19 - Steinway in Austria
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Alle Kraft voraus<br />
Die amerikanische Wirtschaftskrise und der E<strong>in</strong>zug von Radio und Schallplatte<br />
br<strong>in</strong>gen das <strong>Ste<strong>in</strong>way</strong>-Schiff <strong>in</strong> den <strong>19</strong>30er und <strong>19</strong>40er Jahren gefährlich <strong>in</strong>s<br />
Schwanken. Doch die Klavierbau-Dynastie trotzt den Stürmen erfolgreich.<br />
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SPARMASSNAHMEN<br />
<strong>19</strong>32 war der Umsatz der <strong>Ste<strong>in</strong>way</strong>-Instrumente auf e<strong>in</strong>en historischen Tiefstand gesunken.<br />
Theodore E. <strong>Ste<strong>in</strong>way</strong>, im Bild (1) rechts, dem romantisch veranlagten Firmenpräsidenten, fiel<br />
es zu, das Unternehmen durch die schlimmste Krise seit der Gründung von <strong>Ste<strong>in</strong>way</strong> & Sons zu<br />
steuern. Angesichts des s<strong>in</strong>kenden Erfolgsschiffes entschloss er sich zu radikalen Sparmaßnahmen.<br />
Kurz vor dem großen Börsenkrach schloss er zahlreiche Musikgeschäfte und strich die<br />
meisten Vergünstigungen für <strong>Ste<strong>in</strong>way</strong>-Künstler.<br />
PRODUKTIONSSTILLSTAND<br />
Trotz E<strong>in</strong>sparungen schrieb das Unternehmen weiterh<strong>in</strong> rote Zahlen. Der Schuldenberg wuchs,<br />
ebenso die Lagerbestände. Es blieb Theodore daher nichts anderes übrig, als die meisten Arbeiter<br />
zu kündigen und die Fabrik vorübergehend zu schließen. Erst <strong>19</strong>35 begann sich der Markt für<br />
Klaviere und Flügel langsam wieder zu erholen. Maßgeblich dafür verantwortlich waren<br />
Regierungsprogramme, die das Interesse breiter Bevölkerungsschichten für Musik förderten.<br />
INNOVATION<br />
<strong>19</strong>36 wurde mit dem Modell S (2) die große Innovations-Tradition von <strong>Ste<strong>in</strong>way</strong> & Sons fortgesetzt.<br />
Um e<strong>in</strong>e schnellere Spieltechnik zu ermöglichen, unterlegten die Konstrukteure die<br />
Tasten mit e<strong>in</strong>em abgerundeten Waagebalken und verlagerten den Schwerpunkt der Tasten mehr<br />
zu ihrer Mitte h<strong>in</strong>, sodass sie nach dem Anschlag rascher wieder nach oben schnellten. Die mit der<br />
E<strong>in</strong>führung des Modell S erzielte Umsatzsteigerung war jedoch nur von kurzer Dauer.<br />
NEUE KUNDENWÜNSCHE<br />
Konsumenten verlangten zunehmend preisgünstige, kle<strong>in</strong>ere Klaviere <strong>in</strong> aktuellem Design.<br />
<strong>Ste<strong>in</strong>way</strong> & Sons reagierte aber nur langsam auf die veränderten Kundenwünsche. So g<strong>in</strong>g der<br />
Boom der Pian<strong>in</strong>os lange spurlos am Unternehmen vorbei, bis man sich <strong>19</strong>37 entschloss, e<strong>in</strong><br />
eigenes kle<strong>in</strong>es Klaviermodell (3) am Markt e<strong>in</strong>zuführen.<br />
ZWEITER WELTKRIEG<br />
Als <strong>Ste<strong>in</strong>way</strong> & Sons gerade wieder mit Gew<strong>in</strong>n zu arbeiten begann, brach der Zweite Weltkrieg<br />
aus. Die Rationierung von für den Klavierbau notwendigem Material zwang das Unternehmen<br />
weitgehend zur E<strong>in</strong>stellung der Produktion. 89 Jahre lang hatte <strong>Ste<strong>in</strong>way</strong> & Sons exquisite<br />
Musik<strong>in</strong>strumente hergestellt. Nun musste das Unternehmen auf Flugzeugbau umsatteln (4),<br />
um den Fabrikbetrieb <strong>in</strong> New York aufrechterhalten zu können.<br />
MODELL VICTORY<br />
E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Weg zurück <strong>in</strong>s Klaviergeschäft erfolgte <strong>19</strong>42 mit dem Bau des Modells Victory für die<br />
Streitkräfte der Vere<strong>in</strong>igten Staaten (5). Das e<strong>in</strong> Meter hohe olivgrüne Klavier ohne Füße hatte<br />
Tasten aus tropenbeständigem Zelluloid statt Elfenbe<strong>in</strong> und mit Weicheisen statt rationiertem<br />
Kupfer umwickelte Basssaiten.<br />
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