Finite Elemente in Bewegung - CAD-FEM GmbH
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LS-DYNA: Neue Möglichkeiten zur<br />
Berechnungs- und Prozesssteuerung<br />
Bereits seit Juni 2006 steht die aktuelle<br />
LS-DYNA Version 971 zur Verfügung.<br />
Aber viele der zahlreichen Neuerungen<br />
werden bislang wenig oder gar nicht<br />
genutzt, vielleicht auch weil sie mehr<br />
oder weniger unsche<strong>in</strong>bar im Handbuch<br />
versteckt s<strong>in</strong>d. So bietet die neue Version<br />
mehrere Features an, mit denen recht<br />
umfangreiche Steuerungen und E<strong>in</strong>griffe<br />
während der Berechnung vorgenommen<br />
werden können. Dies eröffnet viele<br />
Möglichkeiten bei der Prozesssimulation<br />
und erweitert damit erneut das Anwendungsspektrum<br />
von LS-DYNA.<br />
Sensoren<br />
An sich s<strong>in</strong>d Sensoren nichts Neues <strong>in</strong> LS-<br />
DYNA, aber bisher waren sie auf Anwendungen<br />
im Bereich der Rückhaltesysteme<br />
beschränkt. Das neue Keyword *SENSOR<br />
bietet h<strong>in</strong>gegen sehr weitreichende allgeme<strong>in</strong>e<br />
Möglichkeiten. So können jetzt<br />
z.B. Randbed<strong>in</strong>gungen, Gelenke, diskrete<br />
Federn und Kontakte auf der Basis von<br />
Sensorwerten aktiviert oder deaktiviert<br />
werden. Die Def<strong>in</strong>ition ist auf den ersten<br />
Blick etwas unübersichtlich jedoch letztendlich<br />
recht e<strong>in</strong>fach:<br />
*SENSOR_DEFINE:<br />
Hiermit wird e<strong>in</strong> Sensor def<strong>in</strong>iert, der als<br />
Ausgabewert e<strong>in</strong>e physikalische Größe<br />
liefert. Dies können Knotenverschiebungen<br />
(und deren Ableitungen), <strong>Elemente</strong>rgebnisse<br />
wie Spannungen, Dehnungen oder Schnittkräfte<br />
oder Kontakt- und Gelenkkräfte se<strong>in</strong>.<br />
*SENSOR_DEFINE_CALC-MATH:<br />
Hiermit s<strong>in</strong>d mathematische Operationen<br />
e<strong>in</strong>zelner Sensordaten untere<strong>in</strong>ander möglich.<br />
*SENSOR_SWITCH:<br />
Hiermit wird geprüft, ob das Sensorsignal<br />
e<strong>in</strong>en Grenzwert über- oder unterschreitet.<br />
Das Ergebnis ist e<strong>in</strong> logisches „Ja“<br />
oder „Ne<strong>in</strong>“.<br />
*SENSOR_CONTROL:<br />
Basierend auf dem logischen Ergebnis e<strong>in</strong>es<br />
Sensors können hier Randbed<strong>in</strong>gungen,<br />
Gelenke, Kontakte und diskrete Federn<br />
aktiviert bzw. deaktiviert werden.<br />
Analytische Funktionen<br />
Bei e<strong>in</strong>er dynamisch transienten Simulation<br />
s<strong>in</strong>d Lasten und Randbed<strong>in</strong>gungen<br />
typischerweise zeitabhängig. Bisher mussten<br />
solche Verläufe <strong>in</strong> tabellarischer<br />
Form e<strong>in</strong>gegeben werden und während<br />
der Berechnung wurde zwischen den e<strong>in</strong>gegebenen<br />
Wertepaaren <strong>in</strong>terpoliert. Mit<br />
dem neuen Keyword *DEFINE_CURVE_FUNC-<br />
TION kann jetzt e<strong>in</strong> solcher Verlauf auch<br />
als analytisch beschriebene Funktion vorgegeben<br />
werden. Dies br<strong>in</strong>gt z.B. bei<br />
S<strong>in</strong>us-Funktionen e<strong>in</strong>e wesentlich glattere<br />
Beschreibung als durch die E<strong>in</strong>gabe e<strong>in</strong>er<br />
endlichen Anzahl von Wertepaaren.<br />
Damit s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten dieses<br />
Keywords aber noch lange nicht ausgeschöpft.<br />
In die Formel der analytischen<br />
Funktion können auch aktuell entstandene<br />
Ergebnisse des Modells berücksichtigt<br />
werden. So kann z.B. e<strong>in</strong>e Kraft abhängig<br />
von der Relativgeschw<strong>in</strong>digkeit zweier<br />
Knoten berechnet werden. Auch aktuelle<br />
Gelenk- oder Balken-Kräfte können <strong>in</strong> die<br />
Berechnung e<strong>in</strong>er Funktion e<strong>in</strong>gehen. Nicht<br />
zuletzt kann auch auf die Verläufe anderer<br />
LoadCurves zurückgegriffen werden.<br />
Input-Parameter<br />
Im Keyword-Input können seit der Version<br />
970 Parameter (*PARAMETER) anstelle jeder<br />
numerischen E<strong>in</strong>gabe verwendet werden.<br />
Dies gibt die Möglichkeit, verschiedene<br />
Modell- oder Lastfall-Varianten mit wenigen<br />
Parametern zu kontrollieren. Ab der Version<br />
971 s<strong>in</strong>d nun auch numerische Operationen<br />
zwischen diesen Parametern möglich, so<br />
dass Abhängigkeiten zwischen verschiedenen<br />
E<strong>in</strong>gabeparametern direkt <strong>in</strong> das Inputfile<br />
e<strong>in</strong>programmiert werden können.<br />
Lastfälle<br />
Mit dem Keyword *CASE können die<br />
E<strong>in</strong>gaben für mehrere Lastfälle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Inputfile stehen. Dies kann zwei Vorteile<br />
br<strong>in</strong>gen:<br />
1. Es müssen nicht mehrere Inputfiles<br />
gepflegt werden, die sich eigentlich<br />
nur <strong>in</strong> wenigen Bereichen wie Lasten<br />
und Randbed<strong>in</strong>gungen unterscheiden.<br />
2. Unterschiedliche Lastfälle können mit<br />
e<strong>in</strong>em Programmaufruf nache<strong>in</strong>ander<br />
abgearbeitet werden.<br />
Zum Berechnen mehrere Lastfälle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Inputfile benötigt LS-DYNA e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Hilfsprogramm:<br />
lscasedriver bzw. lscasedriver.exe<br />
Autor<br />
Dr.-Ing. Uli Stelzmann<br />
i<br />
Simulation e<strong>in</strong>es Hochregallagers.<br />
(TU-München und FG IFL)<br />
Numerische Operationen zwischen Parametern<br />
Zwei Möglichkeiten e<strong>in</strong>er Lastfalldef<strong>in</strong>ition<br />
Dr.-Ing. Matthias Hörmann<br />
Tel. +41 (0)8092-7005-41<br />
E-Mail mhoermann@cadfem.de<br />
<strong>in</strong>foplaner 1/2008 23