„Da hat die Politik versagt…“ - zfd-online.net
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Gegen Rechts und sexuelle Anmache<br />
Die Delegiertenkonferenz der<br />
„Gewerkschaft Nahrung-Genuss-<br />
Gaststätten“-Südhessen wählte in<br />
Darmstadt ihren neuen Vorstand,<br />
forderte Maßnahmen gegen<br />
sexuelle Anmache im Gastgewerbe<br />
und verabschiedete eine Resolution<br />
gegen Rechtsextremismus<br />
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />
(NGG) Südhessen führte am 16. April<br />
im Darmstädter DGB-Haus ihre jährliche<br />
Delegiertenkonferenz durch, an der Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus ganz Südhessen<br />
mit der Neuwahl des Vorstandes auch<br />
<strong>die</strong> <strong>Politik</strong> der Arbeitnehmerorganisationen<br />
für <strong>die</strong> nächsten Jahre bestimmten. Einleitend<br />
referierte der Landesbezirksvorsitzende<br />
Hans Volpp über <strong>die</strong> Gewerkschaftspolitik<br />
der NGG in Zeiten wirtschaftlicher Rezession<br />
und ging dabei neben der aktuellen Tarifsituation<br />
insbesondere auf <strong>die</strong> Bedeutung der<br />
Arbeitnehmereinkommen für <strong>die</strong> Konjunktur<br />
ein. „Die Kaufkraft der Arbeitnehmer schafft<br />
Nachfrage und erhält somit Arbeitsplätze“,<br />
rief er den Delegierten unter Beifall zu.<br />
Anschließend stand der Vorsitzende der<br />
NGG-Südhessen, Karl-Heinz Dullinger, den<br />
BRIEFE AN DIE REDAKTION III<br />
Atomkraftwerk Biblis muß vom Netz – Sofort !<br />
Unter <strong>die</strong>sem Motto wird am<br />
Samstag (30.) – den Samstag nach<br />
dem Tschernobyl-Jahrestag –<br />
in Biblis demonstriert<br />
Über 30 Anti-Akw-Gruppen, Organisationen<br />
und Parteigliederungen rufen auf. Die Akw-<br />
GegnerInnen haben bewußt <strong>die</strong>sen Termin,<br />
den Samstag nach dem Tschernobyl-Jahrestag<br />
gewählt, da er für <strong>die</strong> Unbeherrschbarkeit<br />
der Atomkraft steht. Unerheblich, um welchen<br />
Reaktortyp es sich handelt. Der Aufruftext<br />
zur Demonstration: <strong>„Da</strong>s Akw Biblis muß<br />
vom Netz!“ lautet:<br />
Es reicht! Die Serie von Störfällen im Block A<br />
des Akw Biblis bestätigt zum wiederholten<br />
Male, daß <strong>die</strong>ser 20 Jahre alte Schrottreaktor<br />
nicht sicher zu betreiben ist. Auch schwerste<br />
Unfälle, wie der vom Dezember 87, als sich<br />
im Akw ein Beinahe-Gau ereig<strong>net</strong>e, können<br />
sich jederzeit wiederholen. Die Gefahr eines<br />
Super-Gaus droht hier, wie auch in jedem<br />
anderen Akw! Leben und Gesundheit von<br />
Millionen Menschen sind gefährdet.<br />
Sogar der atomfreundliche TÜV Bayern war<br />
lediglich bis Ende 93 bereit, den Betrieb im<br />
derzeitigen Zustand zu akzeptieren. Die 49<br />
Auflagen, <strong>die</strong> CDU-Umweltminister Weimar<br />
infolge des Beinahe-Gaus dann 1991 erließ,<br />
sind immer noch nicht umgesetzt. Im erlassenen<br />
Bescheid steht, daß <strong>die</strong> Umsetzung<br />
<strong>die</strong>ser Auflagen <strong>die</strong> Voraussetzung für den<br />
Weiterbetrieb der Anlage sei. Eine eindeutige<br />
Aussage sollte mensch meinen. Aber geschickt<br />
wurde „vergessen“, eine ausdrückliche<br />
Stillegungsandrohung auszusprechen…<br />
Der Betreiber RWE <strong>hat</strong> nach dem Beinahe-<br />
Gau von 1987 konsequent auf Vertuschen<br />
und Verzögern gesetzt, um für ihr Uralt-Akw<br />
bei minimalen Kosten (d. h. auch minimaler<br />
Sicherheit) maximale Laufzeiten und maximale<br />
Profite herauszuschinden. Der bisherige<br />
Gipfelpunkt <strong>die</strong>ser gnadenlosen <strong>Politik</strong> ist<br />
der (erfolgreiche) Versuch, durch eine Schadensersatzklage<br />
in Millionenhöhe den Weiterbetrieb<br />
ihres Atomkraftwerks zu erpressen.<br />
Die Bereitschaft, Leben und Gesundheit<br />
von Millionen Menschen aufs Spiel zu setzen,<br />
ist dabei Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Geschäftstätigkeit.<br />
Vorbedingung für den Erfolg eines derartigen<br />
Vorgehens ist ein günstiges politisches Umfeld,<br />
wie es Bundesumweltminister Töpfer mit<br />
seiner derzeitigen atomaren Weisungsdiktatur<br />
bietet. Ziel seiner <strong>Politik</strong> ist es, jede Atomanlage,<br />
und sei ihre Gefährlichkeit auch<br />
noch so offensichtlich, in Betrieb zu halten (z.<br />
Zt. besonders Biblis A). Er tut <strong>die</strong>s, obwohl <strong>die</strong><br />
großen Mängel des Reaktors offenkundig<br />
sind. Hier seien nur einige wichtige genannt:<br />
Der Brandschutz im sogenannten Rangierverteilerraum<br />
ist nicht ausreichend, so daß dort<br />
ein Feuer sämtliche Steuerleitungen zerstören<br />
kann, wodurch der Reaktor völlig unbeherrschbar<br />
würde. In wichtigen Bereichen<br />
ist <strong>die</strong> Erdbebensicherheit nicht gegeben. Es<br />
besteht <strong>die</strong> Gefahr, daß bei einer Kernschmelze<br />
Wasserstoffkonzentrationen entstehen,<br />
deren Explosion den Sicherheitsbehälter zerstören<br />
würden. Unzureichend ist auch <strong>die</strong><br />
Drucksicherheit bestimmter Rohrsysteme<br />
und der Schutz vor Flugzeugabstürzen.<br />
Delegierten Rede und Antwort mit dem<br />
Tätigkeitsbericht des Vorstandes. In den vergangenen<br />
Jahren habe sich <strong>die</strong> NGG hier,<br />
entgegen dem Trend in vielen anderen Bereichen,<br />
durch gute Betreuung einen deutlichen<br />
Mitgliederzuwachs erarbeitet. Die Mitgliederzahl<br />
stieg von 1990 bis 1993 um knapp<br />
10% auf 3.255 Mitglieder.<br />
„Mit engagierter Interessenvertretung in Tarifkommissionen,<br />
Betriebsräten, Streiks und<br />
Aktionen, z.B. gegen Karenztage und dem ‚Tarif-TÜV‘<br />
fürs Gastgewerbe, haben <strong>die</strong> zahlreichen<br />
ehrenamtlichen und hauptamtlichen<br />
Kolleginnen und Kollegen <strong>die</strong> massiven Rückschritt-Tendenzen<br />
der Unternehmen verhindern<br />
können. Dies <strong>hat</strong> uns Anerkennung<br />
bei den Beschäftigten verschafft, aber nur<br />
wenn wir weiterhin stark bleiben und noch<br />
stärker werden, gelingt <strong>die</strong>s auch in den laufenden<br />
Tarifverhandlungen!“, so Dullinger.<br />
Mit Anträgen gegen sexuelle Anmache in<br />
Dienstleistungsbereichen, speziell im Gastgewerbe<br />
und für ein modernes Arbeitszeitrecht,<br />
wurde <strong>die</strong> Strategie der NGG Südhessen<br />
für das nächste Jahr vordiskutiert und<br />
beschlossen. Desweiteren wurde mit sehr<br />
großer Mehrheit eine Resolution gegen politischen<br />
Extremismus, insbesondere gegen<br />
Das nicht minder gefährliche Biblis B wurde<br />
bis jetzt ganz unbehelligt gelassen. Und nun<br />
wollen zwei hessische SPD-<strong>Politik</strong>er dem<br />
RWE auch noch zehn weitere Betriebsjahre<br />
garantieren, was sie dann sogar als Teil eines<br />
Ausstiegskonzepts verkaufen. Das kann<br />
nicht hingenommen werden; auch Biblis B<br />
muß stillgelegt werden! Es reicht! Obwohl<br />
ständige Störfälle beim Anfahren zum wiederholten<br />
Male bewiesen haben, daß das<br />
Akw nicht sicher zu betreiben ist, läuft der<br />
Reaktor. Deshalb ist ein eigenständiger Anti-<br />
Akw-Widerstand hier in der Region notwendig,<br />
der sich nicht auf <strong>Politik</strong>erInnen verläßt.<br />
Nur so kann der notwendige Druck erzeugt<br />
Idee: Gesamtkonzept für Kranichstein<br />
in einem Offenen Brief an den<br />
Magistrat der Stadt Darmstadt<br />
fordert <strong>die</strong> DKP-Kranichstein, Fragen<br />
der Verkehrspolitik sollten<br />
in ein Gesamtkonzept für<br />
Kranichstein eingebunden sein:<br />
Am 21. März wurden Vertreter Kranichsteiner<br />
Gruppen und Initiativen sowie interessierte<br />
Bürger von Ihnen über den aktuellen<br />
Stand der Planung einer Straßenbahn für<br />
Kranichstein informiert. An <strong>die</strong>sem Abend<br />
standen allerlei Einzelfragen (von den wegfallenden<br />
Kleingärten bis zur Lärmbelästigung)<br />
im Mittelpunkt. Fragen der Finanzierung<br />
<strong>die</strong>ses Projektes konnten nicht im ausreichenden<br />
Maße beantwortet werden. So<br />
notwendig eine schnelle Innenstadtanbindung<br />
auch sein mag, trotzdem ist <strong>die</strong> DKP<br />
der Auffassung, daß Fragen der Verkehrspolitik<br />
eingebunden sein müssen in ein<br />
Gesamtkonzept für Kranichstein, in dem<br />
auch Probleme der Sozial-, Jugend- und<br />
Rechtsextremisten verabschiedet, mit der<br />
nicht nur staatliche Institutionen aufgefordert<br />
werden, schärfer gegen Ursachen und<br />
Auswirkungen vorzugehen, sondern jeder<br />
Einzelne aufgefordert wird, in seinem Umfeld<br />
gegen Extremismus, insbesondere gegen<br />
Rechts und für Demokratie- und Menschenrechte<br />
einzutreten und im „Superwahljahr“<br />
seine Stimme nicht unüberlegt an extremistische<br />
Parteien zu verschwenden.<br />
Der designierte Nachfolger von Hans Volpp<br />
im Amt des Landesbezirksvorsitzenden für<br />
Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar, Gerhard<br />
Herbst, stellte sich bei den Delegierten mit<br />
einem kurzen Redebeitrag vor, der von Kontinuität<br />
und Perspektive gekennzeich<strong>net</strong> war.<br />
Die Delegierten wählten anschließend einen<br />
neuen Vorstand der NGG Südhessen, bei<br />
dem der bisherige Vorsitzende einstimmig<br />
und der bisherige 2. Vorsitzende Jürgen<br />
Iwen, Betriebsratsvorsitzender von Langnese-Iglo<br />
Heppenheim, bei zwei Enthaltungen<br />
wiedergewählt wurde. Karl-Heinz Dullinger<br />
wurde außerdem für den Hauptvorstand der<br />
NGG nominiert, Jürgen Iwen für den Landesbezirksvorstand.<br />
Als Kassiererin wurde Trude<br />
Böttiger bestätigt, Heinz Süßelbeck wurde<br />
erneut zum Schriftführer gewählt.<br />
NGG-Südhessen<br />
werden, um <strong>die</strong> Stillegung von Biblis A und B<br />
durchzusetzen.<br />
In Darmstadt werden sich um 12 Uhr FahrradfahrerInnen<br />
am „Langen Lui“ treffen, um<br />
von dort nach Biblis zu radeln. Um 13 Uhr<br />
fährt ein Bus vom Hauptbahnhof aus nach<br />
Biblis. Karten sind unter Telefon 7 56 82 und<br />
6 14 30 erhältlich. Der Treffpunkt zur<br />
Demonstration ist um 14 Uhr auf dem Platz<br />
vor der Riedhalle in Biblis. Von dort geht der<br />
Demonstrationszug zum Akw, wo um 16 Uhr<br />
<strong>die</strong> Abschlußkundgebung beginnt.<br />
Regionalplenum Hessen/Baden<br />
der Initiativen gegen Atomanlagen<br />
Wohnungsbaupolitik einer Lösung zugeführt<br />
werden sollten. Dazu gehört unserer Ansicht<br />
nach auch <strong>die</strong> Umsetzung eines Um- oder<br />
Neubaus des Einkaufzentrums in der Grundstraße<br />
und <strong>die</strong> Frage, was dann dort den Kranichsteiner<br />
Bürgerinnen und Bürgern zur<br />
Verfügung gestellt werden soll. Im Rahmen<br />
eines von der DKP geforderten Gesamtkonzeptes<br />
„Kranichstein 2000“ wären entsprechende<br />
Prioritäten für <strong>die</strong> einzelnen Projekte<br />
zu setzen.<br />
Dieses Gesamtkonzept „Kranichstein 2000“<br />
sollte in enger Zusammenarbeit mit der Kranichsteiner<br />
Bevölkerung erstellt werden. Auf<br />
Bürgerversammlungen und bei Bürgerbefragungen<br />
könnten <strong>die</strong> sicherlich unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse einer stadtteilbezogenen<br />
Strukturpolitik in Erfahrung gebracht und<br />
entsprechend gewichtet werden. Ein solches<br />
Gesamtkonzept hätte auch den Vorteil, daß<br />
ein realistischer Finanzrahmen für <strong>die</strong> Stadtteilentwicklung<br />
erstellt werden könnte, angesichts<br />
der angespannten Finanzlage der<br />
Nummer 68 · 29.4.1994 · Seite 13<br />
Keine weiteren Studentenghettos<br />
Der Allgemeine Studenten Ausschuß<br />
der TH Darmstadt unterstützt <strong>die</strong><br />
Siedlungsinitiative SeS, <strong>die</strong> im alten<br />
Polizeipräsidium für ein gemischtes<br />
Wohnkonzept antritt und richtet seinerseits<br />
Forderungen an <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />
bei Stadt, Landesregierung<br />
und TH.Der Verfall der Gebäude<br />
soll möglichst schnell aufgehalten<br />
werden.Die folgende Resolution<br />
ist verabschiedet worden.<br />
Seit einigen Jahren ist geplant, das alte Polizeipräsidium<br />
in der Nieder-Ramstädter-<br />
Straße zu einem Wohnheim für Stu<strong>die</strong>rende<br />
umzubauen. Bis vor einem Jahr war nur der<br />
Arbeiterbauverein als Träger für den Umbau<br />
des Gebäudes im Gespräch.<br />
Anfang 1993 gründete sich <strong>die</strong> Selbstverwaltete<br />
Siedlungsinitiative e.V. (SeS) mit dem<br />
Ziel, als Trägerin den Umbau des alten Polizeipräsidiums<br />
zu übernehmen. Das Gebäude<br />
soll unter maßgeblicher Mitwirkung der<br />
künftigen BewohnerInnen zu einem Wohnund<br />
Lebensraum umgebaut werden, wo Stu<strong>die</strong>rende,<br />
arbeitende Menschen mit und<br />
ohne Kindern sowie an den „Rand der<br />
Gesellschaft“ gedrängte Menschen gemeinsam<br />
zusammenleben.<br />
Die SeS bemüht sich seit über einem Jahr<br />
mit einem ausgearbeiteten Finanzierungsund<br />
Umbau-Konzept, das Gelände in Erbpacht<br />
zu erhalten. Zuständige Stellen finden<br />
das Projekt unterstützenswert, fühlen sich<br />
aber nicht zuständig und schieben <strong>die</strong> Verantwortung<br />
weiter an andere Stellen, <strong>die</strong><br />
dann wiederum nicht zuständig sind. Derweil<br />
verfällt das Polizeipräsidium.<br />
Der Bauverein <strong>hat</strong> für sein Vorhaben noch<br />
kein ausgearbeitetes Konzept vorgestellt.<br />
Obwohl wir deshalb nicht genau wissen, was<br />
sich der Bauverein vorstellt, ziehen wir <strong>die</strong><br />
SeS als Bauträgerin vor, weil<br />
• wir für ein gemischtes Wohnkonzept eintreten<br />
und kein weiteres „Studenten-Ghetto“<br />
wollen wie z.B. das direkt angrenzende<br />
Wohnheim in der Nieder-Ramstädter-<br />
Straße, das auch vom Bauverein gebaut wurde.<br />
Gemischte Wohnformen führen zu einer<br />
Durchmischung der verschiedenen Gruppen<br />
– Singles, Alleinerziehende, junge Paare –<br />
und ermöglichen so eine qualitative Verbesserung<br />
der Sozialstruktur. Die Grundstruktur<br />
der flexiblen Wohneinheiten verhindert einen<br />
monostrukturierten Wohnungsbau und<br />
ermöglicht auch – in bestimmten Grenzen –<br />
<strong>die</strong> Anpassung der Wohneinheiten an den<br />
jeweiligen Bedarf.<br />
• Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit,<br />
<strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Menschen gerade in <strong>die</strong>ser<br />
Zeit wieder aus der Hand nehmen lassen,<br />
in einem von den BewohnerInnen selbst<br />
gestalteten und verwalteten Wohn- und Kulturprojekt<br />
wieder Raum bekommen müssen.<br />
• <strong>die</strong> rendite-orientierten Projekte des Bauvereins<br />
zu so hohen Mieten führen, daß das<br />
Studentenwerk trotz der Wohnungsnot<br />
Schwierigkeiten bekommt, <strong>die</strong> neugebauten<br />
Zimmer zu vermitteln. Selbstverwaltete Bauprojekte<br />
dagegen halten <strong>die</strong> Mieten u.a.<br />
durch Eigenleistungen der künftigen BewohnerInnen<br />
niedrig, wie ähnliche Projekte in<br />
anderen Städten zeigen.<br />
• <strong>die</strong> Grünflächen im Konzept der SeS erhalten<br />
bleiben und eine selbstorganisierte und<br />
damit bezahlbare Kindertagesstätte, Werkstätten<br />
und ein Kulturzentrum eingerichtet<br />
werden sollen. So wird aus Wohnraum<br />
Lebensraum.<br />
Das Stu<strong>die</strong>rendenparlament der TH Darmstadt<br />
fordert von allen verantwortlichen Stellen<br />
(z.B. Landesregierung, Stadt, TH), <strong>die</strong><br />
SeS zu beauftragen, ein detailliertes Konzept<br />
mit obigen Anforderungen zu erstellen. Dieses<br />
Konzept soll <strong>die</strong> Grundlage für künftige<br />
Verhandlungen bilden. Das Gebäude verfällt<br />
zusehends. Deshalb muß <strong>die</strong> Forderung der<br />
SeS nach einer Zwischennutzung als Wohnraum<br />
für einige Mitglieder des Vereins sofort<br />
erfüllt werden.<br />
AStA der TH Darmstadt<br />
Stillegungsklage in Sachen Biblis Anachronistische<br />
Giftschleuderverkaufsschau<br />
Als Bürger des Odenwaldkreises<br />
beteiligt sich Klaus Vack an einem<br />
Stillegungsverfahren des Atomkraftwerks<br />
Biblis, das von einer Reihe<br />
von BürgerInnen aus Südhessen<br />
unter Federführung des renommierten<br />
Verwaltungs- und Atomanwaltes<br />
Dr. Peter Becker gegen Bundesumweltminister<br />
Töpfer jetzt beim<br />
Hessischen Verwaltungsgerichtshof<br />
eingereicht wurde<br />
Nachdem der hessische Umweltminister<br />
Fischer <strong>die</strong> Stillegung zumindest von Block A<br />
in Biblis angeord<strong>net</strong>, <strong>die</strong>se Anordnung ihm<br />
jedoch vom Bundesumweltminister unter<br />
Berufung auf seine atomrechtliche Weisungsbefugnis<br />
untersagt wurde, sehen sich<br />
<strong>die</strong> seit langem gegen das Akw Biblis aktiven<br />
Bürgerinnen und Bürger veranlaßt, durch <strong>die</strong><br />
Klage zu erreichen, daß Minister Töpfer seinem<br />
hessischen Kollegen freie Hand geben<br />
muß.<br />
Für Klaus Vack ist in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
auch von Bedeutung, daß <strong>die</strong> Klage, <strong>die</strong> er<br />
seit Tschernobyl mit drei weiteren südhessischen<br />
Bürgerinnen und Bürgern in der<br />
Hauptsache betreibt und nach der der Hessische<br />
Verwaltungsgerichtshof generell <strong>die</strong><br />
Stillegung anordnen soll, noch immer nicht<br />
entschieden ist. Alle denkbaren Fehlerquellen,<br />
<strong>die</strong>, wenn sie nicht im letzten Moment<br />
abgestellt werden, zu einer Detonation der<br />
Kraftwerke und damit zu großflächiger atomarer<br />
Versuchung führen würden, seien, so<br />
Klaus Vack, nach Einreichung der ersten Klage<br />
bereits mehrfach aufgetreten, einmal bis<br />
kurz vor einem Gau.<br />
Mit der Erzwingungsklage gegen Töpfer, seine<br />
Anweisung an Fischer zum Wiederanfahren<br />
zurücknehmen zu müssen, wollen <strong>die</strong><br />
Kläger zumindest erreichen, daß der Block A<br />
abgeschaltet bleibt. Die Betroffenheit<br />
begründet Vack mit vorliegenden atomtechnischen<br />
Ausrechnungen, nach denen im Falle<br />
eines Gau und bei nur leichtem Westwind<br />
mit Sicherheit davon ausgegangen werden<br />
muß, daß auch der Odenwaldkreis, ähnlich<br />
wie 1986 das weite Umfeld von Tschernobyl,<br />
in höchstem Maße verstrahlt würde.<br />
Klaus Vack<br />
In zehn Jahren ist der Westwald nur<br />
noch Legende, dem Förderkreis<br />
Wilhelminenstraße ist <strong>die</strong>s egal –<br />
<strong>die</strong> „Initiative für eine lebenswerte<br />
Umwelt“ ruft zu einer Demonstration<br />
gegen <strong>die</strong> Automobilschau in der<br />
Wilhelminenstraße auf<br />
Wie in den vergangenen 15 Jahren treibt<br />
<strong>die</strong> grenzenlose Kreativlosigkeit den „Förderkreis<br />
Wilhelminenstraße“ wieder dazu,<br />
eine Automobilausstellung zu veranstalten.<br />
Ein in und um Darmstadt zu 100% geschädigter<br />
Wald, <strong>die</strong> Aussicht, daß zumindestens<br />
der Westwald in zehn Jahren nur<br />
noch eine Legende sein wird, immer mehr<br />
Menschen und vor allem Kinder, <strong>die</strong> an den<br />
täglichen Abgasschwaden erkranken …, all<br />
das ist dem Förderkreis schlichtweg egal.<br />
Schließlich geht es darum, ihre Profite zu<br />
verbessern – und nach uns <strong>die</strong> Sintflut.<br />
Schon 1993 versuchte <strong>die</strong> „Initiative für<br />
eine lebenswerte Umwelt“ <strong>die</strong>ser anachro-<br />
Kommune unserer Ansicht nach eine absolute<br />
Notwendigkeit.<br />
Wir würden Sie daher bitten, zu nachfolgenden<br />
Punkten einmal Stellung zu nehmen. Wir<br />
werden <strong>die</strong>sen Brief als offenen Brief an <strong>die</strong><br />
regionale Presse weitergeben und haben ihn<br />
in der Aprilausgabe von „Blickpunkt – Zeitung<br />
der DKP für Kranichstein“ veröffentlicht.<br />
1. Gibt es eine Übersicht aller für Kranichstein<br />
geplanten „struktur-politischen“ Maßnahmen<br />
und wenn ja, wie sieht sie aus?<br />
Beinhaltet <strong>die</strong>se Auflistung einen Finanzierungsplan?<br />
2. Was halten Sie von der Idee eines „Gesamtkonzeptes<br />
Kranichstein 2000“, das eine<br />
Prioritätensetzung und Ergänzung der geplanten<br />
Maßnahmen unter Einbeziehung der<br />
Kranichsteiner Bevölkerung (Bürgerversammlung<br />
und -befragung) und <strong>die</strong> Erstellung eines<br />
Finanzplanes für <strong>die</strong>se Maßnahmen vorsieht?<br />
Rainer Keil, DKP-Kranichstein<br />
nistischen Giftschleuderverkaufsschau<br />
etwas entgegenzusetzen. Mit Erfolg: Über<br />
250 Menschen demonstrierten, unter ihnen<br />
auch Michael Siebert. Er versprach vollmundig,<br />
daß seine Partei und er alles unternehmen<br />
werden, daß <strong>die</strong> Automobilausstellung<br />
verschwinde. Heute ist Siebert Bürgermeister.<br />
Die Autoausstellung läuft wie seit<br />
15 Jahren …<br />
„Traditionen brechen – Umweltteufel ächten!“<br />
Unter <strong>die</strong>sem Motto soll auch 1994<br />
bei einer Demonstration gegen <strong>die</strong> Automobilausstellung<br />
am 7. Mai um 11.30 Uhr auf<br />
dem Luisenplatz deutlich gemacht werden,<br />
daß der motorisierte Individualverkehr<br />
Pflanzen-, Tier-, und Menschenleben<br />
kostet, Umwelt verpestet und zerstört – gar<br />
Hauptverursacher der weltweiten Klimaveränderung<br />
ist. Die Alternativen sind da. Fahrrad,<br />
ÖPNV und Bahn garantieren für bequeme<br />
und relativ umweltfreundliche Mobilität.<br />
Über 60 Gruppen, etwa Verbände, Kirchen<br />
und Gewerkschaften wurden in den vergangenen<br />
Tagen mit der Bitte um Unterstützung<br />
der Initiative angeschrieben. Mit starkem<br />
Rückhalt hoffen wir dann, <strong>die</strong> Automobilausstellung<br />
endgültig der Vergangenheit<br />
angehören zu lassen.<br />
Weitere Informationen bei Bastian Ripper,<br />
Oppenheimer Straße 5, Darmstadt. Telefon:<br />
316988.<br />
Bastian Ripper,<br />
Initiative für eine lebenswerte Umwelt<br />
✁<br />
Briefe:<br />
An <strong>die</strong><br />
Postfach 10 11 01<br />
64211 Darmstadt<br />
Telefax 06151 / 71 98 97<br />
NEPAL-TEPPICHE<br />
DARMSTADT<br />
ROSSD–RFER PLATZ