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weiter... Das WBS Magazin 1/2010 - WBS Training AG

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Tempo raus, Ruhe rein<br />

Denken Sie oft, dass die Zeit an Ihnen vorbei rast? Sehnen Sie sich<br />

nach Ruhe, Harmonie und Gelassenheit? Fühlen Sie sich ausgelaugt?<br />

Dann schalten Sie besser runter. Weil Tempo und Druck im Berufs- und<br />

Privatleben ständig zunehmen, sollten wir lernen zu entschleunigen.<br />

Was das genau bedeutet und wie wir unseren Alltag entspannter<br />

gestalten können, weiß Susanne Preiss (Hamburg),Trainerin für Stressmanagement<br />

und Qi Gong.<br />

Interview: Heidi Wahl<br />

Sie sind Mutter zweier Kinder, Geschäftsführerin<br />

von „SHENZAI – the qi<br />

gong company“, Trainerin, Dozentin<br />

und telefonisch schwer zu erreichen.<br />

Sind Sie im Stress?<br />

Seit ich selbstständig bin, ist die Arbeitsbelastung<br />

größer geworden und die Aufgaben<br />

sind vielfältiger im Vergleich zu früher, als ich<br />

fest angestellte Werberin war. Aber ich fühle<br />

mich nicht gestresst, weil ich gelassener mit<br />

meiner Arbeit umgehe. Beispielsweise habe<br />

ich heute morgen, nachdem die Kinder aus<br />

dem Haus waren, 45 Minuten lang verschiedene<br />

Atem- und Bewegungsübungen aus<br />

dem Qi Gong gemacht. So gehe ich ganz<br />

ruhig in einen sehr ausgefüllten Tag. Außerdem<br />

kann ich selbst bestimmen, was und wie<br />

viel ich arbeite. Manchmal lasse ich Dinge rigoros<br />

liegen. Unerledigt.<br />

In Ihren Kursen lernen die Teilnehmer<br />

Entschleunigung. Was<br />

genau bedeutet das, sich zu<br />

entschleunigen?<br />

Erst einmal, das Tempo rauszunehmen.<br />

Sich regenerieren, ausruhen,<br />

Energie tanken. Denn im Berufsleben<br />

ist der Druck heutzutage immens,<br />

auch durch Fusionen, Umstrukturierungen<br />

und Entlassungen. Manchmal muss<br />

die halbe Mannschaft das gleiche Pensum<br />

stemmen wie vorher und die gleichen<br />

Zahlen bzw. Ergebnisse liefern. Dazu<br />

kommen Globalisierung und Vernetzung<br />

durch das Internet. Gleichzeitig nehmen<br />

Tempo und Kommunikationsdichte zu, durch<br />

Mobiltelefone, Laptops und E-Mails ist man<br />

ständig erreichbar. Keine Minute darf vergeudet<br />

werden, Zeiteffizienz ist das Kriterium. Die<br />

natürlichen Ruhepausen – etwa auf der Fahrt<br />

zu Terminen – fehlen.<br />

Was tun Sie, um sich selbst und Ihren<br />

drei Mitarbeitern ein entschleunigtes<br />

Arbeiten zu ermöglichen?<br />

Zwischendurch, wenn die Konzentration<br />

nachlässt und der Kopf voll ist, werden die<br />

Fenster aufgemacht und wir bewegen uns.<br />

Möglichst alle 90 bis 120 Minuten.<br />

Woran merkt man, dass man an der<br />

„Hurry Sickness“, also an der Geschwindigkeits-<br />

oder Hetzkrankheit<br />

leidet und dringend<br />

einen Gang runterschalten<br />

sollte?<br />

Die Folgen eines beschleunigten,<br />

hektischen Lebens<br />

sind innere Unruhe, Unzufriedenheit,<br />

Gereiztheit, Nervosität,<br />

Aggressivität, Durchblutungsstörungen<br />

und klassische<br />

Befindensstörungen<br />

wie Magenschmerzen, Rückenschmerzen,Kopfschmerzen,<br />

Erschöpfungszustände,<br />

Konzentrationsstörungen<br />

oder Schlaflosigkeit.<br />

Was genau lernen Angestellte, deren<br />

Chefs ihnen einen Kurs inhouse oder<br />

an einem Tagungsort spendiert<br />

haben?<br />

Firmen, für die Entschleunigung oder Stressreduktion<br />

zur Unternehmenskultur gehören,<br />

für die haben Seminare einen Belohnungscharakter.<br />

Wenn die Teilnehmer/-innen mal<br />

zwei Tage raus aus der Firma sind, sagen sie<br />

oft, das ist wie eine Mini-Kur. Sie spüren ihren<br />

Körper wieder, erleben Ruhe, bauen eine natürliche<br />

Distanz zum Alltag auf und laden ihre<br />

Batterien auf. Viele können anfangs die Ruhe<br />

nicht ertragen, sie fühlen sich unwohl. <strong>Das</strong> ist<br />

kein Wunder, denn der Sympathikus, also ein<br />

Teil des vegetativen Nervensystems, das die<br />

Organe steuert und den Körper in hohe Leistungsbereitschaft<br />

versetzt, ist hyperaktiv. Innerhalb<br />

von zwei Tagen machen die Teilnehmer/-innen<br />

eine Entwicklung durch, die<br />

sie als wohltuend und energiespendend beschreiben.<br />

Expertengespräch<br />

<strong>weiter</strong>... <strong>Das</strong> <strong>WBS</strong> <strong>Magazin</strong> 1/<strong>2010</strong> 29

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