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Pfarrbrief Weihnachten 2012

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<strong>Pfarrbrief</strong> <strong>Pfarrbrief</strong> Dom/Obere Dom/Obere Pfarre Pfarre – <strong>Weihnachten</strong> <strong>Weihnachten</strong> <strong>2012</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong><br />

Vatikanisches Vatikanisches Konzil Konzil I<br />

I<br />

10<br />

Ein Blick zurück - Der Traum von Kirche<br />

„Christ zu sein, wurde – bis vor kurzem – von manchen, die einst die Taufe<br />

empfangen hatten und weiter zur Kirchensteuer „herangezogen“ werden,<br />

als Last empfunden.<br />

Christ zu sein, wird – seit kurzem – von vielen, die sich für Gott und die Welt<br />

bislang nur in Notstandsfällen zu interessieren pflegten, als Lust genossen.<br />

Die Verwandlung von Last in Lust hat ein Mann bewirkt: Papst Johannes<br />

XXIII. Seine Menschen verändernde, weltbewegende Tat: die Einberufung<br />

des Zweiten Vatikanischen Konzils. Diese spektakuläre Selbstbefragung der<br />

Kirche, die das Gespräch aufnimmt und herausfordert, das Gespräch mit<br />

den Brüdern und Zweiflern, den Gegnern, hat dem Christentum insgesamt,<br />

über Konfessionen hinaus, einen beträchtlichen Zuwachs an Interesse, an<br />

Prestige, an „Marktwert“ gebracht:<br />

Das Christentum, ob es Fragen stellt oder sich in Frage stellen lässt, ob es<br />

Antworten wagt oder schuldig bleiben muss, ist – nach einer wunderbaren<br />

Verjüngung – wieder instruktiv, attraktiv und provokativ geworden.“<br />

Diese Sätze sind dem Vorwort eines Buches über die Kirche aus dem Jahr<br />

1967 entnommen. Geschrieben hat sie Werner Höfer, ein längst<br />

verstorbener Fernsehjournalist, dessen Name vielen Älteren sicher noch<br />

durch seine politischen Talkrunden am Sonntagmittag, gleich nach der<br />

„Sendung mit der Maus“, bekannt sein dürfte.<br />

“Die Kirche hat sich so verändert, dass sie richtig cool geworden ist“,<br />

könnte man – jugendgemäß formuliert – die Aussage dieses Textes<br />

zusammenfassen. Eine „Coolheit“ der Kirche, die damals viele junge<br />

Menschen in ihren Bann gezogen hat, die sich – als Priester und auf<br />

vielfältige andere Weise – gerne in ihren Dienst haben nehmen lassen.<br />

Wie müsste eine Kirche aussehen, von ihrer äußeren Form und ihren<br />

Themen, die heute jemand, der in der Mitte der Gesellschaft steht, als<br />

„instruktiv, attraktiv und provokativ“ bezeichnet? Ist diese Frage<br />

berechtigt?

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