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Das Weinbuch - Karin Dittbrenner

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Behandlung saurer Weine<br />

Übermäßig stark auftretende Fruchtsäuren lassen sich mit reinem, gefälltem kohlensauren Kalk (gereinigte<br />

Schlämmkreide oder Kalziumkarbonat) ausfällen. Bei kleinern Weinmengen genügen gewöhnlich 6-8 Gramm<br />

auf 10 Liter gerechnet - messerspitzenweise hinzu gefügt. Bei größeren Weinmengen verfährt man dagegen<br />

folgendermaßen: Man zieht 4 Flaschen des sauren Weines zu je 1 Liter ab. Jede Flasche erhält nun eine andere<br />

Dosierung kohlensauren Kalk, und zwar<br />

14<br />

Flasche A: 0,6 Gramm Flasche B: 1,3 Gramm<br />

Flasche C: 1,7 Gramm Flasche D: 2,0 Gramm<br />

Diese Zusätze entsprechen einer Säureverminderung von<br />

Flasche A 1 Gramm, Flasche B 2 Gramm<br />

Flasche C 2,5 Gramm, Flasche D 3 Gramm im Liter. Die Flaschen werden gut verkorkt 8-12 Tage gelagert.<br />

Kostproben zeigen dann, welcher Versuch das beste Resultat ergab. Durch Multiplikation lässt sich nun leicht<br />

errechnen, welche Menge kohlensauren Kalkes für die Gesamtmenge des Weines notwendig ist. Etwa eine<br />

Woche nach Zugabe wird vom Bodensatz abgezogen.<br />

Niemals treibe man die Entsäuerung zu weit, denn die Säure ist ein natürlicher Schutz des Weines gegen<br />

Weinerkrankungen.<br />

Erprobte Rezepte<br />

Die folgenden erprobten Rezepte, die als Beispiele gelten sollen, sind, falls nicht anders angegeben, für 5 Liter<br />

berechnet. Soll ein anderer Hefestamm Verwendung finden, so ist auf 5 Liter Ansatz diejenige Zuckermenge zu<br />

verwenden, die hinter dem betreffenden Hefestamm in unserer Hefetabelle auf der zweiten Umschlagseite<br />

verzeichnet steht. Falls größere Mengen gekeltert werden, sind die angegebenen Früchte-, Wasser- und<br />

Zuckermengen, desgleichen die Zutaten zu multiplizieren, d.h. für 10 Liter zu verdoppeln, usw., wobei auf<br />

passende Gärgefäße Rücksicht zu nehmen ist. <strong>Das</strong> gleiche trifft auch auf die Rezept-Tabellen zu.<br />

Zur Beachtung !<br />

Wein ist das Gärungsprodukt von Trauben. So sagt das Gesetz. Was im Haushalt als Fruchtwein bezeichnet<br />

wird, ist dagegen weinähnliches Getränk. Für diese dem Kelterer nicht geläufige Wortverbindung "weinähnliches<br />

Getränk" benutzen wir den uns geschützten Ausdruck "Weinling". Dem Hausweinbereiter, der unsere Proferm-<br />

Weinhefen verwendet, ist die Benutzung dieser Bezeichnung gestattet. In der vorliegenden Auflage werden<br />

Vorschriften zur Bereitung weinähnlicher Getränke (Weinlinge) aus Garten-, Wald- und Feldfrüchten, aus<br />

Pflanzen- und Malzauszügen gegeben, zu denen unbedingt die Proferm-Trocken-Weinhefen (kurz Proferm-T-<br />

Weinhefen) benutzt werden dürfen. Zur Bereitung von Traubenwein und so genannten Haustrunk aus<br />

Traubensaft, ebenso für die gewerbliche Herstellung von Obst- und Beerenwein schreibt das Weingesetz<br />

dagegen flüssige Weinhefen vor. Diese flüssigen Weinhefen werden von uns unter dem Namen Proferm-<br />

Reinzuchthefen in den Handel gebracht. Zur Vermeidung von Unklarheiten erklären wir ausdrücklich, dass keine<br />

unserer Vorschriften gegen irgendeinen Gesetzesparagraphen verstoßen, sofern diese Vorschriften zur Deckung<br />

des Bedarfs im eigenen Haushalt und nicht zu gewerblichen Zwecken verwendet werden. Wer Traubenwein oder<br />

Obst- und Beerenwein gewerblich herstellen und in den Handel bringen will, muss die Vorschriften und<br />

Ausführungsbestimmungen des deutschen Weingesetzes genau beachten.<br />

Der Geschmack eines Obst- oder Beerenweines setzt sich aus dem Fruchtbukett, dem Gärungsbukett und dem<br />

Lagerbukett zusammen. Hieraus ergibt sich deutlich, dass man z.B. aus Apfelsaft, der mit Proferm-<br />

Rüdesheimerhefe vergoren wurde, niemals einen Wein erhalten kann, der genau einem aus Trauben<br />

hergestellte Wein entspricht, denn das Fruchtbukett der Traube ist wesentlich anders als das eines Apfels.<br />

Unmögliches wird niemand verlangen. Es geht ja auch nicht bei der Hausweinbereitung darum, den<br />

Traubenwein nachzuahmen. Es kommt vielmehr darauf an, unter Verwendung gerade vorhandener Früchte mit<br />

Proferm-Weinhefen köstliche, dem Weine ähnliche Getränke herzustellen, die genau so bekömmlich und<br />

wohlschmeckend wie diese sind.

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