Finite Elemente in Bewegung - CAD-FEM GmbH
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dynamischen Eigenschaften be<strong>in</strong>haltet, erhält man, <strong>in</strong>dem man<br />
die Struktur an allen externen Knoten geometrisch fest e<strong>in</strong>spannt,<br />
d.h. , und das dynamische Eigenwertproblem für die<br />
<strong>in</strong>neren Knoten löst:<br />
Gl. 3<br />
Dabei ist die Anordnung aller Eigenvektoren<br />
zu e<strong>in</strong>er Matrix.<br />
Nun werden die Formfunktionen aus beiden Verfahren l<strong>in</strong>ear zu<br />
e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en Ritz-Ansatz komb<strong>in</strong>iert: Die <strong>in</strong>neren Verschiebungen<br />
werden als L<strong>in</strong>earkomb<strong>in</strong>ation der statischen und der<br />
dynamischen Moden unter festen E<strong>in</strong>spannrandbed<strong>in</strong>gungen dargestellt<br />
und die beiden Spaltenvektoren und werden als<br />
modale Koord<strong>in</strong>aten aufgefasst.<br />
Gl. 4<br />
E<strong>in</strong>e Eigenschaft dieses Ansatzes ist, dass die Formfunktionen bzw.<br />
die Spalten der Matrix nicht orthogonal zue<strong>in</strong>ander s<strong>in</strong>d. Um e<strong>in</strong>e<br />
Orthogonalisierung durchzuführen, wird die Systemgleichung der<br />
freien Struktur formuliert und deren Eigenvektoren gesucht: Gl. 5<br />
Dies führt für f = 0, d.h. ohne externe angreifende Kräfte, auf die<br />
folgende Schw<strong>in</strong>gungsgleichung:<br />
Mit dem komplexen Exponentialansatz = erhält man die<br />
Eigenfrequenzen der freien Struktur sowie die dazugehörigen<br />
Eigenvektoren, die zu e<strong>in</strong>er Matrix angeordnet werden:<br />
Damit gilt <strong>in</strong>sgesamt die Beziehung<br />
die den Zusammenhang zwischen den modalen Koord<strong>in</strong>aten und<br />
den Verschiebungen der Knotenpunkte der elastodynamischen<br />
Struktur darstellt. Zu diesem Verfahren ist anzumerken, dass der<br />
48<br />
Technologie und Grundlagen<br />
<strong>in</strong>foplaner 1/2008<br />
Bild 4: Hybrides Mehrkörpermodell<br />
e<strong>in</strong>er Verbundlenkerh<strong>in</strong>terachse<br />
bzw.<br />
Gl.6<br />
Gl.7<br />
Gl.8<br />
durch die Eigenformen der an den externen Knoten fest e<strong>in</strong>gespannten<br />
Struktur aufgespannte Modalraum durch die statischen<br />
Moden angereichert wurde. Dadurch s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er vergleichsweise<br />
ger<strong>in</strong>gen Anzahl von Formfunktionen allgeme<strong>in</strong>e geometrische<br />
Randbed<strong>in</strong>gungen erfüllbar. Durch die Orthogonalisierung<br />
geht ke<strong>in</strong>erlei Information verloren, sie wird nur anders auf die<br />
Formfunktionen verteilt.<br />
Modellierung e<strong>in</strong>er Verbundlenkerachse als flexible Struktur<br />
Um das Verfahren zur Berücksichtigung elastischer Strukturen <strong>in</strong><br />
Mehrkörpersystemen zu veranschaulichen, wird e<strong>in</strong> Beispiel aus<br />
der Fahrzeugtechnik behandelt. In vielen Fahrzeugen werden Verbundlenkerh<strong>in</strong>terachsen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Sie bestehen aus zwei steifen<br />
Radträgern, die durch e<strong>in</strong> torsionsweiches Profil mit V-förmigem<br />
Querschnitt verbunden s<strong>in</strong>d (siehe Bild 4). Zur Modellierung solcher<br />
Achsen wird der Achskörper als elastisches Bauteil modelliert. Das<br />
orts- und zeitabhängige Verschiebungsfeld wird durch Superposition<br />
von Ritz-Ansätzen im S<strong>in</strong>ne des Craig-Bampton Verfahrens<br />
dargestellt. Diese werden vor der Mehrkörpersimulation<br />
mit e<strong>in</strong>em <strong>F<strong>in</strong>ite</strong>n <strong>Elemente</strong> Programm ermittelt.<br />
Anzahl der Moden Eigenfrequenz (Hz)<br />
4 66<br />
9 66<br />
14 112<br />
19 109<br />
39 97<br />
44 90<br />
54 88<br />
64 88<br />
74 88<br />
Tabelle 1: Eigenfrequenz der Achse als Funktion der<br />
Anzahl der Modes, die berücksichtigt wird<br />
Bild 5 zeigt l<strong>in</strong>ks die Antwort der Verbundlenkerachse auf e<strong>in</strong>e<br />
s<strong>in</strong>usförmige verschiebungsgesteuerte Anregung <strong>in</strong> Vertikalrichtung<br />
am rechten H<strong>in</strong>terrad. Die Belastungsamplitude war konstant<br />
und die Frequenz wurde h<strong>in</strong>reichend langsam und l<strong>in</strong>ear mit der<br />
Zeit von 1Hz auf 100Hz hochgefahren. In der Abbildung ist die<br />
vertikale Verschiebung der Mitte des V-Profils für verschiedene<br />
Anzahlen von Moden über der Zeit aufgetragen. Dabei bedeutet<br />
die Bezeichnung „Modes 7-60“, dass Moden mit den Nummern<br />
von 7 bis 60 <strong>in</strong> die Berechnung e<strong>in</strong>bezogen wurden, es wurden<br />
also 54 Modes berücksichtigt.<br />
In Tabelle 1 s<strong>in</strong>d die mittels Mehrkörpersimulation berechneten Frequenzlagen<br />
der Amplitudenmaxima über der Anzahl der Moden<br />
Bild 5: