ersatz des Oberschenkels.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

29


Gesundheitswirtschaft<br />

Den Nervenzellen auf der Spur<br />

Internationale Forschergruppe will künftig mit neuen Methoden Nervenleiden heilen<br />

Die Technische Universität Ilmenau und das Fraunhofer-Institut<br />

für Digitale Medientechnologie IDMT<br />

untersuchen in einem internationalen Forschungsprojekt<br />

die Funktionsweise und das Wachstum von<br />

menschlichen Nervenzellen. Gelingt es den Forschern,<br />

Neuronen kontrolliert und gezielt zu kultivieren,<br />

könnte dies einen Durchbruch in der medizinischen<br />

Behandlung von geschädigtem Nervenzellgewebe<br />

bedeuten, unter anderem auch durch<br />

die Transplantation von Nervenzellen.<br />

Ziel des zweieinhalbjährigen Forschungsprojekts 3D-<br />

NeuroN („Biomimicking the brain – towards 3D neuronal<br />

network dynamics“) <strong>ist</strong> es, den Heilungsprozess von Nervenzellgewebe,<br />

das durch Krankheit oder Verletzung geschädigt<br />

<strong>ist</strong>, optimal zu unterstützen. Dazu entwickeln die Wissenschaftler<br />

dreidimensionale Nervenzellstrukturen aus<br />

biologischem Gewebe, die sie während des Wachstums mit<br />

3D-Sensorarrays gezielt stimulieren, um neue Erkenntnisse<br />

über ihre Funktionsweise und ihre Informationsverarbeitung<br />

zu gewinnen. Die Forscher versprechen sich davon,<br />

Menschen mit Nervenschädigungen oder neuronalen Erkrankungen<br />

in Zukunft effektiver behandeln zu können.<br />

An dem Forschungsprojekt, das von der Europäischen Union<br />

mit vier Millionen Euro gefördert wird, sind neben der TU<br />

Ilmenau und dem auf dem Universitätscampus angesiedelten<br />

Fraunhofer IDMT die renommierte schweizerische<br />

Universität ETH Zürich sowie die Tampere University of<br />

Technology und die University of Tampere in Finnland beteiligt.<br />

Im Institut für Mikro- und Nanotechnologien IMN<br />

30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

MacroNano ® der TU Ilmenau sind sechs Wissenschaftler<br />

mit der zentralen Projektaufgabe befasst, neuartige Sensoren<br />

zu entwickeln, mit denen gemessen wird, ob und wie<br />

die neuronalen Zellstrukturen wachsen, miteinander in Kontakt<br />

treten und Informationen austauschen. Dazu realisieren<br />

die Fachgebiete Nanobiosystemtechnik unter der Leitung<br />

von Prof. Andreas Schober und Biosignalverarbeitung<br />

unter der Leitung von Prof. Peter Husar neuartige Glas-<br />

Sensoren, die erstmals in der Lage sein werden, dreidimensionale<br />

neuronale Zellkulturen zu untersuchen. Aufgabe<br />

des Fraunhofer IDMT <strong>ist</strong> es, auf der Basis der gemessenen<br />

Signale ein Stimulationsmuster zu entwickeln, das<br />

das Wachstum der Zellen gezielt steuert. Die Wissenschaftler<br />

glauben, dass die innovative 3D-Modellierung wesentlich<br />

detailliertere und umfassendere Informationen über die<br />

Funktionsweise von Neuronen und des menschlichen Gehirns<br />

liefern wird als herkömmliche Methoden. Die Forschungsarbeiten<br />

werden auch dazu beitragen, neue Medikamente<br />

gegen neuronale Erkrankungen effektiv und sicher zu<br />

entwickeln und zu testen. Ebenso sind vollkommen neuartige<br />

klinische Therapien denkbar, beispielsweise die Transplantation<br />

von Nervenzellen. Für die bevorstehenden Forschungsarbeiten<br />

verspricht sich Prof. Andreas Schober von<br />

dem bevorstehenden Projekttreffen in Ilmenau konkrete<br />

Impulse: „Wir diskutieren erste Ergebnisse unserer Messungen<br />

in Finnland mit den Funktionsmustern der neuen<br />

3D-Sensorarrays der TU Ilmenau und erwarten von dem<br />

direkten wissenschaftlichen Austausch wichtige Anregungen<br />

für zukünftige Forschungen – um mit neuen Methoden<br />

Nervenleiden zu heilen.“ PM/CH<br />

An der TU Ilmenau entwickeln derzeit<br />

Wissenschaftler neuartige Sensoren, mit<br />

denen gemessen wird, ob und wie die<br />

neuronalen Zellstrukturen wachsen,<br />

miteinander in Kontakt treten und Informationen<br />

austauschen.<br />

Foto: TU Ilmenau<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113001


Den Ernstfall proben<br />

Leipziger Forscher entwickeln Trainingsmodelle für Chirurgen weiter<br />

Ärzte und Ingenieure entwickeln<br />

gemeinsam real<strong>ist</strong>ische Patientenmodelle<br />

für Operationen an Herz, Halswirbelsäule<br />

und Nase. Foto: HTWK<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113101<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113102<br />

Zum 1. November 2012 wurde die zweite gemeinsame<br />

Nachwuchsforschergruppe der Hochschule für<br />

Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig)<br />

und der Universität Leipzig bewilligt. Wissenschaftler<br />

– vier Ingenieure und vier Humanmediziner<br />

– bearbeiten konkrete Fragestellungen rund um<br />

die Erforschung intelligenter, chirurgischer Patientenmodelle<br />

der zweiten Generation und streben<br />

dabei ihre Promotion an.<br />

Das Projekt mit dem Namen „PascAL – Patientensimulationsmodelle<br />

für die chirurgische Ausbildung und Lehre"<br />

wird durch die HTWK Leipzig koordiniert und für zwei Jahre<br />

aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des<br />

Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen in Höhe von insgesamt 1,435 Millionen<br />

Euro gefördert.<br />

An dem Projekt beteiligt sind Nachwuchswissenschaftler<br />

der Forschergruppen ICCAS (Innovation Center Computer<br />

Ass<strong>ist</strong>ed Surgery) der Medizinischen Fakultät der Universität<br />

Leipzig und ISTT (Innovative Surgical Training Technologies)<br />

der HTWK Leipzig. Beide Forschergruppen ver-<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

fügen bereits über umfangreiche Erfahrungen auf dem<br />

Gebiet der chirurgischen Trainingsmodelle. Mit PascAL<br />

erhalten sie die Chance, solche Modelle in ihren Qualifizierungsarbeiten<br />

weiterzuentwickeln. Dadurch soll ein Beitrag<br />

gele<strong>ist</strong>et werden, Trainingsmöglichkeiten zu verbessern<br />

und OP-Risiken weiter zu reduzieren. Die Wissenschaftler<br />

arbeiten me<strong>ist</strong> in „wissenschaftlichen Tandems"<br />

– ein Arzt zusammen mit einem Ingenieur. Themen sind<br />

unter anderem die Entwicklung real<strong>ist</strong>ischer Patientenmodelle<br />

für Operationen an Herz, Halswirbelsäule und<br />

Nase.<br />

Prof. Jürgen Meixensberger, Direktor der Universitätsneurochirurgie<br />

und ICCAS-Sprecher, erklärt: „Nehmen wir<br />

das Beispiel Bandscheibenvorfall. An einem Modellstück<br />

der Halswirbelsäule kann der Eingriff mit allen Komplikationsmöglichkeiten<br />

realitätsgetreu nachvollzogen werden.<br />

Derartige Trainingsmöglichkeiten fördern in Zeiten zunehmender<br />

technischer Komplexität die Sicherheit des Operateurs<br />

und kommen somit den Patienten direkt zugute."<br />

Prof. Markus Krabbes, Prorektor für Wissenschaftsentwicklung<br />

der HTWK Leipzig, bestätigt: „Ein Simulationssystem<br />

<strong>ist</strong> ein großer Vorteil. Unsere Forscher haben das<br />

Know-How für deren Entwicklung: Mit naturgetreuer Haptik<br />

und Optik, aus real<strong>ist</strong>isch anmutenden Materialien, mit<br />

integrierten Sensoren und mit einer elektronischen Steuerung<br />

für standardisierte Situationen bis hin zu eingebauten<br />

Fehlern und Stresssituationen – an einem echten Patienten<br />

völlig unmöglich trainierbar." Ziel sei aber nicht, alle<br />

denkbaren Situationen bis ins Detail zu üben, sondern ein<br />

Fehlermanagementverhalten zu erlernen, um situationsadäquat<br />

reagieren zu können. PM/CH<br />

Neuer Fertigungsstandort und Unternehmenszentrale und Dresden:<br />

Spezial<strong>ist</strong> für dünnste Glasversiegelungen<br />

Die Firma MSG Lithoglas GmbH, Spezial<strong>ist</strong> aus Berlin für<br />

die Herstellung von dünnsten Glasversiegelungen auf Halbleiterkomponenten,<br />

siedelt sich in Sachsen an. Mitte 2013<br />

soll der neue Standort im Nanocenter Dresden bezogen und<br />

die Produktion gestartet werden. Das Headquarter des<br />

Unternehmens wird zukünftig in Dresden zu finden sein.<br />

Ziel <strong>ist</strong> der Aufbau eines Fertigungsstandortes für die Volumenproduktion.<br />

MSG Lithoglas hat ein zukunftsweisendes<br />

Verfahren entwickelt, mit dem hochbeständige Glasschichten<br />

Wie schnell <strong>ist</strong> Ihr Kunden -<br />

service? Mehr auf Seite 16-17<br />

www.cape-it.de<br />

unter sehr geringer Temperaturbelastung auf empfindliche<br />

Oberflächenmaterialien aufgebracht werden können. Dieser<br />

robuste und chemisch sehr beständige Glasüberzug versiegelt<br />

und schützt empfindliche Komponenten. Damit wird<br />

u.a. das so genannte Halbleiter-Packaging, beispielsweise<br />

die Häusung von optoelektronischen Bauteilen, kostengünstiger<br />

und einfacher erfolgen. Die Technologie wird in<br />

Bereichen wie der Medizintechnik, Le<strong>ist</strong>ungshalbleiter und<br />

MEMS angewendet. PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

31


Gesundheitswirtschaft<br />

Bundesweites Modellprojekt<br />

Neurovaskuläres Zentrum Lausitz führt regionale Fachbereiche der Gefäßmedizin zusammen<br />

Am 1. März 2012 wurde das Neurovaskuläre Zentrum Lausitz<br />

als funktionelle Einheit von der Klinikum Niederlausitz<br />

GmbH und der Lausitzer Seenland Klinikum GmbH gegründet<br />

und betrieben. Im bislang bundesweit einzigen Modellprojekt<br />

im ländlichen Raum arbeiten seither beide Kliniken<br />

auf dem Gebiet der Gefäßmedizin eng zusammen. Zusätzlich<br />

wurde die länderübergreifende Einsetzbarkeit der<br />

brandenburgischen und sächsischen Rettungsdienste so<br />

optimiert, dass für Schlaganfallpatienten eine schnellstmögliche<br />

Hilfe, eine nahe Klinik sowie eine moderne medizinische<br />

Behandlung und Versorgung garantiert werden<br />

können. Mit der Hochschule Lausitz Senftenberg und der<br />

Technischen Universität Dresden befinden sich zudem zwei<br />

weitere externe Partner im Boot, mit denen bereits seit Jahren<br />

erfolgreiche Ausbildungs- und Forschungsprojekte ins<br />

Leben gerufen und umgesetzt wurden. Durch den Aufbau<br />

von Netzwerken in strukturschwachen Regionen wird die<br />

medizinische Versorgung der Bürger langfr<strong>ist</strong>ig sichergestellt<br />

und weiter verbessert. Das Neurovaskuläre Zentrum<br />

Lausitz bündelt somit medizinische Prozesse, wissenschaftliche<br />

Kompetenzen sowie technische und personelle Ressourcen<br />

32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

und <strong>ist</strong> mit seinen zwei standardisierten, mit hochmoderner<br />

Informationstechnologie ausgestatteten Stroke Units<br />

im ländlichen Raum ein Prototyp, der im Bereich der kooperativen<br />

Gefäßmedizin Schule machen wird.<br />

W. Baltzer/PM<br />

Erste Honorarprofessur für „Palliative Care“<br />

An der Westsächsischen Hochschule Zwickau wurde im Oktober erneut ein<br />

Honorarprofessor bestellt. Der Intern<strong>ist</strong> und Palliativmediziner Dr. Jens Papke aus<br />

Neustadt in Sachsen erhält die erste Honorarprofessur für „Palliative Care“ in<br />

Deutschland. Bei Palliative Care geht es um die Versorgung unheilbarer Kranker<br />

und Sterbender. Jens Papke hat schon seit 2005 einen Lehrauftrag für Palliative<br />

Care an der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften der WHZ inne. Erste Kontakte waren<br />

unter dem Dekanat von Frau Prof. Dr. Rosenbaum (jetzt Prorektorin für Weiterbildung und Internationales)<br />

zustande gekommen, während er mit der Konzeption eines Basiskurses „Palliativmedizin<br />

für Hausärzte“ beschäftigt war und Material zum Thema Palliativpflege suchte. Ein Vortrag<br />

im Rahmen des Scheffelberg-Podiums zur ambulanten Palliativversorgung war schließlich die<br />

Ini tialzündung für eine intensivere Zusammenarbeit.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113202<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113201


Gesundheitswirtschaft<br />

Anzeige<br />

Kleine Schritte zu großen Zielen<br />

PROFIL begleitet Unternehmen und ihre Mitarbeiter bei der täglichen Gesundheitsförderung<br />

Dr. Sabine Fiß möchte die PC-Arbeit in<br />

der Weiterbildung und in Unternehmen<br />

gesünder gestalten.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

PROFIL Bildungsgesellschaft mbH<br />

Olbernhauer Straße 5<br />

09125 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 56075-03<br />

Telefax: 0371 56075-82<br />

info@bildungsgesellschaftchemnitz.dewww.bildungsgesellschaftchemnitz.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113301<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113302<br />

Sport treiben, Gewicht reduzieren, mehr auf die<br />

eigene Gesundheit achten – Dies sind immer wieder<br />

gern gefasste Vorsätze, deren Umsetzung im<br />

Alltag aber oft genug scheitert. Dabei bedarf es gar<br />

keiner kostenintensiven Fitnesskurse oder aufwändiger<br />

Diäten, um wirklich gesund und leis -<br />

tungsfähig zu bleiben. Vielmehr sind es kleine Schritte<br />

zu Hause und am Arbeitsplatz, die uns zum<br />

gewünschten Ziel bringen, wie Dr. Sabine Fiß,<br />

Geschäftsführerin der PROFIL Bildungsgesellschaft<br />

mbH im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong> verdeutlicht.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Das Jahr neigt sich dem Ende<br />

zu. Das Wetter schränkt unsere Aktivitäten an der<br />

frischen Luft ein. Drinnen steht Weihnachtsgebäck<br />

auf dem Tisch und am Arbeitsplatz herrscht Hektik.<br />

Da sind doch Übergewicht und Bluthochdruck vorprogrammiert?<br />

Dr. Sabine Fiß: Nein, nicht zwangsläufig. In Maßen kann<br />

unser Körper so gut wie alles ertragen. Das Problem <strong>ist</strong> aber,<br />

dass viele an einer über die Jahre gewachsenen Bewegungsabstinenz<br />

leiden.<br />

WJ: Wie lässt sich dieser Teufelskreis durchbrechen?<br />

Fiß: Wir haben ein Bewegungs- und Entspannungsprogramm<br />

entwickelt, das so sehr mit dem beruflichen Alltag<br />

verbunden <strong>ist</strong>, dass Sie es wie ein gutes Essen, einen guten<br />

Wein, einen entspannten Abend, einen schönen Spaziergang<br />

genießen können.<br />

WJ: Wie wollen Sie das als Bildungseinrichtung konkret<br />

in die Praxis umsetzen?<br />

Fiß: Wir möchten das in zweierlei Hinsicht realisieren. Zum<br />

einen möchten wir bereits im Alltag der beruflichen Weiterbildung<br />

diese beiden Komponenten verankern – die Teilnehmer<br />

mit „bewegten Pausen“ und entspannenden Momenten<br />

zu einem besseren Lernen bringen. Wir möchten sie<br />

motivieren, ihren Arbeits- und Lernalltag in diesem Sinne<br />

angenehm zu gestalten. Zum anderen möchten wir Unternehmen<br />

qualifiziertes Personal an die Hand geben, das hilft,<br />

das Leben der Kollegen langfr<strong>ist</strong>ig gesünder zu gestalten.<br />

Das kann im Unternehmen, in der Schule, im Verein, beim<br />

Arzt, in der Apotheke oder im Wellnesshotel sein.<br />

WJ: Eine solche Bewusstseins- und Verhaltensänderung<br />

nachhaltig wirksam anzuregen, <strong>ist</strong> sehr mühsam.<br />

Warum <strong>ist</strong> Ihnen das so wichtig?<br />

Fiß: Wir wissen alle, dass wir zukünftig länger arbeiten<br />

werden, dass Gesundheit und Arbeitszufriedenheit zu -<br />

sam mengehören, dass Gesundsein die Motivation und<br />

Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit fördert. Dafür brauchen wir eigentlich<br />

kein großes Programm; die kleinen Schritte sind es, die wir<br />

täglich gehen wollen und die wir mit Unterstützung von<br />

Gesundheitscoaches umsetzen möchten. Letztendlich sollen<br />

sie wie Essen und Trinken zur Gewohnheit werden.<br />

Erfolgsfaktor Gesundheitsmanagement<br />

Immer mehr Firmen achten bewusst auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter<br />

In den letzten fünf Jahren <strong>ist</strong> der Bedarf an Maßnahmen<br />

des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) um 21<br />

Prozent gestiegen. Das geht aus der Mitte Oktober präsentierten<br />

Studie "Gesundheitsmanagement und Altersdynamik<br />

2012" hervor, die die PROTEGIA GmbH in Zusammenarbeit<br />

mit der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

und der Fachhochschule Münster nun bereits zum fünften<br />

Mal erstellt hat. 73 Prozent der Firmen aus dem deutschsprachigen<br />

Raum haben demnach die steigende Relevanz<br />

von BGM-Programmen erkannt (vlg. 52 Prozent in 2007).<br />

69 Prozent der befragten Personalverantwortlichen unterschiedlichster<br />

Branchen und Betriebsgrößen erwarten vom<br />

Einsatz entsprechender Angebote eine Zunahme der Attraktivität<br />

ihres Unternehmens. Vor allem Präventionsmaßnahmen<br />

im Bereich Stressmanagement und Entspannung haben<br />

in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. So hat sich<br />

die Zahl der Unternehmen mit Angeboten dieser Art seit<br />

2007 fast verdoppelt. Aber auch Programme der Sekundärprävention<br />

im psychosozialen Bereich verzeichnen einen<br />

drastischen Anstieg. Diese Ergebnisse resultieren insbesondere<br />

aus den wachsenden Ansprüchen der modernen<br />

Arbeitswelt, die zunehmend von Mobilität und Flexibilität<br />

geprägt <strong>ist</strong>.<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

33


Gesundheitswirtschaft<br />

Es lebe der Sport<br />

Die TK hat die Deutschen nach ihren Sportgewohnheiten befragt<br />

Zuerst die schlechte Nachricht: Im Bundesdurchschnitt<br />

sind vier von zehn Deutschen Sportmuffel.<br />

Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag<br />

der Techniker Krankenkasse (TK).<br />

In Mitteldeutschland liegt die Sportmuffelquote sogar bei<br />

51 Prozent. Und 23 Prozent der Befragten gaben an, komplett<br />

auf sportliche Aktivitäten zu verzichten. Bundesweit<br />

sind laut der Studie die häufigsten Ausreden der Bewegungsverweigerer<br />

fehlende Zeit, geringe Motivation und<br />

eine starke Einbindung in Job oder Familie. Allerdings waren<br />

zwei von drei befragten Sportmuffeln nicht immer so bewegungsfaul.<br />

„Viele Menschen entscheiden sich nicht aktiv<br />

gegen Sport, sondern werden im Laufe ihres Lebens immer<br />

bewegungsärmer“, sagt York Scheller, Psychologe bei der<br />

TK. „Die Fitness sinkt und es beginnt eine Abwärtsspirale.<br />

Im untrainierten Zustand dann wieder anzufangen, fällt in<br />

der Tat schwer.“ Der Experte rät, sich schrittweise mehr zu<br />

fordern, zum Beispiel im Alltag Treppen zu steigen statt den<br />

Aufzug zu benutzen oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu<br />

fahren. Übrigens, um den Neu- oder Wiedereinstieg in sportliche<br />

Aktivität zu erleichtern, bezuschusst die TK seit dem<br />

1. August 2012 sportmedizinische Untersuchungen und<br />

Beratungen.<br />

Hauptsache Spaß<br />

Treu bleibt dem Sport nur, wer Spaß daran hat – quält man<br />

sich aus Vernunft auf den Sportplatz, erzeugt dies nur Stress.<br />

Deshalb <strong>ist</strong> es besonders wichtig, schon in jungen Jahren<br />

eine Sportart zu finden, an der man Freude hat. Besonders<br />

viel Spaß macht Sport gemeinsam mit Freunden – so nutzen<br />

vier von zehn Freizeitsportlern (44 Prozent) die Bewegung,<br />

um mit anderen zusammen zu sein.<br />

Zu krank für Sport?<br />

Laut der Studie gibt mehr als jeder vierte Sportverweigerer<br />

an, für regelmäßige Bewegung zu krank zu sein. Bei den<br />

Rentnern <strong>ist</strong> das sogar bei fast jedem Zweiten (46 Prozent)<br />

der ausschlaggebende Faktor. „Wenn man sich für sportliche<br />

Betätigungen zu krank fühlt, sollte man in Abstimmung<br />

mit dem Arzt überlegen, welche Arten von Bewegung dennoch<br />

sinnvoll sein können“, meint der TK-Psychologe. „Schon<br />

ein wenig mehr Bewegung im Alltag hat große Effekte.“<br />

Zu krank für Sport – ein Teufelskreis. Denn gerade Bewegungsmangel<br />

<strong>ist</strong> einer der Hauptauslöser für die größten<br />

Volkskrankheiten von Rückenproblemen über Diabetes bis<br />

zu Herz-Kreislauferkrankungen.<br />

34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Höher, schneller, weiter<br />

Das olympische Motto gilt beim Freizeitsport vor allem für<br />

die Männerwelt. Jeder zweite Sportler trainiert, weil er sich<br />

gerne fordert und es genießt, an seine Grenzen zu gehen.<br />

Bei den Frauen gab dieses Motiv nur jede Dritte Befragte<br />

an. Die Damenwelt denkt mehr an ihre Gesundheit (92 Prozent)<br />

und setzt zudem stärker auf gutes Aussehen: Mehr<br />

als jede zweite Frau (64 Prozent) macht Sport, um abzunehmen<br />

oder ihr Gewicht zu halten. Immerhin: Auch 54<br />

Prozent der Herren gaben an, sich zu bewegen, um schlank<br />

zu bleiben.<br />

Was in der heutigen Le<strong>ist</strong>ungsgesellschaft bereits im<br />

Beruf gilt, hält auch vor dem Freizeitbereich nicht an: Nur<br />

wer wirklich alles gibt und sich permanent optimiert, gilt<br />

als erfolgreich und gesellschaftlich anerkannt. Männer sind<br />

dabei oft noch stärker wettbewerbsorientiert und wollen<br />

ihre Grenzen testen. Frauen gehen bewusster mit ihrem<br />

Körper um und achten mehr auf ihre Gesundheit – nicht<br />

nur in Sachen Sport, sondern zum Beispiel auch, wenn es<br />

um die Ernährung oder um Vorsorgeuntersuchungen geht.<br />

Die Kehrseite des männlichen Ehrgeizes: Auch die Verletzungsgefahr<br />

<strong>ist</strong> für Athleten deutlich höher als für Frauen.<br />

59 Prozent der Männer haben sich beim Sport schon einmal<br />

leicht verletzt, jeder Fünfte (21 Prozent) schwer. Von<br />

den Sportlerinnen hat es bisher nur 38 Prozent leicht und<br />

15 Prozent schwer erwischt.<br />

E X P E R T E N<br />

TIPP<br />

Autor und<br />

Ansprechpartner:<br />

Matthias Jakob,<br />

Referent für<br />

Gesundheitswesen/<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der schnellste Weg zur<br />

TK in Sachsen:<br />

www.tk.de/lv-sachsen<br />

Ihr TK-ServiceTeam:<br />

Telefon: 0800 2858585<br />

(24 Stunden täglich an<br />

365 Tagen im Jahr –<br />

bundesweit gebührenfrei).<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113401


Anzeige<br />

Einzig der Preis zählt!<br />

Ist das wirklich so?<br />

Neulich schnappte ich mir meinen Mann, um mit ihm gemeinsam als Brautpaar in spe letzte Vor -<br />

bereitungen für unsere Hochzeit zu treffen… Also gingen wir voller Erwartungen auf die Hochzeitsmesse.<br />

In der Messehalle angekommen, war es um mich geschehen. Die schillerndsten Kleider, eine<br />

Hochzeitskutsche und – wovon ich schon immer träumte – Hochzeitstauben.<br />

Wir kamen an den Taubenstand. Ein Bild des Mitleides tat sich vor mir auf. In einem Kennel, ausgelegt<br />

mit altem Zeitungspapier, saßen die Liebesboten auf einer einzigen Stange traurig nebeneinander. Lieblos<br />

war der Stand mit einem Laptop aus dem letzten Jahrhundert und alten Tischdecken dekoriert. Die<br />

„Taubenexpertin“ sprach mich mit ihrem schmelzenden Eis in der Hand an. Monoton versuchte sie,<br />

mir denn Sinn der Tauben nahezubringen. Sie zeigte uns einen schmutzigen Korb, aus dem sie zur<br />

Hochzeit zehn Tauben aufsteigen ließe. Auf die Frage, was das Besondere an ihrem Angebot sei, meinte<br />

ihr Mann, der sich auf einmal in das Gespräch drängelte: „Im Gegensatz zu den anderen Tauben<br />

fliegen unsere wenigstens!“ Ungläubig schaute mein Verlobter mich an. Als wir fragten, was die Tauben<br />

kosten, antworteten sie: „100 Euro“. Traurig schauten wir uns an – ich sah am Blick meines<br />

Verlobten, dass dies nicht im Budget war. Ganz geknickt verließ ich den Stand…<br />

Wir gingen weiter über die Messe.<br />

Wenige Minuten später kamen wir an dem Stand vorbei, wo „die Tauben nicht fliegen können.“ Der<br />

Berater begrüßte uns herzlich. In einem wunderschön drapierten Papageienkäfig saßen zwei weiße<br />

Tauben, weitere zwei oben drauf. Just in diesem Moment saß schon eine der beiden Tauben auf meiner<br />

Hand. Ich war hin und weg. Der Mann erklärte nun meinem Verlobten, was es mit Paul und Paula<br />

auf sich hat, die Symbolik und dass er jeden Taubenflug individuell gestaltet. Es gäbe vorher ein gemeinsames<br />

Vorgespräch, in dem er uns verschiedene Fragen stellt, um daraus eine für uns passende, individuelle<br />

Rede zu gestalten. Anschließend lassen wir zur Hochzeit zwei Tauben aus unseren Händen<br />

starten und zehn Weitere starten aus einem Weidenkorb. Langsam taute mein Verlobter auf – es schien<br />

ihn nicht kalt zu lassen. Als absolutes Alleinstellungsmerkmal, erklärte er uns, hat er zwei Handtauben<br />

dabei mit denen sich dann die kleinen (und großen) Gäste fotografieren lassen könnten. In dem Moment<br />

setzte er die zweite Taube vom Käfig auf die Hand meines Verlobten und führte sie mit der Ersten<br />

zusammen, so dass die Hälse der Tauben ein Herz bildeten. ‚Kitschig‘ werden Sie nun denken – und<br />

genau so war es auch. Aber es war ein Magic Moment. Es war der Zeitpunkt, als er uns beide hatte…<br />

„Was kosten die Tauben?“„250 Euro,…“ war die Antwort. „…aber<br />

wenn Sie sich heut‘ den Termin unverbindlich reservieren lassen,<br />

rufe ich Sie nächste Woche an, wir besprechen die Details<br />

und ich gebe Ihnen 50 Euro Rabatt.“ Nach einem kurzen<br />

Zögern sagte mein Verlobter ihm unser Hochzeitsdatum. Ich<br />

war verblüfft.<br />

News: Kompetenzzirkel Vertrieb<br />

Ab Januar startet unsere Neuauflage „Kompetenzzirkel<br />

Vertrieb“ in eine weitere Runde. Lassen Sie<br />

sich von Experten inspirieren und tauschen Sie mit<br />

Praxispartnern Ihre Erfahrungen aus.<br />

Das erste Thema im Januar <strong>ist</strong> „Menschenkenntnis“!<br />

Arbeiten Sie mit den neuesten Erkenntnissen<br />

aus der Verkaufspsychologie, um Ihre Kunden zu<br />

bege<strong>ist</strong>ern, ein gutes Bauchgefühl zu erzeugen und<br />

zu überzeugen!<br />

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Juliane Singer<br />

Vertriebstipps:<br />

tradu4you ® gmbh * Kompetenzzentrum Vertrieb<br />

Zwickauer Straße 58 * 09112 Chemnitz<br />

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Unternehmensführung<br />

1. Richten Sie Ihre Angebote stets<br />

auf die avisierten Zielgruppen aus!<br />

Beachten Sie dabei,<br />

dass sich Zielgruppen und deren<br />

Bedürfnisse verändern!<br />

2. Gestalten Sie Angebot und Präsentation<br />

stets passend zum angestrebten<br />

Preis! Denken Sie<br />

dabei daran, dass ein tolles Angebot<br />

auch das Budget Ihrer Kunden<br />

erweitern kann…<br />

3. Verkaufen Sie nie rational und<br />

werten Sie Ihre Angebote stets<br />

emotional auf!<br />

Cornelia Chromik<br />

Die Dienstle<strong>ist</strong>ung kostete das Doppelte im Gegensatz zu<br />

dem anderen Anbieter und trotzdem standen die Tauben<br />

zu unserer Hochzeit vor der Kirche. Warum? Wir hatten<br />

einfach beide ein gutes Bauchgefühl… und obwohl keine<br />

Tauben im Planbudget waren, starteten sie als unsere Liebesboten.<br />

Unsere Hochzeitsgesellschaft war hin und weg<br />

von der Aktion – so was hatte noch keiner.<br />

Aber genau an diesem Erlebnis sieht man, dass eben nicht<br />

immer der Preis zählt. Gerade Alleinstellungsmerkmale<br />

und magische Momente im Verkaufsgespräch zünden<br />

ungeahnte Flammen in unseren Kunden an. So schafft es<br />

eben ein guter Verkäufer, der den Nutzen für den Kunden<br />

richtig kommuniziert, ihn mit einem guten Bauchgefühl<br />

nach Hause gehen zu lassen.<br />

Möchten Sie auch magische Momente erzeugen? Mehr dazu und zu<br />

anderen spannenden Vertriebsthemen unter www.tradu4you.de<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

35


Fachkräfte<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

Studierende erhielten auf der Absolventenmesse Mitteldeutschland Einblicke in den Berufsalltag<br />

Kein dichtes Gedränge, aber viele konstruktive<br />

Gespräche – so das Fazit der rund 60 Aussteller auf<br />

der vierten Absolventenmesse Mitteldeutschland.<br />

Auch das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> war dabei und lies sich<br />

hinter die Kulissen schauen.<br />

Die etwa 1200 Studierenden von den verschiedenen Hochschulen<br />

Mitteldeutschlands schätzten vor allem die Vorträge<br />

und zusätzlichen Serviceangebote rund um die Bewerbung.<br />

So waren die CV-Checks und Workshops ausgebucht<br />

und bei den kostenlosen Bewerbungsfotos wurde wegen<br />

der hohen Nachfrage bis zur letzten Sekunde geknipst.<br />

Erstmals wurde „Aus dem Nähkästchen“ geplaudert:<br />

Junge Berufserfahrene berichteten in lockerer Atmosphäre<br />

von ihren ersten Schritten ihrer Laufbahn, unter anderem<br />

in den Bereichen Kommunikation, Log<strong>ist</strong>ik, Naturwissenschaft<br />

und Controlling. In der Diskussion mit den zahlrei-<br />

Unternehmen entlasten<br />

Personalvermittlung als effektive Unterstützung bei der Suche nach Fachkräften<br />

Das Fachkräftemonitoring 2012 der sächsischen Industrieund<br />

Handelskammern und Handwerkskammern hat es<br />

gezeigt: 65 Prozent der Unternehmen können ihre offenen<br />

Stellen innerhalb von zwei Monaten nicht besetzen. In jedem<br />

vierten der befragten Unternehmen dauert die Besetzung<br />

sogar länger als sechs Monate. Gerade für kleinere Unternehmen<br />

<strong>ist</strong> die Suche nach Mitarbeitern sehr zeit- und ressourcenintensiv.<br />

Arbeits- und Personalvermittlungen wie<br />

Die Jobmakler GmbH können helfen.<br />

„Wir sind für Unternehmen quasi eine ausgelagerte Personalabteilung“,<br />

erklärt Geschäftsführer Henrik Sebb. Der<br />

persönliche Kontakt zum Unternehmen und den potenziellen<br />

Bewerbern spielt eine wichtige Rolle, um sowohl dem<br />

Bewerber als auch dem potenziellen Arbeitgeber eine optimale<br />

Lösung zu präsentieren. Deshalb schauen sich die Mitarbeiter<br />

jeden Bewerber einzeln an und ermitteln im Gespräch<br />

deren persönliche Stärken und Vorstellungen. „Dadurch<br />

können die Stellengesuche der Unternehmen spezifischer<br />

36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

chen Besuchern gaben sie viele praktische Anregungen weiter.<br />

Das tat auch Stefanie Rudolph, die seit Anfang 2011<br />

im Team des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s agiert und mittlerweile<br />

eine anerkannte Projektmanagerin <strong>ist</strong>.<br />

Die nächste Absolventenmesse wird am 19. November<br />

2013 wieder im Congress Center Leipzig stattfinden.<br />

CH<br />

bearbeitet und entsprechendes Personal vermittelt werden“,<br />

so Sebb. 500 Arbeitssuchende – vom Helfer bis zur<br />

Führungskraft – wurden bereits erfolgreich vermittelt. Dabei<br />

sind alle Le<strong>ist</strong>ungen, die im Rahmen einer Personalvermittlung<br />

erbracht werden, für den Bewerber und das Unternehmen<br />

kostenfrei. Nur für die Personalberatung, die zur<br />

Suche und Rekrutierung von Führungskräften dient, entstehen<br />

Kosten.<br />

Für den Erfolg der Geschäftsidee spricht die Entwicklung<br />

des Unternehmens seit der Gründung 2009. Angefangen<br />

mit einem Büro in Dresden und Berlin erkannte der Geschäftsführer<br />

bald das Potenzial im Raum Chemnitz und eröffnete<br />

vor einem Jahr auch hier eine Niederlassung. „Wir sind<br />

mit dem Erreichten sehr zufrieden, wollen aber in Zukunft<br />

unsere Präsenz am Markt weiter ausbauen“, sagt Sebb.<br />

Derzeit betreuen er und sein Team bundesweit mehr als<br />

400 Unternehmen.<br />

Stefanie Rudolph<br />

Junge Berufseinsteiger plaudern „Aus<br />

dem Nähkästchen" im Congress Center<br />

Leipzig. Foto: Leipziger Messe GmbH/<br />

Rainer Justen<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113601<br />

Geschäftsführer Henrik Sebb und sein<br />

Team in Chemnitz, Anett Ittner und<br />

Martina Jacobi (v. l.).<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113602


Erfolg durch Fachkräfte<br />

Landesfachtagung gibt Impulse für den Mittelstand<br />

Vertreter aus Wirtschaft und Politik<br />

waren der Einladung des Landesverbands<br />

Sachsen des Wirtschaftsrates<br />

gefolgt, um das Thema Fachkräfte zu<br />

diskutieren.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113701<br />

Die Diskussion um den Fachkräftemangel prägt die<br />

Wirtschaft nach wie vor. Dies machte der Landesverband<br />

Sachsen des Wirtschaftsrates zum Anlass<br />

und lud am 5.11.2012 zur Landesfachtagung „Qualifizierte<br />

Fachkräfte“ nach Chemnitz ein. Vertreter<br />

aus Politik und Wirtschaft nutzen die Möglichkeit,<br />

um über Potenziale, Lösungsansätze, aber auch ungenutzte<br />

Chancen zu diskutieren.<br />

„Die Suche nach Fachkräften <strong>ist</strong> ein gutes Zeichen für Wirtschaftswachstum“,<br />

betonte der sächsische Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er<br />

Sven Morlok als erster Referent des Abends. Er nannte<br />

die Deckung des Fachkräftebedarfs als wichtiges Anliegen<br />

der Staatsregierung und bezeichnete „das lebenslange<br />

Lernen“ als „wichtig für eine schrumpfende Gesellschaft,<br />

denn als innovativer Staat brauchen wir kluge Köpfe, die<br />

wir binden müssen.“<br />

Dies gelingt der GEMAC mbH laut Aussage von Geschäftsführer<br />

Dr. Claus Dietrich seit mehreren Jahren bereits erfolgreich.<br />

Das Unternehmen zieht sich seine Mitarbeiter von<br />

morgen selbst heran und setzt dabei auf Lehrlingsausbildung<br />

sowie Studien- bzw. ausbildungsbegleitende Praktika.<br />

Das oft genannte Kriterium „Gehalt“ sieht der Geschäftsführer<br />

als weniger vordergründig. „Wir können zwar keine<br />

Gehälter wie Siemens zahlen, haben aber trotzdem keine<br />

Probleme bei der Fachkräftegewinnung. Für unsere Mitarbeiter<br />

zählen die Inhalte und dass sie in Eigenverantwortung<br />

handeln können“, so Dietrich. Diesen Trend bestätigte<br />

Uwe Bartoschek, Referatsleiter des Sächsischen Staatsmin<strong>ist</strong>eriums<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, nach dessen<br />

Aussage für die jungen Hochschulabsolventen vordergründig<br />

Bildung, Familienfreundlichkeit und Lebensqualität<br />

Fachkräfte<br />

von Relevanz bei der Berufsentscheidung seien. Weiterhin<br />

diskutiert wurde die Integration ausländischer Fachkräfte,<br />

die nach Meinung von Experten in Zukunft unvermeidbar<br />

sein wird, um offene Stellen zu besetzen. „Damit dies erfolgreich<br />

gelingen kann, bedarf es allerdings einer Willkommenskultur“,<br />

<strong>ist</strong> Peter Daetz, Kuratoriumsvorsitzender der<br />

Daetz-Stiftung, überzeugt. „Viele junge Menschen kommen<br />

nach Deutschland, um hier zu studieren und sind auch bereit,<br />

ihr erworbenes Wissen nach dem Studienabschluss hier einzubringen.<br />

Sie sind top-ausgebildet, sprechen die deutsche<br />

Sprache und bringen ihre interkulturellen Kompetenzen in<br />

die Unternehmen ein.“ Allerdings werde dies von der Wirtschaft<br />

noch nicht als Vorteil wahrgenommen und eher mit<br />

Skepsis betrachtet.<br />

Einen weiteren Diskussionsansatz bot der Aspekt der<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Viele Unternehmen sind um den Kontakt<br />

zu Jugendlichen und Absolventen bemüht und nutzen<br />

bereits regionale Messen und Veranstaltungen, um sich zu<br />

präsentieren. Doch gerade die Wichtigkeit dieses öffentlichkeitswirksamen<br />

Auftretens scheine in den Köpfen der<br />

KMU, die besonders hart vom Fachkräftemangel betroffen<br />

seien, nicht angekommen zu sein, kritisierte Prof. Manfred<br />

Bornmann, Bereichsleiter Projekte und Beratung sowie Fachkräftebedarf<br />

und -qualifizierung der RKW Sachsen GmbH.<br />

„Die mittelständischen Unternehmen müssen mehr in die<br />

Hochschulen gehen und den Studenten zeigen, dass es sie<br />

gibt!“ Mit der AMZ Akademie bietet das RKW Sachsen KMU<br />

die Möglichkeit, direkten Kontakt zu Fachkräften herzustellen.<br />

Bisher wird der Service jedoch nur verhalten genutzt.<br />

Daher lautete der Grundtenor während der Podiumsdiskussion,<br />

die der Geschäftsführer des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s<br />

Jörg Sattler moderierte: Die Fachkräftesuche muss Chefsache<br />

sein!<br />

Dass dies nicht so einfach umzusetzen <strong>ist</strong>, gab die Landesvorsitzende<br />

des Wirtschaftsrats der CDU Sachsen, Simone<br />

Hartmann, zu bedenken. „Der Mittelstand sieht sich vielseitigen<br />

Aufgaben gegenüber. Wir wollen ihn nach besten<br />

Kräften dabei unterstützen und ihn entlasten. Zur Unterstützung<br />

der Fachkräftesuche wäre beispielsweise die Bildung<br />

von Allianzen denkbar.“<br />

Viele Anregungen und Ansatzpunkte wurden an diesem<br />

Abend vorgeschlagen und diskutiert. Ein erster Schritt in<br />

Richtung Veränderung <strong>ist</strong> also getan. Ob den impulsiven<br />

Worten auch dementsprechende Taten folgen, wird sich<br />

allerdings erst in den kommenden Monaten zeigen.<br />

Stefanie Rudolph<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

37


Fachkräfte<br />

Weltoffenes Sachsen<br />

Fachkräftebedarf der sächsischen Wirtschaft im Mittelpunkt der 1. Dialog-Veranstaltung im Daetz-Centrum<br />

Gute Fachkräfte sind gefragt, werden aber immer<br />

rarer. So mancher Geschäftsführer oder Personalchef<br />

in sächsischen Unternehmen weiß ein Lied<br />

davon zu singen und rauft sich verzweifelt die Haare.<br />

Viele haben Fachkräfte aus dem Ausland eingestellt<br />

und damit gute Erfahrungen gemacht. Doch auf dieses<br />

Potenzial kann nur zurückgreifen, wer schnell<br />

reagiert und gute Bedingungen bieten kann. Denn<br />

die Konkurrenz schläft nicht. Auch unsere europäischen<br />

Nachbarn, die vor dem gleichen Problem stehen,<br />

buhlen in fremden Landen um begehrte Fachkräfte.<br />

Vor diesem Hintergrund hat das Innenmin<strong>ist</strong>erium des Fre<strong>ist</strong>aates<br />

in Abstimmung mit dem sächsischen Wirtschaftmin<strong>ist</strong>erium<br />

den Vorschlag der Daetz-Stiftung aufgegriffen,<br />

ausländische Studenten aus technischen Studiengängen,<br />

den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften, Technik) der hiesigen Universitäten<br />

und Hochschulen für eine spätere Tätigkeit bei sächsischen<br />

Unternehmen zu gewinnen. „Die Daetz-Stiftung wurde<br />

beauftragt, interessierte Unternehmen und Studierende zu<br />

einem Dialog zusammenzubringen, um dabei die Möglichkeiten<br />

für eine zukünftige Zusammenarbeit auszuloten und<br />

gegebenenfalls zu vereinbaren“, so Peter Daetz, Kuratoriumsvorsitzender<br />

der Daetz-Stiftung.<br />

Ein solcher Dialog wurde jetzt in Gang gesetzt. Die erste<br />

Veranstaltung fand im Oktober im Daetz-Centrum Lichtenstein<br />

statt. Vertreter von Unternehmen, Unternehmerverbänden,<br />

Universitäten und Hochschulen sowie in Sachsen<br />

38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Studierende aus Kirg<strong>ist</strong>an, China, Syrien, Jordanien, Ukraine,<br />

Vietnam, Peru, Finnland und Argentinien tauschten ihre<br />

Erfahrungen aus.<br />

In der Diskussion bekundeten ausländische Studenten<br />

grundsätzlich ihr Interesse an einer Tätigkeit in sächsischen<br />

Unternehmen nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums.<br />

Sie machten zugleich aber auf Hindernisse aufmerksam, die<br />

dem noch im Wege stehen. Dazu gehöre das Lohn- und<br />

Gehaltsniveau in Sachsen, das deutlich unter dem in westlichen<br />

Bundesländern und anderen EU-Staaten liege, ebenso<br />

wie eine noch zu entwickelnde Willkommenskultur.<br />

„Ich habe keine guten Erfahrungen mit der Deutschen<br />

Botschaft in Lima und der Ausländerbehörde gemacht“, kritisierte<br />

eine junge Peruanerin, die in Dresden studiert. „Bei<br />

der Beantragung eines Visums für Deutschland verlangte<br />

die Botschaft eine Verpflichtung von mir, nach dem Studium<br />

nach Hause zu fahren. Hier in Dresden muss ich mein Studium<br />

unbedingt in vier Semestern schaffen, während meine<br />

deutschen Kommilitonen notfalls weitere Semester ranhängen<br />

können. Für mich aber erlischt die Aufenthaltsgenehmigung.<br />

Es muss sich zuerst politisch etwas ändern.“<br />

Ein Chinese, der in Mittweida studiert, könnte sich vorstellen,<br />

in einem sächsischen Unternehmen Erfahrungen zu<br />

sammeln und später für dieses in China mit seinem riesigen<br />

Markt eine Niederlassung zu etablieren und zu leiten.<br />

Der fruchtbare Gedankenaustausch soll in weiteren Dialog-Veranstaltungen<br />

bis Jahresende fortgesetzt werden.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Sie kommen aus aller Herren Länder<br />

und studieren in Sachsen. Sie sind die<br />

Fachkräfte und Spezial<strong>ist</strong>en von morgen.<br />

Einige von ihnen könnten sich<br />

durchaus vorstellen, ihr Wissen und<br />

Können auch sächsischen Unternehmen<br />

zur Verfügung zu stellen (linkes Foto).<br />

Kuratoriumsvorsitzender Peter Daetz<br />

(rechts) führt ausländische Studenten,<br />

die an der ersten Dialog-Veranstaltung<br />

teilnahmen, durch die Ausstellung<br />

„Welt der Völker“ im Daetz-Centrum<br />

Lichtenstein (rechtes Foto).<br />

Fotos: Daetz-Stiftung<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113801


Mitteldeutschland am Meer<br />

Log<strong>ist</strong>ikregion Leipzig-Halle vertieft Kooperation mit dem Hafen Hamburg<br />

Schubverband am CTA. Jährlich werden<br />

einige hunderttausend Container per<br />

Binnenschiff verladen. Foto: HHM<br />

wirtschaftsjournal.de/id12113901<br />

Die Gütermengen im Hinterlandverkehr des Hamburger<br />

Hafens nehmen stetig zu. Laut Hafenentwicklungsplan<br />

wird bis zum Jahr 2025 mit einem<br />

Anstieg des Umschlagspotenzials von derzeit knapp<br />

sechs auf rund zehn Millionen Containereinheiten<br />

gerechnet. Davon profitiert die Log<strong>ist</strong>ikregion Leipzig-Halle<br />

schon heute auf Grund ihrer hervorragenden<br />

geographischen Lage. Angesichts des enormen<br />

Potenzials sollen die Verbindungen zur verladenden<br />

Wirtschaft an Deutschlands größtem Seehafen noch<br />

enger verzahnt werden: Um die Kontakte zu vertiefen,<br />

re<strong>ist</strong>e eine Delegation des Netzwerk Logis -<br />

tik Leipzig-Halle vom 25. bis 26. Oktober 2012 in<br />

die Hansestadt.<br />

Die Log<strong>ist</strong>ikregion um Leipzig-Halle spielt aufgrund der verkehrsträgerübergreifenden<br />

Anbindung an das Wasser-, Schienen-<br />

und Straßennetz eine immer größere Rolle im Hinterland<br />

des Hamburger Hafens. Containerschiffe auf der Elbe,<br />

tägliche Güterzugverbindungen aus Leipzig und Dresden<br />

sowie das gut ausgebaute Autobahn- und Fernstraßennetz<br />

verbinden die Regionen schnell und zuverlässig. Wichtigster<br />

Verkehrsträger <strong>ist</strong> die Bahn. Besonders bedeutsam <strong>ist</strong><br />

der Containerzug zwischen Leipzig und Hamburg-Maschen,<br />

Europas größtem Rangierbahnhof und zentrale Drehscheibe<br />

für den Seehafenhinterlandverkehr. Allein zwischen den<br />

Inlandsterminals in Sachsen und dem Hamburger Hafen<br />

verkehren wöchentlich nahezu 60 Containerzüge.<br />

Log<strong>ist</strong>ik<br />

Aus der Region Leipzig-Halle werden vor allem Waren<br />

aus dem Bereich Maschinenbau und Automotive nach<br />

Hamburg transportiert. In umgekehrter Richtung spielen<br />

Verbrauchsgüter die größte Rolle. Um die Kooperationsbeziehungen<br />

zwischen den Standorten weiter zu fördern,<br />

re<strong>ist</strong>en 22 Delegierte des Netzwerks Log<strong>ist</strong>ik Leipzig-Halle<br />

aus Sachsen und Sachsen-Anhalt zum Hafen Hamburg. Das<br />

Netzwerk Log<strong>ist</strong>ik Leipzig-Halle und der Hamburg Marketing<br />

e. V. haben vor kurzem durch wechselseitige Mitgliedschaften<br />

eine auf Nachhaltigkeit ausgelegte enge<br />

Kooperation vereinbart. Neben Log<strong>ist</strong>ikern und log<strong>ist</strong>iknahen<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ern zählten zu den Teilnehmern der mitteldeutschen<br />

Delegation auch Vertreter der öffentlichen Verwaltung,<br />

der Kammern sowie aus dem Bereich Forschung<br />

und Bildung. Nach Gesprächen mit den Mitgliedern des<br />

Hafen Hamburg Marketing e. V. besichtigten die Netzwerkmitglieder<br />

das hochautomatisierte Container Ter minal<br />

Altenwerder (CTA). Es zählt weltweit zu den modernsten<br />

Umschlagterminals. Container gelangen hier von insgesamt<br />

15 Containerbrücken innerhalb kürzester Zeit mittels<br />

automatisierter Transportfahrzeuge in den Lager- beziehungsweise<br />

Transportbereich. Zudem befinden sich vor Ort<br />

Übergabestationen für Lkw sowie ein eigener Bahnhof, der<br />

auch die Abfertigung kompletter Züge erlaubt.<br />

„Der Hafen Hamburg <strong>ist</strong> ein wichtiger Standortfaktor<br />

für Industrie und Handel in der Log<strong>ist</strong>ikregion Leipzig-Halle.<br />

Er gehört zu den Toren zwischen unserer Region und der<br />

Welt“, betont Prof. Dr. Uwe Arnold, Netzwerkmanager im<br />

Netzwerk Log<strong>ist</strong>ik Leipzig-Halle, und ergänzt: „In diesem<br />

Zusammenhang unterstützen wir auch den Ausbau der<br />

Wasserstraßen zwischen dem Seehafen Hamburg und der<br />

mitteldeutschen Kernregion, um die Potenziale der pros -<br />

perierenden Wirtschaftsräume mit einer bedarfsgerechten<br />

Infrastruktur zu stärken.“<br />

Claudia Roller, Vorstandsvorsitzende Hafen Hamburg<br />

Marketing e.V., bestätigt: „Die Wirtschaftsregion Leipzig-<br />

Halle <strong>ist</strong> für den Hamburger Hafen hinsichtlich der Ein- und<br />

Ausfuhr von Waren im Überseehandel von großer Bedeutung.<br />

Wir freuen uns über den Besuch des Netzwerk Logis -<br />

tik Leipzig-Halle in Hamburg, der unsere guten Beziehungen<br />

in diese Region unterstreicht. Bereits seit 1990 <strong>ist</strong> der<br />

Hamburger Hafen mit einer eigenen Repräsentanz in Dresden<br />

für den gesamten Markt Deutschland-Ost in den neuen<br />

Bundesländern vertreten, um Kontakte zu Unternehmen,<br />

Verbänden, Institutionen und Behörden aufzubauen und<br />

zu pflegen.“<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

39


Automotive<br />

Wachstumsprojekt<br />

Netzwerk LANOTEX für neuartige Agrar- und Forsttextilien – Vogtländische Stickereierfahrung demnächst auch<br />

für Fahrzeugsitze von Bedeutung<br />

Ein von Oelsnitz (Sachsen) aus koordinierter Forschungs-<br />

und Firmenverbund zur Entwicklung und<br />

Produktion neuartiger gewebter und gestickter Textilmaterialien<br />

für die Industrie, Agrar- und Forstwirtschaft<br />

steht am Start.<br />

An dem vom Bundeswirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium geförderten<br />

Wachstumsprojekt beteiligen sich vor allem kleinere Textilfirmen<br />

aus dem Vogtland sowie drei Forschungseinrichtungen<br />

aus Zwickau (Westsächsische Hochschule), Rudolstadt<br />

(TITK-Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-<br />

Forschung) und Bad Langensalza (fznb-Forschungszentrum<br />

für Medizintechnik und Biotechnologie). Beim angestrebten<br />

Austausch von erdölbasierten Materialien zum Beispiel<br />

für den Verbissschutz oder die Konservierung landwirtschaftlicher<br />

Produkte durch gestickte Textilinnovationen auf<br />

der Anwenderseite mit dabei: die Agrargenossenschaft<br />

Bobenneukirchen und das Forstamt Eibenstock.<br />

Durch die wissens- und technologiebasierte Zusam -<br />

menarbeit der Partner sollen laut Netzwerkmanagerin Steffi<br />

Volland, Geschäftsführerin von LUVO-IMPEX, prototypische<br />

Erfolge bei der Materialsubstitution von Plastik und Metall<br />

durch innovative Textilmaterialien bzw. Verbundbauteile aus<br />

40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

nachwachsenden Rohstoffen erzielt werden.<br />

Wie schon beim Netzwerk Ino ReTex,<br />

dessen Fäden ebenfalls in ihrer Firma<br />

zusammenlaufen, sollen Arbeitsgruppen<br />

rasche Teilerfolge als „Ballvorlagen“ für<br />

eine zeitnahe Produktion und Vermarktung<br />

dieser Neuheiten erzielen. Gedacht<br />

sei unter anderem an neuartige Zeckenschutztextilien<br />

für Klein- und Großtiere,und<br />

textile Lösungen zur Stall- und<br />

Lagerklimatisierung.<br />

„Wir haben gerade für das Start -<br />

projekt ‚Integration von Elektronik‘ den Innovative Forsttextilien gegen verrottungsres<strong>ist</strong>ente Metallund<br />

Plastik-Lösungen im Wald.<br />

Bewilligungsbescheid erhalten“, freut<br />

sich die Managerin. Damit sei die Entwicklung eines textilen<br />

Touchpads zum Einsatz in Fahrzeug- und Flugzeugsitzen<br />

bis Ende 2014 gesichert. Im Ergebnis soll in Sitzund<br />

Kopfstützenbezüge integrierte Textilsensorik zum Beispiel<br />

für die Steuerung der Sitzposition, LED-Beleuchtung<br />

oder von digitalen Multimediafunktionen eingebracht werden.<br />

Die Technologieerfahrung dafür bringen die Stickereifirmen<br />

aus dem Gebiet rund um Plauen ein.<br />

www.lanotex.de wirtschaftsjournal.de/id12114001<br />

Nutzlasterhöhung und Verbrauchssenkung<br />

Die neuen Aufbauten der SAXAS premium-line<br />

Die SAXAS Nutzfahrzeuge Werdau AG verfeinert das<br />

Produktprogramm für den Verteilerverkehr. Die Produktlinie<br />

SAXAS premium-line wurde um Kofferund<br />

Schiebeplanenaufbauten ergänzt, die speziell<br />

für den Einsatz auf Basis eines 18to LKW bzw. Anhängerchassis<br />

konzipiert sind.<br />

Das Ziel besteht darin, neben Ergonomie und moderner<br />

Optik, die Anforderungen an einen Aufbau dieser Gewichtsklasse<br />

mit konsequentem Leichtbau zu verbinden. Die<br />

Aufbauten vom Typ MPS73-S-E (Schiebeplane) und MKD73-<br />

S-E (Koffer) sind ausgelegt für den Transport von 18 Euro-<br />

Paletten. Sie sind serienmäßig zertifiziert nach DIN EN<br />

12642XL. Auch der Einsatz schwerer Ladegeräte stellt angesichts<br />

der zulässigen Bodenbelastbarkeit (Stapler-Achslast<br />

bis 5460kg) in der Praxis kein Problem dar.<br />

Besonders Augenmerk legt SAXAS bei der Entwicklung der<br />

Aufbauten auf den Einsatz modernster Komponenten und<br />

Fertigungstechniken. Davon profitiert natürlich auch die<br />

Nutzlast. Die Aufbauten der SAXAS premium-line für 18to-<br />

Chassis gehören zu den leichtesten ihrer Klasse.<br />

Da die 18to-Gewichstklasse eine Schnittstelle zwischen<br />

dem klassischen Verteilerverkehr und der Fernverkehrslogis -<br />

tik darstellt, sind die Aufbauten der SAXAS premium-line<br />

grundsätzlich auch für den Langstreckeneinsatz gerüstet.<br />

Insbesondere die optional erhältliche Vollverkleidung des<br />

Fahrzeuges trägt bei diesem Einsatzprofil maßgeblich zur<br />

Kraftstoffeinsparung bei.<br />

Mit der Einführung der Aufbauten MPS73-S-E und MKD<br />

73-S-E erweitert die SAXAS Nutzfahrzeuge Werdau AG das<br />

Sortiment für die Verteilerlog<strong>ist</strong>ik in den Tonnageklassen<br />

oberhalb von 12to. WB/PM<br />

SAXAS Schiebeplanenaufbau<br />

MPS73-S-E mit Schiebeverdeck.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114002


Multimodal unterwegs<br />

Automotive<br />

Fachforum „new mobility“ brachte verschiedene Akteure und ihre Lösungsansätze rund um Mobilität zusammen<br />

easy.GO – Die Handy-App für Bus und<br />

Bahn in Mitteldeutschland<br />

Foto: Leipziger Messe GmbH/<br />

Rainer Justen<br />

Die nächste new mobility findet<br />

vom 27. bis 29. Oktober 2014<br />

statt.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114101<br />

„ Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir<br />

sie mit einer Verkehrswende verbinden“, brachte<br />

es Prof. Andreas Knie, Geschäftsführer der InnoZ –<br />

Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen<br />

Wandel GmbH in seinem Vortrag auf<br />

der new mobility auf den Punkt.<br />

Mehr als 2200 Besucher aus 25 Ländern kamen vom 22.<br />

bis 24. Oktober 2012 in das Congress Center Leipzig, um<br />

auf euregia und new mobility über Ideen und Lösungen<br />

für das künftige Leben in Städten und Regionen zu diskutieren.<br />

Die new mobility widmete sich in hochkarätigen<br />

Fachveranstaltungen künftigen Mobilitätskonzepten in vernetzten<br />

Infrastrukturen von Städten und Regionen. „Das<br />

neue Fachforum new mobility hat den Nerv der Zeit getroffen<br />

und den notwendigen Austausch zwischen den an der<br />

Mobilität beteiligten Akteuren fördern können“, sagt Markus<br />

Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe.<br />

Die Notwendigkeit dieses interdisziplinären Ansatzes verdeutlichte<br />

zum Beispiel Prof. Knie in seinem Vortrag. So<br />

haben nach seinen Erkenntnissen die Hälfte der Einwohner<br />

in Ballungszentren kein Hauptverkehrsmittel mehr. „Sie sind<br />

multimodal unterwegs.“ Das Auto hat zudem als Statussymbol<br />

eingebüsst und wird zunehmend in Carsharing-<br />

Modellen genutzt. Aus Kostengründen legen die heute 18bis<br />

20-Jährigen seltener schon zu Beginn ihrer Volljährigkeit<br />

den Führerschein ab als das noch vor zehn Jahren üblich<br />

war. All diese Faktoren erfordern die Vernetzung der ein-<br />

zelnen Verkehrsträger miteinander sowie die Einbeziehung<br />

der Raumplanung in die Verkehrsplanung. Denn „aufgrund<br />

der demografischen Entwicklung und der unterschiedlichen<br />

Verteilung der Erwerbsmöglichkeiten <strong>ist</strong> Infrastruktur nicht<br />

immer dort ausgebaut, wo sie gebraucht wird.“<br />

Ein Teil der Lösung liefert die Elektromobilität. Vor diesem<br />

Hintergrund drehten sich am 22. Oktober die Veranstaltungen<br />

inhaltlich um das von der Bundesregierung geförderte<br />

bayerisch-sächsische Schaufenster „Elektromobilität<br />

verbindet“. Es <strong>ist</strong> im Rahmen des Fachforums durch das<br />

Sächsische Staatsmin<strong>ist</strong>erium für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Verkehr offiziell eröffnet worden. In einem ganztägigen<br />

Programm kamen die am Schaufenster beteiligten Partner<br />

zu Wort, um über die geplanten Projekte zu berichten, darunter<br />

Unternehmen wie BMW, Stadtwerke Leipzig, Leipziger<br />

Verkehrsbetriebe oder die Mugler AG.<br />

Der zweite Messetag widmete sich Konzepten und Strategien<br />

sowie Nutzungskonkurrenzen und Lösungsansätzen.<br />

Dabei ging es unter anderem um Mobilität in ländlichen<br />

Räumen oder intermodales Reisen. Eine Veranstaltung des<br />

Bundesmin<strong>ist</strong>eriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

und des Deutschen Verkehrsforums e.V. rückte das Thema<br />

Nachhaltigkeit im Stadt- und Regionalverkehr in den Fokus.<br />

Dabei thematisierten zwei Diskussionen die Anforderungen<br />

an die Verkehrspolitik auf dem Weg zu nachhaltiger<br />

Mobilität sowie Lösungen für einen zukunftsfähigen Stadtverkehr.<br />

Der 24. Oktober stand ganz im Zeichen neuer Technologien<br />

und Akteure auf dem Feld der Mobilität. Vorbereitet<br />

wurde der Themenblock von der MUGLER AG, deren Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. Albrecht Mugler als Moderator durch<br />

das Programm führte. Ulrike Lange, Projektdirektorin von<br />

euregia und new mobility: „Die Veranstaltungen der new<br />

mobility boten spannende Einblicke und waren durchweg<br />

gut besucht“.<br />

Insgesamt 200 renommierte Referenten aus Institutionen,<br />

Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen widmeten<br />

sich in Fachveranstaltungen den Schwerpunktthemen<br />

von euregia und new mobility. Die begleitende Ausstellung<br />

mit insgesamt mehr als 120 Ausstellern informierte<br />

die Messebesucher über interessante Projekte, Produkte<br />

und Dienstle<strong>ist</strong>ungen. PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

41


Aktuelles aus den Firmen<br />

Ausgezeichnet für ...<br />

... die richtigen Worte<br />

Die Büroland GmbH Chemnitz hat für ihren Werbespruch:<br />

WIR VERMÖBELN SIE ORDENTLICH UND LAS-<br />

SEN SIE RICHTIG SITZEN! den 1. Preis beim Wettbewerb<br />

„Werbezwecke“ gewonnen. Bereits zum<br />

fünften Mal wurde dieser vom „Verein Deutscher<br />

Sprache" ausgeschrieben. Gesucht werden dabei<br />

jeweils originelle, aussagekräftige deutsche Werbesprüche.<br />

Vor über 20 Jahren hat der Geschäftsführer Uwe Thuß die -<br />

sen Text selbst entworfen. Seitdem wirbt die Büroland GmbH<br />

deutschlandweit mit diesem – zugegeben etwas provokanten<br />

– Wortspiel. In der Begründung des Preisgerichts<br />

heißt es unter anderem: „…Büroland hat es gewagt, den<br />

eher negativ belegten Begriff des ‘Vermöbelns’ (= Verprügeln)<br />

werbemäßig mit ihrem Warenangebot, den Möbeln,<br />

zu verbinden. Sie hat mit ihrem Zusatz „wir lassen Sie richtig<br />

sitzen" sogar noch ein Zweites daraufgesetzt … Dieser<br />

doppelten Verfremdung, die ein echtes Werbekunststück<br />

darstellt, hat das Preisgericht den 1. Preis zuerkannt!"<br />

Der Verein Deutsche Sprache (VDS) wendet sich gegen die<br />

Abwertung der deutschen Sprache. Dieser Wettbewerb soll<br />

verdeutlichen, dass man auch mit Worten in unserer Muttersprache<br />

kreative Werbeaussagen treffen kann, ohne dass<br />

dafür Anglizismen notwendig wären. PM/CH<br />

42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

... die richtige Unternehmensführung<br />

Am 20.10.2012 wurde die Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH (SLF) auf dem Bundesball<br />

des „Großen Preises des Mittelstandes“ in Berlin<br />

als erstes Unternehmen in Deutschland zum zweiten<br />

Mal mit der Premier-Ehrenplakette geehrt. 1999<br />

war die SLF bereits Pre<strong>ist</strong>räger des „Großen Preises<br />

des Mittelstandes“ (verliehen durch die Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung), 2004 wurde die SLF als Premier<br />

ausgezeichnet. 2006 erhielt das Unternehmen bereits<br />

zum ersten Mal die Ehrenplakette.<br />

Die SLF wurde dabei für die jeweiligen Auszeichnungen von<br />

der Landesdirektion Chemnitz, der Gemeinde Fraureuth und<br />

dem Privatinstitut Dr. Matz Leipzig vorgeschlagen. Ausschlaggebend<br />

für den Erhalt der Auszeichnungen waren<br />

dabei sowohl die kontinuierliche wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Unternehmens als auch dessen soziales Engagement.<br />

„Der Dank geht an dieser Stelle an unsere Mitarbeiter, die<br />

in erheblichem Maße am Erfolg unseres Unternehmens<br />

beteiligt waren und sind. Die Auszeichnung <strong>ist</strong> gleichzeitig<br />

Ansporn, auch zukünftig den eingeschlagenen Weg fortzusetzen“,<br />

schreibt die Geschäftsführung auf der Homepage.<br />

PM/CH<br />

V. l. n. r.: Gerd Kahl, Dr. Frank Schlegel<br />

und Siegfried Huster, Geschäftsführer<br />

Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth<br />

GmbH. Foto: Boris Löffert<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114201


Aktuelles aus den Firmen<br />

Anzeige<br />

Spitzenelektronik aus Sachsen<br />

Wie digades beim Unternehmenswachstum die Mitarbeiter mitnimmt und bege<strong>ist</strong>ert<br />

In Workshops haben digades-Mitarbeiter<br />

über die Ausrichtung des Unternehmens<br />

diskutiert. Die Vorschläge wurden<br />

in der Betriebskantine für die gesamte<br />

Belegschaft zur Diskussion gestellt.<br />

Foto: digades<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.digades.de<br />

RKW Sachsen GmbH<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ung und Beratung<br />

Doris Hantscho<br />

Leiterin Marketing<br />

Telefon: 0351 8322-372<br />

hantscho@rkw-sachsen.de<br />

www.rkw-sachsen.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114301<br />

Schnell wachsende Unternehmen<br />

brauchen für nachhaltigen Erfolg<br />

„mitwachsende“ Prozesse und<br />

Strukturen. Das gelingt nur, wenn<br />

die Mitarbeiter aller Ebenen einbezogen<br />

und motiviert werden.<br />

Die digades GmbH Zittau hat hierfür<br />

neue Wege beschritten und<br />

dabei auf die Unterstützung der<br />

RKW Sachsen GmbH Dienstle<strong>ist</strong>ung<br />

und Beratung zurückgegriffen.<br />

2008 war ein Jahr des Umbruchs für<br />

digades. Der Entwickler und Produzent<br />

von Elektroniklösungen konnte dank Diversifizierung<br />

von Produktspektrum und Branchen ein starkes Wachstum<br />

verzeichnen. „Die Zeit war geprägt von hohem Engagement<br />

aller Führungskräfte und Mitarbeiter. Doch es gab<br />

auch nicht selten Misserfolge, was wiederum zu großer<br />

Enttäuschung bei allen führte. Bei der Ursachensuche sind<br />

wir darauf gestoßen, dass es den Führungskräften nicht<br />

gelungen war, ihre Ideen und Visionen den Mitarbeitern<br />

zu vermitteln und sie dafür zu bege<strong>ist</strong>ern. Das Top-Down<br />

funktionierte nicht, ein Buttom-Up gab es nicht“, reflektiert<br />

der Leiter Personalwesen Hans-Ulrich Kaiser die damalige<br />

Situation.<br />

Die Konsequenz daraus hieß: Alle ex<strong>ist</strong>enziellen Fragen<br />

des Unternehmens werden nur noch mit den und durch<br />

die Mitarbeiter beantwortet. Dazu erfolgte im ersten Schritt<br />

mit dem Internationalen Hochschulinstitut Zittau eine<br />

Befragung aller Beschäftigten zu den Werten des Unternehmens.<br />

Eine Arbeitsgruppe Wertediskussion mit Mitarbeitern<br />

aller Bereiche und Ebenen stellte Leitlinien auf,<br />

die von der gesamten Belegschaft diskutiert wurden. „Diese<br />

Leitlinien kommen jährlich auf den Prüfstand“, betont<br />

Hans-Ulrich Kaiser.<br />

Damit nicht genug. 2009/2010 wurde die sogenannte<br />

„30er Runde“ ins Leben gerufen. Hier haben 30 Mitarbeiter<br />

regelmäßig die Ausrichtung des Unternehmens<br />

diskutiert und nach mehreren Vorschlägen eine neue Vision<br />

formuliert. Sie lautet: „digades – Spitzenelektronik aus<br />

Sachsen – attraktiv für Mitarbeiter, Kunden & Partner“.<br />

Unter dem Titel „Unsere Zukunft 2020“ fasst eine Strategie<br />

klare Vorstellungen zusammen, wie diese Vision<br />

Wirklichkeit werden soll.<br />

Weil die Auseinandersetzung mit neuen Zielen und Leitlinien<br />

permanent erfolgen muss, arbeitet bei digades nun<br />

ein Änderungsteam daran, Nachhaltigkeit in diesem Prozess<br />

zu sichern. „Wie kommen wir zu den richtigen Arbeitsthemen,<br />

und wie sind solche Veränderungsprozesse überhaupt<br />

zu führen? Das waren Fragen, die wir allein nicht<br />

zufriedenstellend beantworten konnten. Deshalb haben wir<br />

uns mit dem RKW Sachsen externe Unterstützung ins Haus<br />

geholt“, verwe<strong>ist</strong> der Leiter Personalwesen auf die Coaching-Hilfe<br />

von außen und ergänzt: „Die erste Vorstellung<br />

der Beraterin vor dem Team hat nicht nur inhaltlich gepasst.<br />

Wir haben auch schnell gemerkt, dass die Chemie stimmt.“<br />

Unterstützt durch die externe Moderation hat das Änderungsteam<br />

drei Themen identifiziert, die der Belegschaft auf<br />

den Nägeln brennen. Das sind zum ersten die Qualität der<br />

Einarbeitung neuer Mitarbeiter, zum zweiten die weitere<br />

Verbesserung der Kommunikation und Koordination in und<br />

zwischen den Bereichen sowie zum dritten die Führungstätigkeit<br />

der Vorgesetzten. „Vor allem der dritte Punkt wurde<br />

in der Vergangenheit nur vage behandelt. Mit Unterstützung<br />

des RKW Sachsen und der Hochschule Zittau/Görlitz<br />

haben wir einen Fragebogen zur Vorgesetztenbewertung<br />

und zu dessen Auswertung entwickelt, der nun konkrete<br />

Anhaltspunkte zu den Stärken und Schwächen jeder Führungskraft<br />

liefert“, informiert Hans-Ulrich Kaiser.<br />

Bis Jahresende erfolgt in Gesprächsrunden zwischen<br />

den Vorgesetzten und ihren Teams eine kritische Auseinandersetzung<br />

mit dem Führungsverhalten. Ebenso werden<br />

Wege zur Verbesserung besprochen. Das geschieht me<strong>ist</strong><br />

in Runden zwischen vier und 14 Personen. Auch für die<br />

Moderation dieser Gespräche gibt das RKW Sachsen Coaching-Unterstützung.<br />

Bei digades zeigt der Wandel seit 2008 Spuren. „Die<br />

Mitarbeiter haben den Betrieb als ihr Unternehmen angenommen.<br />

Die Führungskräfte setzen ihre Rolle als Initiator,<br />

Motivator und Regulativ immer besser um. Damit wird der<br />

Sinn und Zweck weiterhin notwendiger Veränderungen<br />

deutlich besser verstanden und realisiert. Deshalb werden<br />

wir diesen eingeschlagenen Weg unbedingt fortsetzen“, so<br />

das Resümee von Hans-Ulrich Kaiser.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

43


Aktuelles aus den Firmen<br />

Kurz berichtet<br />

Botschaftertreffen<br />

Martina Hübner, Geschäftsführerin der Annaberger<br />

Backwaren GmbH und Botschafterin des Erzgebirges.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Annaberg-Buchholz. Das Regionalmanagement<br />

Erzgebirge veranstaltete am 16. November das „4.<br />

Treffen der Botschafter des Erzgebirges“. Gastgeberin<br />

war Martina Hübner, Geschäftsführerin der<br />

Annaberger Backwaren GmbH. Seit über zweieinhalb<br />

Jahren werben Persönlichkeiten aus den Bereichen<br />

Wirtschaft, Kultur, Politik und Sport ganz offiziell<br />

bei ihren Kunden und Partnern für das Erzgebirge<br />

als Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region.<br />

Mit Ernennung der ersten Botschafter am 19. März<br />

2011 startete das Botschaftermarketing als ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Marketingkampagne für den<br />

Wirtschaftsstandort Erzgebirge. Inzwischen wurden<br />

77 Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen des<br />

gesellschaftlichen Lebens ausgezeichnet - Menschen,<br />

die sich seit längerer Zeit für ihre Region Erzgebirge<br />

engagieren.<br />

Nun wurden weitere sechs Botschafter ernannt:<br />

Gerhild Sacher, geschäftsführende Gesellschafter<br />

Sacher & Co. GmbH, Mike Bielagk, Geschäftsführer<br />

Kabeljournal GmbH, Martin Fenzl, Geschäftsführer<br />

Testa Motari Design Manufaktur, Jörn und Daniel<br />

Meyer, Inhaber, Gesellschafter und Geschäftsführer<br />

Meyer Drehtechnik GmbH, Dr. Gert Pfeilschmidt,<br />

Bereichsleiter Einkauf und Log<strong>ist</strong>ik enviaM und Repräsentant<br />

für das Erzgebirge sowie Joachim Reuter,<br />

Werkleiter Handtmann Leichtmetallgießerei.<br />

PM/CH<br />

44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Vorbild für ganz Deutschland<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der IMM Gruppe,<br />

Prof. Detlev Müller, während der Preisverleihung mit<br />

dem Pokal zum „PREMIER-Final<strong>ist</strong>en“<br />

Foto: Boris Löffert<br />

Mittweida/Berlin. Der 18. Wettbewerb „Großer<br />

Preis des Mittelstandes 2012“ erlebte am 20. Oktober<br />

im Berliner Hotel Maritim seinen Höhepunkt.<br />

Mit den Auszeichnungen „Premier-Ehrenplakette“,<br />

„Premier“, „Premier-Final<strong>ist</strong>“, „Premier-Bank“ des<br />

Jahres und „Premier-Kommune“ wurden die bundesweit<br />

jährlich nur einmal zu vergebenden Sonderpreise<br />

überreicht.<br />

Nachdem die IMM Gruppe schon 2005 Pre<strong>ist</strong>räger<br />

des „Wirtschafts-Oskars“ und 2011 mit der<br />

Ehrenplakette für bereits ausgezeichnete Pre<strong>ist</strong>räger<br />

geehrt worden war, durfte nun Prof. Detlev Müller,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der IMM Gruppe,<br />

den „Premier-Final<strong>ist</strong>en“ entgegennehmen. Neben<br />

der IMM Gruppe erhielten drei weitere Firmen aus<br />

Nordrhein-Westfalen und Bayern, den begehrten<br />

Preis. Damit hat sich der sächsische Elektronikdienstle<strong>ist</strong>er<br />

für die nächste und höchste Stufe im<br />

Wettbewerb, den „Premier“ qualifiziert.<br />

„Der Dank gebührt unseren Mitarbeitern, die sich<br />

über das Dienstliche hinaus, auch privat für IMM<br />

engagiert haben und engagieren. Sie haben einen<br />

wichtigen Beitrag zum Erreichen des Preises gele<strong>ist</strong>et!“<br />

versichert Prof. Müller. Denn der Wettbewerb<br />

fragt ausdrücklich nicht nur nach betriebswirtschaftlichen<br />

Erfolgen oder nur nach Beschäftigungsoder<br />

Innovationskennziffern, sondern bewertet ein<br />

Unternehmen in seiner Gesamtheit und seine Rolle<br />

in der Gesellschaft. PM/CH<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114401<br />

Aktivitäten in Sachsen gebündelt<br />

USK auf der diesjährigen SIT in Chemnitz.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Limbach-Oberfrohna. Thilo Utz – nach dem Tode<br />

seines Vaters Karl Utz im Jahr 2008 mittlerweile<br />

geschäftsführender Hauptgesellschafter – betreibt<br />

seit Jahresbeginn die Neuordnung der UTZ GRUP-<br />

PE. Das Wachstum der UTZ GRUPPE, jedoch auch<br />

notwendige Veränderungen im Management am<br />

Stammsitz sind hierfür die wesentlichen Motive.<br />

Die zunächst von ihm verfolgte Absicht, das ursprünglich<br />

von seinem Vater in Korb gegründete Unternehmen<br />

FIX Maschinenbau GmbH durch Veräußerung<br />

an einen geeigneten Investor unter Beibehaltung<br />

des Unternehmensnamens sowie des weitest<br />

gehenden Schutzes der Arbeitsplätze am Standort<br />

zu erhalten, musste mangels überzeugender Erwerberstrategien<br />

von ihm gestoppt werden.<br />

Dazu Thilo Utz im Sommer dieses Jahres: „Die<br />

von den Investoren im Rahmen der geführten Verhandlungen<br />

vorgestellten Strategien konnten uns<br />

jedoch letztlich weder im Handling noch im Konzept<br />

überzeugen. Sie entsprachen insgesamt nicht den<br />

von uns für einen solchen Veräußerungsprozess aufgestellten<br />

Kriterien. Wir haben uns deshalb entschieden,<br />

von einer Veräußerung der FIX Maschinenbau<br />

GmbH Abstand zu nehmen.“<br />

Schließlich wurde in der UTZ GRUPPE einvernehmlich<br />

die Entscheidung getroffen, die FIX Maschinenbau<br />

GmbH auf die in der Marktposition sowie<br />

Strategie ausgezeichnet aufgestellte USK noch im<br />

Geschäftsjahr 2012 zu verschmelzen. Damit werden<br />

die Aktivitäten des Sondermaschinenbaus in einem<br />

Unternehmen gebündelt, der Marktauftritt vereinheitlicht<br />

sowie der Geschäftsbetrieb beider Unternehmen<br />

unter eine einheitliche sächsische Leitung<br />

und Organisation gestellt. PM/CH


Aktuelles aus den Firmen<br />

Agieren statt reagieren<br />

Die RKW-Jahrestagung stellte spannende Beispiele zu<br />

Veränderungsprozessen in sächsischen Firmen vor<br />

Die RKW Sachsen GmbH erfüllt im Jahr rund<br />

26.700 Beratungsaufträge. Mitte Oktober lud sie<br />

Unternehmerinnen und Unternehmer zur Jahrestagung<br />

in das Radisson Blu Parkhotel in Radebeul<br />

ein. Fotos: RKW Sachsen GmbH<br />

Wie bege<strong>ist</strong>ert man Zuhörer mit dem Thema Einkauf? Adalbert Schmaus, Geschäftsführer<br />

der Schmaus GmbH aus Hartmannsdorf, gelang dies bestens auf der Jahrestagung<br />

des RKW Sachsen am 16. Oktober in Radebeul. Am Beispiel zweier unterschiedlicher<br />

Textmarker erläuterte er eindrucksvoll den Unterschied zwischen billig<br />

und günstig. Mit einem neuen Geschäftsmodell erzieht er zur Sparsamkeit: mit einer<br />

Flatrate für Büromaterial. „Wir wollen fair mit Kunden umgehen.", betonte der<br />

Geschäftsmann. Statt aus der Handelsspanne erwächst der Gewinn aus einer Beratungsdienstle<strong>ist</strong>ung.<br />

Um Materialeffizienz, Automatisierung von Geschäftsprozessen und geschicktes Personalmanagement<br />

ging es in den weiteren Referaten. Unter dem Motto „Prozesse im Wandel – agieren statt<br />

reagieren" stellten die aus sehr unterschiedlichen Branchen stammenden Firmenvertreter ihre persönlichen<br />

Erfahrungen, Ideen und Lösungsansätze vor. „Prozesse aus anderer Perspektive zu betrachten<br />

hilft, Potenziale zu erkennen", befand Jens Junker, Geschäftsführer der RKW Sachsen GmbH.<br />

Nicht nur aufgrund von Preissteigerungen sehen sich Unternehmen gezwungen, ihre Ressourcen<br />

effizient zu nutzen. Auch der umsichtige Personaleinsatz und die kontinuierliche Prozessoptimierung<br />

tragen dazu bei, Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. „Agieren kann ich<br />

nur, wenn ich weiß, wohin die Reise geht", sagte Udo Wehner, Bereichsleiter der IAV GmbH Chemnitz.<br />

In seinem Referat befasste er sich mit aktuellen Veränderungen in der Automobilindustrie. „Wir<br />

müssen Antworten auf weltweit unterschiedliche Marktanforderungen finden", sagte er weiter.<br />

Wie man Mitarbeiter in den Wandel wirksam einbezieht und eine lebendige Unternehmenskultur<br />

etabliert, legte Hans-Ulrich Kaiser, Leiter Personalwesen in der digades GmbH Zittau, eindrucksvoll<br />

dar. Der Elektronikspezial<strong>ist</strong> und Zulieferer der Automobilindustrie durchlief wie viele andere Firmen<br />

Ende 2008 eine schwere Unternehmenskrise. Zur Lösung verschiedener Probleme suchte man<br />

sich mit dem Internationalen Hochschulinstitut Zittau einen externen Partner. Mitarbeitergespräche,<br />

Befragungen, Gesprächsrunden und Workshops führten dazu, dass neue Unternehmensleitlinien<br />

und Zielkennzahlen aufgestellt wurden, die die Mitarbeiter aller Ebenen selbst erarbeiteten.<br />

Was sich so kurz zusammenfassen lässt, beinhaltet jedoch einen langwierigen und schwierigen Prozess.<br />

„Wir haben den Wandel selbst bestimmt - und gehandelt", konstatierte Hans-Ulrich Kaiser<br />

letztendlich stolz. Simone Pflug<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114501<br />

Die Beratungsangebote erfolgen branchenübergreifend.<br />

Auch zur Jahrestagung legten Referenten<br />

aus sehr unterschiedlichen Branchen ihre Konzepte<br />

und Lösungsvorschläge dar.<br />

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Ambitionen sind im TCC genau richtig.<br />

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Aktuelles aus den Firmen<br />

Fuß gefasst im Nahen Osten<br />

Bibliotheksausstattung Lenk GmbH Schönheide richtet komplette Universitätsbibliothek im Irak ein<br />

Ihren ersten Großauftrag im kurdischen Teil des Irak<br />

nimmt jetzt die Bibliotheksausstattung Lenk GmbH<br />

in Angriff. Das Unternehmen aus dem erzgebigischen<br />

Schönheide richtet in den kommenden Wochen<br />

eine komplette Universitätsbibliothek in Kurd<strong>ist</strong>an<br />

ein. Ein erster Lastzug mit zum größten Teil im eigenen<br />

Haus gefertigten Möbeln war bereits im August<br />

vom Firmengelände in Schönheide in das über 4000<br />

Kilometer entfernte Sulaimaniya gestartet.<br />

Dort wird eine große Universität komplett neu gebaut. Junge<br />

Iraker werden hier künftig eine gehobene Ausbildung erhalten.<br />

Mit dem Komplettauftrag zur Einrichtung und Ausstattung<br />

mit Möbeln, Technik und Zubehör le<strong>ist</strong>et die Firma<br />

Lenk dazu einen wichtigen Beitrag. Dabei handelt es sich<br />

um den größten und komplexesten Auftrag in der Firmengeschichte.<br />

In den nächsten Wochen werden fast wöchentlich<br />

weitere Lastzüge mit Ziel Irakisch-Kurd<strong>ist</strong>an das Schönheider<br />

Firmengelände verlassen. Ende des Jahres <strong>ist</strong> vor Ort<br />

die Montage geplant.<br />

Die Bibliotheksausstattung Lenk GmbH <strong>ist</strong> bereits seit<br />

2010 im arabischen Markt tätig. Der Einstieg war damals<br />

die Bibliothek des Stat<strong>ist</strong>ic Centers in Abu Dhabi, Vereinigte<br />

Arabische Emirate. Bei der Internationalen Baumesse in<br />

Katars Hauptstadt Doha, bei der sich die Lenk GmbH am<br />

Auf Expansionskurs<br />

Hallenser Firma mit Niederlassung in Zwickau<br />

Eine neue Niederlassung in Zwickau eröffnete am 1. Oktober die GP Baumaschinen<br />

GmbH Halle. Dafür wurden zwei Millionen Euro investiert. Für dieses<br />

Jahr hat das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 50 Millionen Euro<br />

aus Handel, Service und Mietpark geplant. Damit etabliert sich das Unternehmen<br />

als führender Baumaschinenanbieter mit Sitz im Osten Deutschlands. Neben<br />

dem Vertrieb von Komatsu Baumaschinen bietet das Unternehmen einen Mietpark<br />

mit Maschinen aus allen Segmenten.<br />

Die GP Baumaschinen GmbH Halle gehört zur GP Günter Papenburg Unternehmensgruppe,<br />

die 1963 als Familienunternehmen in Hannover gegründet<br />

wurde. Bundesweit arbeiten über 3000 Mitarbeiter in den Sparten Gewinnung<br />

von Rohstoffen, Produktion von Baustoffen, im Hoch-, Tief-, Straßen- und Gleisbau<br />

sowie im Baumaschinenhandel und -service, in der Spedition sowie in der<br />

Entsorgung einschließlich Recycling und Deponierung. Das Unternehmen <strong>ist</strong> seit<br />

1990 Ansprechpartner für Baumaschinentechnik in Sachsen-Anhalt, Teilen von<br />

Niedersachsen sowie Berlin-Brandenburg und ab jetzt auch im Raum Sachsen<br />

und den angrenzenden Teilen Thüringens. Wolfgang Baltzer<br />

46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

sächsischen Gemeinschaftsstand beteiligte, knüpfte das<br />

Unternehmen aus dem Erzgebirge Kontakte in verschiedene<br />

angrenzende Länder der arabischen Halbinsel. Als Gäste<br />

des Königshauses von Kuwait nutzten die Schönheider die<br />

Gelegenheit, sowohl die eigene Firma als auch befreundete<br />

sächsische Partnerunternehmen und insbesondere das<br />

Erzgebirge als Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region<br />

vorzustellen. Im Ergebnis der Präsentation erhielt die Firma<br />

Lenk den Auftrag zur Fachberatung der Einrichtung einer<br />

ganzen Universitätsbilbliothek.<br />

Bei einer zweiten Messebeteiligung Anfang des Jahres<br />

entschlossen sich die Erzgebirger, gemeinsam mit vier weiteren<br />

sächsischen Unternehmen eine Kooperationsgruppe<br />

zu gründen und eine Niederlassung in Katar aufzubauen.<br />

Vor Ort kooperiert man mit einem Partner, dessen Sponsor<br />

ein Cousin des Emirs von Katar <strong>ist</strong>. Die Räumlichkeiten<br />

der Niederlassung in der Nähe des Flughafens sollen auch<br />

anderen Geschäftsleuten zur Verfügung stehen, die in Zu -<br />

kunft stärker mit dem arabischen Markt zusammenarbeiten<br />

möchten.<br />

Für weitere Aufträge im Nahen Osten macht sich derweil<br />

Jürgen Lenk, Botschafter des Erzgebirges und Geschäftsführer<br />

der Bibliothekseinrichtung Lenk GmbH Schönheide,<br />

stark. Zu entsprechenden Konsultationen fliegt er erneut in<br />

den Irak. Wolfgang Baltzer<br />

Empfindliches<br />

sicher<br />

verpacken<br />

Das Gelände des neu gebauten Campus<br />

der Universität Sulaimaniya im Irak.<br />

INDUSTRIE-<br />

VERPACKUNGEN<br />

www.isl-serba.de<br />

Telefon: 03 66 91/ 465-0<br />

Hintergrund<br />

Als Initiative der 12 größten<br />

Städte des Erzgebirges und des<br />

Erzgebirgskreises versteht sich<br />

das Regionalmanagement Erzgebirge<br />

als Dienstle<strong>ist</strong>er und<br />

Promoter der Region. Im Projekt<br />

„Erzgebirge 2020“ soll das Erzgebirge<br />

durch ein aktives Regional-<br />

und Standortmarketing als<br />

Wirtschaftsstandort und lebenswerte<br />

Region in Deutschland<br />

bekannt gemacht werden.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114601


Geballte Lösungskompetenz<br />

Internationale Markführer zeigen auf intec/Z, wie aktuelle Herausforderungen bewältigt werden können<br />

Dr. Deliane Träber, Geschäftsbereichsleiterin<br />

der Leipziger Messe GmbH.<br />

Foto: Leipziger Messe<br />

Übersicht zum<br />

Fachprogramm:<br />

25./26.02.2013<br />

Internationaler Fachkongress<br />

MicroCar 2013<br />

26.02.2013<br />

6. ACOD-Kongress 2013<br />

27.07.2013<br />

3. Kongress Ressourcen -<br />

effiziente Produktion<br />

28.02.2013<br />

20. Leipziger Fachseminar der<br />

Deutschen Gesellschaft für Galvano-<br />

und Oberflächentechnik<br />

4. Fachforum Qualität<br />

01.03.2013<br />

Studententag<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.messe-intec.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114701<br />

Technologisches Know-how und heimische Indus -<br />

trieproduktion bilden nach wie vor die entscheidenden<br />

Stärken Deutschlands. Ein eindrucksvolles<br />

Bild davon wird einmal mehr das Messedoppel<br />

intec/Z vermitteln. „Wir zeigen hier alles vom kleins -<br />

ten Zulieferteil über die hochkomplexe Baugruppe<br />

bis zum funktionsfähigen Bearbeitungszentrum",<br />

betont Geschäftsbereichsleiterin der Leipziger<br />

Messe, Dr. Deliane Träber, im Gespräch mit dem<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>. Die Fachmesse für Fertigungstechnik,<br />

Werkzeugmaschinen- und Sondermaschinenbau<br />

intec sowie die Internationale Fachmesse<br />

für Teile, Komponenten, Module und Technologien<br />

Z finden vom 26. Februar bis 1. März 2013 in Leipzig<br />

statt.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Bereits im August konnten Sie<br />

hervorragende Anmeldezahlen vermelden. Wo sehen<br />

Sie die hauptsächlichen Gründe für diesen Erfolg?<br />

Dr. Deliane Träber: Beide Messen wachsen seit langem<br />

erfolgreich, vor allem seitdem sie im Verbund stattfinden.<br />

So hat die intec an Reichweite gewonnen. Weltweit tätige<br />

Marktführer sind mittlerweile zu Stammausstellern<br />

geworden.<br />

Nun zu den Gründen: Mit dem wirtschaftlichen Erstarken<br />

des Maschinen- und Anlagenbaus sowie der Automobilzulieferindustrie<br />

<strong>ist</strong> hier ein interessanter Absatzmarkt<br />

für Investitionsgüter entstanden. Dem entsprechend hat<br />

sich das inhaltliche Angebot der Messe entwickelt. Aussteller,<br />

vor allem aus Baden-Württemberg, Bayern, Nord -<br />

rhein-Westfalen und Sachsen zeigen hier ihre Maschinen.<br />

Und unser Messegelände <strong>ist</strong> ideal dafür geeignet, dass hier<br />

auch große Maschinen angeliefert und in Funktion demonstriert<br />

werden können. Wir haben den Platz, die Infrastruktur<br />

und den Service, der dies ermöglicht. Von Anfang<br />

an <strong>ist</strong> ebenso die Synergie zwischen beiden Messen ein<br />

entscheidendes Argument für die Aussteller. Zudem sind<br />

wir ein Teil des Maschinenbau-Netzwerkes, d. h. wir sind<br />

ständig im persönlichen Kontakt mit den Vertretern der<br />

Branche. Dabei werden wir auch tatkräftig von unserem<br />

Messebeirat unterstützt.<br />

WJ: Sie haben darauf hingewiesen, dass sich hier<br />

in Mitteldeutschland wieder ein Absatzmarkt für<br />

Treffpunkt<br />

Investitionsgüter entwickelt hat. Wie schaffen Sie<br />

es nun, dass tatsächlich potenzielle Kunden der<br />

Aussteller zur Messe kommen?<br />

Träber: Die entscheidende Voraussetzung dafür <strong>ist</strong> das<br />

Ausstellerangebot. Und dies können wir sehr umfangreich<br />

und repräsentativ anbieten. Seit je her haben intec und Z<br />

einen hohen Anteil an Fachbesuchern. Etwa 87 Prozent<br />

gab in der Befragung 2011 an, Einfluss auf Einkaufs- und<br />

Investitionsentscheidungen zu haben. Nicht selten hatten<br />

sie ein konkretes Vorhaben in der Planung, für das sie auf<br />

der Messe Partner, Lösungsvorschläge und Ausrüstung suchten.<br />

An diese Besucher richten wir unsere Werbung ganz<br />

gezielt, sowohl in Print- und Online-Medien. In Zusammenarbeit<br />

mit unseren Netzwerken werben wir auch in Polen,<br />

Tschechien, Österreich, Schweiz, Russland, Italien und Belorussland<br />

Besucher an.<br />

WJ: Der VDMA vermeldete Mitte Oktober, dass<br />

die Lage im ostdeutschen Maschinenbau angespannt<br />

<strong>ist</strong>. Wie reagieren Sie darauf als Messeveranstalter?<br />

Träber: Solche Einschätzungen betreffen die Branche nicht<br />

als Ganzes und verunsichern eher. Es gibt da große Unterschiede<br />

zwischen den einzelnen Sparten. Was wir aber<br />

ganz klar sehen <strong>ist</strong>, dass sich die Unternehmen kreativ auf<br />

neue Herausforderungen einstellen. Und dafür wollen wir<br />

eine Plattform bieten.<br />

WJ: Welche Themen spielen vor diesem Hintergrund<br />

im Fach- und Rahmenprogramm der beiden Messen<br />

2013 eine zentrale Rolle?<br />

Träber: Im Mittelpunkt stehen die Prozessoptimierung<br />

und der effiziente Einsatz von Ressourcen. Unter anderem<br />

findet der 3. Kongress „Ressourceneffiziente Produktion“<br />

statt, den das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik IWU ausrichtet. Zudem organisieren<br />

wir gemeinsam mit dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik<br />

der TU Dresden die Sonderschau „Bearbeitung<br />

neuartiger Werkstoffe und Werkstoffverbunde“ unter<br />

den Bedingungen der Serienfertigung. Des Weiteren sind<br />

der Internationale Fachkongress MicroCar und der ACOD-<br />

Kongress Teil des Rahmenprogramms.<br />

Gespräch: Claudia Hillmann<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

47


Treffpunkt<br />

Vielfalt und Benefiz<br />

Die Dresdner WEITSICHT überzeugte zum 2. Mal mit umfangreichem Seminarprogramm und Benefizminute<br />

Rund 100 Aussteller aus sehr unterschiedlichen Branchen<br />

präsentierten ihre Produkte, Ideen und Dienstle<strong>ist</strong>ungen am<br />

18. und 19. Oktober auf dem Dresdner Wirtschaftsevent<br />

„WEITSICHT". Die Messe auf dem Flughafen Dresden International<br />

erlebte jetzt ihre zweite Auflage und soll fortgesetzt<br />

werden. „Wir versuchen natürlich, das Gesamtkonzept<br />

in jedem Jahr zu verbessern und neue Ideen einfließen<br />

zu lassen. Eine Sache, an der wir aber festhalten werden,<br />

<strong>ist</strong> der karitative Charakter, der durch die Benefiz -<br />

minuten verdeutlicht wird", so Initiator und Organisator<br />

Roland Hess. Zur Benefizminute erhalten Aussteller die Gelegenheit,<br />

ihre Firma kurz vorzustellen - gegen eine kleine<br />

Spendensumme. Der Erlös geht in diesem Jahr an die HOPE-<br />

Kapstadt-Stiftung, die sich für HIV-positive und an Aids<br />

erkrankte Menschen in Südafrika engagiert, insbesondere<br />

für Kinder. Aussteller bedauerten, dass am ersten Messetag<br />

das Besucherinteresse zu wünschen übrig ließ, nutzten<br />

Erneut mehr Mutmacher<br />

48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

jedoch gleich die Möglichkeit zum Netzwerken untereinander.<br />

„Das Interesse an unserem Unternehmen <strong>ist</strong> sehr<br />

groß, ich habe schon keine Visitenkarten mehr.", sagte Dr.<br />

Peter Gläser, Geschäftsführer der Alphacon GmbH, die im<br />

vogtländischen Falkenstein selbst entwickelte Kleinwindkraftanlagen<br />

fertigt. „Wir wollten mit unserer Präsenz auf<br />

der Weitsicht unsere Bekanntheit steigern und Netzwerkpartner<br />

finden. Das <strong>ist</strong> uns in jedem Fall gelungen." In diesem<br />

Jahr ebenfalls zum ersten Mal dabei waren die Süd-<br />

Leasing und SüdFactoring GmbH, die viele Kontakte knüpfen<br />

konnte. Leider fanden die Seminare zu Motivation und<br />

Persönlichkeit trotz hochkarätiger Referenten nur mäßig<br />

guten Anklang.<br />

Mit den vielen unterschiedlichen Möglichkeiten, neue<br />

Kontakte zu knüpfen, alte aufzufrischen und persönlich ins<br />

Gespräch zu kommen, stellte die Messe WEITSICHT erneut<br />

ihre Vielfalt unter Beweis. SP/SR<br />

Mittelständische Unternehmer zeigten sich in Leipzig gegenseitig Lösungen auf<br />

Fast 3800 Teilnehmer und 150 Aussteller kamen am 11.<br />

Oktober auf dem 8. Mittelständischen Unternehmertag in<br />

Leipzig zusammen. Ein beherrschendes Thema war die sich<br />

verschärfende Fachkräftesituation im Mittelstand. Dabei<br />

ging es weniger darum, erneut den Mangel zu beklagen als<br />

Lösungen aufzuzeigen. Wie es beispielsweise Unternehmen<br />

schaffen, junge Leute für sich zu gewinnen und ihre<br />

Le<strong>ist</strong>ungsbereitschaft herauszufordern, stellte das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

in seinem Vortrag „Generation Y – Was<br />

zukünftige Zielgruppen wollen und wie wir sie gewinnen“<br />

dar. Insgesamt vermittelten 80 Seminare, Vorträge und<br />

Workshops praxisrelevantes Managementwissen u. a. zu<br />

Unternehmensführung, Gesundheit, Log<strong>ist</strong>ik und IT. CH<br />

Foto links:<br />

Roland Hess im Gespräch mit<br />

Ausstellern. Foto: Medienkontor<br />

Foto rechts:<br />

In diesem Jahr war auch das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

mit einem eigenen Stand<br />

vertreten und beliebter und begehrter<br />

Anlaufpunkt für Aussteller und Besucher.<br />

Foto: Stefanie Rudolph<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114801<br />

Thomas Sattelberger, ehemaliger Telekom-Personalvorstand<br />

und Themenbotschafter<br />

der Initiative Neue Qualität der<br />

Arbeit, hob auf dem MUT u.a. die<br />

Bedeutung der Personalführung für<br />

die Bindung von Arbeitskräften an<br />

Unternehmen hervor.<br />

Foto: Stefan Waldek<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.mittelstaendischer-unternehmertag.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114802


„Gold wert“<br />

Kooperationsbörse der Zuliefererindustrie Erzgebirge<br />

traf erneut den Nerv der Wirtschaft<br />

Landrat Frank Vogel beim Rundgang im<br />

Gespräch am Stand der Auerbacher<br />

Maschinenfabrik.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Franz Honis (re.) vom tschechischen<br />

Unternehmen SILVERATECH s.r.o. im<br />

Gespräch mit dem Geschäftsführer<br />

Hans-Jörg Herold von der Zehnder<br />

Pumpen GmbH.<br />

Foto: Stefan Hohme<strong>ist</strong>er<br />

Die Wirtschaftskraft des<br />

Erzgebirgskreises in Zahlen<br />

� Mit 98 Industriebeschäftigten<br />

pro 1.000 Einwohner verzeichnet<br />

der Erzgebirgskreis<br />

die höchste Industriedichte<br />

Sachsens.<br />

� Im Erzgebirgskreis gibt es<br />

ca.27.000 Unternehmen ohne<br />

freie Berufe. (Quelle: Stat<strong>ist</strong>ik<br />

Unternehmen der Handwerkskammer<br />

und IHK )<br />

� Davon sind rund 6500 Handwerksbetriebe,<br />

damit we<strong>ist</strong><br />

der Kreis auch die größte<br />

Handwerksdichte in Sachsen<br />

(17 Handwerksbetriebe auf<br />

1000 Einwohner) auf<br />

� Die Wirtschaftskraft des Erzgebirges<br />

profitiert maßgeblich<br />

vom bestehenden Branchenmix<br />

der Region, aus<br />

Metall- und Kunststoffverarbeitung,<br />

Werkzeugbau,<br />

Maschinenbau, Elektrotechnik<br />

und Textilindustrie<br />

wirtschaftsjournal.de/id12114901<br />

Es herrschte dichtes Gedränge am 24. Oktober in<br />

der Dreifeldhalle des Berufsschulzentrums für Technik<br />

„Erdmann Kircheis"der Großen Kreisstadt Aue.<br />

Schließlich ging es den über 100 ausstellenden<br />

Unternehmen und den zahlreichen Besuchern darum,<br />

miteinander ins Geschäft zu kommen. Die Platzkapazitäten<br />

der Kooperationsbörse waren damit restlos<br />

ausgeschöpft.<br />

Die Aussteller kamen vor allem aus den Bereichen Metall,<br />

Kunststoff, Holz, Elektronik/IT und Textil. Dazu demonstrierten<br />

die regionalen Hochschulen ihr Forschungsprofil. Dabei<br />

stand weniger die Darstellung eine breiten Le<strong>ist</strong>ungsschau<br />

als die Erschließung von Geschäftsmöglichkeiten im Vordergrund.<br />

Dies traf den Nerv der teilnehmenden Firmen. „Die<br />

Kooperationsbörse <strong>ist</strong> Gold wert"! Mit diesen Worten<br />

beschrieb Heinz Zickmantel, Geschäftsführer der Laser-Tech<br />

Olbernhau GmbH und Botschafter des Erzgebirges, die in<br />

diesem Jahr bereits zum siebenten Mal stattfindende Veranstaltung.<br />

Der jährliche Wechsel des Austragungsortes,<br />

aber auch die außerordentlich gute Vorbereitung tragen<br />

zum Erfolg der eintägigen Messe und damit zur Verbesserung<br />

der Zusammenarbeit verschiedener Firmen in der Region<br />

bei, so Zickmantel weiter. Auch Anja Oberender, Geschäftsführerin<br />

der Wobek Design GmbH und ebenfalls Erzge-<br />

Treffpunkt<br />

Wie schnell <strong>ist</strong> Ihr Kunden -<br />

service? Mehr auf Seite 16-17<br />

www.cape-it.de<br />

birgsbotschafterin, lobte das Konzept der Veranstaltung.<br />

Informieren – Kontaktieren – Kooperieren: Genau darum<br />

geht es auf der Kooperationsbörse.“<br />

Die feierliche Eröffnung übernahm traditionell der<br />

Schirmherr der Veranstaltung – Landrat Frank Vogel. Dieser<br />

betonte neben der steigenden Wichtigkeit miteinander<br />

kooperierender Unternehmen und den daraus resultierenden<br />

zusätzlichen Marktchancen vor allem auch die zunehmende<br />

Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Erzgebirge.<br />

Ergänzend dazu hob Gert Bauer, Präsident der IHK-Regionalversammlung<br />

Erzgebirge in seiner Ansprache die enorme<br />

Bedeutung eines persönlichen Miteinanders hervor.<br />

Jenseits des World Wide Web und der virtuellen Welt sei es<br />

vor allem wichtig, wirtschaftliche Kontakte von Angesicht<br />

zu Angesicht zu knüpfen, alte Kontakte zu pflegen und die<br />

Wertschöpfung in der Erzgebirgsregion zu erhöhen. Dies<br />

bezieht sich auch auf deren tschechischen Teil. Etwa 50<br />

Besucher kamen aus dem Nachbarland, um auf der diesjährigen<br />

Kooperationsbörse bestehende Kontakte zu<br />

pflegen und neue Geschäfte anzubahnen.<br />

Initiiert wurde die Veranstaltung vom Erzgebirgskreis,<br />

der WFE GmbH, der IHK Chemnitz – Region Erzgebirge<br />

sowie in diesem Jahr von der Industrie- und Gewerbe -<br />

vereinigung Aue e. V..<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

49


Treffpunkt<br />

Fachkräftegewinnung <strong>ist</strong> Thema auf dem Mitteldeutschen Unternehmertag:<br />

„Viele kleine Dinge können<br />

etwas bewirken"<br />

Am 5. Dezember 2012 lädt der mittlerweile 9. Mitteldeutsche<br />

Unternehmertag nach Leipzig ein. Er wird<br />

erneut Unternehmer sowie deren leitende Angestellte<br />

mit Vertretern von Banken, Eigenkapitalinvestoren,<br />

Unternehmensberatungen und Wirtschaftskanzleien<br />

zusammenführen, um Partnerschaften<br />

zu generieren und Hilfestellung bei der<br />

Beantwortung der anstehenden Fragen zu geben.<br />

Diese bewegen sich um die Überprüfung der Prozesse und<br />

Produkte, die Anpassung von Kapazitäten, die Flexibilisierung<br />

der Kosten sowie um die Sicherung der Liquidität und<br />

Unternehmensfinanzierung.<br />

Erneut erfolgt dieses Jahr die Kooperation mit der Indus -<br />

trie- und Handelskammer zu Leipzig. Sie wird diesmal den<br />

Teilnehmern aktuelle Fakten und Lösungsansätze zur Fachkräfteproblematik<br />

präsentieren. „Wir möchten unsere Unternehmer<br />

für die Notwendigkeit eines strategischen Personalmanagements<br />

sensibilisieren“, erklärt Wolfgang Topf,<br />

Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig.<br />

Die Fakten dafür liefert das aktuelle Fachkräftemonitoring,<br />

welches alle zwei Jahre erstellt wird. Darin erfragen die<br />

sächsischen Wirtschaftskammern bei den Unternehmen<br />

deren aktuellen und künftigen Fachkräftebedarf. An der<br />

aktuellen Befragung beteiligten sich 1604 Unternehmen<br />

Wachstumsmotor Ostdeutschland<br />

50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

– davon 400 aus dem sächsischen Handwerk. Sie äußerten<br />

sich zu den Themen Fachkräftesicherung, betriebliche<br />

Ausbildung, Personalentwicklung und Weiterbildung.<br />

„Es deutet sich an, dass aus dem steigenden Fachkräftebedarf<br />

ein Fachkräftemangel werden kann. Die Zahl<br />

der Unternehmen mit offenen Stellen hat sich in den vergangenen<br />

zwei Jahren fast verdreifacht. Es werden stärker<br />

denn je echte Fachleute – vor allem in Industrie und<br />

Bau – gesucht. Auch die Zeiträume, bis eine Stelle neu<br />

besetzt <strong>ist</strong>, verlängern sich. Der regionale Wettbewerb<br />

innerhalb Deutschlands um die besten Köpfe spitzt sich<br />

merklich zu und wird in erster Linie über die Konditionen<br />

ausgetragen“, fasst Wolfgang Topf die Ergebnisse des Monitorings<br />

zusammen, das am 25. Oktober der Öffentlichkeit<br />

präsentiert wurde. Daher müssen die Unternehmen neue<br />

Wege bei der Gewinnung und Entwicklung von Fachkräften<br />

gehen. Welche das sein können, welche Handlungsoptionen<br />

sich in der Praxis bereits bewährt haben und<br />

welche politischen Rahmenbedingungen gegeben sein<br />

müssen, wird die IHK zu Leipzig auf dem Mitteldeutschen<br />

Unternehmertag in einer Podiumsdiskussion thematisieren.<br />

„Bereits viele kleine Dinge können etwas bewirken“,<br />

ermutigt Topf die Unternehmer, sich den Herausforderungen<br />

der Fachkräftesicherung zu stellen.<br />

Claudia Hillmann<br />

6. ACOD-Kongress widmet sich neuen Mobilitäts- und Leichtbaukonzepten<br />

„Wachstumsmotor Ostdeutschland – flexibel, innovativ,<br />

international" lautet der Titel des sechsten ACOD-Kongresses,<br />

der parallel zu den Industriemessen intec und Z in<br />

Leipzig stattfindet. Dazu sind am 26. Februar 2013 erneut<br />

Automobilhersteller, Zulieferer, Forschungseinrichtungen,<br />

Politik und Dienstle<strong>ist</strong>er geladen. Ein anspruchsvolles Fachprogramm<br />

wird sich mit neuen Mobilitäts- und Leichtbaukonzepten<br />

und dem Thema Internationalisierung beschäftigen.<br />

Dabei geben Referenten aus Politik, Wirtschaft und<br />

der Branche interessante Einblicke in innovative Konzepte<br />

und Strategien der Automobilindustrie. Im Rahmen einer<br />

Podiumsdiskussion besteht zudem die Möglichkeit, Chancen<br />

und Herausforderungen von Unternehmensansiedlungen<br />

im Ausland zu diskutieren. PM/CH<br />

Angeregte Gespräche im Rahmen des 5. ACOD-Kongresses.<br />

Foto: Rainer Justen<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.convent.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115001<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.acod.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115002


Geld & Kapital<br />

Der Weg des Geldes in Europa<br />

Aktuelle Umfrage untersucht den Zahlungsverkehr in Deutschland<br />

Quelle: EZB<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.ibi.de/zahlungsverkehr<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115101<br />

Mit einer aktuellen Befragung möchte ibi research<br />

an der Universität Regensburg zusammen mit van<br />

den Berg und dem Bank-Verlag ermitteln, was die<br />

aktuellen Trends und Anforderungen im Zahlungsverkehr<br />

sind.<br />

Die Befragung richtet sich an Unternehmen aller Größenklassen<br />

sowie Behörden und Vereine. Der Zahlungsverkehr<br />

befindet sich im ständigen Wandel und Unternehmen,<br />

Behörden und Vereine müssen sich auf starke Veränderungen<br />

einstellen. So <strong>ist</strong> zum Beispiel bald die Nutzung der<br />

bestehenden nationalen Überweisungs- und Lastschriftverfahren<br />

nicht mehr möglich, da sie von europaweit einheitlichen<br />

Zahlungsverfahren, der SEPA-Überweisung und<br />

der SEPA-Lastschrift, abgelöst werden. Dadurch müssen<br />

die Abläufe im Zahlungsverkehr bei den Organisationen<br />

angepasst werden.<br />

In einer aktuellen Befragung von ibi research soll deshalb<br />

analysiert werden, welche Auswirkungen die derzeitigen<br />

Entwicklungen auf den Zahlungsverkehr deutscher<br />

Unternehmen, Behörden und Vereine haben. Die Befragung<br />

wird von der Bank-Verlag GmbH (www.bankverlag.de) und<br />

der van den Berg AG (www.vdb.de) unterstützt.<br />

Unter folgendem Link können Unternehmen, Behörden<br />

und Vereine die Erhebung mit ihren wertvollen Erfahrungen<br />

bereichern: http://www.ibi.de/zahlungsverkehr Die<br />

Beantwortung der Fragen dauert ca. 15-20 Minuten. Die<br />

Aussagen werden selbstverständlich vertraulich behandelt<br />

und anonym ausgewertet.<br />

Die Ergebnisse werden nach Auswertung der Befragung<br />

kostenlos veröffentlicht. Um stets aktuelle Zahlen zur Verfügung<br />

stellen zu können, soll die Befragung kontinuierlich<br />

etwa alle 6 Monate wiederholt werden. Dabei werden<br />

bestimmte Themenfelder rund um den Zahlungsverkehr in<br />

Deutschland näher aufgegriffen.<br />

Hintergrund: Single Euro Payment Area (SEPA)<br />

Nach einer Entscheidung des EU-Parlaments gilt ab<br />

Februar 2014 im Zahlungsverkehr des gesamten Euro-<br />

Raums der Single Euro Payment Area (SEPA). Sowohl<br />

Überweisungen als auch Lastschriften werden darüber<br />

abgewickelt. Das bisherige deutsche DTA-Verfahren wird<br />

abgeschaltet. Das hat Konsequenzen für Banken, Unternehmen<br />

und Verbraucher. Die wichtigsten Änderungen:<br />

� Kontonummer und Bankleitzahl werden durch die<br />

internationale Kundenkennung IBAN/BIC ersetzt,<br />

� der Bankeinzug muss durch ein Fälligkeitsdatum<br />

angekündigt werden,<br />

� Nutzer müssen sich durch eine Mandatsreferenz<br />

eindeutig identifizieren<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

51


Geld & Kapital<br />

Privatbank auf Erfolgsspur<br />

Merkurbank vermeldet auch im 3. Quartal Verbesserungen in den wichtigsten Kennzahlen<br />

Die MERKUR BANK setzt ihre erfolgreiche Entwicklung<br />

fort. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Privatbank<br />

hervor. So konnte sie auch für das dritte<br />

Quartal 2012 Verbesserungen in den wichtigsten<br />

Kennzahlen präsentieren.<br />

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit stieg in den<br />

ersten neun Monaten um 16,5 Prozent auf 3,8 Millionen<br />

Euro. 2011 lag dieser Wert bei 3,2 Millionen Euro. Den<br />

Grund hierfür sieht die Bank vor allem in der guten Entwicklung<br />

des Zinsüberschusses um 7,0 Prozent auf 15,5<br />

Millionen Euro im entsprechenden Zeitraum. Positiv auf<br />

das Ergebnis wirkte sich die Reduzierung der Aufwendungen<br />

für die Risikovorsorge auf 3,2 Millionen Euro aus (2011:<br />

3,9 Millionen Euro). Der Provisionsüberschuss hingegen<br />

sank leicht um 4,2 Prozent auf 6,3 Millionen Euro (2011:<br />

6,5 Millionen Euro). Das Neugeschäftsvolumen der Bauträgerzwischenfinanzierung<br />

erreichte 315,7 Millionen Euro,<br />

was gegenüber dem Vorjahr einen nochmaligen Anstieg<br />

Schenkungsteuer und verdeckte<br />

Gewinnausschüttung<br />

Bei Betriebsprüfungen sind ertragsteuerliche Aspekte der<br />

verdeckten Gewinnausschüttung (vGA) an der Tagesordnung.<br />

Die Schenkungsteuerpflicht von vGA‘s rückt jedoch<br />

vermehrt in den Fokus der Finanzverwaltung. Nach deren<br />

Auffassung liegt ein schenkungsteuerlicher Vorgang vor,<br />

wenn eine Kapitalgesellschaft auf Veranlassung eines Gesellschafters<br />

einer dem Gesellschafter nahestehenden Person<br />

überhöhte Vergütungen zahlt. Die Finanzverwaltung will<br />

damit ein BFH-Urteil vom 7.11.2007 umsetzen, das diese<br />

Auffassung als grundsätzlich möglich erachtete.<br />

Erhält der Angehörige einen Vermögensvorteil, der nicht<br />

durch eine entsprechende Gegenle<strong>ist</strong>ung gegenüber der<br />

GmbH gerechtfertigt <strong>ist</strong>, erfüllt dies den objektiven Tatbestand<br />

einer gewollten vGA. Zugleich liegt darin eine freigebige<br />

Zuwendung des Gesellschafter-Geschäftsführers an<br />

den Angehörigen.<br />

Der subjektive Tatbestand verlangt das Bewusstsein des<br />

Zuwendenden, zur Vermögenshingabe nicht verpflichtet zu<br />

sein. Sind Le<strong>ist</strong>ung und Gegenle<strong>ist</strong>ung deutlich unausgewogen,<br />

wird daraus geschlossen, dass die Unausgewo-<br />

52 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

um 13 Prozent bedeutet. Die Kreditbeanspruchung betrug<br />

266,6 Millionen Euro. In der Leasingrefinanzierung konnte<br />

wiederum ein Neugeschäftsvolumen von 81,1 Millionen<br />

Euro akquiriert werden. Die Kreditbeanspruchung lag bei<br />

209,4 Millionen Euro. Aufgrund hoher Rückflüsse blieb das<br />

beanspruchte Kreditvolumen mit insgesamt 674,4 Millionen<br />

leicht unter dem Vorjahresende. Die Refinanzierung<br />

erfolgt weiterhin überwiegend über Kundeneinlagen in<br />

Höhe von 603,9 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Banken als maßgebliche Refinanzierungsmittel<br />

von Förderanstalten im Zuge der Kreditausreichung an<br />

Firmenkunden betrugen zum Berichtszeitpunkt 63,4 Millionen<br />

Euro. PM/CH<br />

genheit gewollt sei und damit der Wille zur Unentgeltlichkeit<br />

vorliege.<br />

Keine Schenkung liegt bei einer „ungewollten vGA“ vor.<br />

Dabei handelt es sich um Konstellationen zwischen der<br />

Gesellschaft und einem beherrschenden Gesellschafter, bei<br />

denen bereits das Fehlen im Voraus getroffener und eindeutiger,<br />

zivilrechtlich wirksamer Vereinbarungen zur verdeckten<br />

Gewinnausschüttung führen. Das gleiche gilt, wenn<br />

Verträge nicht vertragsgemäß durchgeführt würden. In diesen<br />

Fällen könne in der vGA keine Schenkung unter Lebenden<br />

gesehen werden.<br />

Nach Auffassung der Finanzverwaltung liegt auch bei<br />

Zahlung einer überhöhten Vergütung durch die Kapitalgesellschaft<br />

an einen von mehreren Gesellschaftern eine Schenkung<br />

an den Gesellschafter vor. Dies wird damit begründet,<br />

dass die Zahlung nicht der Erfüllung des Gesellschaftszwecks<br />

diene. Das über die gesellschaftsrechtliche<br />

Beteiligungsquote hinaus Gewährte unterliegt der Schenkungsteuer.<br />

Dr. Marcus Lingel, persönlich haftender<br />

Gesellschafter (phG) und Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung der MERKUR<br />

BANK: „Mit dem aktuellen Quartals -<br />

ergebnis sind wir äußerst zufrieden.<br />

Diese sehr guten Zahlen stimmen uns<br />

nicht nur sehr zuversichtlich für die weitere<br />

Entwicklung im verbleibenden Jahr,<br />

sondern auch für das Ergebnis des<br />

Gesamtjahres 2012.“<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115201<br />

Anzeige<br />

E X P E R T E N<br />

TIPP<br />

Autor und<br />

Ansprechpartner:<br />

Franziska Noll,<br />

Steuerberaterin,<br />

Dipl.-Betriebswirtin<br />

(BA)<br />

Rödl & Partner GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Aue 23-27<br />

D-09112 Chemnitz<br />

Telefon: +49 371 5396-200<br />

Telefax: +49 371 5396-204<br />

chemnitz@roedl.com<br />

www.roedl.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115202


Am Nerv der Zeit<br />

Chemnitzer Künstlerin rückt alte Gebäude ins rechte Licht<br />

Künstlerin Peggy Albrecht<br />

Chemnitzer Motive gehören zum Markenzeichen<br />

der Künstlerin, rechts der<br />

Poelzig-Bau und in der Mitte die Alte<br />

Post.<br />

1974 in Karl-Marx-Stadt geboren,<br />

absolvierte sie später ein<br />

Studium der Angewandten<br />

Kunst an der Westsächsischen<br />

Hochschule Zwickau. Über einen<br />

längeren Zeitraum lebte sie in<br />

England und perfektionierte<br />

ihren Stil. Seit 1998 lebt sie als<br />

freischaffende Künstlerin und<br />

Designerin in Chemnitz, 2006<br />

zog sie mit ihrem Atelier mit<br />

Siebdruckwerkstatt auf dem<br />

Brühl.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.spangeltangel.de<br />

www.peggyalbrecht.de<br />

www.galerie-weise.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115301<br />

Auf dem Weg zu meinem Termin mit der Chemnitzer Künstlerin<br />

Peggy Albrecht laufe ich zum ersten Mal bewusst über<br />

den Chemnitzer Brühl. Die Vergleichbarkeit zu einer Geis -<br />

terstadt lässt mich kurz frösteln. Über manchen Eingängen<br />

sind noch die Namensschilder der einstigen Geschäfte zu<br />

lesen. Wie es hier wohl früher aussah? Mit diesen Fragen<br />

setzt sich auch Peggy Albrecht auseinander, die in der Fußgängerzone<br />

ein Atelier mit anliegendem Geschäft betreibt.<br />

Nicht nur farbliche Kontraste<br />

„Vielen Bürgern sind die leer stehenden Lagerhallen, längst<br />

verfallenen Fabrikgebäude und alten Geschäftshäuser ein<br />

Dorn im Auge. Für mich jedoch sind sie auch ein fester<br />

Bestandteil der Stadtgeschichte“, betont Peggy Albrecht.<br />

„Bedingt durch die H<strong>ist</strong>orie wurden der Stadt Chemnitz ihre<br />

Wurzeln genommen. Heute finden sich auf engstem Raum<br />

Baustiele aus den unterschiedlichsten Epochen. Diese Gegensätze<br />

greife ich in meinen Bildern auf und zeige die Architektur<br />

einer Stadt, die durch Brüche und ständige Veränderung<br />

geprägt <strong>ist</strong>“, so die Künstlerin.<br />

Peggy Albrecht <strong>ist</strong> sicher in der Anwendung der unterschiedlichsten<br />

künstlerischen Techniken, seien es alle nur<br />

möglichen Druckverfahren, sei es die Fotografie und nicht<br />

zuletzt die Malerei. Während das Stadtbild durch die vorherrschenden<br />

architektonischen Kontraste geprägt <strong>ist</strong>, setzt<br />

die Künstlerin bei der Gestaltung ihrer Bilder auf farbliche<br />

Gegensätze. Dem stets dunklen Siebdruck der Gebäude stehen<br />

intensive Farbspiele gegenüber. „Damit hauche ich den<br />

scheinbar toten Räumen wieder Leben ein und setze sie in<br />

ein neues Licht“, so Albrecht. Ein weiterer Aspekt, den die<br />

Künstlerin in ihren Werken verarbeitet, <strong>ist</strong> das Verhalten der<br />

Chemnitzer Bürger. „Viele finden Chemnitz unattraktiv,<br />

gleichzeitig identifizieren sie sich mit der Stadt als ihrer Heimat.<br />

Eben dies macht das Thema für mich umso interessanter.“<br />

KulTour<br />

Kunst im Sächsischen Landtag zu sehen<br />

Dass sie mit dieser Idee den Nerv der Zeit getroffen hat,<br />

zeigt der Erfolg, den sie mit ihren Kunstwerken feiert. Vor<br />

sieben Jahren präsentierte die Galerie Weise zum ersten<br />

Mal die Stadtansichten von Chemnitz. Hier wurden ihre Bilder<br />

sogar für eine Marketingkampagne der Stadt Chemnitz<br />

entdeckt. Im kommenden Frühjahr werden bis zu 100 Werke<br />

im Sächsischen Landtag zu sehen sein. „Der große Reiz der<br />

Bilder entsteht aus der Spannung zwischen Gewesenem<br />

und Möglichem“, so Bernd Weise. „Die Bilder von Peggy<br />

Albrecht erinnern an die Vergangenheit und an die Zeit, in<br />

der wir uns befinden. Sie machen uns deutlich, dass die Vergangenheit<br />

unwiederbringlich <strong>ist</strong> und dass keiner weiß, was<br />

kommen wird.“ Doch nicht nur Chemnitz spielt in den urbanen<br />

Porträts eine Rolle. „Immer wieder bere<strong>ist</strong>e ich verschiedene<br />

Städte, darunter Edinburgh und St. Petersburg.<br />

Alle dabei gewonnenen Eindrücke habe ich in meinen Bildern<br />

verarbeitet“, so die Künstlerin<br />

Vor sechs Jahren eröffnete sie auf dem Chemnitzer Brühl<br />

ein Atelier mit Siebdruckwerkstatt und entwickelte ihr eigenes<br />

Modelabel „Spangeltangel“. Heute präsentiert sich dem<br />

Besucher ein gemütlicher kleiner Laden voller ausgefallener<br />

Kleidung und Taschen. Neben dem Atelier gibt es allerdings<br />

kaum weitere Geschäfte in der verfallenen Fußgängerzone.<br />

Peggy Albrecht kann die Vielzahl an Projekten, die<br />

zur Wiederbelebung des Karees dienen sollten, schon gar<br />

nicht mehr zählen. „Andere Städte träumen von einer Fußgängerzone,<br />

wie wir sie hier haben. Ich bin dennoch zuversichtlich,<br />

dass am Brühl irgendwann wieder Leben einkehren<br />

wird“, sagt sie, als wir uns verabschieden. Bis es allerdings<br />

soweit <strong>ist</strong>, wird Peggy Albrecht die Gebäude weiter<br />

auf der Leinwand zum Leben erwecken.<br />

Stefanie Rudolph<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

53


KulTour<br />

Ayubowan Sri Lanka<br />

Rückkehr ins Paradies – „Lonely Planet“ kürt Tropenparadies im Indischen Ozean zum Top-Reiseziel 2013<br />

Der Monsunregen hat die Straßen blankgewaschen,<br />

als der Flieger morgens auf dem Airport landet.<br />

Doch die Sonne hat bald die Nässe weggeleckt und<br />

verspricht einen tropisch heißen Tag.<br />

Das Paradies hält was es verspricht: Immergrüne Berge mit<br />

ihren nicht endenden Teeplantagen, Flüsse, Wasserfälle,<br />

Regenwald, üppige Pflanzenwelt, langgezogene herrliche<br />

Strände mit sich wiegenden Palmen, die vielen exotischen<br />

Pflanzen, Gewürzbäume und -sträucher, die ewig blühenden<br />

bunten Blumen, Fischer auf Stelzen oder mit kleinen<br />

Booten auf den Wogen des Meeres beim Fischfang. Reisfelder,<br />

Kautschuk- und Kokosnussplantagen in den weiten<br />

Ebenen. Zwischen kleinen Hütten aus Lehm oder Stein spielende<br />

Kinder. In den Wipfeln der Bäume singende Vögel,<br />

springende Affen und rufende Baumhörnchen. In den Flüssen<br />

Warane und Krokodile, Schildkröten und Fische, Elefanten<br />

wild in den Savannen oder als Arbeitstiere bei den<br />

Menschen. Am Straßenrand suchen Kühe etwas zum Futtern,<br />

Büffel ziehen alte Karren durch den Ort.<br />

Es hat sich nichts verändert in den 18 Jahren als wir das<br />

erste Mal unseren Fuß auf die Insel setzten. Die Spuren<br />

eines mörderischen Bürgerkrieges und des entsetzlichen<br />

Tsunamis sind verschwunden. Geblieben sind unsere Freunde,<br />

die wir damals kennen lernten und wegen denen wir<br />

jetzt zurückkehrten: Somalatha, die jeder nur Samantha<br />

nennt, ihr Mann und die beiden Töchter Anoja und Tha nuja.<br />

Sarath gehört erst seit dem Tsunami zur Familie, als Sa -<br />

mantha den elternlosen Jungen adoptierte.<br />

Auch die Dickhäuter brauchen eine Abkühlung. Wilde Elefanten kann man bei Safaris<br />

in den Nationalparks der Insel beobachten oder man besucht das Elefanten-Waisenhaus<br />

in der Nähe der Königsstadt Kandy.<br />

54 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Unsere Freunde begrüßen uns mit dem Willkommensgruß<br />

Ayubowan, falten die Hände vor der Brust und neigen sanft<br />

den Oberkörper.<br />

Ein herzliches, an die Nieren gehendes Wiedersehen,<br />

das bei einer ceylonesischen Mahlzeit gefeiert wird. Auch<br />

das hat sich nicht geändert: Nirgends scheinen die Menschen<br />

so aufrichtig gastfreundlich zu sein wie in Sri Lanka.<br />

Samantha bewirtet uns mir Reis und Curry. Auf den Tisch<br />

kommen Schüsseln mit Reis, Fisch- und Fleischcurrys, Suppe,<br />

Gemüse und Beilagen. Für jeden Gaumen <strong>ist</strong> etwas dabei,<br />

Currys lieblich und Currys scharf wie die Hölle. Es <strong>ist</strong> normal,<br />

so ein Gericht mit nicht weniger als 30 der großen<br />

roten Chilis zu würzen. Das Mahl schmeckt am besten, wenn<br />

man es, wie hier üblich, mit den Fingern ißt. Die Mahlzeit<br />

endet mit einigen der Früchte, die es auf der Insel im Überfluss<br />

gibt. Dazu gehören Papayas, so süß wie in Honig<br />

getränkt, Mangos, von denen es mindestens ein Dutzend<br />

verschiedene Arten auf der Insel gibt, Bananen in noch mehr<br />

Sorten, Mangosteens und Rambutan, Avocados, die mit<br />

Zucker und Sahne serviert werden und die riesige plumpe<br />

Jackfrucht, deren fleischige Samenkapseln von überwältigender<br />

Süße und apartem Aroma sind.<br />

Und doch <strong>ist</strong> einiges anders. Die Insel hat sich weiterentwickelt,<br />

<strong>ist</strong> moderner geworden. Das Computer-Zeitalter<br />

hat auch vor Sri Lanka nicht halt gemacht. Auch das<br />

Leben unserer Freunde <strong>ist</strong> anders geworden. Samantha muss<br />

heute nicht mehr, wie noch vor 18 Jahren, am Strand stehen<br />

und Tour<strong>ist</strong>en aus aller Welt selbstgenähte Kleidung<br />

und Decken feilbieten. Gleich gegenüber unserem Strand-<br />

Gute Freunde aus Sri Lanka: Samantha<br />

und Tochter Anoja.<br />

Wissenswert<br />

Was sind die besten Urlaubsziele<br />

für das kommende Jahr? Der<br />

Reisebuchverlag Lonely Planet<br />

<strong>ist</strong> der Frage nachgegangen und<br />

empfiehlt möglichst bald Tickets<br />

für Sri Lanka zu buchen.<br />

Am Fuße eines gigantischen Wasserfalls in Hill Country, dem Hochland von Sri<br />

Lanka. Üppig begrünte steile Berge, Tee- und Kautschukplantagen prägen hier die<br />

abwechslungsreiche Landschaft.


Der Kontrast am Strand vor dem Hotel Villa Ocean View in Wadduwa könnte nicht<br />

größer sein: goldener Sand, aquamarinblauer Ozean, azurblauer Himmel, üppig<br />

grüne Palmen rauben einem den Atem. Der Strand <strong>ist</strong> menschenleer, weil die Urlauber<br />

nur zum Baden ins Wasser gehen, sonst aber den Schatten der Palmen in der<br />

Hotelanlage suchen.<br />

Empfehlungen des Autors<br />

Flug<br />

Ab Deutschland bedient Sri Lankan<br />

Airlines zur Zeit fünfmal<br />

wöchentlich die Strecke Frankfurt-Colombo<br />

non-stop mit Fluggeräten<br />

A330-200 und A340-<br />

300. Flugdauer: ca 10 Stunden<br />

Unterkunft<br />

Villa Ocean View <strong>ist</strong> ein Strand-<br />

Hotel in Wadduwa, 70 Kilometer<br />

entfernt vom srilankischen<br />

International Airport und 40<br />

Kilometer entfernt von der<br />

Stadt Colombo.<br />

Kontakt: Tel.: +94 38 4299699,<br />

villaocn@sltnet.lk,<br />

www.villaoceanview.de<br />

Ausflüge/Rundreisen<br />

K. Somalatha (Samantha)<br />

Perera, No 790/32<br />

S/T Patrick Road,<br />

Molligoda Wadduwa<br />

gleich gegenüber dem Hotel<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115401<br />

hotel Villa Ocean View nahe der Kleinstadt Wadduwa betreiben<br />

sie und Adoptivsohn Sarath ein ansehnliches Geschäft,<br />

in dem alles angeboten wird, was der Tour<strong>ist</strong> als Souvenir<br />

und Mitbringsel begehrt. Tochter Thanuja spricht wie ihre<br />

Mama deutsch, studierte in Deutschland und arbeitet heute<br />

in der Hauptstadt Colombo im Tourismusmanagement. Anoja<br />

wohnt mit ihrem Mann und drei Kindern in einem ansehnlichen<br />

Haus. Schon als Mädchen war sie vom traditionellen<br />

Kandy-Tanz fasziniert, den sie auch heute noch virtuos<br />

beherrscht. Ihr Traum <strong>ist</strong> es, als Tanzlehrerin in Deutschland<br />

zu arbeiten.<br />

Von Samantha und ihrem Mann lassen wir uns die schönsten<br />

Flecken der Insel zeigen, die wir bei unserem ersten<br />

Besuch vor 18 Jahren noch nicht gesehen haben. Ein klimatisierter<br />

Kleinbus, der Samantha gehört, bringt uns zu<br />

faszinierenden Plätzen der Insel: Haus an Haus, Hütte an<br />

Hütte, Dorf an Dorf reiht sich an der Hauptstraße Richtung<br />

Süden. Im Hintergrund saftiges Tropengrün, Kokospalmen,<br />

Kautschukbäume, üppig große Bougainvillen, Hibis kus<br />

und blühende Gummibäume mit weißen, rosa oder roten<br />

Blüten.<br />

Im Süden der Insel, gleich hinter Galle, einer sehenswerten<br />

Stadt mit h<strong>ist</strong>orischen Bauwerken, liegt der Strand von<br />

Unawatuna. Er gilt als einer der zehn schönsten Stränden<br />

Ceylon Tee gilt als einer der besten Tees der Welt und <strong>ist</strong> für Kenner ein Hochgenuss.<br />

Vor allem tamilische Frauen arbeiten als Pflückerinnen in den Teeplantagen.<br />

KulTour<br />

Wem die Meereswellen zu heftig sind, kann sich in den Swimming- und Whirlpools<br />

des Hotels abkühlen. Ein üppiger Teppich aus Gras, Kokospalmen, weicher Sand, die<br />

Sonne über dem riesigen Indischen Ozean und ein Drink an der Poolbar verführen<br />

zum Relaxen und Faulenzen. Fotos: Wolfgang Baltzer<br />

der Welt. Wir aber haben uns in den Strand von Wa dduwa<br />

verliebt. Mit einem Drink von der Poolbar genießen wir<br />

abends das Untertauchen des glutroten Sonnenballs im<br />

Ozean, das Wieseln der Erdhörnchen und der Einsiedlerkrebse<br />

im Sand. Am Horizont blinken die Lichter dutzender<br />

Fischerboote, die zum nächtlichen Fang ausgelaufen sind,<br />

um morgens frischen Fisch auf dem Markt anzubieten. Oft<br />

aber sitzen wir bei Samantha und ihrer Familie bei einem<br />

köstlichen Ingwertee und schmieden Ausflugspläne für den<br />

nächsten Tag. Auf den Sri Pada, den 2243 Meter hohen<br />

Adams Peak wollen wir unbedingt – ein Ziel, das wir bei<br />

unserer ersten Reise nicht realisieren konnten. Der heilige<br />

Berg, auf dem Buddha seinen 1,8 Meter langen Fußabdruck<br />

hinterlassen haben soll, wird traditionell nachts bestiegen.<br />

So kann man die Tageshitze meiden und einen Sonnenaufgang<br />

erleben, der zu den grandiosesten Naturschauspielen<br />

zählt. Doch Samantha redet uns das aus. Falsche Jahreszeit<br />

sagt sie. Regennasse Stufen und Schlangen auf dem sieben<br />

Kilometer langen Weg machten den Aufstieg jetzt gefährlich.<br />

Wir lassen uns überzeugen und verzichten. Neben unseren<br />

Freunden, Samantha und ihre Familie, haben wir jetzt<br />

einen zweiten Grund, ein drittes Mal auf die Insel zu kommen.<br />

„Aber nicht erst wieder nach 18 Jahren“, beschwört<br />

uns Samantha. Wie versprechen es. Wolfgang Baltzer<br />

Fast alle die in Sri Lanka Urlaub machen, vermissen Zuhause das Obst. Die süßen<br />

Ananas, die köstlichen roten Bananen und andere exotische Früchte.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

55


KulTour Mitteldeutschland<br />

Vernetzte Kunst<br />

Zum 125. Geburtstag des Kunstkritikers Will Grohmann zeigt eine Sonderschau Werke seiner Künstlerfreunde<br />

Kandinsky, Kirchner, Klee – eine hochkarätige Sammlung<br />

von Bildern und Skulpturen namhafter Künstler der Moderne<br />

werden derzeit in einer Sonderausstellung der Staatlichen<br />

Kunstsammlungen Dresden gezeigt. Alles verbindendes<br />

Element <strong>ist</strong> der in Bautzen geborene Kunstkritiker<br />

Will Grohmann, der in diesem Jahr 125 Jahre alt geworden<br />

wäre. Ihm wird nachgesagt, er sei einer der stilsichersten<br />

deutschen Kunstschriftsteller der 1920 bis 1960er Jahre<br />

gewesen. Seine Rezensionen schrieben Kunstgeschichte,<br />

seine Monografien und Werkverzeichnisse sind bis heute<br />

Standardwerke. Er entdeckte Künstler und förderte sie,<br />

berühmte Sammlungen wurden durch seine Beratung und<br />

seinen Einfluss geprägt. Die Ausstellung im Dresdner Lipsiusbau<br />

thematisiert Grohmanns jahrzehntelanges Wirken<br />

im Spannungsfeld von Künstlern, Galer<strong>ist</strong>en, Museen und<br />

Öffentlichkeit. Er unterhielt umfangreiche Korrespondenzen<br />

zu über 2500 Personen und Institutionen weltweit –<br />

ein schier unglaubliches Netzwerk in Zeiten, in denen das<br />

Internet noch völlig unbekannt war.<br />

Mit über 200 Werken von Künstlern, für die Will Grohmann<br />

sich einsetzte, führt die Ausstellung die Kunstentwicklung<br />

der Moderne des 20. Jahrhunderts vor Augen. Das<br />

Spektrum reicht von der Künstlergruppe Die Brücke über<br />

Sachsen rührt in der Schweiz die Werbetrommel für Kulturreisen<br />

in den Fre<strong>ist</strong>aat. Anlässlich eines Gastspiels des<br />

Gewandhausorchesters Leipzig in Luzern machten die Tourismus<br />

Marketing Gesellschaft Sachsen (TMGS), die Leipzig<br />

Tourismus- und Marketing Gesellschaft (LTM) sowie der<br />

Tourismusverband Vogtland e. V. einmal mehr aufmerksam<br />

auf Sachsen als Kulturreiseziel Nummer 1 der deutschen<br />

und ausländischen Gäste. Etwa 40 Reiseveranstalter des<br />

Alpenlandes informierten sich über die kulturellen Höhepunkte<br />

und Erlebnismöglichkeiten, die Sachsen im Jahr 2013<br />

zu bieten hat.<br />

Das Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von<br />

Gewandhauskapellme<strong>ist</strong>er Riccardo Chailly trat im Rahmen<br />

seiner Festival-Tournee durch Europa beim Lucerne-Festival<br />

im Kultur- und Kongresszentrum in Luzern auf.<br />

„Die Schweiz <strong>ist</strong> für Sachsen allgemein und speziell für Dresden<br />

und Leipzig einer der wichtigsten Märkte im europäi-<br />

56 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

das Bauhaus bis zum Informel. Präsentiert werden Gemälde,<br />

Skulpturen, Grafiken, Fotografien und eine Videoarbeit<br />

- darunter zahlreiche bedeutende Leihgaben öffentlicher<br />

und privater Sammlungen aus Brasilien, England, Frankreich,<br />

Italien, der Schweiz, den Niederlanden und den USA.<br />

In die Ausstellungsarchitektur integrierte Medienstationen<br />

mit Multitouch-Anwendungen, die in Zusammenarbeit mit<br />

der TU Dresden und der HTW entwickelt wurden, leiten<br />

durch die Ausstellung und führen uns die Person Grohmann<br />

und seine Zeit virtuell vor Augen. Lesungen, Konzerte, Podiumsdiskussionen,<br />

Filmvorführungen und Vorträge runden<br />

die Präsentation ab. Simone Pflug<br />

Schweizer kommen gern nach Sachsen<br />

Werbetrommel in der Schweiz für Kulturreisen in den Fre<strong>ist</strong>aat gerührt<br />

schen Ausland", weiß Ines Nebelung von der TMGS. So stieg<br />

die Zahl der Schweizer Gäste in Sachsen im letzten Jahrzehnt<br />

um nicht weniger als 70 Prozent auf 52.939. Die Zahl<br />

der von ihnen in Anspruch genommenen Übernachtungen<br />

erhöhte sich um 66 Prozent auf zuletzt 116.876. Die Alpenrepublik<br />

<strong>ist</strong> damit nach den USA und den Niederlanden der<br />

drittgrößte ausländische Quellmarkt für das im Südosten<br />

Deutschlands gelegene Bundesland.<br />

Kunst- und Kultur- sowie Städtereisen sind bei den<br />

Schweizern besonders beliebt. Für Leipzig sind die Schweizer<br />

Tour<strong>ist</strong>en mit über 12.000 Gästeankünften und 23.000<br />

Übernachtungen im Jahr 2011 die zweitwichtigste Zielgruppe<br />

beim Incoming aus Europa. Für Dresden <strong>ist</strong> die<br />

Schweiz mit über 25.000 Gästen und knapp 60.000 Übernachtungen<br />

das europäische Land, aus dem im vergangenen<br />

Jahr die me<strong>ist</strong>en Gäste kamen.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Im Netzwerk der Moderne. Kirchner,<br />

Braque, Kandinsky, Klee ... Richter,<br />

Bacon, Altenbourg und ihr Kritiker Will<br />

Grohmann. Blick in die Ausstellungsräume<br />

der Kunsthalle im Lipsiusbau. Sie<br />

sind bis zum 6. Januar 2013, täglich<br />

außer montags 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Foto: Herbert Boswank, Staatliche<br />

Kunstsammlungen Dresden<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115601<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115602


Chr<strong>ist</strong>entum und Kapitalismus<br />

Michael Sitte-Zöllner von der Agentur WortReich spürte dem chr<strong>ist</strong>lichen Herz der Marktwirschaft nach<br />

Robert Grözinger, Diplom-Ökonom,<br />

Jahrgang 1965, studierte in Braunschweig<br />

und Hannover. Er arbeitete als<br />

Lehrer für Wirtschaftswissenschaften,<br />

freier Journal<strong>ist</strong> und Übersetzer in England,<br />

wo er Mitglied der anglikanischen<br />

Kirche <strong>ist</strong>. Er <strong>ist</strong> Autor des Buches „Wer<br />

<strong>ist</strong> Ron Paul? Der Kandidat aus dem<br />

Internet" und verfasst seit 2001 zahl -<br />

reiche Artikel im Magazin eigentümlich<br />

frei.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115701<br />

Mar ti tin Suter Sut t<br />

Di e ZZeit eit, t,<br />

di e Zeit<br />

Roma oman · Diogge enes n<br />

Martin Suter, Die Zeit, die Zeit<br />

Roman, Hardcover Leinen, 304 Seiten,<br />

Erschienen im September 2012,<br />

ISBN 978-3-257-06830-6<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115702<br />

„Betrachtet man die hierzulande von chr<strong>ist</strong>lichen Organisationen<br />

zu Phänomen wie Privateigentum, Zins und Profit<br />

oder ganz allgemein zu Fragen der Wirtschaft, abgegebene<br />

Stellungnahmen, so kann einen ganz leicht der Verdacht<br />

beschleichen, bei Jesus von Nazareth habe es sich<br />

um den ersten Sozial<strong>ist</strong>en der Menschheitsgeschichte gehandelt.<br />

Die bei jeder sich bietenden Gelegenheit von Caritas,<br />

Diakonie oder Katholischer Sozialakademie (und speziell<br />

bei evangelischen Gottesdiensten -Anm. MSZ) formulierte<br />

Kapitalismuskritik könnte gar nicht schärfer ausfallen, als<br />

würde sie von Aktiv<strong>ist</strong>en der Roten Falken abgesondert";<br />

so der Kaufmann Andreas Tögel.<br />

Der gelernte Ökonom Robert Grözinger wählt einen<br />

anderen Ansatz, indem er die Bibel anhand vieler Fundstellen<br />

aus eben ökonomisch-marktwirtschaftlicher Sicht<br />

beleuchtet. „In seiner Schrift … zeigt Robert Grözinger<br />

in brillanter Weise, dass Religion nicht nur eine unverzichtbare<br />

Nützlichkeitsfunktion zur Bewahrung und Ordnung<br />

der Freiheit hat, sondern dass sie beide, Chr<strong>ist</strong>entum<br />

und Marktwirtschaft … einander ex<strong>ist</strong>enziell bedingen<br />

und ideal ergänzen.**<br />

Das sehr verständlich geschriebene und mit dem Vergnügen<br />

des Gewinnes neuer Erkenntnisse zu lesende Buch<br />

widmet sich in einzelnen Kapiteln mit oben genannter<br />

Methodik, immer mit klarem Verweis auf Bibelzitate, den<br />

„Goldenen" Regeln, Steuern, Geld (Lediglich die „Liebe<br />

Das Geheimnis der Zeit<br />

Wer wollte nicht schon einmal die Zeit zurückdrehen, um<br />

etwas ungeschehen machen zu können oder die Zeit anhalten,<br />

um einen schönen Moment länger auszukosten. Leider<br />

geht das nicht – oder doch?<br />

Die beiden Protagon<strong>ist</strong>en im neuen Buch des Schweizer<br />

Schriftstellers Martin Suter wagen ein Experiment. Beide<br />

haben ihre Frauen verloren und trauern, auf sehr verschiedene<br />

Weise. Der eine führt seit einem Jahr jeden Abend die<br />

immergleichen Handgriffe aus, um sich daran zu erinnern,<br />

was schiefgelaufen <strong>ist</strong>, als seine Frau direkt vor der Haustür<br />

erschossen wurde. Der andere will alle sichtbaren Veränderungen<br />

der letzten zwanzig Jahre rückgängig machen,<br />

um an den Tag zurückzukehren, an dem er die verhängnisvolle<br />

Entscheidung zu einer Urlaubsreise traf, nach der seine<br />

Leseecke<br />

zum Geld", nicht das Geld als solches sei nach Paulus die<br />

„Wurzel des Übels".), Zinseinnahmen, der Tempelreinigung,<br />

dem Verhältnis von Jesus zu den Reichen wie dem barmherzigen<br />

und räuberischen Samariter, dem Privateigentum<br />

und individueller Freiheit, Mammon, Geld und Wachstum,<br />

dem Ökologismus, den politischen und Staatsreligionen.<br />

Grözinger benennt die Mönche als erste moderne Kapital<strong>ist</strong>en,<br />

charakterisiert die Inflation als „Dampfwalze der<br />

gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und spirituellen<br />

Zerstörung" und vieles andere mehr.<br />

Fazit: Die Schriften des Alten wie auch des Neuen Testaments<br />

gebieten geradezu Verhaltensweisen, die den unverzichtbaren<br />

Rahmen des Kapitalismus darstellen: Die Achtung<br />

des Privateigentums und die Einhaltung von Verträgen,<br />

die Gleichheit aller vor dem Recht und ein gesundes<br />

Misstrauen dem Staat gegenüber.<br />

*Aus dem Vorwort von Roland Baader ** ebenso<br />

Martin Suter lädt in seinem neuen Roman zu einem Zeitexperiment ein<br />

Robert Grözinger –<br />

Jesus, der Kapital<strong>ist</strong><br />

Das chr<strong>ist</strong>liche Herz der<br />

Marktwirtschaft<br />

Finanzbuchverlag München ,<br />

2012 – 192 S.; 12,99 Euro,<br />

ISBN978-3-89879-711-5<br />

Frau an Malaria verstarb. „Die Zeit gibt es nicht, es gibt nur<br />

Veränderung", behauptet der schrullige Rentner Knupp und<br />

versucht, den Nachbarn von gegenüber, Peter Taler, für sein<br />

Zeitexperiment zu bege<strong>ist</strong>ern, das er nicht ohne Hilfe durchführen<br />

kann. Es werden Fotos analysiert, Landschaftsgärtner<br />

engagiert, Rechnungen fingiert und die Nachbarn verunsichert,<br />

sogar bedroht. Ein Zeitexperiment <strong>ist</strong> harte Arbeit.<br />

Doch es wird keine Zeitreise, auf die sich die beiden begeben,<br />

und Suters bedächtige Sprache lässt die Leser nicht<br />

durch die Geschichte eilen, ganz im Gegenteil. Bevor die<br />

Handlung an Spannung und Tempo gewinnt, bleibt genügend<br />

Raum für philosophische Rückblicke und eigene Überlegungen<br />

der Art „Was wäre gewesen wenn..."<br />

Simone Pflug<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

57


In eigener Sache<br />

In der Dezember-Ausgabe des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s:<br />

Unsere Stärken, die Energiewende in<br />

der Praxis, Ihre Branchentreffpunkte<br />

Welche Stärken führen uns in eine lichte<br />

Zukunft?<br />

Foto: BilderBox Bildagentur GmbH<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115801<br />

In der Januar-Ausgabe des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s:<br />

58 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | November 2012<br />

Traditionell schauen wir in unserer Dezember-Ausgabe<br />

auf die Ereignisse des sich zu Ende neigenden<br />

Jahres kurz zurück.<br />

So betrachten wir noch einmal bedeutende Erfolge oder<br />

Jubiläen der Unternehmen sowie weitreichende wirtschaftspolitische<br />

Entscheidungen. Was hat nun die Umsetzung<br />

des einen oder anderen Vorhabens beflügelt? Die<br />

Beantwortung dieser Frage wird dabei in diesem Jahr im<br />

Vordergrund stehen. Schließlich <strong>ist</strong> die Besinnung auf unsere<br />

eigenen Stärken die Grundlage für künftige Erfolge.<br />

Zum Erfolg <strong>ist</strong> auch die Energiewende verdammt. Welche<br />

Lösungskompetenz dafür bei den mitteldeutschen Unternehmen<br />

vorhanden <strong>ist</strong>, werden wir ebenfalls in der Dezember-Ausgabe<br />

darstellen.<br />

Schließlich werden wir Ihnen auch aufzeigen, welche<br />

Messen und andere Plattformen sich für die Anbahnung<br />

von Geschäftskontakten anbieten.<br />

CH<br />

Ihre Präsenz auf intec und Z<br />

Impressionen vom Stand der Bosch Rexroth<br />

AG Vertrieb Deutschland auf der<br />

intec 2011.<br />

Foto: Leipziger Messe GmbH/<br />

Uwe Frauendorf<br />

wirtschaftsjournal.de/id12115802<br />

Allein unser technologisches Know-how und unsere heimische<br />

Industrieproduktion generieren den Wohlstand unserer<br />

Gesellschaft. Welche Verfahren, Produkte und Lösungen<br />

für verschiedene Problemstellungen der Fertigungstechnik<br />

die Unternehmen derzeit anbieten können, wird<br />

das Messedoppel intec und Z Ende Februar 2013 in Leipzig<br />

demonstrieren. Die ganze Bandbreite vom kleinen Zulieferteil<br />

über komplexe Baugruppen bis hin zum funktionsfähigen<br />

Bearbeitungszentrum wird auf der Fachmesse für<br />

Fertigungstechnik, Werkzeugmaschinen und Sonderbau<br />

sowie auf der Fachmesse für Teile, Komponenten, Module<br />

und Technologien zu erleben sein.<br />

Als Medienpartner der intec und Z werden wir im Vorfeld<br />

in der Januar-Ausgabe das Le<strong>ist</strong>ungsangebot der Aussteller<br />

sowie die Themen, die die Branche bewegen, beleuchten.<br />

So laden wir Sie ein, die Kompetenzen des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s<br />

zu nutzen, um die Aufmerksamkeit Ihrer<br />

Kunden und künftigen Mitarbeiter auf Ihre spezifischen Le<strong>ist</strong>ungen<br />

zu lenken.<br />

CH<br />

Impressum<br />

VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbH<br />

Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz<br />

www.wirtschaftsjournal.de<br />

kontakt@wirtschaftsjournal.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteurin/Verlagsleiterin<br />

Claudia Hillmann<br />

Telefon: 0341 3916105<br />

hillmann@wirtschaftsjournal.de<br />

Leiter Sonderpublikationen:<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Telefon: 0371 33492-13<br />

baltzer@wirtschaftsjournal.de<br />

Redakteurin Region Dresden:<br />

Simone Pflug<br />

Sekretariat/Buchhaltung:<br />

Kathrin Schiffmann<br />

Telefon: 0371 33492-0<br />

Telefax: 0371 33492-20<br />

Foto:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe:<br />

15. November 2012<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die<br />

Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />

Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, je doch<br />

nicht unbedingt die Ansicht der Re daktion wieder. Nachdruck<br />

nur mit Ge nehmigung des Ver lages und unter<br />

Angabe der Quelle.<br />

Titelbild:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Leiter Vertrieb:<br />

Matthias Degen<br />

Anzeigenverkauf/Projektmanager:<br />

Monika Fröhlich, Stefan Hohme<strong>ist</strong>er, Lothar Mätzold,<br />

Joachim Porstein, Stefanie Rudolph<br />

Layout/Satz/Grafik:<br />

Andreas Lorenz<br />

Werbung & Kommunikation<br />

Telefon: 0371 33492-14<br />

Mobil: 0179 5054087<br />

Druck:<br />

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Telefon: 0351 31870-13<br />

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Erscheinungshinweise:<br />

Monatlich. Die nächste Ausgabe erscheint in der<br />

51. KW 2012<br />

Redaktionsschluss: 07.12.2012<br />

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