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Festschrift

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ung des Verbotes aus und Karnevalsveranstaltungen<br />

in öffentlichen Lokalen<br />

wurden erlaubt.<br />

Während der Zeit des Nationalsozialismus<br />

trat die NSDAP als Mitorganisator<br />

des Karnevals auf und<br />

konnte diesen auch ideologisch nutzen.<br />

1938 wurde der Koblenzer Rosenmontagszug<br />

von der KdF, zusammen<br />

mit den vereinigten Koblenzer Vereinen,<br />

organisiert. Mitgeführt wurde<br />

auch ein Prunkwagen mit der Aufschrift<br />

„Kraft durch Freude überall –<br />

ist auch Trumpf im Karneval“.<br />

In der Nachkriegszeit waren im<br />

gesamten Rheinland Karnevalsumzüge,<br />

Maskenbälle oder Kostümfeste<br />

verboten. Das auch dieses Verbot<br />

keinen langfristigen Bestand hatte,<br />

sieht man z. B. an der Entstehung des<br />

heute noch bekannten Karnevalsschlagers<br />

„Wir sind die Eingeborenen<br />

aus Trizonesien“ von 1948/49, indem<br />

die herrschende politische Situation<br />

schwungvoll aufs Korn genommen<br />

wurde. Auch in Engers wurde ab 1947<br />

mit dem Prinzen Hans Adelfang und<br />

1948 unter der Regentschaft von<br />

Simon Reif schon wieder kräftig Karneval<br />

gefeiert.<br />

Der Blick in die Geschichte zeigt<br />

deutlich, dass der rheinische Karneval<br />

niemals langfristig verboten werden<br />

konnte und sich auch wohl auch<br />

in Zukunft nicht verbieten lassen<br />

wird, zumindest solange es genug<br />

Menschen gibt, die sich engagieren,<br />

Spaß am gemeinsamen Feiern haben<br />

und vor allem auch mal kräftig über<br />

sich selbst lachen können.<br />

Text: Daniela Schulz<br />

Informationen entnommen aus:<br />

Brog, Hildegard: „Was auch passiert:<br />

D’r Zoch kütt!“ – Die Geschichte des<br />

rheinischen Karnevals, Campus Verlag<br />

GmbH, Frankfurt/Main, 2000<br />

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