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RDO Beton - FGSV

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Vorstellung der Richtlinien<br />

für die rechnerische<br />

Dimensionierung<br />

von <strong>Beton</strong>decken im<br />

Oberbau von Verkehrsflächen<br />

(<strong>RDO</strong> <strong>Beton</strong>)<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Lissi Pfeifer<br />

Workshop Neue Regelwerke zur Dr.-Ing. Dimensionierung Lissi Pfeifer des Oberbaus<br />

Beratung Straßenbau<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Berlin 1


Der Vorläufer :<br />

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben FE-Nr. 08.160/2000/CRB<br />

Bemessungsverfahren für <strong>Beton</strong>bau<br />

BETONDECKEN FÜR<br />

STRASSENVERKEHRSFLÄCHEN<br />

Lastannahmen, Berechnung, Nachweisführung<br />

Fachtechnisches Handbuch, Ausgabe 04-2002<br />

Rechenprogramm AWDSTAKO, Version 1.0<br />

AG: Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

AN: Dr.- Ing. L. Pfeifer, Berlin<br />

Mitwirkung: Dipl.-Ing. Kiehne, Dresden<br />

Dipl.-Ing. Villaret, Hönow<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 2


Verfahren der Dimensionierung<br />

1. Richtlinien für die Standardisierung des<br />

Oberbaus von Verkehrsfächen – RStO<br />

2. Richtlinien für die rechnerische<br />

Dimensionierung von <strong>Beton</strong>decken im<br />

Oberbau von Verkehrsflächen – <strong>RDO</strong> <strong>Beton</strong><br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 3


zu 1. Verfahren nach den RStO<br />

Voraussetzungen:<br />

• die Einhaltung der Mindestanforderungen bzw. der<br />

Spielräume der ZTV<br />

• Hinreichende Beschreibung der Belastung durch die<br />

bemessungsrelevante Beanspruchung B<br />

• Einordnungsfähigkeit in Bauklassen<br />

• Erfüllung der Tragfähigkeitsanforderungen an<br />

Tragschichten aus den jeweiligen ZTV<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 4


zu 2. Verfahren nach den <strong>RDO</strong><br />

Berücksichtigung der konkreten Eingangsgrößen:<br />

• Spaltzugfestigkeit des Straßenbetons<br />

• Plattengeometrie<br />

• abweichenden Achslasten und deren Verteilung<br />

• Achskonfiguration<br />

• Querverteilung des Verkehrs<br />

���� Vermeidung von Unterbemessungen/<br />

Überbemessungen<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 5


• Theorie<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Übersicht<br />

• Einflüsse auf die<br />

Dickendimensionierung<br />

• Wahl der Bauweisen<br />

• Nachweisführung<br />

• Fazit<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 6


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Theorie<br />

• Auflagerungsverhalten von <strong>Beton</strong>decken<br />

• Ermittlung der Spaltzugfestigkeit unter<br />

spezifischen Bedingungen (ALSp-<strong>Beton</strong>)<br />

• Theorie der Bemessung nach<br />

Grenzzuständen, semiprobabilistische<br />

Verfahrensweise<br />

• Definition von Ausfallraten<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 7


Theorie<br />

- Auflagerungsverhalten von <strong>Beton</strong>decken -<br />

R2<br />

R1<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Aufwölbung der Plattenränder bei<br />

negativem Temperatur- und/oder<br />

Feuchtegradienten im Querschnitt<br />

Phase 2<br />

Phase 1<br />

R = Durchmesser der Kontaktfläche<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 8


Auflagerungsverhalten von <strong>Beton</strong>decken<br />

je steifer die Unterlage<br />

● desto geringer die Auflagerungsfläche<br />

● desto höher die Spannung infolge Eigengewicht und Verkehr<br />

bei geringer Anpassungsfähigkeit<br />

bei besserer Anpassungsfähigkeit<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

σ ct<br />

σ ct<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 9


Auflagerungsverhalten von <strong>Beton</strong>decken<br />

je steifer die Unterlage<br />

• desto geringer die Auflagerungsfläche<br />

• desto höher die Spannung infolge Eigengewicht und Verkehr<br />

bei geringer Anpassungsfähigkeit<br />

bei besserer Anpassungsfähigkeit<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

σ ct<br />

σ ct<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 10


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Theorie<br />

Die <strong>Beton</strong>decke arbeitet sofort oder nach einiger<br />

Zeit für sich allein und verformt sich unter<br />

Witterungseinfluss ständig –<br />

Folgerung:<br />

unterschiedliche Dimensionierungsverfahren für<br />

Asphalt und <strong>Beton</strong><br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 11


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Theorie<br />

Zugbeanspruchung kann oben und unten<br />

auftreten<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 12


Theorie<br />

- Spaltzugprüfung nach AL SP –<strong>Beton</strong> -<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 13


Theorie<br />

- Bemessung nach Grenzzuständen -<br />

Rechnerische Dimensionierung analog dem Grund-<br />

konzept der Europäischen Europ ischen Normung im <strong>Beton</strong>bau<br />

Weiterentwickelt für den <strong>Beton</strong>straßenbau:<br />

einwirkendes Moment M E < aufnehmbares Moment M R<br />

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Berlin 14


Theorie<br />

- Bemessung nach Grenzzuständen -<br />

Sicherheitsabstand zwischen der Verteilung der<br />

einwirkenden und aufnehmbaren Momente<br />

oben: allgemeines Bauwesen<br />

unten: Straßenbau<br />

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Berlin 15


Theorie<br />

- Bemessung nach Grenzzuständen -<br />

Aufnehmbares Moment: M R = 0,167 * h d² * f d<br />

Einwirkendes Moment: M E = M E Verkehr + M E Temperatur<br />

M<br />

Ev<br />

; M<br />

Evu<br />

⎡ lV<br />

b ⎤<br />

= mbL<br />

* mbD<br />

* Fd<br />

* 1000*<br />

⎢0,<br />

55*<br />

lg( ) + 0,<br />

099 − 0,<br />

011⎥<br />

⎣ b lV<br />

⎦<br />

h<br />

MEt; MEtu<br />

=<br />

αcT<br />

* γtot<br />

* Ectm*<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

3<br />

m<br />

* m<br />

t1<br />

* mt<br />

12<br />

2<br />

* m<br />

t3<br />

* δ<br />

t<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 16


0<br />

Grundwert der Berechnungsfestigkeit fd<br />

:<br />

Nacherhärtung<br />

Aufnehmbares Moment: Festigkeit und<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

Berechnungsfestigkeit:<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

f<br />

d<br />

d<br />

0 =<br />

k<br />

bn<br />

b<br />

f<br />

f = m ⋅f<br />

ctk , core<br />

k<br />

0<br />

d<br />

bt<br />

[N/mm²]<br />

Materialfaktor Festigkeits-<br />

verteilung aus Ausfallraten<br />

Berechnungsfestigkeit<br />

Spaltzugfestigkeit aus<br />

Prüfung am Bohrkern<br />

5% - Quantilwert<br />

Der Anpassungsfaktor m b ist für den Ermüdungsfall definiert mit 1/ γ c, fat .<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 17


Theorie<br />

- k bt – Werte als Grundlage der Ausfallraten -<br />

Klasse der<br />

Verkehrsfläche<br />

Bundesautobahnen<br />

Bundesstraßen<br />

Landesstraßen<br />

Kreis- und<br />

Gemeindestr.<br />

Materialfaktor<br />

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Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

für<br />

quasidynamische<br />

Nachweise im<br />

GZT<br />

1,076<br />

1,076<br />

1,076<br />

1,076<br />

GTG<br />

1,076<br />

1,076<br />

1,000<br />

1,000<br />

Materialfaktor k bt<br />

beim Ermüdungsnachweis<br />

1,000<br />

1,000<br />

0,943<br />

0,862<br />

GZT<br />

Materialfaktor k bn<br />

1,00<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 18


Die Materialfaktoren k bt sind den Ausfallraten x zugeordnet.<br />

Die zu projektierende und an Bohrkernen nachzuweisende<br />

Spaltzugfestigkeit f ctk,core liegt bei x = 5 %.<br />

Auf Grundlage der angenommenen Gaußverteilung ist<br />

der Grundwert der Berechnungsfestigkeit:<br />

f<br />

d<br />

°<br />

=<br />

ctk,<br />

core<br />

k<br />

bt<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

f<br />

=<br />

Theorie<br />

Aufnehmbares Moment: Spaltzugfestigkeit und<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

f<br />

ct,<br />

core<br />

( 1−<br />

λ ⋅V<br />

)<br />

k<br />

bt<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

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Berlin 19


für eine Ausfallrate:<br />

x = 5 % wird λ = 1,645 und k bt = 1,0<br />

x = 50 % bei Ansatz der mittleren Spaltzugfestigkeit<br />

wird k bt = 0,786.<br />

Die allgemeine Beziehung für k bt,x lautet somit<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

k<br />

bt,<br />

x<br />

=<br />

Theorie<br />

Aufnehmbares Moment: Spaltzugfestigkeit und<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

0,<br />

786<br />

( 1−<br />

λ ⋅ V)<br />

x<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 20


Verfahrensweise und Einflüsse Einfl sse auf die<br />

Dickendimensionierung<br />

Verkehrslast- Klimatische Materialkennwerte<br />

kollektiv Bedingungen Geometrie<br />

Berechnungsverfahren nach Grenzzuständen<br />

6 Nachweise unter Verwendung von Teilsicherheitsfaktoren<br />

Ergebnis: Die größte sich ergebende Dicke ist maßgebend<br />

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Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 21


Einflüsse Einfl sse auf die Dickendimensionierung<br />

einwirkendes Moment aufnehmbares Moment<br />

aus Verkehr<br />

maximale Radlast<br />

Verkehrsmischung<br />

maßgebende Bezugsachse<br />

Anzahl äquivalenter Achsübergänge<br />

Achskonstellation<br />

zugeordnete Reifenarten<br />

zugeordnete Kontaktdrücke<br />

aus ungleichmäßiger<br />

Temperatur-/Feuchteverteilung<br />

Entwurfsgeschwindigkeit, ggf. konstante Last<br />

Stoßfaktoren als Funktion der Belastung<br />

- Geschwindigkeit<br />

- Ebenheit<br />

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Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Material-<br />

eigenschaften<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Konstruktionseigenschaften<br />

Berlin 22


Einflüsse Einfl sse auf die Dickendimensionierung<br />

einwirkendes Moment aufnehmbares Moment<br />

aus Verkehr<br />

aus ungleichmäßiger<br />

Temperatur-/Feuchteverteilung<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Langzeit-Jahresganglinien, auch<br />

gebietsabhängig<br />

Tagesganglinien der Temperaturverteilung<br />

Plattenverformung aus ungleichmäßiger<br />

Feuchteverteilung<br />

Ganglinien der Plattenverformung<br />

Wärmedehnzahl<br />

Totalmodul<br />

Material-<br />

eigenschaften<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Konstruktionseigenschaften<br />

Berlin 23


Einflüsse Einfl sse auf die Dickendimensionierung<br />

einwirkendes Moment aufnehmbares Moment<br />

aus Verkehr<br />

aus ungleichmäßiger<br />

Temperatur-/Feuchteverteilung<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Material-<br />

eigenschaften<br />

Spaltzugfestigkeit<br />

E-Modul bei Zugbeanspruchung<br />

Querdehnzahl<br />

Ermüdungsspaltzugfestigkeit<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Konstruktionseigenschaften<br />

Berlin 24


Einflüsse Einfl sse auf die Dickendimensionierung<br />

einwirkendes Moment aufnehmbares Moment<br />

aus Verkehr<br />

aus ungleichmäßiger<br />

Temperatur-/Feuchteverteilung<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Material-<br />

eigenschaften<br />

Plattenabmessungen<br />

Querkraftübertragung in den Fugen<br />

ausführungsbedingte Dickenstreuung der Decke<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Konstruktionseigenschaften<br />

Tragfähigkeit, Anpassungsfähigkeit,<br />

Umlagerungsbeständigkeit der Unterlage<br />

Berlin 25


Aufnehmbares Moment<br />

warum Spaltzugfestigkeit als maßgebende Größe ?<br />

• allgemein international angewendete<br />

Verfahrensweise für die Bemessung<br />

unbewehrter <strong>Beton</strong>e<br />

• nicht vorhandene feste Korrelation zwischen<br />

Druck- und Spaltzugfestigkeit<br />

• Möglichkeit, die Spaltzugfestigkeit in situ als<br />

Bauwerksfestigkeit zu prüfen<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 26


Aufnehmbares Moment<br />

warum Spaltzugfestigkeit als maßgebende Größe ?<br />

• Festigkeitsermittlung an der Deckenober- und –<br />

unterseite<br />

• Anwendung des gleichen Prüfverfahrens am<br />

Laborprüfkörper und am Bohrkern<br />

• Ermittlung der Spaltzugfestigkeit beim 5%-<br />

Quantil aus Bohrkernprüfungen<br />

• Geringe Prüfstreuung<br />

• Bestimmung der Druck- und Spaltzugfestigkeit<br />

an Bohrkernscheiben eines Kerns<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 27


Theorie<br />

- Spaltzugprüfung nach AL SP –<strong>Beton</strong> -<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 28


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

StC = Straßenbetonklasse<br />

Beispiel einer Straßenbetonklasse:<br />

StC 30/37 – 3,3<br />

erster Wert: charakteristische Mindestdruckfestigkeit an<br />

Zylindern f ck,cyl<br />

zweiter Wert: charakteristische Mindestdruckfestigkeit an<br />

Würfeln f ck,cube<br />

dritter Wert: charakteristische Mindestspaltzugfestigkeit<br />

an Zylindern f ctk (zugehöriger Wert an<br />

Bohrkernscheiben = f ct,k core )<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 29


Straßenbetonklasse mit zugeordnetem Zug-Elastizitätsmodul<br />

Straßenbetonklassen<br />

StC 30/37 – 3,0<br />

StC 30/37 – 3,3<br />

StC 30/37 – 3,7<br />

StC 35/45 – 3,3<br />

StC 35/45 – 3,7<br />

StC 35/45 – 4,0<br />

StC 40/50 – 4,0<br />

StC 40/50 – 4,3<br />

StC 40/50 – 4,6<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

E ctm [N/mm²]<br />

37 000<br />

39 000<br />

41 000<br />

39 000<br />

41 000<br />

42 000<br />

42 000<br />

43 000<br />

44 000<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 30


Mini-Vergleichsprüfung Spaltzug Herstellung: ########<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Prüfung: 05.03.2010<br />

<strong>Beton</strong>: 0/8 Laborprüfkörper Prüfalter: 56d<br />

Zylinder D 100 mm / H 200 mm fctk,sp charakteristische Spaltzugfestigkeit<br />

Scheibe: X3 Oben X2 Mitte X1 Unten<br />

LABOR 1 LABOR 2 LABOR 3<br />

Zylinderscheibe (X1) Zylinderscheibe (X2) Zylinderscheibe (X3)<br />

Nr. Ø Höhe Gewicht Rohdichte Bruchlast fct,sp Ø Höhe Gewicht Rohdichte Bruchlast fct,sp Ø Höhe Gewicht Rohdichte Bruchlast fct,sp<br />

[mm] [mm] [g] [kg/dm³] [kN] [N/mm²] [mm] [mm] [g] [kg/dm³] [kN] [N/mm²] [mm] [mm] [g] [kg/dm³] [kN] [N/mm²]<br />

1 101,0 48,0 936 2,43 53,2 6,99 101,2 48,4 923 2,37 44,5 5,79 101,0 49,2 932 2,36 44,9 5,76<br />

2 101,0 48,8 950 2,43 49,8 6,44 101,5 48,3 927 2,37 50,1 6,51 101,0 47,8 911 2,38 45,4 5,99<br />

3 101,0 48,7 956 2,45 46,1 5,97 101,0 49,6 947 2,38 52,2 6,64 101,0 47,7 907 2,37 50,1 6,62<br />

4 101,0 47,9 940 2,45 51,6 6,79 101,6 47,7 912 2,36 45,2 5,94 101,0 48,8 932 2,38 42,6 5,51<br />

5 101,0 48,7 1106 2,83 51,3 6,64 101,7 47,2 910 2,37 48,0 6,37 101,0 47,8 914 2,39 49,0 6,46<br />

6 101,0 48,6 950 2,44 53,7 6,97 101,7 48,9 938 2,36 45,2 5,79 101,0 48,0 914 2,38 49,6 6,52<br />

7 101,0 48,1 948 2,46 48,0 6,29 101,7 47,8 928 2,39 44,8 5,87 101,0 49,3 944 2,39 44,2 5,65<br />

8 101,0 49,0 966 2,46 46,0 5,92 101,8 48,9 935 2,35 47,5 6,08 101,0 47,8 915 2,39 47,8 6,31<br />

9 101,0 50,1 980 2,44 52,4 6,60 101,1 49,3 942 2,38 46,0 5,88 101,0 48,7 928 2,38 48,3 6,25<br />

10 101,0 48,9 964 2,46 53,2 6,86 101,4 48,9 941 2,38 47,8 6,14 101,0 48,3 925 2,39 43,5 5,68<br />

11 101,0 48,5 954 2,46 51,8 6,74 101,7 48,8 940 2,37 42,5 5,45 101,0 47,5 913 2,40 45,7 6,07<br />

12 101,0 47,8 938 2,45 51,6 6,81 100,9 47,9 919 2,40 49,5 6,52 101,0 49,1 936 2,38 48,5 6,23<br />

13 101,0 49,0 958 2,44 51,5 6,63 101,5 49,6 947 2,36 49,5 6,26 101,0 47,4 904 2,38 44,1 5,87<br />

14 101,0 50,0 982 2,45 52,4 6,61 101,0 47,4 913 2,40 44,1 5,87 101,0 47,0 899 2,39 44,7 6,00<br />

15 101,0 48,0 948 2,47 50,7 6,66 101,5 49,8 967 2,40 51,5 6,49 101,0 49,0 943 2,40 47,9 6,16<br />

2,47<br />

Standardabweichung [N/mm²]<br />

6,59<br />

0,32<br />

2,38 6,11<br />

0,35<br />

2,38 6,07<br />

0,34<br />

Variationskoeffizient [%] 4,86 5,67 5,54<br />

5 % - Quantil [N/mm²] 5,86 5,31 5,30<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 31


Wahl der Bauweisen<br />

• Die Schichtenfolgen analog den Tafeln 2<br />

und 4 der RStO werden als<br />

Berechnungsgrundlage ausgewählt.<br />

• Als Eingangsgröße gehen die E V2 - Werte<br />

auf den Tragschichten ohne Bindemittel in<br />

die Berechnung ein; auf gebundenen<br />

Tragschichten wird eine feste Bettungszahl<br />

von k= 0,15 N/mm 3 angesetzt<br />

• Die Lagerungsfaktoren haben einen<br />

größeren Einfluss als die Bettungszahl<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 32


Wahl der Bauweisen<br />

Neben den in Tafel 2 und 4 der RStO<br />

aufgeführten Bauweisen wurde auch ein<br />

Schichtaufbau mit Asphaltzwischenschicht<br />

auf Tragschicht mit hydraulischen<br />

Bindemitteln aufgenommen.<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 33


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Nachweisführung<br />

Jeweils an Querfuge und Längsfuge<br />

werden die quasi-dynamischen<br />

Nachweise im Grenzzustand der<br />

Tragfähigkeit (GZT) und im Grenzzustand<br />

der Gebrauchstauglichkeit (GZG),<br />

sowie die Ermüdungsnachweise im GZT<br />

geführt.<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 34


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Nachweisführung<br />

Daraus ergeben sich sechs Nachweisfälle die iterativ<br />

die Bedingung<br />

erfüllen müssen.<br />

M R ≥ M E<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 35


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Nachweisführung<br />

• Die quasidynamischen Nachweise im GZT erfolgen<br />

mit der höchsten auftretenden Einzelachslast<br />

• Die quasidynamischen Nachweise im GZG erfolgen<br />

mit der Bezugsachslast beim Median der oberen 5%<br />

der auftretenden Achsen<br />

• Die Ermüdungsnachweise im GZT erfolgen mit<br />

einer Bezugsachslast, oberhalb derer 10% der<br />

auftretenden Achsen liegen.<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 36


aus Verkehr<br />

Teilsicherheitsfaktoren – 6 Nachweisfälle<br />

Nachweisf lle<br />

aus Temperatur<br />

aus Unterlage<br />

aus Konstruktion<br />

aus <strong>Beton</strong>eigenschaften<br />

γE1 γE2 γE3 γE4 γEK Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Lastfaktor Reifenart<br />

Lastfaktor Radlast, Regelbeanspruchung<br />

Lastfaktor Radlast, Sonderfall<br />

dynamischer Anteil (Stoßfaktor)<br />

Lastfaktor Kontaktdruck<br />

m t1 Verkehrsverteilung über den Tag<br />

m t2 Plattenformat<br />

m t3 Temperaturgebiet<br />

m bL Lagerungsfaktor<br />

m bA Kontaktfaktor<br />

mbD Querkraftübertragung<br />

Querverteilung<br />

γ q<br />

K bt<br />

Materialfaktor Festigkeitsverteilung, Grundlage der Ausfallrate<br />

Kbn Materialfaktor Nacherhärtung<br />

γtot Materialfaktor zur Berücksichtigung des langsamen<br />

Verformungsaufbaus bei Temperaturbeanspruchung<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 37


%<br />

20<br />

10<br />

%<br />

30<br />

20<br />

10<br />

%<br />

30<br />

20<br />

10<br />

%<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Nachweisführung<br />

Beispiel: Querverteilung des Verkehrs<br />

Fahrbahnbreite 5,00 m - Fahrstreifenbreite 2,50 m<br />

0,50 2,50 2,50 0,50<br />

0,50 3,00<br />

Fahrbahnbreite 6,00 m - Fahrstreifenbreite 3,00 m<br />

Fahrbahnbreite 6,50 m - Fahrstreifenbreite 3,25 m<br />

0,50 3,25 3,25 0,50<br />

Fahrbahnbreite 7,00 m - Fahrstreifenbreite 3,50 m<br />

3,00 0,50<br />

0,50 3,50 3,50 0,50<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 38


Biegemoment [%]<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

Nachweisführung<br />

Beispiel: Querverteilung des Verkehrs<br />

a/lv=0,29<br />

a/lv=0,20<br />

a/lv=0,15<br />

a/lv=0,13<br />

a/lv=0,10<br />

a/lv=0,25<br />

62%<br />

62%<br />

60%<br />

62%<br />

59%<br />

50%<br />

Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

42%<br />

42%<br />

41%<br />

44%<br />

38%<br />

33%<br />

F = Radlast<br />

p = Reifenfülldruck<br />

Eb = E-Modul des Straßenbetons<br />

h = Berechnungsdicke<br />

K = Bettungszahl<br />

0 0,25 · lv 0,50 · lv 0,75 · lv 1,00 · lv<br />

� �<br />

� � �<br />

�,�<br />

�<br />

� ∙ �<br />

� � ∙ � �<br />

12 ∙ 1 � � � ∙ �<br />

Radabstand von der Längskante<br />

Biegemoment am Nachweispunkt Längskante als Funktion des Abstands der Radlast quer zur Fahrbahn sowie des Verhältnisses a/l v in Prozent<br />

�,��<br />

31%<br />

31%<br />

30%<br />

29%<br />

25%<br />

21%<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 39<br />

22%<br />

22%<br />

21%<br />

19%<br />

13%<br />

4%


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Nachweisführung<br />

Beispiel: Querverteilung des Verkehrs<br />

Aus der Kombination der Querverteilung des<br />

Verkehrs und der Abhängigkeit des Randmoments<br />

vom Lastabstand ergeben sich<br />

Querverteilungsfaktoren, mit denen die<br />

bemessungsrelevante Beanspruchung B<br />

abgemindert wird.<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 40


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Nachweisführung<br />

Die <strong>RDO</strong> - <strong>Beton</strong> stellt auch die Verfahrensweisen für<br />

Belastungen, die nicht durch die<br />

bemessungsrelevante Beanspruchung B<br />

beschrieben werden können, bereit.<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 41


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Fazit<br />

Mit den <strong>RDO</strong> <strong>Beton</strong> können material- und geometrieabhängig<br />

gezielt die erforderlichen Dicken zur Einhaltung<br />

definierter Grenzzustände ermittelt werden_____<br />

Es ist eine Dickendimensionierung für hohe B-Zahlen in<br />

der nach oben offenen Bauklasse SV möglich_______<br />

Die Dimensionierung für Sonderlasten, die nicht in<br />

Bauklassen einordnungsfähig sind, z.B. auf Grund<br />

der Art der Lasteintragung, ist möglich_____________<br />

Besondere Achslastkonfigurationen, sowie Zweit- und<br />

Drittachsen in ihrer Wichtung sind<br />

berücksichtigungsfähig_________________________<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 42


Workshop Neue Regelwerke zur<br />

Dimensionierung des Oberbaus<br />

9. Dezember 2010 in Köln<br />

Fazit<br />

Mit dem vorliegenden Dimensionierungsverfahren für<br />

unbewehrte <strong>Beton</strong>decken in Verkehrsflächen nach<br />

Grenzzuständen wird der Stand von Wissenschaft und<br />

Technik auch über die deutschen Grenzen hinaus<br />

bestimmt.<br />

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Unter Berücksichtigung des gesamten Komplexes der Einflüsse wird<br />

die Berechnung iterativ durchgeführt.<br />

Mit dem Ziel von zeitsparend durchführbaren Variantenuntersuchungen<br />

wurde parallel zu den <strong>RDO</strong> <strong>Beton</strong> ein Rechenprogramm<br />

erarbeitet, in dem die teilweise aufwändigen Grundlagen verdeckt<br />

hinterlegt wurden, so dass das Ziel einer scheinbar einfachen<br />

Verfahrensweise erreicht wurde.<br />

Programm und Beispielrechnungen werden in weiteren Vorträgen<br />

vorgestellt.<br />

Dr.-Ing. Lissi Pfeifer<br />

Beratung Straßenbau<br />

Berlin 43

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