Festschrift
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Festrede<br />
Willi Schunkert zur Fahnenweihe 1985<br />
Liebe Festversammlung, liebe Mitglieder der Prinzengarde,<br />
wir alle sind heute nach hier<br />
gekommen, um anwesend zu sein,<br />
wenn bei der Prinzengarde Engers<br />
etwas ganz Seltenes geschieht:<br />
eine Fahnenweihe.<br />
Die Frage stellt sich nach dem Sinn<br />
dieser Sache.<br />
Die Fahne hat ihren Ursprung<br />
schon in der Frühgeschichte.<br />
Um die Fahne sammelten sich<br />
schon die Stämme oder Horden der<br />
Frühzeit. In kriegerischen Zeiten war<br />
die Fahne das Zeichen der Zusammengehörigkeit.<br />
Sie wurde weithin<br />
sichtbar voraus getragen und alle<br />
folgten. Auch bot sie Versprengten ein<br />
Zeichen.<br />
Es waren meist hohe Stangen an<br />
deren Spitze man Götter, Menschen<br />
oder Tierbildnisse trug. Bei den<br />
Ägyptern war es der heilige Stier.<br />
Bei den römischen Legionen wurden<br />
Adler als Fahnensymbole verwandt.<br />
Mit der Zeit wurde die Fahne den<br />
Soldaten ein Zeichen von Verbundenheit:<br />
sie setzten ihre Ehre und ihr<br />
Leben ein. Wir wissen aber auch, daß<br />
in der Vergangenheit mit der Fahne<br />
als Ausdruck von Verbundenheit,<br />
Kameradschaft, Tradition zu Heimat<br />
und Volk viel Schindluder getrieben<br />
wurde.<br />
Die Jugend wurde zur Fahne gerufen<br />
und in ihrer Naivität und Glauben<br />
an das Gute wurde sie oft sinnlos<br />
geopfert.<br />
Aber mit der Zeit wurde die<br />
Fahne nicht nur ein Zeichen von<br />
Militarismus und Krieg, sondern auch<br />
ein Zeichen von Tradition, Heimatliebe,<br />
Glaube an das Gute. Vereine<br />
schmückten sich mit einer Fahne als<br />
Ausdruck ihres Zusammengehörens,<br />
ihrer Treue zur Sache, der sie sich<br />
verschrieben hatten.