Das Magazin des Sports in Baden-Württemberg - Badischer ...

Der Saisonauftakt verlief geradezu
perfekt. Ein 5:4-Erfolg in Uerdingen,
die Wasserballer des
Schwimmverein Cannstatt 1898
waren zufrieden, wäre da nicht
kurz darauf eine böse 2:19-Klatsche
in Spandau gewesen. „Wir
gehören jetzt zur Hauptgruppe
A, also den besten acht Teams in
Deutschland. Die Höhe war et-
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SPItZEnSPORt
Zum Vorteil für beid
Ausbildung und Sport, das kann, das sollte funktionieren. Wie im Fall des Wasserballspielers
Johannes Christoph. Sein Arbeitgeber, die Stadt Korntal-Münchingen,
wurde hierfür als „partnerbetrieb des Spitzensports“ ausgezeichnet
„E
s gibt nur Gewinner“. Wenn Betriebe Spitzensportler
ausbilden oder ihnen einen Arbeitsplatz
zur Verfügung stellen, so soll dies keine
Einbahnstraße, schon gar kein Sponsoring sein.
Auch die Firmen oder Arbeitgeber im Allgemeinen
profitieren von Angestellten, die vor oder nach getaner
Arbeit zu spitzensportlichen leistungen in der
lage sind. Das Engagement der Wirtschaft oder kommunaler
Arbeitgeber kann nicht hoch genug eingeschätzt
werden, ist aber auch dringend notwendig.
Nicht zuletzt, um die Initiative SpItZENSportlAND
Baden-Württemberg des lSV weiter voranzubringen.
Vor einigen Monaten zeichneten der lSV und
das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-
Württemberg vorbildliche Arbeitgeber als „partnerbetriebe
des Spitzensports“ aus. Die Stadt Korntal-
Münchingen und Johannes Christoph gehörten dazu.
was heftig, aber mit den Berlinern
können wir uns nicht unbedingt
messen“, will Johannes Christoph
auch nicht weiter hadern. Auch
wenn der 20-Jährige diese hohe
Niederlage ausgerechnet gegen das
Team aus seiner Geburtsstadt einfahren
musste. Nur wenige Jahre
wohnte er mit seiner Familie in der
Hauptstadt, dann wuchs er in Freiburg
auf, kam dort „nach einigen
Umwegen“ zum Schwimmen und
schließlich zum Wasserballsport.
„Ich will nicht sagen, dass ich Wasserballer
geworden bin, weil ich
zu schlecht für das Schwimmen
war, aber mit 12, 13 Jahren hat
man mir dann doch geraten, mich
vielleicht einmal als Wasserballer
zu versuchen,
» «
„Ich habe diese spontane Entscheidung
nie bereuen müssen.
Dr. Joachim Wolf,
Bürgermeister Korntal-Münchingen
da die gemessenen
Zeiten
als Schwimmer
für den
ganz großen
Durchbruch doch nicht ausreichten“.
Eine Entscheidung, die Johannes
Christoph nicht bereuen soll-
te, schon gar nicht, als er vor drei
Jahren dann die Chance erhielt, in
Bad Cannstatt anzuheuern. „Bundesliga,
das hat mich gereizt, deshalb
der Umzug nach Stuttgart“, so
Christoph, der sodann jedoch vor
der Hürde stand, Leistungssport mit
einer Ausbildung unter einen Hut
bringen zu müssen.
Sport nicht des
Geldes wegen
Dass man mit Wasserball nicht nur
kein großes, sondern im Grunde
genommen gar kein Geld verdienen
kann, ist keine neue Erkenntnis.
„Des Geldes wegen mache ich
das nicht. Leistungssport macht
Spaß, die meiste Zeit über wenigstens.
Und wenn man dann, wie in
meinem Fall, auch den Sport und
eine Ausbildung zusammen meistern
kann, dann um so mehr“. Johannes
Christoph absolviert seit
September letzten Jahres eine Ausbildung
zum Verwaltungs-Fachangestellten
im Öffentlichen Dienst.
Johannes Christoph
in der rolle
des verteidigenden
Spielers.
Foto: privat
Sport in BW 12 | 2012