Natura 2000 - Kooperation von Naturschutz und Nutzern, pdf
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Erfahrungen <strong>und</strong> gewonnene<br />
Erkenntnisse im<br />
Steinbruch Sonderbach<br />
Heinrich Hechler, Vogelschutzbeauftragter<br />
der Staatlichen<br />
Vogelschutzwarte für Hessen,<br />
RheinlandPfalz <strong>und</strong><br />
Saarland, <strong>von</strong> 20052007<br />
Für die erfolgreiche Umsetzung des Vertragsinhaltes<br />
in der Praxis fällt dem Vogelschutzbeauftragten<br />
eine wesentliche, wichtige<br />
Rolle zu. Er muss sich mit der Lebensweise<br />
<strong>und</strong> dem Verhalten seiner Schützlinge bestens<br />
vertraut machen, er muss aber auch sehr genau<br />
über die Betriebsabläufe des Unternehmens,<br />
über die geplanten <strong>und</strong> laufenden Arbeiten informiert<br />
sein, um ggf. geeignete Maßnahmen<br />
ergreifen zu können, selbstverständlich immer<br />
im Einvernehmen mit der Betriebsleitung. Er<br />
muss den Betreiber schon <strong>von</strong> Jahresbeginn an<br />
umfassend über die Vögel informieren, insbe-<br />
sondere über den Brutplatz, die Bebrütungszeit,<br />
die Jungenaufzucht <strong>und</strong> das Ende der Brutzeit.<br />
Sehr kritisch ist die Wanderschaft der Junguhus,<br />
die den gesamten Steinbruch durchstreifen. Für<br />
die vorwiegend erfolgreich verlaufenen Bruten<br />
<strong>von</strong> Uhu <strong>und</strong> Wanderfalke im Steinbruch<br />
sorgten nicht zuletzt die engen Abstimmungen<br />
zwischen den Steinbruchbetreibern <strong>und</strong> den ehrenamtlichen<br />
Vogelschutzbeauftragten während<br />
der Brut- <strong>und</strong> Aufzuchtsphase der Vögel. Weder<br />
erfolgte Sprengungen noch der Betriebslärm<br />
<strong>und</strong> der mit dem Betrieb verb<strong>und</strong>ene Fahrzeugverkehr<br />
im Steinbruch führten zu erheblichen<br />
Störungen oder Beeinträchtigungen der Brutvorkommen.<br />
Durch diesen regen informellen Austausch zwischen<br />
den Beteiligten konnten letztlich für den<br />
Betrieb Behinderungen oder Einschränkungen<br />
durch die Meldung der Flächen als Vogelschutzgebiet<br />
vermieden werden. Es hat sich gezeigt,<br />
dass das, was viele für ein großes Problem halten,<br />
gar keines ist, wenn bei allen Beteiligten<br />
guter Wille <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzliche Bereitschaft zur<br />
Zusammenarbeit vorhanden ist.<br />
Gerhard <strong>und</strong> Marco Röhrig (Fa. Röhrig), Regierungspräsident Gerold Dieke (RP Darmstadt) <strong>und</strong><br />
Umweltminister Wilhelm Dietzel (<strong>von</strong> links nach rechts) bei der Unterzeichnung der freiwilligen<br />
Vertragsvereinbarung am 17.02.2005