Unser Klinikum - Klinikum Kulmbach
Unser Klinikum - Klinikum Kulmbach
Unser Klinikum - Klinikum Kulmbach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nuklearmedizin<br />
burg, wo sie sich im Gebiet Nuklearmedizin<br />
ausbilden und schließlich<br />
ihre Anerkennung als Fachärztin erhalten<br />
konnte. Nach verschiedenen<br />
weiteren Stationen war Dr. Brand<br />
zuletzt als Leitende Oberärztin in<br />
der Klinik für Diagnostische und<br />
Therapeutische Nuklearmedizin/<br />
Radiologiezentrum des <strong>Klinikum</strong>s<br />
Fulda tätig.<br />
In <strong>Kulmbach</strong> konnte sie sich seit Januar<br />
dieses Jahres auf die Übernahme<br />
der Abteilung vorbereiten.<br />
Schilddrüsendiagnostik mit Hilfe der<br />
Nuklearmedizin.<br />
Was ist Nuklearmedizin?<br />
Die Selbsthilfegruppe Schlaganfall hat beschlossen zu kämpfen<br />
Das Fachgebiet Nuklearmedizin bietet<br />
mit seiner mehr als 50-jährigen<br />
Erfahrung in Forschung und klinischer<br />
Anwendung zahlreiche, gut<br />
etablierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren<br />
für viele Bereiche<br />
der Medizin. Mit am bekanntesten<br />
ist die Schilddrüsendiagnostik und<br />
-therapie. Doch auch in der Krebsbekämpfung,<br />
bei Herzkrankheiten,<br />
der Untersuchung des Gehirns und<br />
des Zentralen Nervensystems, bei<br />
Rheuma und Skelettkrankheiten und<br />
vielen anderen Indikationen spielt die<br />
Nuklearmedizin eine entscheidende<br />
Rolle, schreibt die Deutsche Gesellschaft<br />
für Nuklearmedizin.<br />
In der Nuklearmedizin kommen radioaktive<br />
Arzneimittel zum Einsatz.<br />
Sie bestehen aus einem Radioisotop,<br />
also einem radioaktiven Teilchen mit<br />
in der Regel sehr kurzer Halbwertzeit,<br />
und meist einem zweiten Bestandteil,<br />
der an einen bestimmten<br />
Zelltyp im Körper bindet. Dieser<br />
zweite, spezifische Bestandteil sorgt<br />
dafür, dass das Radioisotop genau<br />
dorthin gelangt, wo es wirken soll,<br />
beziehungsweise wo bestimmte<br />
Stoffwechselvorgänge sichtbar gemacht<br />
werden sollen. Krebszellen<br />
beispielsweise haben einen erhöhten<br />
Traubenzuckerverbrauch, sodass in<br />
der Krebsdiagnostik unter anderem<br />
ein mit einem Radioisotop (F-18)<br />
markierter Traubenzucker verwendet<br />
wird, um die krankhaften Tumorzellen<br />
aufzuspüren.<br />
Untersuchungen (Diagnostik)<br />
In der nuklearmedizinischen Diagnostik<br />
geht es daher um das Sichtbarmachen<br />
von Stoffwechselvorgängen.<br />
Dazu werden den Patienten<br />
geeignete, radioaktiv markierte<br />
Substanzen – so genannte Radiopharmaka<br />
– verabreicht. Diese sind<br />
ganz spezifisch am fraglichen Stoffwechselprozess<br />
beteiligt und „markieren“<br />
diesen geradezu. Das Sichtbarmachen<br />
erfolgt mit speziellen<br />
Untersuchungsgeräten, so genannten<br />
Gammakameras. Diese können<br />
die jetzt vom Körper ausgehenden<br />
radioaktiven Gammastrahlen „sehen“<br />
und in ein diagnostisches Bild,<br />
ein so genanntes Szintigramm, verwandeln.<br />
Frühveränderungen von<br />
Krankheiten, die sich zu allererst auf<br />
molekularer Ebene abspielen und<br />
anatomisch noch nicht sichtbar sind,<br />
können lediglich mit nuklearmedizinischen<br />
Mitteln zuverlässig erkannt<br />
werden. Ein aktuelles Beispiel stellt<br />
die Frühdiagnostik von Demenzen<br />
(Morbus Alzheimer, Creutzfeld-Jakob-Krankheit)<br />
dar.<br />
Behandlung (Therapie)<br />
Bei der nuklearmedizinischen Therapie<br />
gelangt ein Radiopharmakon direkt<br />
bis an die krankhaften Zellen und<br />
zerstört sie durch radioaktive Strahlen.<br />
Ein Beispiel hierfür ist die Radioiodtherapie<br />
des Schilddrüsenkrebs:<br />
Das radioaktive Jodisotop Jod-131<br />
wird über einen aktiven Transportprozess<br />
in Schilddrüsenkrebszellen<br />
aufgenommen, so dass es dort seine<br />
hohe Energie abladen und gezielt die<br />
entarteten Zellen schädigen kann.<br />
Andere Gewebe des Körpers reichern<br />
das radioaktive Jod kaum an,<br />
sodass die Radioiodtherapie – im<br />
Unterschied beispielsweise zur zytostatischen<br />
Therapie (Chemotherapie)<br />
– keine nennenswerten Risiken<br />
oder Nebenwirkungen hat. Deshalb<br />
lässt sie sich auch in der Behandlung<br />
gutartiger Schilddrüsenerkrankungen<br />
wie der Schilddrüsenüberfunktion<br />
einsetzen.<br />
21