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Expertise: Rechtspopulismus in Gestalt einer „Bürgerbewegung“

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Von Rechts zur Mitte<br />

PRO KÖLN präsentierte am 16. Juni 2007 Köln-Ehrenfeld e<strong>in</strong> Zitat des Kölner Schriftstellers Ralph Giordan<br />

• völkisch-nationalistische Ausprägungen<br />

• rassistische und antisemitische Ausprägungen<br />

• autoritäre Politikvorstellungen<br />

• Ablehnung des gesellschaftlichen Gleichheitspr<strong>in</strong>zips<br />

• Diskrim<strong>in</strong>ierung von M<strong>in</strong>derheiten<br />

• Ethnisierung / Nationalisierung sozialer und ökonomischer Problemlagen<br />

Mit ihren antiislamisch ausgerichteten rechtspopulistischen Inszenierungen zielt die „PRO“-<br />

Bewegung auf den E<strong>in</strong>bruch von Rechtsaußen <strong>in</strong> die politische Mitte. In der neurechten<br />

Wochenzeitung „Junge Freiheit“, die schon seit Jahrzehnten nach e<strong>in</strong>er neuen Kraft von<br />

Rechtsaußen sucht, welche die Anb<strong>in</strong>dung an das konservative Establishment erreicht, wurden<br />

diese Bemühungen erörtert. Dort erläuterte der „PRO“-Vorsitzende Markus Beisicht den strategischen<br />

H<strong>in</strong>tergrund der Parteigründung: „In den neunziger Jahren waren alle herkömmlichen<br />

rechtsbürgerlichen Parteien an e<strong>in</strong>en toten Punkt gelangt. Es war klar, wir mussten etwas Neues<br />

erf<strong>in</strong>den: Statt e<strong>in</strong>er bundesweiten Partei, haben wir mit Pro Köln den entgegengesetzten Ansatz<br />

gewählt: den e<strong>in</strong>er kommunalen Bürgerbewegung.“ Angesichts der Mobilisierungsschwäche<br />

extrem rechter Parteien gerade <strong>in</strong> Westdeutschland ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> solches Projekt <strong>in</strong>teressant für<br />

jene, die sich um die Formierung e<strong>in</strong>er neuen Kraft rechts von der Union bemühen. So fragt e<strong>in</strong><br />

Redakteur der neurechten „Jungen Freiheit“ nach dem Zweck dieses PRO-Modells: „Pro Köln ist<br />

also ke<strong>in</strong>e Anti-Moscheebau-Bürger<strong>in</strong>itiative, sondern e<strong>in</strong> rechtes Parteiprojekt, das nur <strong>in</strong> diesem<br />

Gewand daherkommt?“ Die Antwort des PRO-NRW-Vorsitzenden bestätigt dies: „So könnte<br />

man sagen. (…) Gerade <strong>in</strong> Großstädten kann man damit punkten! Wir haben die Marktlücke<br />

besetzt, und es ist uns der E<strong>in</strong>bruch <strong>in</strong> Schichten gelungen, die wir sonst nicht erreicht hätten.“<br />

Seite 34<br />

Foto: LOTTA - antifaschistische Zeitung aus NRW, projekte.free.de/lotta

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