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WARNER BROS. PICTURES präsentiert eine ... - Babylon Kino

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entstand in Görlitz im dortigen Museum. Wichtig war dabei die Absprache mit dem Kameramann,<br />

der nicht wie im Filmstudio Wände verschieben konnte, um die Kamera optimal zu platzieren.<br />

„Wir haben die Schauplätze von vornherein so ausgewählt, dass sich die Kamera frei<br />

bewegen kann – <strong>eine</strong> Ausnahme war die Gefängniszelle, die im Grunde zu eng war“, erinnert sich<br />

Regisseur Stölzl. „Andererseits schätze ich die sogenannten ‚Sprungwände‘ im Studio nicht so sehr,<br />

denn wenn man das zu sehr ausnutzt und die Kamera zu weit vom Objekt entfernt platziert, entsteht<br />

ein künstlicher Look, der eben ‚nach Studio aussieht‘.“ Und er fährt fort: „Überhaupt bewegt man<br />

sich mit <strong>eine</strong>m Kostümfilm schnell auf Glatteis, denn auch die Figuren wirken mit ihren gepuderten<br />

Perücken oft sehr künstlich. Ich habe lange recherchiert und mir viele Filme angeschaut, um dies zu<br />

vermeiden. Dazu gehört auch die Frage nach der Beleuchtung: Damals gab es nur Kerzenlicht – das<br />

ist für die Kamera häufig zu dunkel. Wie viel Beleuchtung fügt man noch hinzu? Da gilt es, den<br />

Mittelweg zu finden, um die damalige Welt so glaubhaft wie nur irgend möglich zu zeigen. Daher<br />

auch die Entscheidung, ausschließlich in realen Gebäuden zu drehen.“<br />

Alle Straßenszenen entstanden in Görlitz, <strong>eine</strong>r zur Renaissance-Zeit recht wohlhabenden<br />

Stadt. Die Architektur war zu DDR-Zeiten bei den Filmemachern sehr beliebt. Leider sind die<br />

heruntergekommenen Fassaden heute schon weitgehend restauriert. Ein Marktplatz und zwei<br />

Straßenkreuzungen reichten aus, um alle Straßburger und Frankfurter Außenszenen zu drehen. Das<br />

gelang durch clevere Kamerawinkel, durch Einfügen anderer Hintergründe, durch Verschieben<br />

vorgefertigter Set-Elemente.<br />

„Man würde nie annehmen, dass Goethe sich am Anfang, als er in Straßburg auf die Kutsche<br />

springt, in derselben Straße befindet wie am Schluss bei s<strong>eine</strong>r Heimkehr nach Frankfurt. Da kann<br />

man mit Ausstattungselementen und geschickt gewählten Kamerapositionen sehr viel machen“,<br />

berichtet Christoph Müller.<br />

„Darauf bin ich stolz, denn die Szenerie wirkt im Film größer, als sie ist“, sagt Stölzl.<br />

Die Landschaftsaufnahmen in freier Natur drehte das Filmteam in den Feldern an der<br />

tschechischen Grenze im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien, weil es dort<br />

zum Glück kaum Hochspannungsmasten gibt, die bei <strong>eine</strong>m historischen Film empfindlich stören<br />

würden.<br />

Die Ruine, die die Kulisse für Johanns und Lottes Liebesszene bildet, war in der Görlitzer<br />

Umgebung nicht zu finden. Es handelt sich um <strong>eine</strong> der in der Romantik beliebten künstlich<br />

gebauten Ruinen, die Produktionsleiter Peter Hartwig durch Zufall in <strong>eine</strong>m Park bei Dresden fand.<br />

Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau ist die konstruierte Idee <strong>eine</strong>r romantischen<br />

Landschaft – sie passt sehr gut zum ‚Werther‘-Ambiente, das zwar im Barock angesiedelt ist, aber<br />

die Romantik deutlich vorausahnen lässt. In diesem Park entstanden etliche Reiterszenen. Die<br />

Grenze zu Polen führt mitten durch den Park, und der polnische Teil ist ursprünglicher,<br />

verwilderter. Dort fand das Team besonders geeignete Motive.<br />

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