MAX WEBER
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Weber in der Kritik…<br />
„Als Weltanschauung wird die überlieferte Philosophie,<br />
zumal auch in ihrer praktischen Disziplin, in dem Augenblick<br />
verstanden, wo ihr, aus der Perspektive eines positivistisch<br />
reduzierten Wissenschaftsbegriffs, der Anspruch,<br />
rationale Theorie zu sein, nicht mehr abgenommen wird.<br />
[...] Diese Degeneration der Philosophie zur Weltanschauung,<br />
zur Lebensideologie bedeutet: Ein ständig größer<br />
werdender Teil der moralisch-politischen Realität wird als<br />
Bereich theorieunfähiger Irrationalität der Zuständigkeit<br />
rational-wissenschaftlicher Fragestellung entzogen.”<br />
(Lübbe, Hermann, Zur Geschichte des Ideologie-Begriffs, in: ders.,<br />
Theorie und Entscheidung. Studien zum Primat der praktischen<br />
Vernunft, Freiburg 1971, S. 159-181, hier S. 176f.)<br />
Weber in der Kritik…<br />
„Der springende Punkt ist der folgende: Max Weber hat nie<br />
behauptet, daß man moralische bzw. Wertfragen nicht<br />
rational behandeln könne. Eine seiner Hauptthesen, man<br />
könne nicht über eine rational nicht mehr begründbare<br />
Setzung letzter (irrationaler) Wertaxiome hinausgelangen,<br />
besagt lediglich, es sei unmöglich, normative bzw.<br />
Wertaussagen erschöpfend, d.h. vollständig und hinreichend,<br />
zu begründen. [...] Eigentlich ist das fast trivial.”<br />
(Gölz, Walter, Begründungsprobleme der praktischen Philosophie,<br />
Stuttgart-Bad Canstatt 1978, S. 13f.)