Finite Elemente in Bewegung - CAD-FEM GmbH
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AnyBody und ANSYS:<br />
Gekoppelte Analyse e<strong>in</strong>es Implantats<br />
Implantate werden vielfältig e<strong>in</strong>gesetzt:<br />
Als künstliche Gelenke (Hüftendoprothese,<br />
Knieendoprothese), als Zahnersatz<br />
oder <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es „Knochenverb<strong>in</strong>ders”<br />
(Osteosynthese). Die re<strong>in</strong>e Festigkeitsberechnung<br />
mit der <strong>FEM</strong> stellt heute ke<strong>in</strong><br />
Problem mehr da. Jedoch ist die Bestimmung<br />
realistischer Randbed<strong>in</strong>gungen nicht<br />
e<strong>in</strong>fach.<br />
Sollen die auftretenden Spannungen an<br />
e<strong>in</strong>em Implantat berechnet werden, ist<br />
e<strong>in</strong>e <strong>FEM</strong>-Berechnung e<strong>in</strong> adäquates<br />
Werkzeug – sofern die Lastannahmen<br />
realistisch s<strong>in</strong>d. Genau hier liegt die<br />
Schwierigkeit, wenn die entscheidenden<br />
Kraftwirkungen auf biomechanischen<br />
Prozessen beruhen. Derartige Lastdef<strong>in</strong>itionen<br />
s<strong>in</strong>d sehr komplex, aber die Qualität<br />
des Berechnungsergebnisses steht und fällt<br />
damit. Abhängig von der jeweiligen Körperbewegung<br />
variieren die auf das Implantat<br />
wirkenden Kräfte. Das Heben e<strong>in</strong>er Tasse,<br />
das Steigen e<strong>in</strong>er Treppe oder das Öffnen<br />
e<strong>in</strong>er Türe. Hier setzt e<strong>in</strong> Tool wie AnyBody<br />
an: Mit AnyBody lassen sich beliebige<br />
<strong>Bewegung</strong>en simulieren und die resultierenden<br />
Gelenkkräfte bestimmen. Diese<br />
Informationen helfen, die vielen verschiedenen<br />
Lasten zu def<strong>in</strong>ieren, die im Alltag<br />
des Patienten das physikalische Verhalten<br />
des Implantats bee<strong>in</strong>flussen, also für die<br />
<strong>FEM</strong>-Berechnung relevant s<strong>in</strong>d.<br />
Beispiel aus der Praxis<br />
E<strong>in</strong> namhafter Implantathersteller von<br />
Osteosynthese-Produkten hat e<strong>in</strong> neues<br />
Implantat entwickelt, dessen Spannungen<br />
noch ermittelt werden müssen. Da ke<strong>in</strong>e<br />
Informationen über die realen Kräfte<br />
vorliegen, wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Analyse mit<br />
AnyBody die während e<strong>in</strong>er Standardbewegung<br />
auftretenden Kräfte auf den<br />
Knochen ermittelt. Diese Kräfte wurden<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> reduziertes <strong>FEM</strong>-Modell überführt.<br />
Dadurch konnten u.a. zuvor unbekannte<br />
Torsionsmomente bestimmt werden, die<br />
den Knochen belasten und entsprechende<br />
Anpassungen des Implantats vorgenommen<br />
werden.<br />
Mediz<strong>in</strong> und Biomechanik<br />
Nach der Bestimmung der Gelenkreaktionskräfte auf den Radius während e<strong>in</strong>er beliebigen <strong>Bewegung</strong> werden diese unter Berücksichtigung des Implantats nach<br />
ANSYS exportiert. Das Ergebnis ist e<strong>in</strong>e detaillierte Spannungsanalyse des Implantats unter der <strong>in</strong> AnyBody berechneten Lasten.<br />
Schnittstelle von AnyBody zu ANSYS<br />
OZEN Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g, Inc. Partner von <strong>CAD</strong><strong>FEM</strong> <strong>in</strong><br />
den USA (siehe Seite 41) hat Any2Ans, die<br />
Schnittstelle zwischen AnyBody und ANSYS<br />
Workbench, fertig gestellt. Speziell im Bereich der<br />
Strukturmecahnik öffnet sich ANSYS damit für<br />
Lastdef<strong>in</strong>itionen der Biomechanik.<br />
<strong>in</strong>foplaner 1/2008 43