Nr. 24 / 30.11.2012 - Marquartstein
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<strong>Marquartstein</strong> - 16 -<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>24</strong>/12<br />
Chiemgau Jugend-Sinfonie-Orchester<br />
Anfang November 2912 fanden in Traunreut, Ruhpolding und<br />
Traunstein die Herbstkonzerte des Chiemgau Jugend-Sinfonie-<br />
Orchesters statt. Heuer waren besonders viele Schülerinnen<br />
und Schüler der Musikschule Grassau dabei, u.a. als Stimmführerinnen<br />
der Bratschen Sabrina Schwarz, Schülerin von Mugurel<br />
Popovici. Hier ein Konzertbericht von Hans Schelling.<br />
Ein Orchester feiert sich selbst<br />
Nach der Begrüßung durch Musikschul-Leiter Josef Mayer<br />
waren die „Vier Jahreszeiten” von Antonio Vivaldi ein würdiger<br />
Auftakt zum Festkonzert des Chiemgau-Jugend-Sinfonie-<br />
Orchester, das sein 20-jähriges Bestehen feiert. Mit Frank Stadler,<br />
dem Konzertmeister des Mozarteum-Orchesters Salzburg,<br />
hatte man einen Solisten engagiert, der nicht nur den hochvirtuosen<br />
Solopart mit seinen Doppelgriffen, brillanten Passagen,<br />
aber auch weiten Kantilenen souverän interpretierte, sondern<br />
in barocker Manier die Streicher des Chiemgau-Jugend-Sinfonieorchesters<br />
leitete. Besonders auffallend wie die Continuo-<br />
Gruppe höchst aufmerksam und flexibel den Intentionen des<br />
Solisten folgte. […] Mit lautstarkem und langanhaltendem Beifall<br />
bedankte sich das Publikum für diese Leistung von Solist<br />
und Orchester.<br />
Mit ganz anderen Klängen wurden die Zuhörer dann im zweiten<br />
Teil des Programms überrascht. Das um Holz- und Blechbläser,<br />
Pauken und Harfe erweiterte Orchester, dazu noch ein<br />
gemischter Chor, gaben schon rein optisch ein großartiges<br />
Bild ab. Mit der ihr Handwerk perfekt beherrschenden Dirigentin,<br />
Ya-Wen KöhlerYang, konnte das Ensemble zur Höchstform<br />
auflaufen. Sie ist daneben eine äußerst sympathische<br />
Person. Orchester und Leiterin mögen sich offensichtlich. Bei<br />
der Wiedergabe von Charles Ives „The unanswered question”<br />
überraschte die getrennte, aber deshalb umso wirkungsvollere<br />
Aufstellung der einzelnen Klangkörper. Den tonalen Teil des<br />
Werkes übernahm das Orchester auf der Bühne, die seitlich<br />
platzierten Holzbläser unter der Leitung von Johanna Büchinger-Hartmann<br />
und auf der Empore, die Solotrompete, übernahmen<br />
den atonalen Teil. Eine sehr reife Leistung. Bei dem in<br />
Ausschnitten zu Gehör gebrachten „Magnificat” von John Rutter<br />
trat dann noch die menschliche Stimme hinzu. Die vereinigten<br />
Chöre „Giovedi Vocale Traunstein” und der „Vokalexpress<br />
Teisendorf” (Einstudierung Stephan Hadulla) verhalfen dem<br />
Ganzen noch zu einem weiteren strahlenden Höhepunkt.<br />
An dieser Stelle ist es angebracht über die Hauptakteure dieses<br />
Abends, das Orchester, zu sprechen. Wer gesehen hat,<br />
mit welchem Ernst und Eifer die jungen Musiker bei der Sache<br />
waren, erkannte, welche wertvolle Arbeit, neben der Leiterin,<br />
von den Dozenten und nicht zuletzt vom Landkreis geleistet<br />
werden. Musizieren ist ja nicht nur reines Vergnügen, sondern<br />
es kostet viel Engagement, bis sich die jungen Leute der<br />
Öffentlichkeit vorstellen können.<br />
Für den begeisterten Schlussbeifall des Publikums bedankten<br />
sich Chor und Orchester mit einer Wiederholung des „Schluss-<br />
Amen” aus Rutters „Magnificat”. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk<br />
hätte sich das Orchester nicht machen können.<br />
…aus dem Nachrichtenticker der Musikschule<br />
Grassau …<br />
-ImDezember werden wieder viele Gruppen der Musikschule<br />
mit Weihnachtsmusik unterwegs sein, z.B. beim Grassauer<br />
Advent am 14. und 15. Dezember und bei Veranstaltungen in<br />
den Zweigstellen.<br />
-Das Grassauer Blechbläser Ensemble gibt in Prien gemeinsam<br />
mit dem Chor Capella Vocale am 2. Dezember um 18 Uhr<br />
in der dortigen Parrkirche ein Konzert.<br />
-Eine besonders schöne Veranstaltung für die ganze Familie ist<br />
das „Alpenländische Weihnachtskonzert“ mit dem Grassauer<br />
Blechbläser Ensemble und den Söller Anklöpflern aus Tirol<br />
am Sonntag, dem 23. Dezember, um 16 Uhr in der Pfarrkirche<br />
Übersee. Karten zu 16 EUR bzw. 8EUR (ermäßigter Eintritt für<br />
Schüler und Studierende mit Ausweis) nur an der Tageskasse<br />
ab 15 Uhr. Kinder bis 10 Jahre frei!<br />
Bayerisches Rotes Kreuz Achental<br />
50 Jahre Freude am Helfen<br />
BRK-Bereitschaft Achental feiert Jubiläum -<br />
Ehrung für Gründungsmitglieder<br />
Seit genau 50 Jahren gibt es das Rote Kreuz im Achental -der<br />
Beginn waren die Frauenbereitschaft und die Sanitätskolonne<br />
in Grassau. Aus einer Feldtrage, ein paar Sanitätstaschen,<br />
einer Rucksacktrage und viel Begeisterung entstand die heute<br />
wohl wichtigste Hilfsorganisation, die schnellstmöglich Menschen<br />
in Not zur Seite steht. Für die Rotkreuz-Bereitschaft<br />
Achental ein Grund, dieses Jubiläum zu feiern und Gründungsmitglieder<br />
zu ehren.<br />
Bereits 1914 versuchte eine Gruppe von Grassauern die Idee<br />
des Roten Kreuzes zu verwirklichen, indem sie eine „Freiwillige<br />
Sanitätskolonne Grassau“ gründeten. Aber erst im Herbst 1962<br />
gelang es Wolfgang Eisenbeiß, die ersten wichtigen Grundsteine<br />
für die Achentaler Bereitschaft des Bayerischen Roten<br />
Kreuzes (BRK) zu legen. „Trotz vieler Unterschiede in Ausrüstung<br />
und Ausbildung sind es die gleichen Dinge, die damals<br />
wie heute unsere Aktiven antreiben“, so Bereitschaftsleiter Martin<br />
Kirchleitner, „das sind ehrenamtliches Engagement, Hilfe<br />
bei Unglücksfällen, für in Not geratene Menschen einzustehen<br />
und die Ausbildung in Erster Hilfe in der Bevölkerung zu verbessern.“