Energie verstehen - Oberstufenschule Wädenswil
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3. Buben überschätzen sich eher als Mädchen<br />
und sehen dadurch ihre Schwächen<br />
nicht.<br />
Für die spezifische Bubenförderung empfiehlt<br />
Hansjürg Sieber, im Unterricht immer<br />
wieder Bewegungsmöglichkeiten zu bieten.<br />
Aber auch oft in geschlechterhomogenen<br />
Gruppen zu arbeiten sowie einen spezifischen<br />
Bubenzugang zum Lesen über Bubenthemen<br />
zu finden.<br />
Verwirrte Genderkonzepte<br />
Den Schluss der Referate machte Ron<br />
Halbright, Pädagoge, Ethnologe und Jugendarbeiter.<br />
Er demonstrierte gleich am<br />
Publikum, was es heissen kann, Bewegung<br />
in den Unterricht einzubauen: Er stellte eine<br />
Reihe von Fragen und Behauptungen zum<br />
Thema Geschlechterrollen auf, die durch<br />
Aufstehen mit «Ja», durch Sitzenbleiben<br />
mit «Nein» beantwortet werden sollten.<br />
Er warb um Verständnis für die rauere und<br />
körperbetontere Kommunikationsart der<br />
Buben («Mädchen üben für die Partner-<br />
schaft, Buben üben für die Meisterschaft.»)<br />
und empfahl, sich auf das Buben-Verstehen<br />
wie auf eine ethnologische Exkursion einzulassen.<br />
Er forderte auch alle Pädagogen<br />
und Pädagoginnen auf, sich über ihre eigene<br />
Gender-Identität und Gender-Biographie<br />
bewusst zu sein, um Mädchen und Knaben<br />
auf dem Weg zu deren Identität kompetent<br />
begleiten zu können. Als Gewaltexperte<br />
interpretiert er Raserei, Waffenfetischismus<br />
und Vergewaltigungen durch junge Männer<br />
als fehlgeleitete, verwirrte Konzepte von<br />
Männlichkeit. Das weibliche Gegenstück,<br />
das fehlgeleitete und verwirrte Konzept von<br />
Weiblichkeit, sieht er in den jungen Frauen,<br />
die gerne als Prinzessinnen auf einen<br />
Prinzen warten würden. Allerdings warnte<br />
Ron Halbright vor Verallgemeinerungen:<br />
Die Unterschiede innerhalb der Buben bzw.<br />
innerhalb der Mädchen seien grösser als die<br />
Unterschiede zwischen den Geschlechtern.<br />
Umsetzung im Schulalltag<br />
Nach diesen anspruchsvollen Vorträgen<br />
lösten die sieben Schulteams verschiedene<br />
ECHO [PRIMARSCHULE]<br />
Arbeitsaufträge, um herauszufinden, ob und<br />
wie das Thema «Gender» in der Arbeit im<br />
Schulalltag umgesetzt werden resp. welche<br />
Einfluss das Gehörte auf den Unterricht<br />
haben soll.<br />
Die abschliessende Podiumsdiskussion be-<br />
leuchtete nochmals die Themen der<br />
Referate und machte allen bewusst, dass es<br />
keine Patentlösungen für den «richtigen»<br />
Umgang mit den Geschlechtern gibt. Wichtig<br />
ist es, verständnis- und respektvoll mit<br />
beiden Geschlechtern umzugehen und sich<br />
vor Augen zu halten, dass sich das eigene<br />
Geschlecht auf das Verhalten gegenüber<br />
beiden Geschlechtern unterschiedlich auswirken<br />
kann.<br />
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