weiter... Das WBS Magazin 1/2010 - WBS Training AG
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Work-Life-Balance<br />
34<br />
Süßes Nichtstun<br />
Mehr Mut zur Lücke!<br />
Unser Leben wird immer schneller. Dabei wären mehr Langsamkeit und<br />
Langeweile ganz gut für uns. Denn beim Nichtstun ordnet unser Gehirn<br />
das Chaos im Kopf, sortiert Informationen und entsorgt Datenmüll. So<br />
entsteht wieder Platz für Neues und vor allem Kreatives.<br />
Bianca Lorenz<br />
<strong>Das</strong> Jahr ist noch jung, doch die Zeit ist schon jetzt bis in den Sommer durchgeplant.<br />
Randvolle Kalender, schmale Zeitfenster und wenig Freizeit – sie prägen das<br />
Leben des Erfolgsmenschen im 21. Jahrhundert. Statt dass wir dank Auto, Handy<br />
und Internet über mehr Zeit verfügen, zerrinnt sie uns schneller denn je zwischen<br />
den Fingern. Und selbst die wenigen unverplanten Stunden geraten immer unter<br />
Stress: Da hetzt man zum Fitnessstudio, besucht einen Tanzkurs oder macht bis<br />
spät in die Nacht Sudoku. Kaum einer legt sich einfach mal auf das Sofa und starrt<br />
Löcher in die Wand. Dabei wäre ein solcher Leerlauf für unser Gehirn ein echter<br />
Kurzurlaub.<br />
Neue Netzwerke knüpfen<br />
Neurowissenschaftler wie Professor Dr. Jan Born, Direktor des Instituts für Neuroendokrinologie<br />
an der Universität zu Lübeck, wissen, dass mentale Ruhephasen für<br />
die Schaltzentrale in unserem Kopf enorm wichtig sind: „Unser Gehirn verarbeitet<br />
beim Schlafen die immense Reiz- und Informationsflut des Tages und knüpft<br />
aus Milliarden Nervenzellen neue Netzwerke, und dadurch können neue Ideen<br />
quasi im Schlaf entstehen. Ähnliches passiert möglicherweise auch, wenn wir uns<br />
sinnfreier Tagträumerei hingeben, vielerlei Erlebtes vor unserem geistigen Auge<br />
auftaucht und dabei neue Assoziationen, Verknüpfungen und kreative Einfälle<br />
entstehen.“ Die Müdigkeit, die einen im Laufe eines langen Tages immer mal wie-<br />
<strong>Das</strong> Gehirn braucht Ruhe,<br />
um die Reiz- und Informationsflut<br />
des Tages zu<br />
verarbeiten.<br />
der überfällt, mag verschiedene Ursachen<br />
haben, doch liegt es nahe, dass<br />
sie auch Ausdruck einer Überfrachtung<br />
mit Informationen ist, die das Gehirn<br />
in regelmäßigen Abständen ordnen<br />
möchte und muss. „Diese Aufräumarbeit<br />
ist geradezu lebensnotwendig.<br />
Andernfalls droht ein Ungleichgewicht,<br />
das für unsere Gesundheit gefährlich<br />
werden kann.“<br />
Leben auf der Überholspur<br />
<strong>Das</strong> Problem: Auf der faulen Haut zu<br />
liegen und ziellos in den Tag zu träu-<br />
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