Bohlens Sprüche, Klums Tipps – Der Umgang Heranwachsender ...

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mit Prominenten besetzt ist») und ihr Auftreten als Bewertungsinstanz («dass den
Kandidaten klar gesagt wird, ob sie gut oder [101] schlecht sind» und «dass manche
Juroren ihre Urteile in freche Sprüche verpacken»). Im Weiteren sollten die Befragten
die einzelnen Juroren der Castingshow, die sie am liebsten sehen, hinsichtlich ausgewählter
Eigenschaften und Kompetenzen (vor allem Fairness, Bewertungskompetenz,
Unterhaltungs- und Sympathiewert) bewerten, deren vordergründig ausgefüllte Rolle
bzw. Funktion als «Bestimmer», «Berater», «Förderer», «Kritiker» oder «Tröster»
festlegen und «die Art und Weise, in der die Jury mit den Kandidaten umgeht», beurteilen
und mit eigenen Worten begründen.
Diese und einige andere von den Heranwachsenden selbst als wichtig erachtete
Aspekte wurden in Intensivinterviews mit 36 Kindern und Jugendlichen im Alter von
8 bis 15 Jahren, von denen die meisten Castingshows bereits seit Längerem sehen,
unter Berücksichtigung der zentralen Kontexte (persönliche Lebenshintergründe, Rezeptionsmotive,
Anschlusskommunikation etc.) vertieft.
Studie «Wahrnehmung und Verarbeitung aktueller Reality-TV-Formate durch
Heranwachsende»
Auftraggeber Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF)
Durchführung
Arbeitsgemeinschaft Kindheit, Jugend und neue Medien
(AKJM) (Projektleitung Dr. Daniel Hajok) und Freie Universität
Berlin, Arbeitsbereich Philosophie der Erziehung (Dr.
Achim Hackenberg)
Untersuchungs zeitraum Frühjahr 2009 bis Frühjahr 2011
Methoden
1. Quantitative Befragung (Herbst 2009): Onlinebefragung
von 1 165 12- bis 17-Jährigen und 1484 18- bis 24-Jährigen
(Vergleichsgruppe)
2. Qualitative Interviewerhebung (Sommer 2010): leitfadengestützte
Intensivinterviews mit 36 Heranwachsenden
zwischen 8 und 15 Jahren
Diskussionen über Juroren als wichtiger Gesprächsinhalt
Castingshows werden von den jungen Zuschauern vor allem deshalb gesehen, weil sie
ihnen eine Menge Unterhaltung, Spaß und Spannung bieten und viele Anknüpfungspunkte
für persönliche Orientierungen beinhalten (vgl. Hajok/Selg 2010). Schaut man
sich die persönlichen Motive bzw. [102] Gründe der Nutzung von DSDS und GNTM
noch etwas genauer an, wird deutlich, dass es auch einen nicht zu unterschätzenden